"Da laust mich doch glatt der Affe! Noch nie zuvor habe ich beim Italiener Kalbsnierchen auf der Karte gesehen ........"
Geschrieben am 30.10.2023 2023-10-30 | Aktualisiert am 05.11.2023
"Für mich zählt das "Dimitra" seit meinem heutigen Besuch wieder zu den "guten Griechen" im Stadtgebiet Saarbrücken ....."
Geschrieben am 17.10.2023 2023-10-17 | Aktualisiert am 18.01.2024
"Um meinen heutigen Gastrobesuch festzulegen habe ich gegen mich selbst Schnick Schnack Schnuck gespielt ........."
Geschrieben am 06.10.2023 2023-10-06
"Aber bitte mit Sahne; gerne auf Kirschkuchen oder Schwedenapfel, aber keineswegs in der Carbonara ........"
Geschrieben am 26.09.2023 2023-09-26 | Aktualisiert am 01.10.2023
"Wäre ich alleine gewesen, hätte ich nicht lange gefackelt und wäre nach schicklicher Wartezeit gegangen ......."
Geschrieben am 07.09.2023 2023-09-07 | Aktualisiert am 07.09.2023
"Hier, in der "Wogbachtalhütte" war ich noch nie zuvor gewesen und meine Frau zuletzt vor zig Jahren ......"
Geschrieben am 24.08.2023 2023-08-24 | Aktualisiert am 24.08.2023
"Eigentlich war der "Besuch beim König der Lüfte, dem "Adler", nicht vorgesehen gewesen ......."
Geschrieben am 16.08.2023 2023-08-16 | Aktualisiert am 16.08.2023
"Hinterm Tresen des "Star of India" steht ein neuer Chef ..........."
Geschrieben am 08.08.2023 2023-08-08 | Aktualisiert am 08.08.2023
"Das heutige Probeessen war schon mal sehr gelungen ........."
Geschrieben am 04.08.2023 2023-08-04 | Aktualisiert am 05.08.2023
Am vergangenen Dienstag fand ich wie so häufig auf der Saarbrücker Eisenbahnstrasse keinen Parkplatz, bog am Strassenende rechts auf die Saaruferstrasse ab und fand ausgerechnet vor dem "Ristorante Milano" eine geeignete Lücke. Dass hier ein Italiener ein Gastro hat, war mir bisher noch nie aufgefallen. Ich stieg also aus und schaute mir rein interessehalber die Speisekarte an. Und was durfte ich da unter anderem lesen ? "Rognoni di vitello", frische Kalbsnieren in Cherrysoße für EUR 20,00! Zwischen mir und den Kalbsnieren stand nur der Umstand, dass das "Milano" am Dienstag Ruhetag hat; sehr schade. Ein Besuch am folgenden Montag war fix geplant und heute klappte es dann ja auch.
Seit nunmehr 43 Jahren führt Vincenzo Doriguzzi auf der Saaruferstrasse 13 sein Lokal "Ristorante Milano", obwohl er und sein Bruder, der hier lange mitarbeitete, eigentlich in den Dolomiten und nicht in Milano beheimatet waren. Seit dem 7. Februar 1980 werden hier Pizze und Pasta, Fisch und Fleisch kredenzt. Alles lief ganz prima, viele Gäste wurden zu Stammgästen, aber von harten Schicksalsschlägen blieb auch Signore Doriguzzi mit seinem Lokal nicht verschont. Im Dezember 20127 wurde sein Ristorante, im Erdgeschoss eines grossen Mehrparteienhauses gelegen, durch eine Brandkatastrophe, den Brand hatte eine Hausbewohnerin gelegt, in den oberen Stockwerken stark beschädigt. Aber auch das Erdgeschoss bekam nicht zuletzt durch die Löscharbeiten ordentlich was ab. "Über vier Monate war geschlossen, wir mussten viel renovieren und der Neustart war schwierig", so der mittlerweile 76jährige Doriguzzi. Gerade hatte man sich wirtschaftlich wieder gut erholt, da kam Corona mit den Betriebsschliessungen im Gefolge. Heutzutage hat das "Milano" vor allem am Montag mehr als nur gut zu tun; die Gäste rennen dem Betreiber förmlich die Bude ein. "Mittlerweile haben auch in Saarbrücken viele Lokale am Montag Ruhetag, wir dagegen ganz bewusst am Dienstag. Deshalb kommen gerade am Montag viele Gastronomen zu mir zum Essen". In Bayern würde man da wohl sagen "A Hund issa scho, der Vincenzo!"
