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Aufgrund der phasenweisen Unpässlichkeit meiner Lieben hatte sich das immer wieder verschoben.
Als es dann in der ersten Januarwoche klappen sollte, war das, vom Kollegen gelobte, Haus noch im Winterurlaub.
Es lief eben mal wieder ;-)
Pleidelsheim, ja das kennt man. Ist doch der nächste Autobahnanschluß (A81) so benannt. Aber dort selbst war ich noch nie. Und da wir nicht durch fahren mussten sondern der Kollege eher am Rand wohnt, kann ich auch nicht sagen, ob es sich lohnt ;-)
Aber wir hatten uns gut unterhalten, die Kleine bespaßt und noch ein passendes Bier gelupft, bevor es dann los gehen sollte. Im Nachbarort Freiberg ins Bella Vita. Kollege meinte, er habe nur Gutes gehört und das weltweite Netz lobe es mit 4,5/5 ebenfalls.
Gut, dachte ich, Kollege hat was gelernt. ;-) Der Hintergrund: Bei einer ähnlichen Konstellation schlug er mir mal ein Haus im benachbarten Ludwigsburg vor. Ich war von diesem aus einer lange zurückliegenden Einkehr nicht sonderlich begeistert und voilà, das Netz spuckte auch nur eine 3,9 aus. Wer es lesen kann weiß natürlich, dass solch eine Note eigentlich schon fast no-go heißt.
Die Fahrt nach Freiberg dauerte nur wenige Minuten. Die Parkplatzsuche knapp länger. Aber wenn man schon eine Weile den Zivi macht, dann wird man schmerzunempfindlich. Ich stellte den Hobel quer auf den Hof und fragte drinnen (Stichwort Rollstuhl) mal blöd (das kann ich! ;-)) und freundlich nach. Sofort wurde mir ein privater Stellplatz offeriert. Ich löschte also die Ladung und fuhr die 10m ums Haus.
Schnuckeliges Häuschen, dachte ich noch, und beim Eintreten war dem auch drinnen so. Alt, gepflegt aber auch irgendwie eng.
Das fällt normalerweise nicht auf, aber wenn man rangieren muß, dann merkt man das. Vor dem Eingang gibt es eine (mit Hilfe) überwindbare Stufe. Ansonsten ist es dort ebenerdig. Auch die Damentoiletten, wenngleich nicht barrierefrei. Die Herren dürfen über eine enge steile Stiege einen Stock höher zur Getränkerückgabe.
Den freundlichen und umgänglichen Ton des Kellners bekam ich ja schon zu Beginn mit. Und so ging es auch weiter. Immer freundlich und auch mal ein Spässle mitmachend wurden wir von dem Herrn gut umsorgt. Zuallererst mal mit den Karten welche in Art einer Holzkladde an den Tisch kamen. Und dann offenbarte sich ein deutliches Manko des Platzes. War es bei den Damen noch ausreichend hell (die strahlten eben von innen) war bei uns beiden Kollegen schon sehr düster.
Da hätte ein weiterer Strahler in der Decke oder so… gut geholfen. Es war auch keine Birne defekt. Das Eck war so dunkel. Gut, vor 20 Jahren hätte ich das dennoch alles gut lesen können. Heute bin ich bisweilen froh, dass das allgegenwärtige Häändie ein knackiges LED-Strahlerle eingebaut hat. Mit meinem letzten Mobile hätte ich auch die Bilder himmeln können. Mein Neues (Budget-Klasse vor anderthalb Jahren) hatte da schon erstaunlich Muskeln. Das überraschte mich, da ich aus bildästhetischen Gründen grundsätzlich ohne Blitz knipsographiere.
Da aber auf dem Teller wichtiger ist wie die korrekte Illumination deselben kamen wir dann mal zur Bestellung.
Zuerst im Glas:
Da es bei mir schon ein zuvor genossenes Bier gab, sollte es in Anbetracht der Rückfahrt ein großes (0,4l) Bitter Lemon geben (4,50)
Ein ebenso großes Spezi für meine Liebe zu 4,- und ein SP (0,75 zu 5,80).
Unsere Gegenüber, zumindest die Erwachsenen, hielten sich an je einem
Pino Grigio (0,2l oder 0,25l) und einem Primitivo zu je 5,20 fest.
Als das mal geklärt war sollten auch noch ein paar Speisen den Tisch bevölkern.
Für uns beide eine Salätchen gemeinsam zuvor:
Insalata Italia zu 8,50
Unsere Mitesser teilten sich ein, an der berühmten Schiefertafel ausglobtes, Vitello Tonnato als halbe Portion, also zu 9,90 zusammen für zwei Viertel.
Ich sah mir das Ganze ja zuvor im Netz an und spielte durchaus ernsthaft mit dem Gedanken vielleicht lieber die Spaghetti AOP (evtl. entsprechend gepimpt) zu nehmen. Die Pizzen sahen mir zu „formidabel“ und auch etwas arg bleich aus.
