Wie viele andere hier bin auch ich ein ehemaliger "Restaurant-Kritiker", der den Umzug zu Yelp nicht mitmachen wollte.
Meine beruflich bedingte Reisetätigkeit, die mich oft auch außerhalb des GG-Wirkungskreises geführt hat und der ich auch die zahlreichen Besuche u.a. in Wismar zu verdanken habe, ist beendet. Mit dem Stichtag 31.12.2018 wechsele ich in die Ruhephase der Altersteilzeit. Das ist für die Zahl meiner Restaurantbesuche generell nachteilig, denn Madame kocht (mit meiner unmaßgeblichen Unterstützung) zu gut. Viele Restaurants sind für uns in den letzten Jahren in die Kategorie 1 abgesunken ("Können wir besser").
Andererseits sind wir beide immer für eine Tour in Deutschland und auch in Westeuropa zu haben und werden insofern unseren Wirkungskreis etwas erweitern.
Seit Dezember 2017 bin ich Mitglied bei FEINHEIMISCH - Genuß aus Schleswig-Holstein e.V.
Wie viele andere hier bin auch ich ein ehemaliger "Restaurant-Kritiker", der den Umzug zu Yelp nicht mitmachen wollte.
Meine beruflich bedingte Reisetätigkeit, die mich oft auch außerhalb des GG-Wirkungskreises geführt hat und der ich auch die zahlreichen Besuche u.a. in Wismar zu verdanken habe, ist beendet. Mit dem Stichtag 31.12.2018... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 330 Bewertungen 438995x gelesen 3576x "Hilfreich" 3597x "Gut geschrieben"
Während eines geschäftlichen Besuchs in Hamm unterbrachen wir zur Mittagszeit unsere Gespräche und ich wurde zum Essen eingeladen. Die Auswahl an geeigneten Restaurants ist im Dunstkreis des Kraftwerks in Hamm nicht besonders groß, und so fuhren wir wie schon bei früheren Gelegenheiten die wenigen Kilometer zum Haus Wiemer, das genügend eigene Parkplätze vor und neben dem Haus hat.
Bedienung
Beim Eintritt wurden wir sofort von einem in der Nähe des Tresens stehenden Kellner begrüßt. Nachdem der Gastgeber die Reservierung genannt hatte, führte der Kellner uns an den reservierten Tisch. Wir hatten uns gerade hingesetzt, als er auch schon wieder kam und uns die Speisekarten reichte.
Auf seine Frage nach den Getränkewünschen bestellten wir verschiedene Softgetränke, die auch umgehend serviert wurden. Die beiden Kellner, die an diesem Tag das komplette Restaurant versorgten, waren nicht mehr ganz jung, man bemerkte deutlich die Routine, mit der sie auch bei gut gefülltem Haus alle Gäste zeitnah bedienten. Ihre Freundlichkeit war aber erkennbar nur professioneller Natur, mit etwas mehr Lächeln wären sie noch besser angekommen.
Essen
Die Karte bietet ein breites Programm an Balkan- und internationalen Gerichten einschließlich Steaks zu noch moderaten Preisen. Es wird montags bis freitags ein regelmäßig wechselnder Mittagstisch angeboten, das Programm wurde auf einem separaten Blatt in die Karte gelegt. Die Speisekarte ist auch auf der Homepage des Restaurants zu finden: http://www.restaurant-wiemer-hamm.de/speisekarte.html.
Meine Begleiter bestellten Gerichte von der Tageskarte, ich selber fand in der Hauptkarte meinen Favoriten: „Kasanova Spieß, zwei Rinderfilets, ein Schweinefilet, mit Brokkoli, Kroketten und Sauce Bèarnaise“ .
Wenige Minuten nach unserer Bestellung kam ein Kellner an den Tisch und servierte uns jeweils eine Suppe, die wohl zur Mittagszeit dazu gehört. Es handelte sich um eine „deutsche“ Suppe, wohl im großen Topf auf Fleisch und Knochen gekocht, mit reichlich Gemüse darin. Nichts das uns vom Hocker gerissen hätte, aber solide und lecker.
Die Suppen waren verzehrt, die Suppentassen abgeräumt, da wurden wenig später die Beilagensalate als Vorspeise serviert. Nett dekoriert und farbenfroh waren sie und auch sehr schmackhaft.
Prompt kam ein Kellner und servierte die Hauptgerichte. Der erste Eindruck war sehr gut, die Fleischportionen waren wie zu erwarten üppig. Auf meinem Teller befanden sich die drei nicht ganz kleinen Fleischstücke, dazu eine Portion Brokkoli in leuchtendem Grün und die Sauce. Die Kroketten kamen in einem separaten Schälchen und waren offensichtlich TK-Ware, wie eigentlich überall üblich. Das Fleisch war von guter Qualität, zart und saftig, der Brokkoli mit leichtem Biss. Bezüglich der Sauce bin ich mir nicht sicher, ob sie selbst hergestellt war oder ob es sich um ein sehr gutes Convenience-Produkt handelte. Geschmacklich war das Essen sehr gut, von der Menge her gut ausreichend.
Ambiente
Die Einrichtung ist die eines ehrenwerten deutschen Landgasthauses, die Durchgänge zwischen den einzelnen Räumen sind mit Backsteinen gemauert und nicht verputzt. Das Mobiliar ist aus dunklem Holz, die Sitz- und Rückenpolster der Stühle und Bänke mit hellem, gemustertem Stoff bezogen. Die Tische waren ohne Tischdecken, lediglich mit Platzdecken bedeckt, darauf standen jeweils eine kleine Topfpflanze und Salz- und Pfeffermühlen.
Sauberkeit
Das Restaurant war deutlich gut gepflegt, es gab keinen Grund für irgendwelche Beanstandungen. Glaser, Geschirr und Besteck waren einwandfrei sauber. Die Toilette habe ich nicht besucht, dazu ist also keine Aussage möglich.
Fazit
Es gibt ja, speziell in Nordrhein-Westfalen, etliche dieser urdeutsch wirkenden Lokale, die von Familien aus dem ehemaligen Jugoslawien bewirtschaftet werden. Dies ist mit Sicherheit eines der besseren, hier stimmen Küchenleistung und Service, hier kann man in jeder Konstellation hingehen.
Während eines geschäftlichen Besuchs in Hamm unterbrachen wir zur Mittagszeit unsere Gespräche und ich wurde zum Essen eingeladen. Die Auswahl an geeigneten Restaurants ist im Dunstkreis des Kraftwerks in Hamm nicht besonders groß, und so fuhren wir wie schon bei früheren Gelegenheiten die wenigen Kilometer zum Haus Wiemer, das genügend eigene Parkplätze vor und neben dem Haus hat.
Bedienung
Beim Eintritt wurden wir sofort von einem in der Nähe des Tresens stehenden Kellner begrüßt. Nachdem der Gastgeber die Reservierung genannt hatte,... mehr lesen
Restaurant Haus Wiemer
Restaurant Haus Wiemer€-€€€Restaurant0238183519Lippestraße 109, 59071 Hamm
4.5 stars -
"Sehr gutes Balkan- und Steakrestaurant" stekisWährend eines geschäftlichen Besuchs in Hamm unterbrachen wir zur Mittagszeit unsere Gespräche und ich wurde zum Essen eingeladen. Die Auswahl an geeigneten Restaurants ist im Dunstkreis des Kraftwerks in Hamm nicht besonders groß, und so fuhren wir wie schon bei früheren Gelegenheiten die wenigen Kilometer zum Haus Wiemer, das genügend eigene Parkplätze vor und neben dem Haus hat.
Bedienung
Beim Eintritt wurden wir sofort von einem in der Nähe des Tresens stehenden Kellner begrüßt. Nachdem der Gastgeber die Reservierung genannt hatte,
Diesmal hatte ich für meinen Aufenthalt in Klingenthal das Waldhotel Vogtland gewählt, wo ich gegen 17:00 eintraf. Beim Einchecken an der Rezeption hatte man mich darauf aufmerksam gemacht, dass aufgrund der geringen Gästezahl im Hotel das Restaurant nur bis 20:00 Uhr warme Küche biete.
