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„KAVIAR-DINNER“ stand auf der YouDinner-Seite als Angebot. Das Ereignis wurde wortreich beschrieben:
„Edel, dekadent, teuer? – aber Kaviar ist so viel mehr. … Das zeigt uns das Team rund um Spitzenkoch Enrico Hirschfeld und Restaurantleiterin Ronja Morgenstern im neuen Kölner Gastro-Hotspot «Prunier Boutique & Restaurant». Seit Ende des Jahres können Kaviar-Begeisterte die edle Delik.“atesse unweit des Kölner Doms entdecken, kaufen und vor Ort in einem köstlichen Menu genießen. Enrico Hirschfeld, lange Zeit als Küchenchef an der Seite von Sternekoch Maximilian Lorenz, widmet sich ganz dem Thema Prunier und Balik. Verkoste mit uns die edlen Delikatessen und genieße ein Menu mit ‚Pariser Touch‘ im stilvollen Ambiente. … Seit fast 150 Jahren steht der Name Prunier für Kaviar; die Familie hatte einige Zeit lang sogar das weltweite Exklusivrecht für den Import der schwarzen Perlen. 2004 fusionierte Prunier dann mit Caviar House, dem weltweit größten Importeur iranischen Kaviars. Das Traditionsunternehmen ist heute der einzige Händler, der seinen Kaviar selbst erzeugt – ökologisch und nachhaltig. ...“
Das klang schon recht „dekadent“ - aber auch vielversprechend! Was soll es schon: Man lebt nur einmal. Ich habe mir also einen Platz gebucht.
Mit einem guten Bekannten war ich bereits vor einigen Tagen zum Lunch hier eingekehrt. Da habe ich aber „nur“ den Mittagsangebot verkostet – ohne „Zutaten“ aus dem „Kaviar-Bereich“. Das wollte ich an diesem Abend erleben.
Mit „echtem“ Kaviar habe ich in der Regel wenig zu tun. Rosa Lachs- oder Forellenkaviar kommt als Dekoration schon gelegentlich öfter auf den Teller.
Aber auch die Stör-Produkte habe ich manchmal in einem Menü serviert bekommen.
Vor vielen Jahren bei der Messe „Eat & style“ in Köln-Deutz haben wir an verschiedenen Ständen kleine Proben verkostet. Manche schmeckten angenehm, andere waren doch recht salzig. Die Farben unterschieden sich leicht und natürlich der Durchmesser der Perlen.
Mein absoluter Favorit ist bisher von Helmut Thieltges zubereitet: Die Rinderfilet-Tatar-Torte mit Kaviar (Imperial Gold Kaviar) auf Kartoffelrösti.
Aber auch im Lärchenhof gab es eine Portion N25 Oscietra Kaviar bei einem Gang. Diese Störe werden frühestens nach 16 Jahren geschlachtet, wodurch ihr Rogen besonders lange reifen kann. Sodann durchläuft der N25 Kaviar eine spezielle Fermentation bevor er in den Handel kommt.
In der Post in Odenthal gab es zum Seeigel eine Portion Kaviar aus der Fischzucht Hahn in Wipperfürth.
Doch in einem Restaurant, das sich auf Kaviar und Balik spezialisiert hat, war ich noch nie vorher.
Ambiente
Der Gastraum ist schon ziemlich klein. Mehr als die 10 Tische und Plätze für 20 Personen daran gehen wohl kaum noch. Jeder Winkel wird genutzt.
An der Decke sind Lampen, die eine Ringform haben, befestigt. Wünschenswert wäre zusätzlich ein Belag, der Schall schlucken könnte.
Besonders viel Platz hat man als Gast also nicht. Für Besteck und Geschirr reicht es gerade noch so.
Die Servietten haben einen „Stör“-Aufdruck.
Sauberkeit
Alles wirkt gut gepflegt.
Sanitär
Auch hier ist jeder Millimeter ausgenutzt. Es gibt für Damen und Herren je eine Kabine. Allerdings sind die Toiletten ebenerdig zu erreichen.
Service
Alle Mitarbeiter*innen sind freundlich und geben auch gerne eine Auskunft. Aufmerksam wird aufgetragen und abgeräumt.
Die verkosteten Speisen
Getränke
Champagne Lombard Cuvée Caviar House
Macon Villages Jadot
Stephane Magnien Coteaux Bourguignons Pur Pinot Noir 2018
Mineralwasser (still, medium)
Espresso
Die beiden Weine waren grundsolide und passten zu den Speisen und schmeckten auch solo. Allerdings gab es den Roten auch zur Nachspeise.
Der Begrüßungschampagner perlte angenehm und machte Appetit auf die folgenden Gänge.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Den Lunch stufe ich als recht günstig ein; das Menü erscheint bei der Qualität der Waren ebenfalls angemessen.
Die Getränke finde ich persönlich doch etwas zu hoch angesetzt. Heute gab es Champagner (1 Glas), einen Weißwein, einen Rotwein (es wurde jeweils nachgeschenkt), zweierlei Wasser (mit und ohne Kohlensäure in großen Glasamphoren) und Kaffee. Zum Nachtisch hätte ich gerne einen passenden weiteren Wein erwartet.
Die Weinkarte, die ich beim Lunch eingesehen habe, ist nämlich äußerst umfangreich.
Grüße aus der Küche gab es nicht, aber Brot und Butter wurden gereicht.
Nach der Karte kosteten die Gerichte nach meiner Rechnung rund 140 Euro und dann wären die Getränke bei etwa 100 Euro (und da hätten auch gefühlt 80 gereicht). Aber meckern kann ich da auch nicht groß und will ich auch gar nicht.
Schließlich war der Besuch insgesamt sehr anregend und abwechslungsreich (wenn man vom Wein absieht).
Fazit
Ich habe nun hier einmal mittags und einmal abends gegessen. Die Gerichte haben mir jeweils recht gut gemundet; aber mir ist das Lokal etwas zu eng und zu laut. Für eine Runde mit YouDinner würde ich sicher wieder einkehren, weil die Mitglieder alle begeisterte Esser sind und sich herrliche Gespräche ergeben. Mittags für einen schnellen Lunch halte ich das Restaurant ebenfalls für recht geeignet. Jedoch für ein Besuch zu zweit wäre es mir zu laut und zu ungemütlich; da möchte ich mich leise unterhalten und nicht die Gespräche aller anderen übertönen müssen.
Daher kann ich das Lokal für eine angeregte Gruppe gut empfehlen; für einen entspannten Abend eher weniger.
So schwankt die Einstellung von wenn es sich ergibt bis gerne wieder.
Der Abend in diesem Rahmen war jedoch wunderbar.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 15.02.2022 – abends – 1 Person (20 YouDinner-Gäst*innen)
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm