Bad Essen

Bevor wir in Urlaub fahren,gucke ich im Netz,nach Restaurants,überfliege die Bewertungenund gucke mir die Speisekarte auf der HP ,an. Wenn alles passt,reservieren wir direkt von zu Hause aus.Uns sprach auch an,dass auf der Speisekarte angegeben ist,woher Fleisch und Gemüse,bezogen werden. Wie diese Lokalität so gute Bewertungen bekommen kann,ist uns ein Rätsel. Entweder sind unsere Ansprüche zu hoch,was ich nicht glaube,oder diese Leute kennen nichts besseres.Es war auch sowohl draußen,als auch drinnen,sehr gut besucht.
Die Lokalität ist direkt am Marktplatz im Ort und wir hatten Glück,direkt einen Parkplatz zu bekommen.
Draußen waren die Schattenplätze alle belegt und da es an diesem Tag sehr warm war,wollten wir lieber drinnen sitzen.
Wir wurden in die erste Etage geleitet,Der erste Eindruck,war gar nicht mal  so schlecht. Hatte was uriges. Holzbalken,niedrige Decken,also große Leute bitte Kopf einziehen. Hat so ein bisschen Kneipen- Charakter.
Die Stühle waren für uns allerdings trotz Sitzkissen,etwas hart und unbequem.
Als erstes nahmen wir Barre vom Fass.0,4L zu 4,50 Euro.
Zur Vorspeise wählten wir den gratinierten Ziegenkäse auf marinierten Birnenscheiben,zu 9,50 Euro.
Uns hat die Kombination,gereizt.
Na ja. Besonders toll,war es nicht. Die Birnenscheiben waren warmund darauf lag 1 roterZwiebelring,auf dem wiederum warmer Ziegenkäse lag,welcher mit etwas Thymian garniert war.Also gratiniert,war der Käse nicht ! Einfach nur warm.
Auf der Karte stand Zwiebeln,aber es war nur ein Zwiebelring. Männe sagte sofort,ziemlich lieblos. Der Rucola und die Kresse auf dem Teller,lag nur trocken dabei. Ein leichtes Dressing darüber,wäre schön gewesen.
Es schmeckte,aber es geht wesentlich besser. Jetzt kommt aber der Knaller !
Ich weiß nicht wie Ihr es handhabt,aber wir legen unser Besteck nach der Vorspeise mit auf den geleerten Teller und bekommen für die Hauptspeise ,neues Besteck.HIER bat man uns,das Besteck doch wieder vom Teller zu nehmen,worauf Männe erstaunt fragte,bekommen wir für die Hauptspeise kein frisches Besteck?Antwort : alles Besteck sei in der Wäsche. Männe nur,gut,dann esse ich mein Schnitzel also mit Käse am Messer.
Ab diesem Moment stand für uns fest,dass wir weder ein zweites Bier bestellen ( sonst stehen immer 4-5 Bier auf unseren Rechnungen ), noch,dass wir ein Dessert bestellen,
Zu den Hauptspeisen .
Männe nahm das Champignon-Rahmschnitzel mit Pommes und Salat, zu 19,90 Euro.
Schnitzel war gut und reichlich,aber den Tag davor in dem anderen Restaurant,besser. Pilze und auch die Rahmsoße,waren frisch. Also nix aus der Tüte..Die Mayo schlug allerdings mit 0,70 Euro,zu buche. Fairer Weise eine nette Idee,sie in einem kleinen Waffelbecher zu reichen. Nur essen wir keine Waffel mir Mayo dran.
Ich entschied mich für den WTL-Burger mit selbstgemachten Rinderhacksteak und extra Käse,zu 19,00 Euro.
Der sah erstmal sehr gut aus und es steckte ein Steakmesser im Burger,so dass ich wenigstens nicht mein Messer von der Vorspeise nehmen musste.
Allerdings hielt er nicht,was er versprach. Laut Karte sollte er mit eingelegten Currygurken belegt sein. Es waren ganz normal eingelegte Gurken.Die Tomate fehlte auch und der Patty war viel zu fest und trocken. Ich wurde auch nicht gefragt,wie ich ihn haben möchte,aber normaler Weise wird ein Patty nicht dermaßen tot gebraten.Ohne die Soßen und Salat,wäre es ne sehr trockene Geschichte geworden.Die Pommes waren gut .
Wir haben auch nicht mehr viel dazu gesagt. Auf Nachfragen sagte Männe nur,war okay. Und das war es ja auch.Wir mussten nicht brechen,es war nicht ungenießbar,nur wir kennen die Gerichte wesentlich besser. Wie sagte mein Männe ? Es war so ne Massenabfertigung. Wahrscheinlich hätte ich beim Patty gar keine Wahl gehabt. Als die Bedienung zum kassieren kam,äußerte Männe aber nochmal ganz klar,dass wir es nicht gewohnt sind, das Vorspeisenbesteck,auch für die Hauptspeise zu nutzen. Hat er ja recht.In jeder besseren Frittenbude bekomme ich neues Besteck.
Wir sagen dann nicht viel und ich habe mir die Rechnung ausdrucken lassen,um hier verifiziert zu bewerten.
Fazit : wir können es nicht empfehlen.Daran dass es sehr gut besucht ist,erkennen wir,dass es wohl genug Leuten genügt. Uns nicht.

