Die bewirtschaftete Pfarralpe auf 1056 Meter Höhe, hoch über Missen im Allgäu, gehört zu den bevorzugten Ausflugszielen der Gegend. Gut kann man hier in kleinen Gruppen oder mit der Familie einkehren. Ich würde jedoch davon abraten, die Route – wie vielfach empfohlen – mit dem Kinderwagen anzutreten. Der Weg ist dafür einfach zu holperig und unwegsam. Gehfreudige Kinder werden jedoch ihren Spass haben. Denn oben angekommen, erwartet sie ein kleiner Spielplatz mit Schaukel und Sandkasten. Wer ein Stück weit mit dem Auto fahren möchte, muss Maut entrichten. Auf dem halben Wege gibt es einen kleinen Parkplatz für ein paar Autos. Die Pfarralpe selbst liegt auf einer malerischen Anhöhe mit lieblichem Ausblick. Wer möchte, kann noch einen Schlenker machen und erreicht in weiteren 15 Minuten den Aussichtspunkt „Alpseeblick“. Lohnenswert!
Die Pfarralpe wird von Martin Bickel & Bianca Fritz aus Oberstdorf bewirtschaftet. Aktuell ist die Alpe wie folgt geöffnet: 13. Mai 2017 - Anfang Oktober von 10-18 Uhr (Freitag und Samstag 10-20 Uhr) geöffnet, Ruhetag Montag (nicht an Feiertagen). Man trifft hier vor allem auf Wandergruppen und Mountainbiker, die die Gegend lieben. Wir waren vor einigen Tagen dort mit einer kleinen Gruppe zu Gast und haben uns spontan sehr wohl gefühlt. Der winzige, butzelige Gastraum ist eng, niedrig und spartanisch mit Holzdielen verkleidet. Mir gelang es kaum, mich mit meinem Rucksack bis zur Selbstbedienungstheke durchzuhangeln, da bereits eine Wandergruppe den Tisch belagert hatte. Sensationell sind hier die bunt angerichteten Brotzeitteller mit Schinken, Käse, Brot, diversem Grünzeug und vielen liebevollen Kleinigkeiten. Auch die hausgemachten Kuchen am Nebentisch sahen lecker und sehr frisch aus. Der Kaffee wird in großen Haferl ausgeschenkt. Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen randvoll eingeschenkten, kräftigen Willy (knapp unter 3 Euro für das Glas).
Der Service ist unpragmatisch, der Umgangston eher burschikos, doch nett und umgänglich. Auch mit anderen Gästen kommt man hier schnell ins Gespräch und kann sich leicht über andere Touren und Ausflugsziele austauschen. Am Eingang hängen bunte, selbstgemachte Stirnbänder, die zum Verkauf angeboten werden. Die Toiletten sind sehr einfach – neben dem Waschbecken hängt ein einziges Handtuch, an dem sich wahrscheinlich schon ganz Heerscharen von Wandersleut die Hände abgetrocknet haben. Dafür erfreuen kleine Sträußchen vom Wiesenblumen das Herz.
Die bewirtschaftete Pfarralpe auf 1056 Meter Höhe, hoch über Missen im Allgäu, gehört zu den bevorzugten Ausflugszielen der Gegend. Gut kann man hier in kleinen Gruppen oder mit der Familie einkehren. Ich würde jedoch davon abraten, die Route – wie vielfach empfohlen – mit dem Kinderwagen anzutreten. Der Weg ist dafür einfach zu holperig und unwegsam. Gehfreudige Kinder werden jedoch ihren Spass haben. Denn oben angekommen, erwartet sie ein kleiner Spielplatz mit Schaukel und Sandkasten. Wer ein Stück weit mit... mehr lesen
3.5 stars -
"Schön gelegenes Ausflugsziel für Wanderer und Mountainbiker" MinitarDie bewirtschaftete Pfarralpe auf 1056 Meter Höhe, hoch über Missen im Allgäu, gehört zu den bevorzugten Ausflugszielen der Gegend. Gut kann man hier in kleinen Gruppen oder mit der Familie einkehren. Ich würde jedoch davon abraten, die Route – wie vielfach empfohlen – mit dem Kinderwagen anzutreten. Der Weg ist dafür einfach zu holperig und unwegsam. Gehfreudige Kinder werden jedoch ihren Spass haben. Denn oben angekommen, erwartet sie ein kleiner Spielplatz mit Schaukel und Sandkasten. Wer ein Stück weit mit
Auf der Rückfahrt von einem Wanderurlaub im Allgäu war ich zum ersten Mal zu Gast in Wangen und total begeistert von der pittoresken Innenstadt, die sicherlich noch genügend kulinarische Angebote in petto hält. Leider reichte die Zeit nicht zum Austesten beliebig vieler Lokalitäten. Doch unser Führer und Fast-Einheimischer konnte wärmstens den Fidelisbäck empfehlen, der offenbar den besten Leberkäse weit und breit hat. Wenn das mal nicht verlockend klingt? Für ein zweites Frühstück reichte unser Hunger allemal.