Letztlich entschied aber irgendetwas in mir dann doch für die Pizza. Da konnte ich irgendwie nicht aus meiner Haut ;-) (I had a job to do, flying to Freiberg…)
Na gut, dann wurde es eben die „O Mama Mia“ für ortsübliche 10.-. mit Sardellen, Oliven, Peperoni, scharf. Ich tauschte die Salzsteine (Sardellen) gegen die Nitrosamine (Salami).
Kollege entschied sich für die oritschinale Mama Mia.
Seine liebe Frau wählte die „Linda“ (11.-) mit Spinat und Gorgonzola.
Und die Meinige Linguine Mare e Monte (13.-).
Die Kleine war hipp- oder milupagestärkt und orderte daher nix.
Die Getränke kamen zügig und in passender Temperatur. Ich war schon im Begriff „gut gekühlt“ zu schreiben, aber irgendwie wäre das bei Rotwein nicht ganz so das richtige Attribut. Ich hatte es hier quasi mit einer ganz speziellen Spezies zu tun ;-)
Sie passten einfach. Also die Getränke und die Tischgäste!
Nicht allzu lange mussten wir auch auf die Vorspeisen warten.
Unsere Gegenüber waren mit den Vitello Tonnato, also der halben und dann noch geteilten Variante zufrieden. Mehr habe ich nicht erfragt, bzw. sie haben nicht gemault.
1/4 Vitello Tonnato
Unser Salat sah aber etwas sehr übersichtlich aus. Sehr variantenreich und bunt war er aber. Und zudem auch schon ganz passabel mit Dressing versorgt. Was mich aber nicht davon abhielt meinen Teil noch mit etwas Balsamicoessig zu versorgen. Ach ja, Extrateller mussten wir erfragen. Vielleicht werden solch übersichtliche Salate hier nie geteilt oder man steht auf gebrauchte Tischdecken. Ich tippe aber auf Ersteres ;-)
Die unter dem Salat herauslugenden Schinkenröllchen waren günstiger Formvorderschinken und schmeckten entsprechend flach.Der Rest war nett aber doch auch sehr austauschbar. Die dazu gereichten Pizzabrötchen waren an und für sich ganz passabel.
Der Salat war noch nicht ganz seiner Besimmung zugeführt, da tauchten auch schon die Pizzen und die Pasta auf. Und mal wieder war ich froh darüber, erwähnt zu haben, dass die Pizzen gerne etwas mehr Farbe bekommen dürften.
Gut sahen sie aus. Ordentlich belegt kamen sie auch rüber. Der Boden war einigermaßen dünn und stabil und der Rand sah aufgegangen aus. Das war er aber nur bedingt. Er war eher teigig und schwer. Er hätte vielleicht einigermaßen gepasst, wenn er kräftig gewürzt gewesen wäre, aber das ging ihm leider spürbar ab. Der Belag war insgesamt ebenfalls etwas flach. Da fehlte schon etwas Aroma und Intensität. Nein, nicht schlecht, aber eben mit Luft nach oben. Das können einige andere schon besser. Aber, und das soll der Fairness halber auch angemerkt werden, viele auch deutlich schlechter!
Meiner Frau ging es da schon besser.
Schon mal im passenden Gargrad kamen sie mitsamt der sahnigen Soße gut bei ihr an. Auch Geschmack und Aroma gefielen ihr ganz gut. Und Quantitativ waren sie auch mehr als ausreichend. Deutlicher Punkt an die Pastaküche. Eine erkleckliche Zahl an perfekt gegarten und angenehm großen Garnelen tummelte sich in dem witzig aussehenden Teller.
Da ich natürlich fotografierte wurde es auch zum Thema, dass ich es irgendwo nieder schreibe. Und um alle Speisen einschätzen zu können bot mir die Frau meines Kollegen prompt ein Eck ihrer Pizza an. Ich lehnte lachend und dankend ab und erwähnte, dass mir ihre Einschätzung reichen würde. Das hatte ich so auch noch nicht erlebt. Und leider hatte ich letztlich sogar vergessen das Ergebnis abzufragen. Witzig irgendwie ;-)
Unterm Strich zählen aber eigentlich immer unser beiden Erleb- und Ergebnisse und nur diese fließen in die Wertung ein.
Letztendlich kann man hier schon einkehren. Es ist schnuckelig (bei uns fast zu schnuckelig (Licht)) und nett hier. Der Service ist gut und ausgesprochen freundlich. Die Preise halten sich für die Lage im Rahmen und sogar das Essen geht soweit. Wie so oft ist es so, dass entweder die Pasta oder die Pizza herausragen. Hier war es klar die Pasta. Aber auch die Pizza dürfte genug Abnehmer finden, wenn man dem Netz und dem Take-away-Verkehr glaubt.
Extra ansteuern würde ich das Haus aber nicht mehr. Da denke ich, dass der eine oder andere Mitbewerber bessere Argumente auf den Pizzateller bringt. Vielleicht hätten aber die Spaghetti AOP… aber wahrscheinlich werde ich es nie erfahren.
PS:
@Max Mustermann: Beim nächsten Mal wird der Checker vom Neckar anvisiert. Wäre doch gelacht, wenn es nicht doch irgendwann klappen würde ;-)