Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren Schweinehund, der zu bequem zum Kritiken schreiben war, überwunden.
Nach etwa 100 Bewertungen hat mich der Verkauf an Yelp ausgebremst, da ich aussagekräftige Kritiken schreiben möchte, für Menschen, die gutes Essen schätzen. In einem Portal, bei dem man auch seine Wertschätzung für die Heiße Hexe an der Tankstelle veröffentlicht, fühle ich mich nicht mehr wohl und suche eine neue Kritikerheimat.
Nachdem mittlerweile (fast) alle geschätzten Kritikerinnen und Kritiker aus dem Verschwundenen Portal hierher gewechselt und ein paar mehr dazu gekommen sind, fühle ich mich wieder wohl. Ein bißchen wie im Stammlokal, man kennt/schätzt/neckt sich, tauscht Neuigkeiten aus... Eben lesen, schlemmen, schreiben.
Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 290 Bewertungen 374457x gelesen 10277x "Hilfreich" 9219x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 10.01.2015 2015-01-10| Aktualisiert am
10.01.2015
Besucht am 08.01.2015
Es gibt Lokale, die sind ein ewiger Wanderpreis. So auch in der Bahnhofstraße, einem beliebten Laufwege ins Herz der City. Aber eben durcheilen statt verweilen. Weiland residierte hier der Wienerwald, lang ist's her. Nach vielen Wechseln versucht sich seit einigen Monaten das Miku Dim Sum, ein Ableger des deutlich größeren Restaurants im Einkaufszentrum Waterfront.
Nach zwei Besuchen gibt es nichts Negatives zu berichten, es hat halt nur nicht meinen Geschmack getroffen. Möge man sich insbesondere bei Lust auf Dim Sum selbst ein Bild machen, zumal die Karte doch einige ausgefallene Produkte bereithält.
Vor der voll verglasten Front gilt es, nicht über die unebenen, hässlichen Metallabdeckungen der Kellerzugänge und eine kleine Stufe zu stolpern, bevor man direkt den Gastraum betritt. Dementsprechend "frisch" ist es an der Tischen in der Nähe der Tür.
Der Raum ist länglich, im Bereich von Bar und Theke schmal, dahinter öffnet er sich erneut. Tische sind bis auf die schmale Stelle beidseitig an der Wand entlang gestellt. Ich finde das immer ein wenig ungemütlich soldatisch. Die Garderobe als Raumteiler zeigt, dass etwas mehr Unterteilung vorteilhaft wirkte.
An der rechten Seite zieht sich eine mit roten Leder bezogene Bank entlang. Stühle schwarzes Kunstleder auf geschwungenem, massivem Chromgestell. Der auf der Rückenlehne klebende Plastik-Edelstein fällt auf. Ein paar Orchideen, auch in Reih und Glied. Ansonsten angenehm zurückhaltendes Ambiente. Schwarze Kunststoff-Tische, weiße Wände und schon recht abgenutztes Laminat in Schiffsplankenoptik. Schön die durchbrochene Wandverkleidung, deren Durchlässe intuitiv an Asien erinnern und durch die indirektes lilafarbiges Licht schimmert.
Bedient wird durch zwei Damen, eine Jüngere, sehr kurz mit Ein-Wort-Fragen, was evtl. am fehlenden Wortschatz liegen mag oder am Naturell. Die erfahrenere Dame, die die Speisen aus der Küche brachte, immerhin mit einem Lächeln. Stübchen wurden "angeboten". Nach der Zufriedenheit wurde beim Abräumen des letzten Tellers "gefragt". Dessert oder Kaffee etc. wurden nicht angeboten. Meine Ansprache ist es nicht. Dafür waren die Wartezeiten angenehm.
Seit dem ersten Besuch ist die Speisekarte durch Mittagsangebote ergänzt worden, die sich in Inhalt und Preis durch nicht von Hunderten anderer asiatischer Restaurants in Deutschland unterscheiden.
In der Spezialitäten-Abteilung fällt aber neben den kleinen Rippchen und den Hühnerfüßen, die ich beide beim letzten Mal probierte, doch einiges ins Auge. So eingesalzener Fisch, ebensolches Fleisch, Rinderpansen und schließlich verschiedene Zubereitungen mit Dickdarm, auch gefüllt. Von welchem Tier blieb offen. Angesichts der vielfältigen einheimischen Wurstspezialitäten in ähnlicher Hülle vielleicht doch gar nicht so ungewöhnlich. Ob das authentische chinesische Küche ist, mögen Berufenere beurteilen.
Da mir die Hühnerfüße nicht geschmeckt hatten, entschied ich mich dann doch dieses Mal etwas konservativer für eine Auswahl reichhaltig angebotenen Dim Sum. Sehr positiv sind die nur für diese Gerichte in der Speisekarte enthaltenen Fotos.
Ich wählte Tofurolle mit Garnelenfüllung frittiert, als Reisrolle mit Rindfleisch gedämpft und als "weiche Brötchen" mit geröstetem Schweinefleisch.
Kosten pro Portion 3,5€ - 4€. Angesichts der Menge, die als veritable Vorspeisen durchgegangen wären, ist das preiswert. Ebenso das Kännchen Jasmintee für 2€, serviert in einer Porzellankanne, die dankenswerter Weise nicht tropfte oder leckte.
Der Tofu goldbraun frittiert, mit leichten Blasen, knusprig, sehr lecker. Die reichhaltige Garnelenfüllung ohne nennenswerten Geschmack. Dazu eine süßliche Soße, die mir selbst gerührt/verfeinert schien. Jedenfalls unbekannter Geschmack. Leider war die beiden Stücke nicht ausreichend entfettet.
Die Reisrollen mit Rind entpuppten sich als ca. 10cm lange Exemplare aus dickem Reisteig. Sah wie große Tintenfischtuben aus und war auch von der Konsistenz gar nicht so unähnlich. Mit Stäbchen nicht leicht zu essen, das geht in der Tat nur "authentisch", mit der Nase fast in der Schüssel. Das Rindfleisch war fein haschiert, von süßlichem Geschmack und Spuren von Kräutern. Leider schwammen die Rollen in einem See von Öl und Sojasauce, leider beides getrennt.
Das Schweinefleisch in den süßen Brötchen hatte eine kräftige Röstnote. Der Teig schien fluffig, doch wehe, der Bissen war zu üppig. Flugs musste auf einem Schwamm herum gekaut werden, der immer zäher wurde.
Einerseits hat alles recht ordentlich geschmeckt, aber nichts war ein Anreiz, um unbedingt wiederkommen zu wollen.
Der Tee war frisch mit Schnitt aufgebrüht, auch o.k.
Im Gastraum war es sauber. Die Waschräume habe ich nicht aufgesucht.
Es gibt Lokale, die sind ein ewiger Wanderpreis. So auch in der Bahnhofstraße, einem beliebten Laufwege ins Herz der City. Aber eben durcheilen statt verweilen. Weiland residierte hier der Wienerwald, lang ist's her. Nach vielen Wechseln versucht sich seit einigen Monaten das Miku Dim Sum, ein Ableger des deutlich größeren Restaurants im Einkaufszentrum Waterfront.
Nach zwei Besuchen gibt es nichts Negatives zu berichten, es hat halt nur nicht meinen Geschmack getroffen. Möge man sich insbesondere bei Lust auf Dim Sum selbst... mehr lesen
Dim Sum House
Dim Sum House€-€€€Restaurant042117833553Bahnhofstraße 11, 28195 Bremen
3.0 stars -
"Von Standard bis gewöhnungsbedürftig." DerBorgfelderEs gibt Lokale, die sind ein ewiger Wanderpreis. So auch in der Bahnhofstraße, einem beliebten Laufwege ins Herz der City. Aber eben durcheilen statt verweilen. Weiland residierte hier der Wienerwald, lang ist's her. Nach vielen Wechseln versucht sich seit einigen Monaten das Miku Dim Sum, ein Ableger des deutlich größeren Restaurants im Einkaufszentrum Waterfront.
Nach zwei Besuchen gibt es nichts Negatives zu berichten, es hat halt nur nicht meinen Geschmack getroffen. Möge man sich insbesondere bei Lust auf Dim Sum selbst
Nach mehreren kulinarischen Desastern habe ich den Friesenhof jahrelang gemieden. Zu aufdringlich der Seefahrer-Kitsch Made in Taiwan, zu offensichtlich die Touristenabzocke mit pompös klingenden Fischgerichten in dann einfachster Zutat und Ausführung. Nur wenige Schritte vom Marktplatz gelegen und mit dem Parkplatz für die Touristenbusse die Straße runter war die Auslastung wohl nie ein Problem.
Ermutigt durch die vorige Kritik (und den Umstand, dass bei Regenwetter der Eingang 30 Meter von meinem Büro liegt) habe ich mal wieder einen Versuch gewagt. Aus meiner Sicht nach wie vor keine Empfehlung.
Bedienung
Die erfahrene Kraft, lt. Bon Frau Segelke, erledigte ihre Arbeit routiniert und professionell. Ich wurde auf den regelmäßigen "Schollen-Tag" am Donnerstag aufmerksam gemacht, der neben das Tagesangebot tritt. Es ging alles flott. Die Fragen nach der Zufriedenheit klangen ehrlich interessiert. Die Kerzen auf den Tischen waren zur Mittagszeit alle nicht entzündet. Für die Stammgäste einen freundlichen Schnack, wie man hier so sagt.
