Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann auch zu fairem Preis angeboten werden, Hochpreis allein gibt noch keine Haute Cuisine, Schnickschnack im Service auch noch kein Sternelokal. Ih halte nichts davon Steckrübensuppe mit Hochpreis zu zelebrieren, auch wenn ein handwerklich gut gemachtes und entsprechend preislich angebotenes Produkt durchaus seine Qualität haben kann.
Der Service - egal ob geschult oder in der Praxis erlernt muss ein zur Küche passendes Niveau haben und immer die Rolle des zu umsorgenden Gasts respektieren, so wie ich den Service auch nicht als Dienstboten, sondern als professionellen Dienstleister respektiere
- eine Begegnung auf Augenhöhe im Restaurantbetrieb.
Als begeisterter Hobbykoch habe ich einen gewissen Anspruch ans Kochen und geniessen.
Daher erwarte ich auch, dass ein "Profi" entsprechend seiner Restaurant-Klasse einen Anspruch an sich und sein Team in Küche und Service stellt. Das gilt von der Imbissbude bis zum Sterne-Restaurant - natürlich mit deutlichem Anstieg. Haute cuisine kann... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
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Aus gegebenem Anlass und vorliegender Einladung machten wir uns auf in die Ferne. Dorthin, wo man vor zwei Jahren in höchster Not reales Schiffeversenken hoffnungsfroh wirklich werden ließ.
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Es ist – gerade bei Sonnenschein – ein wunderschöner alter Ort – die Kaiser- und Binnenhansestadt Tangermünde, die sich da mit backsteinbewährter Mauer über die Elbe erhebt. Fünf Jahre von Kaiser Karl IV. (1373-1378 war Tangermünde seine Nebenresidenz des Hradschin in Prag) haben genügt, aus der alten Handelsstadt an einer Elbefurt einen Ort zu machen, den man nach einem Großbrand im siebzehnten Jahrhundert wieder errichtete, die riesige St.Stefanskirche und die Burganlage verblüffen angesichts einer Einwohnerzahl, die gerade den untersten fünfstelligen Zahlenbereich tangiert.
Dass man dann nach dem zerstörenden Feuer eine zierliche kleine Frau nach hinreichender Folter auch noch für den Brand der Stadt schuldig befand und bei lebendigem Leibe verbrannte, hat man vermutlich als weitere Folter späterer Schülergenerationen und deren Deutschlektüre lehrplanbedingt machen müssen … (Erstausgabe: Theodor Fontane, Grete Minde Nach einer altmärkischen Chronik. Wilhelm Hertz, Berlin 1880). Man sieht, der Terror hat schon früh die Bürger bedroht und zu überzeugenden juristischen Leistungen und Ergebnissen geführt.
Direkt am Eulentor, dem verbliebenen Teil des nördlichen Stadttors befindet sich die Alte Brauerei, die zwar kein Bier mehr braut (aber solches plant, Gebäude errichtet und Brauanlage wird wohl montiert) sondern Gäste in Hotelbetrieb und Restaurant bewirtet. Wir hatten hier das als Programm 1 auf der Homepage beschriebene Arrangement „Drei Tage Tangermünde“.
Das Restaurant ist und wirkt gepflegt, im Stile einer gutbürgerlichen Wirtsstätte des 19ten Jahrhunderts. Das Servicepersonal ist überwiegend jung, die Mädels im praktischen Dirndl, zwei junge Männer, einer davon sehr beflissen und offensichtlich mir sehr guter Ausbildung zum Restaurantfachmann, dessen Auftreten (in Normal-Kleidung) durchaus gehobener Restaurant-Klassen angemessen war, der Andere geschätzt noch Lernend. Service wird daher von mir mit 3 bzw. 4 besternt. Am ersten Abend bediente uns eine fortgeschritten- junge weibliche Kraft und der junge Restaurantfachmann, am zweiten Tag bediente er uns und eine weitere Kollegin kümmerte sich um Nachschenken und abräumen.
Das 2-Gang Menu des ersten Abends beginnt obligatorisch mit einer Altmärker Hochzeitssuppe – eine Hühnerbrühe mit Spargelstücken, Eierstich, kleinen Fleischklößchen und frischer Petersilie bestreut dazu zwei Scheiben gewärmtes Baguette. Den Hauptgang konnten wir uns aus der Karte wählen, wobei für die mit Stern gekennzeichneten Gerichte Zuzahlung verlangt wird ( d.h. über 13,90 bzw. 14,50) Am ersten Abend wählte ich das 230g argentinische Rumpsteak (Gargrad medium, bitte eher medium rare als medium) mit Rosmarinkartoffeln, Pfefferrahmsoße, Pfannengemüse (18,90 = 5 € Zuzahlung), meine Frau wählt gebratene Riesengarnelen mit Beilagen-Salat, Aivar und Baguette (13,50). Als Getränke bestellen wir, da meine Frau friert ein Glas Grünen Tee (1,80) Maisel alkfrei Weizen (0,5l 3,50) später noch Rhabarbermost (0,33l 2,90) Jever vom Fass (0,3 2,40). Neben den Getränken werden sofort elektrische Salz- und Pfeffermühle auf den Tisch gestellt.
Die traditionelle Altmärker Hochzeitssuppe sei frisch mit „ein, zwei Hühnern“ gekocht, erklärt mir der junge Restaurantfachmann beim Abräumen später auf meine Nachfrage. Da die Brühe mir für „echt“ aber zu huhnkräftig schmeckt und Suppenhühner abgesehen vom Seltenheitswert am Markt auch keine weitere Verwendung im Restaurant finden können, denk ich aber, dass die Hühner feingekörnt aus einer Pappschachtel mit rotem Deckel kommen, evtl. sogar die Suppe komplett Convenience ist. Da ich die Suppe früher schon mal als Glaskonserve geschenkt bekommen hatte und die ähnlich brühkräftig und auch der Eierstich ähnlich und ähnlich fest war . Dennoch – die Suppe schmeckt (und Wärme tut nach dem an sich sonnigen aber kalten Tag gut).
Das 230g Rumpsteak kommt zunächst „recht klein“ rüber, ist im Gargrad gerade noch so wie ich es mag.In Begleitung von kleinen, halbierten ungeschälten Kartoffeln in der Pfanne gebraten – ein frischer Rosmarinzwei liegt dabei –und das Pfannengemüse ist feingehobelter Paprikamix rot, gelb grün mit Zwiebeln, kräftig als Gemüse gebraten. Als Zierde sind eine große halbe Erdbeere und Physalis auf dem Teller. Ich liebe es, wenn der Wirt vorsichtig mit dem Salzfass umgeht, gerade beim Steak – auch wenn das heutzutage nicht mehr so gehandhabt wird. Hier ist das Steak gott sei dank noch komplett ungewürzt – das mag ich – doch leider sind neben dem Steak auch die Kartoffeln und das Pfannengemüse weitest gehend ungewürzt, der Rosmarin wirkt auch erst zu Ende der Bratzeit zugelegt worden. So würze ich mehrfach nach - und mit den Elektromühlen geht das leicht, aber nicht geräuschlos.
Die „Riesengarnelen“ - bei dieser Bezeichnung gingen wir beide bei der Speisekartenlektüre zumindest von „Prawns“ aus – waren normal-große Shrimps – okay, im Großhandel werden die auch so unter der Bezeichnung geführt – für uns etwas überraschend. Aber die sind gut gewürzt, leicht mehliert gebraten und in angenehmer Menge. Der dazu gereichte Salat erinnert mich frappierend an die bei Jahrmärkten und Hausmessen oft vorgeführten Zerkleinerungsgeräte, bei denen der Verkäufer unter lauten Erklärungen kiloweise Gemüse im Handstreich kleinschrappt und raspelt – hier sind es Frisee, Eisberg, bunte Paprika, rote Zwiebel Tomate (auch in Scheiben) frische Gurke teilgeschält in Scheiben, mit einem leichten Dressing dazu als Deko Salatblätter drunter, zwei süßsauere Gurkeen Stücke geschlitzt und eingelegtes kleines Maiskölbchen mit zwei drei Stängel der Frühlingszwiebeln mit etwas Balsamico drauf – gute Portion vom Salat. Das genannte Aivar ist hellrosa – m.E. eine Mischung aus Frischkäse mit Tomatenketchup – aber nicht nachgefragt, kein Paprikaaivar, in dem kleinen Schälchen steckt noch eine milde Pepperoni – leider noch voll mit dem Einlegeessig –und ein Zitronenschnitz - dazu gibt es Baguette.
Am zweiten Tag ist das Restaurant abends komplett eingedeckt und Tische sind zu größeren Gruppen zusammengestellt. Der junge Restaurantfachmann, der uns heute bedient, erklärt, dass es heute zum Zweigang Menu keine Vorspeise gibt, sondern einen Nachtisch, eine Überraschung. Und wir schauen in die Weinkarte. Wenn ich schon mal irgendwann Wein trinke, dann möglichst regional – so diskutiere ich nur noch ob Weiß oder rot – und damit kommt weiter in die Diskussion, was wir denn heute zu Essen wählen. Meine Frau reflektiert heute auf die speckumwickelten Schweinemedaillons mit Kroketten Semmelbutter und Romanescoröschen – und mir liegt das Zanderfilet mit Honigmandelkruste, Brokkoliröschen und Wildreis bereits vorstellungsmäßig auf der Zunge. Da weiß ich gar nicht, warum oder wie meine Frau auf Rotwein kommt – noch dazu da hier Saale-Unstrut ein leichter Naumburger blauer Zweigelt auf der Karte seht, den ich liebend gerne bestellen würde doch nur nicht heute, heute nicht, nein – denn ich habe die Entscheidung bereits für den Silvaner getroffen - ein Saale Unstrut- Grüner Silvaner 2013. Weiter eine Flasche stilles Wasser zum Wein -
Der junge selbstsichere Kellner bringt die Flasche Wasser im Kühler und einen Kühler für den Wein und vier Gläser –Weinhaus Porta Landeskellerei steht auf dem Etikett, der Kellner öffnet die Flasche, gießt den Probeschluck ein – aber das Glas ist handwarm – der kleine Weinschluck zwar noch ideal temperiert – doch wenn der auch nur zehn Minuten auf dem Tisch steht, wird der zu warm. Er ist wunderbar leicht, angenehm fruchtige Traube mit etwas Körper, so wie ich Wein zum Essen mag. Also nicke ich die Flasche ab, aber reklamiere die Temperatur, bitte noch zwei Grad kühler – damit ist der junge Mann fast geschockt – war der Wein doch vermutlich lange im Weinkühlschrank – er füllt auch nimmt ihn gekonnt wieder, mit mit dem Versprechen, ihn kalt zu stellen – aber so ganz einverstanden ist er wohl nicht. Es ging alles bisher recht flott – doch nun warten wir – Wein wird zeitweise durch die andere Servicekraft nachgeschenkt – und ich bitte die Flasche am Tisch zu lassen – der Wein ist in der Zeit sicher nicht wesentlich kälter geworden – jedoch mein Glas. Evtl. als Reaktion auf meine Temperatur-Beschwerde für einen Weinbanausen wird nun viel zu viel ins Glas eingegossen? Die Flaschen sind nicht mehr halb voll, mehr als halb leer, wir fragen nach Brot, das schnell gebracht wird – aber heute mussten wirklich alle Gäste lange warten. Da muss irgend was Größeres den Ablauf blockieren, Personalausfall – ich weiß es nicht, aber die Gesellschaft und Gästeanzahl allein kann es nicht sein. Auch wenn später nach recht langem Warten aller Gäste an einem Tisch mit Feuerwerk die Ente für vier Personen serviert wird (und dort am Tisch von einer Köchin tranchiert wird – anders als die Gans in einer meiner anderen Rezensionen eines anderen Restaurants – aber auch die Ente hier ist bei aller Perfektion nicht so zart wie meine 3h Low Temp Ente) auch an der Ente kann es nicht gelegen haben. Doch endlich kommt (wie auch an den anderen Tischen) unser Essen.
Der erste große ovale Teller mit drei Schweinemedaillons, Kroketten und den Romanescoröschen und Gorgonzola Käsesoße steht vor meiner Frau, und meine Frau freut sich schon.
Mir stellt der junge Kellner den ovalen Teller mit dem Zanderfilet, einem schräg geformten Wildreisblock und Brokkoliröschen auf den Tisch. Die Honig-Mandelsplitterkruste ist etwas dunkel geraten, und liegt in Teilen, teilweise locker teilweise fest auf der Haut des Zanders. Der Reis ist eine Wildreis-Lankornreis-Mischung. So wie serviert, werde ich allerdings nicht an den Fisch kommen. Also nimm ich die Kruste ab und dreh den Fisch um, - der zart gebräunt aber hell weiß im Fleisch vor mir liegt - Die Mandelhonigmasse ist in sich fest, zu„knackig“ und schmeckt recht honiglastig. Zusammen aber mit dem mild gewürzten Fisch wirklich lecker. Dazu der Reis – weich gekocht, etwas weicher, als ich ihn selbst kochen würde, aber dadurch im Zusammenspiel ist die weiche Konsistenz durchaus altersgerecht, da der Biss ja bereits bei der Mandel-Honig-Kruste liegt. Ich bin sehr zu frieden, auch der Brokkoli ist schmackhaft gewürzt.