Wer sich unterm Fidelisbäck lediglich eine Bäckerei vorstellt, liegt grottenfalsch. Es ist weitaus mehr – ein herrlicher, schattiger Biergarten, eine zünftige Gastwirtschaft, ein Wangener Traditionshaus, ein Ort zum Sehen-und-Gesehen-werden. Am besten erreicht man den Fidelisbäck zu Fuss. Parken kann man ausserhalb der Innenstadt auf einem großen Parkplatz kostenlos.
Der Fidelisbäck kann mit einer langen Historie glänzen. Schon seit 500 Jahren wird in der Paradiesstraße in Wangen Brot gebacken. Neben traditionsbehafteten Schmankerl wie den Laugenhörnle oder den mit Kümmel bestreuten Seelen bietet die Location auch durchaus Saisonales und Angesagtes wie den „Ruccolo“ (ein Fladenbrötchen mit Frischkäse, Schwarzwälder Schinken, Balsamicocreme und Monterico Käse.) Hier wird auf Fertigbackmischungen, Geschmacksverstärker und chemische Zusatzstoffe gänzlich verzichtet.
Obwohl wir an einem schnöden Montagvormittag zu Gast waren, hatten wir schon zu kämpfen, um als kleine Gruppe mit 6 Personen noch einen großen Tisch zu finden. Die Gaststube ist urig, holzvertäfelt, gemütlich. Aufgrund des sonnigen Wetters wählten wir jedoch einen langen Holztisch im Aussenbereich, schön schattig unter einem ausladenden Baum im Biergarten, mit Blick auf die gegenüberliegende Backstube im Nebengebäude. (Apropos Gebäude: man beachte im Haupthaus die wundervollen farbenfrohen Wandmalereien! ) Überall auf den Tischen stehen riesige Brotkörbe, die randvoll mit stets frischen Laugengebäck und Seelen gefüllt sind. Hier darf man sich nach Belieben selbst bedienen, sollte beim Abkassieren aber sagen, was verspeist wurde.
Ansonsten wird man bedient – mit Charme und freundlicher Zugewandtheit. Die Speisekarte weist verschiedene Frühstücksvariationen (von Weisswurstfrühstück bis Schnecklefrühstück), herzhafte Brotzeiten (z.B. saurer Käs, das heisst mit Zwiebeln und Essig angemachter Limburger), wärmende Suppen (der aktuelle Hit: eine Paprikasuppe) und diverse Getränke auf. Der Kaffee ist handgeröstet (Stichwort: Wiener Kaffeehauskultur nach Daniel Moser). Mein riesiger Cappuccino (3,10 Euro) war herrlich sahnig-cremig und hatte doch ein herzhaftes Aroma. Auf Wunsch kann man auch eine kleinere Tasse für 2,50 Euro bekommen. Legendär ist der hiesige Leberkäs: knusprig und aromatisch! Wir wählten jeweils eine 200g Portion für 4,90 Euro. Schwächlinge können aber auch eine 130g Portion oder gar ein Häppchen für 80g ordern. Nach meinem Gusto sollte man unbedingt dazu die krossen Röstzwiebeln (2,00 lohnenswerte Euro extra) dazu bestellen. Süsser und pikanter Senf steht übrigens in farblich unterschiedlichen Töpfen bereits auf dem Tisch. Wer möchte kann den Senf auch einfach auf sein Brötchen streichen… (was ich persönlich liebe).
Die Toiletten befinden sich im Obergeschoss. Sie sind trotz des großen Publikumandrangs sehr gepflegt und gut in Schuss. Lohnenswert ist es auch, in der Bäckerei noch einige Teilchen für unterwegs mitzunehmen. Mein mit Mozzarella und Tomate gefülltes Körnerfladenbrot reichte glatt für den Rest des Tages, so riesig und umfangreich und sättigend war es. Das komplette Personal – sowohl hinter der Bäckereitheke als auch im Service – ist gut gelaunt, auskunftsbereit, superfreundlich und kundenorientiert. Man wird schnell und ohne Umstände bedient, muss nie lange warten. Schade ist nur, dass das Gasthaus an Sonn- und Feiertagen nicht geöffnet hat. Gerade jetzt, zum Vatertag und den Pfingstfeiertagen wäre diese Location bestimmt sehr gefragt.
Auf der Rückfahrt von einem Wanderurlaub im Allgäu war ich zum ersten Mal zu Gast in Wangen und total begeistert von der pittoresken Innenstadt, die sicherlich noch genügend kulinarische Angebote in petto hält. Leider reichte die Zeit nicht zum Austesten beliebig vieler Lokalitäten. Doch unser Führer und Fast-Einheimischer konnte wärmstens den Fidelisbäck empfehlen, der offenbar den besten Leberkäse weit und breit hat. Wenn das mal nicht verlockend klingt? Für ein zweites Frühstück reichte unser Hunger allemal.
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gasthaus Fidelisbäck
gasthaus Fidelisbäck€-€€€Biergarten, Gaststätte07522795931Paradiesstr. 3, 88239 Wangen im Allgäu
5.0 stars -
"Bester Leberkäs weit und breit" MinitarAuf der Rückfahrt von einem Wanderurlaub im Allgäu war ich zum ersten Mal zu Gast in Wangen und total begeistert von der pittoresken Innenstadt, die sicherlich noch genügend kulinarische Angebote in petto hält. Leider reichte die Zeit nicht zum Austesten beliebig vieler Lokalitäten. Doch unser Führer und Fast-Einheimischer konnte wärmstens den Fidelisbäck empfehlen, der offenbar den besten Leberkäse weit und breit hat. Wenn das mal nicht verlockend klingt? Für ein zweites Frühstück reichte unser Hunger allemal.
Wer sich unterm Fidelisbäck
Besucht am 21.05.2017Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 27 EUR
In der zweiten Maihälfte waren wir mit einer 10köpfigen Wandergruppe in Missen-Wilhams zu Besuch. Unterkunft bezogen wir „Beim Endeler“, von der Familie Schmelzenbach (Vater, Mutter, Sohn) engagiert als Familienbetrieb geführt. Der Gasthof befindet sich einem großzügig konzipierten, erst vor wenigen Jahren erstellten, hellen Gebäude, das in manchen Ecken noch ausbaufähig ist – dahinter liegt das etwas ältere Haus mit mehreren sehr günstigen Ferienwohnungen.
Obwohl „Beim Endeler“ mitten in Wilhams angesiedelt ist, mussten wir trotz Navi die Zufahrt zig Mal suchen und haben uns mehrfach verfahren, so unübersichtlich sind hier die Wege. Ein direktes Hinweisschild fehlt offenbar, der Senior-Patron hat uns aber auch auskunftsfreudig und kommunikationsfreudig die lokalpolitischen Verwerfungen vor Ort geschildert, der möglicherweise diese Bedingungen geschuldet sind. Der Parkplatz direkt vor dem Haus ist bislang nur eingeschottert. Vielleicht wartet man hier auch auf eine räumliche Neuordnung? Egal, auch vor dem Gästehaus stehen noch etliche Parkplätze zur Verfügung.
Wir wählten „Beim Endeler“ aufgrund der persönlichen Empfehlung unseres Wanderführers und wurden mehr als positiv überrascht. Das Lokal lebt eindeutig von der exquisiten Küche des hochengagierten und hochbegabten Juniors, der beste Grundstoffe wählt, kreative Kombinationen ausprobiert und sehr qualitätsvolle Speisen auf den Tisch bringt. Eine feste Karte sucht man vergebens. Das aktuelle Angebot befindet sich auf einem schlichten Din-A-4-Blatt. Alle paar Tage wechselt das Angebot, jedoch nach keinem festen Rhythmus oder System. Wenn ein Gericht oder einige Grundbestandteile zur Neige gehen, kommen einfach neue Angebote auf den Menüplan. Je nachdem, was die Saison grade so bringt. Während unseres viertägigen Aufenthalts haben wir auf jeden Fall zwei verschiedene Karten erlebt, allerdings mit kleinen Überschneidungen. Das hohe Niveau der Küche, die anspruchsvolle Qualität der Gerichte und das unglaublich gute Preis-Leistungsverhältnis hat die gesamte Gruppe überzeugt. Oftmals waren die Portionen so üppig, dass wir passen mussten oder jedenfalls schwer zu kämpfen hatten. Wir können nur inständig hoffen, dass das kulinarische Angebot auf diesem hohen Level weiterhin bestehen bliebt. Dann kommen wir auf jeden Fall wieder!
