Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Jetzt ist es passiert. Mit einem befreundeten Pärchen wollen wir einen hoffentlich genussvollen Abend im Haus Stolzenbach verbringen. Dankenswerterweise hat sich meine Frau bereit erklärt, uns dorthin zu chauffieren.
Haus Stolzenbach abends
Über das
Ambiente ****/*****
habe ich in meiner letzten Rezension ausführlich geschrieben. Diesmal haben wir allerdings nicht in einem der kleineren Gasträume – damals war es die Binsenstube – sondern im Restaurant im Anbau den Abend verbracht.
Blick in einen Teil des Restaurants
Das Restaurant im Anbau ist ein lichtdurchfluteter, großer Saal, der durch die beigefarbige Decke mit einer mächtigen Kassettenkuppel, aus der ein glitzernder mit zahlreichen Kerzen bestückter Kristalllüster herabhängt, fast majestätisch wirkt. Zahlreiche beigefarbig eingedeckte Tische mit gleichfarbigen Mitteldecken, umsäumt mit dunkelbraunen Holzstühlen mit roter Polsterung, lassen den großen Saal sehr einladend wirken. Die langen weißen Fensterbänke an der großen Fensterfront sind stilvoll dekoriert.
In diesem angenehmen Ambiente weist uns der junge Herr, der uns beim Betreten des Hauses begrüßt, den für uns reservierten Tisch zu, einen großen runden mit vier Stühlen. Platz satt auf und um den Tisch!
Unsere Wertung zum Ambiente bleibt wie die von 2016: viereinhalb Sterne!
Service ****
Zwei junge Damen und der junge Herr, der uns begrüßt hat, kümmern sich um die Gäste im Saal und auf der vorgelagerten Terrasse. Zwei Gesellschaften an langen Tafeln und wenige Gäste an Vierertischen sind zu bedienen.
Der Service arbeitet professionell, ist freundlich, fragt nach unserer Zufriedenheit mit dem Essen und gelegentlich, ob wir noch etwas wünschten. Nicht mehr benötigtes Geschirr wird zeitnah abgeräumt. Nur beim Nachschenken des Weines hätten wir uns etwas mehr Aufmerksamkeit gewünscht. Eine Dame schenkt zwar nach, aber halt nicht immer, wenn es angezeigt ist.
Insgesamt betrachtet macht der Service einen guten Job. Es bleibt auch hier bei unserer damaligen Bewertung: Vier Sterne.
Essen und Getränke ****/*****
Die Ausrichtung der Speisekarte hat sich im Vergleich zu unserem ersten Besuch nicht verändert: Schnitzel und Steaks in etlichen Variationen, auch Fisch und Vegetarisches und natürlich Damwildgerichte. Preislich sind einige Gerichte nach wie vor schon etwas gehoben, aber die Qualität trägt meiner Erfahrung nach dazu bei, dass das Gericht den Preis wert ist.
Eine Tageskarte auf einer Schiefertafel auf dem Tisch ergänzt die Speisekarte.
Tageskarte
Eine der Servicedamen händigt uns umgehend, nachdem wir Platz genommen haben, die Speise- und die Getränkekarte aus und fragt, ob wir einen Getränkewunsch hätten. Wir wollen zuerst die Karten studieren, nehmen aber zur Einstimmung einen Aperitif. Für uns Vier soll es je ein
• Aperol Spritz zu 7,50 €
sein.
Eine der jungen Damen serviert uns wenig später das mit Eiswürfeln gut gekühlte Sommergetränk.
Begleitet von dem flüssigen Leckerschmecker wird die Speise- und Getränkeauswahl zum Vergnügen, dauert aber auch ein Weilchen. Der Service lässt uns aber diese Zeit. Schließlich haben wir die Wahl getroffen und die junge Dame notiert ganz analog mit Notizblock:
• Kalbsschnitzel mit gebratenen Pfifferlingen und Bratkartoffeln zu 26,00 € für meine Liebste,
• Wolfsbarschfilet auf Weißwein-Senfsauce mit Spinat und Reis zu 25,50 € von der Tageskarte für unsere Freundin, die statt Reis gerne Butterkartoffeln hätte. Der Austausch dieser Beilage wird wie selbstverständlich akzeptiert.
Unser Freund entscheidet sich für
• Wiener Schnitzel (2 Stück vom Kalb) mit Pommes frites und gemischtem Salat zu 23,50 €, und für mich notiert die junge Dame
• Damwildrücken mit Rotweinbirne und Preiselbeeren, Brokkoli und Rosmarinkartoffeln zu 31,50 €.
Der schöne Rücken hat mich beim ersten Besuch schon entzückt, mal sehen, wie es jetzt ausgeht.
Als Getränke notiert die Servicedame
• eine Flasche Gerolsteiner (0,75 l zu 7.- €) für meine Liebste,
• ein Weizenbier (0,5 l zu 4,20 €) für unseren Freund und
• eine Flasche Wein (0,75l), Grauburgunder / Kabinett trocken, Jahrgang 2017, Lage Eichstetter Herrenbuck vom Weingut Kiefer in Eichstetten zu 23,50 € für unsere Freundin und mich.
Nach dem Bestellprozedere warten wir nicht lange auf den Gruß aus der Küche, den uns die junge Dame serviert. Hier kommt nichts Überraschendes oder Außergewöhnliches. Es ist das vielfach übliche Ciabatta und Vollkornbaguette mit einem Schälchen mit Butter und einem Schälchen mit Kräuterquark.
Gruß aus der Küche
Gruß aus der Küche
Das Brot ist frisch, leicht warm und mit knuspriger Kruste, der Kräuterquark ist gut abgeschmeckt und cremig.
Die Wartezeit auf den Hauptgang ist angemessen. Unsere Gerichte kommen ohne nennenswerten zeitlichen Abstand fast gleichzeitig auf den Tisch.
Meiner Angetrauten serviert eine der jungen Damen das Kalbsschnitzel mit gebratenen Pfifferlingen und Bratkartoffeln.
Kalbsschnitzel mit gebratenen Pfifferlingen
Bratkartoffeln
Meine Frau hat dieses Gericht gewählt, weil sie unbedingt gebratene Pfifferlinge und nicht die üblicherweise in Sahnesauce servierten Pfifferlinge essen will. Sie wird nicht enttäuscht: Eine gute Portion ziemlich gleich großer Pfifferlinge, für ihren Geschmack perfekt gebraten begleitet zwei dünne, aber nicht zu dünne Kalbsschnitzel, die zart und saftig daherkommen. Die Würzung verfeinert meine Frau mit etwas Pfeffer aus der Mühle und dem Saft der beigelegten Zitronenachtel. Getoppt wir das Gericht durch die leckeren Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln, schön rösch ganz nach ihrem Geschmack.
Mir präsentiert eine der jungen Damen den Damwildrücken mit Rotweinbirne und Preiselbeeren, Brokkoli und Rosmarinkartoffeln.
Damwildrücken mit Kartoffeln, Rotweinbirne und Preiselbeeren
Brokkoli
Eine Sauciere mit dunkelbrauner Sauce, von der ich übrigens beim letzten Besuch schon hätte nicht genug bekommen können, wird dazu gereicht.
Sauciere
Der Damwildrücken ist aufgeschnitten, das Fleischinnere zeigt zuerst den medium-rare-Gargrad. Während des Essens ist das Fleisch auf dem heißen Teller etwas nachgegart, so dass ich später in kräftigem Rosa leuchtendes, medium gegartes Fleisch auf der Gabel habe. Das Fleisch ist so wie ich es liebe, zart, saftig und in meinem Lieblingsgargrad getroffen.
Die Brokkoli sind mit Mandelsplittern bedeckt. Vom Garpunkt her sind sie fachmännisch und vorbildlich zubereitet, nur bei der Würzung hätte ich mir mehr Engagement des Kochs gewünscht. Aber da lässt sich ja nachhelfen und -bessern.
Die Rosmarinkartoffeln sind kleine ganze Kartoffeln mit Schale gebraten. sie sind schmackhaft und auf den Punkt gegart, allerdings vermisse ich etwas die Rosmarinnote. Hingegen macht die Rotweinbirne dem ersten Teils ihres Namens alle Ehre. Der Rotwein kommt geschmacklich voll zur Geltung, übertüncht aber nicht den Birnengeschmack.
In der Sauce könnte ich wiederum baden. Ich schmecke den Rotwein und Balsamico, wunderbar kombiniert mit dem Geschmack von Fleischjus – eine Sauce, die hervorragend schmeckt.
Unserer Freundin werden zwei Wolfsbarschfilets mit drei goldgelben Butterkartoffeln und einer Halbkugel Spinat mittenmang serviert. Ein dekoriertes Zitronenachtel zur Verfeinerung des Fischs liegt bei.
Wolfsbarschfilet auf Weißwein-Senfsoße mit Spinat und Butterkartoffeln
Obwohl die Weißwein-Senfsoße auch schon auf den Teller gegeben worden ist, wird noch eine zusätzliche Sauciere mit der Sauce dazugestellt.