Am Gesicht meiner Frau sehe ich jedoch, dass Ihr Gericht heute nicht so gefällt, wie es das tun sollte – der frühe frohe Blick hat sich zu einem kritischen gewandelt. Mit dem Messer zeigt sie mir – das durchgeschnittene Medaillon strahlt mich trocken, weißfleischig tot, aber noch nicht nicht völlig totgebraten an. „Durcher“ ginge noch aber nur in schwarzer Kruste. Wir rufen kurz die ausgebildete Servicekraft, die das auch sieht, bedauert, bittet, doch noch ein weiteres Medillon zu schneiden – gleiches Bild. Entschuldigung –und ja es würde nun etwas dauern, wenn er das jetzt mitnimmt – logisch. Gut- zum Wegwerfen ist es zu schade –Und da meine Frau hungrig ist, sagt sie, okay ich ess das jetzt so – ist ja auch Schweine- kein Rindfleisch. Die Servicekraft atmet auf, sagt Danke. Das war aber dann auch schon die gesamte Reklamationsbearbeitung. Es war dann doch essbar - wegwerfen geht bei uns nicht. (Als am Nebentisch dann „ganz durch“ bestellt wurde……)
Nun aber dauert es noch etwas – die Überraschung! Was wird es sein ? Eis? Die Standardgerichte heute lassen uns nichts besonders Raffiniertes erwarten – Dann kommt die Bedienung mit zwei weißen großen viereckigen Tellern – ich sehe das „Eck“ einer herzförmigen Eiswaffel die wohl in Sahne steckt – weiter noch nichts – dann seh ich – wow – optisch vielleicht nicht so überraschend, aber es wird ein noch warmes Schokotörtchen mit leicht flüssigem Kern angekündigt – und wow, das ist wirklich sehr gut gemacht – das Törtchen hat Niveau –egal ob Sprühsahne –oder die Kiwi ungeschält auf dem Teller ist – das ist egal.
Fazit: gutbürgerliche Küche bodenständig „hausfraulich“ gemachte Speisen, PLV stimmt in sich auch. Also gerne wieder.
Aus gegebenem Anlass und vorliegender Einladung machten wir uns auf in die Ferne. Dorthin, wo man vor zwei Jahren in höchster Not reales Schiffeversenken hoffnungsfroh wirklich werden ließ.
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Es ist – gerade bei Sonnenschein – ein wunderschöner alter Ort – die Kaiser- und Binnenhansestadt Tangermünde, die sich da mit backsteinbewährter Mauer über die Elbe erhebt. Fünf Jahre von Kaiser Karl IV. (1373-1378 war Tangermünde seine Nebenresidenz des Hradschin in Prag) haben genügt, aus der alten Handelsstadt an einer Elbefurt einen Ort... mehr lesen
Alte Brauerei
Alte Brauerei€-€€€Restaurant, Biergarten, Partyservice03932244195Lange Straße 34, 39590 Tangermünde
3.5 stars -
"Zweigang-Menü und drei Tage" Gast im HausAus gegebenem Anlass und vorliegender Einladung machten wir uns auf in die Ferne. Dorthin, wo man vor zwei Jahren in höchster Not reales Schiffeversenken hoffnungsfroh wirklich werden ließ.
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Es ist – gerade bei Sonnenschein – ein wunderschöner alter Ort – die Kaiser- und Binnenhansestadt Tangermünde, die sich da mit backsteinbewährter Mauer über die Elbe erhebt. Fünf Jahre von Kaiser Karl IV. (1373-1378 war Tangermünde seine Nebenresidenz des Hradschin in Prag) haben genügt, aus der alten Handelsstadt an einer Elbefurt einen Ort
Vorab: Montags bis Freitags für 7.90€ mittags qualitativ wirklich gut essen hier ist man sicher gut aufgehoben!
Wer die Geschichte der Umgehungsstraße Bruchsal erlebt hat, der kennt noch den großen Aral-Autohof an der BAB-Abfahrt Bruchsal/Karlsdorf-Neuthard. Die Diskussionen um den Straßenverlauf gingen wohl hoch her und niemand rechnete mehr mit einer „neuen“ B35 samt einer komplett verlegten Autobahnausfahrt nahe der Autobahnraststatte Bruchsal.
Es gab so viele Argumente gegen und eben so viele für die Verlegung, so dass spätestens, als der Eigner des Autohofs eine Großsanierung mit Neubau von Tankstelle und Raststätte hinstellte, die Fraktion der Umgehungsbefürworter geschockt war. So ein Bauvorhaben macht niemand, der die Anlage nicht mindestens zwei Jahrzehnte betreiben wird. Doch offensichtlich war der Betreiber politisch nicht so gut vernetzt – denn (um die Geschwindigkeit von Behörden zu adaptieren) sofort nach der Eröffnung – also keine zwei oder drei Jahre danach begannen die Bauarbeiten an der Umgehung. Damit stand die Anlage quasi ohne direkten BAB- Anschluss mitten in der Landschaft. LKW Fahrer sind treue Kundschaft – so kamen zunächst immer noch die Trucker – doch ließ auch das schnell nach. Was würde nun mit der Neuen Anlage geschehen? Die Tankstelle wurde abgebaut und auf der anderen Straßenseite der Kammerforststraße eröffnete eine Tankanlage der OMV.
Im Dezember 2006 eröffnete das Chinarestaurant „Kaiserpalast“ in dem komplett umgestalteten Rasthofgebäude.
Trotz vieler Anläufe haben wir es tatsächlich in den gut acht Jahren noch nicht geschafft, den Kaiserpalast zu besuchen, ein kleiner China-Imbiss im Ort und Chinarestaurants in Östringen oder Ho‘s Garden an der BAB Ausfahrt deckten unseren China-bedarf mehr als ab. Zumal erste Informationen von einem Großbetrieb sprachen, zwar positiv, aber mit viel Trubel.
Eigentlich wollten wir in Gondelsheim den Mittagstisch vom Loewenthor eine Chance geben – doch den wird es laut Herrn Müller erst nach Ostern wieder geben, derzeit ist zwar der Shop ( belgische Biere -inzwischen auch per online-shop bestellbar) ab 11:00 geöffnet, dass Restaurant erst ab 17:00. Also bot sich in Bruchsal als Alternative das „Da Gianni“ ein „Edel“-Italiener an – andererseits hatten wir italien erst gehabt – da kam mir der Kaiserpalast in den Sinn und „China in my hand“ war angesagt.
Der Parkplatz der Anlage hat noch den Charme der Raststätte, es stehen einige Fahrzeuge da, doch vor dem Gebäude ist ein kleiner Pavillon und ein Teich mit Koi-Besatz und kleiner Brücke angelegt – verbreitet wie auch die opulente Fassadengestaltung chinesisches Flair en masse. Wohltuend dezent kommt man nach dem Eingangsbereich in die beiden Flügel des Restaurants, in denen sehr ansprechend viele Tischgruppen mit Hussenbezogenen Stühlen inangenehmen Abstand zueinander stehen. Es dürften geschätzt und passend zur Fahrzeuganzahl ca 60 bis 80 Gäste anwesend sein, die sich aber bei dem Raum- und Platzangebot verlaufen. Wir werden zunächst nicht beachtet, als wir uns suchend umsehen, kommt eine Servicekraft und führt uns dann zu einem netten Tisch am Fenster.
Die Tische haben eine Glasplatte, unter der sich ein chinesisches wirkendes Kunststoff- Flachrelief (eines Drachens (?) befindet - schlecht sichtbar unter den Tischsets, Servietten, der Menagerie mit Salz, Sambalpaste, Sojasoßenkännchen und Aufsteller für die Getränkekarte. Auf dem Aufsteller und auf der Karte steht der Hinweis an die Gäste, sich doch bitte beim Buffet kleine Portionen aufzulegen und dafür lieber öfters zuzugreifen. Man möchte dadurch die Menge, die sonst ungegessen vom Teller weggeschmissen werden muss - reduzieren – gute Idee - traurig, dass so was extra erwähnt werden muss.
Offensichtlich haben die Betreiber Erfahrungen, denn auch auf der Karte sind ungewöhnlich viele Hinweise vorhanden.
Montag bis Freitag wird Mittags von 11:00-14:00 ein AYCE –Buffet zu 7,90 angeboten. Abends von 18:00 – 22:00 für 15,90, am Wochenende und Feiertags kostet das Buffet bei gleichen Zeiten immer 15,90€. Wer keine Getränke bestellt zahlt 1€ mehr. Wer sich wiederholt „zuviel“ auflegt und viel zurückgehen lässt, dem wird angekündigt dafür 5€ möglicher Weise extra zahlen zu müssen – auch wenn mit a la Carte Essern ausgetauscht wird. Letzteres wirkt auf mich komisch – diese und die anderen Regelungen zeigen, dass man wohl schlechte Erfahrung gemacht hat, was sich Gäste so alles rausnehmen.
Wir werden gefragt, ob Buffet 7,90€ oder a la Carte – da wir das erste mal da sind, bitten wir um die Karten. Die im Querformat auf weichem Karton farbig gedruckte Karte entspricht der im Internet veröffentlichten. Getränkepreise Tonic 0,4l 3,20€ , Tafelwasser 0,4l 3,-€. Wir haben das Buffet ja beim Vorbeigehen kurz gesehen und das in recht kleinen Bain Marie-Behältern Gebotene machte einen sehr guten Eindruck. Deshalb entscheiden wir uns für das Buffet.
Das System wird ständig mit neuen Behältern aufgefüllt - die Ware liegt demnach nicht allzulange aus. Alle Speisen, die es auch in der Karte gäbe, Komplettgerichte wie “Acht-Schätze“, „Hähnchenleber “ (sehr lecker zubereitet und abgeschmeckt) „Schweinefleisch scharf“ (dafür recht mild), vegetarisch „Gemüse“ (kartoffellastig), „Gemüse gebacken“, Banane gebacken“ „gebratene Nudeln“, „Rindfleisch“ etc. sind gut zubereitet, scharf ist nicht „sehr scharf“ – sehr traditionell deutsche Zungen würden es als scharf empfinden –Gemüse, Ente, Huhn, in meist gebackener/fritierter Zubereitung, Fisch (nur Tintenfisch) werden geboten – Dim sum (China Dumpling) im Flechtkorb dazwischen sind leicht zu übersehen sehr gut gemacht – während die angebotenen Curryecken mich nicht überzeugen. Dazu gibt es Reis, übliche frische Salate, wenig Obst, Soßen für die Speisen und Salate. Erfreulich ist, da das sonst nicht so oft im Angebot ist: Kimchi – sehr lecker gemacht, zwar deutsch-angepasst, aber wirklich gut (und folgenfrei für die direkte Kommunikation). Es werden wohl noch Suppen angeboten – sehe nur die Töpfe und Schalen - und ein gesonderter, mehrteiliger Kühltresenbereich für den Nachtisch –an diesem Montag teilbestückt mit diversen Arten von Götterspeise, Pudding, Dosenobst, u.a. Litschi und Obstsalat sowie diverse Eissorten (einfach Eis) .
Fazit : Nicht nur bezogen auf den Preis und das sonst oft in Chinabuffets Gebotene muss das Angebot in Breite und Qualität als „gut“ bis „sehr gut“ bewertet werden. Die Speisen wirken alle frisch, hier sind in den Behältern keine verbruzzelten Teile zu finden. Es findet sich aber auch Resteverwertung (Gebackener Reis), bei dem erkennbar panierte Sushis mit im Behälter liegen – nicht so schön.
Der Service ist recht aufmerksam, nicht aufdringlich, aber leere Teller werden schnell abgeräumt.
Dennoch gibt es Punktabzug: Um die Buffettheken stehen neben den in Tellerwärmern gestapelten schönen, ganz schlichten Tellern die Teller in Massen und in Stapeln (20iger?) unterhalb und etwas vorgestellt. So wischt man ungewollt beim Besuch am Buffet mit dem Sakko über diese Stapel – nicht sehr hygienisch. Dann habe ich insgesamt drei Teller aus dem Wärmer nicht genommen: bei einem klebte noch Reis auf dem Teller, zwei weitere hatten deutliche Abplatzungen (Wie übrigens an unserem Tisch das Sojasoßenkännchen mit gebrochenem, geklebten und etwas verschmutzen Deckel da stand – nicht so appetitlich). Angesichts der möglichen Gastanzahl
Für mich ist ein wesentliches Kennzeichen lokaler Küchen, dass Speisen passend zum „Arbeitsgerät“ des Essers zubereitet sind- Konsistenzen und Geschmackseindrücke sind z.B. beim Chinesen mit Stäbchen anders wahr zu nehmen als beim Essen mit Messer und Gabel bei uns oder in anderen Kulturen mit Löffel . Hier scheint das Publikum die auch offerierten Stäbchen weitgehend zu meiden. Denn die Zubereitung passt eher zu unserem Essgerät denn zu Stäbchen.
Doch trotz einiger kleiner Mängel - wer Montags bis Freitags für 7.90€ mittags qualitativ wirklich gut essen möchte, der ist hier sicher sehr gut aufgehoben. Ob das Angebot zu 15,90€ mehr umfasst, kann ich so nicht sagen, muss ich, wie auch das a la Carte Angebot noch „erkunden“.
Nach Küchenreise - Mittagsbuffet: 3 -4 wenn es sich ergibt gerne wieder.
1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder,
5 – unbedingt wieder)
Vorab: Montags bis Freitags für 7.90€ mittags qualitativ wirklich gut essen hier ist man sicher gut aufgehoben!
Wer die Geschichte der Umgehungsstraße Bruchsal erlebt hat, der kennt noch den großen Aral-Autohof an der BAB-Abfahrt Bruchsal/Karlsdorf-Neuthard. Die Diskussionen um den Straßenverlauf gingen wohl hoch her und niemand rechnete mehr mit einer „neuen“ B35 samt einer komplett verlegten Autobahnausfahrt nahe der Autobahnraststatte Bruchsal.
Es gab so viele Argumente gegen und eben so viele für die Verlegung, so dass spätestens, als der Eigner des Autohofs... mehr lesen
3.5 stars -
"China in my hand (und natürlich auch "in your hand")" Gast im HausVorab: Montags bis Freitags für 7.90€ mittags qualitativ wirklich gut essen hier ist man sicher gut aufgehoben!
Wer die Geschichte der Umgehungsstraße Bruchsal erlebt hat, der kennt noch den großen Aral-Autohof an der BAB-Abfahrt Bruchsal/Karlsdorf-Neuthard. Die Diskussionen um den Straßenverlauf gingen wohl hoch her und niemand rechnete mehr mit einer „neuen“ B35 samt einer komplett verlegten Autobahnausfahrt nahe der Autobahnraststatte Bruchsal.