Neben einer tagesaktuellen Suppe und einem Dessert sind meist ein Fischgericht, ein vegetarisches Gericht und 3-4 Fleischgerichten im Programm, immer mit regionalen und/oder saisonalen Produkten angereichert. Am ersten Abend wählten wir eine höchst aromatische Curry-Mango-Cremesuppe, die frische Fruchtigkeit mit angenehmer Schärfe vereinte (4,90 Euro). Dem aktuellen Trend folgend, wurde die Suppe in einem Einmachglas serviert, was die tolle goldgelbe Farbe gut zur Geltung brachte. Die Schweinefiletspitzen an Landrahmsauce mit gegrillten Austernpilzen (13,40 Euro) waren zart und fein, die Sauce dunkel-cremig-aromatisch. Dazu gab es kräftige Butterspätzle. Preislich und kulinarisch als unschlagbaren Hit empfanden wir die gegrillten Austernpilze mit Bandnudeln, frischen Kirschtomaten, verfeinert mit geriebenem Bergkäse für 10,20 Euro. Eine riesige, sättigende, herzhafte und harmonische Kombination. Die Austernpilze waren perfekt gewürzt und gepfeffert, hatten angenehmen Biss und verbanden sich mit der cremigen Landrahmsauce perfekt mit den schmalen Bandnudeln. Darüber zerfloss der geriebene Bergkäse wie überbacken. Dieses Arrangement könnte ich jede Woche mal essen. Aber zwei Tage späte gab es schon eine neue Karte und ich ließ mich zu pikant gegrillten Garnelen an Riesling-Tomatensauce mit frischem Spinat, dazu Bandnudeln, gefärbt mit Sepia Tinte verführen (14,90 Euro). Ein Gedicht! Erst einmal farblich, dann auch geschmacklich. Dem Koch gelingt es einfach immer wieder, mit verschiedenen Konsistenzen und Griffigkeiten, mit diversen Aromen und Geschmacksvielfalten ein stimmiges Ganzes zu zaubern. Die Garnelen waren von allererster Güte, die Sauce cremig und gehaltvoll, die mit Sepia gefärbten schmalen Nudeln geradezu ein Eye-Catcher.
Getrunken haben wir „Beim Endeler“ gerne den Hagnauer Spätburgunder (kräftige, dunkle Farbe und vollmundiges Aroma). Selbst als Schorle (in zweierlei Größen zu bestellen!) haut einen die Wucht dieses Weines noch um. Die formschönen, gut geschnittenen Rotweingläser haben doch eine erstaunliche Füllhöhe. Ebenfalls lecker nach einem opulenten Essen: Digestive von der Brennerei Steinhauser vom Bodensee. Nicht herangewagt haben wir uns allerdings an den Allgäuer Heu-Schnaps. Das Heu erschnuppern wir lieber vor der Türe.
In der zweiten Maihälfte waren wir mit einer 10köpfigen Wandergruppe in Missen-Wilhams zu Besuch. Unterkunft bezogen wir „Beim Endeler“, von der Familie Schmelzenbach (Vater, Mutter, Sohn) engagiert als Familienbetrieb geführt. Der Gasthof befindet sich einem großzügig konzipierten, erst vor wenigen Jahren erstellten, hellen Gebäude, das in manchen Ecken noch ausbaufähig ist – dahinter liegt das etwas ältere Haus mit mehreren sehr günstigen Ferienwohnungen.
Obwohl „Beim Endeler“ mitten in Wilhams angesiedelt ist, mussten wir trotz Navi die Zufahrt zig Mal... mehr lesen
Beim Endeler
Beim Endeler€-€€€Restaurant, Gasthof08320219Wilhams 11, 87547 Missen-Wilhams
4.5 stars -
"Exquisite Küche" MinitarIn der zweiten Maihälfte waren wir mit einer 10köpfigen Wandergruppe in Missen-Wilhams zu Besuch. Unterkunft bezogen wir „Beim Endeler“, von der Familie Schmelzenbach (Vater, Mutter, Sohn) engagiert als Familienbetrieb geführt. Der Gasthof befindet sich einem großzügig konzipierten, erst vor wenigen Jahren erstellten, hellen Gebäude, das in manchen Ecken noch ausbaufähig ist – dahinter liegt das etwas ältere Haus mit mehreren sehr günstigen Ferienwohnungen.
Obwohl „Beim Endeler“ mitten in Wilhams angesiedelt ist, mussten wir trotz Navi die Zufahrt zig Mal
Besucht am 20.05.2017Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 14 EUR
Wer Missen im Allgäu besucht, kommt um die Brauerei Schäffler und den angeschlossenen Brauereigasthof samt Hotel nicht herum. Stolz thront das imposante, grosszügige Gebäude am Dorfplatz, mitten im Herzen der Gemeinde. Die beiden unteren Stockwerke sind hell gestrichen, die Giebel des hohen Dachgeschosses sind auffallend in blutrot getüncht. Dazu putzige Alkoven, bunter Blumenschmuck, farbige Fensterläden. Parkmöglichkeiten findet man schräg gegenüber auf einem großen Parkplatz, der allerdings nicht immer ausreicht – denn das Schäffler ist mehr als gut besucht. Wobei man schon an dieser Stelle anmerken sollte, dass Vorreservierung recht empfehlenswert, wenn nicht sogar Pflicht ist. Vor allem, wenn man als Gruppe zu Hauptessenszeiten Platz finden möchte. Bei gutem Wetter kann man möglicherweise auf kleinen Biergarten oder den großzügigen überdachten Wintergarten ausweichen.
Obwohl die Homepage von langer Tradition und uraltem Familienbetrieb spricht, lässt die einheimische Bevölkerung durchscheinen, dass im Gasthof öfter mal der Pächter gewechselt hat. Seit 1996 betreibt aber offenbar die Familie Graßl den traditionsreichen Brauereigasthof in Eigenregie. Das Schäffler verspricht Rundumbeglückung – Schaubrennerei, Brauereiführungen, Verkostungen, Bierproben, kulinarische Gasthoferlebnisse jeglicher Art, Urlaubs- und Übernachtungsangebote, verschiedene Pauschalen. Das Gesamtkonglomerat erscheint mir persönlich fast ein bisschen wie ein Allgäuer Disneyland – perfekt inszeniert, geschickt ausgefeilt, auf Gewinn optimiert. Den Innenarchitekten gelang im Gasthof eine alpenländische Kulisse, wie sie sich der Tourist und von weitem angereiste Gast eben das rustikale Landleben vorstellt – natürlich kombiniert mit modernster Technik und schicken Materialien. Dieses Gesamtkonzept ist offenbar ein stimmiges Erfolgsrezept, denn die Gäste strömen in Scharen – vor allem das alkoholgeschwängerte Gruppenerlebnis scheint hier gut anzukommen. Und jeder Quadratmeter des Areals scheint optimal ausgenutzt zu werden.
Wir waren mit 10 Personen bei unserem Allgäu-Aufenthalt Ende Mai gleich zwei Mal zu Gast. Einmal nachmittags zu Kaffee und Kuchen, einmal zum Abendessen, dann jedoch mit Vorreservierung. Bei beiden Besuchen hatten wir das Glück, einen großen, gemütlichen, rechteckigen Tisch mit umlaufenden Holzbänken in einer Nische ganz für uns zu ergattern. Sämtliche Gasträume mit ihrer Vielzahl an Nebenräumen, Wintergärten, etc. sind perfektestens im alpenländischen Stil eingerichtet. Hier hat der Innenarchitekt Bestleistungen vollbracht. So stellt sich der Gast Gemütlichkeit und Heimeligkeit vor. Auch der Service trägt natürlich Tracht, hochwertig und gestylt.
Die ansehnliche Speisekarte hat für jeden Geschmack etwas: Deftiges (Allgäuer Zwiebelrostbraten für 19,80 Euro / Hausgemachte Tellersulz für 7,50 Euro), Angesagtes (Pullet Pork Burger für 13,90 / Selber brutzeln in Brutzel-Eck für 19,40 Euro), mehrere Suppen- und Salatvariationen, viele Brotzeiten und auch einige vegetarische Speisen. Der Hit sind natürlich die örtlichen Bierspezialitäten, vom hellen Lager Bier über das ungefilterte naturtrübe Zwickl bis zur alkoholfreien Holderweisse. Grandios ist das Schäffler Triple, mit ungeahnt fruchtigen Aromen, mit einem Trappistenbier vergleichbar. Die pompöse Flasche würde allerdings eher Sekt als Inhalt vermuten. Übrigens ein tolles Geschenk und Mitbringsel.
Als Gruppe hatten wir einen guten Überblick über das ganze Speisen-Portfolio. Die veganen Krautkrapfen im Salatbouquet (9,90 Euro) meiner Nebensitzerin waren offenbar nicht der Hit – viel faserig aussehendes Zeug liess man zurückgehen. Der ofenfrische Krustenbraten in Dunkelbiersoße, mit Semmelknödel und Salat für günstige 11,90 Euro wurde dafür gerne gegessen. Die kräftige, dunkle Sauce war wie geschaffen zum Aufditschen mit dem Knödel. Auch die superknusprige Schweinshaxe (offenbar nur auf Vorbestellung und nur an bestimmten Tagen) wurde sehr gelobt. Die Allgäuer Kasspatzen wurden zwar mit einem tollen Käsemix aus Emmentaler, Bergkäse, Limburger und Weißlacker hergestellt, waren jedoch eindeutig zu trocken geraten. Dafür gibt es eine lobende Erwähnung für die sämige, cremige Allgäuer Käserahmsuppe mit Grundstoffen aus der Diepolzer Käserei, verfeinert mit kräftigen Croutons. 4,90 Euro für die große Portion, die in einem ovalen Porzellanschiffchen dargereicht wurde, war wirklich günstig. Gut finde ich auch, dass auf Wunsch Käsewürfel oder ein Käseprobierteller bestellt werden kann. Das kann man durchaus auch als Gruppe geniessen oder zu einer Bierprobe reichen. Unangenehm aufgestossen ist mir allerdings folgender Vermerk: „Gerne können Sie sich ein Gericht teilen, wir berechnen dafür eine Servicepauschale von 1,60 € (ausgenommen Kinder).“ Naja, wir haben als aufgeweckte Gruppe so viel kreuz und quer gegessen und rumgehen lassen, dass man das nicht mehr so genau nachprüfen konnte.
Wer Missen im Allgäu besucht, kommt um die Brauerei Schäffler und den angeschlossenen Brauereigasthof samt Hotel nicht herum. Stolz thront das imposante, grosszügige Gebäude am Dorfplatz, mitten im Herzen der Gemeinde. Die beiden unteren Stockwerke sind hell gestrichen, die Giebel des hohen Dachgeschosses sind auffallend in blutrot getüncht. Dazu putzige Alkoven, bunter Blumenschmuck, farbige Fensterläden. Parkmöglichkeiten findet man schräg gegenüber auf einem großen Parkplatz, der allerdings nicht immer ausreicht – denn das Schäffler ist mehr als gut besucht. Wobei man... mehr lesen
3.5 stars -
"Touristischer Hotspot" MinitarWer Missen im Allgäu besucht, kommt um die Brauerei Schäffler und den angeschlossenen Brauereigasthof samt Hotel nicht herum. Stolz thront das imposante, grosszügige Gebäude am Dorfplatz, mitten im Herzen der Gemeinde. Die beiden unteren Stockwerke sind hell gestrichen, die Giebel des hohen Dachgeschosses sind auffallend in blutrot getüncht. Dazu putzige Alkoven, bunter Blumenschmuck, farbige Fensterläden. Parkmöglichkeiten findet man schräg gegenüber auf einem großen Parkplatz, der allerdings nicht immer ausreicht – denn das Schäffler ist mehr als gut besucht. Wobei man
Besucht am 20.05.20171 Personen
Rechnungsbetrag: 7 EUR
Die Höfle Alpe liegt auf fast 1100 Metern Höhe im allgäuerischen Diepolz, einem Ortsteil von Immenstadt. Sie ist Teil des sehr interessanten und überaus sehenswerten Bergbauernmuseums Diepolz. Die Alpe wurde tatsächlich ab 1896 vom Bayerischen Prinzregent Luitpold als Jagdquartier für die höfischen Jagden benutzt, Anfang des jetzigen Jahrtausends an ihrem alten Ursprungsort in Oberstdorf abgetragen und im Bergbauernmuseum neu aufgebaut. Wenn man sie jetzt am Berghang sieht und besucht, kommt man nicht im Traum darauf, dass sie nicht schon immer hier stand.
Aber Vorsicht: der Aufstieg ist für Menschen mit Einschränkungen und teilweise auch für Kinder recht mühsam. Und die Luft wird hier oben tatsächlich etwas dünner. Aber die Lage ist wirklich traumhaft und man hat einen weiten, unverstellten Blick auf die Berglandschaft, vor allem auf den Säntis. Von hier aus kann man auch zu weiteren Wanderungen starten – oder den „Kuhnigundenweg“ (mit seinen moderaten 5 km durchaus als Familienstrecke einplanbar). Der eigentliche Gastraum ist klein, butzelig und übersichtlich. Mit unserer 10köpfigen Wandergruppe haben wir schon fast alle Plätze belegt. Bei gutem Wetter empfiehlt es sich natürlich, draussen auf der Terrasse zu sitzen und das Panorama zu geniessen. Das Mobiliar ist rustikal und holzlastig und alpenländisch-funktional. Die Wände bestehen aus groben Holzdielen.
