Tja was soll ich sagen. Bin ein ehemaliger RK-ler. Hatte dort Freunde und Gegner. Wurde dort schon entfernt (oder wie es umgangsprachlich genannt wird, "gelöscht"), weil ich mich (zu) kritisch verhalten habe. Das hat eben ab und zu polarisiert, eben wie im richtigen Leben. Warum soll es in der virtuellen Welt anders sein. Konstruktiv kritisch ist meine Vorgehensweise, "Hart aber Fair" lautet meine Philosophie. Und was die Kulinark betrifft - lieber nichts essen, als schlecht essen.
Mein Wohnort - Wuppertal. Stadt der Schwebebahn, die Stadt von Johannes Rau und von Pina Bausch. Eine Stadt mit dem größten Grünflächenanteil (über 50%) aller deutschen Großstädte. Nicht mehr Ruhrgebiet und noch nicht ganz Rheinland. Hier treffen sich Pils, Alt und Kölsch, weil sich hier das Rheinland und das Ruhrgebiet ebenso treffen. Und wer mal die Stadt verlassen will - in einer guten halben Stunde ist man in Düsseldorf, Köln, Essen oder Dortmund. Hier in der Rhein-Ruhr-Metropol-Region trifft man kulinarisch auf bodenständiges Essen, aber genau so auf zahlreiche Gastro-Betriebe, die modern leicht und mit Auszeichnung kochen.
Also dann. Ich freue mich hier auf die Kommuniktion mit den anderen Kritikern und wünsche dem Betreiber des Portals eine erfolgreiche Zukunft. Ein Zukunft, der Gegenseitigkeit. Ein solches Portal hat nur Erfolg, wenn sich dort gute und qualifizierte Kritiker engagieren. Aber umgekehrt dürfen wir als schreibende Kritiker auch bitte nicht vergessen, dass uns der Portalbetreiber eine Plattform kostenlos zur Verfügung stellt. Auch daran sollten wir denken, wenn nicht immer alles so abgewickelt wird wie wir es (individuell) gerne hätten.
Also, auf eine erfolgreiche GastroGuide Zukunft. Bon appetit !
Tja was soll ich sagen. Bin ein ehemaliger RK-ler. Hatte dort Freunde und Gegner. Wurde dort schon entfernt (oder wie es umgangsprachlich genannt wird, "gelöscht"), weil ich mich (zu) kritisch verhalten habe. Das hat eben ab und zu polarisiert, eben wie im richtigen Leben. Warum soll es in der virtuellen... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 77 Bewertungen 120417x gelesen 1370x "Hilfreich" 1389x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 19.05.2020 2020-05-19| Aktualisiert am
19.05.2020
Besucht am 11.01.20202 Personen
* Wir schreiben den 11. Januar 2020, ein Samstag. Wir waren gerade zurück gekommen aus der Wärme des Orient und wieder im winterlichen Deutschland. Zwar kein Schnee, keine Kälte, kein Glatteis, aber der Wechsel von 28 Grad runter auf 6-10 Grad war schon gewaltig erfrischend. Beim Bummel durch die City landen wir fast immer in einem Bistro, einer Lounge oder sonst wo, wo man gerne bei einem Kaltgetränk und einem Snack pausiert. Obwohl wir seit Jahrzehnten in dieser Stadt heimisch sind, sind wir zwar schon tausendfach am Cafe Grimm vorbei gelaufen. Betreten hatten wir es noch nie, obwohl mehr Tradition kaum noch geht. Das Cafe Grimm hat in der Stadt den Ruf der besten Konditorei, der besten Pralines und mit einem Publikum der Generation 70 plus. Das Cafe existiert hier schon 80 Jahre. Niemals hätte ich Hasimausi vorgeschlagen mal das Cafe Grimm zu besuchen. Mein Dame hätte in diesem Zusammenhang mir die Worte "Altersheim" und "Oma-Cafe" um die Ohren gehauen. Allerdings nicht zu unrecht. Trotzdem bestand bei mir immer schon die Neugier, dort mal Kaffee + Torte zu verzehren, obwohl ich nicht gerade der Torten-Fan bin.
* Wohlan, ich machte bei Hasimausi einen vorsichtigen Ansatz. Ihre Reaktion war schlimmer als erwartet. Heftiges Kopfschütteln, verständnisloser Blick und dem Satz: "Ohne mich". Ich zog alle argumentativen Register, bis meine Dame widerwillig einlenkte.
* Wir betraten das um diese Zeit halb gefüllte Cafe. Sofort gingen mir zahlreiche Gedanken durch den Kopf, die sich aus meinen Wahrnehmungen ergaben. Kleine Tischchen mit Marmorplatten, Kellnerinnen mit weißem Spitzen-Schürzchen, diverse ältere Damen, einige mit Hütchen auf dem Kopf. Dazu das ein oder andere Pärchen, dass schon länger monatlich einen ordentlichen Betrag von der Deutschen Rentenversicherung überwiesen bekommt. Dazu ein Mobiliar das an die 60er/70er Jahre erinnerte. Mit anderen Worten, alle Vorurteile und Klischees wurden vollständig erfüllt, obwohl wir erst gerade am dem kleinen runden Tischchen Platz genommen hatten. Mit einem Mix aus Schmunzeln und Grinsen schaute ich Hasimausi an. "Furchtbar" - so ihre umfangreiche Kommentierung. Mir fehlte nur noch Max Raabe und sein Palast-Salon-Orchester. Nun ja, ich fand das alles nicht toll, bereute aber bisher den Besuch hier nicht. So etwas muss man einfach mal gesehen haben. Natürlich fehlt hier schon noch etwas das Flair der Wiener-Kaffeehäuser, dort ist es Kult zu sitzen und Kaffee + (Sacher) Torte zu verzehren. Stattdessen zieht es hier die Menschen eher zu Starbucks, wo man Latte Macchiato, Coffee Caramel und Cafe Americano trinkt. Heißgetränke die hier im Cafe Grimm bestimmt völlig unbekannt sind.
* Die Dame in Schwarz mit weißem Spitzen-Schürzchen fragte nach unseren Wünschen. Wir hatten uns schon vorab auf der Karte informiert. Es gab Torten in Hülle und Fülle, die man vorne an einer Glastheke auswählen musste. Dazu das ein oder andere herzhafte Gericht auf der Tageskarte, wie z.B. Ragout fin. Insgesamt allerdings eine sehr überschaubare Auswahl. Fehlte nur noch ein Pastetchen. Neuzeitliche Kaffeespezialitäten sucht man hier vergebens, denn hier ist der klassische Filterkaffee wohl immer noch der Renner. Da ich eigentlich etwas herzhaftes bestellen wollte, auf der kleinen Karte jedoch nicht fündig wurde und das Bier nur in Fläschchen offeriert war, entschied ich mich doch dann für ein Stück Nougat-Torte und dazu noch 2 Petit Fours. Hasimausi wiederholte ihr Kopfschütteln und verstand die Welt nicht mehr. Bei den Getränken beschränkten wir uns zunächst auf 2 Kännchen Filterkaffee. Hasimausi und Torte, niemals !
* Wie gesagt, die Lady in Schwarz-Weiß fragte nach unseren Wünschen. Am liebsten hätte ich ihr einen Spruch aus den 30 er Jahren zugerufen. "Herr Ober zwei Mokka für Baby und für mich, dazu ein Stückchen Streuselkuchen". Hätte nur nicht gepasst. Die Dame war kein Ober, Streuselkuchen wollten wir auch nicht und die altdeutsche Bezeichnung "Baby" für meine Dame, wäre nicht mehr zeitgemäß gewesen.
* Wir warteten auf Kaffee + Kuchen + Petit Fours. Schon nach kurzer Zeit stand die schwarz-weiße Lady am Tisch. Man mag es kaum glauben, aber die Klischees setzen sich fort. Stilecht wurde der Kaffee in Silberkännchen serviert. Und erst dabei erkannte ich das silberne Zuckerdöschen auf dem Tisch. Und der Inhalt ? Ja klar, Zucker in Form von Würfeln. Aber dazu noch die kleine silberne Zange. Mehr Nostalgie plus Tradition geht kaum noch. Sicherlich in Leading Hotels of the World noch üblich und natürlich auch in zahlreichen Traditions-Kaffeehäusern in Wien, Salzburg, Budapest etc., aber hier im Rheinland eher selten. Mein Stück Nougat Torte war überschaubar. Drei, vier mal mit dem Gäbelchen zum Munde geführt - Tellerchen leer. Allerdings ein Genuss. Dann die Petit Fours - wunderbar lecker. Und der Filterkaffee ? Sagen wir es mal so. Der Begriff "Crema" war hier offensichtlich noch nicht angekommen. Nach einem ersten Schlückchen flüsterte ich Hasimausi zu: "Crema das unbekannte Wesen". Das beste an diesem Kaffee war das Silberkännchen. Hasimausi fragte nach der Qualität der Konditoren-Produkte. Ich bestätigte meine Zufriedenheit, so wie es hier angemessen war, nämlich ruhig und eher leise. Mit lauten Unterhaltungen fällt man hier auf. Zum Abschluss noch Kirschwasser, ja auch für Hasimausi. Sie brauchte jetzt ein Kirschwasser, weil es für sie an den Nebentischen etwas zu viel (O-Ton) "betreutes Torten schlemmen" gab.
Fazit: Ein Nostalgie-Cafe das an seiner Tradition festhält. Fragt sich nur wie lange das noch funktioniert ? Die nachwachsende Generation die heute mit 50 plus bezeichnet wird, wird wohl kaum hier aufschlagen, wenn man später der Gruppe 70 plus angehört. Dazu noch zwei Anregungen für das Cafe Grimm:
1.) Die Außenterrasse hat kein Flair, das Ambiente ist nicht einladend, das Mobiliar ist langweilig, obwohl man über beste Voraussetzungen verfügt. An diesem Standort auf einem Kirchplatz - 10 Meter vis a vis einer Kirche die 1689 erbaut wurde - kann man viel mehr machen.
2.) Das Haus nennt sich Cafe ! Warum macht man krampfhafte Versuche mit herzhaften Gerichten zu punkten ? Wenn schon neben den wunderbaren Torten, Petit Fours und Pralines, dann bitte etwas leichtes herzhaftes und keine schweren Eintöpfe oder Rouge Fin. Bei aller Wertschätzung für die Tradition, aber die muss nicht unbedingt zu 100% in der Küche weiter verfolgt werden. Tradition beim Flair und Ambiente, muss nicht zwingend auch Traditions-Essen bedeuten.
Unsere Wertung: Der Service war ordentlich, gepaart mit einer gewissen Distanz - 3,5 Sterne. Das Ambiente, oh je da tun wir uns schwer. Nostalgiker kommen hier ins schwärmen. Obwohl es gepflegt und ordentlich ist, bedeutet dieses nostalgische Ambiente aus der Zeit von Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Frankenfeld für uns nur sehr wohlwollende 3 Sterne - maximal. Die Torten - wunderbar und in Wuppertal unschlagbar. Beim Angebot an herzhaften Gerichten, bestehen allerdings noch Reserven. Und die Pralines ? Ein Träumchen würde Horst Lichter jubilieren. Das alles in eine Bewertung zu packen ist nicht einfach. Ehrliche 3,5 Sterne scheinen angemessen. Deswegen nur 3,5 Sterne, wegen der mäßigen Auswahl an herzhaften Gerichten. Im Bereich der Konditorei könnte man sicher volle 5 Sterne ausschütten. Das Haus sollte darüber nachdenken, ob das scheinbar noch funktionierende Konzept, auch noch in 10 Jahren erfolgreich sein wird. Dezente Änderungen (Stück für Stück) währen angebracht.
"Am Ende kommt immer der Schluss, bis dahin tobt das Leben". *
* von Max Raabe
* Wir schreiben den 11. Januar 2020, ein Samstag. Wir waren gerade zurück gekommen aus der Wärme des Orient und wieder im winterlichen Deutschland. Zwar kein Schnee, keine Kälte, kein Glatteis, aber der Wechsel von 28 Grad runter auf 6-10 Grad war schon gewaltig erfrischend. Beim Bummel durch die City landen wir fast immer in einem Bistro, einer Lounge oder sonst wo, wo man gerne bei einem Kaltgetränk und einem Snack pausiert. Obwohl wir seit Jahrzehnten in dieser Stadt heimisch... mehr lesen
3.5 stars -
"Das Flair der 50 er Jahre. Positive oder negative Nostalgie ?" x2x* Wir schreiben den 11. Januar 2020, ein Samstag. Wir waren gerade zurück gekommen aus der Wärme des Orient und wieder im winterlichen Deutschland. Zwar kein Schnee, keine Kälte, kein Glatteis, aber der Wechsel von 28 Grad runter auf 6-10 Grad war schon gewaltig erfrischend. Beim Bummel durch die City landen wir fast immer in einem Bistro, einer Lounge oder sonst wo, wo man gerne bei einem Kaltgetränk und einem Snack pausiert. Obwohl wir seit Jahrzehnten in dieser Stadt heimisch
Geschrieben am 11.05.2020 2020-05-11| Aktualisiert am
11.05.2020
Besucht am 14.09.20194 Personen
* Mein türkischer Frisör meinte, wir sollten mal zusammen essen gehen, natürlich inklusive der Ehefrauen. Welches Restaurant ? Er überließ mir die Auswahl des Restaurants. Also stellt ich mir die Frage, wo gehst Du mit einem schon fast eingedeutschten Türken hin ? Zum Italiener, zum Spanier, zum Griechen (politische Bedenken !), zum Inder oder zum Chinesen ? Da ich mir nicht sicher war und seine kulinarischen Neigungen nicht kannte, dachte ich eher an ein türkisches Restaurant. Hasimausi meinte das wäre einfalls-und fast schon geschmacklos. Ich fand es lustig.