Es gab so viele Argumente gegen und eben so viele für die Verlegung, so dass spätestens, als der Eigner des Autohofs
Geschrieben am 07.03.2015 2015-03-07| Aktualisiert am
07.03.2015
Besucht am 07.03.2015
Der siebte März ist der Tag der kleinen Sünden. Kleine Sünden werden sofort bestraft, so heißt es. Was muss ich da heute zu nachtschlafender Zeit auch Marcs Rezension über den spanisch-lukullischen- Himmel in Germersheim, also quasi um die Ecke – lesen. Selbst schuld. Warum nur hab ich das gemacht?
Der hat mir so Lust, aber auch so sehr - darauf gemacht – da muss ich unbedingt hin. So bald wie möglich!
Und Ja - den Anlass dafür gibt es heute doch! Hab ich nicht heute vor einigen etlich vielen Jahren in einer Einbahnstraße den Rückwärtsgang eingelegt und bin dann 10m rückwärts gefahren? Und das nur, weil ich dort eine junge Dame sah, die mir von einer beiderseitigen Anstandswauwaurolle einige Jahre davor noch gut bekannt war und sich schau damals an, vom propperen Teenager zu einem echt heißen Feger gemausert hatte, dass ich spontan auf die Bremse trat und den Rückwärtsgang einlegte. Gut, ich war damals noch nicht volljährig und fuhr mit dem Auto meines Vaters auf der Suche nach Bekannten und Freunden durch unsere kleine Stadt – falls das mildernde Umstände sind. Das Hotelrestaurant, vor dem das zufälliger Weise geschah, existiert heute noch in der Stadt. Aber kleine Sünden bestraft der Herr sofort, so bin ich froh, dass diese junge Dame von damals mich heute noch tagtäglich begleitet. Danke dafür!
Anlass genug, den Nano-Kurz-Urlaubs-Ausflug ins Spanien jenseits des “großen Stroms“ zu machen. Leider ist das Restaurant erst kurz vor siebzehn Uhr telefonisch erreichbar, Siebzehn Uhr ist auch die tägliche Öffnungszeit des Las Tapas, und so ich kann einen Tisch für zwei Personen in ca einer dreiviertel Stunde reservieren. Die Dame vom Navi kennt diesmal den Weg gut, ohne Fiesematenten oder schnippische Bemerkungen wie „bitte Wenden“ wenn man auf der Autobahn ist und führt uns diesmal wirklich auf dem schnellsten Wege auf den Kirchplatz von Germersheim – wo wir direkt vor dem Restaurant unseren Parkplatz finden.
Hinter einem Weinstock-überdachten Freisitz mit einer Menge eng gestellter Tische und Stühle, der im Sommer sicher wunderbare Abende garantiert, findet sich fast versteckt die kleine Tür zum Lokal. Auf der Tür die Markierungen der Jahr 2001, 02 und 03 vom Gault Millau –, wenn das auch nicht aktuell ist, lässt es trotzdem etwas erwarten. Drinnen stehen kleine Tische mit kleinen, spanischen Flechtstühlen, eine kleine Bodega in Nordspanien würde nicht anders aussehen. Die Wände Rot, im hohen Mauerbogen hängen Serrano-Schinken – am Ende des Raumes die Theke mit den Schankeinrichtungen – etwas leicht französisches Flair- Nordspanien eben.
Ein junger Mann begrüßt uns freundlich, ist überrascht, dass wir schon da sind – weist uns einen kleinen Zweiertisch zu, in einer Nische mit den bekannten Tusche-Drucken des Stierkampf Zyklus von Picasso. Er informiert uns, dass ab acht Uhr das Restaurant übervoll wäre – aber jetzt, halb sechs, das lässt genügend Zeit für einen genüsslichen Erstbesuch, wie ich ihn nach der Beschreibung aus der heute früh gelesenen Rezension einfach als gegeben erwarte.
Der Ober bringt die Karten, fragt nach Getränken – oder ob wir noch schauen wollen – meine Frau möchte die deutschtypisch-spanischen Klischees bedienen – Sangria und Paella hatte sie schon unterwegs während der Herfahrt erwähnt. Meine Beschwörungen doch mal was anderes zu probieren, schlagen fehl. Die Erwähnung unserer Tapas Erfahrungen, die die grausamen Schilderungen Marcs über diese Szene bestätigen, machen uns erwartungsfroh. Aber es bleibt für meine Frau bei Sangria.
Mich reizen die Miesmuscheln in Sherry- Knoblauch, Mejillones en jerez de ajo steht da leider nicht auf der kleinen Schiefertafel – aber der deutsche Begriff – Tapas 4,80, Portion 8,90. Und die gibt es, anders als noch im Telefonat erklärt, heute doch, die wurden gerade frisch geliefert! Von der Karte möchte ich die Hähnchenleber in Sherry Higado de pollo al jerez oder der gegrillte Tintenfisch Pulpoino a la plancha oder oder. Die Chefin möchte Paella, da hatte ich schon unterwegs drauf geantwortet – warum . und darauf hingewiesen, dass so was vermutlich nur geht wenn zwei Personen identisch bestellen. Klar – sagte meine Frau da noch.
Auf der Karte befinden sich Paella Vallenciana und der spanische Hähnchen-Eintopf Pollo al chilindron. Auf die Frage meiner Frau, wie das schmeckt, antworte ich wahrheitsgetreu – weiß ich nicht – aber nehme es mit der Zuordnung des Eintopf-Hähnchens zu den Paellas nicht so genau, so dass dann zwangsläufig die Beschreibung des gegrillten Fisch Parrillada de pescado 19,70/Person als bestellbar erscheinen muss.
Wir diskutieren beide noch kurz ob nur das – oder… ich hätte ja noch gerne die Muscheln – Tapas-Version 4,80 (Volle Portion 8,90) – und meine Frau als bewährte Serrano-Vertilgerin hat Interesse am Brothappen mitSerrano- Schinken Jamon Serrano 2,40.
Das wird unsere Bestellung: Sangria (0,5l 6,50) , Wasser (Bellaris 0,25l, 1,80) später noch ein San Miguel (0,33 Flasche 2,40), Brothappen mit Serrano- Schinken Jamon Serrano 2,40, Die Tapas-Portion Muscheln in Sherry- Knoblauch 4,80 und die Parrillada de pescado 19,70/Person. Der junge Mann betont ausdrücklich, dass der in der Karte genannte Preis für den Parrillada pro Person gemeint ist - halte ich für sehr fair – seine Erfahrung mit diesbezüglichen Gäste-Reklamationen habe ihn dazu gebracht, wie er uns erklärt.
Die Getränke kommen – Sangria enttäuscht meine Frau, da die Früchteeinlage sich bereits komplett (trocken) im Glas befindet, apfellastig, meine ich, im Krug nur der „Aufguss“ ist. Aber geschmacklich wohl okay, da keine weitere Reklamation von der Chefin dazu kommt.
Es dauert nicht lange, da bringt uns der junge Mann einen Teller mit einer Baguettescheibe mit handgeschnittenen nicht gerade dünn abgesäbelten Serranoschinken drauf – das ist etwas enttäuschend in Präsentation und Portionsgröße. Die Tapasportion Muscheln jedoch glänzt in Menge, Qualität der Muscheln, Zubereitung und Geschmack. Leicht nach Knoblauch getönt kommt im Abgang dann die herb-süsse Note des Sherrys in die Papillen – sehr gut! Und die Portionsgröße ist wirklich gut – größer als in manchen anderen Restaurants die Normalportion angeboten wird. Ein Gedicht! Auch dass die gewählte Sortierung wunderbar fleischige Muschel-Exemplare sind, muss erwähnt werden. Dazu wird ein Korb mit vier, fünf schmackhaften lauwarm frisch aufgebackenen Baguettescheiben gereicht.
Unsere männliche Bedienung erhält zwischenzeitlich Verstärkung durch eine hübsche weibliche Kollegin, schätze türkischer Abstammung (was sie später bestätigt), beide diskutieren wohl über Lokal-themen – interessante Mischung (wie auch am Nebentisch eine junge Dame feststellt, dass Sie als Spanierin da mit einer Russin in einem spanischen Restaurant deutsch spricht, dazu die Bedienung deutscher und türkischer Abstammung – wie international ist doch die Pfalz!
Nach Blickkontakt kommt die junge Service-Dame und ich bitte um Löffel und Nachschub für den Brotkorb. Diesmal bekommen wir weit mehr Brotscheiben im Korb. Der Muschelsud ist fein, hat etwas Olivenöl und ein paar Kräuter, die allerdings durch den Knoblauch überdeckt werden.
Als unsere Muscheln vertilgt sind, räumt der junge Mann ab, fragt, wie es geschmeckt hat, alles in Ordnung sei. Ja – wunderbar. Das Lokal füllt sich – keine halbe Stunde ist seit unserer Ankunft vergangen.
Nun bringt die Servicekollegin wortlos zwei große Teller, eine Holzplatte als Untersatz und vier kleine Schälchen , je zwei für meine Frau und für mich – eines mit Aioli, eines mit Mocho rosso, gute Paprikacreme. Meine Frage, was das sei, wird allerdings nicht beantwortet. Ebenso wortlos bringt sie dann eine große Gusspfanne mit dem gegrillten Fisch und Gemüsen: pro Person je zwei oder drei große Crevetten, eine halbe filetierte Dorade auf Haut, ein Stück Schwertfischfilet, eine Scheibe von der Lachsforelle auf Haut, einige Calamaresringe, und dazu grüne Muscheln ich denke mit einer leichten Hartkäse- Kräuter-kruste übergrillt, dazu jeweils gegrillt eine rote Paprika, eine halbe Zucchini wie auch eine kleine halbe Aubergine in Scheiben. Die jeweiligen Fischstücke sind nicht klein – würden auch als Einzelgericht durchgehen, außenrum sind noch halbe Zitronenscheiben drapiert, alles mit einem leichtem Olivenölhauch. Die Dorade ist himmlisch, derart saftig auf dem Punkt. Der Schwertfisch ist fest, aber zart, nicht hart, und selbst der Lachs schmeckt mir. Die Crevetten lassen sich mit dem Olivenölüberzug etwas unschön pellen – mit Messer und Gabel etwas zu weich, erfordert also flinke begnadete Finger, wie ich sie dafür nun mal habe. Und für meine Frau tu ich ja fast alles – Als die Bedienung nochmals an den Tisch kommt, frage ich nochmal nach, welche Fischsorten und wie die spansiche Bezeichnung für die rote Paprikapaste sei (da mir ständig nur Ajvar im Kopf rumspukt. –Sie benennt die Fischsorten und bei der Paprikapaste sagt Sie klar, „weiß ich nicht“ und bestätig auf Nachfrage ihre türkische Herkunft – kommt aber sofort zurück und sagt „die Paprikapaste ist Mocho“, das ist Mocho – na klar!
Offen gesagt – diese Parrillada de pescado, die wir da für zwei Personen bestellt haben – und ich bin als Zwilling wirklich ein dazu adequat sehr guter Esser – die hätte durchaus für vier gereicht – wir haben sie nicht geschafft, auch wenn ich wirklich vollen Einsatz bot. Ich bestellte mir noch einen Espresso – es ist kurz vor Sieben – also eineinhalb Stunden harter Gourmand-Einsatz.
Ein kurzer Wink zum Ober – die Frage, ob der Erstbesuch eventuell aufs Haus ginge wird freundlich gekontert, dass dies nicht in seiner Verfügung wäre – aber einen ? Hierbas ? - mallorquinischen Kräuterschnaps würde er gerne bringen – dreht sich um und schon kommen zwei Grappagläser mit dem Stoff. Sehr freundlich. Der Bon, den er mir dazu auf den Tisch legt passt – keine Sechzig Euro für einen Kurzurlaub von eineinhalb Stunden in Spanien –voller Bauch – tja, kleine Sünden werden eben sofort bestraft. Aber das war es wirklich wert. Und wer hat das Schuld dran: Marc – nur Du.
Und frei nach Küchenreise: eine klare 5!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder,
5 – unbedingt wieder)
Der siebte März ist der Tag der kleinen Sünden. Kleine Sünden werden sofort bestraft, so heißt es. Was muss ich da heute zu nachtschlafender Zeit auch Marcs Rezension über den spanisch-lukullischen- Himmel in Germersheim, also quasi um die Ecke – lesen. Selbst schuld. Warum nur hab ich das gemacht?
Der hat mir so Lust, aber auch so sehr - darauf gemacht – da muss ich unbedingt hin. So bald wie möglich!
Und Ja - den Anlass dafür gibt es heute doch!... mehr lesen
Las Tapas
Las Tapas€-€€€Restaurant07274770112Mittelstraße 2, 76726 Germersheim
4.5 stars -
"Der Himmel voll Serrano-Schinken" Gast im HausDer siebte März ist der Tag der kleinen Sünden. Kleine Sünden werden sofort bestraft, so heißt es. Was muss ich da heute zu nachtschlafender Zeit auch Marcs Rezension über den spanisch-lukullischen- Himmel in Germersheim, also quasi um die Ecke – lesen. Selbst schuld. Warum nur hab ich das gemacht?
Der hat mir so Lust, aber auch so sehr - darauf gemacht – da muss ich unbedingt hin. So bald wie möglich!
Und Ja - den Anlass dafür gibt es heute doch!
Eigentlich wollten wir in Heidelberg noch kurz was zu Mittag essen. Einzige Bedingung um kurz vor eins - entweder für wenig Bares oder aber mit Karte. Sushi in der Bergheimer Str. war nach wenigen Diskussionen und 500m aus dem Neuenheimer Feld kommend die erste Idee. Leider nahm uns ein Mercedesfahrer gewohnheitsrechtlich die Vorfahrt und ein anderes Auto unsere und zugleich die letzte Parklücke in Fahrtrichtung. Zweite spontane Idee –Hugo’s, doch das, sehen wir hat mittags nur bis 13:00 offene Türen für seinen Mittagstisch – vorbei, und die Idee – ein Döner wär schöner Richtung Heimat. Unterwegs noch die Idee, dass, wenn schon Hakim’s Angebot nicht in Frage kommt, soll 50m weiter im Rewe ein netter kleiner Restaurantbetrieb sein. Klar, der wird natürlich gerade umgebaut – zu. Ade Heidelberg, Du hast es heute mit uns verschi….edentlich verpielt.
