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Die wechselvolle, aber traditionsreiche Geschichte der Tanne (die ursprünglich wenig verlockend Gasthaus zum Wurm hiess), lässt sich sehr schön auf der Homepage nachlesen. Das imposante Landgasthaus ist immerhin an seiner auffallend lindgrünen Schindelfront und seinen roten Fensterläden zu erkennen. Im schönen baumbestandenen, grosszügigen Biergarten spendet bestimmt auch eine Tanne Schatten. Hier kann man sich auf beeindruckend dicken, grob gezimmerten Bänken niederlassen. Von den Gasträumen haben wir an diesem Abend eher wenig gesehen, eigentlich nur auf dem Weg zu den Toiletten, die sich übrigens in einem Tiptopzustand befinden.
Die umfangreiche Speisekarte ist ganz nach unserm Geschmack. Von der sehr rezenten, aromatischen Leberspätzlesuppe (4,90 Euro) über die hausgemachte Bratensulz mit Bratkartoffeln (10,90 Euro) bis zum beeindruckenden Zwiebelrostbraten mit reichlich Röstzwiebeln, Fritten und Salat (23,50 Euro). Bedauerlicherweise wurde ich nicht der Brätstrudelsuppe ansichtig, so dass ich weiterhin rätseln muss, was wohl dahintersteckt. Viele Gerichte werden in zweierlei Portionsgrössen angeboten – doch Vorsicht, das kann täsuchen. Das Kesselfleisch mit Sauerkraut und Bratkartoffeln kommt selbst in der kleinen Portion (11,90 Euro) so mächtig her, dass man zu kämpfen hat. Der angemachte Romadur (wahlweise mit oder ohne Zwiebeln) geht dagegen eher als Appetizer durch. Besonders erstaunt haben uns die gebackenen (!) Kässpätzle, die das Aussehen eines gebackenen Camemberts haben und tatsächlich mit reichlich Preiselbeermarmelade gereicht werden. Dass dazu noch ein üppiger bunter Salatteller serviert wird und alles nur 11,90 Euro kostet, erfreut zwar den Geldbeutel, überfordert jedoch die jugendliche Spätzeleesserin. Was sie dann allerdings doch nicht davon abhalten kann, noch den hiesigen Kaiserschmarrn mit Apfelmus (10,60 Euro) anzutesten. Er sieht etwas trocken aus – probieren will ich ihn trotz mehrfacher Angebote aufgrund meiner Süssigkeitenallergie besser nicht. Die ansehnliche Portion ist jedoch beeindruckend. Getrunken wird hier vor allem das Meckatzer Bier aus dem nahen Heimenkirch. Die Most- (3,50 Euro) und Weinschorlen (3,80 Euro) werden traditionell gleich im Halblitergebinde ausgeschenkt, auf ausdrücklichen Wunsch geht’s aber auch kleiner. Bei dem herzhaften Essen darf natürlich auch ein entsprechendes Angebot an Spirituosen nicht fehlen (ein Willi oder ein Obstler vom Eichenfass jeweils unter drei Euro).
Die resolute, agile, auskunftsfreudige Servicedame (Patronin?) schafft mächtig was weg und ist nicht unterzukriegen, auch wenn alle Speisen und Getränke über eine Treppe raus in den Biergarten geschleppt werden müssen. Meine Hochachtung! Die Wartezeiten sind kurz, daher auch ein ausdrückliches Lob an die fleissige Küche! Bei längerem Aufenthalt wäre ich sicherlich gerne noch einmal hier eingekehrt. Einen Beleg kann ich ausnahmsweise nicht hochladen, da der Anführer unserer Wandergruppe an diesem Abend die Spendierhosen anhatte. Aber günstig erschien mir hier das meiste. Kein Wunder, dass auch zahlreiche Einheimische unter den Gästen zu finden sind. Bestimmt eine beliebte Location für den sonntäglichen Frühschoppen.