"Und täglich grüßt … ….oder doch ein anständiger Haus- und Hof-Italiener."
Geschrieben am 04.04.2018 2018-04-04 | Aktualisiert am 04.04.2018
"Starke Hausnummer im Gutbürgerlichen Bereich"
Geschrieben am 03.12.2017 2017-12-03 | Aktualisiert am 03.12.2017
"Ein neuer Pächter ist wie eine neue Hoffnung"
Geschrieben am 27.07.2017 2017-07-27 | Aktualisiert am 27.07.2017
"Netter Biergarten mit anständiger Küche"
Geschrieben am 25.07.2017 2017-07-25 | Aktualisiert am 25.07.2017
Der ambitionierte Bäcker mit italienischem Faible von letztem Jahr, vorbei.
Davor waren auch schon deren drei oder vier Anläufe mit bekanntem Ergebnis.
Nach der vorletzten, der letzten, der allerletzten und der allerallerletzten Chance für das Vereinsheim des SSV Steinach-Reichenbach, nun die allerallerallerletzte Chance.
Und diesmal hat der Verein fast schon eine kleine Institution gewonnen.
Die Betreiber der Pizzeria Piccolo Mondo in Birkmannsweiler eröffneten Anfang Februar gerade mal 3km Luftlinie entfernt eine zweite Dependance im Vereinsheim des SSV.
Piccolo Mondo 2
In Birkmannsweiler waren wir schon mehrfach und die Pizza dort ist/war eigentlich immer ganz anständig. Von der Konsistenz richtig gut nur die Würze war bisweilen nicht ganz auf Pizzasterneniveau. Jedoch immer über Durchschnitt.
Auch die Pasta konnte dort bislang immer gefallen.
Das macht natürlich noch keine Institution aus aber der Hintergrund, daß es dieses Haus schon mal im benachbarten Ödernhardt gab und damals unter tragischen Umständen schließen musste machte es schon zuvor bekannt.
Die Familie Lapelosa aber ist im Rems-Murr-Kreis keine unbekannte Pächterfamilie von italienischer Küchenrichtung.
Wir kamen einmal auf deren 5 oder 6 Häuser dieser Pächterfamilie beim Zusammenzählen.
Dahingehend durchaus eine „Institution“. Wenngleich der/die eine oder andere Familienangehörige ihre Häuser mitunter mit mehr Glück oder Lage betreiben.
Aber zurück zu „Maria“.
So heißt die Dame des Hauses die eigentlich den Laden schmeißt auch wenn sie in Birkmannsweiler ihren „Hauptsitz“ hat. Meist ist sie aber irgendwie immer da.
Das Haus ist noch rel. neu und bedurfte bei Pächterwechsel sicherlich keiner Grundrenovierung. So wurde nur partiell etwas aufgefrischt und –gehübscht. Eine Ecke bekam z.B. eine Klinkerverkleidung die gut rüber kam und auch etwas auflockernder wirkte.
Da wir aber nicht zum wandanglotzen hier waren sondern Pizza und Pasta begehrten war dies alles zwar nett, gemütlich und angenehm aber im tiefsten Herzensgrunde eben zweitrangig.
Wir waren natürlich mittlerweile schon das eine oder andere Mal hier aber es soll nun nur ein Besuch beschrieben werden.
Sonntags durchgehend geöffnet und warme Küche ist bei uns ein Pfund welches einschlägt. Essen doch die Ersten schon zu Mittag wenn bei uns das Frühstück gerade beendet ist. Da ich sonntags sowieso kaum etwas frühstücke (der Körper benötigt doch noch gar nix, hat ja auch noch nichts gearbeitet….) passt mir das genau so in den Kram wie meiner lieben Frau, welche ohne anständiges Frühstück schwer in die Gänge kommt.
Irgendwann gegen Nachmittag meldet sich dann bei mir auch der Wunsch nach Herzhaftem. Und mein Herz ist eigentlich fast immer mit anständiger Pizza zu erreichen (à der kürzeste Weg zum Herzen eines Mannes …. geht in dem Fall nicht über …… sondern durch die Küche…).
Wir wurden freundlich empfangen und uns wurde ein Tisch unter den freien angeboten. Vorzugsweise ein Zweiertisch. Dieser war aber angenehm durch einen bepflanzten Raumteiler abgeschirmt. Dennoch baten wir kurz darauf um Verlegung an einen anderen da dieser dann doch arg im Verkehr zwischen Eingang und Theke stand und so manch unangenehmer Schwall Kaltluft oder auch Betrieb vorbei kam.