Auf auf - wir wollen natürlich gleich beim Döner vorbei – kommen zum Markt und müssen dort wieder wegen eines Mercedesfahrers stoppen – „ich könnte gleich Geld bei der Sparkasse holen“, meint meine Frau und ist auch schon am aussteigen – der Vorteil des vor Jahrzehnten großstadtgelernten Ein- Aussteigens in einem kleinen fast dörflichen Rahmen wäre gegeben – doch dann sagt sie die entscheidenden Worte: „Ja, ich will –wir könnten doch hier, waren schon lange nicht mehr..“: Das Glashaus und mehr als ein freier Parkplatz davor wird unsere neue Wahl. Frau ab zum Geldautomaten, ich parke ein. Nach dem Aussteigen will mich ein Ortsfremder Autofahrer netter Weise über die Straße lassen, über die ich überhaupt nicht will und muss, sondern nur weil ich vor dem Auto stehe und auf meine Frau warte. Sehr nett – das es das heute noch gibt.
Vor dem Glashaus steht ein Aufsteller – Krusten-Rollbraten vom Spanferkel mit Pommes 6,90. Dahinter im Eingangsbereich der Kuchentresen mit Apfelstreusel, Käsekuchen und vergessen – das wäre was für Peters Linse und nicht nur die denke ich bei mir. Waren wir tatsächlich schon so lange nicht mehr hier?
Das Glashaus in Bad Schönborn (Mingolsheim) ist ein beliebter Treffpunkt von jung und alt,ob aus privatem Anlass oder zum Casual- Business- Meeting, lokal wie international. Als Cafe, Bar, Bistro- Restaurant ist es immer eine gute Wahl. Die Webseite www.cafe-glashaus.com verspricht "leichte provenzialischer Küche, " - und präsentiert als Motto : "Essen, trinken, Freunde treffen, ... ... einfach mal entspannen! "
Wir setzen uns an einen der freien Tische – neue Stühle und neue Tische im rustikalen Look – an der Wand auf diversen Schiefertafeln eine Reihe der Angebote – auf dem Tisch die doch recht umfangreiche Speisekarte mir etlichen Salaten, anderen Gerichten u.a. auch Rumpsteak, von dem mich die 300g zu 17,80 anlacht – und genehmigt bekomme, Chefin möchte wie immer Gourmet-Salat 8,90 (auch wenn sie die Portion aus diversen Blattsalaten, Eisberg, Gurkenscheiben, Krautsalat, Tomatenachtel, Artischockenherz, Ei, usw samt Streifen von Putenfilet noch nie geschafft hat). Zu Trinken denken wir an Schorle- Apfel- und O-saftchorle – 0,5l 3,50. Am Nebentisch wird das Tagesgericht serviert. Drei schöne Scheiben Spanferkelrollbraten mit Spätzle sehen sehr gut aus.
Der Wirt persönlich hat’s gebracht, kommt zu uns an den Tisch und fragt, ob wir bereits bedient werden, schickt uns dann die junge Dame die heute Alleinbedienung mit Chef-unterstützung zu sein scheint. Ich habe mich inzwischen für das Tagesgericht umentschieden. Nachträglich, so habe ich mich im Internet auf der WEbseite umgeschaut, da bietet das Glashaus in feste Reihenfolge einen Mittagstisch- Montag bis Freitag von 11:45h bis 14:30h ab 6,90€
Montags immer: Paniertes Schweineschnitzel dazu Pommes und Salat-verschiedene Soßen zur Wahl. Dienstag: Bauernpfanne ´´Mallorca´´mit gebratener Paprikawurst, Kartoffeln, Champignons, Tomaten, grüne Bohnen, Paprika, Knoblauch, Zwiebeln und Ei dazu SalatMittwoch: Paprika-Rahmgulasch vom Schwein dazu Nudeln und Salat Donnerstag: Spanferkelkrusten-Rollbraten an Dunkelbiersoße an Spätzle
Freitag: Thaicurry mit Gemüse und Calamares an Basmatireis
Bei Bestellung eines Mittagstischmenü bieten wir Ihnen Espresso oder Kaffee zu 1,- €
Wir behalten uns vor das Angebot kurzfristig zu ändern
Das Glashaus ist gut besucht, Nebendran geht’s am Tisch businessmäßig in englisch quer über den Tisch, daneben sitzen ein paar fortgeschrittene, jugendlich gebliebene Damen offensichtlich nach der Gymnastikgruppe beim Plausch, ein Geschäftsmann am anderen Tisch, ein junger Kreis von Freundinnen, eine Familie usw. geht das Spektrum quer durch alle Altersklassen und Anlässe.
Da bringt die Bedienung nach wenigen Minuten die Getränke, gut eingeschenkt, zieht mit einer Runde Espresso an den Nebentisch und dann wieder ab zum Pass. Und ich seh nicht recht, schon wird auch der Gourmetsalat zusammen mit einem Körbchen mit Pane Fillone und das Tagesgericht gebracht. Schnell werden noch Salzsteuer und Pfeffermühle auf den Tisch gestellt und und guter Appetit gewünscht.
Der Gourmetsalat ist wie immer eine große Portion, auch mit recht viel Pute drauf. Mein Spanferkelrollbraten in drei fingerdicken Scheiben an einer Seite eine schön gebräunte Kruste , ist vom Metzger wohl fest´wickelt, weil er noch so unzerfallen daherkommt. Der erste Bissen ist geschmacklich in der mit Zwiebeln, Möhre, Lauch braunen Soße (eher Sahne als Bier) gut leicht fest. Der nächste Bissen, weich, dann lässt sich der andere Teil der Scheibe nur schlecht schneiden, weil sehr festes Fleisch gegen das Messer siegt. Deshalb ist der Rollbraten so optisch appetitlich – der kleine Teil, den der Koch wohl kurz getestet hat ist zart, der Rest ist hart – ich schätze 10 Minuten mehr oder besser bei geringerer Temperatur eine Stunde mehr in der Röhre hätten das perfekt gebracht. So ist es an der Grenze zu einer Reklamation. Aber er schmeckt, auch die Schwarte ist essbar und die Spätzle (Fertigware) ind überreichlich, die Soße hausfraulich gut – und da ich gut gelaunt bin, weise ich später den Wirt nur auf das Missgeschick des Kochs hin, der sich mit einer kurzen Wiederholung des gehörten und freundlichem Kopfnicken wohl entschuldigt.
Bis wir allerdings zahlen können, dauert es etwas – die Bedienung ist mit den anderen Gästen aussgelastet, macht dann auch die Türe des Windfangs zu – es war zwar recht kalt im Restaurant, aber dass die Tür offen stand, konnten wir von unserem Platz her nicht erkennen. Der Wirt selbst kassiert nicht, arbeitet am Tresen und kümmert sich jetzt in der Küche evtl. um den Rollbraten.
„Macht 22,80 – möchten Sie einen Beleg“ – meine Frau zahlt mit Tipp, wir gehen, Mittagszeit beendet.
Wäre es etwas wärmer im Restaurant gewesen (Außentemperatur heute überraschend 11°) und hätte ich vorher gewusst, dass zum Mittagstisch auch der 1€-Espresso bestellt werden kann, und wäre der Rollbraten länger in der Röhre mit Wärme verwöhnt worden, wär es richtig schön gewesen. Doch wie sagte schon ein bekannter Politiker: Hätte hätte Fahrradkette -
Eigentlich wollten wir in Heidelberg noch kurz was zu Mittag essen. Einzige Bedingung um kurz vor eins - entweder für wenig Bares oder aber mit Karte. Sushi in der Bergheimer Str. war nach wenigen Diskussionen und 500m aus dem Neuenheimer Feld kommend die erste Idee. Leider nahm uns ein Mercedesfahrer gewohnheitsrechtlich die Vorfahrt und ein anderes Auto unsere und zugleich die letzte Parklücke in Fahrtrichtung. Zweite spontane Idee –Hugo’s, doch das, sehen wir hat mittags nur bis 13:00 offene Türen... mehr lesen
Cafe Glashaus
Cafe Glashaus€-€€€Restaurant, Bistro, Bar, Cafe07253935930Monestraße 2, 76669 Bad Schönborn
3.5 stars -
"Mittagstisch im Glashaus" Gast im HausEigentlich wollten wir in Heidelberg noch kurz was zu Mittag essen. Einzige Bedingung um kurz vor eins - entweder für wenig Bares oder aber mit Karte. Sushi in der Bergheimer Str. war nach wenigen Diskussionen und 500m aus dem Neuenheimer Feld kommend die erste Idee. Leider nahm uns ein Mercedesfahrer gewohnheitsrechtlich die Vorfahrt und ein anderes Auto unsere und zugleich die letzte Parklücke in Fahrtrichtung. Zweite spontane Idee –Hugo’s, doch das, sehen wir hat mittags nur bis 13:00 offene Türen
Geschrieben am 18.02.2015 2015-02-18| Aktualisiert am
18.02.2015
Besucht am 17.02.2015
Der Faschingsdienstag ist zumindest in Süddeutschland ein wunderbarer Reisetag- der hermetische rheinländische Feier-Gürtel schneidet den Süden von Holländischen Touris, Ex- und Importlieferungen in den Norden und sonstigem Verkehr ab und somit ist der vorletzte Tag vor der religiös verwurzelten Fastenzeit in guter Tradition meist stiller Feiertag oder aspiriner-Höhepunkt nach einem überzogenen Montag. Für uns ein Reisetag in die alte Heimat, die mich allerdings schon bei Ankunft enttäuscht – die langersehnten Bratwürste am Holzmarkt gibt es nur in normalen Brötchen, die Würste sind kürzer, dünner kleiner als gewohnt, am Marktplatz sind die Stände sogar geschlossen – und gegen Mittag wirkt die Stadt mit geschlossenen Geschäften - wie der Untergang des Abendlandes.
Ungewohnt dann dieser Nachmittag im Seniorenpark, wohin wir an diesem Tag besuchsweise gehen, dass dort überhaupt nichts von Fasching zu verspüren ist – keinerlei Deko, keine einzige Luftschlange – normaler, betriebsloser Alltagsbetrieb nach und vor den Nahrungsaufnahmezeiten. Wenn ich da noch an die Faschingstage meiner vormaligen Freundin zurückdenke, die in der Prinzengarde tanzte, die ich quasi als Roadie an der „Soundanlage“, dem Cassettengerät unterstützte – damals war ab Altweiberfastnacht bis Faschingsdienstag nachmittäglich zumindest ein eher zwei der Altenheime oder Kindergärten der Gegend im Bespaßungsmodus Pflichttermine, Luftschlangen, Helau und Konfettialarm inbegriffen.
Aber auch ein stiller Nachmittag geht vorbei – als Ausgleich für die schwache Leistung in KU bei der Ankunft wird hoffentlich die Kommunbräu dienen und anders als sonst werde ich mir nicht Bratwürste, sondern diesmal eine Kulmbacher Pfefferhaxe gönnen.
Wer kennt dies unwiderstehliche Gefühl, das einem allein der Gedanke und die Erinnerung an ein Gericht auf Zunge und in sämtliche Papillen und Sensoren des Mundraums zaubert und der Geschmack einen gedanklich völlig darauf fixiert? Kulmbacher Pfefferhaxe – die muss es sein.
Die Wirtschaft hat gottseidank offen, am frühen Abend noch freie Plätze. Eigentlich brauchen wir die Karte nicht, doch die ist anders, Plastikhüllen an Holzklemmer – das war früher etwas appetitlicher – wir schauen daher rein, es gibt dazu eine Tageskarte mit allem, überhaupt nicht mehr Kulmbach-typischen Schicki. Das ist modern aber - aber weiter werden auf der Rückseite ab Mittwoch die Kulmbacher Kloßtage angepriesen, in deren Kontext ich schon lese –Samstags Pfefferhaxe.
Mein flehentliches „Gibt’s Pfefferhaxe“ zur freundlichen jungen Bedienung, die bereits am Tisch steht, wird heute tagestypisch mit bedauerndem Blick und „Na, leidä nedd“ – beantwortet - das geht ja gut los! Die Kommunbräu wird inzwischen durch den Sohn von Peter Stübinger, Frank Stübinger bewirtschaftet , die Web-Seite wurde schön überarbeitet und präsentiert sich modern – hat sich da was geändert und eines meiner Lieblingslokale in Kulmbach würde doch nicht etwa….
– „oba mir hoam die normoala, geggochda Haxn midd Graudd odä Kren“ unterbricht im gleichen Moment die Bedienung gekonnt im sanftklingenden Kulmbacher fränkisch schnellen Dialekt meine Gedanken. Na ja, ein kleiner Lichtblick – denn die gekochte gepökelte Haxn ist Basis der dann panierten, dazu kräftig gepfeffert gebackenen/gegrillten Pfefferhaxn,. Bereits die normale Haxe schmeckt in Kulmbach anders als sonst wo, einfach besser. Also bestell ich die Haxn mit Kraut (8,90) und für die Chefin ein Paar Bratwürste (4,90) auf Kraut, ein Bernstein (0,5 2,80) und ein Wasser (1,70) . Wenige Minuten danach – kommen die gut gekühlten Getränke, die bernsteindunkle Bierspezialität gut eingeschenkt mit schöner Krone in neuem, glatten Glaskrug, das Wasser im Glas. Wir haben gerade den ersten Schluck auf den Tag genommen, da bringt die Bedienung auch schon den Brotkorb mit einem Kaiserweck, dunklem Landbrot, Pfefferstreuer und den Siebenstern Senftütchen. Sie balanciert gekonnt den Teller mit der Haxe auf Kraut und den Teller mit den Bratwürsten und stellt uns alles mit einem netten „Guten Appetit“ auf den Tisch. Fertig – Servietten und das Besteck standen bereits im Krug auf dem Tisch und wir hatten uns die schon erwartungsfroh bereitgelegt.
