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DaueresserGK0712 hat am 07.Dec Geburtstag
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W.I.R. waren hin und hergerissen, also schmiedeten wir einen Plan. Am morgigen Donnerstag nach Feier-Abend wollen wir in den Badepark nach Haßloch (mein Favorit aus meiner Jugendzeit), und heute probieren wir es im ältesten Gasthaus in Lampertheim kurz nach 18 Uhr. Wir also auf in die Römerstraße in Lampertheim und als wir am schmucken Fackwerkaus vorbei gefahren sind meinte meine Frau „ui, es brennt Licht. Die haben auf, brauchen wir nur noch einen Tisch“.
W.I.R.parkten unseren edlen wirkenden Franzosen vor dem edel wirkenden Gasthaus in einer Parkscheiben-Zone. Von außen schon macht das im Fachwerk erbauten Haus einen gastlichen und einladenden Eindruck. Es handelt sich um das älteste Gasthaus in Lampertheim welches erstmals 1686 urkundlich nachweisbar erwähnt wird. Schon damals hatten die Menschen Hunger und auch in 350 Jahren wird es wohl so sein, dasss die Menschen (noch) Hunger haben und gerne Essen gehen.
W.I.R. treten den Eingangsbereich herein und schon werden wir freundlich vom Serviceteam in Empfang genommen. Die auf uns freundlich und sympathisch wirkende Frau zeigt auf einen Zweiertisch am offenen Fenster. Meiner Frau fällt gleich auf, dass hier in der Gaststube
alles „picobello sauber“ ist. Das sieht man an den Salz und Pfefferstreuern. Frische Blumen im Glas, der Eichbaum Ständer mit den Unterlegscheiben nicht verklebt, alles wirkt wie am Eröffnungstag.
W.I.R. bekommen die Speisekarten serviert. Das Angebotene ist recht überschaubar, aber im Espresso 2015 wurde das Restaurant in die Top 100 Hotlist in der Rubrik „Allrounder“ aufgenommen, ich erinnerte mich hintergedanklich an ein furioses Ellsäßer Schnitzel.Wir blättern durch. Zwei, drei Vorspeisen, einige Steaks (Rumpsteak und Geflügel) sowie auf einer Seite die Schnitzel. Dazu gibt es einige wenige hausgemachte vegetarische Angebote. Der Biergarten im Innenhof war laut Bedeinung „wegen Überfüllung geschlossen“ (es regnete ziemlich stark in dem Moment) Ein erstes Zeichen: Bei einigen kleineren Gerichten wird auf Konservierungsstoffe und Zusatzstoffe hingewiesen, aber bei den Schnitzeln fehlen gänzlich die Angaben. Das allein schon mal eine Erwähnung wert.
W.I.R. staunen nicht schlecht. Am Nachbartisch wird der Sommersalat (von der Sommerkarte) mit Rumpsteak-Streifen (bestimmt 250-300 Gramm Fleischgewicht) sowie eine Auflaufform mit überbackenem Blumenkohl und Kartoffelscheiben serviert. Das sah sehr appetitlich aus und uns wurde klar, hungrig werden wir den Heimweg nicht antreten. Meine Frau entscheidet sich für das Toast Hawaii zu Ehren vom Tom Selleck alias Magnum und ich entscheide mich für das Schnitzel „Elsäßer Art“ zu Ehren Madame Zink , welches auf der Schnitzelseite mich anspricht. Die Kellnerin antwortete mit einem verschmitzten Lächeln. Ich glaube sie wusste wohl, was mir am Ende blühen sollte.
W.I.R.staunen erneut nicht schlecht als wir unsere Getränke bekommen. Für die Frau eine Orangina (perfekt gekühlt, es wurde nochmals nachgefragt ob gelb, grün oder rot), für den Herren ein perfekt gezapftes Krombacher Weizen. Selten ein so gutes Krombacher aus dem Fass bekommen, perfekte Trübung, perfekter Hefegeschmack. Auf Nachfrage erklärte mir die Bedienung, dass sei aus der Flasche (hätte mich auch gewundert wenn so ein perfektes Hefe aus dem Fass kommen sollte).
W.I.R. bekommen unsere Speisen serviert. Zuerst bekommt der Carnivoren-Fan einen herrlich angemachten Beilagensalat serviert.
Der sah nicht nur gut aus, der schmeckte fantastisch. Karotte und Rettich in Stifte geschnippselt und separat angemacht. Dazu der eigentlich grüne und gelbe Blattsalat mit einem süß-sauren Dressing. Handmade und kein Fertigdressing. Danach wurde das Toast Hawaii
serviert, zeitgleich mit meinem Schnitzelberg "Elsäßer Art".
Schnitzel Elsäßer Art
„ Da bisch awwer danach satt“ sagte meine Frau und sie musste sich das Lachen verkneifen. Vor mir zwei größere (weil sehr dick geklopfte) Schnitzel, nach dem fünften Anschnitt
wusste ich. Das wird ein Gang zum "Tianmen Mountain", wer noch nicht da war, sollte sich auf Minimum 5 Stunden Schlange stehen + 999 große Stufen einstellen – ab dann geht’s nur noch in Rolltreppen zum "Heaven Door" hinauf (die spinnen die Chinesen). Ähnlich erging es mir beim heutigen nicht enden wollenden ab schneiden der französischen Schnitzelberge. Zu dem mindestens 400 Gramm Fleischgewicht kam noch das sensationelle Topping aus Speckwürfeln, Creme Fraiche und Zwiebeln, so dass ich bei jeder Gabel ein „Elsäßer Flammkuchen Geschmack“ am Gaumen hatte und mich mich vor jeder Gabel sehr darauf freute, so dass ich diese beiden Hügel mit einem breiten Grinsen bezwang. Mittlerweile bin ich auch in einem Alter wo ich generell Soße extra haben mag (da ist die Panade einfach knuspriger), aber bei diesen zwei „Wäscher“ wie wir in der Pfalz gerne sagen, verschaffte sich die Panade noch ordentlich Luft, so dass auch mit dem Topping das Schnitzel knusperte (es werden aber keine Corn Flakes verwendet, habe nachgefragt). Das Toast Hawaii schmeckte meiner Frau übrigens auch sehr gut, ich habe es probieren dürfen, mir schmeckt es ebenfalls – so eine Art Verpflegungsszone bei einer Etappe der Tour de France, bevor es auf den Alp de`Huez hochgeht (bin da mal mit meinem Vater hoch gelaufen, die müssen allesamt gedopt sein, die da mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 30 km/h mit dem Fahrrad hochfahren)
Fazit:
Top Empfehlung für „hand made“ Schnitzel essen.
Gewidmet wird diese Kritik Herrn Voigt, Herrn Mayer und Herrn Väth (alias „Wassermann“ für den Track W.I.R.), die ich übrigens auch nie, im realen Leben im Omen, vor dem Omen auf dem Parkplatz oder nach dem Omen auf einer After, "ungedopt" gesehen habe – Omen FFM „you will live forever“ :-))