Die Höfle Alpe wird von den Leuten des „Lustigen Hirsches“ betrieben (in diesen legendären Landgasthof muss ich leider ein ander Mal einkehren – dieses Mal reichte einfach die Zeit nicht dazu). Auf der Alpe herrscht Selbstbedienung. Die Speisekarte hängt aus, ist aber auch an den Tischen einzusehen, hübsch gebunden in lodengrünes Filz. Angeboten werden zünftige Brotzeiten und Vesper (viel mit Käse), aber auch wärmende Suppen, sowie Kaffee und Kuchen. Die Backwaren sind alle hausgemacht, der Käse stammt von der Bergkäserei Diepolz.
Da ich sehr ausgiebig gefrühstückt hatte, liebäugelte ich kurz vor Mittag lediglich mit einem Bund Radieschen (plus Bauernbrot) oder mit einem Schnittlauchbrot – beides wurde jedoch aufgrund der kalten Witterung nicht angeboten, wie man mir erklärte. Das scheint offenbar nur bei warmem Wetter zu gehen?? Egal, ein schlichtes Käsebrot mit Zwiebelringen, Paprikastreifen und Gurkerl (4,90 Euro) mundete auch ganz wunderbar. Das Brot war herzhaft, mit einem angenehm nussigen Geschmack. Dazu ein unspektakuläres Haferl Kaffee für 2,50 Euro.
Um zur Toilette zu gelangen, hat man den Gastraum zu verlassen und einen Teil der Scheune zu durchqueren, die ganz spannend als musealer Raum genutzt wird. Doch Achtung: um die richtige Türe zu erwischen, bedarf es gewisser Sprachkenntnisse: So ist die Damentoilette mit „Sui“ gekennzeichnet. Kinder fühlen sich auf der Alpe – wie auf dem ganzen Gelände des Bergbauernmuseums – sichtlich wohl und finden an jeder Ecke tolle Anregungen und Spielmöglichkeiten. Das Personal ist herzlich und überaus freundlich und gibt gerne Auskunft. Aufgrund der üblichen Witterungsverhältnisse ist die Alpe in der Regel erst ab Ostern geöffnet. Im Zweifelsfalle ist ein vorheriger Anruf zu empfehlen.
Die Höfle Alpe liegt auf fast 1100 Metern Höhe im allgäuerischen Diepolz, einem Ortsteil von Immenstadt. Sie ist Teil des sehr interessanten und überaus sehenswerten Bergbauernmuseums Diepolz. Die Alpe wurde tatsächlich ab 1896 vom Bayerischen Prinzregent Luitpold als Jagdquartier für die höfischen Jagden benutzt, Anfang des jetzigen Jahrtausends an ihrem alten Ursprungsort in Oberstdorf abgetragen und im Bergbauernmuseum neu aufgebaut. Wenn man sie jetzt am Berghang sieht und besucht, kommt man nicht im Traum darauf, dass sie nicht schon immer... mehr lesen
Alpe Höfle · Allgäuer Bergbauernmuseum
Alpe Höfle · Allgäuer Bergbauernmuseum€-€€€Berggasthof083234915Diepolz 44, 87509 Immenstadt im Allgäu
3.5 stars -
"Ausflugsziel mit Weitblick" MinitarDie Höfle Alpe liegt auf fast 1100 Metern Höhe im allgäuerischen Diepolz, einem Ortsteil von Immenstadt. Sie ist Teil des sehr interessanten und überaus sehenswerten Bergbauernmuseums Diepolz. Die Alpe wurde tatsächlich ab 1896 vom Bayerischen Prinzregent Luitpold als Jagdquartier für die höfischen Jagden benutzt, Anfang des jetzigen Jahrtausends an ihrem alten Ursprungsort in Oberstdorf abgetragen und im Bergbauernmuseum neu aufgebaut. Wenn man sie jetzt am Berghang sieht und besucht, kommt man nicht im Traum darauf, dass sie nicht schon immer
Besucht am 19.05.2017Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 14 EUR
Das Allgäu als Wander- , Urlaubs- und Gastrodestination ist immer wieder schön und absolut lohnenswert – vor allem aufgrund der deftigen, herzhaften, habhaften Küche. Meine letzte Tour führte nach Missen-Wilhams, unweit von Immenstadt. Bisher noch ein dunkler Fleck auf meiner kulinarischen Landkarte. Der Luftkurort weist 7 Ortsteile und tatsächlich eine beachtliche Auswahl an Gasthöfen und Wirtshäusern auf.