* Als ich meinem Frisör via SMS meine Entscheidung mitteilte - das Restaurant Alaturka - simste er zurück "Super". Es war der 14. September 2019. Fast noch mit 24 Grad sommerliche Temperaturen, schlugen wir im Alaturka auf. Für meinen Frisör und seine Gattin war es der erste Besuch dort. Wir dagegen waren hier schon mehrmals. Ich machte den Vorschlag, bei den sehr angenehmen Temperaturen einen Tisch in der netten Außengastronomie im Innenhof zu belegen, was allerdings bei den Damen (bei 24 Grad) keine Zustimmung fand. Sie prophezeiten für den späteren Abend kühle Temperaturen. Bei Hasimausi kenne ich das. Sie befürchtet schon im September den kommenden Winter und friert bereits in der Sauna. Also ab ins türkische Restaurant. - Wie immer war es voll, wie immer war es wuselig, wie immer tobte hier das deutsch-türkische Leben, was nicht unbedingt mit "leise" zu bezeichnen ist. Wir hatten reserviert, ein emsiger türkischer Landsmann zeigt uns unseren Tisch. Frisör und Gattin fanden es atmosphärisch Super. Ich fand es wie schon seit Jahren eine Spur zu dunkel und eine Spur zu rustikal. Allerdings alles noch akzeptabel, sonst wären wir hier auch nicht schon häufiger gewesen. Es gibt das Restaurant bereits seit über 20 Jahren hier, vielleicht sollte man mal das ein oder andere vorsichtig verändern.
* Die Karten wurden gebracht, ich hatte Durst auf ein EFES. Mein türkischer Frisör schmunzelte. Bier - ja Bier favorisierte er auch, allerdings ein rheinisches Alt aus dem Hause Frankenheim. Typischer Fall für "eingedeutscht". Ob das Allah und Erdogan befürworten ? Natürlich stellte ich diese politische und religöse Frage nicht. Hasimausi hätte mich vermutlich deswegen auch mit Blicken abgestraft. - Bei der Getränkekarte fällt folgendes sehr positiv auf. Eine fast schon unübliche große Auswahl von etwa 12 offenen Weinen. Weinen aus Italien, Frankreich, Australien, Südafrika und selbstverständlich auch aus der Türkei. Fast mehr offene Weine als Flaschenweine werden hier angeboten. Gerade hatte ich den ersten Schluck EFES inhaliert und Hasimausi ihren türkischen Rotwein, wurde Raki serviert. Unbemerkt von mir hatte das mein Freund der Barbier geordert. Vor dem Essen schon einen Raki, der Abend könnte noch stimmungsvoll werden. Zu meinem Erstaunen schob Hasimausi ihren Raki nicht rüber zu mir, sondern konsumierten ihn höchst persönlich. Bereits vor dem Essen türkischen Rotwein plus Raki - mein lieber Erdogan.
* Da wir hier nicht erstmalig waren, kannte wir die Karte noch überschlägig. Nur bei den Vorspeisen tun wir uns hier immer schwer. Hier gibt es wie in meisten türkischen und arabischen Restaurants fast überall üblich, zahlreiche kleine Vorspeisen, Mezen oder Mezzen. Aber auch andere, attraktive Vorspeisen, die man so nicht überall bekommt. Unsere Wahl:
> Blätterteig-Röllchen mit Koblauchwurst und Käse gefüllt - für mich.
> Rinderrauchschinken aus der Türkei, mit Feta überbacken - für meine liebe Dame.
Bei den Hauptgerichten wählten wir:
> Lammfilet - für mich.
> Lammkoteletts - für meine liebe Dame.
Der Kellner brachte frisches EFES und frisches Frankenheimer. Inzwischen war das Restaurant zu gut 110% ausgelastet. Junge Türken, mit netten blonden Mädels. Deutsch-Türkische Familien mit wenig und mit vielen Kindern. Jung und alt im ausgewogenen Mix. Eingangs hatte ich die Atmosphäre als wuselig beschrieben, inzwischen war es super-wuselig. Der Service agierte im ICE Tempo, super-flott und immer ein Auge für leere Gläser und eventuellen Gästewünschen.
* Mein Barbier und seine Ehefrau hatten diverse Mezzen bestellt. Gute 10 Teller positionierte der Kellner auf den Tisch. Dazu noch unsere Vorspeisen. Der Tisch war völlig überfüllt. Mein Frisör meinte schelmisch, dass früher die Osmanen immer so ausgiebig und umfangreich getafelt haben. Hasimausi regte an, dass wir uns unsere beiden unterschiedlichen Vorspeisen jeweils zur Hälfte teilen sollten. Mit Blick auf ihren Teller mit Rauchschinken, stimmte ich gerne zu. Und da kam er wieder - unsere emsiger Kellner mit neuem Raki ! Ich stellte mir die Frage ob mein Frisör eine Raki-Dauer-Order in Auftrag gegeben hatte. Er prostete mir zu, Hasimausi lehnt höflich ab. - Meine warmen Blätterteig-Röllchen waren gefüllt mit einer würzigen Wurst und wunderbarem Feta-Käse. Die türkische Wurstfüllung erinnerte geschmacklich etwas an eine ungarische Cabanossi. Der recht salzige Käse - keine Ahnung ob vom Schaf oder von der Ziege - hatte eine angenehme warme Temperatur - Klasse. Es gab allerdings noch eine Steigerung, nämlich den Rauchschinken vom Rind, mit Feta-Käse überbacken, für Hasimausi. Dieser Schinken hatte ein vorzügliche Qualität, so wie wir ihn in Mitteleuropa eher weniger vorfinden, denn der kommt hier mehrheitlich ja bekanntlich von der Sau und eben nicht vom Rind. Käme er hier von der Sau, Allah würde uns strafen. Kleiner Magel. Meine liebe Dame hat die Vorspeise extra ohne Zwiebeln bestellt, trotzdem lagen sie erkennbar auf dem Teller. War natürlich kein Problem. Die Zwiebeln ignoriert und diesen kleinen Mangel natürlich nicht reklamiert. Vorspeisen-Fazit: Sehr gut, inklusive des warmen, frischen Fladenbrot.
* Wir gönnten uns ein Päuschen und ich betete still und heimlich, Allah möge uns vor der nächsten Runde Raki doch bitte verschonen. Allah erhörte meine Bitte, jedenfalls zunächst.
* Als dann - die Hauptgerichte. Ich bringe es es kurz und prägnant auf den Punkt. Ein Filet vom Lamm, ordentlich zubereitet. Die Qualität des Fleisch war untadelig. Das alles schmorte in einem Tontopf, der wohl im Lehmofen erhitzt wurde. Dazu Tomaten, Paprika, Auberginen, alles geschmort. Wer mich kennt weiß, dass mein Gaumen nicht gerade nach Gemüse lechzt. Was mir an dem Gericht fehlte, war noch etwas anderes als Beilage, außer Gemüse. Was genau ? Ich kann es nicht sagen. Aber nur das Gemüse war mir etwa zu einseitig. - Ein Blick in Richtung Hasimausi löste bei mir ein Schmunzeln aus. Hasimausi nagt gerne an Ribbchen. Hier jetzt beim Türken konnte sie ihre Lust zum Nagen auch wider ausleben. Nämlich nagen an Lammkoteletts. Erinnert mich immer an Urzeit-Menschen, also zu der Zeit bevor Messer und Gabel erfunden wurden. Einen Knochen in der Hand und das daran befindliche Fleisch abnagen - für mich unvorstellbar. Nun gut, wir waren zufrieden. Wobei die Vorspeisen die Hauptspeisen geschlagen haben. Mein Frisör plus Gattin war auch voll des Lobes, hatte allerdings ein ähnliches Empfinden wie wir. Top die Vorspeisen, ordentlich die Hauptgerichte. Was fehlte noch ? Eigentlich etwas Dessert, aber vorher noch einen kleinen Raki. Warum hatte Allah wieder weggehört ?
* Dessert, ja was wohl beim Türken ? Natürlich Baklave. Wer es nicht kennt: Blätterteig geschichtet, Pistazien, Mandeln, Honigsirup und das alles in Rosenwasser gebadet. Extrem süß, klebt beim Verzehr fast im Gaumen fest. Obwohl ich ein bekennender Verweigerer von süßem Dessert bin, muss Baklava beim Türken oder Araber einfach sein. Wobei Baklava aus arabischen Ländern im Regelfall nicht eine solche extreme Süße hat, als das Baklave der türkischen Konditoren. Mein mich betreuender Barbier meinte nur, dass ein Raki zum Baklava noch mehr Spaß im Mund bereitet. Seine Meinung teilte ich nicht vollständig.
Fazit: An die etwas dunkle Ziegelstein-Atmosphäre im Alaturka, werde ich mich wohl nie gewöhnen. Zudem stellt sich die Frage, ob nach jetzt gut 20 Jahren, nicht das ein oder andere im Restaurant mal zeitgemäß auf-oder nachgerüstet werden sollte ? Mit dem Essen waren wir zufrieden, mehr mit den Vorspeisen als mit den Hauptgerichten. Bei den Hauptgerichten fehlt vielleicht etwas die Kreativität oder auch die Sorgfalt bei der Präsentation. Der Service war und ist hier immer untadelig. Wenn wir wieder Lust auf türkisches Essen haben, werden wir trotz der kleinen Mängel wieder hier aufschlagen. Ganz besonders draußen im luftigen Innenhof.
Anmerkung: Diese Zeilen habe ich verfasst mitten in der Corona-Krise, 8 Monate nach dem Besuch im Alaturka. Heute am 11.05.2020 dürfen die Restaurants wieder mit Ein-und Beschränkungen öffnen. Wenn es das Wetter zulässt, werden wir demnächst wieder im Alaturka sitzen, aber dann draußen im Innenhof. Ob mit ebenso reichlich Raki oder besser etwas weniger, ist mir ehrlich gesagt egal. Hauptsache die Gastronomie hat wieder geöffnet und die Zeiten zu Hause auf der Terrasse und dem Grill finden wieder etwas weniger statt.
* Mein türkischer Frisör meinte, wir sollten mal zusammen essen gehen, natürlich inklusive der Ehefrauen. Welches Restaurant ? Er überließ mir die Auswahl des Restaurants. Also stellt ich mir die Frage, wo gehst Du mit einem schon fast eingedeutschten Türken hin ? Zum Italiener, zum Spanier, zum Griechen (politische Bedenken !), zum Inder oder zum Chinesen ? Da ich mir nicht sicher war und seine kulinarischen Neigungen nicht kannte, dachte ich eher an ein türkisches Restaurant. Hasimausi meinte das wäre... mehr lesen
4.0 stars -
"Türkischer Frisör, Türkisches Restaurant, Türkisches Essen - güzel." x2x* Mein türkischer Frisör meinte, wir sollten mal zusammen essen gehen, natürlich inklusive der Ehefrauen. Welches Restaurant ? Er überließ mir die Auswahl des Restaurants. Also stellt ich mir die Frage, wo gehst Du mit einem schon fast eingedeutschten Türken hin ? Zum Italiener, zum Spanier, zum Griechen (politische Bedenken !), zum Inder oder zum Chinesen ? Da ich mir nicht sicher war und seine kulinarischen Neigungen nicht kannte, dachte ich eher an ein türkisches Restaurant. Hasimausi meinte das wäre
Geschrieben am 28.04.2020 2020-04-28| Aktualisiert am
28.04.2020
Besucht am 07.12.20192 Personen
* Lang ist es her, dass wir hier waren. Wer hier zum Essen aufschlägt geht hier hin, weil es hier noch eine regionale Küche gibt. Das Restaurant besteht seit mehr als 100 Jahren, der jetzige Inhaber betreibt das "Wagner am Mäuerchen" schon rund 20 Jahre. Er scheint Erfolg zu haben, obwohl sich im Umkreis von etwa 300 Metern Vapiano, L' Osteria, Bar Celona, Yukisaki (ist nicht unanständig), Hans im Glück und weiter diverse Systemgastronomen befinden. Das "Wagner am Mäuerchen" ist ein Wirtshaus, wie man es sonst eher in Süddeutschland findet. Hier regiert noch der Chef. Hier bestimmt einer individuell die Küche, den Service, die Karte und wenn es sein muss auch kurzfristige Veränderung. Hier wird flexibel agiert, hier bestimmt keine System-Gastronomie-Zentrale aus wie viel Gramm exakt die servierten Portionen bestehen müssen.
* Wir schreiben Samstag 07.12.2019 - Advent-und Vorweihnachtszeit. In Wuppertal sind es muckelige 13 Grad, die Sonne scheint etwas, noch 5 Grad mehr und man könnte schon draußen sitzen. Die Anhänger von Greta Thunberg tragen gerade in der Innenstadt ihre Plakate aus Pappe durch die Stadt und erinnern da den Klimawandel und an die Erderwärmung. Ich finde gerade einen Dezember mit 12 Grad angenehm. Im 17.Bundesland Mallorca herrscht dagegen gerade Unwetter.
* Hasimausi hatte mich um einen Shopping-Bummel gebeten. Wobei ich in diesem Fall das Wort "gebeten" mit "genötigt" übersetzen möchte. Ein Advent-Samstag in der City bedeutet für mich: >Weihnachtsmarkt, >Volle Straßen, >Volle Geschäfte. Dazu ein Duftmix bestehend nach Backfisch, Anis-Bonbons, Bratwurst, Poffertjes und Glühwein Gerüchen. Das ganze musikalisch untermalt von Osteuropäischen Combos, die schon fast einen Besuch beim HNO Arzt zur Folge haben. Und wenn dann bei Peek & Cloppenburg Hasimausi mir gefühlt das 8. aktuelle Sweet-Shirt verkaufen möchte und sich bereits Sorgen um meine Sommergarderobe macht, bin ich physisch und psychisch kurz vor dem kollabieren. Was bleibt ist die Sehnsucht nach einem gastronomischen Betrieb. Sitzen, Trinken, Essen, Erzählen - herrlich. Zu meinem Erstaunen landete ich mit meinem Vorschlag (eigentlich war es schon die verzweifelte Bitte eines Verdursteten) bei meiner lieben Dame eine Punktlandung. Als ich dann das "Wagner am Mäuerchen" vorgeschlagen habe (Fußweg von P & C, 4 Minuten) schaute mich Hasimausi verblüfft an. Ihr Abwehrargument: "Soll ich etwa Eisbein mit Sauerkraut dort Essen ?" kanzelte ich als Vorurteil ab. Da die diversen Systemgastronomen (z.B. Vapiano mit Self Service Spurt) oder Pizza-Massen-Essen bei L'Osteria nun wirklich keine Alternative sind und es bis zum attraktiven Primavera Restaurant doch noch 10 Minuten Fußweg sind, willigte meine Dame unwillig ein.
