Heute kommt mir die Ehre zu von dem kulinarischen Erlebnis unsere Präzisionssportgruppe zu berichten. Nach zwei Stunden Herausforderungen, Tratsch und Dumm-Labern in nie dagewesener Gruppenstärke von 10 Personen ist der Hungerstatus entsprechend groß und so brechen gegen 19:00 Uhr 70% der Beteiligten auf. Ziel ist das Lucy Abyssinia in Flingern – eines von zwei äthiopischen Restaurants in direkter Nachbarschaft.
Esc² hat nach dem Gruppenentscheid für dieses Restaurant vorab reserviert. Wenn ich mich recht erinnere telefonisch. Bei den aktuell afrikanischen Temperaturen mit dem Wunsch einen großen Tisch im angepriesenen Biergarten zu bekommen (Alleinstellungsmerkmal im Vergleich der beiden Äthiopier).
Eine Bestätigung hat es zwar gegeben, aber so schnell und aalglatt, dass beim Warten auf die nach und nach Eintrudelnden allerlei Spekulationen Tür und Tor geöffnet waren. In einer ersten kleinen Gruppenstärke, jedoch noch nicht vollzählig, betreten wir das Restaurant und werden freundlich erwartet und begrüßt (die Reservierung scheint angekommen zu sein). Zwischenzeitliche Bewölkung und Schauergefahr haben gastroseitig zur Sperrung des Biergartens geführt – das Mobiliar ist unter einer Plane verstaut.
Flott werden ein paar Tische im Innenraum zusammengeschoben. Warm ist es dennoch und wir können uns leider keine Linderung in Form von einem Lufthauch durch öffnen des fest verschlossenen Gartendurchgangs verschaffen. Wir nehmen Platz und lassen die „afrikanische“ Umgebung auf uns wirken (siehe auch Inneraumfotos).
Kurze Zeit später wird uns durch Servicekraft 1 ein Stapel Speisekarten gebracht. Diese sind in gebastelten Einbänden „mit landestypischen Motiven“ geheftet und entsprechen 1:1 der des Internetauftritts.
Hier findet sich auch allerlei Wissenswertes über Äthiopien, Namensgebung des Restaurants und natürlich die äthiopischen Spezialitäten. Stolz ist man darauf, dass die Zutaten 100% äthiopischen Ursprungs sind – das erklärt auch die Preisfindung und das daraus resultierende Preis-Leistungs-Verhältnis.
Hier kann man auf jeden Fall die vermeintlich landestypische Gelassenheit lernen – zumindest heute Abend. Gute 20 Minuten fühlen wir uns mit den Karten alleine gelassen und können ausführlich die individuellen Speisenfolgen diskutieren und festlegen.
Darüber fällt dann auch auf, dass der Mund immer trockener wird. Selbstinitiiert wird der Wunsch nach Getränken an das Servicepersonal herangetragen – und Servicekraft 2 steht kurze Zeit später mit dem Bestellzettel in der Hand an unserem jetzt voll besetzten Tisch.
Nr. 1 scheint der Küchenchef zu sein und Nr.2 für den Gastraum zuständig – ist heute jedoch etwas verspätet erschienen.
Geordert werden zwei große Flaschen Wasser (laut und leise 0,75l zu je 5,10), Krombacher a-frei (0,33l zu 2,20 € und nein ICH hatte ein Wasser), ein Radler (0,3l zu 2,10€), Cola (0,3l zu 2,70€) und zwei Weizen (0,5l zu 3,50€).
Mit dem Liefern der Getränke werden dann auch gleich die Essenswünsche abgefragt. 7 Personen möchten Vor- und Hauptspeisen probieren. Ich werde mein Bestes tun, dieses zu rekonstruieren, einen Bewirtungsbeleg in tuto-kompletti haben wir nicht – die Auflösung dann beim Bezahlvorgang.
Vorspeisen
Die Karte bietet sieben Vorspeisen, davon fünf Salate nicht-afrikanischen Ursprungs. Wir möchten die Vielfalt der äthiopischen Küche kosten und haben einen Vegetarier an Board.
Es werden nach der Karte also zwei Mal „Hausgemachter Ayib und Gomen mit ofenfrischen Baguettescheiben“ und fünf Mal die „Gebratenten Rindfleischbällchen mit Dip“. Dabei stehen „Awase“ = Scharfe Soße“ und „Alicha“ in der milden Variante parat. Vielfach werden beide Soßen geordert – nur ich falle als „scharfer Hund“ aus der Reihe.