Das Hotel liegt im Ortsteil Mühlleiten, weitab vom Ortszentrum, und es hatte jüngst noch wieder geschneit, deshalb verzichtete ich auf eine Fahrt in den Ort und entschied mich, im Restaurant des Hotels zu essen. Als ich dort von außen eintrat, wurde ich von der Bedienung, die gerade an einem der beiden besetzten Tische abgeräumt hatte, nur recht zögerlich begrüßt, sie fragte: „Wollen Sie essen?“ Als ich bejahte, fragte sie noch: „Sind Sie allein?“ Als ich auch das bestätigte, wandte sie sich ab und wollte in Richtung Küche verschwinden. „Freie Platzwahl?“ fragte ich und erhielt die Auskunft, dass ich nur die Tische mit einem gelben Schild nicht aussuchen dürfe. So nahm ich an einen 4er-Tisch am Fenster Platz.
Kurze Zeit später kam die Bedienung, die ich aufgrund ihres Akzents und des nicht immer perfekten Hochdeutsch (was in dieser Gegend sowieso ein spezieller Punkt ist), für eine gebürtige Tschechin hielt, reichte mir die Speisekarte, zündete die auf dem Tisch stehende Kerze an und fragte: „Was wollen sie trinken?“ „Das weiß ich noch nicht“, antwortete ich und sie zog ab.
Das Angebot der Karte ist sehr überschaubar, es gibt eine Vorspeise, zwei Suppen, drei Salate, vier Fleisch- und zwei Fischgerichte „aus der Osterküche“, zwei Gerichte aus der vogtländischen Küche, zwei Gerichte „aus der Pfanne“ und ein Vegetarisches. Selbst unter dem Gesichtspunkt einer frischen Zubereitung ist dies nicht eben üppig zu nennen, zumal der vogtländische Sauerbraten naturgemäß nicht frisch gemacht werden kann.
Ich hatte mich schon nach kurzer Zeit entschieden, musste dann aber noch eine ganze Weile warten, bis die Bedienung wieder auftauchte. Dann bestellte ich „Medaillons vom Lamm, serviert mit Fingermöhrchen und Herzoginkartoffeln“ (13,80 €) und dazu ein großes Pils (0,4l für 2,80 €).
In der nun folgenden Wartezeit konnte ich beobachten, wie die Bedienung an den anderen Tischen agierte. Sie war bemüht freundlich, wirkte aber recht unsicher und hatte wohl bestenfalls eine Anlernphase gehabt, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine wirkliche gastronomische Ausbildung. Sie war ganz in Schwarz gekleidet, die langen roten Haare asymmetrisch gescheitelt und hatte lange Gelnägel (?, damit kenne ich mich nun nicht aus), die abwechselnd neongrün und pink gefärbt waren.
Das Restaurant ist etwas verwinkelt aufgebaut und hat allein in dem wohl nachträglich angebauten Wintergarten entlang der Fenster ungefähr 60 Plätze, dazu weitere im Innenbereich, der aber nicht beleuchtet war. Auf einem Holzdielenfußboden stehen quadratische Tische mit Metallfuß und –ständer einzeln oder in Gruppen, bedeckt mit weißen Stofftischdecken. Darauf stand jeweils eine Blüte in einer Porzellanvase, eine Kerze im Porzellanleuchter, Salz- und Pfefferstreuer und einen kleinen Deko-Osterhasen. Die Plätze waren mit Besteck und bunten Papierservietten eingedeckt. Die Sitzgelegenheiten waren geflochtene Korbsessel mit losen Sitzpolstern in Rottönen. Das Ganze wirkte sehr hell und ziemlich freundlich, jedoch lagen unter den Tischen schon verschiedentlich Krümel.
Nach ziemlich kurzer Wartezeit wurde mein Essen serviert. Auf einem wellenförmigen Teller lagen mehrere Stücke Lammfleisch auf einem Häuflein Fingermöhren, im Hintergrund die Pommes Duchesse und eine Dekoration aus halber Erdbeere und Physalis. In der Mitte thronte ein Zweiglein Rosmarin. Doch schon die Optik der Kartoffelhäufchen mit den stark gebräunten und völlig gleichmäßigen Rippen schien mir zuzurufen: „Ich komme aus dem TK-Beutel und habe in der Friteuse gebadet!“ Das war jedenfalls mein Eindruck von diesen Herzoginkartoffeln.
Dass Fingermöhren in dieser Jahreszeit praktisch nicht frisch zu bekommen sind ist mir auch klar, insofern ist hier der Einsatz von TK-Ware unumgänglich. Geschmacklich waren sie auch in Ordnung, allein der Garungsgrad ging allgemein deutlich über „al dente“ hinaus und landete bei einzelnen Stücken kurz vor „roh“.
Was die Möhren zu wenig hatten, war bei den Medaillons zu viel: Sie waren praktisch totgebraten, hatten einige dunkel gebräunte und sehr feste Stellen auf der Außenseite und innen keine Spur von Rosa. Beim Schneiden zeigten sie sich fest, fast zäh, und mussten mit Nachdruck durchgesägt werden. Von dem sonst üblichen, zarten Lammgeschmack war durch diese Tortur fast nichts mehr übrig.
Erst beim Abräumen fragte die Bedienung, ob es geschmeckt habe, und ich zählte ihr daraufhin die obigen Kritikpunkte auf. Daraufhin verschwand sie ohne ein Wort in Richtung Küche. Während der folgenden Viertelstunde (ich hatte noch ein Bier bestellt) gab es keinerlei Kommentar aus der Küche, kein Angebot einer Kompensation, nichts.
Fazit: Offensichtlich hat das Waldhotel mehrheitlich eine Klientel aus kulinarisch eher anspruchslosen Urlaubern und scheint (meint) sich daher diese Küchenleistung und auch den absolut unprofessionellen Umgang mit derart massiven Reklamationen leisten zu können. Von mir bekommt das Restaurant jedenfalls ein „nicht empfehlenswert“.
Diesmal hatte ich für meinen Aufenthalt in Klingenthal das Waldhotel Vogtland gewählt, wo ich gegen 17:00 eintraf. Beim Einchecken an der Rezeption hatte man mich darauf aufmerksam gemacht, dass aufgrund der geringen Gästezahl im Hotel das Restaurant nur bis 20:00 Uhr warme Küche biete.
Das Hotel liegt im Ortsteil Mühlleiten, weitab vom Ortszentrum, und es hatte jüngst noch wieder geschneit, deshalb verzichtete ich auf eine Fahrt in den Ort und entschied mich, im Restaurant des Hotels zu essen. Als ich dort... mehr lesen
1.5 stars -
"Urlaubshotel mit mäßiger Küchenleistung" stekisDiesmal hatte ich für meinen Aufenthalt in Klingenthal das Waldhotel Vogtland gewählt, wo ich gegen 17:00 eintraf. Beim Einchecken an der Rezeption hatte man mich darauf aufmerksam gemacht, dass aufgrund der geringen Gästezahl im Hotel das Restaurant nur bis 20:00 Uhr warme Küche biete.
Das Hotel liegt im Ortsteil Mühlleiten, weitab vom Ortszentrum, und es hatte jüngst noch wieder geschneit, deshalb verzichtete ich auf eine Fahrt in den Ort und entschied mich, im Restaurant des Hotels zu essen. Als ich dort
Am zweiten Abend in Klingenthal wollte ich nicht wieder in meinem Hotel essen. So folgte ich einem Tipp und fuhr den Aschberg hoch zu diesem Restaurant. Die hauseigenen Parkplätze waren verschneit, aber benutzbar. Hinter der Außentür kam ich zunächst in einen Flur, in dem mich ein Schild zur Gaststube wies. Ich ging hinein und wurde von einer Bedienung aus einem weiteren Raum durch die Tür begrüßt. Als einziger Gast hatte ich die freie Auswahl und suchte mir einen Tisch, von dem aus ich die berühmte Aussicht ins Tal wenigstens teilweise genießen konnte.
Nach einiger Zeit – die Bedienung unterhielt sich im Nebenraum mit einer anderen Person – bekam ich dann die Karte und wurde gleich gefragt, ob ich schon einen Getränkewunsch hätte. Ich fragte nach etwas alkoholfreiem, und sofort wurden mir diverse Säfte und Schorlen vorgeschlagen. Doch letztlich landete ich wieder beim alkoholfreien Hefeweißbier (0,5l für 2,50 €).
Die Karte bietet eine gute Auswahl vogtländischer Spezialitäten und auch etliche Wildgerichte, außerdem zwei oder drei Versuche über Fisch. Das kam für mich nun überhaupt nicht in Frage, den esse ich lieber zu Hause und möglichst frisch vom Kutter. Viel interessanter waren für mich die Wildgerichte, bei denen ich auch meine Wahl fand. Als die Bedienung nach angemessener Zeit das Bier servierte, bestellte ich „Jägerpfanne, drei Medaillons vom Hirschrücken mit gebratenen Pilzen, dazu gebackene Klöße und Gemüse“ (14,50 €).