* Am späten Nachmittag traten wir ein in ein Traditions-Restaurant, wie man es hier kaum noch findet. Die Bilder auf der http://wagner-am-maeuerchen.de bilden das sehr schön ab. Gerade noch 2 Tische waren frei, die freundlich Bedienung überließ uns die Auswahl, den Tisch in der Ecke fanden wir urig-gemütlich. Umgehend wurden die Karten gebracht (nennt sich hier Speisengaumerie) und die Frage nach den Getränken folgte zeitgleich. Bereits die Bierauswahl überrascht. Veltins-Pils als Industrie Bier, aber genau so das Original Uerige Alt aus der Düsseldorfer Hausbrauerei, Zunft-Kölsch und Bergisches Landbier. Und der Gag - als Aperitif wurden neben einem trockenen Sherry und einem Kürbis Secco auch Pils und Kölsch in 0,1 ltr. Gläsern anboten. Bayern würde einen Lachanfall bekommen. Wir fanden es kreativ-lustig. Wobei Hasimausi meinen Vorschlag nicht witzig fand, nämlich das ich mir jetzt 3 Kölsch a 0,1 ltr. bestellen wollte. Sie war der Meinung ich hätte diesen Aperitif-Gag nicht verstanden. Frauen sitzen manchmal 2 Meter vom Humor entfernt.
* Zur Karte. Es war ein Mix aus z.T. gewaltig rustikalen Speisen, wie z.B. Bergische Tapas bestehend aus Landblutwurst und Fleischülze, Pfannkuchen mit Bauchspeckwürfeln, Sülze, Schlachtplatte u.a. mit Bauchspeck, gebratener Blutwurst und natürlich auch das legendäre Eisbein, hier ausgelobt mit 1.100 Gramm. Ich fühlte mich versetzt ins Mittelalter. Diese Gerichte waren wohl damals für Fuhrleute vorgesehen. Wer heute über unsere junge Generation lästert, weil die mit Burgern, Chips, Pommes und Cola viel zu viel Fett essen, dem sei die Frage erlaubt, was denn bitte damals so verzehrt wurde ? Ein 1.100 Gramm Eisbein war bestimmt keine Erfindung von Weight-Watchers, selbst wenn davon 50% Knochen sind. Ein weiterer Blick in die Karte zeigte, dass die Küche aber auch zu ganz anderen Gerichten fähig ist. Also keinesfalls nur eine Küche für Kutscher und Hufschmiede und (Achtung wieder ein Vorurteil) für Maurer, Dachdecker, Gerüstbauer. Unter dem Motte "gespiegelt und gerührt" werden verschiedene Eierspeisen angeboten. Dazu Salate, verschiedenes von der Sau, aber auch gegrilltes vom Weiderind. Für Figur-und Kalorien bewusste Damen wirft der Chef auch ein Straußen-Steak auf den Grill. Und ganz besonders für Anhänger der klassisch-konservativen Küche - den Toast Hawaii. Veganer und Vegetarier werden sich hier wohl mehrheitlich mit Getränken begnügen müssen. So ist das eben, wenn das Weiderind das ganz Grünzeug weg futtert.
* Das es schon fast 17:00 Uhr war entschieden wir uns für keinen "City-Shopping-Snack", sondern für ein frühes Abendessen. Unsere Wahl:
> Für meine liebe Dame ein 1/2 Dutzend Weinbergschnecken (7,- Euro) und das Steak (22,- Euro) vom Strauß.
> Für den Herrn die Garnelen (10,- Euro) und das Rumpsteak (22,- Euro) vom Black Angus Rind.
Die Bedienung übersah die leeren Gläser nicht und servierte weiter frisches Kölsch für mich. Und für meine Dame Alt aus dem Hause Uerige.
* Was das Ambiente betrifft fühlte ich mich in eine Zeit versetzt, als es noch Kutschen gab und der Begriff "über die Wupper gehen" damit begründet wurde, dass auf der anderen Seite der Wupper damals der Friedhof lag. Alles hier war authentisch und nicht künstlich geschaffen. Ein Blick in Richtung der anderen Gäste lies keinen Schluss über eine bestimmte Gästestruktur zu. Noch relativ junge Paare, genau so Best Ager und Silver-Surfer Shopper. Ebenso das Kundenklientel von P&C, Gerry Weber, Hallhuber, von C&A und Deichmann. Eben das ganze Konsumenten-Mix das sich Samstags so in der City bewegt. Allerdings wohl auch Menschen, die ein noch handwerklich zubereitetes Essen so mancher Convenience PP (Abkürzung für Pasta-Pampe) vorziehen.
* Die immer aufmerksame Bedienung servierte die Vorspeisen. Beides eine sehr gefällige Optik. Das machte Appetit. Mein Schälchen war gefüllt mit leckeren Garnelen. Der Koch war mit dem Chili Öl nicht sparsam umgegangen, trotzdem überstrahlte das Knoblauch-Chili Aroma den Geschmack der kleinen Meeresviecher nicht. Das dazu servierte Ciabatta rundet die attraktive Vorspeise ab. Für 10,- Euro ein Klasse Leistung. - Ebenso lobte Hasimausi ihre 6 Schnecken vom Weinberg. Ganz klassisch dazu die Kräuterbutter. Auch ihre Vorspeise wurde mit Ciabatta Brot serviert. Mein Dame war zufrieden, dem Himmel sei Dank. Hatte sie doch noch vor einer knappen Stunde zynisch unterstellt sie müsste hier Eisbein (Bäh) verzehren. Hasimausi schmeckte ihr Alt vom Uerige, mir mein Zunft Kölsch sowieso. - Zu den Hauptgerichten. Für Hasimausi das Steak vom Strauß mit einen Pfifferling-Sößchen. Dazu Salat und Bratkartoffeln. Das Steak hatte geschätzt gute 200 Gramm, Hasimausi fand es nicht gut, sondern war voll das Lobes, für alles was dort auf dem Teller lag. Sie lobte die Pfifferling-Sößchen genau so wie den frischen Salat. Nur die Bratkartoffeln waren ihr zu viel. Und mein Steak ? Gute 200 Gramm, spürbare Röstaromen, auf den Punkt medium well gebraten, ausgezeichnet Fleischqualität. Das hätte ich hier so nicht erwartet. Die Bratkartoffeln schmeckten so wie vor Jahrzehnten bei "Omma". Bratkartoffeln offenbar vom Koch noch selber frisch zubereitet und nicht aus dem 30 ltr. Plastik Sack von Gastroservice. Den mächtigen Salatteller überließ ich zu 50% meiner Dame. Man muss die Einnahme vom grünem Futter nicht übertreiben. Das Pfifferlingsößchen das meine Dame so lobte, wurde auch zu meinem Steak serviert, war für mich i.O. Wobei ich gerne zugestehe in den Segmenten Gemüse, Grünfutter und sonstige Felderträge nicht der Spezialist bin. Fast zum Ende des Essens erschien der sympatische Wirt/Inhaber/Koch am Tisch und fragte nach der Zufriedenheit. Wir hatte auch im Ansatz nichts zu kritisieren, ganz im Gegenteil. Wir waren voll es Lobes über diese wirklich gute, handwerkliche Küchenleistung.
* Dessert ? Fast immer verweigere ich süßes Dessert und ziehe einen Käseteller vor. Leider, leider, leider hier nicht auf der Karte. Trotzdem erspähte ich etwas anderes, reizvolles. Warmer Apfelstrudel mit Vanille Eiscreme und Sahne. So lecker wie sich das anhörte war es dann auch. Das Hasimausi darauf verzichtete war klar. Stichwort: Kalorien. Wie fast üblich reduzierte sie sich auf einen Espresso. Überzeugen konnte ich sie noch von einem Himbeergeist, mich überzeugte ich dazu selber.
Fazit: Das Essen war gut, besser als ich es in diesem Wirtshaus erwartet hatte. Gleiches gilt für den Service. Immer einen Blick auf den Tisch des Gastes, flink und freundlich. Tja und dann wäre noch das Ambiente. So viel echte Rustikalität findet man im Rheinland nicht häufig. Für unseren Geschmack zu viel Rustikalität. Trotzdem sollte der Gastronom daran nichts ändern. Das Essen was in Teilen auf der Karte angeboten wird, passt zu dieser Rustikalität. Und umgekehrt das Ambiente zum Essen. Das ist ein ganz großes Stück "wie früher" und authentisch pur !
Anmerkung: Ich schreibe diese Zeilen am 28.04.2020, also knapp 5 Monate nach dem Besuch in dieser Gastronomie. Also mitten in der Corona-Krise. Am Anfang dieser Rezension habe ich gemeckert, gemault und genörgelt über volle Straßen und volle Geschäfte am Samstag-Nachmittag in der Innenstadt. Und heute ? Wie sehr habe ich mir in den letzten Wochen volle Innenstädte mit vollen Geschäften und belebten Straßen gewünscht. Doch dieses Scheiß-Virus hat uns einen erheblichen Teil unsere Lebensfreude genommen. Restaurants sind jetzt schon seit etwa 6 Wochen geschlossen. Letzte Wochen hatten wir im April Biergarten Wetter. Dort hocken und Freunde treffen, etwas essen, etwas trinken. Nichts davon ist möglich. Freunde - mit denen ich digital kommunizieren muss - loben die Ruhe zu Hause auf der Terrasse und im Garten. Ist ja okay, aber wie viele Monate soll ich noch auf der Terrasse hocken und eine Ruhe genießen die ich de facto nicht genießen will. Urlaubsplanung 2020 ? Wo bitte, auf der Terrasse oder mit Mundschutz an irgend einem Strand rumlaufen ? Fahr zu Hölle zu Scheiß-Virus. Du machst die Menschen krank und schickst weltweit u.U. die Volkswirtschaft in den Ruin. Lieben Gruß an alle GG Freunde und bleibt gesund !!!!
* Lang ist es her, dass wir hier waren. Wer hier zum Essen aufschlägt geht hier hin, weil es hier noch eine regionale Küche gibt. Das Restaurant besteht seit mehr als 100 Jahren, der jetzige Inhaber betreibt das "Wagner am Mäuerchen" schon rund 20 Jahre. Er scheint Erfolg zu haben, obwohl sich im Umkreis von etwa 300 Metern Vapiano, L' Osteria, Bar Celona, Yukisaki (ist nicht unanständig), Hans im Glück und weiter diverse Systemgastronomen befinden. Das "Wagner am Mäuerchen" ist... mehr lesen
Wagner am Mäuerchen
Wagner am Mäuerchen€-€€€Restaurant02024491012Mäuerchen 4, 42103 Wuppertal
4.0 stars -
"Gastronomischer Oldtimer - so aktuell wie vor 50 Jahren. Perfekte Kontinuität." x2x* Lang ist es her, dass wir hier waren. Wer hier zum Essen aufschlägt geht hier hin, weil es hier noch eine regionale Küche gibt. Das Restaurant besteht seit mehr als 100 Jahren, der jetzige Inhaber betreibt das "Wagner am Mäuerchen" schon rund 20 Jahre. Er scheint Erfolg zu haben, obwohl sich im Umkreis von etwa 300 Metern Vapiano, L' Osteria, Bar Celona, Yukisaki (ist nicht unanständig), Hans im Glück und weiter diverse Systemgastronomen befinden. Das "Wagner am Mäuerchen" ist
Geschrieben am 20.04.2020 2020-04-20| Aktualisiert am
18.06.2020
Besucht am 30.11.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Die wenigen arabischen Restaurants in unserem Umfeld kennen wir. Früher gehörte das Mamounia mal zu unseren Favoriten. Dann wurde es geschlossen. Einige Zeit später wieder eröffnet. Wir studierten damals nach der zweiten Eröffnung die Karte im Internet. Oh weh Veganer und Vegetarier hatten die Regie übernommen. Die Genießer von Lamm, Geflügel, Rind und wunderbaren Meeresfrüchten waren wohl bei Allah in Ungnade gefallen. Ergo für uns erledigt. Nichts gegen Veganer (ca. 1% der Deutschen Esser) und Vegetarier (ca. 10% der Deutschen Esser), aber wenn ein Gastronom meint auf knapp 90% der deutschen Restaurant-Besucher verzichten zu können - seine Entscheidung.
* Zufällig erfuhren wir dann, dass die Karte nach einiger Zeit dann doch wieder geändert wurde. Allah - oder war es Mohammed sein Prophet - hatte unser Flehen erhört. Wir schauten uns die veränderte Karte auf der Homepage des Mamounia an - und siehe da, immer noch diverse Gerichte für die Anhänger von Grünfutter. Aber eben auch fleischiges von der Weide und leckeres aus dem Meer. Im Grunde bin ich ja auch eine Vegetarier. Zumindest ein Vegetarier zweiter Ordnung. Die Kühe fressen das Gras und ich immerhin die Kühe.
* Ab ins Mamounia, Ende November 2019. Das Restaurant liegt in einem Wohngebiet abseits der City. Früher war es wohl mal eine typisch deutsche Eckkneipe. Wir traten ein. Das orientalische Flair war uns zwar aus alten Zeiten bekannt, aber es wurde nochmals getoppt. Vor der Türe eine rheinische Großstadt, hier drinnen ein Orient-Flair wie vor 100 Jahren. Kitsch oder Stilelemente aus 1001 Nacht ? Egal, wir finden es angenehm. Wir wurden sehr herzlich begrüsst, so als wären wir langjährige Gäste. Die nette freundliche junge Dame (nennen wir sie im weiteren Verlauf der Bewertung einfach Fatima) zeigt uns unseren Tisch und fragte, ob dieser Tisch angenehm für uns wäre. Wird drückten unsere Zufriedenheit aus. Fatima betonte, dass sie für den heutigen Abend unser Gastgeber sei und sie versuchen würde alle unsere Wünsche zu erfüllen. Sie bat uns ausdrücklich das wir uns bitte sofort melden sollten, wenn etwas nicht unseren Vorstellungen entsprechen würde. Ob gespielte oder echte Bemühung um den Gast ? Egal, es wirkte sehr überzeugend. Kurz danach wurden die Karten präsentiert, Fatima fragt nach unseren Getränkewünschen.