Wir Tratschen und es fällt und nicht so direkt auf, dass die Wartezeit schon unangenehm lang ist seit wir das Lucy betreten haben. Eine Stunde ist vergangen bist die Vorspeisen kommen.
Fangen wir mit den zwei Ayib und Gomen an. Es besteht aus zwei kleinen Tiegeln mit weißer und grüner Masse und einem Teller mit aufgerollten, ofenfrischen Ingera statt der ausgelobten Baguettescheiben.
Ingera ist das äthiopische Fladenbrot und dient als Essbesteck. Es wird aus Tef- (Zwerghirse) und Milo-Mehl (Mohrenhirse) hergestellt. Es sind „eierkuchendicke“, also flache, Fladen die sich in der ersten Haptik gummiähnlich, labberig anfühlen. Der Teig ist relativ fest und somit zum „Greifen“ super geeignet. Entsprechende Stücke lassen sich leicht „zurechtreißen“ da der Teig dennoch fluffig ist. Der Geschmack geht so in Richtung Vollkornmehl ohne ausgeprägte Dominanz – so passt er ganz gut zu allen Gerichten. Ganz Nebenbei sind diese Brote sehr sättigend wie sich bei den Hautpgerichten dann herausstellen wird. Es ist also nicht das was sich der durch die Mediterrane Küche geprägte Einheimische unter „Fladenbrot“ allgemein vorstellt.
Ayib, die weiße Masse, ist ein äthiopischer Hüttenkäse, hier in der pikant gewürzten Variante. Gomen, die grüne Masse, und das freut die Nordlichter, ist eine Zubereitung aus Grünkohl und Spinat – auch diese ist leicht pikant.
Damit kommen wir zu einer äthiopischen Eigenart der Speisen, die in heißen Ländern verbreitet scheint – das Essen wird gerne scharf serviert. Im Lucy ist dieses dem europäischen Geschmack angepasst und entsprechend abgemildert (wie ich bei der Hauptspeise selber erleben durfte, da mein fünfmaliges Wiederholen von „scharf, scharf-scharf, so richtig scharf-scharf“ nicht ernst genommen wurde).
Aber noch sind wir bei den Vorspeisen. Der Rest der Truppe erhält jeweils drei Fleischbällchen am kleinen Holzspieß (Zahnstocher) und die georderte Soße in scharf und in der mild-scharf nebeneinander Variante.
Die Rindfleischbällchen sind sehr saftig und locker, innen und außen heiß mit leicht krossem Rand. Diese alleine sind pikant angemacht mit kleinen Stückchen grüner und roter Pfefferschote/Pepperoni oder ähnlichem und auch sonst gut gewürzt.
Der Kelch der milden Soße „Alicha“ ist an mir vorübergegangen – aber allen hat es geschmeckt. Die „Awase“ in scharf ist scharf – ich mag dieses prickeln auf der Zunge. Und ich meine auch dennoch noch andere Aromen zu schmecken.
Unserem Gastrofreund treibt es ein wenig Schweiß auf die Stirn und er veranlasst beim Abräumen sein Hauptgericht in die etwas mildere, also medium-scharfe, Variante wandeln zu lassen.
Hauptspeisen
Bei dem Gros der Speisen sind auf einem großen Teller zwei Ingera-Fladenbrote als Grundlage leicht versetzt aufgelegt. Darauf ist dann die bestellte Speise platziert, etwas Salat und Tomatenecke. Gegessen wird mit den Fingern – mit einem Streifen Ingera greift man sich eine kleine Portion.
V01. Vegetarische Probierplatte – Beyaynetu
Insgesamt 10 Kleckse unterschiedlicher Toppings: Linsen- und Kichererbsensoße, die bekannte Awase, Ayib und Gomen sowie weitere Gemüse. Eine kleine geschmackliche Rundreise. Der Kollege hat es restlos verputzt.