Das Essen
Vorweg belangloses Baguette mit einer krossen Kruste und zwei große Scheiben helles Vollkornbrot. Etwas trocken und so, wie ein Supermarktschnittbrot aus der industriellen Großbäckerei halt schmeckt (bzw. nicht schmeckt). Keinerlei Dip oder Aufstrich. Früher gabs Schweineschmalz mit Grieben. Das war was besonderes und so ein gesalzenes Schmalzbrot ist ja von Zeit zu Zeit auch was Feines.
Tempi passati - das Schmalz gibt es jetzt als "Friesische Tapa" für 3,50 Euro das Töpfchen. Die Touri-Abzocke hat man jedenfalls noch drauf.
Da ich die Schollen bei Bodes (s. meine Kritik) frischer, besser und billiger bekomme und ich auf die in der Vorkritik gelobten Bratkartoffeln keinen Appetit hatte, entschied ich mich für das Tagesgericht: Gepökelte Rinderbrust in Meerettischsauce mit Petersilienkartoffeln und grünen Bohnen für sage und schreibe 5,90 Euro.
Da war im Budget nicht nur ein Softdrink für recht günstige 2,50 Euro drin, sondern auch eine Vorspeise aus dem Angebot der "Friesischen Tapas". Neben dem erwähnten Schmalz und einer Kräuterbutter (auch für 3,50!) waren das die ungeheuer friesischen Klassiker Harzer (!) Handkäse und Salat mit Hirtenkäse und Oliven. Alles jeweils im Weckglas serviert, vermutlich eine alte Strandräuberspezialität... Aber Überraschung, es war ja mit dem bunten Matjessalat doch ein einziges Angebot von der Küste dabei.
Hätte ich doch die Bratkartoffeln genommen!
Etwa zwei Suppenlöffel voll Matjessalat mit Paprika, frischen Gurken und Zwiebeln. Das Gericht schmeckt nur säuerlich nicht nach konservierungsstoff, eher nach mildem, leicht fruchtigem Essig. Die Komponenten hatten alle keinen dagegen wahrnehmbaren Eigengeschmack. Der Matjes war auch solo nicht erkennbar, weder salzig, noch so wunderbar mildfettig, wie ein guter Matjes sein kann. Nach nichts außer dem Essig, vielleicht schon ewig mariniert.
Beim Stammessen ein ähnliches Bild in aufsteigender Güte bei Kartoffeln, Bohnen und Fleisch mit Sauce. Unterschiedlich groß geschnittene Kartoffelstücken sehr weich, aber nicht zerkocht oder matschig. Ohne Geschmack. Seltsam, was die industrielle Herstellung von Lebensmitteln so macht: Vom Gefühl im Mund Kartoffeln, aber nichts zu schmecken. Die grüne Bohnen TK-Ware, dafür mit etwas, aber doch wenig Geschmack. Leichte Butternote. Einzig das Fleisch war zumindest durchschnittlich. Zwei Scheiben von der Dicke eines kleinen Fingers. Zart, aber noch schnittfest, also nicht zerfallend und auch nicht trocken. Typisch salziger Pökelgeschmack. Die Sauce dickflüssig, aber noch nicht fest, nur dezenter Merrettichgeschmack. Vermutlich Tüte, hinterließ auf der Gabel so einen Film.
Eine durchschnittliche Komponente reicht nicht für drei Sterne. Es war aber auch nichts schlecht im eigentlich Sinne, nur nichts. Daher genau richtig für 2 Sterne. Klar darf man für den Preis keine Geschmackswunder erwarten, aber gerade gute Beilagen in großen Mengen für das Tagesangebot belasten die Kalkulation nicht über die Maßen.
PLV aufgrund des sehr günstigen Stammessens einen mehr, obwohl der Matjessalat schon sehr wenig war.
Das Ambiente
Nach einem Relauch, der nach meiner Erinnerung Anfang der 2000er war, ist das Disney-Piratenambiente verschwunden. Der große Gastraum optisch gut in mehrere Zonen unterteilt. Zur Straße durch die bodentiefen Fenster und Türen, die im Sommer vollständig geöffnet werden, hell und Tische und Bänke locker verteilt. In einem leicht erhöhten Bereich längere Tische für Gruppen und Nischen. Hinten gehts noch weiter, da wird es dann aber klein und dunkel. Auf dem Boden Parkett, die Tische und die bequemen, mit hellem Lederimitat bezogenen Stühle aus dunklem Holz. Die grob verputzten Wände abwechselnd in hellem Sandton und einem warmen Rostbraun. Ich hab mich sehr wohl gefühlt, vermutlich bin ich auch soooo 80er...Der Kitsch ist wenigen maritimen Details gewichen, die in der Tat unaufdringlich eine Decksatmosphäre aufkommen lassen.
Der Blick geht auf eine kleine Straße und die Geschäfte im gegenüberliegenden, schönen Bürogebäude. Wer will, kann gucken, ob bei mir noch Licht brennt. Ich hab mich dann mal mit dem Rücken zum Arbeitsplatz gesetzt...
Zur späten Mittagszeit bestand die überschaubare Kundschaft fast vollständig aus älteren Herrschaften allein oder als Paar. Nach norddeutscher Sitte jeder an seinem eigenen Tisch. Es wurde überwiegend das Stammessen geordert.
Sauberkeit
Der Gastraum war untadelig sauber. Frau Segelke wischte nach jedem Gast den Tisch sorgfälitg und nicht nur alibimäßg ab. Nach den Ekelkissen im Spaghettihaus den Tag zuvor, hab ich mir die Sitzgelegenheiten genauer angeschaut. Man sah den Gebrauch, wie bei hellerem Lederimitat zu erwarten, aber es war durchweg sauber. Toiletten nicht besucht.
KOPIE DER RK-KRITIK
Nach mehreren kulinarischen Desastern habe ich den Friesenhof jahrelang gemieden. Zu aufdringlich der Seefahrer-Kitsch Made in Taiwan, zu offensichtlich die Touristenabzocke mit pompös klingenden Fischgerichten in dann einfachster Zutat und Ausführung. Nur wenige Schritte vom Marktplatz gelegen und mit dem Parkplatz für die Touristenbusse die Straße runter war die Auslastung wohl nie ein Problem.
Ermutigt durch die vorige Kritik (und den Umstand, dass bei Regenwetter der Eingang 30 Meter von meinem Büro liegt) habe ich mal wieder einen Versuch... mehr lesen
Friesenhof
Friesenhof€-€€€Restaurant04213376666Hinter dem Schütting 12-13, 28195 Bremen
3.0 stars -
"Alles beim Alten, wenig beim Guten" DerBorgfelderKOPIE DER RK-KRITIK
Nach mehreren kulinarischen Desastern habe ich den Friesenhof jahrelang gemieden. Zu aufdringlich der Seefahrer-Kitsch Made in Taiwan, zu offensichtlich die Touristenabzocke mit pompös klingenden Fischgerichten in dann einfachster Zutat und Ausführung. Nur wenige Schritte vom Marktplatz gelegen und mit dem Parkplatz für die Touristenbusse die Straße runter war die Auslastung wohl nie ein Problem.
Ermutigt durch die vorige Kritik (und den Umstand, dass bei Regenwetter der Eingang 30 Meter von meinem Büro liegt) habe ich mal wieder einen Versuch
Das JB ist eine kleine private Steakhauskette. Das Bremer Restaurant liegt direkt am touristischen hotspot Marktplatz. Wie häufig, spornt das Küche und Service nicht zu Höchstleistungen an. Lage und immer wieder neue Einmaltouristen machen träge. Trotzdem: Man komme im Dunkeln, reserviere vorher einen Tisch am Fenster und wähle vorsichtig - der einfach zauberhafte Blick entschädigt für vieles.
Bedienung
Nicht vom Fach, aber von entwaffnender Fröhlichkeit begrüßte uns die indischstämmige junge Dame: na, endlich mal deutsche Gäste! Vor soviel political incorrectness zusammen zuckend, wurden wir aufgeklärt, dass sie den ganzen Abend auf Englisch mit Touristen parlieren müssen. Ansonsten war die Dame mit ca. sechs Tischen und dem Zapfen auch für das deutlich größere Obergeschoss überfordert. Der Salat wurde gedankenverloren an der Tischecke abgestellt, quasi zur Selbstbedienung. Besteck kam auch auf Nachfrage erst sehr spät ("wollte ich mit den Getränken bringen", aber die kamen ja auch sehr spät). Öllampe wurde nicht angezündet. Allerdings wurde mir aktiv und ohne Berechnung ein anderer Wein angeboten, als sie bemerkte, dass mir der gewählte Syrah ganz und gar nicht schmeckte. Das Essen wurde von der Küche im Obergeschoss von einer anderen Kraft gebracht, die einen sehr rauchen Charme pflegte. Zahlung war problemlos. Für Freundlichkeit und den Wein dann doch der dritte Stern.
Das Essen
Alle Jahre wieder geh ich mal hin, wenn der späte Hunger kommt. So auch diesmal, als ich nach einem Termin in Hannover am Abend doch noch zurück ins Bremer Büro musste. Also konnte ich meine Herzdame zu einem Steak überreden.
Schuster, bleib bei Deinen Leisten! Jahrelang bestätigte Empfehlung ist hier der sehr reichhaltige American Salad und die spareribs!
Stattdessen wählte ich den einfachen Salat für 4,2€ und das 300g Rib- eye für 17,20€. Die Erwartungen waren nicht übermäßig hoch. Der Salat war spartanisch. Eisberg- und Lollo bianco in immerhin mundgerechten Stücken (solche Selbstverständlichkeit muss ja inzwischen gelobt werden), dazu wenige Gurken- Tomatenscheiben und einige wenige frische Scheiben Champignons. Sauber geputzt, frisch. Okay, soweit.