Unsere Freundin ist mit dem Wolfsbarsch vollends zufrieden und schwärmt von der leckeren Sauce. Die gebutterten Kartoffeln gefallen ihr deutlich besser zum „Wolf des Meeres“ als der ursprünglich vorgesehene Reis. Auch der Spinat schmeckt ihr gut.
Bleibt noch das Wiener Schnitzel mit Pommes frites und gemischtem Salat für unseren Freund.
Wiener Schnitzel mit Pommes frites
Zum Schnitzel ist oben bereits alles gesagt. Die Pommes frites sind von der dünnen, schlanken Sorte und schön gebräunt.
Gemischter Salat
Der Salat, bestehend aus etlichen Blattsalaten und Tomatenachteln gefällt unserem Freund ebenfalls.
„Der Koch kann was“, sage ich, als wir unsere Gerichte genossen haben, und alle am Tisch pflichten mir bei. Und als eine unserer Servicedamen fragt, ob es uns geschmeckt habe, geben wir ihr auf den Weg mit: „Ein großes Lob an die Küche!“.
Mengenmäßig haben die Gerichte zwar gepasst, dennoch entscheiden sich drei von uns Vieren für einen Nachtisch.
Meine Frau wählt
• drei Kugeln Eis (einmal Vanille, zweimal Walnuss) zu 1,50 € je Kugel, und unsere Freundin wählt
• zwei Kugeln Eis (Vanille, Walnuss) mit Sahne (0,80 €).
Für mich soll es noch eine
• Käseauswahl mit Feigen-Senf zu 8,00 € sein.
Wir warten nicht lange auf unsere Desserts.
Drei Kugeln Eis
Zwei Kugeln Eis mit Sahne
Das Eis ist zunächst noch etwas zu fest, weil wohl bei tiefer Temperatur gelagert, es wird allerdings zunehmend wärmer, damit cremiger und letztlich zum Genuss: ein cremiges Walnusseis mit vielen Walnussstückchen und ein leckeres Vanilleeis.
Käseauswahl
Brot zur Käseauswahl
Als Käseauswahl bekomme ich diverse Sorten Käse, darunter Chaumes, Blauschimmelkäse, würziger Hartkäse und Weichkäse. Man sehe mir nach, dass ich nicht alle Käsesorten näher bestimmen kann. Die Käsestückchen schmecken mit dem aromatischen Feigensenf sehr gut, zumal sie selbst ein deutliches Eigenaroma haben. Mit dem frischen Brot und der Butter darauf bildet das Käseassortiment für mich einen krönenden Abschluss zum vorhergehenden wohlschmeckenden Hauptgericht.
Dennoch: Meine Frau, unser Freund und meine Wenigkeit wollen noch ihr „Verdauerli“. Meine Frau wählt einen
• Espresso (2,40 €), der ihr schön heiß serviert wird. Unser Freund wählt einen
• Hausbrand „Williams Christ“ (2,90 €), und ich nehme einen
• Jubiläums-Aquavit (3,20 €), der mir eiskalt serviert wird.
Jetzt haben wir wirklich keine Wünsche mehr, als die Servicedame später danach fragt.
Wir sind äußerst zufrieden mit Essen und Getränken. Die von jedem unserer Vier abgegebene Bewertung für das eigene Gericht reicht von gut bis sehr gut. Essen und Getränke haben somit mehr als vier Sterne verdient, aber nicht volle fünf. So sollen es viereinhalb Sterne sein.
Sauberkeit ****
Tisch, Geschirr, Bestecke sind makellos sauber. Auch die Toiletten, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren, sind sauber und gepflegt. In den Toiletten liegen neben Papierhandtüchern sogar kleine Frotteehandtücher aus.
Preis-/Leistungverhältnis ****
Obwohl die Preise teilweise gehoben sind – eine Flasche Gerolsteiner zu 7.- € ist schon ein strammer Preis – so rechtfertigt die Qualität der Speisen doch den Preis der Gerichte. Insgesamt vergeben wir doch noch ein „gut“ für das Preis-/Leistungverhältnis: Vier Sterne!
Das Fazit ****/*****
Bei der Bezahlung mit Kreditkarte haben wir unsere Zufriedenheit noch einmal ausgedrückt. Die Qualität des Essens ist über Jahre konstant und gut geblieben. Ich schließe deshalb die Rezension wie schon zweieinhalb Jahre vorher: Wir sind sicher nicht das letzte Mal im Haus Stolzenbach gewesen. Wir empfehlen Haus Stolzenbach und kommen sehr gerne wieder: Viereinhalb Sterne.