* Die Karte hatte ich ja bereits im Internet kurz überflogen. Keine Frage, eine breite Auswahl an vegetarischen Gerichten, aber eben auch etwas außerhalb der Grünflächen-Bio-Küche. Dabei viel mir der ein oder andere vegetarische Witz ein. Ich frage Hasimausi ob sie z.B. den schon kennt:
> Wie ruft ein Vegetarier seine Kinder zum Essen ? - "Kommt rein Kinder, sonst wird das Essen welk." > Wie nennt man einen dünnen Vegetarier ? - Lauch. > Wie nennt man einen dicken Vegetarier ? - Biotonne.
Hasimausi fand die Witze flach und bat mich doch besser in die Karte zu schauen. Ich machte einen letzen Versuch:
> Wie viele Vegetarier braucht man um eine Kuh zu töten? Fünf ! Vier heben die Kuh hoch, der Fünfte frisst der Kuh das Gras weg.
Also zur Karte. Wenn man sich die einzelnen Gerichte anschaute, spürte man schon fast das Feuerwerk arabischer Gewürze. Safran, Minze, Koriander, Kurkuma, Kardamom und vieles mehr, was uns Allah noch verschweigt. Nein dauernd arabisch Essen wäre nicht unsere Welt, dafür sind wir vermutlich zu Deutsch erzogen worden. Aber so alle 2 oder 3 Monate im Jahr mal arabisch Essen, macht schon Spaß. Bei den Vorspeisen viel uns auf, dass man sich im Mamounia nicht nur auf die üblichen 10, 15 oder 20 Tellerchen arabischer Vorspeisen (Mezze) beschränkt, sondern auch andere kalte und warme offensichtlich sehr authentische Vorspeisen anbietet. Trotzdem entschieden wir uns für die "10 Tellerchen" Vorspeise. Bei den Hauptgerichten wählten wir beide etwas aus der Welt des Salzwassers. Für meine liebe Dame eine gegrillte Dorade, für mich die Garnelen. Die weiter sehr aufmerksame Bedienung (Fatima) hatte dazu noch die ein oder andere Rückfrage, hinsichtlich der Gewürze, der Schärfe etc. Sie wollte nur wissen, wie wir es denn gerne zubereitet hätten. Mein Lieber - eine solche bemühte Service-Dame findet man noch nicht einmal in einigen Sterne-Restaurants.
* Bei der Bestellung der Getränke viel uns auf, dass stilecht libanesische Weine angeboten wurden, allerdings nur als Flaschenweine und nicht offen im Glas. Da ich wie fast immer dem Bier (hier das ausgesuchte Bier von Pinkus Müller) den Vorzug gab und Hasimausi nach dem Konsum einer ganzen Flasche Wein den Zorn Allahs auf sich vereint und bei der anschließenden Artikulation auch noch Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte, fragte ich Fatima nach einem offenen Weiß-Wein aus dem Libanon. "Keine Problem", meinte sie. Kurze Zeit später erschien sie mit 2 "Probier-Gläschen". Hasimausi kostete und hatte sich schnell für ihren Favoriten entschieden. Klasse - die junge Dame sammelte immer mehr Pluspunkte. - Da Restaurant hatte sich inzwischen ordentlich gefüllt. Ein Blick auf den Service - ruhig, strukturiert und immer präsent.
* Der orientalische Gruß aus der Küche bestand aus wunderbar leckerem warmen Fladenbrot und dazu 3 Dips. Die Getränke wurden serviert, für Hasimausi ein libanesischer Chardonnay, für mich Pinkus Müller aus Münster. Bisher war unser Zufriedenheitsgrad schon recht hoch. Das steigerte sich noch bei der Sichtung der Mezze, also der 10 Vorspeisen-Teller. Zumindest schon optisch ein Genuss. Jeder der Inhalte wurde von Fatima vorgestellt und kurz erläutert. Serviert wurden u.a. Dolma (gefüllte Weinblätter), Köfte (Bällchen aus Lammfleisch), Sesampaste, marinierte Garnelen, gefüllte Teigbällchen und noch das ein oder andere - keine Ahnung was der Koch da für uns alles zubereitet hatte, alles fand unsere volle Zustimmung. Am Tisch erschien Fatima, fragte nach unserer Zufriedenheit, fragte ob sie noch warmes Fladenbrot servieren sollte, erkundigte sich bei meiner lieben Dame nach der Qualität des Weins und servierte mir ein neues Bio Bier von Pinkus Müller. Ich entwickelte mich zum Bio (Bier) Fan.
* Hasimausi schmeckte der Wein aus dem Libanon sehr gut. Unsere zahlreichen Vorspeisen-Tellerchen servierte Fatima flott ab. Sie fragte nach welchem Abstand sie die Hauptgerichte servieren kann. Wieder Pluspunkte für Fatima.
* Nach einem Päuschen und einem Arak mit Mandelsirup - den Fatima mir ausdrücklich "für zwischendurch" empfohlen hatte - wurden die Hauptgerichte serviert. Prächtig die Dorade für meine Dame, ebenso so prächtig meine Garnelen. Der Koch hatte beide Gerichte sehr schön präsentiert. Beide Gerichte mit Salat und dem üblichen arabischen Reis. Wobei Reis - egal ob vom Chinesen oder vom Araber zubereitet - noch nie mein Fall war. Ich weiß nicht was man alles mit Reis abdichten kann, aber noch nie habe ich bei Reis einen angenehmen und überzeugenden Geschmack wahrnehmen können. Nicht beim Basmati-Reis und auch nicht bei Patna-Reis. Als Kind bekam ich immer süßen Reise aufgezwungen, mit Zimt und Zucker - BÄH ! Seitdem bin ich der grösste Reisgegner außerhalb Chinas. Kein Frage, ich hätte mir eine andere Beilage bestellen können. Vergessen - vielleicht zu viel Augen für Fatima gehabt. So zurück zur Dorade und den Garnelen. Das Fleisch der Dorade war fest, der Koch hatte alles richtig gemacht. Wobei Hasimausi einen angenehmen Beigeschmack erwähnte, der sich wohl aus der Soße ergab. Diesen Geschmack kannte sie nicht und konnte ihn daher auch nicht zuordnen. Fatima klärte uns auf. Es war Dagga - eine arabische Würzmischung, die wir beide bisher nicht kannten. Wie ich später nachgelesen habe, hat Dagga eine euphorisierende, also beruhigende Wirkung. Quasi das Marihuana für Arme. Ich habe davon auch 12 Stunden später bei Hausimausi nichts bemerkt. Zu meinen Garnelen - Kaisergranat. Zu meiner Freude waren sie schon gepult. Sie waren bissfest und geschmacklich prima. Gleiches Lob für den Salat. Und der Reis ? Siehe oben. Unser Verzehr wurde kurz unterbrochen. Der Koch und Chef des Hauses erschien am Tisch und fragte nach der Zufriedenheit. Es entwickelte sich ein kurzer Plausch. Nicht nur Araber (konkret hier ein Palästinenser) plaudern gerne, ich auch.
* Fatima räumte ab, wir lobten das Essen ausdrücklich. Obwohl ich nicht der Fan von süßem Dessert bin, muss ich in arabischen Restaurants immer das (sehr) süße Baklava probieren. Die Mischung aus Blätterteig, Pistazien, Mandeln, Honigsirup und Rosenwasser kann selbst mich begeistern. Nur das Gebäck muss ganz frisch sein. Hier wurde allerdings die Version aus Palästina serviert, Katayef. Wahlweise mit herzhaftem Frischkäse oder mit Nüssen und Zimt gefüllt. Und wer es mag, dem wird dazu noch Eis serviert. Ich entschied mich für die süße Version, mit Eis. Dazu arabischen Mocca und noch einen Arak, wieder mit Mandelsirup. Fatima räumte ab, wir machten unsere Zufriedenheit deutlich. Fatima servierte als arabischen Dank (Shukran) noch zwei Arak.
* Fazit: Das Ambiente spiegelt ganz viel Orient, so wie Lieschen Müller sich den Orient vorstellt. Uns gefällt es. Nicht überschwänglich aber nett. Über den Service muss man nicht viel Worte verlieren. Perfekt und damit volle 5 Sterne. Das Essen ist mit 4,5 Sternen richtig bewertet. Was bleibt ist ein überzeugender Gesamteindruck. Wir haben seitdem das Mamounia wieder häufiger besucht. Im Bereich der arabischen Restaurants in Wuppertal jetzt für uns die Nr. 1. Klein, individuell und sorgfältig. Sorgfalt in der Küche, Sorgfalt beim Service. Was bleibt ? An Küche und Service ein herzliches Shukran ya Sadiqi.
ps Unsere Wünsche an das Restaurant: Bietet bitte den ordentlichen Wein aus dem Libanon auch offen im Glas an. Unter Umständen animiert das auch Gäste, beim nächsten Besuch eine Flasche zu bestellen.
* Die wenigen arabischen Restaurants in unserem Umfeld kennen wir. Früher gehörte das Mamounia mal zu unseren Favoriten. Dann wurde es geschlossen. Einige Zeit später wieder eröffnet. Wir studierten damals nach der zweiten Eröffnung die Karte im Internet. Oh weh Veganer und Vegetarier hatten die Regie übernommen. Die Genießer von Lamm, Geflügel, Rind und wunderbaren Meeresfrüchten waren wohl bei Allah in Ungnade gefallen. Ergo für uns erledigt. Nichts gegen Veganer (ca. 1% der Deutschen Esser) und Vegetarier (ca. 10% der... mehr lesen
4.5 stars -
"Viel Orient auf dem Tisch - Viel Orient beim Ambiente" x2x* Die wenigen arabischen Restaurants in unserem Umfeld kennen wir. Früher gehörte das Mamounia mal zu unseren Favoriten. Dann wurde es geschlossen. Einige Zeit später wieder eröffnet. Wir studierten damals nach der zweiten Eröffnung die Karte im Internet. Oh weh Veganer und Vegetarier hatten die Regie übernommen. Die Genießer von Lamm, Geflügel, Rind und wunderbaren Meeresfrüchten waren wohl bei Allah in Ungnade gefallen. Ergo für uns erledigt. Nichts gegen Veganer (ca. 1% der Deutschen Esser) und Vegetarier (ca. 10% der
Geschrieben am 14.04.2020 2020-04-14| Aktualisiert am
14.04.2020
Besucht am 02.10.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Es ist schon einige Jahre her, dass ich erstmals im Cafe (Restaurant) "Simonz" aufgeschlagen bin. Es muss einen Grund haben, warum es zunächst bei diesem einzigen Besuch geblieben ist.
* Nun aber ergab sich die Gelegenheit dort nochmals Gast zu sein. Ein Bekannter aus der Medien-Szene wollte mit mir ein paar Dinge besprechen. Das sich sein Büro und ebenso sein Wohnsitz im Wuppertaler Stadtbezirk "Arrenberg" befindet, lautet sein Vorschlag für unser Treffen das "Simonz". Ich konnte meine überschaubare Begeisterung unterdrücken, was bei einer SMS ja auch kein Problem ist. Also auf in den Bezirk "Arrenberg", den ich immer mit gemischten Gefühlen besuche. Zwar sprechen dort einige Aktivisten der Szene vom "Aufbruch-Arrenberg", aber richtig wohl fühle ich mich dort nicht. Dort wo zwischen viele alten und vielen renovierungsbedürftigen Häusern sich das "Simonz" befindet. Zuvor schaute ich mir noch die Homepage des "Simonz" an. Nun sagen wir es mal so, meine Begeisterung war ebenso wieder überschaubar. Auffällig allerdings auf der Homepage der Hinweis, dass sich dort einer der schönsten Biergärten der Stadt befindet. Genau aus diesem Grund hat uns vor Jahren dieser Betrieb auch nicht ansatzweise überzeugt. Hasimausi und ich waren seinerzeit exakt der gegenteiligen Meinung. Wir erlebten dort eines der schlimmsten Biergärten in der Stadt.
* Also ab zum Cafe "Simonz", zugegeben mit einer geringen Erwartungshaltung. Und die wurde auch nicht besser, nachdem ich eingetreten war. Es sah dort noch genau so aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Die Stühle, die Tische und noch einiges mehr stammten aus unterschiedlichen Epochen. Ihre sichtbare Abnutzung hatten die Stühle schon vor 50 Jahren (oder noch länger) erleiden müssen. Böse Zungen würden von Sperrmüll-Mobiliar sprechen. Aber es gibt designorientierte Menschen, die findet das chic, in und trendy. - Aber lassen wir besser diese wenig zielführende Diskussion. Mein Bekannter war schon vor Ort, dass Cafe/Restaurant übersichtlich gefüllt. Wohlfühlen werde ich mich hier niemals. Nun gut, meine Meinung ist nicht ausschlaggebend, das "Simonz" gibt es bestimmt schon etwa 10 Jahre (geschätzt) und kann sich offenbar behaupten. - Eine Bedienung brachte die Karten.
* Karten in einem Restaurant lese ich zunächst nicht intensiv, sondern lese sie erst einmal "quer" um eventuelle positive Auffälligkeiten sofort zu erkennen. Bei dieser Karte stolperte ich zum Teil mehrfach über die Begriffe Bio,Vegan, Fleischlos, Hafer und Soja. Nun ich dachte mir meinen Teil. Wenn ich jetzt ausgesprochen hätte welches Gedankenwerk sich inzwischen in meinem Kopf gebildet hatte, Hasimausi hätte mich abgestraft. Aber sie war ja leider nicht anwesend. Vermutlich hätte sich sehr ironisch gesagt: "Och schade, keine Gericht mit Tofu".
* Nun gut, wir beide - mein Bekannter und ich - waren verabredet um hier ein paar Dinge zu besprechen und nicht verabredet um hier mal nett ein Abendessen zu genießen. Daher waren unsere Wünsche an die Bedienung etwas ausgerichtet in Richtung "Snack/Häppchen/kleiner Magenfüller". Meine Wahl: Kölsch aus dem guten Haus Reissdorf und Penne mit Rumpsteakstreifen. Positiv viel auf, dass die Biermarke Pinkus aus Münster angeboten wurde. Eine kleine, feine Regionalmarke (Pinkus Müller) aus der Fahrradstadt Münster. Hier im Rheinland eine Rarität. Mein Kollege gegenüber hatte sich für den Salatteller mit Ziegenkäse, Honig und Nüssen entschieden und dazu eine Rharbarber-Schorle bestellt. Im Abgleich zum Kölsch ist Rhabarber Schorle.......................... Ach lassen wir das.