Das Fleisch hatte den bestellten Gargrad Medium-rare, es schmeckte aber alt und leicht tranig. An den Rändern ausgetrocknet und hart. Das war nicht mal Steakhouseniveau. Geröstetes Knoblaubrot auch unterdurchschnittlich, nicht durchgängig kross und sehr fettig.
Das Ambiente
Draußen top. Drinnen sehr in die Jahre gekommen. Viel Holz Mahagoni. Deutliche Abnutzung.
Allgemein
Das JB ist eine kleine private Steakhauskette. Das Bremer Restaurant liegt direkt am touristischen hotspot Marktplatz. Wie häufig, spornt das Küche und Service nicht zu Höchstleistungen an. Lage und immer wieder neue Einmaltouristen machen träge. Trotzdem: Man komme im Dunkeln, reserviere vorher einen Tisch am Fenster und wähle vorsichtig - der einfach zauberhafte Blick entschädigt für vieles.
Bedienung
Nicht vom Fach, aber von entwaffnender Fröhlichkeit begrüßte uns die indischstämmige junge Dame: na, endlich mal deutsche Gäste! Vor soviel political incorrectness zusammen zuckend,... mehr lesen
John Benton Restaurant
John Benton Restaurant€-€€€Restaurant, Gaststätte, Steakhouse0421323033Am Markt 1, 28195 Bremen
3.0 stars -
"Zum Rausgucken ein Muss. Wer gutes Fleisch erwartet, wird enttäuscht sein." DerBorgfelderAllgemein
Das JB ist eine kleine private Steakhauskette. Das Bremer Restaurant liegt direkt am touristischen hotspot Marktplatz. Wie häufig, spornt das Küche und Service nicht zu Höchstleistungen an. Lage und immer wieder neue Einmaltouristen machen träge. Trotzdem: Man komme im Dunkeln, reserviere vorher einen Tisch am Fenster und wähle vorsichtig - der einfach zauberhafte Blick entschädigt für vieles.
Bedienung
Nicht vom Fach, aber von entwaffnender Fröhlichkeit begrüßte uns die indischstämmige junge Dame: na, endlich mal deutsche Gäste! Vor soviel political incorrectness zusammen zuckend,
Durch eine Bemerkung von HPRM in seiner Kritik für die Veddeler Fischgaststätte angeregt, habe ich mal wieder das bei Hamburgern bekannte Fischrestaurant im Stadtzentrum aufgesucht. Die Begeisterung der Vorkritiker kann ich nicht teilen.
BEDIENUNG
Keiner der Herren mit dem gelobten Hamburger Charme (obwohl beide in den 8-10 Bedienungen identifiziert). Stattdessen eine der Damen mit Erfahrung, die das Ganze sachlicher, nicht desto trotz freundlich erledigen. Es bleibt genug Zeit, die neben PuS-Streuern auf dem Tisch liegende übersichtliche Karte zu studieren. Tagesempfehlungen gab es nicht, ein Getränk wurde angeboten. Zur bestellten Suppe kam die Frage "Vorab oder dazu?". Gut. Aufmerksam beim Abräumen waren sie alle, denn in der Tat hatte ich auch den Eindruck, dass die Tische ordentlich gedreht werden müssen. Leider hat sich die Dame nicht nach meiner Zufriedenheit erkundigt. Insgesamt unauffällig, so dass der Zähler bei 3,49 stehen bleibt.
ESSEN
Ich war über die kleine Auswahl verwundert. Außer bei den Angeboten aus der Fritteuse gab es aus/von Topf, Pfanne und Grill nur eine Sorte. Heringe waren sogar nur sauer eingelegt oder als Matjes verfügbar, weder gebraten noch zur Not frittiert. Eine Fischbratküche ohne grüne Heringe geht gar nicht!
Ich wählte die kl. Terrine Fischsuppe mit Meeresfrüchten, Zitrone und Baguette für 5,20?. Seelachs vom Grill mit den vorgeschlagenen Bratkartoffel für 13,5? und als Leid geprüfter Bratkartoffel-Liebhaber vorsorglich den hausgemachten Speckkartoffelsalat für 2,3? als weitere Beilage.
Der Fischsud war mit Paprika aromatisiert und mit Pfeffer und Chili recht scharf. Viel zuviel Öl bildete auf der Oberfläche unschöne Lachen. Frischer Schnittlauch zur Deko. Ein Stück Zitrone zum Selbstsäuern. Das Brot in Form eines noch einigermaßen knusprigen Spitzbrötchens. Überreichliche Einlage, leider kaum Fisch (ein Stück Seelachs, Reste von Kabeljau), sondern Frutti-di-Mare mit Miesmuscheln, Garnelen, Tintenfischringen und Oktopusstücken. Die beiden letzten Komponenten waren hinreichend weich. Aber nun ist solchen Mischungen ja in der Regel kein übergroßer Geschmack gegeben und gegen den pikanten Sud hatten sie gar keine Chance mehr. Schwache drei Sterne.
Das Hauptgericht bestand aus drei reellen Mittelstücken Seelachs natur, gebräunt, aber nicht knusprig und mit Thymian, Rosmarin und Knoblauch überraschend mediterran. Der Fisch so saftig, wie Seelachs nun mal sein kann, jedenfalls zwei der Stücke, eines tendierte etwas trockener. Gute drei Sterne. Dazu die unvermeidliche Zitrone und auf einer erschreckend farblosen Scheibe Tomate eine Rosette Kräuterbutter. Ja. Kann man machen, muss man aber nicht.
Thema Beilagen. Die Bratkartoffeln eigentlich so einigermaßen, etwas gebräunt, wenn auch nicht mehr knusprig, dafür der Speck recht dunkel. Sollte bei dem Umsatz hier eigentlich besser gehen. Allerdings waren mehrere Scheiben völlig matschig, wie zu lange im Glas gelegen. Ein ausgesprochen unangenehmes Gefühl im Mund. Nach dem dritten Stück dieser Art, habe ich es dann sein gelassen. Und weil ich ein so durch und durch ausgeglichener Mensch bin, habe ich mich nicht geärgert, sondern gefreut, dass ich den K-Salat geordert hatte. Der war sehr gut, wohltemperiert, nur leicht säuerlich, mit Schnittlauch und der richtigen Menge Speck. Dazu reichlich TomatenStücke als Deko, die - oh Wunder - sogar eine für diese Früchte typische Farbe hatten. Sehr gut, für sich genommen sicher vier Sterne. In der Gesamtschau noch drei.
Auch das PLV kommt über gute drei Sterne nicht hinaus. Die Portionen waren zwar anständig, aber auch jeweils einfache Produkte. Den Seelachs hätte ich z.B für 9,9? als günstig angesehen. Ein Softdrink 0,3l wäre für 2,9? auch kein Schnäppchen gewesen.
AMBIENTE
Ich hab gezählt, ca. 170 Plätze im langgezogenen Raum mit einer Galerie an einer Seite. Nicht gemütlich. Zwischen dem Außerhausverkauf hindurch wirkt der Eingang sehr düster. Drinnen ist es ausreichend beleuchtet. Etwas abgelaufenes Eichenparkett, durable Holzstühle mittelbraun gebeizt und die Sitzflächen mit grünem Kunstleder, ebenso wie die Bänke an beiden Längswänden. Auf den Tischen in Holzoptik liegen Papiersets mit alter Fotografie. Solche auch an den Wänden, das ist recht nett, ebenso wie eine indirekte Beleuchtung durch dunkelblaue Scheiben an einer Wand entlang. Der Eingang wird durch ein sehr großes Aquarium dominiert, das entgegengesetzte Ende von einem großen Marlin in Braun. Entgegen der Vermutung des Vorkritikers ist dies nicht die Originaleinrichtung, da ich mich aus meiner Studienzeit noch an die Nachkriegsausstattung erinnere (die hatte da in der Tat schon wieder Charme). Ich verorte den Relaunch zeitlich in die späten 90er Jahre. Die großen Alu-Ablüfter unter der Decke und weitere Metallteile wollen nicht recht zum Mobiliar passen. Laminierte Speisekarte, vorne Gerichte, hinten Getränke. Durchschnittliches Besteck und Geschirr, einfache Vliesservietten.
SAUBERKEIT
Wechsel des Sets nach jedem Gast und Tisch wischen. Das ist schon o.k.
Kopie von RK
Durch eine Bemerkung von HPRM in seiner Kritik für die Veddeler Fischgaststätte angeregt, habe ich mal wieder das bei Hamburgern bekannte Fischrestaurant im Stadtzentrum aufgesucht. Die Begeisterung der Vorkritiker kann ich nicht teilen.
BEDIENUNG
Keiner der Herren mit dem gelobten Hamburger Charme (obwohl beide in den 8-10 Bedienungen identifiziert). Stattdessen eine der Damen mit Erfahrung, die das Ganze sachlicher, nicht desto trotz freundlich erledigen. Es bleibt genug Zeit, die neben PuS-Streuern auf dem Tisch liegende übersichtliche Karte zu studieren.... mehr lesen
Daniel Wischer
Daniel Wischer€-€€€Restaurant, Schnellrestaurant, Take Away04032525795Spitaler Straße 12, 20095 Hamburg
3.0 stars -
"Schon o.k., aber für Fischliebhaber keinen Umweg wert." DerBorgfelderKopie von RK
Durch eine Bemerkung von HPRM in seiner Kritik für die Veddeler Fischgaststätte angeregt, habe ich mal wieder das bei Hamburgern bekannte Fischrestaurant im Stadtzentrum aufgesucht. Die Begeisterung der Vorkritiker kann ich nicht teilen.
