"Seit langer Zeit wieder einmal drinnen gesessen"
Geschrieben am 07.02.2017 2017-02-07 | Aktualisiert am 09.02.2017

"Erinnert mich doch sehr an Systemgastronomie und hat mich persönlich nicht überzeugt"
Geschrieben am 03.02.2017 2017-02-03 | Aktualisiert am 09.02.2017

"Denn siehe ich verkündige euch große Freude; das"
Geschrieben am 03.02.2017 2017-02-03 | Aktualisiert am 03.02.2017

Ambiente: siehe oben. Erwähnenswert ist noch der gerettete alte Parkettboden, der sehr harmonisch einen Kontrast zum Neuen setzt. Alte Fotos und Zeichnungen sparsam in den Räumen verteilt, so wirkt es hier nicht zu üppig und überladen. Wie im Biergarten kann man auch im Innenraum "in der ersten Reihe" sprich den Tischen am Fenster direkt auf die Saar schauen; noch besser geht dies von der Terrasse einen Stock höher aus. Echter Blumenschmuck, heute eher selten (selbst in der sogenannten gehobenen" Gastronomie), auf den Tischen. Den unechten Blumenschmuck findet man dafür auf der Herrentoilette, wo er eine Abbildung der berühmten Saarschleife umrankt. Dreieinhalb Sterne.
Sauberkeit: Da gibt es nichts zu meckern; vier Sterne.
Service: Während zur warmen Jahreszeit der Service im Biergarten fast ausschliesslich von studentischen Kräften mehr oder weniger gut geleistet wird, fanden wir im Innenbereich geschulteres und "hauptamtliches" Personal vor. Uns bediente eine junge Frau; einen Kellner, der für andere Tische zuständig war, haben wir auch noch gesehen. Der Service war sehr freundlich und präsent, ohne aufdringlich zu erscheinen, und wirklich flott. Dass wir auf unser Essen recht lange warten mussten, hatte jedenfalls mit dem Service nichts zu tun sondern war eher dem "Engpass Küche" geschuldet. Nicht dass der Laden rappelvoll gewesen wäre und zig Essen hätten gleichzeitig rausgehauen werden müssen; nein, eher eine Frage der Küchencrew-Stärke und der dortigen Organisation. Für den Service, der dafür nun wirklich nichts kann, vergebe ich gerne vier Sterne.
Essen und Trinken: Getrunken hat meine Frau Panache (0,3l EUR 2,60), unsere Tochter Rhabarberschorle groß (EUR 3,60, das Mass weiss ich nicht mehr, steht auch nicht auf dem Kassenzettel), unser Schwiegersohn Afri Cola (0,2l EUR 2,10; ich wusste garnicht, dass es die Marke überhaupt noch gibt) und ich einen 2015er trockenen Chardonnay vom Weingut Nauert-Gnägy aus der Pfalz (0,2l EUR 5,00). Ich zitiere aus der Weinkarte: "Herrlicher Apfelduft im Bukett mit zarten, floralen Noten. Harmonisch, die perfekt ausgereifte Frucht, begleitet von einem angenehmen Säurespiel. Drei Sterne für das Weingut im Eichelmann 2015." Ich fand diesen Wein auch sehr angenehm; er wäre aus meiner Sicht mit zwei oder drei Euro mehr nicht zu teuer bezahlt gewesen. Als Digestif nahm ich einen Brandy Carlos Primera (0,02l EUR 3,50; Carlos Uno war leider nicht im Angebot)
Zum Essen bestellte unsere Tochter "Geschmorte Kalbsbäckchen in kräftiger Sauce, verfeinert mit Thymian und Honig, dazu rustikale Ofen-Möhren und Tagliatelle" (EUR 17,50). Ihrem Bekunden nach war das Gericht wirklich lecker; was allerdings an den Ofen-Möhren rustikal gewesen sein soll erschloss sich niemandem am Tisch. Der Bezeichnung nach hätte ich höchstens vermutet, dass sie mit Ackerscholle dran serviert würden. Unser Schwiegersohn bestellte "Lammhaxe in kräftigem Jus, mit Kräutersalsa getoppt, dazu Speckbohnen und Thymiankartoffeln" (EUR 17,00). Sah gut aus und hat wohl auch gut geschmeckt;: meine Frau bekam ein Kostehäppchen von der Haxe, ich nicht (obwohl der Schwiegersohn mich eigentlich wirklich sehr mag). Eine verzeihliche Unaufmerksamkeit. Meine Frau, ansonsten durchaus Liebhaberin von Fleisch (ich hatte mich schon gewundert, dass speziell sie nicht die Kalbsbäckchen gewählt hatte) und Fisch, bestellte heute "Unser vegetarisches Lieblingscurry vegan mit Zucchini, Süßkartoffeln, Kirschtomaten, grünen Bohnen, Linsen, Lauchzwiebeln, Chili und Ingwer; in Kokosmilch geschmort" (EUR 11,50). Ich hatte eigentlich zu "Mediterraner Fischtopf mit viel Gemüse, Rouille und Croutons" für EUR 14,50 tendiert, mich dann allerdings an eine Pleite an gleicher Stelle mit einer "Meeresfrüchte-Lasagne" erinnert (03.07.15; siehe entsprechenden Bericht) und schwenkte deshalb über zu "Sugo vom Wildschwein mit viel Wurzelgemüse und Rotwein geschmort, auf Linguine" (EUR 13,50). Es war insgesamt eine sehr gute Wahl, obwohl die Linguine nicht so ganz al dente waren sondern einen ganz leichten Hang zur Matschigkeit aufwiesen. Ich war jedenfalls zufrieden, will ja auch wegen der Pasta jetzt nicht päpstlicher sein als der Papst, und geschmacklich gab es ja absolut nichts auszusetzen. Vier Sterne.