Montag: | 17:00 - 22:00 Uhr |
Dienstag: | Ruhetag |
Mittwoch: | Ruhetag |
Donnerstag: | 17:00 - 22:00 Uhr |
Freitag: | 17:00 - 22:00 Uhr |
Samstag: | 17:00 - 22:00 Uhr |
Sonntag: | 12:00 - 21:00 Uhr |
"Ehrliche Deutsch – Kroatische Küche im rheinischen Braunkohlerevier"
Geschrieben am 17.04.2017 2017-04-17 | Aktualisiert am 17.04.2017
Grevenbroich ist hier bei GG ein absolut weißer Fleck auf der Landkarte, einige eingetragene Restaurants, keinerlei Bewertungen, nicht einmal Bilder zur Außenansicht der Lokale, mit etwas mehr Zeit könnte man alleine fototechnisch sein Punktekonto füllen ;-)
Also durch das WWW gestöbert und drei Lokale in die engere Wahl genommen. Nummer 1 hatte leider trotz dem Zusatz „An Feiertagen von – bis geöffnet“ geschlossen, Nummer 3 gefiel dem weiblichen Teil der Entscheidungsträger vom Ambiente nicht, also wurde es der Gasthof Jägerhof.
Der „Jägerhof“ ist laut Homepage (http://www.gasthaus-jaegerhof.net) eines der ältesten Gasthäuser in Grevenbroich. Am Ortsrand von Grevenbroich gelegen befindet sich das Gasthaus mit angeschlossener Kegelbahn in einem der für diese Region typischen Häusern mit dem dunklem Klinker-/Fassadenstil. Eigene Parkplätze sind ausreichend vorhanden, den Eingang zur Gaststube erreicht man über zwei Stufen.
Betritt man den Gastraum steht man direkt der großen Theke aus hellem und dunklem Holz im Schankraum gegenüber. Die Wände halb bis 2/3 hoch mit dunklerem Holz verkleidet, der restliche Teil bis zur Decke in einem Cremeton gestrichen. Der Boden mit dunklen Fliesen ausgelegt, Tische, Stühle und Sitzbänke aus dunklem Holz bieten hier Platz für rund 30 Personen.
Durch eine Faltschiebetür gelangt man linke Hand in den Speiseraum. Die Wände hier ebenfalls halbhoch mit Holz vertäfelt, der Rest der Wände wie auch die Decke mit einem hellen, freundlichen Cremeton gestrichen. Einzelne Bilder an den Wänden, Wandlampen, helle Übergardinen und Grünpflanzen auf den Fensterbänken lassen den Raum nicht unangenehm erscheinen. Auch hier die Tische, Stühle und die umlaufende Sitzbank mit Polsterdesign aus den achtziger Jahren aus dunklem Holz. Ca. 40 Personen finden hier an dem heutigen Anlass österlich eingedeckten Tischen mit heller Tischdecke, Überdecke mit Osterdesing, Papierservietten im Osterdekor, Besteck, einer kleinen Topfblume, Salz- und Pfefferstreuer und einem Aufsteller mit Saison,- Getränke- und Dessertkarte Platz. Das einzigste was ich persönlich für einen Speiseraum etwas unglücklich finde ist der dunkelgraue Teppichboden, reinigen möchte ich diesen nicht falls dochmal ein Teller den Weg auf den Boden statt an den Tisch findet. Für das Ambiente 3***, wir sind hier in einem Gasthaus und dafür hat es gepasst.
Wir hatten reserviert, wurden beim Betreten des Schankraums freundlich vom Personal begrüßt und zu unserem Tisch gebracht. Die Speisekarten in einem dunklem Einband wurden gereicht und auch unser Großer bekam seine eigene Karte mit den Worten „Du kannst doch sicher schon ein bischen lesen“. So kann man Kinder auch stolz machen. Wir wurden noch auf die Spargelkarte aufmerksam gemacht und uns dann Zeit zur Auswahl gegeben. Nach angenehmer Wartezeit wurde die Bestellung aufgenommen, die Getränke kamen rasch an den Tisch, mein Beilagensalat wurde vorab und die Hauptgerichte gleichzeitig serviert wobei den Kindern die erste Servierrunde galt. Ketchup und Mayonnaise für die Kinder wurde ohne Nachfrage und ohne Aufpreis gereicht, findet man so auch nicht immer so. Es wurde sowohl ein guter Appetit gewünscht wie zwischendurch nachgefragt ob alles recht sei. Die Rechnung kam auf unseren Wunsch umgehend mit einem ordentlichen Bon und zwei Lollies für die Jungs. Wir wurden freundlich verabschiedet und uns noch frohe Ostern gewünscht, beim Verlassen des Lokals gab es nochmal zwei Ostereier für die Lütten. Für den Service 4****, immer darauf bezogen, dass wir hier in einem Gasthaus zu Besuch waren.