BEDIENUNG
Keiner der Herren mit dem gelobten Hamburger Charme (obwohl beide in den 8-10 Bedienungen identifiziert). Stattdessen eine der Damen mit Erfahrung, die das Ganze sachlicher, nicht desto trotz freundlich erledigen. Es bleibt genug Zeit, die neben PuS-Streuern auf dem Tisch liegende übersichtliche Karte zu studieren.
Freitagmittag und der Sinn steht nach Fisch. Bei Bodes stehen sie in Zweier-Reihen
bis auf die Straße. Warum also nicht nach Jahren wieder in den
Knurrhahn, Bremens ältestes Fischrestaurant? Wobei sich „ältest“ neben
dem Eröffnungsdatum auch auf die Renaissancefassade beziehen könnte oder
vielleicht auf das Publikum...
Bedienung:
Im Obergeschoss zwei Damen mit Erfahrung einheitlich in sonnenblumengelb und marineblau
gewandet, aber ohne anbiedernden Seefahrerkitsch. Freundlich,
aufgeräumt, flott. Große Empfehlungen sind hier nicht gefragt. In der
Rushhour muss das Essen zum Gast. Aber nach der Zufriedenheit wird
ebenfalls freundlich erkundigt. Eine Pfeffermühle wurde auf Nachfrage
selbstverständlich gebracht.
Essen
Fischsuppe 3,9€. Der Name hält, was er verspricht. Die Fischboullion ist zum Rand mit großen,
saftigen Stücken Seelachs gefüllt und mit etwas (mitgekochtem) Dill
angereichert. Gemüse oder Kartoffeln sind nicht enthalten, was mich
nicht gestört hat.
Fischteller „Helgoland“, d. h. Filets von Seelachs, Kabeljau und Goldbarsch, gibt es im Backteig oder gebraten aus
der Pfanne. Ich wählte die zweite Variante für 13,9€ mit hausgemachtem
Kartoffelsalat und Remoulade. Alle drei Fischstücke waren reichlich und
tadellos gebraten, zwar durch, aber kein bißchen trocken. Darf man im
Fischrestaurant auch erwarten. Trotzdem muss es die Küche erst mal in
der Stoßzeit auch hinkriegen, nur mehliert. Der Kartoffelsalat in der
Tat ungewöhnlich. Kartoffelscheiben nur in Brühe gezogen, gewürzt und
ganz leicht säuerlich. Etwas Petersilie drüber. Keine Zwiebel, Gurken
etc. Hat mir sehr gut geschmeckt. Die Remoulade war anders als zuletzt
üblich nicht stückig, sondern eine mit Kräutern aromatisierte Mayonaise.
Ich würde auf selbstgemacht tippen, wofür auch spricht, dass auf der
Karte keine Konservierungsstoffe dabei ausgewiesen waren.
Als Getränk gewählt hatte ich die Wein-Empfehlung der Woche; 3€ für 0,2l
hätten mich warnen sollen. Reinfall, nur sauer. Ein Pils wäre hier die
richtige Wahl gewesen.
Ambiente
Die schöne Außenfassade setzt sich leider innen nicht fort. Eichenholz, blaue Bezüge bzw.
Kunstleder auf Stühlen und Bänken und – auch nicht mehr oft gesehen –
Linoleumfußboden. An den Wänden nur zurückhaltend maritime Zeichnungen.
Zweckmäßig und keineswegs ungemütlich. Nur nicht mein Geschmack. Der
Laden brummte allerdings (wann, wenn nicht am Freitag Mittag im
Fischlokal?) in beiden Stockwerken. Die zunächst noch vielen freien
Tische erklärten sich mit der Ankunft einer Touristengruppe. Daneben
einige ältere Pärchen und überraschend viele Damen-Gruppen mit hoher bis
sehr hoher Lebenserfahrung. Außer mir nur noch eine verschreckte
Touristenfamilie noch keine best-ager.
Sauberkeit
Gastraum und Toilette keine Beanstandungen.
Freitagmittag und der Sinn steht nach Fisch. Bei Bodes stehen sie in Zweier-Reihen
bis auf die Straße. Warum also nicht nach Jahren wieder in den
Knurrhahn, Bremens ältestes Fischrestaurant? Wobei sich „ältest“ neben
dem Eröffnungsdatum auch auf die Renaissancefassade beziehen könnte oder
vielleicht auf das Publikum...
Bedienung:
Im Obergeschoss zwei Damen mit Erfahrung einheitlich in sonnenblumengelb und marineblau
gewandet, aber ohne anbiedernden Seefahrerkitsch. Freundlich,
aufgeräumt, flott. Große Empfehlungen sind hier nicht gefragt. In der
Rushhour muss das Essen zum Gast. Aber nach... mehr lesen
3.0 stars -
"FAZIT: KLASSISCHE FISCHGERICHTE OHNE SCHNICK-SCHNACK." DerBorgfelderFreitagmittag und der Sinn steht nach Fisch. Bei Bodes stehen sie in Zweier-Reihen
bis auf die Straße. Warum also nicht nach Jahren wieder in den
Knurrhahn, Bremens ältestes Fischrestaurant? Wobei sich „ältest“ neben
dem Eröffnungsdatum auch auf die Renaissancefassade beziehen könnte oder
vielleicht auf das Publikum...
Bedienung:
Im Obergeschoss zwei Damen mit Erfahrung einheitlich in sonnenblumengelb und marineblau
gewandet, aber ohne anbiedernden Seefahrerkitsch. Freundlich,
aufgeräumt, flott. Große Empfehlungen sind hier nicht gefragt. In der
Rushhour muss das Essen zum Gast. Aber nach
Allgemein2. Chance genutzt! Letzter Freitag noch der Reinfall. Heute gleich nochmal. Zur Erinnerung:
Das war wohl nichts: Freitag Mittag 13.00 Uhr freier Tisch, netter Bediener und interessante Angebote. Dann: Wochenangebot Mairübchen-Ingwer-Curry? Gerade aus. Alternative Kohlrabi, och ne. Tagesgetränk Birne-Litschi-Lassi? Gerade aus. Dann Thai Curry mit Huhn, bitte mit frischem Thai-Basilikum. Frische asiatische Kräuter können schließlich
immer dazu gewählt werden, allerdings mit Aufpreis (gewöhnungsbedürftig). Leider nein, gerade aus. Und alles immer nur auf
Nachfrage. Keine Lust mehr auf Ratespiele. Vielleicht sind ja beim nächsten Mal die aktuellen Angebote eine Stunde nach Öffnung noch
vorhanden.
Bedienung
Eine Dame vom Fach: Freundlich, aufmerksam und sehr kompetent. Nach Bestellung von vietnamesischer Frühlingsrollen der Hinweis, dass diese kalt serviert werden. Nach Bestellung zweier Gerichte die Frage, ob nacheinander serviert werden soll oder, wegen wenig Zeit in der Mittagspause zugleich. Freundliche, aber nicht aufdringliche Fragen nach der Zufriedenheit. Der Kollege stand nicht nach: Als ich Bedenken hatte, dass die selbstgemachte Limonade zu süß sei, bot er sofort an, diese mit etwas Wasser zu verdünnen.
Das Essen
Vorspeise vietnamesische Frühlingsrolle. Guter Durchschnitt. Reispapier gefüllt mit Huhn Reisnudeln, Frühlingszwiebelgrün und
Sprossen. Die Hoisinsauce schön sämig und mit gehackten Erdnüssen
bestreut.
Hauptgericht gelbes Auberginencurry auf Reis. Reis und Curry in getrennten Schalen serviert, Löffel und Stäbchen dazu. der Reis
war schön klebrig, aber geschmacksarm. Gleiches schien auch für das Curry zu gelten, nur das reichliche frische Koriandergrün sorgte für Geschmack. Salz fehlte, das konnte ja behoben werden. Mit Zeit setzte sich auch eine nur leichte Schärfe durch. Dann war es ein angenehmer Geschmack. Die Auberginen selbst auch etwas lasch, aber gut gegart, d.h.die Schale weich genug, aber das Fruchtfleisch noch nicht matschig.
Täglich selbstgemachtes Lassi und Limonade heute Cranberry-Thaibasilikum.
Erfrischend weil ja verdünnt :-) und mit eindeutigem Basilikumgeschmack.
Das Ambiente
Etwas stylisch, etwas Kolonial. Unten 24 Plätze. Interessant die Theke mit flaschengrünen Kacheln. Trägt man das so in Saigon? Immerhin müssen die weiblichen Gäste nicht mehr über den verglasten Fußboden, durch den man in den Keller in die Küche schaut. Auf der Galerie etwas loungiger vielleicht zwanzig Plätze. Gemischtes Publikum, überwiegend jünger. Grobes Steingut, wir befinden uns schließlich in der Garküche von Onkel Ba...
