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Wir kamen etwas vor der Zeit am "Hämmerle´s" an und blieben deshalb noch ein paar Minuten im Auto sitzen; um 11:33 Uhr schloss ein Service-Mitarbeiter das eiserne Gartentörchen auf und zusammen mit einem anderen Paar, das ebenfalls gewartet hatte, betraten wir die heiligen Hallen. Frau Hämmerle, die Serviceleiterin, empfing uns im Eingangsbereich, prüfte im Computer kurz unsere Reservierung und geleitete uns anschliessend ins sogenannte Kaminzimmer, wo sie uns die freie Tischwahl überliess. In diesem Raum hatten wir schon bei unserem letzten Besuch gesessen; Frau Hämmerle trug damals eine Art von flauschigem weissen Bademantel, der eher zu einem "Saunaclub" gepasst hätte, nicht aber zu einem Restaurant, das wie das "Hämmerle´s" gastronomisch in der ersten Bundesliga spielt. Gestern war sie ganz in Schwarz gewandet; so eine Art Hosenanzug, und mit Nikes an den Füßen. Klassisch kam der Service-Herr, der unseren Tisch mitbetreute: schwarze Hose, weißes Hemd, schwarze Weste. Er brachte uns auch die Speisekarte; wie er uns verkündete, gäbe es auch eine Tagesmenü-Karte: "An der schreibt aber der Chef gerade noch; sobald sie fertig ist, bringe ich sie zu Ihnen an den Tisch". Ich bat noch um die Weinkarte, die postwendend kam, und wir beschäftigten uns zunächst mit der normalen Speisekarte. Darauf wurden zwei Menüs angeboten, das Bliesgau-Menü zu EUR 39,00 und das Frühlingsmenü zu EUR 69,00; natürlich konnte man auch à la carte speisen. Dafür hatte ich mich bereits zuhause entschieden; wollte ich mir doch den Bauch nicht vollschlagen sondern noch Platz für Torte und Kuchen am Nachmittag lassen. Um etwa 12 Uhr hatte sich das Restaurant gut gefüllt; ganze zwei Tische waren noch frei und wenig später waren auch diese besetzt: die Hütte war voll und brummte so richtig; Küche und Service liefen zur Hochform auf und hatten alles im Griff.
Der Service brachte kurz vor zwölf Uhr die mittlerweile fertiggestelle Tagesmenü-Karte an den Tisch und erfragte unsere Getränkewünsche. Meine Frau nahm wie gewohnt "ihren" Averna auf Eis (EUR 4,50) und zum Essen eine kleine Flasche Teinacher (0,25l EUR 3,00). Ich entschied mich diesmal für einen Auxerrois (Karaffe 0,2l EUR 9,50) von meinem Elsässer Lieblingswinzer Armand Gilg aus Mittelbergheim, der ansonsten wunderbare Rieslinge hat, die hier leider nicht auf der Karte stehen. So richtig geschmeckt hat mir der Auxerrois aber nicht; beim nächsten Besuch nehme ich lieber wieder den Pfälzer Riesling vom Weingut Mussler.
Meine Herzallerliebste entschied sich für das Tagesmenü, das je nachdem was der Gast sich unter drei Vorspeisen, sechs Hauptgerichten und zwei Desserts auswählte, zwischen EUR 35,00 und EUR 49,00 kostete; sie war mit EUR 45,00 dabei. Als Vorspeise hatte sie sich für die "Kartoffel-Bärlauchsuppe mit Krabben, Saibling und Ofencrustinis" entschieden. Ihr Hauptgericht war "Rumpsteak und Kalbsbäckchen mit Pilzen und Pommes Frites" und als Dessert kam für sie "Eine Kugel Eis/Sorbet mit Schlagsahne". So ganze 100 Prozent zufrieden war sie mit ihrer Wahl nicht; es wurde ein klein wenig gejammert auf sehr hohem Niveau. "Bei meiner geschmacklich einwandfreien Suppe hätte ich den Saibling nicht gebraucht und die Kräuterkruste auf meinem Rumpsteak, das eine kleine Spur über medium rare drüber war, war mir etwas zu senflastig". Ansonsten war sie aber sehr zufrieden und am besten gefiel ihr das von ihr ausgesuchte Dessert. Das Eis war ein Basilikum-Minze-Eis und der absolute Hammer; dass so etwas schmecken würde, hatte ich persönlich mir nicht vorstellen können, aber mein "Kostelöffelchen" überzeugte mich absolut. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass es zu Beginn als Amuse Bouche das uns schon hinlänglich bekannte Ingwer-Möhrensüppchen mit der tomatenbelegten "Minipizza" gab; hier täte ein wenig Abwechslung mal ganz gut. Zwischen Vorspeise und Hauptgericht servierte man uns ein Blutorangen-Rotwein-Sorbet; geschmacklich allererste Sahne, obwohl keine Sahne dran war.
Ich hatte mich (siehe oben) bereits zuhause entschieden, was ich essen wollen würde: als Vorspeise "Unsere Fischsuppe mit feinem Fisch, Aioli und Ofencrustinis" für EUR 14,00 und als Hauptgericht das "Original Wiener Schnitzel vom Kalb mit Preiselbeeren, Gurkensalat und Pommes Frites" für EUR 27,00. Ganz ausgezeichnet die Fischsuppe; sie kann geschmacklich sogar mit der Fischsuppe von unserem Lieblingsspanier "La Paella" mithalten, und das will schon wirklich etwas heissen. Prima Aioli und ein gigantisches Mörderteil von einer Garnele, die im Pankomehlmantel spitzenmässig gegart worden war. Rouille durfte natürlich zur Fischsuppe nicht fehlen; insgesamt eine Super-Vorspeise. Super war auch mein Original Wiener Schnitzel; so ein feines habe ich seit vielen Jahren nicht mehr auf dem Teller gehabt! So ganz "original" war es allerdings nicht; es fehlten Petersilie, Kapern und Sardellenfilets. Und die Zitrone hätte ich mir im Säckchen gewünscht; mehr und mehr Restaurants der Fine Dining-Liga sind mittlerweile dazu übergegangen, sie so an den Tisch zu bringen, während hier im "Hämmerle´s" in der Hinsicht wohl die Zeituhr stehengeblieben ist. Nach meinem insgesamt absolut runden Mahl verlangte es mich nach einem Digestif; konnte ich mir leisten, denn als Geburtstagskind muste ich nicht selbst am Steuer sitzen sondern wurde gefahren. Frau Hämmerle stellte mir das Angebot an Hochprozentern vor (Hundsärsch waren darunter leider nicht zu haben) und ich entschied mich für eine Mirabelle für EUR 5,50 aus dem Hause Trimbach; eine gute Wahl. Gegen 14:00 Uhr verlangte ich nach der Rechnung und gab unserem" Servicemitarbeiter" auch ein sehr ordentliches Trinkgeld; er hatte uns, flankiert von frau Hämmerle, bestens betreut.
Fazit: Cliff Hämmerle und seine Crew bieten besteKüche und beste Service; das beschert ihm nach wie vor viele Gäste, zu denen auch wir zählen, und natürlich werden wir wiederkommen!