Die Einrichtung der Gaststube ist urig, mit viel Holz, mächtigen Balken an der Decke, die Zwischenräume mit breiten Profilbrettern gefüllt. Auch die Außenwände sind bis etwa zur halben Höhe mit profiliertem Holz verkleidet. Das Mobiliar ist teilweise recht einfach, Tische und Stühle stellenweise ziemlich abgeschabt. Aus der Musikanlage dudelte „Radio Vogtland“ ununterbrochen, einschließlich der Werbung, und in deutlich mehr als nur Hintergrundlautstärke.
Nach ziemlich kurzer Wartezeit wurde das Essen in einer Eisenpfanne auf Porzellanteller serviert. Die gebackenen Klöße erwiesen sich als ziemlich große und auch dicke Vertreter der Art, die man weiter nördlich als Reibekuchen kennt. Diese Exemplare waren nur am dünneren Rand etwas fester, ansonsten aber schön locker und geschmackvoll. Die Medaillons waren auch nicht ganz klein geraten, das Fleisch relativ fest, aber auch hier mit gutem Geschmack. Darauf lagen verschiedene gebratene Pilze, offensichtlich frisch und nicht aus der Dose, mit einem Klecks Preiselbeermarmelade. Die auch sehr gut abgeschmeckte Sahnesauce harmonierte gut mit den Pilzen, dem Fleisch und den Klößen, die Komposition war rund und schmackhaft.
Dem gemischten Gemüse sah man seine Herkunft aus dem TK-Beutel durch den Wellenschnitt der Möhren an, es war aber gut und gerade eben noch bissfest gegart und war zudem mit frischen Kräutern bestreut, ein eher positives Beispiel für den Einsatz von Convenience. Zudem muss man dem Koch zugute halten, dass ich wohl in der Nebensaison dort war, an dem Abend war ich lange Zeit der einzige Gast, und wie soll er da die Einkäufe von frischem Gemüse kalkulieren?
Die Bedienung war in ihrem Auftreten recht burschikos, dabei aber immer freundlich und zuvorkommend.
Fazit: Ein rustikales Touristen- und Ausflugslokal auf der Höhe des Aschbergs, und für dieses Konzept passt es gut. Man kann hier natürlich keine Sterneküche erwarten, sondern bodenständige, lokale Gerichte in entsprechendem Ambiente. Das Restaurant profitiert natürlich von seiner Lage, denn „der Name ist Programm“ wie ein Vorschreiber es nannte.
Am zweiten Abend in Klingenthal wollte ich nicht wieder in meinem Hotel essen. So folgte ich einem Tipp und fuhr den Aschberg hoch zu diesem Restaurant. Die hauseigenen Parkplätze waren verschneit, aber benutzbar. Hinter der Außentür kam ich zunächst in einen Flur, in dem mich ein Schild zur Gaststube wies. Ich ging hinein und wurde von einer Bedienung aus einem weiteren Raum durch die Tür begrüßt. Als einziger Gast hatte ich die freie Auswahl und suchte mir einen Tisch, von... mehr lesen
Berggasthaus und Pension Schöne Aussicht
Berggasthaus und Pension Schöne Aussicht€-€€€Restaurant03746720281Aschbergstr. 19, 08248 Klingenthal
3.5 stars -
"Ausflugslokal in Klingenthal" stekisAm zweiten Abend in Klingenthal wollte ich nicht wieder in meinem Hotel essen. So folgte ich einem Tipp und fuhr den Aschberg hoch zu diesem Restaurant. Die hauseigenen Parkplätze waren verschneit, aber benutzbar. Hinter der Außentür kam ich zunächst in einen Flur, in dem mich ein Schild zur Gaststube wies. Ich ging hinein und wurde von einer Bedienung aus einem weiteren Raum durch die Tür begrüßt. Als einziger Gast hatte ich die freie Auswahl und suchte mir einen Tisch, von
Schon bei einem meiner vorangegangenen Aufenthalte in Klingenthal hatte ich beim Döhlerwald mittwochs vor verschlossenen Türen gestanden, deshalb nutzte ich jetzt den Dienstag, um dort einzukehren.
Die Außentür führte nur in einen Flur mit einer Infobox mit Prospekten zum Mitnehmen. Nach rechts geht von dort eine Tür ab, die mit „Gaststube“ bezeichnet ist. Beim Eintreten begrüßten mich wohl einige der anwesenden Gäste, die hinter dem Tresen stehende und Bier zapfende Wirtin blieb stumm und würdigte mich keines Blickes. Drei Tische in der Nähe der Eingangstür waren besetzt, so suchte ich mir einen Tisch mehr im Hintergrund aus und nahm Platz. Es brauchte dann noch zwei Runden mit Servieren von Getränken an den anderen Tischen, bis die Wirtin dann zu mir kam, mich mit einem knappen „Guten Abend!“ begrüßte und mir die Speisekarte reichte.
Das Angebot umfasst Schnitzelgerichte, Steaks, vogtländische Küche, Wildgerichte, Fisch und vegetarische Angebote, jeweils auf einer Seite, zu Preisen zwischen ca. 8,- und 12,- €. Während ich noch die Karte studierte, kam die Wirtin wieder an meinen Tisch und fragte: „Wollen Sie etwas trinken?“ Ich bestellte ein alkoholfreies Hefeweißbier (0,5l für 2,20 €) und sie verschwand, um das Bier einzuschenken. Inzwischen hatte ich meine Wahl getroffen, und als sie wenig später das Bier brachte, bestellte ich „Leberknödelsuppe ‚Döhlerwald’“ (3,10 €) und „Försterhaus-Schnitzel, zwei panierte Schnitzel an Rahmpilzen und Speckstreifen auf Bratkartoffeln“ (11,60 €).
Die Decke das Gastraums ist mit kunstvoll diagonal und in wechselnden Richtungen verlegten Profilbrettern mit Zwischenbalken aus Kiefer gestaltet, wobei das Holz goldfarbig nachgedunkelt ist. Auf dem Boden liegen achteckige große Fliesen mit kleinen quadratischen Einlegern, beide in einem gebrochenen Rotton. Das Mobiliar ist durchgängig in „Eiche hell“, mit Bänken entlang der Wände und Stühlen zum Raum hin, beides mit dunkel gemusterten Sitzpolstern. Die Tische waren mit weißen Stofftischdecken bedeckt, darauf goldfarbene Mitteldecken. Auf jedem Tisch stand eine Tulpe in einer Glasvase, außerdem Salz- und Pfefferstreuer und ein Teelicht im Glas. Ein alter eiserner Nähmaschinentisch stand als Blumenhocker mitten im Raum.
Nach einiger Zeit kam die Wirtin wieder und brachte einen Teller mit einem Bierkrug, darin Besteck und Serviette. Mit der anderen Hand servierte sie die Suppe. Die sah schon sehr gut aus, die beiden Knödel füllten die Suppentasse fast aus, das Ganze war mit frischer Petersilie bestreut. Der erste Anstich mit dem Löffel zeigte ganz klar: Das war keine Industrieware. Schön locker und geschmackvoll, wie auch die Brühe, war die Suppe wirklich sehr gut, lediglich das bisschen TK-Gemüse am Boden hätte man besser weggelassen.
Beim Abräumen der geleerten Suppentasse fragte die Wirtin dann: „War’s gut?“, was ich ihr gern bestätigte. Insgesamt taute sie mit zunehmender Dauer meines Aufenthalts regelrecht auf und wurde zum Schluss sogar richtig freundlich.
Nach einer kleinen Pause – ich hatte schon vorher das Klopfen der Schnitzel gehört und konnte jetzt durch die offene Küchentür die junge Köchin bei der Zubereitung beobachten – wurde dann das Hauptgericht serviert. Zwei mittelgroße panierte Schnitzel lagen wie ein Dach über den Bratkartoffeln, obenauf die Speckstreifen, zu beiden Seiten je ein Klacks Rahmpilze und schließlich mittig hinten die Salatgarnitur. Die Schnitzel waren – abgesehen von einem kleinen Fettknubbel – von sehr guter Qualität, zart und saftig. Die Bratkartoffeln, sonst oft ein Stein des Anstoßes, kamen hier sehr gut mit Speck und Zwiebeln, und an praktisch jedem Stück war eine, wenn auch kleine, Röststelle. Die Rahmpilze waren mit frischen Pilzen zubereitet, insgesamt war die Komposition stimmig und rustikal.
Fazit: Wenn man über die anfänglich etwas bärbeißige Wirtin hinwegsehen kann, ein durchaus empfehlenswertes Restaurant mit leckerem Essen zu moderaten Preisen. Vielleicht hatte sie ja auch nur einen schlechten Tag, ich würde jedenfalls wieder dort hingehen.
Schon bei einem meiner vorangegangenen Aufenthalte in Klingenthal hatte ich beim Döhlerwald mittwochs vor verschlossenen Türen gestanden, deshalb nutzte ich jetzt den Dienstag, um dort einzukehren.
Die Außentür führte nur in einen Flur mit einer Infobox mit Prospekten zum Mitnehmen. Nach rechts geht von dort eine Tür ab, die mit „Gaststube“ bezeichnet ist. Beim Eintreten begrüßten mich wohl einige der anwesenden Gäste, die hinter dem Tresen stehende und Bier zapfende Wirtin blieb stumm und würdigte mich keines Blickes. Drei Tische in... mehr lesen
Zum Döhlerwald
Zum Döhlerwald€-€€€Restaurant03746722109Markneukirchner Str.. 80, 08248 Klingenthal
4.0 stars -
"Gute vogtländische Küche" stekisSchon bei einem meiner vorangegangenen Aufenthalte in Klingenthal hatte ich beim Döhlerwald mittwochs vor verschlossenen Türen gestanden, deshalb nutzte ich jetzt den Dienstag, um dort einzukehren.
Die Außentür führte nur in einen Flur mit einer Infobox mit Prospekten zum Mitnehmen. Nach rechts geht von dort eine Tür ab, die mit „Gaststube“ bezeichnet ist. Beim Eintreten begrüßten mich wohl einige der anwesenden Gäste, die hinter dem Tresen stehende und Bier zapfende Wirtin blieb stumm und würdigte mich keines Blickes. Drei Tische in
Am Ankunftsabend in Klingenthal hatte ich keine Lust, noch groß ein anderes Restaurant aufzusuchen, zumal ein anderer Kritiker hier eine hohe Punktzahl vergeben hatte. Das macht mich eigentlich eher misstrauisch, aber die Rezension konnte die Punktevergabe einigermaßen unterstützen.
Das Haus ist, wie ich erfuhr, über 200 Jahre alt und dementsprechend ein wenig verwinkelt. So kam ich auf dem Weg vom Zimmer in den Gastraum schon halb durch die Küche. Im Gastraum stehen acht Tische unterschiedlicher Größe, so dass insgesamt ca. 40 Personen Platz finden können. Ich suchte mir einen Tisch vor dem Tresen, und der Seniorchef rief mir über den Tresen zu: „Bierchen?“ „Ja“ antwortete ich. „Klein oder groß?“ „Groß!“ (0,5l für 2,70 €)
Noch bevor das Bier fertig gezapft war, brachte er mir die Speisekarte, die eine überschaubare Auswahl vogtländischer Spezialitäten mit einigen Gerichten aus „Omas Kochbuch“ zu aus meiner Sicht sehr moderaten Preisen auflistet. Als dann das Bier serviert wurde, bestellte ich die „Postillionpfanne Opetitzer, mit Schladerergucks un Schwammebrie“, auf Hochdeutsch: „Schweinemedaillons mit Waldpilzsauce und gebackene(n) Klöße(n)“ (11,20 €).
Die Bestellung wurde an die Küche weiter gegeben, und nach wenigen Minuten erschien die Wirtin und brachte ein Körbchen mit vier Scheiben Weißbrot mit Kürbiskernen darauf und dazu in einer kleinen Schüssel wohl selbst gemachten Frischkäse, der sehr pikant schmeckte und erkennbar einen hohen Zwiebelanteil hatte. Das war ein schöner Auftakt und schmeckte sehr gut.
Nur kurze Zeit nachdem ich den Gruß aus der Küche verzehrt hatte kam die Wirtin und brachte eine Metallpfanne auf einem Holzbrett sowie einen Teller und Besteck. Dann legte sie mir aus der Pfanne vor: Ein Schweinemedaillon (es waren drei in der Pfanne), etwas von den gebackenen Klößen und die Sauce mit den Waldpilzen, und wünschte dann „Guten Appetit!“
Das Medaillon war zart und schmackhaft, die gebackenen Klöße waren eine Kartoffelmasse mit teilweise Bratkruste daran und die Waldpilzsauce verband alles harmonisch miteinander. Die Portion war so, dass ich gerade eben alles aufessen konnte und noch ein zweites Bier zum Herunterspülen brauchte. In diesem Punkt kann ich meinem Vorschreiber zustimmen, das frisch zubereitete Essen war so gut, dass hier fünf Punkte angemessen sind.
Das Ambiente jedoch ist eine Orgie in Nippes, überall hängt oder steht etwas, zum Teil passen die Stücke nicht zusammen, und was hat eine dicht an dicht gestellte Sammlung von antiken Kaffeekannen auf der Fensterbank im Gastraum zu suchen?
Der Service wird von den Familienmitgliedern selbst ausgeführt, die alle herzlich und freundlich sind.
Fazit: Wer sich in diesem Sammelsurium wohl fühlt, kann hier sehr gut und preiswert essen. Man merkt eben, dass dieses Haus schwerpunktmäßig Urlauber als Gäste hat.
Am Ankunftsabend in Klingenthal hatte ich keine Lust, noch groß ein anderes Restaurant aufzusuchen, zumal ein anderer Kritiker hier eine hohe Punktzahl vergeben hatte. Das macht mich eigentlich eher misstrauisch, aber die Rezension konnte die Punktevergabe einigermaßen unterstützen.
Das Haus ist, wie ich erfuhr, über 200 Jahre alt und dementsprechend ein wenig verwinkelt. So kam ich auf dem Weg vom Zimmer in den Gastraum schon halb durch die Küche. Im Gastraum stehen acht Tische unterschiedlicher Größe, so dass insgesamt ca. 40... mehr lesen
Zum Postillion
Zum Postillion€-€€€Restaurant0374675400Auerbacher Str. 146, 08248 Klingenthal
3.5 stars -
"Traditionsgasthaus mit leckerem Essen" stekisAm Ankunftsabend in Klingenthal hatte ich keine Lust, noch groß ein anderes Restaurant aufzusuchen, zumal ein anderer Kritiker hier eine hohe Punktzahl vergeben hatte. Das macht mich eigentlich eher misstrauisch, aber die Rezension konnte die Punktevergabe einigermaßen unterstützen.
Das Haus ist, wie ich erfuhr, über 200 Jahre alt und dementsprechend ein wenig verwinkelt. So kam ich auf dem Weg vom Zimmer in den Gastraum schon halb durch die Küche. Im Gastraum stehen acht Tische unterschiedlicher Größe, so dass insgesamt ca. 40
Zusammen mit einem Kollegen war ich diesmal nach Klingenthal gekommen. Für das Abendessen hatten wir ein Restaurant in direkter Nachbarschaft unseres Hotels ausgesucht. Beim Eintritt erfolgte keine wirkliche Begrüßung, da die Bedienung hinter dem Tresen auf einer Leiter stand und Gläser in den oberen Bereich einsortierte. Während der Kollege noch draußen zu Ende rauchte, suchte ich schon einen Tisch und nahm Platz.
Jetzt kam die Bedienung von der Leiter herunter, griff nach einer Speisekarte und wollte sich gerade zu mir in Bewegung setzen, als ich ihr signalisierte, zwei Karten zu bringen. Sie kam dann mit zwei Karten an den Tisch, begrüßte mich jetzt richtig und dann auch den Kollegen, der in diesem Moment hereinkam. Dann kam auch gleich die Frage, ob wir schon einen Getränkewunsch hätten. Prompt antworteten wir mit der Gegenfrage, welche leckeren Biere denn im Angebot seien. „Wernesgrüner Pils und Kapuziner Weißbier“, war die Antwort. Darauf bestellte der Kollege ein Pils und ich ein Weißbier. Die Biere wurden serviert, während wir noch die Karte studierten.
Die Speisekarte hatte in der ersten Kunststofftasche die Saisonkarte, in diesem Fall also die Spargelkarte. Dahinter folgten Seiten mit vogtländischer Küche, Schnitzelgerichten, Steaks und dazu 4 oder 5 Fischgerichte und einige vegetarische. Die Preise lagen selbst bei den Steaks noch unter 15,- €, alles Übrige war noch günstiger. Leider ist auf der Homepage des Restaurants nur ein Teil der Speisekarte einzusehen, nämlich der mit vogtländischer Küche: http://www.gasthof-walfisch.de/speisekarte.pdf
Während der Kollege ein dann relativ normales Schnitzelgericht bestellte, entschied ich mich für das Tagesangebot, das ich schon im Hausflur auf einem Aufsteller gesehen hatte: Spargel mit Schnitzel und Kartoffeln (13,50 €). Die Bedienung bedankte sich und verschwand in Richtung Küche, von wo aus man kurze Zeit später deutliche Klopfgeräusche hören konnte.