Sauberkeit
Alles ok
Allgemein2. Chance genutzt! Letzter Freitag noch der Reinfall. Heute gleich nochmal. Zur Erinnerung:
Das war wohl nichts: Freitag Mittag 13.00 Uhr freier Tisch, netter Bediener und interessante Angebote. Dann: Wochenangebot Mairübchen-Ingwer-Curry? Gerade aus. Alternative Kohlrabi, och ne. Tagesgetränk Birne-Litschi-Lassi? Gerade aus. Dann Thai Curry mit Huhn, bitte mit frischem Thai-Basilikum. Frische asiatische Kräuter können schließlich
immer dazu gewählt werden, allerdings mit Aufpreis (gewöhnungsbedürftig). Leider nein, gerade aus. Und alles immer nur auf
Nachfrage. Keine Lust mehr auf Ratespiele. Vielleicht sind ja... mehr lesen
Chu Ba - Brasserie de Saigon
Chu Ba - Brasserie de Saigon€-€€€Restaurant042166597731Knochenhauerstraße 4, 28195 Bremen
4.0 stars -
"Gute Story, Küche mit guten Ansätzen." DerBorgfelderAllgemein2. Chance genutzt! Letzter Freitag noch der Reinfall. Heute gleich nochmal. Zur Erinnerung:
Das war wohl nichts: Freitag Mittag 13.00 Uhr freier Tisch, netter Bediener und interessante Angebote. Dann: Wochenangebot Mairübchen-Ingwer-Curry? Gerade aus. Alternative Kohlrabi, och ne. Tagesgetränk Birne-Litschi-Lassi? Gerade aus. Dann Thai Curry mit Huhn, bitte mit frischem Thai-Basilikum. Frische asiatische Kräuter können schließlich
immer dazu gewählt werden, allerdings mit Aufpreis (gewöhnungsbedürftig). Leider nein, gerade aus. Und alles immer nur auf
Nachfrage. Keine Lust mehr auf Ratespiele. Vielleicht sind ja
Allgemein
Pizza, Pasta, Putenbrust, die Dreifaltigkeit der Innenstadtlokale, wie es sie in jeder deutschen Fußgängerzone gleich mehrfach gibt. Keine Höhen, keine Tiefen. Immerhin existiert das September an gleicher Stelle seit etlichen Jahren. Das Publikum ist vorhanden und scheinbar auch zufrieden.
Bedienung
Flott, aufmerksam die eine, nett, gravitätisch durch die Tische gleitend die andere. Keine Empfehlung. Der Tisch draußen wurde gewischt. Gewürze nicht angeboten. Frage nach der Zufriedenheit zu den richtigen Zeitpunkten. Ein Kollege, der sich kurz dazu gesetzt hatte, wurde freundlich zum Getränk animiert.
Das Essen
Tagesangebot Garnelen auf Gemüse in Sahne-Chilisauce dazu Ofenkartoffel mit Kräuterquark und ein gemischter Salat für 12,90. Hauptgericht vermutlich komplett TK und Convenience, aber o.k. Mittelgroße TK.-Garnelenschwänze mit erkennbarem Eigengeschmack. Menge der Garnelen zwischen wenig und zuwenig. Gemüse dreierlei Paprika, Brokkoli, Champignons, Zwiebeln gute TK-Ware mit Biss und ausreichend Geschmack. Die Sauce in der Tat sahnig im Geschmack, flüssige Konsistenz trotz erkennbarer Chilifetzen nur gerade eben pikant. In der Sauce stand die mittelgroße Kartoffel in der Alufolie. Im Kern ein ganz klein wenig zu kurz im Ofen. Kaum Geschmack. Ebenso der Quark völlig belanglos. Blattsalate mit Paprika und Tomate. Alles geschmacklich o.k. Mit einem allseits bekannten HonigSenfDressing, dass ich seit Tagen erwische, immerhin mit erkennbaren Senfsaat und daher etwas pikanter. Die Blätter waren an den Schnittstellen leider schon recht bräunlich. Der einzige echte Mangel beim Gericht.
Insgesamt ein zu teurer Mittagstisch. Biermischgetränk 2,70 für 0,3. Gängiger Innenstadtpreis.
Das Ambiente
In der Fußgängerzone mit vielen Menschen zum gucken. Vier Lokale aufeinander. Das Außenmobiliar war deutlich abgenutzt. Gemischte Mittagskundschaft überwiegend zwischen 25 und 40. Beim Blick ins Innere schien es mir recht düster zu sein.
Sauberkeit
Abgenutzt aber nicht unsauber. Es wurde immerhin über den Tisch gewischt.
Allgemein
Pizza, Pasta, Putenbrust, die Dreifaltigkeit der Innenstadtlokale, wie es sie in jeder deutschen Fußgängerzone gleich mehrfach gibt. Keine Höhen, keine Tiefen. Immerhin existiert das September an gleicher Stelle seit etlichen Jahren. Das Publikum ist vorhanden und scheinbar auch zufrieden.
Bedienung
Flott, aufmerksam die eine, nett, gravitätisch durch die Tische gleitend die andere. Keine Empfehlung. Der Tisch draußen wurde gewischt. Gewürze nicht angeboten. Frage nach der Zufriedenheit zu den richtigen Zeitpunkten. Ein Kollege, der sich kurz dazu gesetzt hatte, wurde freundlich zum Getränk... mehr lesen
Restaurant September
Restaurant September€-€€€Restaurant, Bistro, Bar04211717711Pelzer Str. 5, 28195 Bremen
3.0 stars -
"1000mal gesehn..." DerBorgfelderAllgemein
Pizza, Pasta, Putenbrust, die Dreifaltigkeit der Innenstadtlokale, wie es sie in jeder deutschen Fußgängerzone gleich mehrfach gibt. Keine Höhen, keine Tiefen. Immerhin existiert das September an gleicher Stelle seit etlichen Jahren. Das Publikum ist vorhanden und scheinbar auch zufrieden.
Bedienung
Flott, aufmerksam die eine, nett, gravitätisch durch die Tische gleitend die andere. Keine Empfehlung. Der Tisch draußen wurde gewischt. Gewürze nicht angeboten. Frage nach der Zufriedenheit zu den richtigen Zeitpunkten. Ein Kollege, der sich kurz dazu gesetzt hatte, wurde freundlich zum Getränk
Geschrieben am 08.12.2014 2014-12-08| Aktualisiert am
08.12.2014
Besucht am 29.06.2014
Schöner Treffer im Ammerland.
Am Nordrand des Sees etwas abseits von den touristischen Hotspots hatten wir zu dritt einen gastronomischen Abend voller Leidenschaft, denn eben das soll „eshram“ auf Farsi (persisch) heißen. Ob die persische Ehefrau des ehemaligen Beluga-Reeders Niels Stolberg bei der Namensgebung mitwirkte, wissen wir nicht. Jedenfalls gehörte das Lokal ehedem zu den auch gastronomisch vielfältigen Interessen des Selfmade-Mannes und geriet wie die anderen Aktivitäten (die Bremer Gourmets seufzen hier ein leises „Outer roads“) nach der Insolvenz von Unternehmen und Privatperson in schweres Fahrwasser. Nach etlichem Hin und Her wird jetzt wieder ruhig und mit Tiefgang gekocht. Die eine oder andere Schaumkrone könnte zwar noch aufgesetzt werden. Aber da das Apicius im Jagdhaus Eiden gerade erst wieder aus dem selbst gewählten Dornröschenschlaf erwacht, ist das Eshramo eine sichere Adresse für Liebhaber gehobener Küche ohne Sterne-Erwartungen.
Das Restaurant ist teilweise barrierefrei, wenn auch eng, die Toiletten im Keller leider nicht.
Bedienung:
Da am Freitagabend nur 3-4 Tische besetzt waren, konnte die junge, engagierte und freundliche Dame den Service alleine gut stemmen. Durch den recht verwinkelten Innenraum schien sie in der Tat gelegentlich „irgendwo“ zu sein, so dass wir uns beim Kommen mit der Garderobe selbst behalfen und uns auch im Lauf des Abends häufiger einen aktiven Blick zu unserem Tisch gewünscht hätten. Den hatte dann aber der Chef aus der offenen Küche, in der er mit einem Kollegen sehr ansprechend zu Werke ging. Der Service erläuterte die Karte und auch das Tagesgericht. Ein Aperitif wurde sogleich angeboten, nachdem wir unsere Akklimatisierungszeit durchgesetzt hatten, überraschten wir die Dame allerdings mit unserem Champagnerwunsch: „Klar, können Sie auch ein Glas haben!“ Auch Weinempfehlungen konnten nicht gemacht werden, ebenso kam nur die Frage nach einem Kaffee, zu einem Digestif mussten wir uns erneut selbst durchfragen. Ansonsten alles professionell, von den Wartezeiten, dem Anreichen, dem klaren Annoncieren bis zu den Fragen nach der Zufriedenheit. Auch meine Extrawünsche beim Dessert wurden freundlich aufgenommen.
Essen:
Vorweg vier Sorten Brot, darunter Früchtebrot und dickes Knäcke mit Körnern. Dazu ein Kräuterdip, eingelegte Tomaten und Butter mit Fruchtsalz, das auf Nachfrage als Hibiskus bezeichnet wurde, mir aber doch wie Himbeere vorkam. Alles original aus dem Outer roads übernommen, ebenso wie die vier Zuckersorten zum Kaffee einschließlich der mit Karamell und der (wun-der-bar) mit Malz aromatisierten. Hier merkt man noch deutlich die Handschrift von Sven Niederbremer, der nach der Schließung in Bremen kurze Zeit im Eshramo wirkte – und die schmerzliche Lücke, die sein Abgang in den Südwesten hinterließ.
Als Amuse gueule zwei Mini-Mozzarella mit zurückhaltendem grünen und roten Pesto und eine glasierte Kirschtomate. Alles nett, besonders die süße Tomate, aber auch nicht berauschend.
Einheitlich hatten wir uns als Vorspeise für die Trilogie von der Garnele für 13€ entschieden: Im Speckmantel auf Chutney, gebraten in Knoblauchsauce, pochiert auf roter Beete. So auch die Reihenfolge in der Bewertung: der sehr dünne Speck war nicht zu salzig, ließ der Garnele geschmacklich noch Raum und harmonierte gut mit dem fruchtigen Chutney, auf den Punkt der gebratene Shrimp mit einer nur dezent „knoblauchisierten“ Sauce. Auch schmackhaft, aber abfallend die (gewollt?) kalte Gamba, die für meinen Geschmack keine glückliche Liaison mit den fein gehobelten Scheiben der erdigen Knolle einging (die ich ansonsten sehr schätze). Sehr ansprechend die Präsentation.