Dies war aber absolut kein Problem und wir konnten uns anschließend der gereichten Karten annehmen.
Eine Getränkeabfrage kam übrigens nicht umgehend.
Es wurde Zeit gelassen.
Ja die Karten.
Ich weiß nicht, was Maria beabsichtigt aber diese sind nicht nur mit Pasta und Pizza gefüllt (was ja einigermaßen zu stemmen ist, besonders wenn nicht selbst hergestellte Pasta verwendet wird), sondern auch ein paar wenige Balkangerichte.
Nun ist Maria ja auch gebürtige Balkanesin aber dieses Zusatzangebot muß man auch stemmen können.
Letztlich haben wir diese Küchenrichtung bislang aber erst ein mal versucht (bzw. meine Frau).
Diesmal sollte es nicht der obligatorische Insalata con Tonno werden sondern es musste der Beilagensalat zur Wahl meiner Frau reichen
Bistecca di Maiale alla Parmiggiana (14,90)
Paniertes Schnitzel mit Parmesan überbacken und Tomatensoße dazu Spaghetti und Beilagensalat.
Für meine Wenigkeit eine
Pizza Contadina (9,00)
Pizza mit Zwiebeln, Paprika, Pilze, Knoblauch und ???
Der Beilagensalat wurde zur Freude (und nach höflichem Bitten) meiner Frau noch mit ein paar Pizzabrötchen alsbald kredenzt.
Er kam als komplett mit einer leichten Vinaigrette versehene Variante an den Tisch der noch eine intensive sahnige Soße oben drüber gegeben wurde deren Geschmacksrichtung meiner Frau zwar ausnehmend gut gefällt, mich aber allzu sehr nach vielen Eilanden schmeckt. Für mich naja, meine Frau findet es gut.
Ansonsten war der Salat frisch und schmackig.mit verschiedenen Blattsalaten, Tomate und Gurke. Ob Tomate um diese Jahreszeit sein muß mag man geteilter Meinung sein. Der Rest war gut.
Auch die Pizzabrötchen, deren drei sich dazu gesellten.
Das Schnitzel, welches nach passender Zeit und zeitgleich mit der Pizza bei uns am Tisch einfand vermochte zu gefallen.
Angenehm dünn und zart war es mit würzigem Käse überbacken und die Panade noch nicht darob durchgeweicht. Weitere Würze war darum auch nicht zu schmecken bzw. nicht vonnöten. Das war echt gut.
Die Spaghetti so weit al dente und in Ordnung. Sie Tomatensoße dazu passend und meiner Frau außerordentlich zusagend. In sich ein sehr stimmiges und gutes Gericht.
Meine Pizza war von der Konsistenz her eine sehr feine.
Dünner Boden, weitgehend fest und knusprig ließ sie nur zur Mitte hin etwas nach. Der Rand nett aufgegangen und mit knuspriger Kruste, insgesamt aber etwas fest. Das Sugo soweit ok aber ausbaufähig. Der Belag war aber sehr zufriedenstellend.
KNOBLAUCH! Endlich mal in nennenswerter Menge! Aber auch die Zwiebeln und Pilze in quantitativ und qualitativ erfreulicher Erscheinung.
Eine Bitte um „etwas scharf“ wurde umgehend mit einem Gefäß beschieden dessen Inhalt durchaus auch feurige Gelüste zu befriedigen wusste.
Hätte das Sugo und der teig noch etwas mehr „bumms“ dann wäre das schon eine besondere Gewichtsklasse. Aber auch der Rand darf etwas luftiger sein und der Boden muß nicht zu Mitte hin aufweichen.
Dennoch ist diese Pizza durchaus als Haus- und Hofitaliener passend.
Für die dringenden Pizzagelüste jedenfalls immer ein passendes Notfallrezept.
Der ganze Trakt ist ebenerdig und auch die sehr sauberen Sanitäranlagen sind auf gleicher Stufe (in jeder Hinsicht). Ob es eine rollstuhlgerechte Toilette gibt mag ich bezweifeln, aber stolperfrei kommt man zumindest dahin.
Ich hoffe mal, daß der SSV nun einen bleibenden Pächter gefunden hat. Der Zuspruch zum Haus scheint jedenfalls gut und für mich nachvollziehbar.