Das Restaurant ist ziemlich rustikal ausgestaltet, mit bleiverglasten Fenstern und dem Mobiliar in Eiche rustikal. Die Tische haben Platten mit Resopal-Oberflächen, darauf blassgrüne Tischläufer mit eingestickten Namen des Hauses. Darauf eine Glasvase mit zwei Blüten, Salz- und Pfefferstreuer, Zuckerdose und ein Teelicht im Glas. Die Wände sind mit einem weißen Strukturputz gestaltet, die Hängelampen über den Tischen sind auf alt getrimmt mit Teilen aus Holz und Schmiedeeisen. Berieselt wurden wir von Radiomusik in mehr als nur Hintergrundlautstärke. Wahrscheinlich empfanden wir dies als relativ laut, weil wir um 18:00 Uhr die einzigen Gäste waren und es daher keine Gesprächslautstärke gab.
Nach einer der frischen Zubereitung angemessenen Wartezeit brachte die Bedienung die Teller mit unseren Essen und wünschte „Guten Appetit“. Beide Schnitzel hatten eine anständige Größe, sahen gut aus und waren deutlich heiß. Die Pommes frites auf dem Teller meines Kollegen sahen gut aus und waren offensichtlich frisch zubereitet, während meine Kartoffeln einige schon etwas trockene Stellen aufwiesen. Die drei Stangen Spargel, obwohl von großem Durchmesser, erschienen mir für diese Portion etwas knapp, waren aber auf den Punkt gegart und schmeckten entsprechend gut. Die Sauce Hollandaise darauf war sehr gut und ich dachte schon an selbst zubereitet, aber die Bedienung gab dann später im Gespräch zu, dass es sich um Convenience-Ware handelte.
Was auf beiden Tellern überhaupt nicht passte, war die Salatgarnitur aus Nudelsalat (!).
Fazit: Prinzipiell leckeres Essen mit Schwachstellen. Das Ambiente ist landestypisch und angemessen, die Leistung der Bedienung einwandfrei. In der Gesamtbetrachtung aber eher nur im Mittelfeld angesiedelt.
Zusammen mit einem Kollegen war ich diesmal nach Klingenthal gekommen. Für das Abendessen hatten wir ein Restaurant in direkter Nachbarschaft unseres Hotels ausgesucht. Beim Eintritt erfolgte keine wirkliche Begrüßung, da die Bedienung hinter dem Tresen auf einer Leiter stand und Gläser in den oberen Bereich einsortierte. Während der Kollege noch draußen zu Ende rauchte, suchte ich schon einen Tisch und nahm Platz.
Jetzt kam die Bedienung von der Leiter herunter, griff nach einer Speisekarte und wollte sich gerade zu mir in... mehr lesen
Gasthof Zum Walfisch
Gasthof Zum Walfisch€-€€€Restaurant, Gasthof3746722616Klingenthaler Strasse 48, 08267 Klingenthal
3.5 stars -
"Vogtländische Küche mit kleinen Schwächen" stekisZusammen mit einem Kollegen war ich diesmal nach Klingenthal gekommen. Für das Abendessen hatten wir ein Restaurant in direkter Nachbarschaft unseres Hotels ausgesucht. Beim Eintritt erfolgte keine wirkliche Begrüßung, da die Bedienung hinter dem Tresen auf einer Leiter stand und Gläser in den oberen Bereich einsortierte. Während der Kollege noch draußen zu Ende rauchte, suchte ich schon einen Tisch und nahm Platz.
Jetzt kam die Bedienung von der Leiter herunter, griff nach einer Speisekarte und wollte sich gerade zu mir in
In diesem Hotel haben wir während unseres Kurzurlaubs in München gewohnt und also auch gefrühstückt. Das Hotel liegt direkt an der Messe, dementsprechend sind hauptsächlich Geschäftsleute die Klientel. An diesem Wochenende waren jedoch vornehmlich Familien dort abgestiegen, die entweder zum Fasching oder zum Fußball nach München gekommen waren. Für den Sonntag war uns beim Einchecken ein Langschläferfrühstück bis 13:00 Uhr versprochen worden.
Bedienung
Samstag und Sonntag waren ausschließlich sehr junge Damen im Service tätig, die möglicherweise noch in der Ausbildung waren. Sie drehten in äußerst meditativer Weise ihre Runden im Restaurant, die Augen wohl eher nach innen gekehrt als auf die Tische gerichtet, so dass sich etliche Gäste selbst die Kaffeekannen von den Servicestützpunkten holten.
Von Gästen verlassene Tische wurden teilweise über einen Zeitraum von zehn Minuten nicht abgeräumt und wieder hergerichtet.
Madame stoppte eine Bedienung auf ihrer Runde und bat sie, einen benutzten Teller mitzunehmen und außerdem die Krümel von einem der Stühle zu entfernen. Die nahm den Teller mit, kam zurück und fegte mit langem Gesicht die Krümel vom Stuhl auf den Boden, der auch schon reichlich vollgekrümelt war.
Insgesamt fehlte hier deutlich eine erfahrene Kraft mit dem notwendigen Überblick für das, was gerade zu tun war. Die Krönung der Serviceleistung war dann noch am Sonntag, als um wenige Minuten nach 9:00 Uhr eine Bedienung in dem Bereich, in dem wir saßen, von Tisch zu Tisch ging und die Gäste aufforderte, sich in einen anderen Bereich umzusetzen, hier sei ab 9:30 für eine geschlossene Gesellschaft reserviert. Für diese Gesellschaft wurden also die regulären Hotelgäste im restlichen Teil des Restaurants und in der Bar zusammengepfercht. Ein schönes Langschläferfrühstück!
Das Essen
Wie heutzutage üblich war das Frühstück als Büffet zur Selbstbedienung organisiert. Es gab reichlich Semmeln, es gab diverse Brotsorten, es gab Brezeln und Laugenstangen, allein die von mir bevorzugten Körnerbrötchen waren meist nur in homöopathischen Dosen verfügbar.
Verschiedene warme Speisen (Rühreier, Spiegeleier, Würstchen, Frikadellen, Speck etc.) wurden in elektrisch beheizten Warmhaltebehältern bereitgehalten. Anscheinend war der Service aber nicht mit der Bedienung dieser Warmhaltebehälter vertraut, denn am ersten Morgen war das Rührei kalt (nicht mal lauwarm), am zweiten Tag hatte es auf der Oberfläche eine feste Kruste.
Wurstaufschnitt war in genau zwei Sorten verfügbar, dazu zwei Sorten Schinken und zwei Sorten Scheibenkäse, die beide absolut geschmacksneutral waren. Zusätzlich gab es zwei große Platten mit aufklappbarem Kunststoffdeckel, die eine mit mehreren Sorten Weichkäse aber ohne Griff, die andere mit kleinen Leberwürstchen, Landjägern und je ca. zwei cm dicken Scheiben von Sülze und Leberkäse. Diese Scheiben waren natürlich zu dick, um sie direkt zu verwenden, und ich war wohl nicht der einzige Gast, dem sich nicht erschloss, wie man davon dünne Scheiben abschneiden konnte ohne sie in die Hand zu nehmen.
Weiterhin gab es verschiedene Sorten Müsli und Joghurt, dazu eingelegtes Obst, aber am dritten Tag kein frisches.
Das Ambiente
Das Restaurant liegt im Erdgeschoss etwas hinter der Rezeption und der Hotelbar versteckt. Der Raum ist recht groß, bietet aber dennoch bei Weitem nicht genügend Plätze für Stoßzeiten.
Die Einrichtung ist recht modern und sachlich, weitgehend auf Zweckmäßigkeit getrimmt. Mehrere Blumenarrangements mit Strelitzien waren im Raum verteilt, außerdem an den Wänden etliche sehr hohe und schlanke Metallvasen, ebenfalls mit Strelitzien.
Sauberkeit
Am Samstag war der Fußboden großflächig vollgekrümelt, dazu wie erwähnt auch ein Stuhl an unserem Tisch. Außerdem lagen einige benutzte Servietten auf dem Boden. Um die Reinigung des Fußbodens kümmerte sich während unserer Anwesenheit im Restaurant niemand.