* Während wir unsere Themen besprachen und diskutierten, hatte ich Gelegenheit mich etwas umzusehen. Das mir das Ambiente nicht gefiel, muss ich nicht nochmals betonen. Das war alles weit weg von Stil oder einer gewissen gastronomischen Eleganz. Es mag vielleicht Kritiker geben, die würden von einer "recht einfachen" Ausstattung sprechen, aber selbst das wäre mir noch zu dick aufgetragen. Und der Service und die Bedienung ? Nein keine Birkenstock-Sandalen und auch keine Wollstrümpfe (sorry für das nächste Vorurteil), aber doch etwas Grün-Links orientiert. Nun gut, ich wollte hier zwar keinen Wohlfühlabend erleben, aber auch für ein halb geschäftliches Gespräch braucht man ein akzeptables Ambiente. Und das Publikum ? Nun ein Gemisch aus der früheren und inzwischen gealterten alternativen grünen Liste und einige aus der 68er Bewegung. Dazu jüngere und mittelalte Wähler von Robert Habeck und ganz sicher auch von Dr. Anton Hofreiter. Aber auch ein paar Anzugträger waren zu erkennen. - Unser Essen wurde serviert.
* Mein Erstaunen war mehr als groß, als ich den Salatteller meines Bekannten erblickte. Groß, breit, hoch und viel. Ja eigentlich schon zu viel - zumindest mit meinen Maßstäben gemessen. Oder böse formuliert, davon hätte ein Kaninchen 2 Tage mümmeln können. Allerdings ohne den reichlich portionierten Ziegenkäse der oben auf dem Kilo Salat ruhte, denn Kaninchen essen wohl kaum Käse. Mein Bekannter zeigte sich ebenso überrascht. Wobei er alles lobte. Den Salat in seiner Vielfältigkeit und ebenso in seiner Frische. Auch meine Penne mit Streifen vom Rumpsteak war großzügig portioniert, zumindest die Teigwaren. Bei den Streifen vom Rumpsteak war der Koch jedoch erkennbar sparsam. Als ich dann meine erste beladene Gabel zum Munde führte, war ich weit weg von einer Zufriedenheit. Als der Koch die italienische Teigware im Topf mit heißem Wasser zubereitet hat, mag er wohl lautstark in den Topf gerufen haben - "al dente, al dente, al dente"- aber ihm hat wohl keiner der Nudeln zugehört. Die Nudeln zogen für sich eine weiche Konsistenz vor. Und die Streifen vom Rumpsteak ? Akzeptabler Durchschnitt. Kann man besser zubereiten und auch die Qualität des Fleisch sorgfältiger beachten. Einzig mit dem gehobelten Parmesan war ich dann doch zufrieden. Aber das waren etwa 0,5% vom gesamten nicht ganz gelungenen Pasta-Werk.
* Fazit: Der Abend war erfolgreich, bezogen auf unser Gespräch. Wir erzielten Einigkeit und konsumierten dann noch das ein oder andere Kaltgetränk. Mein Bekannter verabschiedete sich von der Rhabarber-Schorle (eine gute Entscheidung) und wechselte zu einem badischen Bio-Grauburgunder, den er ausdrücklich lobte. Da wir beide nicht mehr fahren mussten, wechselte ich vom Reissdorf Kölsch auf das Bier von Pinkus Müller. Dazu noch sehr frisches Brot mit ordentlichen Dips, das wohl nicht "made by Handelshof" war. Die Bewertung des Essens ist nicht einfach. Mein Bekannter war mit seinem Salat sehr zufrieden, interpretieren wir daraus die Schulnote 2. Ich mit meiner Teigware kann nur eine glatte 4 abgeben. Mit anderen Worten, gute 2,5 Sterne für das Essen. Der Service war bemüht, eine Beziehung zum Gast entstand nicht. Zum Ambiente habe ich ausgiebig informiert. - Als wir das Haus verließen, fiel mein Blick in den schon herbstlichen Biergarten. Damals wie heute habe ich dort nicht eines der schönsten Biergärten der Stadt erkennen können - so wie es auf der Homepage des "Simonz" zu lesen ist.
ps. Mein Bekannter wurde vorab über den Inhalt dieser Bewertung informiert. Er kann alles so unterschreiben, hat jedoch etwas geschmunzelt ? Warum ? Nun er legt ausdrücklich Wert darauf, nicht zu Gruppe der grünen Robert Habeck Anhänger zu gehören. Ich habe ihm gratuliert.
* Es ist schon einige Jahre her, dass ich erstmals im Cafe (Restaurant) "Simonz" aufgeschlagen bin. Es muss einen Grund haben, warum es zunächst bei diesem einzigen Besuch geblieben ist.
* Nun aber ergab sich die Gelegenheit dort nochmals Gast zu sein. Ein Bekannter aus der Medien-Szene wollte mit mir ein paar Dinge besprechen. Das sich sein Büro und ebenso sein Wohnsitz im Wuppertaler Stadtbezirk "Arrenberg" befindet, lautet sein Vorschlag für unser Treffen das "Simonz". Ich konnte meine überschaubare Begeisterung unterdrücken,... mehr lesen
2.5 stars -
"Öko + Bio + Vegan = Birkenstock Ambiente" x2x* Es ist schon einige Jahre her, dass ich erstmals im Cafe (Restaurant) "Simonz" aufgeschlagen bin. Es muss einen Grund haben, warum es zunächst bei diesem einzigen Besuch geblieben ist.
* Nun aber ergab sich die Gelegenheit dort nochmals Gast zu sein. Ein Bekannter aus der Medien-Szene wollte mit mir ein paar Dinge besprechen. Das sich sein Büro und ebenso sein Wohnsitz im Wuppertaler Stadtbezirk "Arrenberg" befindet, lautet sein Vorschlag für unser Treffen das "Simonz". Ich konnte meine überschaubare Begeisterung unterdrücken,
Geschrieben am 02.04.2020 2020-04-02| Aktualisiert am
29.06.2020
Besucht am 25.01.20202 Personen
* Das La Terrazza gibt es jetzt seit Sommer 2017, also demnächst fast schon seit 3 Jahren. Obwohl nahezu in einer Top Lage gelegen - genau zwischen der Ansammlung der zahlreichen System-Restaurants und dem historischen Luisenviertel - hatten wir das Restaurant bisher noch nicht aufgesucht. Vielleicht lag es an der "Wurstfabrik-Wurstmanufaktur" (siehe dazu hier 2 Bewertungen), die hier vorher gastronomische residierte, allerdings nicht sehr lange. Es folgte das La Terrazza. Wir überlegten an einem Samstag Abend - wo bitte gehen wir heute futtern. Mehr oder weniger per Zufall viel mir das La Terrazza ein. Kurz ein Blick auf die Homepage - ich war ein klein wenig beeindruckt. Professionelle Fotos reichlich, aber damit nicht genug. War doch dort zu lesen: "Die beste Adresse im Tal für italienisches Essen." Oh mein Lieber, dass ist aber ein Anspruch den es zu erfüllen gilt. Wir kennen die Gastronomie in Wuppertal relativ gut, mit einigen Höhen, aber auch diversen Tiefen. Aber das eines der italienischen Restaurants für sich behauptet "die beste Adresse für italienisches Essen im Tal zu sein" - das ist schon sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Also ab ins Tal, im kühlen Januar.
* Der erste Eindruck: Wir wurden freundlich von einer netten jungen Dame begrüsst und an einen Tisch geführt. Das "Fabrik-Design" mit etwas Ziegeloptik und blanken Belüftungsrohren unter der Decke aus der Zeit der ehemaligen Wurstfabrik war erhalten geblieben. Damals - ja damals passte das zur Wurstfabrik. Jetzt aber - bei der besten italienischen Adresse im Tal - eher nicht. Was noch weniger gefiel war das Mobiliar. Erinnerungen werden wach an das Mövenpick-Design um die Jahrtausendwende oder auch an die Marktrestaurants auf den AIDA Schiffen. Nee so richtig wohl fühlten wir uns nicht. Aber egal, ist das Essen top, muss man auch mal dem Ambiente etwas zugestehen. Die junge Dame brachte die Karten.
* Leider - ja leider hatte ich mir zu Hause die Karte im Internet nicht angesehen. Hier jetzt war ich doch etwas erstaunt über das breite Angebot. Einige Suppen, diverse Vorspeisen, diverse Salate, Pasta, Pasta, Pasta, geschätzt in 15 Varianten, locker 10 fleischige Gerichte und etwa 5 mal etwas aus dem Meer. Gut beim Griechen gibt es ja bekanntlich 100 Variationen, deswegen gehen wir auch nahezu nicht zum "alles frisch" Griechen. Aber das hier war eindeutig überzogen. Offensichtlich will man es jedem recht machen. Ein häufig frommer Wunsch, der häufig nicht erfüllt wird.
* Hasimausi sah das nicht ganz so. Sie war zwar auch erstaunt über die pasta-lastige (ach Herr Duden, strafen sie mich jetzt ab ?) Karte, da aber Pasta bei ihr kein Interesse erweckt, konnte sie mit der Karte leben, allerdings mit dem Seitenhieb in meine Richtung: "Du hast aber immer was zu meckern." -
* Die Dame vom Service erschien und fragte nach den Getränken. Hasimausi erkundigte sich nach einem ordentlichen "trockenen weißen Italiener" da auf der Karte der Hinweise stand, man möge doch bitte nach den aktuellen Weinen fragen und sich beraten lassen. Hasimausi trinkt gerne Wein, ist aber kein Weinkenner, was sie gerne betont. Machen wir es kurz. Die Weinberatung war keine Beratung, sondern die Aufzählung von 2 oder 3 weißen Weinen, ohne genaue Bezeichnung. Da ich auch weit weg davon bin ein Weinkenner zu sein, hätte mich diese Beratung auch nicht im Ansatz befriedigt. Das kann jeder Weindrücker von Pallhuber besser. Die Dame schaute dann mich fragend an. Ohne den Wunsch nach einer Beratung auszusprechen, orderte ich ein Kölsch.
* Es dauert nicht lange, die Dame servierte die Getränke. Ordentlich gekühlt der Weißwein und das Glas auffällig gut gefüllt. Mein Kölsch aus dem Hause Sion - "jut" wie der Rheinländer sagt. Kurz danach erschien die Service-Dame und fragte nach ob wir schon Wünsche hätten, bezogen auf das Essen. Wir hatten !
> Vorspeisen: Antipasti Toscano für mich, den Salat Valeriana für meine liebe Frau.
> Hauptgerichte: Scaloppine (Kalbsschnitzel) für Hasimausi, Gambas für mich.
Soweit die Order. Wir schauten uns etwas um. Das Restaurant war zur Hälfte gefüllt. Es trägt den Namen Tarrazza, weil es über eine große Terrasse verfügt. Nein nicht vor und auch nicht hinter dem Restaurant, sondern oben auf dem Dach. Das Dach erreicht man über eine Treppe die im Restaurant nach oben führt. Im Sommer ist es dort bestimmt erfrischend, eine große Markise hält intensive Sonnenstrahlen ab. "Über den Dächern von Wuppertal", könnte man meinen ? Nee, das Restaurant liegt im Tal, die Terrasse in der 1. Etage. Also nix mit "über den Dächern", weder über Rom noch über Wuppertal (Boh welch ein platter Kalauer).
* So, die Vorspeisen werden serviert. Der Salat für die Dame mit Walnüssen, Gorgonzola und Birne machte optisch was her. Alles - so Hasimausi - schien frisch, der sehr pikante Gorgonzola (nichts für mich) war wohl lecker, mit den angekündigten Walnüssen wurde etwas gespart. Hasimausi fand die ein oder andere halbe Nuss. Besser eine halbe Nuss, als eine taube Nuss. Auch diesen Spruch fand meine Dame nicht gut. Okay, mit zunehmenden Alter werden die Witze manchmal etwas flacher. - Zu meiner Antipasti. War der Salat meiner Dame optisch wirklich Klasse, konnte ich das von meiner Vorspeise nicht behaupten. Viel - ganz viel eingelegtes Gemüse, zwei Scheiben Salami und ein Käsewürfelchen das. Das war es ! Auf den Punkt gebracht wurde mir für gute 12,- Euro was serviert, dass etwa einem Warenwert von geschätzt von 2,- maximal 2,50 Euro entsprach. Ja Gemüse gab es reichlich. Das füllte den Teller und kostet deutlich weniger als der Prosciutto aus Parma und die Salami aus Calabria. Wobei ich mir nicht sicher war woher die Salami stammte. Vielleicht sogar aus Ostholstein oder dem nahen Sauerland. Ich möchte nichts unterstellen, aber der Geschmack erinnerte mehr an "aus deutschen Landen frisch auf den Tisch", als an ein italienisches Lebensgefühl.
* Frau Service servierte ab. "War es in Ordnung", so ihre Frage. Ja in Ordnung war es. Aber wie üblich reklamiere ich sehr, sehr selten. Diskussionen über zu wenig Walnüsse, über den Geschmack und die Herkunft von 2 Salamischeiben führen zu nichts. Und soll ich ernsthaft über Gemüse diskutieren - never ! Die Dame übersah die Leere in meinem Sion-Glas wieder nicht, Klasse !
* Es folgte eine angenehme Pause. Doch dann, die Hauptgerichte. Zunächst das Kalbsschnitzel für die Dame, mit Oliven (Oliven sind bei Hasimausi immer begehrt), Knoblauch und ausdrücklich ohne Kapern. Die Kapern standen zwar auf der Karte, hatten wir aber bei der Bestellung ausdrücklich "abbestellt". Der geübte Blick meiner Dame erspähte sie sofort - die KAPERN. Als unmittelbar danach meine Gambas serviert wurden, sprach ich die Dame vom Service auf die Kapern an. Ohne wenn und aber nahm sie den Teller und verschwand. Dann folgte der in solchen Fällen übliche Dialog. Hasimausi: "Fang doch bitte schon an, sonst wird Dein Essen kalt." Ich: "Nee ich warte." Hasimausi: "Bitte !" Ich frotzelte noch darüber wie jetzt in der Küche die Kapern aus dem Essen meiner Dame gefischt wurden. Tatsächlich, es ging schnell. Kommentar der Dame vom Service: "So jetzt ohne Kapern". - Meine Dame lobte das Fleisch, die Qualität und die Zubereitung. Für sehr günstige 16,- Euro inkludiert vieler Oliven (Bäh) zeigte sich meine Dame zufrieden. Lobend erwähnte sie noch, dass der Teller tatsächlich frei von Kapern war. - So nun zu meinen Gambas. Bei der Bestellung hatte ich übersehen, dass dazu Spaghetti serviert wurden. Nichts gegen Spaghetti, aber ich kämpfe da immer mit den Instrumenten (Gabel + Löffel) und im Regelfall bekommt mein Hemd Spritzer ab. Nun gut, bringen wir es auf den Punkt. Die Gambas waren eher mittelgroß als kräftig, der Geschmack in Ordnung, aber Jubel kam nicht auf. Die Würzung oder in was die lieben Tiere gebadet wurden, Weißweinsauce, ich weiß es nicht. Es war okay für 22,- Euro gerade noch okay, aber abseits von "TOLL, KLASSE oder SEHR LECKER. Schulnote 3.