Das Kraut fällt uns beiden gleichermaßen als gut auf. besonders gut, sehr positiv – besser denn je zuvor gekocht – wahnsinnig zart, fast cremig, mild in der Säure, mit angenehmer Anisnote, saftig, aber nicht matschig oder breiig verkocht wie es fränkisches Kraut stärkebelastet oft wird – hier ist es ideal – ein Genuß, zu dem man fast nichts Andres mehr bräuchte . Fränkisches Sauerkraut par excellence!
Meine Haxe auf einem stabilen Knochen braucht sich nicht zu verstecken – zwar nicht mehr so riesig wie noch vor ein paar Jahren noch, als man von der Portionsgröße fast erschlagen wurde, sondern eine angenehme Größe, schaffbar appetitlich. Die Schwarte ist zart, gut im Geschmack, überhaupt nicht fettig, nicht sabbrig, dennoch butterweich, mit dem Senf ein himmlicher Genuß. Das viele magere Muskelfleisch darunter weich und saftig, da lass ich glatt jede (Schweine-) Lende für stehen, exzellent – und das Kraut dazu – hör jetzt auch zu schwärmen – die Haxe hast Du gestern Abend verputzt und satt bist Du auch geworden, auch wenn es dazu nur das Wasser gab, schließlich hieß es ja noch ein paar Stunden und einige hundert Kilometer nach Hause fahren – aber diese Haxe! Hmmmmaxe!
Und nächstes mal gibt es ganz bestimmt die Pfefferhaxe!
Der Faschingsdienstag ist zumindest in Süddeutschland ein wunderbarer Reisetag- der hermetische rheinländische Feier-Gürtel schneidet den Süden von Holländischen Touris, Ex- und Importlieferungen in den Norden und sonstigem Verkehr ab und somit ist der vorletzte Tag vor der religiös verwurzelten Fastenzeit in guter Tradition meist stiller Feiertag oder aspiriner-Höhepunkt nach einem überzogenen Montag. Für uns ein Reisetag in die alte Heimat, die mich allerdings schon bei Ankunft enttäuscht – die langersehnten Bratwürste am Holzmarkt gibt es nur in normalen Brötchen, die... mehr lesen
4.0 stars -
"EIn Muss bei einem Besuch in der Kulmbacher Region!" Gast im HausDer Faschingsdienstag ist zumindest in Süddeutschland ein wunderbarer Reisetag- der hermetische rheinländische Feier-Gürtel schneidet den Süden von Holländischen Touris, Ex- und Importlieferungen in den Norden und sonstigem Verkehr ab und somit ist der vorletzte Tag vor der religiös verwurzelten Fastenzeit in guter Tradition meist stiller Feiertag oder aspiriner-Höhepunkt nach einem überzogenen Montag. Für uns ein Reisetag in die alte Heimat, die mich allerdings schon bei Ankunft enttäuscht – die langersehnten Bratwürste am Holzmarkt gibt es nur in normalen Brötchen, die
Geschrieben am 12.02.2015 2015-02-12| Aktualisiert am
12.02.2015
Besucht am 11.02.2015
Karlsruhe baut - auch im Jahr des 300. Stadtgeburtstags wird fleißig an der U-Strablösung, der Verlegung des Verkehrsgeschehens in den Untergrund geschafft. Und überall wird gebaut, umgeleitet und neu gestaltet –eine logistische Meisterleistung und mit Julia eine HI-Tech Tunnel-Bohrmaschine unter den Füßen – die Kaiserstraße als Haupteinkaufsmeile ist seit langem eine Baustelle. Aktuell noch Fußgängerzone durch die sich derzeit die Hauptlinien der Straßenbahn über kunstvoll verschlungene Gleisführung um die Baustellen schlängeln. Trotzdem kein Chaos – strukturiert stehen da Ordner, die die Fußgänger auf die richtigen Wege und weg von den Bahnen schicken. Dass da so gut wie keine Unfälle berichtet werden verblüfft (verglichen mit den in der Presse zu lesenden Vorkommnissen trotz der geordneten Gleisführung früher).
Eigentlich wollen wir in Karlsruhe nur kurz die dringenden Erledigungen machen und dann freut sich meine Frau seit Tagen auf ein Pfeffersteak – der Einfachheit halber wie früher beim Maredo.
Autobahnfahrt, Parkplatzsuche und die ToDo-Liste des Morgens brauchen deutlich weniger Zeit als dafür eingeplant (wie meistens, wenn man sich etwas mehr Zeit eingeplant hat, geht alles flott - selbst die Autobahn ist frei - entgegen der verkehrsbedingt von Google berichteten längeren Fahrzeit brauchen wir noch nicht mal die genannte einfache Zeit) so stehen wir trotz Extraschleife durch ein Kaufhaus bereits kurz nach elf Uhr vormittags in der Kälte vor dem Maredo und suchen die leicht versteckt angebrachte Speisenkarte, um unsere Mittagsplanung noch mal gedanklich abzustimmen.
Die ausgehängte Karte zeigt, dass Maredo da wieder mal einen Seitschritt vom früheren Steak-Spezialisten weg gemacht hat, noch baukastenartiger sich aufstellt, aus dem man sich was zu essen zusammenbasteln kann – und preislich addiert sich ein beachtliches Niveau. Selbst wenn man die jeweiligen Sonderangebote kombiniert, Huftsteak 9€, Pfeffersauce 2,50€ Ofenkartoffel 2,50 € Sour Cream etc… .Und die mit 6,90€ als Mittagstisch angebotenen Speise(n), die meiner Frau da gefallen, werden erst kommende Woche angeboten. Es ist kalt, die Lektüre macht uns Frust, keine Lust, so war das nicht gedacht. Das Maredo ist heute für uns damit noch ein Stück mehr als bisher gestorben .
„Da vorn ist das Ettlinger Tor Center und auch das Sushi“ deute ich meiner Frau den Weg, „es ist noch so früh, lass uns beim Bäcker oder im Cafe eine Tasse Kaffee und Croissant nehmen.“
Wir gehen ein paar Schritte in die Richtung – „und schau, da ist das Viva – ein vegetarisches Selbstbedienungsrestaurant, in dem ich schon ein paar mal war.“ Die aufgestellten Stopper weisen auf alles Mögliche hin, ergeben nur keine klare Struktur – so gehen wir etwas in die Passage an den leeren Außenplätzen vor den Ladeneingang vorbei, schauen auf die kleinen bunten Zetteln auf dem nächsten Stopper am Eingang.
Eigentlich will ich schon weiter – Hasenfutter am Morgen hab ich eigentlich jetzt noch nicht im Sinn. Doch meine Frau sagt, hungrig wie sie im Moment gerade zu sein scheint – „komm, wir gehen da mal rein, das kenne ich noch nicht.“
Und eh ich mich versehe stehen wir vor den Salaten in der Buffettheke. 1,69 € pro 100gr verkündet ein Schild über der Theke wie auch über der Heißtheke mit den angebotenen vegetarischen Warmgerichten.
Ich drücke meiner Frau einen der Glasteller in die Hand, sie zögert etwas schaut hier und da und legt sich dann ein paar kleine Klackse der Salate auf, zwar vegetarisch aber nicht nur salatig oder gar blättrig u.a. zwei diverse Kartoffelsalate, Nudel.- und Ei-salat, dünn geschnittene Rote Beete, geraspelten Rettich, Käse und Choriatiki es erinnert mich an die Süßwarentheke einer bekannten Kette, bei der man sich aus den Gläsern die diversen Gummitiere und Spezereien in die bereitgelegten Tüten packt, um dann festzustellen, dass man da ganz schnell sein Pfund zusammen füllt, ohne überhaupt alles probiert zu haben.
„Und Du?“ gibt mir meine Frau den Marschbefehl mich nun doch dem Hasenfutter anzuschließen. Die Salatauswahl überzeugt mich nicht so ganz, auf einer Insel in der Mitte gibt es Antipasti – mit Schafskäse gefüllte bunte Paprikastücke, die es auch gebraten gibt, gebratene Auberginen und Fenchelgemüse, weiter nehme ich noch vom Brokkoli und von einem der beiden Kartoffelsalate. So stelle ich mir meine kleine Auswahl auf den Teller – bin gespannt, wie schwer das sein wird, dazu nimmt meine Frau noch zwei Teinacher - heute früh für mich zu früh –bitte nur eins.
Dann geht es zur Kasse. Wieder Erwarten hat meine Frau da weniger auf dem Teller 252g, meine Auswahl wiegt 276g – 11,87 Euro für die beiden Teller und die kleine Flasche (0,33 1,95) - na ja, mal sehen wie es schmeckt. Der Restaurantbereich ist noch wenig besetzt – zu meiner Verwunderung aber wohl zeitbedingt - jetzt vor zwölf - sind viele der Einzeln an den Tischreihen sitzenden Gäste Spätrentner. Bei meinen früheren Besuchen (die aber schon Jahre zurück liegen) fand ich das Publikum recht jung, aber das war auch eher knapp vor zwei Uhr oder am späteren Nachmittag.
Meine Paprika ist angenehm leicht gewürzt, der Schafskäsebrocken noch sehr fest, (für’s erste Frühstück jetzt doch ja). So müffel ich meinen Teller weg, meine Frau hat (wie erwartet) ihre kleine Portion nur angenagt, so dass ich mich da auch noch bedienen darf. Der Nudelsalat verblüfft mich, hier hätte ich zumindest Vollkornnudeln erwartet- nein, dass sind die ganz einfachen kleinen Eiernudelhörnchen mit mayonnaiseähnlichem Dressing – vegetarisch aber recht wenig bio – finde ich. „Der andere Kartoffelsalat war toll“, sagt meine Frau, „ da war Apfel mit drin“ – nur den hat sie ganz wegschnabuliert.
Als beide Teller leer sind, ist mein Appetit und Hunger gerade erwacht („jetzt ein Surf’n Turf“ – flüstert mir mein innerer Schweinehund leise zu, aber ich weise ihn zurück – nix da, heute ist Veggie!). Meine Frau weiß das natürlich und sagt mir klar – „Dir hat das nicht gereicht“ und schickt mich mit der Aufforderung „na hol Dir doch was“ noch mal ans Buffet. Diesmal gehe ich an die Warmtheke.
Kohlrabi mit Veggiebällchen, Lauchgemüse, Kartoffelgnocchi auf Champignonscheiben und Risotto ist die Auswahl. 314g mit 5,31€. Das Essen schmeckt gut, das Lauchgemüse lecker, die Kartoffelgnocchi sind fluffig aber eher pappig-Kartoffelbrei-wie zerkochter Kloß- als ein Anflug von Gnocchi. die Veggiebällchen schmecken wie aus zu festem Hack, haben wohl Gerste/Graupen als Basis. Offen gesagt ist es für mich fraglich, warum man vegetarisch dann unbedingt versucht, Fleisch oder Würste nachzumachen - alles, was ich auf dem Sektor probiert habe (incl. Weißwurst) ist kein Ansporn, Vegetarier zu werden, ein teures Surrogat – das mich eher bestärkt, Carnivore zu bleiben.
Fazit: Gutes Essen – nicht überteuert, Aber auch die gut 300g sind bei mir für den holen Zahn (jetzt ein… s.o. .). Minimale Personaldecke, Selbstbedienung und die Bestuhlung in Reihen angeordneter Tische machen das Lokal zur Mensa mit Goldgrubenflair. Ambiente ist was Anderes. Als das Restaurant neu öffnete gab es mehr Personal, weniger Stühle, gab es etwas Atmosphäre. Die Galsteller sind in die Jahre gekommen – die Veggie-tarier sind alltäglich – (und vermutlich sehr hungrig – siehe 3ter Gabelzinken). Dennoch – bei Gelegenheit werde ich gerne wieder kommen.
Karlsruhe baut - auch im Jahr des 300. Stadtgeburtstags wird fleißig an der U-Strablösung, der Verlegung des Verkehrsgeschehens in den Untergrund geschafft. Und überall wird gebaut, umgeleitet und neu gestaltet –eine logistische Meisterleistung und mit Julia eine HI-Tech Tunnel-Bohrmaschine unter den Füßen – die Kaiserstraße als Haupteinkaufsmeile ist seit langem eine Baustelle. Aktuell noch Fußgängerzone durch die sich derzeit die Hauptlinien der Straßenbahn über kunstvoll verschlungene Gleisführung um die Baustellen schlängeln. Trotzdem kein Chaos – strukturiert stehen da Ordner, die die... mehr lesen
ViVA | Heute vegetarisch!
ViVA | Heute vegetarisch!€-€€€Restaurant072123293Lammstraße 7a, 76133 Karlsruhe
3.0 stars -
"Viva Karlsruhe" Gast im HausKarlsruhe baut - auch im Jahr des 300. Stadtgeburtstags wird fleißig an der U-Strablösung, der Verlegung des Verkehrsgeschehens in den Untergrund geschafft. Und überall wird gebaut, umgeleitet und neu gestaltet –eine logistische Meisterleistung und mit Julia eine HI-Tech Tunnel-Bohrmaschine unter den Füßen – die Kaiserstraße als Haupteinkaufsmeile ist seit langem eine Baustelle. Aktuell noch Fußgängerzone durch die sich derzeit die Hauptlinien der Straßenbahn über kunstvoll verschlungene Gleisführung um die Baustellen schlängeln. Trotzdem kein Chaos – strukturiert stehen da Ordner, die die
Malsch ist ein kleiner Ort mit langer, bewegter Geschichte an der südlichen Heidelberger Landkreisgrenze, bekannt durch Weinbau und die Wallfahrts-Kapelle auf dem Letzenberg.
Im Zuge der Ortskernsanierung hatte man 1991 das alte Zehntgebäude (Früher der Lagerort für die Abgabe des Zehnten der Landbevölkerung ans Fürstbistum Speyer, also sozusagen dessen Finanzamt) als Veranstaltungsort saniert und im Keller – dann ein Restaurant, den „Zehntkeller“ eingerichtet, das sich zunächst einen gewissen Ruf einer guten gehobenen Küche – manche sagten sogar Feinschmeckerküche - erarbeitet hatte. Doch irgendwie kam es dann zu Zerwürfnissen zwischen wem auch immer incl. Gästen, und so schloss der Zehntkeller schon vor einigen Jahren die Pforten.