Allgemein
In diesem Hotel haben wir während unseres Kurzurlaubs in München gewohnt und also auch gefrühstückt. Das Hotel liegt direkt an der Messe, dementsprechend sind hauptsächlich Geschäftsleute die Klientel. An diesem Wochenende waren jedoch vornehmlich Familien dort abgestiegen, die entweder zum Fasching oder zum Fußball nach München gekommen waren. Für den Sonntag war uns beim Einchecken ein Langschläferfrühstück bis 13:00 Uhr versprochen worden.
Bedienung
Samstag und Sonntag waren ausschließlich sehr junge Damen im Service tätig, die möglicherweise noch in der Ausbildung waren. Sie... mehr lesen
Novo² Lounge, Bar & Eatery im Novotel München Messe
Novo² Lounge, Bar & Eatery im Novotel München Messe€-€€€Restaurant, Bar, Hotel089994000Willy-Brandt-Platz 1, 81829 München
2.0 stars -
"Traumatische Frühstückserlebnisse" stekisAllgemein
In diesem Hotel haben wir während unseres Kurzurlaubs in München gewohnt und also auch gefrühstückt. Das Hotel liegt direkt an der Messe, dementsprechend sind hauptsächlich Geschäftsleute die Klientel. An diesem Wochenende waren jedoch vornehmlich Familien dort abgestiegen, die entweder zum Fasching oder zum Fußball nach München gekommen waren. Für den Sonntag war uns beim Einchecken ein Langschläferfrühstück bis 13:00 Uhr versprochen worden.
Bedienung
Samstag und Sonntag waren ausschließlich sehr junge Damen im Service tätig, die möglicherweise noch in der Ausbildung waren. Sie
Zur Mittagspause auf dem Heimweg verschlug es uns nach Romrod, wo die RK-App das Restaurant „Mathilde“ anzeigte, allerdings ohne die Öffnungszeiten aufzuführen. In der Ortsmitte sahen wir ein anderes Restaurant, das aber nicht beleuchtet war. Auch die schräg gegenüber gelegene „Mathilde“ zeigte uns die kalte Schulter, und so blieb als einzige Alternative die beleuchtete Tenne.
Beim Eintritt wurden wir von eine älteren Herrn knapp begrüßt, der an einem der Tische Zeitung las. Erst als wir uns einen Platz gesucht und hingesetzt hatten, bequemte er sich, aufzustehen, zum Tresen zu gehen und von dort einen Block und einen Stift zu holen. Dann kam er an unseren Tisch und fragte nach unseren Wünschen – es war also der Wirt.
Wir erklärten, dass wir gern etwas essen würden und ob das möglich sei. „Selbstverständlich!“, war die Antwort, er drehte sich um und besorgte uns die Speisekarten. Die Karte besteht aus mehreren Prospekthüllen, in die jeweils Blätter aus etwas festerem Papier eingeschoben waren, darauf die Beschreibung der einzelnen Angebote mit jeweils einem Bild dabei. Der Schwerpunkt des Angebots liegt eindeutig bei Schnitzeln und Steaks in zahlreichen Variationen, dazu noch weitere Speisen wie Strammer Max, Spiegeleier mit Bratkartoffeln etc.
Meine Kolleginnen waren nicht besonders hungrig, die eine bestellte „Zwei Spiegeleier mit Bratkartoffeln“, die andere unterbot das noch und bestellte davon eine halbe Portion. Ich hatte mir das „Schnitzel mit Käse und Schinken überbacken, dazu Pommes frites, Kroketten oder Bratkartoffeln“ (10,50 €) ausgesucht, wobei ich als Beilage Bratkartoffeln wählte. Dazu bestellten wir verschiedene Softdrinks, die vom Wirt, obwohl er sich gemächlichen Schrittes durch den Gastraum bewegte, dennoch zügig serviert wurden.
In dem ziemlich düsteren Gastraum scheint die Zeit vor vierzig oder mehr Jahren stehen geblieben zu sein, er ist vollgestopft mit altem Kram. Ein Glanzstück der Einrichtung ist eine originale Musicbox aus den späten 60ern, die noch von 45 rpm-Schallplatten befeuert wird. Ein weiteres Prunkstück ist ein alter Küchenofen, der einst mit Kohle beheizt wurde, und ansonsten gibt es an den Wänden jede Menge alten Krempel, garniert mit Hühnern in verschiedensten Variationen. Ein an mehreren Stellen aufgehängtes Schild informierte darüber, dass das Wirtspaar dieses Lokal durchgängig seit 47 Jahren betreibt – es stand aber nicht dabei, in welchem Jahr dieses Ereignis gefeiert worden war.
Etwas später bekamen wir dann auch die Wirtin zu Gesicht, die, wie auch schon von der Vorschreiberin bemerkt, einen eher abwesenden als den Eindruck einer freundlichen, offenen und kommunikativen Gastwirtin machte. Als sie dann aber unsere Essen servierte, machte sie mich aufmerksam: “Vorsicht, der Teller ist sehr heiß vom Überbacken!“, wobei der Teller sich als eine Pfanne entpuppte, die auf einem Holzbrett serviert wurde. Darin befand sich ein ziemlich großes Schnitzel, erkennbar mit Schinkenwürfeln und Käse überbacken, ein Salatblatt mit einer halben Orangenscheibe als Garnitur und – nein, das waren definitiv keine Bratkartoffeln, sondern Pommes chips, frittierte Kartoffelscheiben, deren Kringelschnitt noch die Herkunft aus dem Tiefkühl-Beutel deutlich verriet. Die Scheiben waren zudem noch mit Pommes frites-Gewürzsalz reichlich bestreut – nun ja, der Hunger treibt es rein, und auch meine Kolleginnen muckten nicht auf, denn sie hatten die gleichen Kartoffelscheiben statt richtiger Bratkartoffeln zu ihren Spiegeleiern bekommen.
Mein Schnitzel war zudem mit einer Sauce umlegt, der man die Herkunft aus einer der beiden großen Firmen mit den fünf roten Buchstaben auf zehn Meter gegen den Wind ansah und dann auch deutlich schmeckte. Das Schnitzel selbst war jedoch sehr gut, sowohl von der Fleischqualität als auch vom Geschmack, wobei die Auflage aus Schinkenwürfeln und Käse schon recht salzig schmeckte.
Der Weg zu den Toiletten führt vom Gastraum durch den vorgebauten Raucherflur, den Toiletten selbst sieht man das Alter deutlich an, die Sauberkeit war noch akzeptabel.
Fazit: Brrrrr! Es gab ja keine Alternative. Ich habe alles so beschrieben, wie ich es empfunden und gefunden habe, wer darauf steht, bitte. Für mein Empfinden hätte man das Restaurant mitsamt dem Wirtspaar schon vor zehn Jahren in den Ruhestand schicken sollen, ich gebe daher auch keine Empfehlung ab.
Zur Mittagspause auf dem Heimweg verschlug es uns nach Romrod, wo die RK-App das Restaurant „Mathilde“ anzeigte, allerdings ohne die Öffnungszeiten aufzuführen. In der Ortsmitte sahen wir ein anderes Restaurant, das aber nicht beleuchtet war. Auch die schräg gegenüber gelegene „Mathilde“ zeigte uns die kalte Schulter, und so blieb als einzige Alternative die beleuchtete Tenne.
Beim Eintritt wurden wir von eine älteren Herrn knapp begrüßt, der an einem der Tische Zeitung las. Erst als wir uns einen Platz gesucht und... mehr lesen
Landgasthaus Tenne
Landgasthaus Tenne€-€€€Restaurant, Landgasthof, Ausflugsziel06636527Alsfelder Straße 5, 36329 Romrod
2.0 stars -
""Restaurant" mit hohem Gruselfaktor" stekisZur Mittagspause auf dem Heimweg verschlug es uns nach Romrod, wo die RK-App das Restaurant „Mathilde“ anzeigte, allerdings ohne die Öffnungszeiten aufzuführen. In der Ortsmitte sahen wir ein anderes Restaurant, das aber nicht beleuchtet war. Auch die schräg gegenüber gelegene „Mathilde“ zeigte uns die kalte Schulter, und so blieb als einzige Alternative die beleuchtete Tenne.