Als Hauptgang hatte ich mich das Tagesangebot Fischfilets mit dreierlei Pilzen und Risolee-Kartoffeln für 24€ entschieden. Abgesehen von der uneleganten Präsentation eines sehr voll geknallten Tellers (der für klare 5 Sterne beim PLV sorgt), gab es nichts auszusetzen. Alle Fische waren á point, überaus saftig und auf der Haut knusprig. Besonders ist hier der Seehecht zu loben, ein eher einfacher Fisch, der bisher nicht zu meinen Favoriten zählte. Auch der Kabeljau, daneben Seeteufel (!), Zander und Lachs. Die Pilze, darunter schon Steinpilze, waren frisch und fest, kein bißchen wässrig, was die leichte Senfsauce mit Schnittlauch verdorben hätte. Dazu die Kartoffeln mit schöner Röstnote und exaktem Biss (cetero censeo: Ich hasse Erd-Äpfel, die hart wie letztere schmecken!). Alle Gemüse frisch, ebenfalls auf den Punkt gebraten (der Kohlrabi ist hervorzuheben) und netterweise in verschiedenen Schnitttechniken von Scheiben und Röschen über Julienne bis zu einem angebratenen Bouquet. Auf der Vollheit des Tellers ging das leider etwas verloren. Eine einzelne Präsentation wäre hier glücklicher gewesen.
Beim Dessert wollte ich etwas zurückfahren. Anstelle der Panna cotta bat ich daher nur um etwas Fruchtsalat, auch auf die angebotene Sabayon dazu habe ich (sehr schweren Herzens) verzichtet. Das Bild sagt mehr als tausend Worte, alles Früchte sehr aromatisch. Nicht nur mit Minze dekoriert, sondern auch mit etlichen Streifen aromatisiert, gerade zu den Erdbeeren natürlich hervorragend. Dass dafür bloß 5€ auf der Kassa standen, war mir schon fast peinlich.Ich schwanke zwischen 4 und 5 Sternen. Aber geschmacklich, sieht man vielleicht von der Garnelen/Rote Beete-Kombi und dem eher uninspirierten Amuse ab, war alles wunderbar. Wahrscheinlich störe ich mich an der eher „einfachen“ Darbietung. Daher mit Schubs: 5*Getränke:
Als Champagner kam Taittinger, 12€ für das Glas mit mustergültig gekühltem Inhalt. Beim Wein musste ich Kompromisse mit meinen Fleisch essenden Begleitern eingehen. Es wurde ein weiß gekelterter, trocken ausgebauter Merlot aus der Pfalz für 29,5€, der mir trotzdem überwiegend zu fruchtig war. Aber qualitativ untadelig, nur nicht zu meinen Gerichten (oder meinem Geschmack...) ideal. Preislich eher kundenfreundlich kalkuliert, ebenso der Delaforce Red als Port für kleine 4€. Der Espresso eines Kollegen für 2,3€. Acqua Panna dagegen 6€ die 0,75l Flasche.
Ambiente:
Helles freundliches Interieur in pastellnen Erdfarben. Ebenso große Amphoren, die als einzigen dem persischen Namen Referenz erweisen. Viele Fenster mit Blick in Wiesen und Wald. Die Tische, die sich an den Wänden um die offene Küche und die Theke mäandern, sind niveauvoll eingedeckt, alles mit Qualität. Accessoires zurückhaltend. Eine Geruchsbelästigung aus der Küche konnten wir nicht bestätigen. Mit einem gläsernen Windfang werden die Gäste beiderseits der Tür vor allzu kaltem Luftschwall geschützt. Im hinteren Bereich öffnet sich ein kleinerer Raum. Ich habe schon beim Hereinkommen gedacht: „Gemütlich“, aber ohne eine puppenhaushafte Anwandlung; eher im Sinne von „warm“. Allein ein Teil des Fußbodens ist mit Sisal beklebt, der seine besten Jahre schon hinter sich hat. Die wenigen anderen Gäste gemischt. Ein Herr, der gegen Ende unseres Besuches kam, sorgte mit Hund und Smartphone für etwas ungewollte Abwechslung.
Sauberkeit:
Die Toiletten im Keller fallen etwas ab und könnten ebenso wie die steile Treppe eine Grundrenovierung brauchen. Im Gastraum bis auf den an den Ecken schon hoch kommenden Sisalteppichbelag alles in Ordnung.
Schöner Treffer im Ammerland.
Am Nordrand des Sees etwas abseits von den touristischen Hotspots hatten wir zu dritt einen gastronomischen Abend voller Leidenschaft, denn eben das soll „eshram“ auf Farsi (persisch) heißen. Ob die persische Ehefrau des ehemaligen Beluga-Reeders Niels Stolberg bei der Namensgebung mitwirkte, wissen wir nicht. Jedenfalls gehörte das Lokal ehedem zu den auch gastronomisch vielfältigen Interessen des Selfmade-Mannes und geriet wie die anderen Aktivitäten (die Bremer Gourmets seufzen hier ein leises „Outer roads“) nach der Insolvenz von Unternehmen... mehr lesen
Eshramo
Eshramo€-€€€Restaurant04403984174Dreiberger Straße 15, 26160 Bad Zwischenahn
4.0 stars -
"Anspruchsvolle Küche in schönem Ambiente" DerBorgfelderSchöner Treffer im Ammerland.
Am Nordrand des Sees etwas abseits von den touristischen Hotspots hatten wir zu dritt einen gastronomischen Abend voller Leidenschaft, denn eben das soll „eshram“ auf Farsi (persisch) heißen. Ob die persische Ehefrau des ehemaligen Beluga-Reeders Niels Stolberg bei der Namensgebung mitwirkte, wissen wir nicht. Jedenfalls gehörte das Lokal ehedem zu den auch gastronomisch vielfältigen Interessen des Selfmade-Mannes und geriet wie die anderen Aktivitäten (die Bremer Gourmets seufzen hier ein leises „Outer roads“) nach der Insolvenz von Unternehmen
Geschrieben am 08.12.2014 2014-12-08| Aktualisiert am
08.12.2014
Besucht am 01.07.2014
Immer noch und immer mehr eine Empfehlung.
Regionale Küche modern interpretiert: Das steht gefühlt auf jeder zweiten Homepage deutscher Lokale. Hier heißt das konsequent regionaler Direkteinkauf bei kleinen Erzeugern. (Neuerdings zeigt eine Karte an der Wand mit Pins, wie kurz die Lieferkette tatsächlich ist.) Erstklassige saisonale Qualität voller Geschmack verarbeitet mit handwerklichem Können von zwei Köchen, die in der Welt herumgekommen sind und jetzt ihr Konzept konsepuent umsetzen.Wir kamen am Sonnabend-Mittag nach einer Wohnungsbesichtigung. vielleicht wird aus DerBorgfelder ja noch DerInnenstädter...
Nur an diesem Tag der PLV-Renner: Überraschungsmenue 4 Gänge für 25€. Wir wählten die Variante ohne Fleisch. Meine liebe Frau hatte Bedenken wegen des Umfangs, aber es war genau richtig. Vorweg wieder ein selbstgemachtes Brot, wie stets mit sehr sattem Teig. Dazu ein klassisches Olivenöl mit leicht scharf-bittriger Note, darin einige Tropfen Balsamico. Leider kein besonders Salz dazu. Trotzdem sehr lecker.
Als Aperitif sollte es für meine Frau etwas Süßes sein: Prosecco mit frischem Erdbeersorbet 5,5€/0,1l. Ich konnte der Gurken-Minz-Limonade für 3€/0,2l nicht widerstehen. Es ist immer zu und zu überraschend, wenn Gemüse süß verarbeitet wird. Mit der Minze sehr erfrischend und tatsächlich eindeutig Gurke. Zum Menü wurde uns ein Picpoule empfohlen und zum Probieren eingeschenkt. Hui, der biss tatsächlich ordentlich zu, so dass wir verschreckt zu einem Riesling aus Rheinhessen für 5,2€ das 0,2l-Glas auswichen. Fehler! Zu den Gängen wäre der frische Franzose ganz richtig gewesen.Selters 0,75l schlug mit 5,9€ zu Buche.
Vorspeise: kleine Erdbeeren mit Büffel-Frischkäse auf Kopfsalat (jaha, kein Eisberg, Römer etc...) in mundgerechten Stücken mit Balsamico. Erstklassige Aromen, fruchtig, säuerlich und der cremige Büffelkäse, geschmacklich wie Mozzarella, aber von ganz anderer Konsistenz.Suppe: Spargelsuppe mit Trüffelöl und Frühlingskräutern. Ohne Sahne, dünn, aber nicht wässrig. Auch ohne Einlage klarer Spargelgeschmack. Beim Auftragen Trüffelduft. Das Öl nicht der Supermarkt-Besch... In jeder Portion drei Tropfen Öl mit jeweils Trüffelraspeln darin. Völlig ausreichend, um den Spargel nicht „totzutrüffeln“. Von den Kräutern habe ich Estragon geschmeckt. Feine Komposition, bei der leicht eine Komponente dominieren hätte können, aber nicht tat.