H01. (2 Mal) Lucy Grill – Gegrilltes Lamm nach Lucyart mit Awase (in der mittelscharfen Variante)
Für die Lammfreunde unter uns gibt es durchgebratenes Lamm(-gulasch) in reichlich Soße. Der verspeisende Kollege moniert zu recht, dass die Bezeichnung die Erwartungshaltung irre führt. Wenn die Lammschulter einmal gegrillt worden war, so ist dieses durch Kleinschneiden und fluten mit Soße nicht mehr nachvollziehbar. Für die Fleischstückchen gab es eine zusätzliche Holzgabel zum rauspicken.
H05. Doro Wet (bestellt in scharf, scharf, scharf-scharf-scharf – für mich halt)
Die würzige Soße war pikant aber bei weitem nicht so scharf wie die Awase von der Vorspeise. Darin dann ein hartgekochtes Ei und ein kleines Hänchenschenkelchen mit festem Fleisch – ja ich glaube das äthiopische Huhn. Dazu dann der Ayib-Käse. Sehr lecker und vielfältig im Geschmack.
H08. Gored Gored – Rindfleischstreifen mit Zwiebel und Paprika
Kurz und heiß, also medium angebratene Rindfleischstreifen mit feinen Zwiebel- und Paprikaspalten in mittelscharfer Soße. Dieses Gericht ist dem europäischen Gaumen wohl am nächsten. Sehr zartes Fleisch und angebratene Zwiebel – da ist geschmacklich alles drin. Bei der Rundum-Probierrunde haben wir dieses Gericht zum Sieger gekürt.
H09. Kitfo – Rindfleischtartar in der scharfen Variante
Hier treffen wir auf das äthiopische Nationalgericht. Etwas gröber geschnittenes gut pikant-scharf gewürztes frisches Rindfleisch – extra Schärfe ist zum Nachwürzen in Form von Pulver serviert worden (Kaboom ?!). Das Fleisch thront mit Ayib und Gomen in einem Schälchen. Dazu das Fladenbrot.
Ich persönliche finde es auch sehr lecker – etwas feiner geschnitten wäre es mir lieber gewesen. Sonst muss man sich an die Textur im Mund gewöhnen und doch das eine oder andere Stückchen intensiv kauen.
H12. Bozena Shiro
Eine Kichererbsensoße mit Lammfleischstückchen – serviert im Tontopf. Hier hat die Kraft der Verspeisenden nicht für das Durchdrücken des Auslösers gereicht. Auch meine Erinnerung reicht nur an den intensiven Hummus-Geschmack.
Inzwischen war der Service wesentlich aufmerksamer und zu den würzigen Speisen ist das ein oder andere Getränk nachgeordert und flott gebracht worden.
Es wurden auch noch zum passenden Zeitpunkt frisch zubereitete Ingera-Fladenbrote gereicht. Dieses war auch genau richtig, denn nach dem Stillen des ersten Hungers war damit der Startschuß des gegenseitigen Probierens gegeben. Und wie oben schon erwähnt sind diese Brote sehr sättigend. Fast alle Teller waren komplett leer, nur Fetzen von Brot waren übrig.
Einen Nachtisch wollte dann keiner mehr. Der Wunsch nach einem schnellen Kaffee hinterher und dieses Gelüste mit Buna (der äthiopischen Kaffeespezialität) zu befriedigen funktioniert leider nicht. Wer dieses ausprobieren möchte, bitte rechtzeitig bestellen. Denn wie in der Speisekarte vorne beschrieben, werden die Bohnen wirklich frisch geröstet und gemahlen. Das Servieren mit Weihrauch ist sicher ein Erlebnis, was einen Zweitbesuch fordert.
Zu der fortgeschrittenen Stunde haben wir dann den Bezahlvorgang eingeleitet. Mit Stift und Papier sind Person für Person die Speisen abgefragt und die Summe berechnet worden. Für jeden lag es so zwischen 25 bis 35 € - je nach individueller Getränkeanzahl.
Die Einladung auf einen Killepitsch oder Katikala (äthiopischer Getreideschnaps) haben wir unter Androhung wiederzukommen und beim nächsten Mal einzunehmen abgelehnt.
Als Fazit also: Alles sehr lecker mit interessanten neuen Aromen für den Gaumen. Durch die Verzehrart ein zusätzliches Erlebnis. Für die Speisen im ersten Augenblick ein erhöhtes Preis-Leistungs-Verhältnis, doch man wird satt und bei „einfliegen“ vieler Zutaten relativiert es sich etwas.
Verklären wir es damit, dass wir Bauern in der Wiege der Menschheit unterstützen und man in D´dorf für weniger schon mal mehr bezahlt hat.
Also gerne wieder – für mich dann in scharf-scharf. Das hat mir der Service versprochen.
Heute kommt mir die Ehre zu von dem kulinarischen Erlebnis unsere Präzisionssportgruppe zu berichten. Nach zwei Stunden Herausforderungen, Tratsch und Dumm-Labern in nie dagewesener Gruppenstärke von 10 Personen ist der Hungerstatus entsprechend groß und so brechen gegen 19:00 Uhr 70% der Beteiligten auf. Ziel ist das Lucy Abyssinia in Flingern – eines von zwei äthiopischen Restaurants in direkter Nachbarschaft.
Esc² hat nach dem Gruppenentscheid für dieses Restaurant vorab reserviert. Wenn ich mich recht erinnere telefonisch. Bei den aktuell afrikanischen Temperaturen mit... mehr lesen
3.5 stars -
"Essen aus der Wiege der Menschheit – (Baby-) Nahrung für uns Alle!" treborHeute kommt mir die Ehre zu von dem kulinarischen Erlebnis unsere Präzisionssportgruppe zu berichten. Nach zwei Stunden Herausforderungen, Tratsch und Dumm-Labern in nie dagewesener Gruppenstärke von 10 Personen ist der Hungerstatus entsprechend groß und so brechen gegen 19:00 Uhr 70% der Beteiligten auf. Ziel ist das Lucy Abyssinia in Flingern – eines von zwei äthiopischen Restaurants in direkter Nachbarschaft.
Esc² hat nach dem Gruppenentscheid für dieses Restaurant vorab reserviert. Wenn ich mich recht erinnere telefonisch. Bei den aktuell afrikanischen Temperaturen mit
Geschrieben am 19.07.2015 2015-07-19| Aktualisiert am
20.07.2015
Besucht am 17.07.2015
Nach einem tollen Chill-Out Sonnenuntergang im temporären Beach-Club greift der Feierabend Hunger beim Kollegen. Die Altstadt ist nicht weit und bietet das volle Gastronomische Spektrum. Er hat Bock auf Burger. Das passt, denn wir bei GG sind ja immer noch auf der Suche nach dem „Burger-King“ in Düsseldorf.
Die Außerirdischen waren es nicht und die Gerüchteküche hat Vorschußlorbeeren für Beef-Brothers verteilt. Wir sind da also hin – durch das Gewimmel der Freitags-Altstadt.
Der relativ Schmale Laden hat draußen ein paar Bier-Bänke stehen und den Bestelltresen mit Bratbereich im Erdgeschoß. Weitere Plätze und die sanitären Einrichtungen befinden sich oben (für die Handwaschung vorher und nachher – damit meine ich das Essen).
Im Innenraum hängt dann auch eine riesige Tafel mit dem Burgerangebot. Daneben ein Kühlschrank der die Sicht auf die Getränke (Selbstbedienung) ermöglicht. Eine kurze Absprache und Orientierung und die Wahl ist gefallen. Auf zum Tresen und die Bestellung abgeben.
Hier auch nochmal begrüßt wird der Essenswunsch nachgefragt. Baconburger klein für den Kollegen (100 Gramm Fleisch für 4 €) und den großen Ol‘Dirty Bastard für mich (180 Gramm Fleisch für 8,20 €). Mein Wunsch das Fleisch Medium-rare zu bekommen, wird vom Service dankend aufgenommen und als Empfehlung die rare Stufe zu bestellen, ausgesprochen. Ich stimme zu.
Dem ca. 1 Meter entfernt stehenden Brat-Meister wird die Bestellung nach englisch zugerufen. Ein kurzes Entsetzen entsteht, da wohl die Patties schon Just-in-Bestellvorgang auf den Grill geworfen worden. Die Challange wird mit etwas Murren angenommen – „ich versuche es, aber die Fleischscheiben sind dünn“ – und die Kühlschublade wird für Demonstrationszwecke aufgezogen, damit ich einen Blick auf die Bratlinge werfen kann.
Gerade noch so kann ich mich mit ungefragten, guten Tipps zurückhalten (manchmal nicht einfach für mich) und spreche dem Brat-Meister mein vollstes Vertrauen aus. Bei mir steigt die Spannung auf die gelieferte Ware.
Als Getränke werden es ein Fläschchen Uerige für 2,50 € und eine Fritz-Limo für mich (2,70 €). Beides 0,33l und auch hier ist es wieder einmal Schade, dass die alkoholfreien Getränke teurer sind als das Bier.
Die Servicekraft an der Theke ist verkaufsgeschult und fragt ob es noch Fritten sein dürfen. Wir horchen in uns rein und ordern die kleine Portion dazu. Ein Lautschwall verlässt den Verkäufer und nach einigen Momenten des Stutzens erschließt sich uns, dass wohl gerade die Soßenmöglichkeiten für die Pommes abgefragt werden – was wir verstehen ist Pesto-Soße (0,70 €) und die nehmen wir dann auch. (Nur der Vollständigkeit halber: ähnlich war es bei der Bestellung des Baconburgers, ob der Pimp-Möglichkeiten).
Die fälligen 20,10 € werden gezahlt und wir erhalten einen Ruf-Summer für die Abholung.
Ca. 5 Minuten und einige Schlucke Getränke später macht sich der Kreischer bemerkbar und zwei Metallkörbchen mit der Ware stehen an der Theke bereit. Die Servicekraft nimmt gerade neue Bestellungen entgegen, so dass Brat-Meister und ich einvernehmlich feststellen, der Burger muss raus, sonst gart er noch zu sehr nach – und reicht die Speisen rüber. Sein Blick fordert ein Feedback nach dem Verspeisen. Das Erscheinungsbild der Burger kommt in den Bildern gut rüber.
Geschmacklich ist der Baconburger laut Kollegen „gut – aber nichts Besonderes“. Er hätte sich da mehr erwartet. Mein Dirty Bastard lässt sich in groß auch nur genauso essen – mit den versifften Fingern gibt es kein Foto von dem innen roten Fleisch des doch recht dünnen und außen kurz scharf angegrillten Patti – gute Grillleistung! Geschmacklich finde ich Ihn gut. Gorgonzola, Dill-Creme und Essiggurke geben die richtige Würze und Frische. Die Taccoähnlichen Kartoffelchips eine Knuspertextur im Mund.
Die Pommes waren zu gut frittiert - außen sehr kross und bei vielen fehlte dadurch schon ein Innenleben. Die Pesto-Creme ist für 70 Cent überambitioniert. Zwar Schmackhaft aber keine Geschmacksexplosion nach Kräutern.
Der Magen ist gefüllt. Und das war Sinn und Zweck der Aktion.
Natürlich gab es noch ein positives Feedback an den Grill-Meister – der ist sicherlich zwei Zentimeter gewachsen und mit einem guten Gefühl nach Hause gegangen. Im Ernst – gut gemacht!
Mein Zwischenfazit im Burger-Brater-Ranking D'dorf:
+ Burger Stop liegt immer noch an der Spitze (dicker Patti ermöglicht medium rare)
+ Richi’n’Rose ist geschmacklich gut, haut sich aber beim PLV raus (dicker Patti ermöglicht medium rare)
+ die hier beschriebenen Beef-Brothers (dünner Patti bei hervorragender Bratleistung)
+ Space Burger
Nach einem tollen Chill-Out Sonnenuntergang im temporären Beach-Club greift der Feierabend Hunger beim Kollegen. Die Altstadt ist nicht weit und bietet das volle Gastronomische Spektrum. Er hat Bock auf Burger. Das passt, denn wir bei GG sind ja immer noch auf der Suche nach dem „Burger-King“ in Düsseldorf.
Die Außerirdischen waren es nicht und die Gerüchteküche hat Vorschußlorbeeren für Beef-Brothers verteilt. Wir sind da also hin – durch das Gewimmel der Freitags-Altstadt.
Der relativ Schmale Laden hat draußen ein paar Bier-Bänke stehen... mehr lesen
Beef Brothers
Beef Brothers€-€€€Imbiss, Take Away022129834736Hunsrückenstraße 19, 40213 Düsseldorf
3.5 stars -
"Gebrüder Fleisch – Burger für das Bürgertum" treborNach einem tollen Chill-Out Sonnenuntergang im temporären Beach-Club greift der Feierabend Hunger beim Kollegen. Die Altstadt ist nicht weit und bietet das volle Gastronomische Spektrum. Er hat Bock auf Burger. Das passt, denn wir bei GG sind ja immer noch auf der Suche nach dem „Burger-King“ in Düsseldorf.
Die Außerirdischen waren es nicht und die Gerüchteküche hat Vorschußlorbeeren für Beef-Brothers verteilt. Wir sind da also hin – durch das Gewimmel der Freitags-Altstadt.
Der relativ Schmale Laden hat draußen ein paar Bier-Bänke stehen
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Esc² hat nach dem Gruppenentscheid für dieses Restaurant vorab reserviert. Wenn ich mich recht erinnere telefonisch. Bei den aktuell afrikanischen Temperaturen mit dem Wunsch einen großen Tisch im angepriesenen Biergarten zu bekommen (Alleinstellungsmerkmal im Vergleich der beiden Äthiopier).
Eine Bestätigung hat es zwar gegeben, aber so schnell und aalglatt, dass beim Warten auf die nach und nach Eintrudelnden allerlei Spekulationen Tür und Tor geöffnet waren. In einer ersten kleinen Gruppenstärke, jedoch noch nicht vollzählig, betreten wir das Restaurant und werden freundlich erwartet und begrüßt (die Reservierung scheint angekommen zu sein). Zwischenzeitliche Bewölkung und Schauergefahr haben gastroseitig zur Sperrung des Biergartens geführt – das Mobiliar ist unter einer Plane verstaut.
Flott werden ein paar Tische im Innenraum zusammengeschoben. Warm ist es dennoch und wir können uns leider keine Linderung in Form von einem Lufthauch durch öffnen des fest verschlossenen Gartendurchgangs verschaffen. Wir nehmen Platz und lassen die „afrikanische“ Umgebung auf uns wirken (siehe auch Inneraumfotos).
Kurze Zeit später wird uns durch Servicekraft 1 ein Stapel Speisekarten gebracht. Diese sind in gebastelten Einbänden „mit landestypischen Motiven“ geheftet und entsprechen 1:1 der des Internetauftritts.
Hier findet sich auch allerlei Wissenswertes über Äthiopien, Namensgebung des Restaurants und natürlich die äthiopischen Spezialitäten. Stolz ist man darauf, dass die Zutaten 100% äthiopischen Ursprungs sind – das erklärt auch die Preisfindung und das daraus resultierende Preis-Leistungs-Verhältnis.
Hier kann man auf jeden Fall die vermeintlich landestypische Gelassenheit lernen – zumindest heute Abend. Gute 20 Minuten fühlen wir uns mit den Karten alleine gelassen und können ausführlich die individuellen Speisenfolgen diskutieren und festlegen.
Darüber fällt dann auch auf, dass der Mund immer trockener wird. Selbstinitiiert wird der Wunsch nach Getränken an das Servicepersonal herangetragen – und Servicekraft 2 steht kurze Zeit später mit dem Bestellzettel in der Hand an unserem jetzt voll besetzten Tisch.
Nr. 1 scheint der Küchenchef zu sein und Nr.2 für den Gastraum zuständig – ist heute jedoch etwas verspätet erschienen.
Geordert werden zwei große Flaschen Wasser (laut und leise 0,75l zu je 5,10), Krombacher a-frei (0,33l zu 2,20 € und nein ICH hatte ein Wasser), ein Radler (0,3l zu 2,10€), Cola (0,3l zu 2,70€) und zwei Weizen (0,5l zu 3,50€).
Mit dem Liefern der Getränke werden dann auch gleich die Essenswünsche abgefragt. 7 Personen möchten Vor- und Hauptspeisen probieren. Ich werde mein Bestes tun, dieses zu rekonstruieren, einen Bewirtungsbeleg in tuto-kompletti haben wir nicht – die Auflösung dann beim Bezahlvorgang.
Vorspeisen
Die Karte bietet sieben Vorspeisen, davon fünf Salate nicht-afrikanischen Ursprungs. Wir möchten die Vielfalt der äthiopischen Küche kosten und haben einen Vegetarier an Board.
Es werden nach der Karte also zwei Mal „Hausgemachter Ayib und Gomen mit ofenfrischen Baguettescheiben“ und fünf Mal die „Gebratenten Rindfleischbällchen mit Dip“. Dabei stehen „Awase“ = Scharfe Soße“ und „Alicha“ in der milden Variante parat. Vielfach werden beide Soßen geordert – nur ich falle als „scharfer Hund“ aus der Reihe.