Beim Eintritt wurden wir von eine älteren Herrn knapp begrüßt, der an einem der Tische Zeitung las. Erst als wir uns einen Platz gesucht und
Zur Mittagszeit bin ich von der Autobahn abgefahren und nach wenigen Kilometern in Melsungen gelandet. Auf einem Parkplatz nahe der Innenstadt stellte ich mein Gefährt ab und ging zu Fuß weiter. Die RK-App hatte mir schon einige Anlaufpunkte in der Altstadt verraten, die mir aber bei näherer Inaugenscheinnahme teilweise etwas suspekt waren. So bot z.B. der Ratskeller keine gutbürgerliche Küche, sondern ein Sammelsurium aus Pizza und anderen beliebigen und schnell zuzubereitenden Gerichten.
Einige Meter weiter fand ich dann den Gasthof Zur Post, der auf einem Aufsteller vor der Tür für „Ofenfrischen Schweinebraten“ warb. Leicht irritiert durch die am Haus befindliche Beschilderung einer Lottoannahmestelle trat ich ein. Dort fand ich dann des Rätsels Lösung, denn auch am Tresen gab es die entsprechenden Schilder und an der dem Eingang zugewandten Seite waren auch die erforderlichen Einrichtungen der Lottoannahmestelle vorhanden. Ich wurde dann von einer Mitarbeiterin hinter dem Tresen begrüßt, sie machte jedoch keine Anstalten, mir in dem fast leeren Gastraum einen Tisch zuzuweisen. Besetzt war nur ein Tisch in der Nähe des Eingangs, wo offensichtlich einige Gäste mit dem Wirt einen Plausch hielten. Ich suchte mir dann einen Tisch weiter im Hintergrund und nahm Platz. Kurz darauf kam die Dame, die ich inzwischen als die Wirtin eingeschätzt hatte, an den Tisch und fragte, ob ich essen wolle. Als ich das bestätigte, reichte sie mir die Karte und nannte mir das Tagesgericht: Frikadelle mit Sauce, Mischgemüse aus Erbsen und Möhren und Kartoffeln für knapp unter fünf Euro.
Ich warf dann aber noch einen Blick in die Karte, deren Angebot sehr knapp ausfällt: Zwei Suppen, drei Fleischgerichte, darunter auch wieder der Schweinebraten, und zwei vegetarische. Da war nicht lange zu überlegen, als die Wirtin wieder an den Tisch kam, bestellte ich den „Ofenfrischen Schweinsbraten mit Kartoffelknödeln und Rotkraut“ (8,50 €) und dazu einen Spezi. Der wurde kurze Zeit später serviert, außerdem wurde ein Platzdeckchen vor mir auf den Tisch gelegt. Dazu gab es noch einen Teller mit Besteck und Serviette.
Das Interieur ist altdeutsch, das Mobiliar Eiche rustikal, ebenfalls die Wandbeplankung bis in ca. 2 m Höhe. Daran hängen Zinnteller, auf dem oberhalb der Beplankung umlaufenden Regal stehen etliche Bierkrüge. Porzellanteller mit verschiedenen Motiven hängen darüber am nicht beplankten Teil der Wand. Die Stühle haben Sitzpolster in Grüntönen, die Tische waren mit weißen Stofftischdecken bedeckt, darauf ein kleiner Topf mit einem künstlichen Frühlingsgesteck.
In der Zwischenzeit waren weitere Gäste eingetroffen und hatten wohl das Tagesgericht bestellt, das ihnen auch recht schnell serviert wurde. Wenig später kam der Wirt persönlich aus der Küche und servierte mein Essen. Auf dem Teller lagen zwei ordentliche Scheiben Fleisch auf einem Saucenspiegel, daneben zwei Knödel mit frischen Kräutern darauf und ein Klacks Rotkraut. Dazu eine Salatgarnitur mit Feldsalat und Tomatenscheibe mit Joghurtdressing. Das Essen war so heiß, dass es deutlich dampfte, und erwies sich als durchaus schmackhaft. Speziell die Sauce war sehr gut abgeschmeckt, reichte von der Menge her aber so gerade. Beim Rotkraut wage ich nicht zu entscheiden, ob es selbst gemacht war oder gute Convenience-Ware, auch der war geschmacklich gut. Insgesamt eine ordentliche Küchenleistung, und auch von der Menge bin ich satt geworden.
Die später aufgesuchte Toilette erwies sich als sehr eng, war oben herum altbacken in Gelb gestrichen, darunter der Fliesenspiegel war jedoch neu gemacht und auch die Sanitärobjekte waren aktuell. Es war sauber, aber so eng, dass das Handwaschbecken nur draußen auf dem Flur seinen Platz fand.
Fazit: Schwierig. Die Küche bietet deutsche Gerichte in kleiner Auswahl, so dass man frische Zubereitung annehmen darf. Das Ambiente ist sicher nicht jedermanns Sache, aber wer sich nicht daran stört, kann hier gut und preiswert essen.
Zur Mittagszeit bin ich von der Autobahn abgefahren und nach wenigen Kilometern in Melsungen gelandet. Auf einem Parkplatz nahe der Innenstadt stellte ich mein Gefährt ab und ging zu Fuß weiter. Die RK-App hatte mir schon einige Anlaufpunkte in der Altstadt verraten, die mir aber bei näherer Inaugenscheinnahme teilweise etwas suspekt waren. So bot z.B. der Ratskeller keine gutbürgerliche Küche, sondern ein Sammelsurium aus Pizza und anderen beliebigen und schnell zuzubereitenden Gerichten.
Einige Meter weiter fand ich dann den Gasthof... mehr lesen
Zur Post
Zur Post€-€€€Restaurant, Gasthaus, Biergarten056612985Am Markt 17, 34212 Melsungen
3.5 stars -
"Deutsches Restaurant etwas hinter der Zeit" stekisZur Mittagszeit bin ich von der Autobahn abgefahren und nach wenigen Kilometern in Melsungen gelandet. Auf einem Parkplatz nahe der Innenstadt stellte ich mein Gefährt ab und ging zu Fuß weiter. Die RK-App hatte mir schon einige Anlaufpunkte in der Altstadt verraten, die mir aber bei näherer Inaugenscheinnahme teilweise etwas suspekt waren. So bot z.B. der Ratskeller keine gutbürgerliche Küche, sondern ein Sammelsurium aus Pizza und anderen beliebigen und schnell zuzubereitenden Gerichten.
Einige Meter weiter fand ich dann den Gasthof
Nach einem geschäftlichen Termin in Eltville liefen wir abends durch die pittoreske Innenstadt, die insgesamt ein enormes Parkplatzproblem hat. Dementsprechend rigoros ist dort auch die Überwachung des ruhenden Verkehrs, beim Einchecken ins Hotel hatte ich mir schon nach fünf Minuten ein Ticket eingefangen, von dem ich bis heute nicht weiß, wofür. Motorisierten Reisenden kann ich daher von einem Besuch in dieser Stadt nur generell abraten.
Auf unserer Tour hatten wir durchaus einige Restaurants gesehen, die aber praktisch alle am Montag ihren Ruhetag hatten. Da stach der beleuchtete Rheingauer Hof positiv hervor, und nach einer kurzen Prüfung der ausgehängten Speisekarte gingen wir hinein. Ein junger Mann empfing uns und wies uns einen Tisch am Fenster zu, kurz darauf kam eine schwarz gekleidete Bedienung, die sich im weiteren Verlauf als die Chefin des Hauses herausstellte, und reichte uns die Speisekarten. Das Angebot ist eine bunte Mischung aus Balkanküche, deutscher und internationaler Küche, garniert mit einigen aisatischen Gerichten aus dem Wok. Einen Auszug aus der Speisekarte findet man hier: http://www.rheingauerhof-eltville.de/02Restaurant/02Restaurant.html#Speisekarte_01
Aufgrund dieses sehr breit gefächerten Angebots und der stellenweise etwas interessanten Zusammenstellungen hieß es für mich „keine Experimente“, ich entschied mir für „Rumpsteak mit Pfeffersauce, Pommes frites und Salat“ (16,50 €), wobei ich den Garungsgrad „medium“ ausdrücklich nannte. Die eine Kollegin bestellte „Frische Dorade aus dem Ofen mit Gemüse-Cous-cous“ (13,90 €), die andere musste aufgrund einer Lebensmittelunverträglichkeit noch etwas mit der Restaurantchefin diskutieren. So erkundigte sie sich unter anderem nach den Bestandteilen des mediterranen Ofengemüses und erhielt die Auskunft, dass darin unter anderem Zucchini und Auberginen enthalten seien. Die Kollegin verzog das Gesicht und erkundigte sich, ob sie das Gemüse auch ohne Auberginen bekommen könne. Die Antwort war nein, das Gemüse sei fertig und man könne nicht die Auberginen heraussuchen, ein deutlicher Hinweis, dass hier mit Convenience-Produkten gearbeitet wird. Schließlich bestellte sie eine „Ofenkartoffel mit Hähnchenbruststreifen“ (8,90 €) und dazu eine Weißweinschorle (0,2l für 2,80 €). Wir beiden anderen bestellten einvernehmlich einen offenen Rotwein, den ich mir leider nicht gemerkt habe (0,2l für 3,50 €).