Hauptgang: Lachsfilet auf Gurke-Melone-Spargel-Gemüse. Klingt langweilig, war großartig. Das ist das Konzept! Kein Schäumchen-Tralala. Das Filet gerade über den von mir geschätzten glasigen Punkt gebraten, meiner Frau war´s sehr recht. Es zerfiel an der Gabel. Wenn man denn mal ein Bio-Exemplar in perfekter Zubereitung erhält, erinnert man sich, warum Lachs vor dem Farming-Overkill als Edelfisch galt... Spargelabschnitte diesmal angebraten und wunderbar mit den bissfesten Gurkenscheiben und den nicht zu süßen Melonen harmonierend. Auch hier wieder Frucht, Süße und Herbheit in einer Einheit. Dazu etwas Dill. Feines Gemüse.
Dessert: Warmer Schokokuchen (ohne flüssigen Kern, das scheint langsam abzuebben) mit Pflaumenkompott und Tusch! Gurkensorbet. Ich war happy, Madame rebellierte – und bekam stante pede ein Birnensorbet.Da die Zeit drängte, verzichteten wir auf Kaffee und Digestif und zogen glücklich von dannen.Die junge Dame im Service war diesmal ein Glücksgriff. Sehr engagiert, freundlich schnell, mitdenkend. Was sie nicht wusste, wurde umgehend erfragt. Es ging ihr darum, dass wir zufrieden waren.
Das Ambiente unverändert kalt. weiß mit grün. Dazu die Fliesen und der weiße IKEA-Raumteiler.
Meine Begleiterin findet es nicht so zusammen gestückelt und etwas kalt, wie ich.
Die Damentoiletten sind wie alles mit Liebe zum Detail eingerichtet, dem Vernehmen nach hätten sie aber eine Durchsicht vertragen können.
Immer noch und immer mehr eine Empfehlung.
Regionale Küche modern interpretiert: Das steht gefühlt auf jeder zweiten Homepage deutscher Lokale. Hier heißt das konsequent regionaler Direkteinkauf bei kleinen Erzeugern. (Neuerdings zeigt eine Karte an der Wand mit Pins, wie kurz die Lieferkette tatsächlich ist.) Erstklassige saisonale Qualität voller Geschmack verarbeitet mit handwerklichem Können von zwei Köchen, die in der Welt herumgekommen sind und jetzt ihr Konzept konsepuent umsetzen.Wir kamen am Sonnabend-Mittag nach einer Wohnungsbesichtigung. vielleicht wird aus DerBorgfelder ja noch... mehr lesen
4.0 stars -
"Immer kreativ, immer überraschend. Für Gäste, die sich Gedanken über Ihr Essen machen." DerBorgfelderImmer noch und immer mehr eine Empfehlung.
Regionale Küche modern interpretiert: Das steht gefühlt auf jeder zweiten Homepage deutscher Lokale. Hier heißt das konsequent regionaler Direkteinkauf bei kleinen Erzeugern. (Neuerdings zeigt eine Karte an der Wand mit Pins, wie kurz die Lieferkette tatsächlich ist.) Erstklassige saisonale Qualität voller Geschmack verarbeitet mit handwerklichem Können von zwei Köchen, die in der Welt herumgekommen sind und jetzt ihr Konzept konsepuent umsetzen.Wir kamen am Sonnabend-Mittag nach einer Wohnungsbesichtigung. vielleicht wird aus DerBorgfelder ja noch
Fleisch bleibt zwar mein Gemüse, und das Tian konnte nur teilweise überzeugen. Nach dem Vorbild des mittlerweile mit einem Stern und drei Hauben ausgezeichneten Tian in Wien soll seit kurzem auch am Viktualienmarkt vegetarische und vegane Küche auf hohem und höchstem Niveau kreiert werden. Das gelingt schon recht gut, wobei bis zu dem auch hier selbstbewusst angesteuertem Stern schon noch ein Weg vor dem Münchner Ableger liegt. Ein Anfang wäre, die Gewürze aus der hintersten Schrankecke wieder hervor zu holen.Im mutig designten DEVAG Living Hotel gelegen, empfand ich den Stil des Interieurs als stylische Romantik-Eleganz. Damit ist ja nun alles gesagt... Warme Braun- und Grüntöne. Modern interpretierte Kronleuchter, Gold hie und da. Auf der bequemen lederbezogenen Bank konnte ich die 1,5 Stunden ganz locker absitzen. Kein Vergleich zu der fast vierstündigen Holzbanktortur in Geisels Werneckhof vorletzte Woche... Wie häufig hatte ich einen Platz am Laufweg des zahlreichen Personals gewählt, was mir die jederzeitige Aufmerksamkeit sicherte, mangels Begleitung aber auch nicht störte. Die nur dezent eingedeckten Tische waren gar nicht so weiträumig gestellt, aber kurz nach 18.00 Uhr kaum belegt. Auch später kamen nur noch einige wenige Paare hinzu. Die geschickte Aufteilung des recht lang gezogenen Raumes in drei Bereiche tat ein Übriges, dass ich mich ganz ungestört fühlte und einen entspannten frühen Abend vor dem Heimflug hatte. Maßgeblichen Anteil hatten die jungen Menschen im Service, die sehr freundlich, gut ausgebildet und fehlerlos agierten. Ich wurde begrüßt, die Garderobe abgenommen und mir ein Tisch nach Wunsch angeboten. Die Speisekarte wurde aufgeklappt überreicht und auf mein Zögern nach der Aperitif-Frage auch die Getränkekarten gebracht. Ein wenig mehr Erläuterung und, sagen wir mal Führung bei den Speisen hätte ich mir gewünscht. Der junge Sommelier war da etwas offensiver, mit seiner Empfehlung zu Beginn allerdings zu spät. Da ich mich danach erneut für Wasser entschieden hatte, kamen wir erst wieder zum Dessert glücklich zueinander. Das Wasser wurde auf Wunsch um Kühler serviert und sehr aufmerksam nachgeschenkt; das geht eben doch... Es wurde alles vollständig angesagt, wobei das nicht alle Herrschaften konnten. Die dafür zuständigen Kräfte waren aber umgehend zur Stelle. Gab es Mängel? Nein, nicht wirklich. Handschuhe kann man sich wünschen, hier hätten sie allerdings auch leicht deplatziert wirken können. Die Frage nach der Herkunft des Olivenöls konnte nicht sogleich beantwortet werden und ob der Sake aus Japan oder China stammt, blieb offen. Man merkt, das ist wie ein extra Schönheitsfleck auf einem makellosen Antlitz. Und, dass ich nach der Zwischenrechnung zweimal nach der Endrechnung bitten musste, machte Ina mit dem bezauberndsten Lächeln seit langem wieder Wett...Beim Gehen wurde die Garderobe gereicht und mit Handschlag verabschiedet. Das war eine sehr, sehr gute Serviceleistung. Und auch die etwas dick aufgetragene Selbstbeweihräucherung ("einzigartiges Konzept", "eines der besten Salze der Welt") ist leichter erträglich, wenn sie mit österreichischem Schmäh vorgetragen wird...Zunächst wurde ein Kartoffelchip mit Ziegencreme und Meerrettich gereicht. Feine Aromen, auch der Kren spielte sich nicht in den Vordergrund. Mit dem Brot - eines mit Nüssen, eines mit schönem Oregano auf der Kruste - wurde ungesalzene Butter, Fleur de Sel und ein spanisches Olivenöl gereicht, dessen leichte Schärfe angenehm war. Die Präsentation auf einem Holzstück scheint mir inzwischen etwas zu oft gesehen, besonders, wenn es sich um einen extra dafür bearbeiteten Ast handelt. Auch nicht mehr überraschend die dunklen Kiesel unter dem Brot. Allerdings nicht warm, was der Service damit erklärte, dass dadurch das Brot schneller austrockne. Ich hoffe, dass die liebe Obacht! auf ihren noch warmen Steinen kein trockenes Brot erhielt... Sei's drum. Allerdings gibt es kaum Grund, Brot auf kalten Steinen zu servieren, das ist nur noch l'art pour l'art.Als weiteres Amuse wurde dann eine "Grüne Auster" serviert und einen kurzen Moment freute ich mich auf Frisches aus dem Meer. Aber mitnichten. In der Austernschale wurden feine Gurkenschnitte mit Salty Fingers (für mich waren das Queller/Salicornes, aber die junge Dame bestand auf der deutlich cooleren Bezeichnung) auf Joghurtschaum serviert, darüber ein tiefgrüner Crumble, vielleicht mit Alge gefärbt. Ein sehr gelungenes Zusammenspiel salziger und säuerlichen Aromen sowie vier verschiedener Texturen. I love it!Als Aperitif ein Pimm's für stramme 9,5€. Mehr Eis als Cocktail.Vorspeise Rote und gelbe Bete. Erste in kleinen Quadern geschmort, letzte in Julienne säuerlich mariniert. Dazu Zwiebelschaum und Tropfen von Misocreme, Estragon und Miniparisienne vom Apfel. Angegossen wurde das Ganze am Tisch mit reichlich Sakevinaigrette. Die Küche setzte hier ganz auf die Dualität von Süße und Säure. Und wenn die perfekte Gabel mit allen Komponente gelang, war das auch alles austariert. Wenn auch etwas langweilig. Eine leicht pikante Nuance hätte der Komposition m. E. nach gut getan. Und wehe, wenn nicht genügend rote Bete genommen wurde. In diesem Fall kippte der Geschmack zu - ich sag's deutlich - sauer. Der Gang hat vielleicht nicht gerade enttäuscht, aber eindeutig keine Begeisterung ausgelöst Das gelang dann aber mit dem Kräuterei als Zwischengang, schon von Obacht! gelobt. Einperfekt pochiertes Ei in einer knusprigen Kräuterkruste mit Nussstückchen. Dazu Blumenkohlschaum und -Röschen mit ganz leichter Bitternote, ergänzt durch die reichlich gehobelten Scheiben vom schwarzen Trüffel. Perfekt in Aroma und Textur. 13€.Im Hauptgang reichlich Komponenten: Taler von Maispolenta, schwarzer Sesam, Maismehlcrumble, Schaum von der Sonnenwurzel, die sich als Topinambur heraus stellte, Schnittlauch, schwarze Linsen, ein Eiszapfen, eine kleine Rettichart. Letzterer noch recht bissfest, aber vor allem mit einem für mich unangenehm seifigen Geschmack. Das Gericht im Übrigen zu kohlehydratlastig. Die Polenta ein wenig trocken, die Linsen wässrig. Alles sehr lasch. Eine seltene Notwendigkeit, in dieser Klasse sogar nachzusalzen. Allein die Maismehlbrösel waren würziger, aber geschmacklich auch nicht von ordinären Tortillachips aus der Tüte zu unterscheiden. Das war nicht schlecht, aber als Hauptgericht wahrlich nicht geeignet, Fleischliebhaber von der Köstlichkeit Veganer Küche zu überzeugen. Immerhin war das Dessert eine deutliche Steigerung. Die Eisnocke von der Tahitivanille war ungeheuer intensiv, so dass die Bergamottetarte ebenso wie Gelee und getrocknete Scheibe von der Birne es schwer hatten, deutliche Gegenspieler zu sein. Hier hätte etwas mehr Säure gut getan. Angekündigt war auch Thymian, was ich als sehr reizvoll zu den süßen Komponenten erwartet (oder wie ein Hustenbonbon gefürchtet) hatte. Leider war ich absolut nicht in der Lage, das Kraut geschmacklich zu identifizieren. Als Gimmick fürs Auge gabs Sekundenschaum, kleine helle an Unterwasserschwämme erinnernde Gebilde. "Kann man auch essen" raunte der junge Mann, also ran. Ja. Sieht aus wie Schwamm, schmeckt auch nicht anders... Geschmacklos, trocken, nachgiebig. Zu kritisieren - streng am formulierten Anspruch - war die Präsentation des Tellers. Alles in hellen, gelblichen Tönen, kein optischer Kontrast. 16€.Das Wasser mit 7,5€ für 0,75 l Vöslauer Natur wieder unangemessen.Zum Dessert wurde eine offene Beerenauslese 2011 Cuvée von Welschriesling und Chardonnay von Kracher vom Neusiedler See empfohlen. Im Netz für ca. 15€ die 0,375l Flasche angeboten, waren die 4,8€ á 0,1l sensationell günstig. Der Wein war keine Offenbarung, wie der Preis erahnen lässt, etwas flach, aber doch gut trinkbar.
