"Traditionshaus mit guter Küche und nettem Service"
Geschrieben am 13.09.2015 2015-09-13
"Riesige Karte und (zu) viel Kommunikation"
Geschrieben am 29.08.2015 2015-08-29 | Aktualisiert am 30.08.2015
"Kann das was werden?"
Geschrieben am 18.08.2015 2015-08-18
Inzwischen steht das ehrwürdige Gebäude unter Denkmalschutz.
Im regionalen Radiosender wird zur Zeit Werbung des Hotel-Restaurant gesendet. Gehört habe ich sie nie komplett, aber es war die Rede von Speisen aus dem „Backes“ (alter Begriff für Backhaus oder Ofen, meist zum Brot backen genutzt). Das hörte sich doch gut an.
Telefonisch hatte ich vorher einen Tisch reserviert. Der Chef war selbst am Telefon und sehr freundlich!
Parken ist schwierig. Wenige Parkplätze am Haus. Das schreckliche Parkhaus in der Nähe muss man im Dunkeln nicht haben. Wir parkten etwas weiter weg, 5 Minuten Fußweg sind gut zu schaffen :-)
Service:
Der Service wurde von der Chefin und einem Mitarbeiter betrieben. Beide freundlich und aufmerksam. Das Restaurant füllte sich stetig und beide hatten viel zu tun. Dennoch alles professionell und der erfahrene Mitarbeiter verstand es besonders, mit den Leuten locker und nett mit den Gästen umzugehen. Das passt hier!
Fragen wurden gut beantwortet, man weiß hier, was wie zubereitet wird. Und mit einer Reklamation wurde so perfekt umgegangen, ich glaube, so ist es uns noch nie passiert. So kann man Kunden gewinnen, auch wenn was schief gegangen ist!
Die Wartezeiten auf Speisen und Getränke waren immer passend und angenehm.
Speisen und Getränke:
1 Flasche Mineralwasser, 0,75 l zu € 4,60
Toll - das Wasser im Kühler mit Eisboden! Bei diesem Sommer sicherlich gerne gesehen und mitgedacht!
Grauburgunder, trocken, Weingut Edelberg in Weiler 0,2 l zu € 4,80
Die Speisekarte bietet eine schöne Auswahl an Gerichten. Darunter auch Flammkuchen aus dem Backes. Die Fleischgerichte wurden zum Teil in Gusspfannen serviert, es sah alles sehr gut aus, die Gäste zufrieden.
Ein Gruß aus der Küche wurde serviert: Sehr leckeres und nussiges Baguette mit einem cremigen Käsedipp. Fein!
Unsere Wahl fiel auf:
Als Vorspeise bekam mein Mann seinen Beilagensalat vorab serviert.
Mir war auch nach Salat. Auf der Karte entdeckte ich: Bunte Blattsalate mit Sauerrahmdressing und gebratenen Pilzen. Die Chefin meinte, als Vorspeise sei dies sicherlich zu viel, bot aber gleich eine kleinere Portion an. Dies nahm ich gerne an und die gut portionierte Vorspeise wurde mit € 2,50 abgerechnet (zusätzlich aufgrund Reklamation ermäßigt).
Die Salate wurden in sehr schöner Porzellanschale serviert. Ich hatte mit meiner Wahl Glück, denn auf dem Beilagensalat meines Mannes war unter anderem ein Krautsalat mit KÜMMEL… und den mag ich gar nicht.
Mein Salat auch sehr schön, die Pilze eine Tiefkühlmischung. Frische Pilze hätten mir natürlich besser gefallen, aber bei dem Preis war dies so ok.
Das Sauerrahmdressing sehr gut.
Die Hauptspeisen:
Ganze Dorade aus dem Backes mit Folienkartoffeln und Kräuterquark zu € 17,80 für mich.
Mein Mann wählte den Fischteller: Lachsfilet, Forellenfilet und Riesengarnelen vom Grill mit Bratkartoffeln, Sauce Choron und Beilagensalat zu € 16,80.
Die Speisen wurden nett angerichtet serviert.
Mein Teller sehr gefüllt, ein extra Teller für die Gräten wurde mir dann nach einem kleinen Wink serviert. Die Dorade außen knusprig und innen saftig. Nach einigen schmackhaften Bissen stellte ich leider fest, das an der Mittelgräte der Fisch noch fast roh war. Die Chefin wollte gerade fragen, ob alles ok ist. Bot gleich an, den Fisch nochmals in den Ofen schieben. Nett gemeint, doch ich lehnte ab. Da die Fischhaut schon ab war, hatte ich Bedenken, dass der Fisch dann trocken wird. Außerdem wollten wir gerne gemeinsam essen. In dem rustikalen Ofen den Gargrad zu treffen ist sicherlich schwierig.
Ich aß dann einfach die gegarten Teile der Dorade und die waren richtig gut und aromatisch. Die Dorade war sogar mit Kräutern gefüllt. Die Folienkartoffeln (auch aus dem Backes) wurden ohne Folie serviert und waren sicherlich auch ohne Folie im Backes. Großes Lob – weg mit dem Alu! Die Kartoffeln waren so lecker – Kartoffeln mit Quark hätten schon gereicht. Dazu noch eine Salatbeilage inklusive Krautsalat mit Kümmel… der wanderte zu meinem Mann.
Der Fischteller meines Mannes war auch eine ordentliche Portion. Hier hätte der Fisch teilweise etwas früher aus der Pfanne gekonnt, war aber noch ok. Die hausgemachten Bratkartoffeln nicht knusprig aber gut gewürzt. Die Sauce Choron 2farbig angerichtet nicht ganz sein Geschmack. Ein anderer Gast wäre vielleicht begeistert gewesen.
Nach dem Essen wurde uns noch ein Schnäpschen oder Likörchen auf´s Haus angeboten. Wegen der Dorade. Ich überzeugte den Herrn vom Service, dass ich nicht so süß bin. So bekamen wir beide einen ordentlich eingeschenkten Obstbrand. Damit war für mich die „Sache mit der Dorade“ vollkommen abgeschlossen. Beim Zahlen dann der Hinweis: „Die Dorade ist weggeschwommen“. Alles diskutieren nutzte nichts, denn dies war nicht nötig. Ich war satt, es hat geschmeckt und ca. 1/3 der Dorade ging zurück. Wiedergutmachung erfolgte an Hand des verdienten Trinkgeldes.
Ambiente:
Stimmiges rustikales Ambiente. Viel Holz, hell verputzte Wände. An den tiefen Fensternischen sieht man, wie dick das Gemäuer ist. Cremefarbene Tischläufer, frische Rosen und eine Kerze sorgen für gepflegte Stimmung.
Die Toiletten im Keller sind sauber und sehr gepflegt. Der „Kellerduft“ sei dem jahrhunderte alten Gebäude verziehen. Ich meine, im Vorbeigehen eine Rollstuhltoilette entdeckt zu haben. Beim nächsten Besuch achte ich gezielt darauf und pflege dies dann nach.
Fazit:
Preis-Leistung stimmt hier auch ohne stornierte Hauptspeise. Große Wertschätzung des Gastes, so erlebt man sie selten. Es ist kein "Sternehaus" das hier bewertet wird. Nächstes Mal lockt dann wohl der Flammkuchen.