An sich war das schade für die besondere Location im Gewölbekeller – zu der auch noch ein großer Saal im modernisierten Gebäudeteil ein Stockwerk höher gehörte. So stand das Restaurant längere Zeit leer – bis vor zwei Jahren ein junges, deutsch-österreichisches Gastro-Ehepaar den Mut fand und Ende September 2013 in der an sich mit dem Namen „Zehntkeller“ verbundenen Location ein Restaurant mit deutsch-österreichischer Küche eröffnete: basierend auf dem bekannten Fiaker-Kaffee, dem Einspänner, benannte es das Restaurant „Zum Zweispänner“ (auch eingedenkt der Eigenschaft als Paar gemeinsam das Lokal zu führen). Nach einigen Renovierungsarbeiten wurde der neugestaltete Gewölbekeller geschmackvoll mit kombinierbaren Zweiertischen und bequemen (Kunst-)Leder-Polsterstühlen eingerichtet. Betrachtet man die auf der Facebook-Seite des Restaurants geposteten Bilder, so fand das Lokal zur Eröffnung und bei Veranstaltungen guten Zuspruch.
Mich verblüffte auf der Face-book Seite jedoch die Eintragung, dass das Restaurant „in der sauren Gurken-Zeit“ Januar-Februar sich entschlossen habe, nur noch von Freitag bis Sonntag fest zu öffnen, und weiter an einigen Tagen kurzfristig mitteilte, ob bzw. dass geschlossen oder geöffnet sei. Und weiter war der Eintrag zu finden, dass am Freitag 23.1. bereits alles reserviert sei und damit keine freien Plätze mehr vorhanden wären. Gut, dass ich wusste, wer da als größere Gruppe an dem Freitag reserviert hatte, und dass ich da mit dabei sein würde.
Wir kamen pünktlich vor dem vereinbarten (für den Abend recht frühen) Zeitpunkt vor dem Lokal an, trafen dort auf einige Andere und gingen dann gleich ins Restaurant, wo wir freundlich und mit der Frage nach Reservierung begrüßt wurden. Klar war für uns die größte Tafel gerichtet – auf roten Vliesstoff-Sets war eine schlichte weiße Zellstoffserviette halb eingeschlagen und das Besteck darauf arrangiert. Sachlich schlicht und geschmackvoll. Die Stühle bequem, der dunkle Tisch für je zwei Gegenübersitzende groß genug. In der langen Reihe einer Tafel sehr nett.
Da es noch vor der Zeit und wir nur Wenige waren, warteten wir noch etwas mit unserer Getränkebestellung. Auf einer kleinen Tafel an der eingangsseitigen Wand standen die Angebote für ein paar offene Weine und ein Glas Prosecco eines lokalen Weinguts (0,1 3,30), den meine Frau und ich dann als Aperitif für einen schönen Abend wollten.
Gegenüber an der Wand war eine große Tafel mit den Speisen – wie Herr Delgado, der Chef dann ausführte, wäre während der „sauren Gurken-Zeit“ das das gesamte Angebot, es gäbe keine gesonderte Speisekarte. Immerhin fanden sich auf der Tafel eine Rinderkraft- Brühe 4,90, ein mediterraner Schafskäse 7,90 und sechs Hauptgerichte von SchniPoSa 11,80 über Rumpsteak, 19,50 Tagliatelle-Lachs 17,80 , Putensteak 12,50 und Putengeschnetzeltes 10,50 bis zur Spätzle-Gemüse-Pfanne 9,50, also fast eine ganze Speisekartenauswahl incl. vegetarischem Gericht. Die jeweils genannten Beilagen waren (auch austauschbar) Pommes, Bratkartoffeln, Spätzle sowie ein Beilagen-Salat.
Allmählich fand sich der Großteil der Truppe zum vereinbarten Zeitpunkt ein, bestellte die Getränke, die zügig und gut gekühlt kamen. Teinacher medium ( 0,75 4,50) – mit der Essensbestellung wollte man noch 10 min warten, um Nachzüglern die Chance zu geben – die dann Einige nutzten (Es gibt südlich von Karlsruhe ein anderes „Malsch“ – daher muss man unbedingt die Postleitzahl 69254 bei der Suche hier und auch im Auto-Navi mit eingeben).
Meine Frau empfahl mir, das Rumpsteak zu nehmen und wollte selbst das Putengeschnetzelte – wurde so von mir bestellt. Von der
Theke aus, wurde nachgezählt, wie viele Gäste nun an der Tafel platzgenommen hatten – und ca eine Viertel Stunde später kamen dann die Schüsseln mit einem gemischten Salat – Einige Teile von Salatblättern ähnlich Lollo/Frisee, ungeschälte Gurkenscheiben, Tomatenviertel, Möhren-Julienne waren mit einem schmackhaft würzigen wohl selbst angerührten Dressing angemacht (selbstgerührt nehme ich an, da das Dressing vom Salat meiner Frau nicht ganz so lecker war) – dazu wurde in einem Stoffkörbchen gutes aufgeschnittenes Baguette gereicht. Ein guter Einstand.
Unser Prosecco war ausgetrunken, so orderte ich noch einen trockenen Weißen – Riesling oder Silvaner oder – eingedenk deutsch –österreichischer Küche fragte ich nach einem Grünen Veltiner – der dann unverzüglich in richtiger Trinktemperatur umgehend gebracht wurde. Die Salat-Bowls wurden abgetragen – angemessene Zeit später kam dann das Hauptgericht. Bei mir das Rumpsteak mit Kräuterbutter und Bratkartoffeln, bei meiner Frau Spätzle und Putengeschnetzeltes. Mein / die Rumpsteak/s war/en zwei Finger hoch und leicht mehr in die Breite zugeschnitten – ich hatte Medium eher in Richtung Medium-Rare bestellt – und es kam genauso auf den Tisch (siehe Bild). Daneben eine kleine Schüssel mit fester Kräuterbutter und auf der anderen Seite des Rumpsteaks die Bratkartoffeln – wohl pfannengebraten. Das Steak (schätze so 180 – 200g) war wirklich lecker, zart, ein Genuss – auch bei den anderen Gästen die das Steak medium bestellt hatten wie aus dem Lehrbuch – doch die Bratkartoffeln waren meiner Meinung nach geschmacklich etwas flach, zwar richtig gesalzen, aber dennoch flach –evtl. Convenience. Das Putengeschnetzelte drückte sich soßig an eine große aufgehäufte Portion Spätzle – und zur Freude meiner Frau enthielt das Geschnetzelte nur wenige Champignonteile. Convenience, ein Eindruck, den auch die Spätzle hinterließen – das Putengeschnetzelte wirkte wie aus einem Putensteak gemacht, das klein geschnitten kurz gebraten wurde und dann mit der Champignonsoße vermischt bzw. einem Putengeschnetzelten gestreckt worden war. Mir gegenüber sahen die Pommes auf dem Teller in breitgeschnitten recht lecker aus und sollen auch so geschmeckt haben.
Als Nachklang bestellte ich mir einen Espresso – (kam stilsicher mit Glas Wasser) und fragte nach einem Nachtisch für meine Chefin – unter Anderem wurde uns dann ein Maracuja-/Mango –Sorbet empfohlen. Das kam sehr nett angerichtet mit frischen Früchten ( Kiwischeiben, Him-, Blau-, Brom- und Johannisbeere) und und etwas Sahne – wirkte aber nicht wie ein Sorbet, sondern wie ein Fruchteis. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass auf der Verpackung „Sorbet“ stünde – damit war klar, Convenience-Produkt. Etwas später fragte Herr Delgado, ob wir noch ein Verdauerle aufs Haus möchten – als Fahrer lehnte ich logisch ab –hab aber kurz dran genippt – ein wirklich wunderbarer Willi, der sich zunächst etwas kratzig in die Kehle rollte, um dann warm und wie Birnensaft im gesamten Mundraum auszubreiten –sehr angenehm und einer der wenigen Male, bei denen ich leicht bedauere, als so gut wie nie Alk-Trinkender immer der Fahrer zu sein – aber wie gesagt – nur ein ganz kleines bisschen.
Fazit: die Bedienung war sehr freundlich, wortgewandt, flott und nett. Service also top .
Die Speisen boten zunächst neutral gesehen „Normalküche“, nichts Außergewöhnliches, was ich mir zu Hause nicht kochen würde und weshalb ich nicht in ein Restaurant gehen müsste – im Gegenteil – rein optisch schien mir bei denen, die da SchniPoSa bestellt hatten, zwei kleine bis mittlere fertig-panierte Schnitzelscheiben aus der Conveniencepackung zu stammen. Schade.
Besonders angesichts der Preisstellung der Gerichte hätte ich eine Küchenleistung, die über Erhitzen hinausginge gewünscht – so wie beim Rumpsteak, das zugegeben gut gemacht war.
In keinem Fall zufrieden war ich jedoch mit der lustlosen Anmutung der Gerichte auf dem Teller.
Während der Salat gut angemacht war, war die Präsentation der Hauptgerichte leider auf/unter Kantinenniveau, einfach auf den Teller gehäuft. Dazu passt –anders als bei den Getränken – das PLV für die Gerichte leider nicht.
Die Beschränkung der Gerichte war de facto keine – immerhin Lachs, Schwein, Rind, Pute im Angebot – und die genannten Zubereitungen wären trotzdem sämtliche aus frischer Ware machbar gewesen. Allein die Anmutung der Zubereitungen, dass dabei TK / Convenience hätte eingesetzt sein können ist schade, besonders, wenn dem nicht so wäre.
Würde ich noch mal in das Restaurant gehen? Von der Location und dem Service her ja – aber die gebotenen Gerichte beinhalten kein Konzept – selbst deutsch-österreichische Küche hat zumindest die Region „Austria“ komplett verloren. Wiener Schnitzel oder –Backhendl oder Kaiserschmarrn, Marillenknödel sind doch nicht so exotisch, sie nicht mit ins Angebot zu nehmen? Dies Konzept der deutsch-österreichischen Küche erscheint mir nicht tragend genug, Gäste zum Restaurantbesuch zu motivieren, die Umbenennung eines an sich funktionierenden wie auch bekannten Namens wie „Zehntkeller“ in den sich nicht ohne Erläuterung nachvollziehbaren Namen „Zum Zweispänner“ ist aus meiner Sicht unnötig – wenn hätte evtl. auch ein „„Delgado“ im Zehntkeller“ den bereits verbreiteten Namen aufgreifen sollen und hätte damit etwas Geheimnisvolles zum zu erwartenden Angebot geboten.
Ich kann nur hoffen, dass das Restaurant von hinreichend vielen Gästen besucht wird – dazu müsste aber erkennbar die Zubereitung auf den Gästeteller neu gestaltet werden und erkennbar frische Ware eingesetzt werden. Toi Toi Toi.
Malsch ist ein kleiner Ort mit langer, bewegter Geschichte an der südlichen Heidelberger Landkreisgrenze, bekannt durch Weinbau und die Wallfahrts-Kapelle auf dem Letzenberg.
Im Zuge der Ortskernsanierung hatte man 1991 das alte Zehntgebäude (Früher der Lagerort für die Abgabe des Zehnten der Landbevölkerung ans Fürstbistum Speyer, also sozusagen dessen Finanzamt) als Veranstaltungsort saniert und im Keller – dann ein Restaurant, den „Zehntkeller“ eingerichtet, das sich zunächst einen gewissen Ruf einer guten gehobenen Küche – manche sagten sogar Feinschmeckerküche - erarbeitet hatte.... mehr lesen
3.0 stars -
"Im Zehntkeller Malsch -" Gast im HausMalsch ist ein kleiner Ort mit langer, bewegter Geschichte an der südlichen Heidelberger Landkreisgrenze, bekannt durch Weinbau und die Wallfahrts-Kapelle auf dem Letzenberg.
Im Zuge der Ortskernsanierung hatte man 1991 das alte Zehntgebäude (Früher der Lagerort für die Abgabe des Zehnten der Landbevölkerung ans Fürstbistum Speyer, also sozusagen dessen Finanzamt) als Veranstaltungsort saniert und im Keller – dann ein Restaurant, den „Zehntkeller“ eingerichtet, das sich zunächst einen gewissen Ruf einer guten gehobenen Küche – manche sagten sogar Feinschmeckerküche - erarbeitet hatte.
Fast schon in Sessenreuth liegt ruhig auf der Höhe über Wirsberg, mit weitem Blick ins Tal, das Flair-Hotel "Reiterhof" ohne Stern der Küche. Der Betrieb zur MIttagszeit ist an diesem sonnigen Sonntag so ruhig wie die idyllische Lage. Eigentlich hätte ich da mehr Betrieb erwartet.
Es war zuvor reserviert worden – wie sich zeigt wäre es nicht nötig gewesen. Die freundliche junge Bedienung weist uns einen weiß eingedeckten Tisch im Innenbereich zu. Es ist da etwas dunkel -an diesem doch sonnigen Tag wäre ein lichterer Platz schöner gewesen, doch im Verandavorbau scheint eine größere Kaffeetafel angemeldet zu sein .
Wir bestellen a la Carte. Die Karte bietet allgemeine Standards, für jeden etwas. Für Vegetarier gibt es z.B. Schmorgemüse mit Mozzarella in Blätterteig, saisonal ist Spargel im Angebot, Lamm, Schnitzel und Fisch. Der Wolfsbarsch – oder das Zanderfilet sind preislich für die Region einer gehobenen Lokation angepasst, nicht überteuert, dennoch nicht gerade direkt verlockend. Dennoch ist für mich das Rumpsteak zu 22 Euro plus Beilagen heute keine Alternative zum Zanderfilet zu 18,50 und der Wolfsbarsch ist mir dann doch viel zu teuer.