Ich traf kurz nach 11:30 ohne Reservierung ein; wäre ich auch nur eine halbe Stunde später gekommen, hätte ich keine Chance mehr auf einen Platz gehabt. Der Padrone begrüsste mich höchstpersönlich sehr freundlich und führte mich zu einem freien Zweiertisch. Das Ambiente ist gediegen; schön mit Tischwäsche eingedeckte Tische, gutes Besteck und pro Tisch sogar eine echte Rose; das geht schon in Richtung Fine Dining. Flugs kam die Karte; das Hauptgericht stand für mich ja schon fest und es ging nur noch um die Vorspeise. Lange her, dass ich in einem Ristorante im Bereich "Suppen", falls es überhaupt einen solchen gibt, "Zuppa Stracciatella" oder "Zuppa alla Pavese" gesehen habe; hier sind beide im Angebot. Ich entschied mich für die "Zuppa alla Pavese" mit pochiertem Ei und Toast (EUR 6,00) und als Hauptgericht für die bereits erwähnten "Rognoni di Vitello"; hier stimmt der im Aushang aufgeführte Preis von EUR 20,00 allerdings nicht mehr; aktuell sind EUR 25,00 zu berappen, ein nicht geringer preislicher Sprung. An Getränken orderte ich zum Start ein Karlsberg Urpils (0,3l EUR 3,50) und zum Essen einen Chianti Melini (0,1l EUR 4,50) An beiden Getränken gab es für mich nichts auszusetzen. Und an den Speisen so gut wie nichts; ein bisschen bemängeln muss ich lediglich, dass das Ei in meiner Suppe nicht wie üblich pochiert sondern hier absolut roh war. Das hatte zur Folge, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war, das Weisse vom Ei mit dem Löffel aufzunehmen; es glitschte immer wieder herunter. Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, den Suppenteller mit beiden Händen zum Mund zun führen und den Inhalt zu schlürfen. Was sich natürlich in einem Lokal wie diesem verbietet.
Vor dem Hauptgericht kam ein nicht auf der Karte aufgeführter Beilagensalat; anstandshalber nibbelte ich ein wenig daran herum. Zum Hauptgericht hatte ich die Wahl der Beilagen zwischen Spaghetti und Reis; ich mag Reis zwar auch gerne, entschied mich aber doch für die Pasta. Der Teller war schön angerichtet; neben einem ordentlichen Nierchenhäuflein Spaghetti und dazu Gemüse: Möhrchen, Blumenkohl, Rosenkohl und Butterböhnchen. Geschmacklich alles vom Feinsten; nicht verhehlen möchte ich dabei allerdings, dass ich vom Cherry nicht viel erschmeckt habe, während Pfeffer für mich eine Spur zuviel an meinen Geschmacksnerven ziepte. Ich hatte eigentlich mit dem Essen schon abgeschlossen, da erschien der Ober mit einer Platte und legte mir weitere Nierchen, Pasta und Gemüse vor. Holla, die Waldfee; eine schöne Überraschung.
Fazit: Ein gelungener Besuch; weitere werden folgen, denn es gilt hier noch Einiges zu erschmecken; selbst die Pizze, die an mir vorbei zu anderen Tischen getragen wurden, sahen unverschämt gut und äusserst appetitlich aus.
P.S. Ein kleines Nachspiel hatte mein "Milano"-Besuch noch; gestern kam Post vom Saarbrücker Ordnungsamt mit dem Vorwurf, dass ich am 13.10. um 13:16 Uhr auf der Franz-Josef-Röder-Strasse, Ecke Wilhelm-Heinrich-Strasse folgende Verkehrsordnungswidrigkeit(en) begangen hätte: Sie parkten weniger als 5 Meter hinter der Einmündung (§ 12 Abs. 3, § 49 StVO, §24 Abs.1, 3 Nr.5 StVG; 54 BKat. Gemäss §§ 56 , 57 OWiG wird gegen mich ein Verwarnungsgeld in Höhe von 10,00 EUR festgesetzt. Dass in meinem Auto kein Parkschein lag, wurde nicht moniert; dann hätte das Ordnungsamt nämlich eingestehen müssen, dass auf besagter Franz-Josef-Röder-Strasse sämtliche Parkschein-Automaten kaputt sind sprich keine Parkscheine mehr ausspucken, weil das eingeworfene Geld einfach durchfällt -:)).