        

Im Rahmen unseres Urlaubs,hatten wir auch in diesem Restaurant reserviert.
Es ist wider erwarten,gar nicht asiatisch eingerichtet,sondern sehr modern und verfügt auch über einen großen Biergarten.Teils im Innenhof und teils vorne raus.Im Service waren 2 junge Mädels.
Wir wurden freundlich empfangen und auch des weiteren,sehr nett bedient.
In dieser Loklalität gab es Rote Erde,vom Fass. Es handelt sich um eine kleine Privat Brauerei und das Bier bekommt man leider nicht im Super-oder Getränkemarkt,zu kaufen.
Natürlich bestellten wir es. Es kostet 0,3 L, 3,00 Euro.
Sehr süffig.
Zur Vorspeise wählten wir die hausgemachten Garnelenröllchen mit süß-pikantem Dip,zu 8,00 Euro.
Es sind 8 Stück und mit diesem Dip,der im Abgang eine leichte Schärfe hatte,ein Gedicht.
Männe hat es so gut geschmeckt,dass er als Nachspeise nochmal die Garnelenröllchen,nahm.
Zur Hauptspeise wählte Männe die Ente zu 19,50 Euro.
Er wählte zur Ente die leicht scharfe Erdnuss-Thai - Sauce. Serviert wurde das Gericht noch mit Duftreis und  Gemüse.
Er war sehr angetan und würde es jederzeit wieder bestellen.
Auf der Rechnung steht zwar Thai-Curry-Sauce,aber es war die Erdnuss-Sauce. Man schmeckte die Erdnuss gut raus.
Ich entschied mich für Beef Saigon, zu 15,90 Euro.
Dabei handelt es sich um Rindergeschnetzeltes vietnamesischer Art,mariniert in Chili und Zitronengras. Dazu gebratenes Gemüse und Duftreis.
Auch sehr schmackhaft. Das Gemüse noch knackig und das Fleisch nicht zu scharf,sondern angenehm.
Da die asiatische Küche nicht so tötend ist,passte auch noch ein Dessert.
Männe nahm wie erwähnt,nochmal die Garnelenröllchen.
Ich hingegen,war neugierig auf die frittierten Sesambällchen mit dem Sesameis, zu 4,50 Euro.
War mal was anderes,als die übliche gebackene Banane.
Die Sesambällchen,schmeckten innen nach Kokos und das Sesameis,war ungewöhnlich.
War jetzt nicht schlecht,aber ich ziehe dann nächstes mal doch lieber die gebackene Banane,vor.
Als ich dann noch so die Getränkekarte studierte, fiel mir die selbstgemachte Ingwerlimonade ins Auge.
Die bestellte ich mir dann noch,zu 4,20 Euro.
Die war herrlich erfrischend und mit Ingwerscheiben oben drauf.
Fazit : auch dort werden wir beim nächsten Urlaub,wieder einkehren.
Nettes,junges Team und gutes Essen. Wir fühlten uns wohl.