Die Küche ist handwerklich solide gemacht, kein Reißer sondern bodenständig gut oder besser bürgerlich. Es sind keine Riesenportionen wie in Franken meist üblich, sondern vernünftige, hinreichende Portionsgrößen. Die Speisen sind ansprechend angerichtet. Enttäuschend beim Zanderfilet – B2 Sortierung: einige wesentliche Gräten sind unerwünscht bei Filet dabei. Die Beilage-Gemüse sind knackig, vernünftig gewürzt. Ein großer Chip als Deko ist geschmacklich und auch in Hinblick auf den Fisch ohne jeden Belang und Bezug: Der Fisch hat die Pfanne gesehen und ist dringeblieben, kann man so machen, muss man nicht. Es ist nichts, was einen vom Hocker reißt, etwas, das man nicht vergisst oder einen zwingt wieder zu kommen. Zum Wolfsbarsch gibt es wohl Bärlauch-Kartoffelpüree, vernünftig gearbeitet, mit intensiver Duftnote auch drei Plätze weiter. Das Schmorgemüse sieht lecker und knackig aus, der Blätterteig gut aber doch sehr trocken. Hierfür stimmt das Preis-Leistungsverhältnis. Die Portion Spargel ist akkurat geschält, schöne ausgesuchte Stangen ca 15mm dick, nicht zu lang - und ja, der ist hervorragend auf den Punkt gekocht - perfekt, leicht süßlich abgeschmeckt fest im Biss, ein Lob an die Küche - der für die Gemüse zuständige Koch kann offensichtlich sein Handwerk gut, egal ob das Schmorgemüse oder die gemüse- Beilagen, das ist erfreulich gut. Alles Andere - ja, vorhanden, für den Preis evtl. auch etwas Besseres zu erwarten liegt im Sinn, aber nun die gehobene Lage über dem Tal, also okay.
Das Ambiente entspricht den Anforderungen an ein gepflegtes Restaurant, viel Holz, traditionell, der Gastraum wohl eher für den Abend ausgelegt. Für gehoben zu einfach, für einfach zu gehoben. Die gesamte Anlage ist blitzsauber, alles ist im Schuss – doch man merkt, dass die Einrichtung bereits einige Jahre hinter sich hat, nichts wirkt abgenutzt, sondern gepflegt. Die Toiletten sind über Treppe im Keller erreichbar – wie oft in Hotel-Anlagen.
Fast schon in Sessenreuth liegt ruhig auf der Höhe über Wirsberg, mit weitem Blick ins Tal, das Flair-Hotel "Reiterhof" ohne Stern der Küche. Der Betrieb zur MIttagszeit ist an diesem sonnigen Sonntag so ruhig wie die idyllische Lage. Eigentlich hätte ich da mehr Betrieb erwartet.
Es war zuvor reserviert worden – wie sich zeigt wäre es nicht nötig gewesen. Die freundliche junge Bedienung weist uns einen weiß eingedeckten Tisch im Innenbereich zu. Es ist da etwas dunkel -an diesem doch sonnigen Tag... mehr lesen
Restaurant im Hotel Reiterhof
Restaurant im Hotel Reiterhof€-€€€Restaurant, Hotel092272040Sessenreuther Str. 50, 95339 Wirsberg
4.0 stars -
"EIn weiter Blick über das Tal" Gast im HausFast schon in Sessenreuth liegt ruhig auf der Höhe über Wirsberg, mit weitem Blick ins Tal, das Flair-Hotel "Reiterhof" ohne Stern der Küche. Der Betrieb zur MIttagszeit ist an diesem sonnigen Sonntag so ruhig wie die idyllische Lage. Eigentlich hätte ich da mehr Betrieb erwartet.
Es war zuvor reserviert worden – wie sich zeigt wäre es nicht nötig gewesen. Die freundliche junge Bedienung weist uns einen weiß eingedeckten Tisch im Innenbereich zu. Es ist da etwas dunkel -an diesem doch sonnigen Tag
Wenn man am Sonntag nach spätem Aufstehen dann irgendwann Mittagshunger bekommt, heißt es zu überlegen, wo und wann man noch was Warmes zu essen bekommen wird – die 14:00 Uhr Grenze löscht bereits viele Restaurants aus der Zielliste. Wann fällt die endlich der aktuellen Lebensrealität zum Opfer – gut für meinen Schwiegervater wäre ein Sonntag Mittag ohne Suppe und Nachtisch und nach 11:45 - 12:00 begonnen seine Lebensrealität gewesen – aber das ist Jahrzehnte her). Ja und dann muss man auch noch berücksichtigen, ob der Monat noch mehr Tage haben könnte als der Blick ins Portemonaie an sich erwarten lässt. Damit fallen alle möglichen Wurschtwaskostetishalteinfachgut-Ziele raus. Konsequenz für uns: Das Ziel pegelt sich schnell auf Machbares ein: Insel Rott und damit Fisch. Die Insel Rott – also das Haus Waldfrieden hat nämlich gott sei dank durchgehende Küche. Und selbst a m Sonntag dürfte sich da noch ein freies Plätzchen für uns zwei Beide finden. Auf geht‘s und dann ist da auch noch ein Parkplatz gerade frei geworden. Draußen vor und auf der Terrasse gibt es an diesem Maientag noch freie Plätze, aber uns ist es dafür zu kalt für, also rein in das etwas dunkle Ambiente der späten Siebziger. Es hat auch noch freie Plätze!
Die für den Tisch-Bereich zuständige Servicekraft, kommt umgehend, bringt uns die bekannten A5 Karten, sauber, gepflegt und wie immer. Als besondere Empfehlung des Tages gibt es "Pangasius" den mag nicht nur ich gar nicht. Die erfahrene, aufmerksame Bedienung kommt nach angemessener Zeit mit der Abfrage der Getränke und Bestellung. Alles sehr einfach, freundlich routiniert , nicht aufgesetzt.
Die Insel Rott – das ist ein Fischlokal – alle möglichen Arten - deren Zubereitungsart – gebraten, gebacken, gedünstet benennt der Gast .-Wir wählen Karpfen blau und Zander(filet) ebenfalls gedünstet- Kartoffeln und den kleinen Salatteller (immer ein Tipp, wie bei Muttern daheim), als Getränke Apfelsaftschorle und ein Johannisbeersaftschorle. Die Getränke werden sehr zügig gebracht, nach angenehm kurzer Wartezeit kommen die Salatteller vorab. Die Salate sind gut angemacht, der Kartoffelsalat ein Genuss, auch wenn ich den sonst auf keinem Salatteller mag - hier im Waldfrieden ein Muss - hervorragend. Der restliche Salat wie gesagt unspektakulär, nur gutbürgerlich. Dann kommt der Fisch - ein mächtiges halbes Hinterteil eines Karpfens auf der Mittelgräte, lecker anzusehen, große Portion. Die zwei Zanderfilets sind auch nicht gerade klein geraten, sehen dagegen aber unspektakulär aus. Dazu wird je ein Schälchen Kartoffeln und und eine kleine Sauciere mit zerlassener Butter, Butteröl würde ich mal annehmen denn zerlassene Butter sieht nirgendwo so glatt ölig aus wie diese. Der Zander ist auf den Punkt, hat eine feine zitronige Note, zerfällt locker, Genuss pur und simpel, die Kartoffeln sind fest und eine Sorte mit Geschmack. Meine Chefin schwärmt vom Karpfen, sie, die sonst nur mikroskopisch kleine Portionen isst, schwelgt im locker zerfallenden Fisch, sortiert die Gräten raus und schafft die gesamte Portion - mir fallen nur noch zwei kleine Kartoffelreste zu. Alle Erwartungen werden zuverlässig erfüllt. Preis Leistung ist hervorragend - wirklich preiswert, nicht "billig".
Was das Ambiente betrifft - der Stil der späten Siebziger/ Achtziger Jahre, etwas zu dunkel - und das Publikum, so habe ich das im Gefühl wird wie wir selbst allmählich älter (evtl. sind deshalb nicht alle Plätze mehr besetzt?) Nein - es ist ein gealtertes "Publikum". Beenkelt kümmert sich die Großeltern um die Kleine Folgegeneration und gönnen den eigenen Kindern etwas Sonntagsfrieden und -Spaß. Man merkt an dem, was wie in welcher Menge serviert wird, dass es viele "Stammgäste" sind - einige wenige Neulinge darunter, die noch nach dem Richtigen suchen müssen. Es ist halt der Waldfrieden - etwas heller wäre inzwischen wohl angebrachter. Doch alles ist sauber, gepflegt, selbst an dem, was in die Jahre gekommen ist, gibt es nichts auszusetzen, nichts wirkt abgenutzt oder verschlissen - alles okay.
Wenn man am Sonntag nach spätem Aufstehen dann irgendwann Mittagshunger bekommt, heißt es zu überlegen, wo und wann man noch was Warmes zu essen bekommen wird – die 14:00 Uhr Grenze löscht bereits viele Restaurants aus der Zielliste. Wann fällt die endlich der aktuellen Lebensrealität zum Opfer – gut für meinen Schwiegervater wäre ein Sonntag Mittag ohne Suppe und Nachtisch und nach 11:45 - 12:00 begonnen seine Lebensrealität gewesen – aber das ist Jahrzehnte her). Ja und dann muss man... mehr lesen
Restaurant Insel Rott am Rhein
Restaurant Insel Rott am Rhein€-€€€Restaurant, Gaststätte, Gästezimmer, Gasthof072474175Insel Rott 2, 76351 Linkenheim-Hochstetten
4.0 stars -
"Gasthaus Waldfrieden - Fischers Fritz fischt frischen Fisch - hier kommt er auf den Tisch" Gast im HausWenn man am Sonntag nach spätem Aufstehen dann irgendwann Mittagshunger bekommt, heißt es zu überlegen, wo und wann man noch was Warmes zu essen bekommen wird – die 14:00 Uhr Grenze löscht bereits viele Restaurants aus der Zielliste. Wann fällt die endlich der aktuellen Lebensrealität zum Opfer – gut für meinen Schwiegervater wäre ein Sonntag Mittag ohne Suppe und Nachtisch und nach 11:45 - 12:00 begonnen seine Lebensrealität gewesen – aber das ist Jahrzehnte her). Ja und dann muss man
Geschrieben am 19.01.2015 2015-01-19| Aktualisiert am
19.01.2015
Besucht am 05.10.2013
Direkt am Hofheimer Markt und Parkplatz befindet sich "Zum Türmchen". Bei schlechtem Wetter mit ein paar Schritten vom Parkplatz über den kleinen Steg, der über einen künstlich angelegten Bachlauf führt - vorbei an der großzügigen Außenterrasse, die im Sommer bei gutem Wetter sicher sehr hübsch ist - durch einen engen Durchgang, um die Ecke geht es auf schmaler Treppe hoch in den ersten Stock - wo man von zwei jungen freundlichen Damen in Empfang genommen wird.
Das schmale Fachwerk-Ensemble der früheren Hofheimer Stadtmauer stammt ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert. Seit 1992 betreibt die Familie Prins hier ihre Weinstube / Restaurant mit insgesamt 80 Sitzplätzen - klein aber fein - eher für sehr zierlich gebaute Menschen denn für den R.Calmund-Typ - aber auch das geht. Die Außenfläche dürfte nochmal soviel Plätze bieten.
Deutsch-holländische Küche ist im Angebot - einfach gemacht, nichts was einen geschmackstechnisch "umhauen" würde - etwas zu Essen - hausgemachte Bratkartoffeln, Schnitzel. Die zu empfehlende Spezialität des Hauses sind aber die Pfannkuchen mit den angebotenen unterschiedlichsten Füllungen. Die Portionen sind gut - nachwürzen geht immer und die spezielle Umgebung lässt niemanden allein am Tisch - zumindest akustisch ist man an allen Plätzen mit dabei - die Enge macht es, der hohe Raum bis in den Spitzgiebel ist komplett genutzt.
Allein deshalb muss man, wenn man schon mal in Hofheim (Taunus) ist, in diese Weinstube "Zum Türmchen" hochgestiegen sein. Pfannkuchen machen gut satt - die freundliche Bedienung ist schnell und korrekt. Aber im Sommer, bei warmen Sonnenwetter werden wir sicher mal auf der Außenfläche das Markttreiben beobachten. Rein vom Ambiente her ein besonderes Restaurant mit seinen schlichten Gerichten auf Hofheimer Preisniveau.
(Die Fotos stammen aus 2013, daher das Datum)
Direkt am Hofheimer Markt und Parkplatz befindet sich "Zum Türmchen". Bei schlechtem Wetter mit ein paar Schritten vom Parkplatz über den kleinen Steg, der über einen künstlich angelegten Bachlauf führt - vorbei an der großzügigen Außenterrasse, die im Sommer bei gutem Wetter sicher sehr hübsch ist - durch einen engen Durchgang, um die Ecke geht es auf schmaler Treppe hoch in den ersten Stock - wo man von zwei jungen freundlichen Damen in Empfang genommen wird.
Das schmale Fachwerk-Ensemble der früheren Hofheimer Stadtmauer stammt ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert. Seit 1992 betreibt die Familie Prins hier ihre... mehr lesen
Zum Türmchen
Zum Türmchen €-€€€Restaurant, Biergarten0619226747Burggrabenstraße 16, 65719 Hofheim am Taunus
3.0 stars -
"Diese winzige Weinstube der Familie Prins mit der Spezialität Pfannkuchen muss man besucht haben!" Gast im HausDirekt am Hofheimer Markt und Parkplatz befindet sich "Zum Türmchen". Bei schlechtem Wetter mit ein paar Schritten vom Parkplatz über den kleinen Steg, der über einen künstlich angelegten Bachlauf führt - vorbei an der großzügigen Außenterrasse, die im Sommer bei gutem Wetter sicher sehr hübsch ist - durch einen engen Durchgang, um die Ecke geht es auf schmaler Treppe hoch in den ersten Stock - wo man von zwei jungen freundlichen Damen in Empfang genommen wird.