Zum Essen wurden zweimal die Chicken Nuggets mit Pommes ( je € 6,20 ), Schweinelendchen mit Spargel, Sauce Hollandaise und Kartoffeln ( € 18,90 ), Spargelrolle mit Schinken, Tomaten, Sauce Hollandaise und Käse gratiniert ( € 13,00 ) und das Zigeunerschnitzel mit Pommes und Salat ( € 12,50 ) bestellt.
Die Chicken Nuggets in für Kinder in ausreichender Menge vorhanden waren okay und so wie man diese erwartet, 3***. Auf dem Teller meiner Mutter befanden sich drei Medaillons, alle schön angebraten, zart und im Inneren noch saftig. Dazu einige Salzkartoffeln und vier Stangen Spargel mit einer Hollandaise bei der ich jetzt selbstgemacht zwar ausschließe, diese aber trotzdem nicht schlecht war. Ihr hat es geschmeckt, sie war zufrieden und meinte das es sehr gut geschmeckt hat, also 4****.
Meine Frau hatte sich für die Spargelrolle entschieden. 4-5 Stangen Spargel belegt mit gekochtem Schinken und Tomatenscheiben, bedeckt von Sauce Hollandaise und mit Käse gratiniert, wobei der Käse nur verlaufen und nicht wirklich gratiniert war. Was sich jetzt als nicht üppige Portion anhört war für sie auf Grund der Hollandaise und des Käses mehr als sättigend. Der Spargel auch hier nicht verkocht sondern noch mit leichtem Biss, die Hollandaise identisch derer auf dem Teller meiner Mutter, der Gericht noch bestreut mit frischer Petersilie. Auch hier hat es gepasst, Zufriedenheit ja, zu einem „sehr gut“ wie bei meiner Mutter hat es nicht gereicht, 3,5***.
Entgegen den anderen Bestellungen hatte ich mich gegen ein Spargelgericht sondern für das profane Zigeunerschnitzel entschieden. Im Nachhinein hätte ich vielleicht doch Schnitzel und Spargel kombinieren sollen. Vorab wurde ein kleiner Beilagensalat bestehen aus Eisberg-, Karotten- und Weisskrautsalat mit Gurkenscheiben serviert. Als Dressing dazu ein leicht süß-säuerliches Sahne-Joghurtdressing welches mich erinnerungstechnisch über gut 30 Jahre zurückversetzt hat. Der Salat mit dem Dressing war in Ordnung, ob alle Zutaten jetzt selbstgemacht waren lasse ich mal offen nur wenn ich für die Salatblätter ein Messer benötige dann könnte man diese vor dem Anrichten doch bitte etwas sorgfältiger zupfen.
Mein Hauptgericht, serviert auf einem eckigen Teller, war in Ordnung. Die Pommes gute TK – Ware, kross frittiert, dabei innen noch weich und nicht fettig hatten ausreichend Salz gesehen. Das Schnitzel war sicher nicht extra für mich geklopft und paniert worden, aber sicher auch kein TK sondern vorbereitet denn Geschmack hatte es. Es ist nicht grade einfach die Zubereitung Pfanne / Friteuse herauszufinden wenn die Soße die Panade fast vollständig bedeckt. Trotz der doch recht dunklen freiligenden Stellen tendiere ich eher zur Pfanne. Unschlüssig ließ mich die Zigeunersoße zurück, hier tendiere ich auf Grund der Konsistenz sowohl der Paprika wie auch der Soße zu einem Fertigprodukt bzw. zu einer Soße aus mehreren Convenienceprodukten. Anstelle einer gewissen Würze und Frische entfaltete sich eher der typische Geschmack von eingelegter Paprika im Mundraum aus. Es war an sich nicht schlecht, mehr als 3*** sind aber nicht drin.
Alles in Allem damit 3,5*** für das Essen.
Zur Sauberkeit kann ich nichts negatives sagen, all das was man als normaler Gast im Gastraum sehen kann war gepflegt. Die ebenerdig zu erreichenden Sanitäranlagen haben zwar den Charme der achtiger Jahre, solange diese aber sauber sind kann ich damit ja leben, deshalb hier 4****.
Wir haben für drei Erwachsene und zwei Kinder für das Essen und zwei Getränke € 60,60 bezahlt, das bekommen wir sonst auch zu Zweit locker hin. Für ein Gasthaus und das Gebotene absolut angemessen, deshalb 4****
Was mir jetzt allerdings beim Schreiben auffällt, die Preise auf der Homepage sind nicht mehr aktuell: Chicken Nuggets € 6,20 statt € 5,40 und Zigeunerschnitzel € 12.50 statt € 9,80. Preislich immer noch in Ordnung und deshalb kein Abzug beim PLV aber es wäre doch schön wenn die eigene Homepage aktuell informieren würde.
Das Fazit zum Gesamteindruck kann deshalb nur lauten:
3 – wenn es sich ergibt wieder, extra 300 Kilometer fahre ich für einen Besuch nicht, aber sowohl das PLV wie auch die Freundlichkeit des Personals lassen den Jägerhof bei einem erneuten Besuch im Gedächnis bleiben
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise").