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Auf dem Fuss-Weg ging ich in mich und fragte mich, wonach mir kulinarisch der Sinn steht. Der Grund für meine späte Rückreise war ein kurzfristiges Mittagessen in Ostrava gewesen und mit böhmischer Knödelküche am Mittag ist der Bedarf nach Essenszufuhr abends etwas eingeschränkter als sonst bei mir üblich. Ich war mir nicht sicher, ob es noch für ein ausgiebiges Abendessen reichen würde. Während ich so durch Görlitz City lief, kam mir dieses Schaufenster unter die Augen.
Sushi? Das wär doch was, leichte Kost und die Menge je nach Bedarf und Lust bestellt. Etliche besetzte Tische an einem Mittwochabend sprachen zumindest für einen gesunden und nachhaltigen Kundenzuspruch. So trat ich ein und fragte nach einem Tisch für mich. Eine junge Dame begleitete mich an einen freien Tisch.
Karte wurde gereicht, ich bestellte mir ein Bier, die Weinauswahl konnte mich nicht zu einer Bestellung verleiten. Ich widmete mich dem Angebot des Sushi Yama. Typisch Sushi Bar, aber es gab auch Gyoza und Dashi Suppen. Wie immer für mich möglichst wenig frittiertes und groß verarbeitetes, sondern Fisch, möglich roh. Da traf ich auf einen wunden Fleck des Sushi Yama. Gyoza, waren aus, Hamachi, Pulpo, nicht verfügbar....okay? Was gib es denn? Aus der Aufzählung wählte ich eine Speisenfolge. Ich begann mit einer Suppe.
Miso Suppe mit Wakame und Shiitake Pilzen war mein Einstieg in die kulinarische Welt des Sushi Yama. So eine Suppe ist ja kein Hexenwerk, in die Dashi (Fischsud) wird Misopaste eingerührt (Sojabohnenpaste), Umami hat man dann schon reichlich, dann noch die von mir sehr geliebten Wakame Algen rein und Shiitake Pilze gehen auch immer. Schmackhaft war die und sogar der Löffel kam gleich dazu, den gibt es in Japan nämlich nicht automatisch zur Suppe. Schlürfen heißt die Devise. Nach etwas Wartezeit dann eine erste Kollektion von Klassikern der Sushi Küche.
Ich hatte mich kreuz und quer durch die roh und kalt Abteilung bestellt. Vier verschiedene Zubereitungen waren auf einem Brett angerichtet, dazu dann Wasabi und eingelegter Rettich, gehört ja dazu. Zum ersten hatte ich Futomaki mit Unagi / Aal bestellt.
Da war noch was drin, was ich nicht einordnen konnte, nicht so mein Ding. Der Aal ging unter in dem Konglomerat von Zutaten in der Rolle. Der Rest durfte sich gerne etwas steigern in meinen Augen. Weiter ging es mit Sashimi aus Thunfisch.
Gute Qualität, der rohe Fisch konnte gefallen. Aber meine Frage im Vorfeld, welche Art von Zuschnitt serviert werden würde von Rücken bis Bauch konnte mir nicht beantwortet werden von der polnischen Betreibermannschaft. Sushi Qualität war die Antwort....na dann, das magere Rückenfleisch hatte die versprochene Qualität, aber geschmacklich war es keine Offenbarung.
Eingedenk der nicht vorhandenen verlockenden Hosomaki mir Hamachi und Pulpo also ein Nummer sicher Bestandteil auf dem Brett, Lachs! Im Gegensatz zum Futomaki ist im Hosomaki nur eine Zutat im Reis. Lachs geht ja immer, ist roh bei entsprechender Qualität auch in Sachen Sushi eine sichere Nummer. Ich war zufrieden. Finally noch was verrücktes (wegen des Drauf), Nigiri, also nichts drin, sondern drauf auf dem Reis.
Und weil Butterfisch wirklich einer der geschmacklostesten Fische überhaupt ist, konnte ich mal testen was der Reis an sich drauf hatte. Und da konnte man dann nicht meckern, leichte Säure, Temperatur, Garung, dass war alles okay. Ich war noch nicht satt, also noch eine weitere Order an die freundliche junge Dame, die sich um meinen Tisch kümmerte.
Und nun mal etwas, was ich noch nie gegessen hatte! Frittierte Reisrollen sollten es sein, im Tempuramantel ausgebacken. Mir gelüstete es nach etwas Warmen. Ähnlich Konstruktion wie Futomaki, also mehrere Zutaten in der Reisrolle. Das Ganze dann ausgebacken. Aber das hat für mich nichts mit japansicher Küche zu tun. Viel zu schwer, zu fettig! Werde ich nicht wieder essen.
Dann war ich fertig mit meiner spontanen Einkehr und bezahlte meine Rechnung in Höhe von 56 EUR. Insgesamt war das dann okay. In meiner Heimatstadt Rheine isst man auf diesem Niveau auch japanisch und wenn die Grundzutaten zumindest frisch sind, dann leidet man nicht daran. Leider haben diverse Besuche von japanischen Restaurants in Münster und Düsseldorf mir vor Augen geführt, wie groß der Abstand dieser Sushi Bars zu den geschmacklichen Originalen ist. Nächstes Mal wieder andere Restaurants in Görlitz und japanisch, wenn ich wieder in Düsseldorf bin.