Die Getränke wurden zügig serviert, der Rotwein erwies sich als gut temperiert und schmeckte. Etwas später wurde der zu meinem Essen gehörende gemischte Salat gebracht, der im Wesentlichen aus verschiedenen Blattsalaten und halbierten Cocktailtomaten bestand, als Dressing eine Vinaigrette, bei der ich die Entscheidung selbst angerührt oder Fertigprodukt nicht treffen mochte. Ansonsten war der Salat gut, wenn auch nichts Besonderes.
Kaum hatte ich den Salat verzehrt, als auch schon die Hauptgerichte serviert wurden. Auf meinem Teller fand ich ein durchaus beachtliches Stück Fleisch, das mit einer braunen Sauce übergossen war, und einen nicht minder beachtlichen Haufen Pommes frites. Die waren gut, aber nicht ganz so gut, wie ich sie an verschiedenen anderen Stellen bekommen habe. Das Fleisch war im Vergleich dazu qualitativ sehr gut, hatte aber den gewünschten Gargrad knapp verfehlt: Statt „medium“ war es wohl eher „medium-well“, denn obwohl es einen (blass)rosa Kern hatte, trat an der Schnittstelle kein Tropfen Fleischsaft aus. Die Pfeffersauce war mit grob geschrotetem schwarzen Pfeffer zubereitet statt, wie oft woanders gefunden, mit grünem Pfeffer. Nun, grüner Pfeffer war in der Karte nicht spezifiziert, also war die Sauce, auch geschmacklich, in Ordnung.
Die Teller meiner Kolleginnen sahen ebenfalls gut aus, und nach ihren Kommentaren waren sie sehr zufrieden. Beim Bezahlen jedoch hörte der Spaß auf: „Alles zusammen?“ fragte die Wirtin, doch wir verneinten unisono, denn wir benötigten jeweils einen Beleg für die Reisekostenabrechnung. Sie kam dann mit dem Beleg für alle drei Essen an den Tisch und meinte, wir müssten das eben auseinanderrechnen, ihre Kasse sei nicht so modern, dass die das könne.
„Kein Problem“, sagte ich, „dann schreiben sie eben Quittungen von Hand und setzen ihren Stempel darauf.“ „Ich habe keinen Stempel“, war die verdrießliche Antwort, und damit war sie fertig mit dem Thema. So wurde also der gesetzlich verbriefte Anspruch auf eine abrechnungsfähige Einzelquittung für jeden Gast unterlaufen.
Nach einem geschäftlichen Termin in Eltville liefen wir abends durch die pittoreske Innenstadt, die insgesamt ein enormes Parkplatzproblem hat. Dementsprechend rigoros ist dort auch die Überwachung des ruhenden Verkehrs, beim Einchecken ins Hotel hatte ich mir schon nach fünf Minuten ein Ticket eingefangen, von dem ich bis heute nicht weiß, wofür. Motorisierten Reisenden kann ich daher von einem Besuch in dieser Stadt nur generell abraten.
Auf unserer Tour hatten wir durchaus einige Restaurants gesehen, die aber praktisch alle am Montag ihren... mehr lesen
Rheingauer Hof
Rheingauer Hof€-€€€Restaurant, Bistro, Weinstube, Biergarten06123601690Rheingaustraße 21, 65343 Eltville am Rhein
3.0 stars -
"Balkanrestaurant mit technischen Schwächen" stekisNach einem geschäftlichen Termin in Eltville liefen wir abends durch die pittoreske Innenstadt, die insgesamt ein enormes Parkplatzproblem hat. Dementsprechend rigoros ist dort auch die Überwachung des ruhenden Verkehrs, beim Einchecken ins Hotel hatte ich mir schon nach fünf Minuten ein Ticket eingefangen, von dem ich bis heute nicht weiß, wofür. Motorisierten Reisenden kann ich daher von einem Besuch in dieser Stadt nur generell abraten.
Auf unserer Tour hatten wir durchaus einige Restaurants gesehen, die aber praktisch alle am Montag ihren
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Bedienung
Beim Eintritt wurden wir sofort von einem in der Nähe des Tresens stehenden Kellner begrüßt. Nachdem der Gastgeber die Reservierung genannt hatte, führte der Kellner uns an den reservierten Tisch. Wir hatten uns gerade hingesetzt, als er auch schon wieder kam und uns die Speisekarten reichte.
Auf seine Frage nach den Getränkewünschen bestellten wir verschiedene Softgetränke, die auch umgehend serviert wurden. Die beiden Kellner, die an diesem Tag das komplette Restaurant versorgten, waren nicht mehr ganz jung, man bemerkte deutlich die Routine, mit der sie auch bei gut gefülltem Haus alle Gäste zeitnah bedienten. Ihre Freundlichkeit war aber erkennbar nur professioneller Natur, mit etwas mehr Lächeln wären sie noch besser angekommen.
Essen
Die Karte bietet ein breites Programm an Balkan- und internationalen Gerichten einschließlich Steaks zu noch moderaten Preisen. Es wird montags bis freitags ein regelmäßig wechselnder Mittagstisch angeboten, das Programm wurde auf einem separaten Blatt in die Karte gelegt. Die Speisekarte ist auch auf der Homepage des Restaurants zu finden: http://www.restaurant-wiemer-hamm.de/speisekarte.html.
Meine Begleiter bestellten Gerichte von der Tageskarte, ich selber fand in der Hauptkarte meinen Favoriten: „Kasanova Spieß, zwei Rinderfilets, ein Schweinefilet, mit Brokkoli, Kroketten und Sauce Bèarnaise“ .
Wenige Minuten nach unserer Bestellung kam ein Kellner an den Tisch und servierte uns jeweils eine Suppe, die wohl zur Mittagszeit dazu gehört. Es handelte sich um eine „deutsche“ Suppe, wohl im großen Topf auf Fleisch und Knochen gekocht, mit reichlich Gemüse darin. Nichts das uns vom Hocker gerissen hätte, aber solide und lecker.
Die Suppen waren verzehrt, die Suppentassen abgeräumt, da wurden wenig später die Beilagensalate als Vorspeise serviert. Nett dekoriert und farbenfroh waren sie und auch sehr schmackhaft.
Prompt kam ein Kellner und servierte die Hauptgerichte. Der erste Eindruck war sehr gut, die Fleischportionen waren wie zu erwarten üppig. Auf meinem Teller befanden sich die drei nicht ganz kleinen Fleischstücke, dazu eine Portion Brokkoli in leuchtendem Grün und die Sauce. Die Kroketten kamen in einem separaten Schälchen und waren offensichtlich TK-Ware, wie eigentlich überall üblich. Das Fleisch war von guter Qualität, zart und saftig, der Brokkoli mit leichtem Biss. Bezüglich der Sauce bin ich mir nicht sicher, ob sie selbst hergestellt war oder ob es sich um ein sehr gutes Convenience-Produkt handelte. Geschmacklich war das Essen sehr gut, von der Menge her gut ausreichend.
Ambiente
Die Einrichtung ist die eines ehrenwerten deutschen Landgasthauses, die Durchgänge zwischen den einzelnen Räumen sind mit Backsteinen gemauert und nicht verputzt. Das Mobiliar ist aus dunklem Holz, die Sitz- und Rückenpolster der Stühle und Bänke mit hellem, gemustertem Stoff bezogen. Die Tische waren ohne Tischdecken, lediglich mit Platzdecken bedeckt, darauf standen jeweils eine kleine Topfpflanze und Salz- und Pfeffermühlen.
Sauberkeit
Das Restaurant war deutlich gut gepflegt, es gab keinen Grund für irgendwelche Beanstandungen. Glaser, Geschirr und Besteck waren einwandfrei sauber. Die Toilette habe ich nicht besucht, dazu ist also keine Aussage möglich.
Fazit
Es gibt ja, speziell in Nordrhein-Westfalen, etliche dieser urdeutsch wirkenden Lokale, die von Familien aus dem ehemaligen Jugoslawien bewirtschaftet werden. Dies ist mit Sicherheit eines der besseren, hier stimmen Küchenleistung und Service, hier kann man in jeder Konstellation hingehen.