"Ein neuer Pächter, kein neues Glück!"
Geschrieben am 21.09.2016 2016-09-21 | Aktualisiert am 23.09.2016
"Hotelküche mit begrenztem Angebot"
Geschrieben am 20.09.2016 2016-09-20
"Gepflegtes Essen an einem Sonntagabend"
Geschrieben am 04.09.2016 2016-09-04 | Aktualisiert am 04.09.2016
"Kreative Küche, gutes Preis-Leistungsverhältnis, Beständigkeit wieder bewiesen"
Geschrieben am 24.08.2016 2016-08-24 | Aktualisiert am 24.08.2016
"Welch eine Steigerung beim Essen im Vergleich zu meinem Besuch vor über zwei Jahren!"
Geschrieben am 19.08.2016 2016-08-19 | Aktualisiert am 20.08.2016
"Ein neuer "Stern" in Dortmund? - Philip Schneider traut sich."
Geschrieben am 15.08.2016 2016-08-15
Die Dimberger Glocke ist ein traditionsreiches Restaurant im noblen südlichen Vorort Dortmund-Kirchhörde.
Anfang 2016 hat die Familie Schott dieses Restaurant übernommen. Sie bewirtschaftet bereits die Schlossstuben in Holzwickede.
Bisher war Dimberger eines unserer bevorzugten Dortmunder Restaurants. Wir waren gespannt, ob es uns jetzt noch gefällt.
Lage und Ambiente
Das Restaurant kann man sowohl von der Klöcknerstraße durch den Barbereich als auch von der Hohlen Eiche direkt erreichen.
Die Räumlichkeiten wurden vom Vorgänger fast unverändert übernommen. Durch den Eingang an der Hohlen Eiche liegt links der große Saal und rechts der kleine Raum mit Zugang zum Barbereich. Diese beiden Räume sowie die offene Küche sind durch mehrere große Wanddurchbrüche optisch zu einer teilweise offenen Bauweise miteinander verbunden. Das wirkte großzügig und gefiel uns.
Der große Raum mit mittelbraunem Stabparkett und hellen Wänden, die von mehreren rot-schwarzen Motivtapeten unterbrochen werden, wirkte wie bisher sehr einladend. Dunkelrote Lederbänke und alte dunkle Holzstühle mit Armlehnen und dunkelroten Sitzpolstern luden zum bequemen Aufenthalt ein.
Die Tische waren mit weißen Stofftischdecken sowie weißen und hellgrauen Stoffservietten sehr gepflegt eingedeckt. Altes Hotelsilberbesteck, schlichte moderne Weingläser, kleine Wassergläser und schlanke Silberleuchter mit schlanken weißen Stabkerzen rundeten das Tischzubehör ab.
Neu waren etliche Container mit üppigen Grünpflanzen als Raumteiler. Das gefiel mir nicht, da nach meiner Meinung die optische Großzügigkeit dieses Raumes verloren geht.
Grünpflanzen-Deko
Der kleine Raum war wie früher mit beigen Lederpolsterstühlen ausgestattet, war aber auf den Tischen identisch eingedeckt.
Eine gemütlich gestaltete Terrasse lud die Freiluftfans bei schönem Wetter zum Aufenthalt ein.
Terrasse
Service
Zwei neue Gesichter. Eine junge Dame bediente uns. Sie war freundlich und höflich, teilweise uns etwas zu forsch auftretend. Das wars, denn bei den Weinkenntnissen haperte es schon.
Meine Nachfrage, ob der offene Rosé trocken wäre, kommentierte sie „wie Rosé immer so sind“! Da sie auch keinen Probeschluck anbot, zogen wir trockenen Weißburgunder (Martin Tesch/Nahe, 0,2 l zu 5,40 €) und trockenen Grauburgunder (Herrenberg/Pfalz, 0,2 l zu 5,40 €) vor. Beide Weine waren mit 12 Grad zu warm (Siebecko hat das kleine Weinthermometer immer dabei :-)).
Auf unsere Reklamation gab es die üblichen Ausflüchte: „Verstehe ich nicht! Vielleicht liegt es an der Hitze usw., der Kühlschrank sei mit 7 Grad eingestellt.“
Wer weiß, wann die Flaschen in den Kühlschrank gestellt wurden oder wie lange die Karaffen nach dem Eingießen auf dem Tresen standen, bevor sie uns erreichten!
Speisekarte
Ein neuer Koch, eine neue Speisekarte!
5 Vorspeisen, 3 Suppen, 20 Fleischgerichte, 4 Fischgerichte, 2 Salate, 4 vegetarische Gerichte, keine Dessertkarte. Zusätzlich eine Saisonkarte.
Typische Speisen, viele mit Fantasiebezeichnungen:
Nordischer Räucherlachs 10 €; Schnecken in Tomatensauce mit Gouda überbacken 10 €; Tomatencreme 5 €; Salatteller Kirchhörde 13 €; Zwiebelsuppe 5 €; Rumpsteak ab 21 €;
Schweineschnitzel 15 €; Putensteak Madras 15 €; Schweinerückensteak Landsknecht 16 €.
Die meisten Hauptgerichte werden mit Salatbegleitung angeboten.
Angeboten werden zusätzlich wählbare und zu zahlende Beilagen wie Pommes, Kroketten, Sauce Hollandaise, Sauce Bearnaise, Champignonrahmsauce, Pfefferrahmsauce, Pfifferlingrahmsauce (ganzjährig!) – Convenienceprodukte?
Unsere Speisen
Brot und einen Aufstrich vom Haus gab es vorab nicht.
Statt dessen ein kleines Glas kalter Glasnudelsalat mit Gemüsewürfelchen und kleinen Stücken vom gebratenen Schwein. Das war ganz nett.
Amuse: Glasnudelsalat
„Wiener Schnitzel vom Kalb mit Röstkartoffeln und gemischter Salat“ (19,50 €)
Die beiden ordentlich flach geklopften Stücke vom Kalb waren innen zart. Jedoch war die Panade nicht richtig kross, sondern beim Anschneiden quoll stellenweise Bratfett heraus.
Die Röstkartoffeln waren gleichmäßig gebräunt und kross. Der Beilagensalat war langweilig zusammengestellt und mit banalem Allerwelts-Joghurtdressing begossen.
Wiener Schnitzel
„Dimbergerpfanne – Lendchen vom Grill auf Röstkartoffeln mit einer bunten Gemüseauswahl und Kräuterbutter“ (17,90 €)
Warum musste man extra nach der Fleischsorte fragen? Der Zusatz „Schweine“lendchen wäre aussagefähiger und hätte den Text der Speisekarte wirklich nicht gesprengt!
In einer heißen gusseisernen Pfanne lagen Röstkartoffeln und grüne Bohnen, Blumenkohl, Broccoli und Möhrenstifte dicht nebeneinander. Darauf thronten vier Scheiben Schweinefilet, schwach gebräunt aber trocken und zäh. Dem wässerig schmeckenden Gemüse hatte der Koch einen „kreativen“ Klecks Sauce Hollandaise der Marke ...... verpasst! Doch wo war die avisierte Kräuterbutter? Vergessen! Wurde angemahnt und dann separat gereicht. War geschmacklich auch keine Offenbarung!
Dimbergerpfanne
Fazit
Ich vermisste gute handwerkliche Küchenleistungen und geschmackliche Raffinesse!