"Beim Dorsch hat Herr Petersen geschwächelt, der Fehmarnsche Sauerbraten war wieder spitze-wie leider auch die Preise"
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Landgasthof Petersen in Landkirchen
Pünktlich waren wir wieder im Gasthof und wurden freundlich von Frau Petersen begrüßt, und unser Tisch uns zugewiesen. Mit uns waren noch 4 weitere Tische besetzt und zusätzlich ging Frau Petersen mit einem älteren Pärchen das Catering zu deren Feier hier im Hause durch. Die Speisekarte wurde gereicht, aber schon mit dem Hinweis das Schollenfilets ob der großen Bestellmenge beim Fischhandel nicht mehr machbar seien. Ansonsten gibt es weiterhin die gewohnten Speisen, da hat sich an der Speisekarte nichts geändert. Allerdings haben sich die Preise teilweise dann doch schon ganz erheblich nach oben geändert.
Nichts geändert hat sich im wunderschönen, alten Gastraum. Der ist bis auf das Mobiliar noch immer auf dem Stand von Anfang 1900, und es wäre eine Sünde daran etwas zu ändern.
der Gastraum
Da wir am Nachmittag unterwegs waren und schon ein gutes Kaffeetrinken hinter uns hatten, verzichteten wir auf eine Vorspeise. Da wir ja bereits zu Hause wussten was wir bei Petersens essen wollen, brauchten wir also nicht lange in die Karte schauen, und bestellten:
Getränke:
· 1x 0,4ér König Pilsner (Köpi) für 4,90 €
· 1x 0,2ér Coca cola für 2,90 €
· 2x 0,2ér Grauburgunder zu je 7,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Dorschfilet gebraten mit Senfsauce, Salzkartoffeln und Gurkensalat für 26,90 €
· 1x Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln, Erbsen und Möhren für 19,90 €
· 2x Fehmarnscher Sauerbraten mit Gemüse der Saison, Kartoffeln und süß-saurer Soße für je 27,90 €
Auf die Getränke warteten wir keine 5 Minuten, dann waren sie am Tisch.
Grauburgunder
Derweil konnte man in der Küche emsiges Treiben vernehmen. Peter stand am Kochtopf und legte sich für uns ins Zeug. Hier wird nach wie vor frisch gekocht, und genau das lieben wir ja an diesem Gasthaus. Gutbürgerliche, frische Küche.
König Pilsner (Köpi)
Nach knapp 40 Minuten wurde es ruhig in der Küche, und Frau Petersen entschwand nach hinten in ebend jene. Wenig später waren sie und ihr Mann mit unseren vier Tellern am Tisch.
Opi Hartwig hatte sich wie gewohnt wieder dem Dorschfilet gebraten mit Senfsauce, Salzkartoffeln und Gurkensalat gewünscht. Wie sollte es anders sein. Kostete das Dorschfilet im letzten Jahr noch 24,90 €, war es in diesem Jahr zwei Euro teurer. Das ist moderat.
Dorschfilet gebraten mit Senfsauce, Salzkartoffeln und Gurkensalat
Nicht moderat dagegen ist, dass es letztes Jahr noch drei Dorschfilets auf dem Teller waren, dieses Jahr waren es nur noch zwei von ähnlicher Größe. Dann ist die Preissteigerung schon erheblich. Im Gegensatz zum letzten Jahr war der Dorsch jedoch heute auch etwas blass, vor allem aber die Senfsoße war zu dünn und fast zu fad. Das kennen wir eigentlich anders von Peter.
die Senfsoße ist heute ziehmlich blass und dünn
Der Fisch ansonsten gut gewürzt und schön weich. Natürlich gibt es hier die obligatorischen Fehmarnkartoffeln von den Feldern der Insel. Der Gurkensalat war frisch angerichtet und mit sehr viel Dill versehen. Insoweit passte das Essen, aber der Ticken von sonst fehlte heute.
frischer Gurkensalat
Töchterchen hatte sich dem Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln, Erbsen und Möhren verschrieben. Der angebotene Fisch sagte ihr nicht zu, an den Fehmarnschen Sauerbraten traute sie sich nicht heran. Also gut. Auch das Schnitzel ist zum Vorjahr 2 Euronen teurer geworden. Zwei schön kross und dunkelbraun gebratene Schnitzel waren da zu sehen. Traditionell aus Kalbfleisch, welches herrlich zart war.
Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln, Erbsen und Möhren
Gerne hätten die beiden Schnitzelchen etwas größer sein können. Einzig das Erbsen-und Möhrengemüse passte nach unserem Anschein nicht zum Anspruch des Hauses, denn dies sieht doch dann doch sehr stark nach Großhandel aus. Die Bratkartoffeln werden hier auf ganz andere Art-und Weise angerichtet als bei uns zu hause. Hier fehlten Speck-und Zwiebelstippen gänzlich, dafür waren die flach geschnittenen Kartoffelscheiben sehr knusprig und vor allem würzig gebraten. Im Gegensatz zu den sonst üblichen Bratkartoffeln triften diese hier auch nicht vor Fett. Mal was anderes.
das Gemüse mal nicht hausgemacht
Für meine Frau und mich stand von vornherein fest, wenn wir zu Petersens gehen, muss es der Fehmarnscher Sauerbraten sein. Und so orderten wir beide diese besondere Spezialität. Allerdings musste ich beim Blick in die Karte etwas schlucken, denn unser geliebter Sauerbraten war doch um 4 Euro teurer als im Vorjahr. Oha.
Fehmarnscher Sauerbraten
Dafür war er wieder gewohnt und gut und richtig lecker. Zwei dicke Scheiben Schweinekamm und zwei Hälften frischer Wirsingkohl säumten den Teller. Für Kartoffeln war kein Platz auf dem Teller, und so wurden sie in einem separaten Schälchen gereicht. Gut so. Der Fehmarnsche Sauerbraten aus dem Schweinenacken war wieder so zart und butterweich und durch den karamellisierten Zucker leicht süßlich. Der Geschmack des braunen Zuckers war im Fleisch deutlich vernehmbar, der Kamm aber trotzdem noch immer herzhaft würzig, und durch den Sud leicht sauer. Dazu diese dunkle und kräftige, süßlich-saure und herrlich sämige Soße, die dieses Gericht ordentlich abrundet.
ein Traum vom Fehmarnschen Sauerbraten
Dazu nun noch als Fehmarnsche Spezialität der karamellisierte Wirsingkohl. Es war wieder ein außergewöhnliches Essen, und vor allem freut uns, das Wastel zwei Wochen nach uns dann endlich auch mal diese Fehmarnsche Spezialität hier in diesem Hause probiert hat. Gesprochen hatten wir ja bei unserem Treffen ausführlich davon.
als Fehmarnsche Spezialität der karamellisierte Wirsingkohl
Wir nahmen noch ein, zwei Getränke zu uns, und unterhielten uns gut mit Familie Petersen, und hoffen das wir dann im Dezember vielleicht wieder kommen können. Dann soll es wieder Sauerbraten und Ente geben. Na mal sehen, was es wird. Allerdings soll auch die Roulade hier legendär sein. Wir werden also doch noch öfters vorbeischauen müssen.
Unser Fazit: Opi Hartwig zahlte für uns vier im Landhaus Petersen in Landkirchen auf Fehmarn 144,80 €. Die Preise haben zum Vorjahr ganz schön angezogen, und damit zählen Petersens schon zu den höherpreisigen Restaurants auf der Insel. Der Zuspruch ist nach wie vor da, und auch wir werden wieder kommen. Dann passt sicher auch wieder der Dorsch mit Senfsoße.