* Wir waren zufrieden ? Nein, aber auch nicht ausgesprochen unzufrieden. Die Vorspeise und das Hauptgericht meiner Dame, beides war gut. Schulnote 2. Bei mir war es anders. Für die Vorspeise ein glatte 4, für das Hauptgericht ein 3 ! Macht im Mittel für das Essen eine gute 3.
* Aber bevor wir zur finalen Wertung kommen, noch ein Satz zum Formaggio. Wenn es auf der Karte eines Restaurants eine Käseplatte gibt, bestelle ich diese fast immer, den Dolci ist nicht meine Welt. Also bitteschön, noch eine Käseplatte. Es dauert nicht lange und sie wurde serviert, eine Überraschung ! Ich bekam eine Platte präsentiert, mit gefühlt 5, 6 oder 7 Sorten Käse. Alles sehr schön platziert, optisch eine Augenweide. Dazu ordentliches Brot und der geliebte Feigensenf, molto bene. Natürlich hätte mir ein sehr gutes Restaurant auf der Karte mitgeteilt, welcher Affineur/Raffinatore für diesen Formaggio-Gaumenschmeichler verantwortlich ist. Aber ehrlich gesagt ist mir das völlig egal. Es muss schmecken. Und es schmeckte wirklich alles was da serviert wurde.
* Hasimausi hatte bereits ihren Espresso + Grappa inhaliert, ich folgte ihr damit.
Fazit. Wir erlebten hier Höhen und Tiefen. Keine ganz großen Höhen, aber auch keine sehr tiefen Tiefen. Mit Ausnahme der Antipasti, die wirklich nicht akzeptabel war. Das Küche agierte durchschnittlich, wobei unsere Erwartungshaltung natürlich groß war. Wer für sich "die beste Adresse im Tal für italienisches Essen" beansprucht, muss sich gefallen lassen, kritisch betrachtet zu werden. Das Restaurant ist soweit okay. Positiv fällt das insgesamt gute Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Der Service ist rührig und aufmerksam, die Atmosphäre und das Ambiente gewöhnungsbedürftig. Insgesamt ist man allerdings von der "besten Adresse" noch weit weg und das in allen Bereichen, nämlich Sorgfalt und Kreativität der Küche, Service und Ambiente. Gerne kommen wir im Sommer wieder, am liebsten auf der offenen Terrasse. Auf einen Wein, auf ein Bier, auf etwas Pasta oder auf eine Käseplatte. Aber zum netten Abendessen werden wir hier eher nicht mehr aufschlagen.
* Das La Terrazza gibt es jetzt seit Sommer 2017, also demnächst fast schon seit 3 Jahren. Obwohl nahezu in einer Top Lage gelegen - genau zwischen der Ansammlung der zahlreichen System-Restaurants und dem historischen Luisenviertel - hatten wir das Restaurant bisher noch nicht aufgesucht. Vielleicht lag es an der "Wurstfabrik-Wurstmanufaktur" (siehe dazu hier 2 Bewertungen), die hier vorher gastronomische residierte, allerdings nicht sehr lange. Es folgte das La Terrazza. Wir überlegten an einem Samstag Abend - wo bitte gehen... mehr lesen
Ristorante La Terrazza
Ristorante La Terrazza€-€€€Restaurant, Bar020294637344Friedrich-Ebert-Straße 14, 42103 Wuppertal
3.0 stars -
"Die beste Adresse im Tal für italienisches Essen ? Ganz sicher nicht !" x2x* Das La Terrazza gibt es jetzt seit Sommer 2017, also demnächst fast schon seit 3 Jahren. Obwohl nahezu in einer Top Lage gelegen - genau zwischen der Ansammlung der zahlreichen System-Restaurants und dem historischen Luisenviertel - hatten wir das Restaurant bisher noch nicht aufgesucht. Vielleicht lag es an der "Wurstfabrik-Wurstmanufaktur" (siehe dazu hier 2 Bewertungen), die hier vorher gastronomische residierte, allerdings nicht sehr lange. Es folgte das La Terrazza. Wir überlegten an einem Samstag Abend - wo bitte gehen
Geschrieben am 01.04.2020 2020-04-01| Aktualisiert am
01.04.2020
Sternekoch Sascha Stemberg in 42553 Velbert-Neviges (bei Wuppertal) ist genauso wie die ganze Gastro-Szene von der Corona Krise betroffen. Ruhelos wie man ihn kennt, hat er blitzschnell reagiert und ein kulinarisches Konzept kreiert, das sich sehen lassen kann.
* StemmisTakeaway nennt er sein Konzept für das Essen "außer Haus". Auf der Homepage des Haus Stemberg bietet Sascha Stemberg a la carte seine bekannte Kulinarik an. Der Gast stellt sich sein Menü zusammen (Mindestwert 50,- Euro), lässt sich das Essen entweder liefern oder holt das Essen bei Stemberg ab. Kreativ wie man das Haus kennt, natürlich dazu auch noch ein Weinangebot zu Sonderkonditionen.
Aber damit nicht genug. Speziell die Osterfeiertage hat Stemberg ein Oster-Menü zusammengestellt, das sich der Gast ebenso nach Hause liefern lassen kann, oder wahlweise abholt. Eigens dafür hat er ein Logo entwickelt:
* Ostern 2020............daheim Für 68,- erhält der Gast ein 4 Gang Menü vom Sternekoch.
Wem das Ostermenü nicht zusagt, kein Problem. Es gibt speziell für Ostern zusätzlich auch ein al la carte Angebot.
Witzig seine Kernbotschaft dazu: "Solange wir dürfen, bleiben wir eure Homebase für Genuss".
Wenn das mal kein dickes Ding ist.
Sternekoch Sascha Stemberg in 42553 Velbert-Neviges (bei Wuppertal) ist genauso wie die ganze Gastro-Szene von der Corona Krise betroffen. Ruhelos wie man ihn kennt, hat er blitzschnell reagiert und ein kulinarisches Konzept kreiert, das sich sehen lassen kann.
* StemmisTakeaway nennt er sein Konzept für das Essen "außer Haus". Auf der Homepage des Haus Stemberg bietet Sascha Stemberg a la carte seine bekannte Kulinarik an. Der Gast stellt sich sein Menü zusammen (Mindestwert 50,- Euro), lässt sich das Essen entweder liefern... mehr lesen
Restaurant Haus Stemberg
Restaurant Haus Stemberg€-€€€Sternerestaurant, Gourmet020535649Kuhlendahler Straße 295, 42553 Velbert
stars -
"Kreativ in der Krise - Stemberg" x2xSternekoch Sascha Stemberg in 42553 Velbert-Neviges (bei Wuppertal) ist genauso wie die ganze Gastro-Szene von der Corona Krise betroffen. Ruhelos wie man ihn kennt, hat er blitzschnell reagiert und ein kulinarisches Konzept kreiert, das sich sehen lassen kann.
* StemmisTakeaway nennt er sein Konzept für das Essen "außer Haus". Auf der Homepage des Haus Stemberg bietet Sascha Stemberg a la carte seine bekannte Kulinarik an. Der Gast stellt sich sein Menü zusammen (Mindestwert 50,- Euro), lässt sich das Essen entweder liefern
Geschrieben am 31.03.2020 2020-03-31| Aktualisiert am
21.08.2020
Besucht am 18.01.20202 Personen
* Ja früher war in Wuppertal die Herzogstraße nach dem Wall die zweitbeste Einkaufsstraße. Doch irgendwann kam der Killer - das Online-Shopping. Laden für Laden, Geschäft für Geschäft machte dicht. Der Online-Shopping-Sensenmann radierte den stationären Handel Stück für Stück aus. Die erste Folge, unansehnliche Leerstände, allerdings nicht sehr lange. Stück für Stück nahm die System-Gastronomie Laden für Laden in Beschlag. Heute reiht sich auf geschätzt guten 400 Metern auf der Herzogstraße ein Betrieb an den anderen, einige fast direkt nebeneinander. L'Osteria, Franziskaner (in Vorbereitung), Food Brother, Sausalitos, Hans im Glück, Bar Celona, Donatella und dazu noch außerhalb der System-Gastronomie das Mio3 und das Scoozi. Fehlt da nicht Vapiano ? Richtig, ist nicht an dieser Straße, aber 100 Meter weiter wo sich noch weitere System-Gastronomen angesiedelt haben. Jetzt kommt seit kurzer Zeit die System-Gastronomie aus der Türkei und aus Süd-Ost-Asien dazu.
* Inzwischen hat die System-Gastronomie in Deutschland je nach Betrachtungsweise einen Marktanteil zwischen 35% und 40% am gesamten Gastrovolumen. Tendenz zunehmend. Im Land von Boris Johnson und der Queen sind es schon gute 70%. Man muss allerdings zugeben, dass sich die Qualität der servierten Produkte in Deutschland deutlich verbessert hat. Die "bessere" System-Gastronomie wendet sich immer mehr vom "Convenience-Erhitzer" ab und serviert z.T. auch frisch zubereitetes Essen. Mitten zwischen den oben aufgeführten Gastroketten behaupten sich allerdings sehr erfolgreich auch zwei Inhaber geführte Betriebe. Das Mio3 und das Scoozi. Bevor ich zum Mio3 komme, noch ein "amüsantes Erlebnis" in einem der System-Gastro-Läden.
* Hasimausi hatte mich an einem Samstag zu Shopping genötigt. Nach gut 1,5 Stunden war ich ermattet, hungrig und durstig. Ab ging es in einer dieser Systembetriebe. Auf dem Tisch ein Gestell mit gefühlt 5 oder noch mehr Karten. Eine Frühstückskarte, eine Cocktailkarte, eine Happy Hour Karte, eine Getränkekarte und eine Karte für Pizza + Pasta + Co. Die Karten waren umrandet und gestützt von einer Plastikflasche Mayonnaise und einer Plastikflasche Ketchup. Da freut sich das Ambiente affine Auge. Es erschien eine holde Servier-Maid, vom Typ Studentin der Kommunikations-Wissenschaft, erstes Semester, also eine studentische Aushilfe. Es entwickelte sich folgende Szene. Nennen wir die Maid einfach hier Laura:
> Laura:"Hallo, wollt ihr was trinken ?" > Ich: Gedanklich beschäftigte ich mit der Antwort, Nö, wir wollten uns hier nur ausruhen und etwas aufwärmen, aber nichts trinken. Da aber Hasimausi solche flapsigen Sprüche nicht mag, lautet meine Antwort: "Ja bitte einWeizen und was haben Sie noch für Bier ? " > Laura: "Pils und Kölsch". > Ich:"Welches Kölsch" > Laura:"Mh, äh Früh Kölsch, oder nee, wir haben jetzt ein anderes Kölsch, Scheisse Namen habe ich vergessen. Ich mal gucken".
Laura entschwand zum gucken und blieb gute 5 Minuten weg. Plötzlich erschien sie wieder, fröhlich und unbekümmert.
> Laura:"Doch wir haben wieder Früh Kölsch, nur zwischendurch hatten wir mal anderes." > Ich:"Okay dann noch ein Kölsch"
Es dauerte und dauerte. Ein 0,2 ltr. Kölsch zu zapfen dauert nicht lange, und die 0,5 ltr. Flasche Weizen in die Blumenvase zu kippen ist auch schnell erledigt, ganz besonders dann wenn der Laden nur zu 50% besetzt ist. Nach gefühlt 10 bis 15 Minuten steuerte eine andere Servier-Maid unseren Tisch an. Typ - Studentin der Sozialpädagogik, oberhalb des 10. Semester. Eingekleidet im Öko-Gewand. Nennen wir sie hier Lena. Sie platzierte mit säuerlichem Gesicht ein Kölsch auf den Tisch, allerdings ohne ein Weizen und verschwand. Sagen wir es mal so, hinsichtlich der Getränkeversorgung ein erster Teilerfolg. Aber oh Wunder, wenige Minuten später brachte sie für Hasimausi die Vase voller Weizen und stellte das Weizen exakt neben mein inzwischen geleertes 0,2 ltr. Kölschglas. Ein geübtes Gastro-Auge hätte das leere Kölschglas erkannt und nach dem nächsten Kölsch gefragt. Aber eine angehende Sozialpädagogin hat dafür kein Auge. Sie dreht ab, ich rief ihr noch hinterher, zwecklos. Keine Auge für leere Gläser und offensichtlich auch Gehör-Ignoranz. Fazit - wir zahlten und gingen, weil wir im Umfeld der anderen Tische auch die ein oder andere Reklamation hörten. Laura und Lena liefen derweil unkoordiniert durch die Gegend. Das System dieser System-Gastronomie muss wohl noch etwas nachgeschärft werden.