Fleisch bleibt zwar mein Gemüse, und das Tian konnte nur teilweise überzeugen. Nach dem Vorbild des mittlerweile mit einem Stern und drei Hauben ausgezeichneten Tian in Wien soll seit kurzem auch am Viktualienmarkt vegetarische und vegane Küche auf hohem und höchstem Niveau kreiert werden. Das gelingt schon recht gut, wobei bis zu dem auch hier selbstbewusst angesteuertem Stern schon noch ein Weg vor dem Münchner Ableger liegt. Ein Anfang wäre, die Gewürze aus der hintersten Schrankecke wieder hervor zu holen.Im... mehr lesen
Tian · Vegetarisches Gourmet-Restaurant
Tian · Vegetarisches Gourmet-Restaurant€-€€€Vegetarisches Restaurant, Catering, Sternerestaurant089885656712Frauenstr. 4, 80469 München
4.0 stars -
"Vegan am Viktualien" DerBorgfelderFleisch bleibt zwar mein Gemüse, und das Tian konnte nur teilweise überzeugen. Nach dem Vorbild des mittlerweile mit einem Stern und drei Hauben ausgezeichneten Tian in Wien soll seit kurzem auch am Viktualienmarkt vegetarische und vegane Küche auf hohem und höchstem Niveau kreiert werden. Das gelingt schon recht gut, wobei bis zu dem auch hier selbstbewusst angesteuertem Stern schon noch ein Weg vor dem Münchner Ableger liegt. Ein Anfang wäre, die Gewürze aus der hintersten Schrankecke wieder hervor zu holen.Im
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Nach zwei Besuchen gibt es nichts Negatives zu berichten, es hat halt nur nicht meinen Geschmack getroffen. Möge man sich insbesondere bei Lust auf Dim Sum selbst ein Bild machen, zumal die Karte doch einige ausgefallene Produkte bereithält.
Vor der voll verglasten Front gilt es, nicht über die unebenen, hässlichen Metallabdeckungen der Kellerzugänge und eine kleine Stufe zu stolpern, bevor man direkt den Gastraum betritt. Dementsprechend "frisch" ist es an der Tischen in der Nähe der Tür.
Der Raum ist länglich, im Bereich von Bar und Theke schmal, dahinter öffnet er sich erneut. Tische sind bis auf die schmale Stelle beidseitig an der Wand entlang gestellt. Ich finde das immer ein wenig ungemütlich soldatisch. Die Garderobe als Raumteiler zeigt, dass etwas mehr Unterteilung vorteilhaft wirkte.
An der rechten Seite zieht sich eine mit roten Leder bezogene Bank entlang. Stühle schwarzes Kunstleder auf geschwungenem, massivem Chromgestell. Der auf der Rückenlehne klebende Plastik-Edelstein fällt auf. Ein paar Orchideen, auch in Reih und Glied. Ansonsten angenehm zurückhaltendes Ambiente. Schwarze Kunststoff-Tische, weiße Wände und schon recht abgenutztes Laminat in Schiffsplankenoptik. Schön die durchbrochene Wandverkleidung, deren Durchlässe intuitiv an Asien erinnern und durch die indirektes lilafarbiges Licht schimmert.
Bedient wird durch zwei Damen, eine Jüngere, sehr kurz mit Ein-Wort-Fragen, was evtl. am fehlenden Wortschatz liegen mag oder am Naturell. Die erfahrenere Dame, die die Speisen aus der Küche brachte, immerhin mit einem Lächeln. Stübchen wurden "angeboten". Nach der Zufriedenheit wurde beim Abräumen des letzten Tellers "gefragt". Dessert oder Kaffee etc. wurden nicht angeboten. Meine Ansprache ist es nicht. Dafür waren die Wartezeiten angenehm.
Seit dem ersten Besuch ist die Speisekarte durch Mittagsangebote ergänzt worden, die sich in Inhalt und Preis durch nicht von Hunderten anderer asiatischer Restaurants in Deutschland unterscheiden.
In der Spezialitäten-Abteilung fällt aber neben den kleinen Rippchen und den Hühnerfüßen, die ich beide beim letzten Mal probierte, doch einiges ins Auge. So eingesalzener Fisch, ebensolches Fleisch, Rinderpansen und schließlich verschiedene Zubereitungen mit Dickdarm, auch gefüllt. Von welchem Tier blieb offen. Angesichts der vielfältigen einheimischen Wurstspezialitäten in ähnlicher Hülle vielleicht doch gar nicht so ungewöhnlich. Ob das authentische chinesische Küche ist, mögen Berufenere beurteilen.
Da mir die Hühnerfüße nicht geschmeckt hatten, entschied ich mich dann doch dieses Mal etwas konservativer für eine Auswahl reichhaltig angebotenen Dim Sum. Sehr positiv sind die nur für diese Gerichte in der Speisekarte enthaltenen Fotos.
Ich wählte Tofurolle mit Garnelenfüllung frittiert, als Reisrolle mit Rindfleisch gedämpft und als "weiche Brötchen" mit geröstetem Schweinefleisch.
Kosten pro Portion 3,5€ - 4€. Angesichts der Menge, die als veritable Vorspeisen durchgegangen wären, ist das preiswert. Ebenso das Kännchen Jasmintee für 2€, serviert in einer Porzellankanne, die dankenswerter Weise nicht tropfte oder leckte.
Der Tofu goldbraun frittiert, mit leichten Blasen, knusprig, sehr lecker. Die reichhaltige Garnelenfüllung ohne nennenswerten Geschmack. Dazu eine süßliche Soße, die mir selbst gerührt/verfeinert schien. Jedenfalls unbekannter Geschmack. Leider war die beiden Stücke nicht ausreichend entfettet.
Die Reisrollen mit Rind entpuppten sich als ca. 10cm lange Exemplare aus dickem Reisteig. Sah wie große Tintenfischtuben aus und war auch von der Konsistenz gar nicht so unähnlich. Mit Stäbchen nicht leicht zu essen, das geht in der Tat nur "authentisch", mit der Nase fast in der Schüssel. Das Rindfleisch war fein haschiert, von süßlichem Geschmack und Spuren von Kräutern. Leider schwammen die Rollen in einem See von Öl und Sojasauce, leider beides getrennt.
Das Schweinefleisch in den süßen Brötchen hatte eine kräftige Röstnote. Der Teig schien fluffig, doch wehe, der Bissen war zu üppig. Flugs musste auf einem Schwamm herum gekaut werden, der immer zäher wurde.
Einerseits hat alles recht ordentlich geschmeckt, aber nichts war ein Anreiz, um unbedingt wiederkommen zu wollen.
Der Tee war frisch mit Schnitt aufgebrüht, auch o.k.
Im Gastraum war es sauber. Die Waschräume habe ich nicht aufgesucht.