"Schuster, bleib bei deinen Würsten!"
Geschrieben am 07.07.2021 2021-07-07 | Aktualisiert am 16.07.2021
"Geistermittagsstunde"
Geschrieben am 02.01.2020 2020-01-02 | Aktualisiert am 02.01.2020
"Schönes Hotel-Restaurant mit Flair und 1A Windbeid‘l"
Geschrieben am 05.05.2016 2016-05-05
"Super schön gelegenes Lokal am Se..."
Geschrieben am 03.12.2013 2013-12-03
"Ganz tolles Ausflugslokal. Sehr sch..."
Geschrieben am 06.05.2012 2012-05-06
Ein besonders appetitliches Geschwisterpaar begegnete mir auf dem vorgestrigen Heimweg von Saarbrücken, als wir zu späterer Mittagsstunde das teilweise schöne Hauenstein passierten. Eigentlich hatten wir vor, bis Birkweiler weiterzufahren, um im halb gefüllten Kofferraum ein wenig Weinkartontetris zu spielen (vielen Dank, lieber MarcO74, für die hervorragende Adresse!), aber um dort noch auf Restaurantsuche zu gehen, war es schon etwas spät, vor allem an einem Montag, wo gefühlte 9 von 10 Restaurants Pause machen.
Deswegen steuerten wir zunächst das Hauensteiner Dorfstübel an, wo wir vor einigen Jahren mal ein ordentliches Mittagessen zu uns genommen hatten, standen dort aber auch vor montäglich verschlossenen Türen. Verhungern mussten wir glücklicherweise nicht: Der Landgasthof Zum Ochsen, recht malerisch am Marktplatz gelegen (für ein Beweisfoto war das Wetter leider zu schlecht), hatte auf.
Blick auf den Empfang
Dort drinnen geht es bürgerlich-rustikal zu, mit so viel Holz, wie es sich für einen Landgasthof gehört. Artefakte aus heimischer Künstlerhand, die man auch käuflich erwerben kann, schmücken den Gastraum. Wir kauften nichts, denn wir brauchten ja noch Platz.
Wir wurden ausgesprochen freundlich empfangen und an einen von mehreren freien Tischen geleitet. Meine fischverliebte Frau entschied sich für das Zanderfilet mit Gemüse und Basmatireis, und ich natürlich für die eingangs erwähnte Pfälzer Delikatesse, die hier in Kombination mit Bratkartoffeln als Schusterpfanne firmiert.
Schonkost
Die Zufriedenheit war leider ungleich verteilt. Der Zander (21 €*) war blass, nicht nur farblich, sondern auch geschmacklich: Der Fisch zwar frisch, aber nicht mal gesalzen; bei der Sauce hätte bereits ein bisschen Wein wahre Wunder wirken können. Das Gemüse dagegen war gut und knackig. Einerseits war ja Schonkost angesagt, weil meine gastritische Frau in den Tagen zuvor ziemlich gesündigt hatte (ich sage nur: Döner...), andererseits war es auch wieder enttäuschend, weil sie gerne noch ein bisschen weiter gesündigt hätte. Aber gut, Mund abgeputzt und die Erfahrung abgehakt...
Dreggische Grumbeere
Ich hatte es auf jeden Fall besser getroffen. Bei meiner Schusterpfanne (11,80 €) passte wirklich alles, beide Würste von feiner Qualität, die Blutwurst mild geräuchert, und die Bratkartoffeln eine wunderbar krosse Angelegenheit, die mit dem geschmolzenen Fett aus der Wurst geradezu unanständig gut harmonierte. Wieder einmal hat sich bestätigt, dass man gut beraten ist, sich bei seinen Überlandfahrten aufs Regionale zu beschränken.
Wanderbeilage
Den Salat, unter dem auch noch ein gut angemachter Kartoffelsalat steckte, gab‘s übrigens zum Fisch, aber machte sich als frischer Kontrapunkt zur mächtigen Schusterpfanne eigentlich noch besser. Und so wurde er mir großzügigerweise rübergeschoben. Wie ich sie liebe...
Dazu gab es noch eine große Flasche Teinacher Natur für solide 5,90 €. Sauber geputzt war alles, und der Service war schnell und aufmerksam. Die Dame, die uns bediente, trug keine Maske, was uns zunächst wunderte; inzwischen glaube ich herausgefunden zu haben, dass das mit einem aktuellen Test erlaubt ist. Ob es allerdings gästepsychologisch geschickt ist, ist eine andere Sache.
Epilog:
Da meiner Frau beim Zusehen das Wasser derart im Munde zusammenlief, wobei die Probierhäppchen das ihrige dazu beitrugen, gab es an den zwei Tagen danach zu Hause...
Trommelwirbel...
noch ein Trommelwirbel...
call us crazy...
und noch ein Trommelwirbel...
gebratene Blutwurst!
Erst mit selbstfermentiertem Sauerkraut und Bratkartoffeln, dann nach guter philippinischer Sitte mit Peperoni und Reis. Und wer sagt, des passt doch net, der kann uns mal besuchen.