* Kommen wir zum Mio3. Hier bin ich schon mal vor vier Jahren mit einem GG Kollegen aufgeschlagen, die damalige Bewertung kann man hier nachlesen. Damals war meine Bewertung ein Verriss. Aber die Welt hat sich inzwischen weiter gedreht und verändert. Seit etwa 2 Jahren besuchen wir das Mio3 fast regelmäßig, immer Samstags zum Citybummel oder nach dem Einkauf, auf ein Bier (oder 2,3) ein Weinchen, einen Salat, frische Pasta oder auch mal einen Burger. Vieles hat sich positiv verändert. Die Küche ist offen und einsehbar, hier wird alles vor den Augen der Gäste frisch zubereitet. Die Inhaber Familie aus Griechenland bietet eine handwerklich ordentliche italienische Küche an, dem Himmel sei Dank keine Fleischberge der GR-Küche. Eine leichte mediterrane Küche, ohne irgendwelche kulinarischen Zusagen abzusingen. Im Service arbeitet der Junior und ein weitere Kellner und jeweils zwei Kräfte hinter der Theke und in der Küche. Die beiden Jungs sind immer präsent - offensichtlich ein 14 Stunden Tag. Den Rest der Zeit verbringen sie erkennbar in der Mucki-Bude. Sie haben die Augen auf für leere Gläser, erfüllen ohne wenn und aber auch Sonderwünsche - der Gast steht im Mittelpunkt. Wie gesagt, das Essen ist keine Offenbarung, aber eine ordentliche Leistung. Das Ambiente hat Stil und Flair. Hier schlagen wir nicht am Abend auf um mal in Ruhe etwas zu essen. Hier ist Leben in der Bude, auch auf der schönen Biergarten-Terrasse. Große fest installierte Sonnenschirme, innen mit Licht, Heizstrahlern und Lautsprechern ausgestattet, aus denen dezent Trendy-Music zu hören ist. Dazu mächtige alte Bäume und in großen Ton-Gefäßen Palmen und andere Pflanzen aus Südeuropa. Am Samstag Nachmittag fühlen wir uns hier häufig wohl, unsere Favoriten sind die Flammkuchen.
Fazit: Mal zum Frühstück, mal zum Päuschen, mal zum plaudern mit Freunden, mal etwas kleines flottes verzehren, in einer angenehmen Atmosphäre, dafür eignet sich das Mio3. Wenn ich mir hier allerdings Laura und Lena vorstelle, der hier verantwortliche Senior Chef (und der Junior Timo Konstantinos sowieso) würden Laura und Lena nach 3 Stunden Einarbeitung wieder in die System-Gastronomie entlassen.
* Ja früher war in Wuppertal die Herzogstraße nach dem Wall die zweitbeste Einkaufsstraße. Doch irgendwann kam der Killer - das Online-Shopping. Laden für Laden, Geschäft für Geschäft machte dicht. Der Online-Shopping-Sensenmann radierte den stationären Handel Stück für Stück aus. Die erste Folge, unansehnliche Leerstände, allerdings nicht sehr lange. Stück für Stück nahm die System-Gastronomie Laden für Laden in Beschlag. Heute reiht sich auf geschätzt guten 400 Metern auf der Herzogstraße ein Betrieb an den anderen, einige fast direkt nebeneinander.... mehr lesen
Mio³
Mio³€-€€€Restaurant, Bar, Cafe0202 709 244 12Kasinostraße 19-21, 42103 Wuppertal
4.0 stars -
"Die Gastro-Oase zwischen einer Ansammlung von System-Gastronomie" x2x* Ja früher war in Wuppertal die Herzogstraße nach dem Wall die zweitbeste Einkaufsstraße. Doch irgendwann kam der Killer - das Online-Shopping. Laden für Laden, Geschäft für Geschäft machte dicht. Der Online-Shopping-Sensenmann radierte den stationären Handel Stück für Stück aus. Die erste Folge, unansehnliche Leerstände, allerdings nicht sehr lange. Stück für Stück nahm die System-Gastronomie Laden für Laden in Beschlag. Heute reiht sich auf geschätzt guten 400 Metern auf der Herzogstraße ein Betrieb an den anderen, einige fast direkt nebeneinander.
Geschrieben am 30.03.2020 2020-03-30| Aktualisiert am
23.05.2020
Besucht am 29.02.20202 Personen
* Etwas auf einer Wuppertaler Anhöhe gelegen, da wo sich die besseren alten und neuen, großen und kleinen Villen reichlich angesiedelt haben, dort wo Ex-Bundespräsident, Ex-NRW Ministerpräsident und Sohn der Stadt - Johannes Rau - über Jahrzehnte in einer repräsentativen alten Villa wohnte, dort befindet sich "Das Johann's". Sicherlich ist das Ziegel-Gebäude schon über 100 Jahre alt. Ganz früher wohl ein Schweine-und Kuhstall, dann über viele Jahre eine Weinhandlung und seit 3 Jahren eine Kombination aus einem etwas besonderen Cafe, einem Petit-Restaurant mit kleiner Karte und auch etwas von einer rustikalen Kneipe. Aber Obacht - speziell am Wochenende ein Cafe, wo man ohne Platzreservierung nahezu keine Chance hat einen freien Tisch zu bekommen. Wir sind häufig dort - weil es einfach Spaß macht.
* Wieder mal zog es uns ins Johann's. Meine liebe Dame liebt es ja Spaziergänge abzuwickeln, die ich immer als Wanderung erleben und ertragen muss. Und Wanderungen mag ich nun mal nicht. Für Hasimausi sind Spaziergänge Entfernungen, für die man etwa bis zu 1. Stunde benötigt, für mich Strapazen-Wanderungen ähnlich einer Erstbesteigung. Nein es mangelt nicht an der Kondition, kein COPD und auch keine Schaufenster-Krankheit, aber ein Auto zu bewegen macht deutlich mehr Spaß. Nun gut, bis zum Johann's sind es gute 30 Minuten, teilweise bergab. Dient dem ehelichen Frieden, Herz, Kreislauf und der Umwelt. Auf im Winterausklang ins Johann's im Februar 2020. Bei guten 10 oder 12 Grad und Trockenheit sind 30 Minuten Fußweg zumutbar. Für den Rückweg (hoffentlich regnet es) gibt es ein Taxi, eine Bushaltestelle 50 Meter entfernt oder bei Trockenheit die ausdrückliche Order von Hasimausi, für einen 30 minütigen Heimweg zu Fuß und das noch in Teilen den Berg herauf.
* Wir hatten für den späten Nachmittag reserviert. Wenn man ins Johann's eintritt, erinnert die Atmosphäre immer etwas an Weihnachten, auch im Hochsommer. Oder etwas an ein Restaurant in einer kleinen Burg. Rote Ziegel überall, außen genau so wie innen. Es gibt wenig Fenster und die sind dazu auch noch klein. Ganz früher lebten hier Kühe, ob das wohl artgerecht war ? Heute findet es hier selbst die Zielgruppe der 20/30/40 jährigen schnuckelig, obwohl die Einrichtung nicht jeder als Trendy empfindet. Die Bilder auf der Bilder-Galerie der Homepage spiegeln das gut wieder. Im Sommer dazu ein kleiner, schicker Biergarten. Und das Publikum ? Quer durch alle Altersklassen, auch quer durch alle betuchten und weniger betuchten Gruppierungen. Nette Jungs mit noch netteren Mädels, ebenso junge Familien mit Kind. Genau so wie der pensionierte Mediziner mit Ehefrau und dem Berner Sennenhund unter dem Tisch, ebenso der 66 jährige Ex-Manager mit seiner nicht mehr ganz frischen Blonden, Typ Brigitte Marie-Claude Macron - Frau von Emmanuel Macron. Und fallweise auch mal zwei gut situierte Witwen. Die eine mit einem weißen Königspudel, die andere mit einer französischen Bulldogge. Sie wissen schon, das ist der Mops in der XL Fassung, die Hunde die immer nach Luft ringen. Natürlich auch Normalos, so wie wir. Einfach sehr nette und gut gelaunte Menschen die hier gerne sitzen und selbstgemachten Kuchen und Torten, Flammkuchen, Weinchen, Bierchen (Herforder Pils, leider kein Kölsch), eine Käseplatte, Antipasti oder einen Salat schlemmen. Samstags + Sonntags gibt es auch Frühstück ab 9:00 Uhr. Sonst öffnet man erst um 11:00 Uhr.
* Wir traten gegen 16:30 Uhr ein. Es war wie immer voll, ein 2 er Tisch reserviert. Wie immer konsumieren gut 70% der Gäste um diese Zeit am Nachmittag hier Torten, Waffeln oder Apfelstrudel, beides mit und ohne Vanilleeis, beides mit und ohne Sahne. Wie fast immer ziehe ich deftiges vor, bei Hasimausi ist es ähnlich. Zunächst für mich ein Herforder Pils, der Durst nach diesem 30 Minuten Marsch war schon gewaltig. Dazu frische Tortellini mit Sahnesoße und Schinken für 7,90 Euro und danach die Käseplatte, auch für 7,90 Euro. Für Hasimausi wären das viel zu viele Kalorien, meint sie. Ihre Wahl: Nur eine Antipasti Platte für 9,80 Euro und dazu einen trockenen Grauburgunder. Also alles in allem ein bescheidener Samstag-Nachmittag Snack. Wobei mir schon angedroht wurde, dass es zum späteren Abendessen zu Hause, wiederum auch nur einen Snack geben würde.
* Das Pils aus dem ostwestfälischen Herford wurde serviert. Man kann es trinken. Ich kannte es ja, wir waren ja schon häufiger hier. Wünschen würde ich mir allerdings hier im Rheinland ein süffiges Kölsch oder auch Eifelsahne aus Bitburg und nicht zwangsläufig Bier aus OWL. Nun gut, man kann nicht alles haben im Leben. Meine Tortellini wurden etwas danach serviert, ebenso die Antipasti für meine liebe Dame. Zugeben, die Anzahl der Kalorien bei mir war deutlich höher als bei Hasimausi. Obwohl die Sahnesoße mit Schinken optisch einen mächtigen Eindruck machte, war sie doch relativ leicht und daher auch richtig lecker. Die Pasta perfekt, der Schinken ebenso - alles gut. Ein Blick auf die Antipasti meiner Damenbegleitung überzeugte auch. Der Schinken sah nach Parma aus und die Salami kam wohl wirklich aus Italia, also beides kein Genießer Produkt von Aldi oder Gutfried. Hasimausi lobte beides auch den Käse und auch das wirklich frische Brot. Wie man sich allerdings für das eingelegte Gemüse (wie immer) begeistern kann, werde ich nie verstehen. Die jungen Service-Mädels übersehen hier manchmal ein leeres Pilsglas. Gut bei Herforder Pils kann ich damit gerade noch leben. Bei einem leeren Kölschglas würde bei mir schnell Ungeduld aufkommen. - Tortellini mit Genuss verzehrt, es folgte die Käseplatte. Sie war optisch genau so wie die Antipasti schön präsentiert. Der Käse war ein Mix aus Swiss-Deutsch-Holländischen Landen, etwa gehärteter Formaggio aus Italia und Blauschimmel aus dem Land von Macrönchen. Übersichtlich, aber für mich völlig ausreichend. Die Qualität stimmte, auch wenn der Blauschimmel aus dem Land von Macron nicht so sehr meinen Gaumen erfreut. Aber dafür kann das Johann's nichts. Käseplatten sind in Restaurants fast überall Überraschungsplatten, selten liest man auf der Karte welcher Käse serviert wird. Und vielfach - so auch hier - werden die Sorten immer mal wieder gewechselt. Und das ist dann für den Stammgast ein Plus. Zum Abschluss noch ein Marillen Edelbrand und einen Grappa.
* Wir waren mal wieder gut zufrieden. Es muss nicht immer ein opulentes Abendessen sein, der Spät-Nachmittag-Snack kann auch Spaß im Mund bereiten. Draußen waren es keine 10 Grad mehr und dazu schon dunkel. Der Gedanke an einen 30 minütigen Heimweg zu Fuß - vielfach noch den Berg hoch - ließ mich Frösteln. Wie gerne würde ich mich jetzt von Hasimausi chauffieren lassen, zur Not ginge auch noch der Linienbus. Aber zu Fuß - never. Ich muss Ihnen nicht erzählen wer sich durchsetze, obwohl ich alle nur denkbaren Argumente aufgefahren habe.
Fazit: Wir waren schon häufiger bei Johann's. Auch im Sommer im Biergarten. Die vielfach hoch gelobten Torten haben wir noch nie geschleckt, weil Torten und/oder Kuchen nicht unsere Welt ist. Herzhaft macht mehr Freude im Mund, wenigstens bei uns. Haben wir noch Wünsche an "Das Johann's" ? Ja zwei ! Erstens ein rheinisches Bier hier in einer rheinisch-bergischen Landschaft wäre artgerecht für den lieben Gast. Als Idee eine kleine feine Kölsch Marke, z.B. Mühlen Kölsch. Zweitens, unsere Freunde die eher Weintrinker sind, würden sich über etwas mehr Weinauswahl freuen, klein aber fein. Da wird dann auch gerne ein Fläschchen bestellt und nicht nur zwei Gläser. Ansonsten ist "Das Johann's" seit nunmehr 3 Jahren immer noch eine Bereicherung und weit weg von einer 08/15 Gastronomie. Da kann keine System-Gastronomie mithalten.
* Etwas auf einer Wuppertaler Anhöhe gelegen, da wo sich die besseren alten und neuen, großen und kleinen Villen reichlich angesiedelt haben, dort wo Ex-Bundespräsident, Ex-NRW Ministerpräsident und Sohn der Stadt - Johannes Rau - über Jahrzehnte in einer repräsentativen alten Villa wohnte, dort befindet sich "Das Johann's". Sicherlich ist das Ziegel-Gebäude schon über 100 Jahre alt. Ganz früher wohl ein Schweine-und Kuhstall, dann über viele Jahre eine Weinhandlung und seit 3 Jahren eine Kombination aus einem etwas besonderen Cafe,... mehr lesen
Das Johann's
Das Johann's€-€€€Restaurant, Cafe0202 49620333In der Beek 33, 42113 Wuppertal
4.5 stars -
"Ein Juwel mit ganz viel Charme - Cafe, Restaurant, Kneipe ? Ein vorzüglicher Mix." x2x* Etwas auf einer Wuppertaler Anhöhe gelegen, da wo sich die besseren alten und neuen, großen und kleinen Villen reichlich angesiedelt haben, dort wo Ex-Bundespräsident, Ex-NRW Ministerpräsident und Sohn der Stadt - Johannes Rau - über Jahrzehnte in einer repräsentativen alten Villa wohnte, dort befindet sich "Das Johann's". Sicherlich ist das Ziegel-Gebäude schon über 100 Jahre alt. Ganz früher wohl ein Schweine-und Kuhstall, dann über viele Jahre eine Weinhandlung und seit 3 Jahren eine Kombination aus einem etwas besonderen Cafe,
Geschrieben am 29.03.2020 2020-03-29| Aktualisiert am
29.03.2020
* Knall auf Fall, so wurde plötzlich die Gastronomie extrem hart von Corona getroffen. Abschließen, dicht machen, Einnahmen von heute auf morgen auf 0,00 Euro und das alles auf unbestimmte Zeit. Mitarbeiter als Kurzarbeiter anmelden, oder entlassen. Miete und andere Betriebskosten laufen größenteils weiter. Wie lange ? Zwei Wochen, zwei Monate - das Scheiß Virus verändert unser Leben, schickt uns vielfach in die Pleite. Die Bundesregierung entwickelt in höchster Eile für den kleinen Mittelstand Hilfspakete. Aber wie lange helfen diese einem kleinen Gastronomen ? Zwei, vier oder sechs Wochen ? Und dann, dann steht das Virus immer noch vor der Türe mit der teuflischen Botschaft: "Du Gast kommst hier nicht rein".