Je weiter es in den Norden der Republik geht und je kleiner die Orte werden, desto schlimmer steht es um die mittägliche Gasthauseinkehr. Will man abseits vom Imbiss- und Fastfoodniveau ein Mittagessen einnehmen, dann wird es echt dünn in der Auswahl. Haben die kleine Orte überhaupt noch ein Gasthaus in ihrer Ortsmitte, dann ist es ziemlich sicher nicht in der Woche Mittags geöffnet, dass klappt im Süden unseres Landes doch noch sehr viel besser.

Eingedenk dessen machte ich mir nach beendeten Geschäftstermin in der Nähe von Bad Essen nicht allzu große Hoffnungen im Ort eine akzeptable Einkehr zu finden. Bad Essen kennt man auf Grund der Ippenburg und der vielen alljährlichen Gartenfestivals dort, sonst war der Ort kein Begriff. Ich parkte also und machte mich auf den Weg zum Ortszentrum am Kirchplatz. Dort bot sich mir ein pittoreskes Fachwerkhausensemble mit einigen Gasthäusern, die aber alle geschlossen waren. Ebenfalls direkt am Platz das Hotel und Restaurant Höger. Vor der Tür ein Aufsteller mit Tagesgericht und ebenso ein Aushang der momentanen Karte. Das erblickte ließ auf eine ordentliche Küche schließen. Ich trat ein und fragte nach der Möglichkeit eines Mittagessens. Freundlich wurde bestätigt, dass es eine mittägliche Karte gibt und mir ein Platz angeboten.

Der Gastraum machte einen sehr behaglichen Eindruck. Alte Balken, und dazu ein modernes schlichtes Ambiente in Holztönen, dass ließ sich gut an beim niedersetzen. Zum Kirchplatz hin noch ein Wintergarten ähnlicher Anbau.

Die Tische schlicht eingedeckt:

Die freundliche Dame im Service brachte mir die Mittagskarte und stellte auch noch ein Tagesgericht vor (Rahmspinat mit gekochtem Ei und Salzkartoffeln für 7,50 EUR).
Die Karte (einsehbar auf der HP) las sich verlockend, hatte ich doch einen guten Riecher gehabt, mal ins Zentrum von Bad Essen zu schauen. Gehobene Küche, ein paar Kleinigkeiten, da konnte jeder nach persönlichen Vorlieben satt werden.

Schon mit dem ersten Blick über Vorspeisen, Salate, Flammkuchen, veganes und vegetarisches, Fleisch und Fisch, sowie einem Tagesdessert und Käse für danach war ich schon festgelegt. Getrüffeltes Risotto mit gebratenen Waldpilzen und Gremolata sollte es sein (16,50 EUR). Nach angemessener Wartezeit (20 Minuten) kam meine Bestellung an den Tisch:

Der Geruch, der an meine Nase drang, ließ das Wasser im Mund zusammen laufen. Sicher waren keine frischen Trüffel ins Risotto gehobelt worden, aber doch war der Geruch sehr verlockend. Dazu eine Gremolata, die ich per Messerspitze zuerst separat probierte. Das war nicht weit vom lombardischen Original, Petersilie, Zitronenzesten und Knoblauch waren äußerst schmackhaft zusammen gekommen. Das passte in seiner Frische hervorragend zum al dente gekochten sehr würzigen Risotto. Die Waldpilze (ich konnte Champignons und Kräuterseitlinge identifizieren) waren gebraten und schlicht gewürzt auf das Risotto gegeben. Alle drei Komponenten zusammen machten der Zunge Freude. Lecker!
Dazu eine Flasche Wasser (medium Zimmerwarm) und ein offener Riesling aus Rheinhessen, dass WG kriege ich nicht mehr zusammen. Knackig frische säurebetonte Gutsweinqualität zu 6,50 EUR das Viertel.

Der Service war ohne Tadel. Bedienung, nachfragen und Information waren gut. Die Dame und der ihr zur Hand gehende Azubi waren sehr freundlich. Man fühlt sich willkommen.

Fazit: unerwartet schöne mittägliche Einkehr. Meine uneingeschränkte Empfehlung gibt es für das Hotel und Restaurant Höger. Ich kehre gerne wieder ein.