Wir Tratschen und es fällt und nicht so direkt auf, dass die Wartezeit schon unangenehm lang ist seit wir das Lucy betreten haben. Eine Stunde ist vergangen bist die Vorspeisen kommen.
Fangen wir mit den zwei Ayib und Gomen an. Es besteht aus zwei kleinen Tiegeln mit weißer und grüner Masse und einem Teller mit aufgerollten, ofenfrischen Ingera statt der ausgelobten Baguettescheiben.
Ingera ist das äthiopische Fladenbrot und dient als Essbesteck. Es wird aus Tef- (Zwerghirse) und Milo-Mehl (Mohrenhirse) hergestellt. Es sind „eierkuchendicke“, also flache, Fladen die sich in der ersten Haptik gummiähnlich, labberig anfühlen. Der Teig ist relativ fest und somit zum „Greifen“ super geeignet. Entsprechende Stücke lassen sich leicht „zurechtreißen“ da der Teig dennoch fluffig ist. Der Geschmack geht so in Richtung Vollkornmehl ohne ausgeprägte Dominanz – so passt er ganz gut zu allen Gerichten. Ganz Nebenbei sind diese Brote sehr sättigend wie sich bei den Hautpgerichten dann herausstellen wird. Es ist also nicht das was sich der durch die Mediterrane Küche geprägte Einheimische unter „Fladenbrot“ allgemein vorstellt.
Ayib, die weiße Masse, ist ein äthiopischer Hüttenkäse, hier in der pikant gewürzten Variante. Gomen, die grüne Masse, und das freut die Nordlichter, ist eine Zubereitung aus Grünkohl und Spinat – auch diese ist leicht pikant.
Damit kommen wir zu einer äthiopischen Eigenart der Speisen, die in heißen Ländern verbreitet scheint – das Essen wird gerne scharf serviert. Im Lucy ist dieses dem europäischen Geschmack angepasst und entsprechend abgemildert (wie ich bei der Hauptspeise selber erleben durfte, da mein fünfmaliges Wiederholen von „scharf, scharf-scharf, so richtig scharf-scharf“ nicht ernst genommen wurde).
Aber noch sind wir bei den Vorspeisen. Der Rest der Truppe erhält jeweils drei Fleischbällchen am kleinen Holzspieß (Zahnstocher) und die georderte Soße in scharf und in der mild-scharf nebeneinander Variante.
Die Rindfleischbällchen sind sehr saftig und locker, innen und außen heiß mit leicht krossem Rand. Diese alleine sind pikant angemacht mit kleinen Stückchen grüner und roter Pfefferschote/Pepperoni oder ähnlichem und auch sonst gut gewürzt.
Der Kelch der milden Soße „Alicha“ ist an mir vorübergegangen – aber allen hat es geschmeckt. Die „Awase“ in scharf ist scharf – ich mag dieses prickeln auf der Zunge. Und ich meine auch dennoch noch andere Aromen zu schmecken.
Unserem Gastrofreund treibt es ein wenig Schweiß auf die Stirn und er veranlasst beim Abräumen sein Hauptgericht in die etwas mildere, also medium-scharfe, Variante wandeln zu lassen.
Hauptspeisen
Bei dem Gros der Speisen sind auf einem großen Teller zwei Ingera-Fladenbrote als Grundlage leicht versetzt aufgelegt. Darauf ist dann die bestellte Speise platziert, etwas Salat und Tomatenecke. Gegessen wird mit den Fingern – mit einem Streifen Ingera greift man sich eine kleine Portion.
V01. Vegetarische Probierplatte – Beyaynetu
Insgesamt 10 Kleckse unterschiedlicher Toppings: Linsen- und Kichererbsensoße, die bekannte Awase, Ayib und Gomen sowie weitere Gemüse. Eine kleine geschmackliche Rundreise. Der Kollege hat es restlos verputzt.
H01. (2 Mal) Lucy Grill – Gegrilltes Lamm nach Lucyart mit Awase (in der mittelscharfen Variante)
Für die Lammfreunde unter uns gibt es durchgebratenes Lamm(-gulasch) in reichlich Soße. Der verspeisende Kollege moniert zu recht, dass die Bezeichnung die Erwartungshaltung irre führt. Wenn die Lammschulter einmal gegrillt worden war, so ist dieses durch Kleinschneiden und fluten mit Soße nicht mehr nachvollziehbar. Für die Fleischstückchen gab es eine zusätzliche Holzgabel zum rauspicken.