* Die meisten Gastronomen stehen verzweifelt mit dem Rücken zur Wand. Doch es gibt auch einige wenige, die spontan reagieren, nach Übergangslösungen suchen und alternativ denken und handeln. Ein sehr positives Beispiel dafür ist Dominik Winter. In Haan in NRW (30.000 Einwohner) betreibt er im sehr ländlichen Ortsteil Gruiten (Dorf 6.000 Einwohner) das Restaurant Palazzo im Wiedenhof, mit Weinhandel. Er eröffnete das Restaurant vor knapp einem Jahr im April 2019 und das an einem Standort, der zwar im Einzugsgebiet Wuppertal, Solingen und Düsseldorf liegt, aber für alle von dort irgendwo 30 Minuten Fahrzeit bedeutet. Das Dorf Gruiten mit 6.000 Einwohnern hat nun mal nicht alleine die notwendige Gästezahl.
* Der Start verläuft vor einem Jahr recht gut. Doch dann am 15. März 2020 schreibt im die NRW Landesregierung vor - ab morgen ist auch bei Dir geschlossen. Hunderttausend Gastronomen in Deutschland trifft es genau so, haben dafür sogar fast alle Verständnis. Verständnis ist zwar eine positive Eigenschaft, hilft aber bei Corona nicht.
* Doch bei Dominik Winter ist das anders. Bereits am 17. März 2020 - also einen Tag nachdem ihm Umfeld alle anderen Gastronomen abschließen mussten, verkündet er auf seiner Homepage einen Lieferdienst. Er teilt präzise alles mit, was er dem Gast anbietet. Lieferkosten gibt es nicht, nur eine Mindestbestellmenge. Damit nicht genug. Er informiert die lokalen Medien, die Presse greift das Thema auf und berichtet. Zum Beispiel in der Westdeutschen Zeitung ein Artikel über fast eine halbe Seite. Dominik Winter wörtlich: "Ich kann nicht solange warten bis es staatliche Hilfe gibt, ich muss selber aktiv werden". Ihm ist klar das es ein Versuch ist und das sein Einzugsgebiet mit Haan und Gruiten nicht sehr groß ist. Ob er seinen Lieferdienst bis ins nahe Wuppertal erweitern wird, kann er noch nicht sagen. Das ist von der Entwicklung und anderen Faktoren abhängig. Konkret bietet er ein Beispiel für ein Menü an, das er liefert: * Rindercarpaccio, * Lamm Ragout * Mandel Panna Cotta. Winter versteht sich wohl nicht als Edel-Menü-Bringdienst, aber deutlich oberhalb von Pizza-China & Co angesiedelten Imbiss Fast Food Lieferdiensten. Natürlich kann der Gast auch selber das Essen abholen. In Vorbereitung sind bereits speziell auf den Lieferbetrieb ausgerichtet Menüs. Mit anderen Worten ist Dominik Winter schnell selber aktiv geworden.
* Keine Frage, viele Gastronomen können das aus sehr unterschiedlichen Gründen nicht so. Natürlich gibt es auch schon in anderen Orten erste Versuche ein "Corona-Überbrückungs-Angebot" zu offerieren. Aber bei den meisten Gastronomen ist Sendepause. Die meisten haben ihre Homepage noch nicht einmal verändert. Kein Banner auf der Homepage, keine Hinweise, kein Danke an die bisherigen Gäste - nichts. Gestern ist in einem großen NRW Anzeigenblatt in Wuppertal (Wuppertaler Rundschau mit redaktionellen Teil) mit einer Auflage von 200.000 Exemplaren eine 1/1 Seite erschienen, welche Dienstleister welche Dienstleistungen während der Corona-Krise anbieten. Darunter auch Konditoren und vieles mehr, aber nicht ein einziger gastronomischer Betrieb. Nur ein einziges Restaurant - das spanisches Restaurant, El Jamon/Wuppertal auch hier bewertet - teilt in einer Anzeige auf der ersten Seite der Zeitung mit, dass man dort das komplette kalte und warme Tapas Angebot bestellen kann und das die Tapas eine Stunde nach der Bestellung am Restaurant abgeholt werden können. Schön wäre allerdings noch, wenn es auf der Homepage des Restaurants einen Hinweis dazu geben würde.
Aber so ist das fast immer. Die Kreativen, die Aktiven und Gastronomen mit Ideen, sind häufig die Erfolgreichen. Auch wenn man in Corona Zeiten schon verdammt kreativ sein muss.
* Knall auf Fall, so wurde plötzlich die Gastronomie extrem hart von Corona getroffen. Abschließen, dicht machen, Einnahmen von heute auf morgen auf 0,00 Euro und das alles auf unbestimmte Zeit. Mitarbeiter als Kurzarbeiter anmelden, oder entlassen. Miete und andere Betriebskosten laufen größenteils weiter. Wie lange ? Zwei Wochen, zwei Monate - das Scheiß Virus verändert unser Leben, schickt uns vielfach in die Pleite. Die Bundesregierung entwickelt in höchster Eile für den kleinen Mittelstand Hilfspakete. Aber wie lange helfen diese... mehr lesen
Palazzo im Wiedenhof
Palazzo im Wiedenhof€-€€€Restaurant021049524505Pastor-Vömel-Straße 30, 42781 Haan
4.0 stars -
"Gastronomische Kreativität in Zeiten von Corona" x2x* Knall auf Fall, so wurde plötzlich die Gastronomie extrem hart von Corona getroffen. Abschließen, dicht machen, Einnahmen von heute auf morgen auf 0,00 Euro und das alles auf unbestimmte Zeit. Mitarbeiter als Kurzarbeiter anmelden, oder entlassen. Miete und andere Betriebskosten laufen größenteils weiter. Wie lange ? Zwei Wochen, zwei Monate - das Scheiß Virus verändert unser Leben, schickt uns vielfach in die Pleite. Die Bundesregierung entwickelt in höchster Eile für den kleinen Mittelstand Hilfspakete. Aber wie lange helfen diese
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* Wohlan, ich machte bei Hasimausi einen vorsichtigen Ansatz. Ihre Reaktion war schlimmer als erwartet. Heftiges Kopfschütteln, verständnisloser Blick und dem Satz: "Ohne mich". Ich zog alle argumentativen Register, bis meine Dame widerwillig einlenkte.
* Wir betraten das um diese Zeit halb gefüllte Cafe. Sofort gingen mir zahlreiche Gedanken durch den Kopf, die sich aus meinen Wahrnehmungen ergaben. Kleine Tischchen mit Marmorplatten, Kellnerinnen mit weißem Spitzen-Schürzchen, diverse ältere Damen, einige mit Hütchen auf dem Kopf. Dazu das ein oder andere Pärchen, dass schon länger monatlich einen ordentlichen Betrag von der Deutschen Rentenversicherung überwiesen bekommt. Dazu ein Mobiliar das an die 60er/70er Jahre erinnerte. Mit anderen Worten, alle Vorurteile und Klischees wurden vollständig erfüllt, obwohl wir erst gerade am dem kleinen runden Tischchen Platz genommen hatten. Mit einem Mix aus Schmunzeln und Grinsen schaute ich Hasimausi an. "Furchtbar" - so ihre umfangreiche Kommentierung. Mir fehlte nur noch Max Raabe und sein Palast-Salon-Orchester. Nun ja, ich fand das alles nicht toll, bereute aber bisher den Besuch hier nicht. So etwas muss man einfach mal gesehen haben. Natürlich fehlt hier schon noch etwas das Flair der Wiener-Kaffeehäuser, dort ist es Kult zu sitzen und Kaffee + (Sacher) Torte zu verzehren. Stattdessen zieht es hier die Menschen eher zu Starbucks, wo man Latte Macchiato, Coffee Caramel und Cafe Americano trinkt. Heißgetränke die hier im Cafe Grimm bestimmt völlig unbekannt sind.
* Die Dame in Schwarz mit weißem Spitzen-Schürzchen fragte nach unseren Wünschen. Wir hatten uns schon vorab auf der Karte informiert. Es gab Torten in Hülle und Fülle, die man vorne an einer Glastheke auswählen musste. Dazu das ein oder andere herzhafte Gericht auf der Tageskarte, wie z.B. Ragout fin. Insgesamt allerdings eine sehr überschaubare Auswahl. Fehlte nur noch ein Pastetchen. Neuzeitliche Kaffeespezialitäten sucht man hier vergebens, denn hier ist der klassische Filterkaffee wohl immer noch der Renner. Da ich eigentlich etwas herzhaftes bestellen wollte, auf der kleinen Karte jedoch nicht fündig wurde und das Bier nur in Fläschchen offeriert war, entschied ich mich doch dann für ein Stück Nougat-Torte und dazu noch 2 Petit Fours. Hasimausi wiederholte ihr Kopfschütteln und verstand die Welt nicht mehr. Bei den Getränken beschränkten wir uns zunächst auf 2 Kännchen Filterkaffee. Hasimausi und Torte, niemals !
* Wie gesagt, die Lady in Schwarz-Weiß fragte nach unseren Wünschen. Am liebsten hätte ich ihr einen Spruch aus den 30 er Jahren zugerufen. "Herr Ober zwei Mokka für Baby und für mich, dazu ein Stückchen Streuselkuchen". Hätte nur nicht gepasst. Die Dame war kein Ober, Streuselkuchen wollten wir auch nicht und die altdeutsche Bezeichnung "Baby" für meine Dame, wäre nicht mehr zeitgemäß gewesen.
* Wir warteten auf Kaffee + Kuchen + Petit Fours. Schon nach kurzer Zeit stand die schwarz-weiße Lady am Tisch. Man mag es kaum glauben, aber die Klischees setzen sich fort. Stilecht wurde der Kaffee in Silberkännchen serviert. Und erst dabei erkannte ich das silberne Zuckerdöschen auf dem Tisch. Und der Inhalt ? Ja klar, Zucker in Form von Würfeln. Aber dazu noch die kleine silberne Zange. Mehr Nostalgie plus Tradition geht kaum noch. Sicherlich in Leading Hotels of the World noch üblich und natürlich auch in zahlreichen Traditions-Kaffeehäusern in Wien, Salzburg, Budapest etc., aber hier im Rheinland eher selten. Mein Stück Nougat Torte war überschaubar. Drei, vier mal mit dem Gäbelchen zum Munde geführt - Tellerchen leer. Allerdings ein Genuss. Dann die Petit Fours - wunderbar lecker. Und der Filterkaffee ? Sagen wir es mal so. Der Begriff "Crema" war hier offensichtlich noch nicht angekommen. Nach einem ersten Schlückchen flüsterte ich Hasimausi zu: "Crema das unbekannte Wesen". Das beste an diesem Kaffee war das Silberkännchen. Hasimausi fragte nach der Qualität der Konditoren-Produkte. Ich bestätigte meine Zufriedenheit, so wie es hier angemessen war, nämlich ruhig und eher leise. Mit lauten Unterhaltungen fällt man hier auf. Zum Abschluss noch Kirschwasser, ja auch für Hasimausi. Sie brauchte jetzt ein Kirschwasser, weil es für sie an den Nebentischen etwas zu viel (O-Ton) "betreutes Torten schlemmen" gab.
Fazit: Ein Nostalgie-Cafe das an seiner Tradition festhält. Fragt sich nur wie lange das noch funktioniert ? Die nachwachsende Generation die heute mit 50 plus bezeichnet wird, wird wohl kaum hier aufschlagen, wenn man später der Gruppe 70 plus angehört. Dazu noch zwei Anregungen für das Cafe Grimm:
1.) Die Außenterrasse hat kein Flair, das Ambiente ist nicht einladend, das Mobiliar ist langweilig, obwohl man über beste Voraussetzungen verfügt. An diesem Standort auf einem Kirchplatz - 10 Meter vis a vis einer Kirche die 1689 erbaut wurde - kann man viel mehr machen.
2.) Das Haus nennt sich Cafe ! Warum macht man krampfhafte Versuche mit herzhaften Gerichten zu punkten ? Wenn schon neben den wunderbaren Torten, Petit Fours und Pralines, dann bitte etwas leichtes herzhaftes und keine schweren Eintöpfe oder Rouge Fin. Bei aller Wertschätzung für die Tradition, aber die muss nicht unbedingt zu 100% in der Küche weiter verfolgt werden. Tradition beim Flair und Ambiente, muss nicht zwingend auch Traditions-Essen bedeuten.
Unsere Wertung: Der Service war ordentlich, gepaart mit einer gewissen Distanz - 3,5 Sterne. Das Ambiente, oh je da tun wir uns schwer. Nostalgiker kommen hier ins schwärmen. Obwohl es gepflegt und ordentlich ist, bedeutet dieses nostalgische Ambiente aus der Zeit von Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Frankenfeld für uns nur sehr wohlwollende 3 Sterne - maximal. Die Torten - wunderbar und in Wuppertal unschlagbar. Beim Angebot an herzhaften Gerichten, bestehen allerdings noch Reserven. Und die Pralines ? Ein Träumchen würde Horst Lichter jubilieren. Das alles in eine Bewertung zu packen ist nicht einfach. Ehrliche 3,5 Sterne scheinen angemessen. Deswegen nur 3,5 Sterne, wegen der mäßigen Auswahl an herzhaften Gerichten. Im Bereich der Konditorei könnte man sicher volle 5 Sterne ausschütten. Das Haus sollte darüber nachdenken, ob das scheinbar noch funktionierende Konzept, auch noch in 10 Jahren erfolgreich sein wird. Dezente Änderungen (Stück für Stück) währen angebracht.
"Am Ende kommt immer der Schluss, bis dahin tobt das Leben". *
* von Max Raabe