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Am Vorabend eines Lieferantenbesuchs in diesem Städtchen – ich hatte mich in dem einzigen Hotel des Ortes einquartiert - hatte ich mich nach einer kurzen Tour durch den Ort für das Abendessen im Restaurant des Hotels entschieden.
Bedienung
Beim Eintreten wurde ich von der Bedienung freundlich begrüßt, die mir schon beim Einchecken sehr positiv aufgefallen war. Sie überließ mir die freie Tischwahl in dem fast leeren Restaurant, es war nur ein weiterer Gast anwesend. Ich nahm an einem Tisch am Fenster Platz und bekam auch sofort die Speisekarte. Gleich darauf wurde ich gefragt, ob ich schon einen Getränkewunsch hätte, doch ich bat um Bedenkzeit, da ich erst die Karte studieren wollte.
Das dann später bestellte Getränk wurde schnell serviert, allgemein war die Bedienung freundlich, aufmerksam und flott unterwegs.
Essen
Die Karte bietet deutsche Küche mit internationalen Einschlägen, Salate, auch zum Sattwerden, zwei Pasta- und auch einige Fischgerichte. Der Schwerpunkt liegt aber auf Wildgerichten, Schnitzeln und Steaks. Leider ist die Karte nicht auf der Homepage des Hotels einsehbar.
Nach einiger Überlegung bestellte ich den „Ziesaraner Filettopf, Rückenfilets von Rind und Schwein auf Bratkartoffeln, mit Rahmchampignons und Käse, überbacken, dazu Blumenkohl- und Brokkoliröschen“ (13,50 €), dazu ein dunkles Hefeweißbier (0,5l für 3,50 €).
Nach wenigen Minuten brachte die Bedienung ein Töpfchen mit selbst gemachtem Schmalz und ein paar Scheiben Brot in einem Korb. Das Schmalz war sehr lecker, das Brot mit relativ wenig Eigengeschmack passte gut dazu.
Einige Minuten später wurde das Essen in einem Keramiktopf serviert. Am Rand befanden sich je ein Stück Blumenkohl und Brokkoli, bei deren Format ich nicht mehr von „Röschen“ sprechen würde. Der Brokkoli war mit gerösteten Mandelscheibchen verziert, auf dem Blumenkohl lag ein Klecks von in Butter angeschwitzten Semmelbröseln (Blumenkohl polnische Art).
Der übrige Inhalt verbarg sich unter einer Käsekruste, es waren aber Fleischstücke und Champignons deutlich erkennbar. Was mich jedoch irritierte war die Tatsache, dass die Bedienung keinerlei Anstalten machte, die deklarierten Bratkartoffeln in einem extra Gefäß zu servieren. Da sie aber zu diesem Zeitpunkt nicht im Gastraum war, konnte ich nicht danach fragen und begann zu essen.
Die beiden Kohlstücke erwiesen sich als angenehm bissfest und schmackhaft, die Steaks waren von guter Qualität, zart und gut mit Pfeffer abgeschmeckt. Die Käseschicht und die Champignons waren in Ordnung. Doch erst beim Vordringen in tiefere Schichten fand ich heraus, dass der Koch die Beschreibung „…auf Bratkartoffeln“ wörtlich genommen hatte. Tief unten fand sich eine Portion Bratkartoffeln, gut gebraten, mit schönen Röststellen, mit Specke und Zwiebeln abgeschmeckt – doch leider von der Rahmsauce und der Pilzflüssigkeit völlig durchtränkt, daher matschig und praktisch geschmacklos. Hier wäre eine weniger wörtliche Ausführung der Beschreibung mit separatem Servieren der Bratkartoffeln ein deutlicher Gewinn, so war das Ganze bestenfalls mittelmäßig.
Ambiente
Die Aufmachung des Hauses insgesamt ist gemäß dem gewählten Namen recht rustikal, sowohl das Kaminzimmer als auch die Hauptgaststube folgen diesem Stil. Der Fußboden in der Gaststube ist zum Teil mit großen Bruchsteinplatten belegt, zum Teil als Kopfsteinpflaster ausgeführt. Das Mobiliar ist in Eiche rustikal, die Stühle haben grüne Sitzpolster. Die Tische waren mit weißen Stofftischdecken bedeckt, darauf jeweils eine dicke Kerze im Keramikleuchter, eine Keramikvase mit mehreren Blüten sowie Salz- und Pfefferstreuer aus Porzellan. Die Plätze waren mit Steakbrettchen, Papierservietten und Besteck eingedeckt. Imitierte Vordächer mit dunklen Holzbalken zogen sich über den Tresen und die Tischreihe am Fenster, auf den Fensterbänken standen zahlreiche Topfblumen.
Sauberkeit
Einige Krümel waren auf dem Boden zu sehen, Geschirr, Gläser und Besteck waren aber sauber. Die Toiletten habe ich nicht besucht, daher ist hierzu keine Aussage möglich.