"Das Essen ist spitze, der Service noch weit davon entfernt"
Geschrieben am 01.10.2021 2021-10-01 | Aktualisiert am 01.10.2021
"Der "Platzhirsch" vom Altmarkt eröffnet hier neu"
Geschrieben am 30.09.2021 2021-09-30 | Aktualisiert am 30.09.2021
"Nach 20 Jahren verlässt der Kultwirt den Altmarktkeller"
Geschrieben am 30.09.2021 2021-09-30
"Wir waren hier schon besseres gewohnt"
Geschrieben am 14.09.2021 2021-09-14 | Aktualisiert am 14.09.2021
Wir entschieden uns für das Lokal in der Altstadt, unweit des Rathauses.
Die Onlinereservierung vorab funktionierte Problemlos, und so konnten wir nach einer ewigen Parkplatzsuche unseren Platz einnehmen. Zu unserem Erstaunen wurde trotz halbleeren Lokal jeder weggeschickt der nicht vorab reserviert hatte. Dies dient wahrscheinlich der Kontakterfassung, hat man ja so Namen und Adresse, denn diese wurden nicht noch einmal abgefragt. Wir saßen schräg gegenüber der offenen Küche, und konnten dem Küchenpersonal bei ihrer Arbeit zuschauen. Die Stühle und Bänke sind mit weichem Leder, welches mit einem großen Firmenschriftzug versehen war. Es saß sich gemütlich, da wir aber auch in der Nähe der Tür saßen, zog es manchmal und die Damen fröstelten.
Wir wurden von einer jungen Dame bedient, die reichhaltigen Speisekarten brachte sie gleich mit. Auszg aus der Speisekarte
Als Getränke standen recht schnell fest: ein 0,5ér Dresdner Feldschlösschen Bier für 3,80 €, 2 Schoppen Pinot Grigio für je 5,70 €, drei 0,4ér Cola zu je 3,90 €, ein Radler und eine Spezie zu je 3,90 € sowie ein Aperol Orange für 6,50 €.
20 Minuten nach unserer ersten Getränkebestellung waren diese dann auch schon mal am Tisch. Der Schaum auf dem Bier bereits eingefallen, der Wein meiner Frau wurde vergessen und erst bei zweimaliger Nachfrage nachgeliefert. Naja, das geht ja schon mal gut los. Aber jetzt konnten wir wenigstens unsere Speisen bestellen. Zeit zum Nachdenken hatten wir ja genug.
Als Vorspeisen sollten es
2x „Kelle Paca Corbasi“ – eine Lammfleischsuppe zu je 7,00 € sowie 1x die „Mercimek Corbasi“- eine Linsensuppe zu ebenfalls 7,00 € sein. Außerdem wurde noch ein „Muska Böregi“- Teigtaschen mit Petersielie und Käse gefüllt für 8,50 € gewünscht.
Als Hauptspeisen orderten wir :
1x Pide Lammhackfleisch mit Ei, Zwiebeln, Paprika, Petersilie und Salat für 11,50 €
1x Gemischte Pide mit Lammfleischstückchen und Hackfleisch, Tomaten, Paprika, Petersilie, Zwiebeln und Gouda Käse für 12,00 €
1x Pide Hackfleisch mit Tomaten, Paprika, Petersilie, Zwiebeln und Salat für 11,50 €
1x Beyti in gerolltem Teig – gewürzter Lammhackspieß in hausgemachten dünnem Fladenbrot gerollt, mit Tomaten-Joghurtsauce und zerlassener Butter für 17,00 €
1x Sebzeli Kuzu Güvec – ein Lammfleischauflauf mit geröstetem Lammfleisch und mediterranen Gemüse in Tomatensoße mit Käse überbacken für 16,50 €
1x Ocakbasi Grillplatte für zwei mit marinierten Lammkotletts, Kalbsspieß, Hähnchenspieß, Lammhackspieß und Frikadellen für 36,50 €
Eine halbe Stunde nach Bestellung erreichten uns die Vorspeisen.
Die „Kelle Paca Corbasi“ war eine gut gefüllte Terrine mit einem heißen, würzigen und stark Knoblauch lastigen Sud und reichlich kleinen Stückchen Lammfleisch. Dazu ein frisches Fladenbrot. Die Suppe sah gewöhnungsbedürftig aus, war aber unwahrscheinlich lecker. „Kelle Paca Corbasi“ – eine Lammfleischsuppe
Auch die „Mercimek Corbasi“ Linsensuppe war in Ordnung. Angenehm mild und leicht breiig mit vielen Kräutern und Gewürzen. „Mercimek Corbasi“- eine Linsensuppe
Die „Muska Böregi“ waren frittierte Teigtaschen auf Blattsalat und mit Petersielie und Käse gefüllt. Sie waren lecker, der Käse im Inneren cremig und würzig, einzig die Außenhülle durch das frittieren wieder fettig. „Muska Böregi“- Teigtaschen mit Petersielie und Käse gefüllt
Mit einem Gruß aus der Küche, einem aufgeblasenen, türkischen Fladenbrot mit einem Dip aus Sourcream und würziger Tomatenrelish sollte die Wartezeit zum Hauptgang verkürzt werden. Gruß aus der Küche
Dazu gab es auch schon kleine Schälchen mit frischem Salat für die entsprechenden Hauptgänge. Salatteller
Die Zeit verstrich, unsere Gläser standen schon lange leer auf dem Tisch, leere Gläser.....
in der Küche wurde geschwatzt, dann wieder gekocht. Unser Essen ließ auf sich warten. Zwischenzeitlich konnte man auch in aller Ruhe die an diesem Abend nicht unbedingt sauberen Toiletten aufsuchen. Waschbecken der Toilette
Die Gläser blieben leer. Erst nachdem eine andere Bedienung mal vorbei kam, wurden wir wieder mit Getränken bedacht. Unglaubliche 1,5 Stunden nach unserer Bestellung, in der Küche sah man uns unseren Unmut schon an,
Grill mit Blick zur Küche kamen dann endlich die Hauptgerichte. Der Service schien hier echt zu schlafen. halb leerer Gastraum
Dafür waren die Hauptgerichte richtig lecker.
Der „Sebzeli Kuzu Güvec“- der Lammfleischauflauf war eine große Schüssel gefüllt mit geröstetem, angenehm großen Stückchen Lammfleisch und mediterranen Gemüse in einer würzigen, noch stückigen Tomatensoße mit viel Käse überbacken. Dazu gab es auf einem Extrateller eine Kugel Basmatireis. Sebzeli Kuzu Güvec – ein Lammfleischauflauf mit geröstetem Lammfleisch und mediterranen Gemüse in Tomatensoße mit Käse überbacken Basmatireis
Die „Ocakbasi Grillplatte“ teilte ich mir mit unserer Freundin. Diese war gut belegt mit zwei kleinen, lecker marinierten Lammkotletts, einem bereits abgezogenen Kalbsspießund Hähnchenspieß(jeweils 3 Happen pro Person), dazu jeweils ein Lammhackspieß und zwei Frikadellen. Das Lamm am Spieß als auch das Kotlett waren gut gewürzt, butterweich und angenehm mild im Geschmack. Der Hähnchenspieß war ebenfalls zart, das Fleisch leicht scharf gewürzt. Der Lammhackspieß war durchsetzt mit gehackten Peperonistückchen und war dadurch leicht feurig. Die Frikadelle im Gegensatz dazu fast ein wenig fad. Dazu gab es Basmatireis, gut gewürzten Bulgur, frische Zwiebel, gegrillte Peperoni und frische Tomate. Statt dem Joghurt hätte ich mir lieber Tzatziki dazu gewünscht. Die Platte war ausreichend für uns beide. Ocakbasi Grillplatte für zwei mit marinierten Lammkotletts, Kalbsspieß, Hähnchenspieß, Lammhackspieß und Frikadellen
Die „Beyti in gerolltem Teig“ war der selbe gewürzte Lammhackspieß wie auf der Ocakbasiplatte. Dieser war in hausgemachten dünnem Fladenbrot gerollt und mit einer leichten mit Tomaten-Joghurtsauce und etwas zerlassener Butter garniert. Dazu gab es hier einen großen Klecks Tzatziki und eine kleine Kugel Joghurt. Auch wieder Tomate und Salat als Grünzeugsbeilage und eine gerillte Peperoni. Beyti in gerolltem Teig – gewürzter Lammhackspieß in hausgemachten dünnem Fladenbrot gerollt, mit Tomaten-Joghurtsauce und zerlassener Butter
Alle drei Piden waren aus einem dünnen, knusprigen Teig, mit reichlich Belag oben auf. Durch das frittieren oder im Öl braten waren diese natürlich auch wieder recht fettig, dazu gab es aber am Tisch Erfrischungstücher, um die Hände zu säubern. Pide Lammhackfleisch mit Ei, Zwiebeln, Paprika, Petersilie und Salat Pide Hackfleisch mit Tomaten, Paprika, Petersilie, Zwiebeln und Salat
Unser Fazit: wir ließen 200,20 € im Ocakbasi. Die Speisen richtig lecker und eine Alternative zum Griechen. Lediglich das Personal ist noch nicht so recht aus dem Coronaschlaf gekommen, und uns dauerte es eindeutig zu lange bis Getränkenachschub oder auch die Speisen kamen. Und dabei war das Lokal im Gegensatz zu vor 5 Jahren nur zur Hälfte besetzt. Hier herrscht erheblicher Nachbesserungsbedarf. Vielleicht hat dann auch jemand Zeit um auf der Toilette nach dem rechten zu sehen. was süßes zum Abschied