Das schmale Fachwerk-Ensemble der früheren Hofheimer Stadtmauer stammt ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert. Seit 1992 betreibt die Familie Prins hier ihre
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Es ist – gerade bei Sonnenschein – ein wunderschöner alter Ort – die Kaiser- und Binnenhansestadt Tangermünde, die sich da mit backsteinbewährter Mauer über die Elbe erhebt. Fünf Jahre von Kaiser Karl IV. (1373-1378 war Tangermünde seine Nebenresidenz des Hradschin in Prag) haben genügt, aus der alten Handelsstadt an einer Elbefurt einen Ort zu machen, den man nach einem Großbrand im siebzehnten Jahrhundert wieder errichtete, die riesige St.Stefanskirche und die Burganlage verblüffen angesichts einer Einwohnerzahl, die gerade den untersten fünfstelligen Zahlenbereich tangiert.
Dass man dann nach dem zerstörenden Feuer eine zierliche kleine Frau nach hinreichender Folter auch noch für den Brand der Stadt schuldig befand und bei lebendigem Leibe verbrannte, hat man vermutlich als weitere Folter späterer Schülergenerationen und deren Deutschlektüre lehrplanbedingt machen müssen … (Erstausgabe: Theodor Fontane, Grete Minde Nach einer altmärkischen Chronik. Wilhelm Hertz, Berlin 1880). Man sieht, der Terror hat schon früh die Bürger bedroht und zu überzeugenden juristischen Leistungen und Ergebnissen geführt.
Direkt am Eulentor, dem verbliebenen Teil des nördlichen Stadttors befindet sich die Alte Brauerei, die zwar kein Bier mehr braut (aber solches plant, Gebäude errichtet und Brauanlage wird wohl montiert) sondern Gäste in Hotelbetrieb und Restaurant bewirtet. Wir hatten hier das als Programm 1 auf der Homepage beschriebene Arrangement „Drei Tage Tangermünde“.
Das Restaurant ist und wirkt gepflegt, im Stile einer gutbürgerlichen Wirtsstätte des 19ten Jahrhunderts. Das Servicepersonal ist überwiegend jung, die Mädels im praktischen Dirndl, zwei junge Männer, einer davon sehr beflissen und offensichtlich mir sehr guter Ausbildung zum Restaurantfachmann, dessen Auftreten (in Normal-Kleidung) durchaus gehobener Restaurant-Klassen angemessen war, der Andere geschätzt noch Lernend. Service wird daher von mir mit 3 bzw. 4 besternt. Am ersten Abend bediente uns eine fortgeschritten- junge weibliche Kraft und der junge Restaurantfachmann, am zweiten Tag bediente er uns und eine weitere Kollegin kümmerte sich um Nachschenken und abräumen.
Das 2-Gang Menu des ersten Abends beginnt obligatorisch mit einer Altmärker Hochzeitssuppe – eine Hühnerbrühe mit Spargelstücken, Eierstich, kleinen Fleischklößchen und frischer Petersilie bestreut dazu zwei Scheiben gewärmtes Baguette. Den Hauptgang konnten wir uns aus der Karte wählen, wobei für die mit Stern gekennzeichneten Gerichte Zuzahlung verlangt wird ( d.h. über 13,90 bzw. 14,50) Am ersten Abend wählte ich das 230g argentinische Rumpsteak (Gargrad medium, bitte eher medium rare als medium) mit Rosmarinkartoffeln, Pfefferrahmsoße, Pfannengemüse (18,90 = 5 € Zuzahlung), meine Frau wählt gebratene Riesengarnelen mit Beilagen-Salat, Aivar und Baguette (13,50). Als Getränke bestellen wir, da meine Frau friert ein Glas Grünen Tee (1,80) Maisel alkfrei Weizen (0,5l 3,50) später noch Rhabarbermost (0,33l 2,90) Jever vom Fass (0,3 2,40). Neben den Getränken werden sofort elektrische Salz- und Pfeffermühle auf den Tisch gestellt.
Die traditionelle Altmärker Hochzeitssuppe sei frisch mit „ein, zwei Hühnern“ gekocht, erklärt mir der junge Restaurantfachmann beim Abräumen später auf meine Nachfrage. Da die Brühe mir für „echt“ aber zu huhnkräftig schmeckt und Suppenhühner abgesehen vom Seltenheitswert am Markt auch keine weitere Verwendung im Restaurant finden können, denk ich aber, dass die Hühner feingekörnt aus einer Pappschachtel mit rotem Deckel kommen, evtl. sogar die Suppe komplett Convenience ist. Da ich die Suppe früher schon mal als Glaskonserve geschenkt bekommen hatte und die ähnlich brühkräftig und auch der Eierstich ähnlich und ähnlich fest war . Dennoch – die Suppe schmeckt (und Wärme tut nach dem an sich sonnigen aber kalten Tag gut).
Das 230g Rumpsteak kommt zunächst „recht klein“ rüber, ist im Gargrad gerade noch so wie ich es mag.In Begleitung von kleinen, halbierten ungeschälten Kartoffeln in der Pfanne gebraten – ein frischer Rosmarinzwei liegt dabei –und das Pfannengemüse ist feingehobelter Paprikamix rot, gelb grün mit Zwiebeln, kräftig als Gemüse gebraten. Als Zierde sind eine große halbe Erdbeere und Physalis auf dem Teller. Ich liebe es, wenn der Wirt vorsichtig mit dem Salzfass umgeht, gerade beim Steak – auch wenn das heutzutage nicht mehr so gehandhabt wird. Hier ist das Steak gott sei dank noch komplett ungewürzt – das mag ich – doch leider sind neben dem Steak auch die Kartoffeln und das Pfannengemüse weitest gehend ungewürzt, der Rosmarin wirkt auch erst zu Ende der Bratzeit zugelegt worden. So würze ich mehrfach nach - und mit den Elektromühlen geht das leicht, aber nicht geräuschlos.
Die „Riesengarnelen“ - bei dieser Bezeichnung gingen wir beide bei der Speisekartenlektüre zumindest von „Prawns“ aus – waren normal-große Shrimps – okay, im Großhandel werden die auch so unter der Bezeichnung geführt – für uns etwas überraschend. Aber die sind gut gewürzt, leicht mehliert gebraten und in angenehmer Menge. Der dazu gereichte Salat erinnert mich frappierend an die bei Jahrmärkten und Hausmessen oft vorgeführten Zerkleinerungsgeräte, bei denen der Verkäufer unter lauten Erklärungen kiloweise Gemüse im Handstreich kleinschrappt und raspelt – hier sind es Frisee, Eisberg, bunte Paprika, rote Zwiebel Tomate (auch in Scheiben) frische Gurke teilgeschält in Scheiben, mit einem leichten Dressing dazu als Deko Salatblätter drunter, zwei süßsauere Gurkeen Stücke geschlitzt und eingelegtes kleines Maiskölbchen mit zwei drei Stängel der Frühlingszwiebeln mit etwas Balsamico drauf – gute Portion vom Salat. Das genannte Aivar ist hellrosa – m.E. eine Mischung aus Frischkäse mit Tomatenketchup – aber nicht nachgefragt, kein Paprikaaivar, in dem kleinen Schälchen steckt noch eine milde Pepperoni – leider noch voll mit dem Einlegeessig –und ein Zitronenschnitz - dazu gibt es Baguette.
Am zweiten Tag ist das Restaurant abends komplett eingedeckt und Tische sind zu größeren Gruppen zusammengestellt. Der junge Restaurantfachmann, der uns heute bedient, erklärt, dass es heute zum Zweigang Menu keine Vorspeise gibt, sondern einen Nachtisch, eine Überraschung. Und wir schauen in die Weinkarte. Wenn ich schon mal irgendwann Wein trinke, dann möglichst regional – so diskutiere ich nur noch ob Weiß oder rot – und damit kommt weiter in die Diskussion, was wir denn heute zu Essen wählen. Meine Frau reflektiert heute auf die speckumwickelten Schweinemedaillons mit Kroketten Semmelbutter und Romanescoröschen – und mir liegt das Zanderfilet mit Honigmandelkruste, Brokkoliröschen und Wildreis bereits vorstellungsmäßig auf der Zunge. Da weiß ich gar nicht, warum oder wie meine Frau auf Rotwein kommt – noch dazu da hier Saale-Unstrut ein leichter Naumburger blauer Zweigelt auf der Karte seht, den ich liebend gerne bestellen würde doch nur nicht heute, heute nicht, nein – denn ich habe die Entscheidung bereits für den Silvaner getroffen - ein Saale Unstrut- Grüner Silvaner 2013. Weiter eine Flasche stilles Wasser zum Wein -
Der junge selbstsichere Kellner bringt die Flasche Wasser im Kühler und einen Kühler für den Wein und vier Gläser –Weinhaus Porta Landeskellerei steht auf dem Etikett, der Kellner öffnet die Flasche, gießt den Probeschluck ein – aber das Glas ist handwarm – der kleine Weinschluck zwar noch ideal temperiert – doch wenn der auch nur zehn Minuten auf dem Tisch steht, wird der zu warm. Er ist wunderbar leicht, angenehm fruchtige Traube mit etwas Körper, so wie ich Wein zum Essen mag. Also nicke ich die Flasche ab, aber reklamiere die Temperatur, bitte noch zwei Grad kühler – damit ist der junge Mann fast geschockt – war der Wein doch vermutlich lange im Weinkühlschrank – er füllt auch nimmt ihn gekonnt wieder, mit mit dem Versprechen, ihn kalt zu stellen – aber so ganz einverstanden ist er wohl nicht. Es ging alles bisher recht flott – doch nun warten wir – Wein wird zeitweise durch die andere Servicekraft nachgeschenkt – und ich bitte die Flasche am Tisch zu lassen – der Wein ist in der Zeit sicher nicht wesentlich kälter geworden – jedoch mein Glas. Evtl. als Reaktion auf meine Temperatur-Beschwerde für einen Weinbanausen wird nun viel zu viel ins Glas eingegossen? Die Flaschen sind nicht mehr halb voll, mehr als halb leer, wir fragen nach Brot, das schnell gebracht wird – aber heute mussten wirklich alle Gäste lange warten. Da muss irgend was Größeres den Ablauf blockieren, Personalausfall – ich weiß es nicht, aber die Gesellschaft und Gästeanzahl allein kann es nicht sein. Auch wenn später nach recht langem Warten aller Gäste an einem Tisch mit Feuerwerk die Ente für vier Personen serviert wird (und dort am Tisch von einer Köchin tranchiert wird – anders als die Gans in einer meiner anderen Rezensionen eines anderen Restaurants – aber auch die Ente hier ist bei aller Perfektion nicht so zart wie meine 3h Low Temp Ente) auch an der Ente kann es nicht gelegen haben. Doch endlich kommt (wie auch an den anderen Tischen) unser Essen.
Der erste große ovale Teller mit drei Schweinemedaillons, Kroketten und den Romanescoröschen und Gorgonzola Käsesoße steht vor meiner Frau, und meine Frau freut sich schon.
Mir stellt der junge Kellner den ovalen Teller mit dem Zanderfilet, einem schräg geformten Wildreisblock und Brokkoliröschen auf den Tisch. Die Honig-Mandelsplitterkruste ist etwas dunkel geraten, und liegt in Teilen, teilweise locker teilweise fest auf der Haut des Zanders. Der Reis ist eine Wildreis-Lankornreis-Mischung. So wie serviert, werde ich allerdings nicht an den Fisch kommen. Also nimm ich die Kruste ab und dreh den Fisch um, - der zart gebräunt aber hell weiß im Fleisch vor mir liegt - Die Mandelhonigmasse ist in sich fest, zu„knackig“ und schmeckt recht honiglastig. Zusammen aber mit dem mild gewürzten Fisch wirklich lecker. Dazu der Reis – weich gekocht, etwas weicher, als ich ihn selbst kochen würde, aber dadurch im Zusammenspiel ist die weiche Konsistenz durchaus altersgerecht, da der Biss ja bereits bei der Mandel-Honig-Kruste liegt. Ich bin sehr zu frieden, auch der Brokkoli ist schmackhaft gewürzt.
Am Gesicht meiner Frau sehe ich jedoch, dass Ihr Gericht heute nicht so gefällt, wie es das tun sollte – der frühe frohe Blick hat sich zu einem kritischen gewandelt. Mit dem Messer zeigt sie mir – das durchgeschnittene Medaillon strahlt mich trocken, weißfleischig tot, aber noch nicht nicht völlig totgebraten an. „Durcher“ ginge noch aber nur in schwarzer Kruste. Wir rufen kurz die ausgebildete Servicekraft, die das auch sieht, bedauert, bittet, doch noch ein weiteres Medillon zu schneiden – gleiches Bild. Entschuldigung –und ja es würde nun etwas dauern, wenn er das jetzt mitnimmt – logisch. Gut- zum Wegwerfen ist es zu schade –Und da meine Frau hungrig ist, sagt sie, okay ich ess das jetzt so – ist ja auch Schweine- kein Rindfleisch. Die Servicekraft atmet auf, sagt Danke. Das war aber dann auch schon die gesamte Reklamationsbearbeitung. Es war dann doch essbar - wegwerfen geht bei uns nicht. (Als am Nebentisch dann „ganz durch“ bestellt wurde……)
Nun aber dauert es noch etwas – die Überraschung! Was wird es sein ? Eis? Die Standardgerichte heute lassen uns nichts besonders Raffiniertes erwarten – Dann kommt die Bedienung mit zwei weißen großen viereckigen Tellern – ich sehe das „Eck“ einer herzförmigen Eiswaffel die wohl in Sahne steckt – weiter noch nichts – dann seh ich – wow – optisch vielleicht nicht so überraschend, aber es wird ein noch warmes Schokotörtchen mit leicht flüssigem Kern angekündigt – und wow, das ist wirklich sehr gut gemacht – das Törtchen hat Niveau –egal ob Sprühsahne –oder die Kiwi ungeschält auf dem Teller ist – das ist egal.
Fazit: gutbürgerliche Küche bodenständig „hausfraulich“ gemachte Speisen, PLV stimmt in sich auch. Also gerne wieder.