H05. Doro Wet (bestellt in scharf, scharf, scharf-scharf-scharf – für mich halt)
Die würzige Soße war pikant aber bei weitem nicht so scharf wie die Awase von der Vorspeise. Darin dann ein hartgekochtes Ei und ein kleines Hänchenschenkelchen mit festem Fleisch – ja ich glaube das äthiopische Huhn. Dazu dann der Ayib-Käse. Sehr lecker und vielfältig im Geschmack.
H08. Gored Gored – Rindfleischstreifen mit Zwiebel und Paprika
Kurz und heiß, also medium angebratene Rindfleischstreifen mit feinen Zwiebel- und Paprikaspalten in mittelscharfer Soße. Dieses Gericht ist dem europäischen Gaumen wohl am nächsten. Sehr zartes Fleisch und angebratene Zwiebel – da ist geschmacklich alles drin. Bei der Rundum-Probierrunde haben wir dieses Gericht zum Sieger gekürt.
H09. Kitfo – Rindfleischtartar in der scharfen Variante
Hier treffen wir auf das äthiopische Nationalgericht. Etwas gröber geschnittenes gut pikant-scharf gewürztes frisches Rindfleisch – extra Schärfe ist zum Nachwürzen in Form von Pulver serviert worden (Kaboom ?!). Das Fleisch thront mit Ayib und Gomen in einem Schälchen. Dazu das Fladenbrot.
Ich persönliche finde es auch sehr lecker – etwas feiner geschnitten wäre es mir lieber gewesen. Sonst muss man sich an die Textur im Mund gewöhnen und doch das eine oder andere Stückchen intensiv kauen.
H12. Bozena Shiro
Eine Kichererbsensoße mit Lammfleischstückchen – serviert im Tontopf. Hier hat die Kraft der Verspeisenden nicht für das Durchdrücken des Auslösers gereicht. Auch meine Erinnerung reicht nur an den intensiven Hummus-Geschmack.
Inzwischen war der Service wesentlich aufmerksamer und zu den würzigen Speisen ist das ein oder andere Getränk nachgeordert und flott gebracht worden.
Es wurden auch noch zum passenden Zeitpunkt frisch zubereitete Ingera-Fladenbrote gereicht. Dieses war auch genau richtig, denn nach dem Stillen des ersten Hungers war damit der Startschuß des gegenseitigen Probierens gegeben. Und wie oben schon erwähnt sind diese Brote sehr sättigend. Fast alle Teller waren komplett leer, nur Fetzen von Brot waren übrig.
Einen Nachtisch wollte dann keiner mehr. Der Wunsch nach einem schnellen Kaffee hinterher und dieses Gelüste mit Buna (der äthiopischen Kaffeespezialität) zu befriedigen funktioniert leider nicht. Wer dieses ausprobieren möchte, bitte rechtzeitig bestellen. Denn wie in der Speisekarte vorne beschrieben, werden die Bohnen wirklich frisch geröstet und gemahlen. Das Servieren mit Weihrauch ist sicher ein Erlebnis, was einen Zweitbesuch fordert.
Zu der fortgeschrittenen Stunde haben wir dann den Bezahlvorgang eingeleitet. Mit Stift und Papier sind Person für Person die Speisen abgefragt und die Summe berechnet worden. Für jeden lag es so zwischen 25 bis 35 € - je nach individueller Getränkeanzahl.
Die Einladung auf einen Killepitsch oder Katikala (äthiopischer Getreideschnaps) haben wir unter Androhung wiederzukommen und beim nächsten Mal einzunehmen abgelehnt.
Als Fazit also: Alles sehr lecker mit interessanten neuen Aromen für den Gaumen. Durch die Verzehrart ein zusätzliches Erlebnis. Für die Speisen im ersten Augenblick ein erhöhtes Preis-Leistungs-Verhältnis, doch man wird satt und bei „einfliegen“ vieler Zutaten relativiert es sich etwas.
Verklären wir es damit, dass wir Bauern in der Wiege der Menschheit unterstützen und man in D´dorf für weniger schon mal mehr bezahlt hat.
Also gerne wieder – für mich dann in scharf-scharf. Das hat mir der Service versprochen.