An unserem Anreisetag kamen wir kurz vor 14 Uhr am Ort an – und hatten bereits einen mächtigen Hunger. Als Liebhaber pikanter Speisen kann man mich schlecht mit Kaffee und Kuchen beglücken. So sind die Nachmittage immer schwer zu überbrücken, vor allem in Gegenden, in denen die Lokale oft noch als Familienbetriebe geführt werden und die Küche für einige Stunden schliesst, um erst wieder um 17 Uhr oder gar um 18 Uhr zu öffnen.
Glücklicherweise hatten wir gleich beim ersten Versuch Erfolg. Die „Sonne“ in Missen-Wilhams liegt in malerischer Halbhöhenlage. Das beeindruckende, ausladende, großzügige Gebäude verspricht schon von aussen Gemütlichkeit und Heimeligkeit. Bei gutem Wetter kann man malerisch draussen sitzen, auch an Parkplätzen mangelt es nicht.
Allerdings war es bei unserer Ankunft noch so kühl, dass wir es verzogen, drinnen zu sitzen. Der beeindruckend große, aber niedrige Gastraum wird von hellen Bodendielen und hellem, freundlichem Landhausmobiliar dominiert. Der Raum verströmt ein Gefühl von Großzügigkeit und Weitläufigkeit. In der Mitte des Raumes ein grün gekachelter Kachelofen, an den Wänden Personenporträts – vermutlich von den Ahnen und Vorfahren. Fast durchgängig laufen bequeme Eckbänke rund um die Wände und auf den Stühlen liegen rustikal-karierte Polster. Die „Sonne“ wird schon in fünfter Generation als Familienbetrieb geführt, sehr sympathisch und überzeugend, wie ich finde!
Wir wurden überaus freundlich und herzlich begrüßt, waren wir doch zu dieser Uhrzeit die einzigen Gäste. Die umfangreiche Speisekarte weist Klassiker wie Wiener Schnitzel oder Jägerschnitzel ebenso auf wie Salate und Vesper oder saisonale Spezialitäten wie pochiertes Lachssteak mit Spargelragout. Meine Begleiterin entschied sich für eine leckere, würzige, jedoch von der Menge her kaum zu bewältigende Pilzpfanne; ich wählte die Allgäuer Käsespatzen (9,60 Euro mit Beilagensalat). Leider gab es keine Cola light. Doch das grosse Wasser für 2,20 Euro war schön erfrischend und prickelnd, aber gottseidank nicht zu kalt.
Obwohl ich mir sicher bin, dass hier frisch gekocht wird, erhielten wir unsere Speisen nach kaum einer Viertelstunde. Die Käsespatzen entpuppten sich – wie fast überall im Allgäu – als kräftige, vollschlanke Knöpfle, garniert mit feinen Schnittlauchröllchen, gekrönt von sanft gedämpften Zwiebelringen. Dazu als Topping eine Physalis. Zu den verwendeten Käsesorten wollte man mir (schmunzelnd) keine genaue Auskunft geben. Das ist wohl ein Familiengeheimnis. Neben Emmentaler und Bergkäse schienen aber würziger Romadur oder Limburger mit ihm Spiel zu sein. Alles in allem wunderbar harmonisch und stimmig, dazu überaus sättigend. Dazu wurde (und das ist eigentlich Tradition) ein grüner Salat gereicht. In meinem Falle mit einer würzigen, kräuterigen Marinade, die man am liebsten aufgetunkt hätte… Zum Kaffee hinterher – das große Haferl für günstige 3,00 Euro – servierte man kleine Schokoladehäppchen.
Eine nette Geste: nach dem Abschluss des Essens zeigte sich der Koch persönlich (Thomas Gudermann, der seine Kochlehre in einem 5-Sterne-Hotel absolviert hat) und fragte nach, ob alles okay war. Auch vom jugendlich-frischen und herzlichen Service waren wir ebenfalls begeistert. Zu guter letzt ließen wir uns noch die Gästezimmer im Haupthaus zeigen, was ohne Umstände sofort möglich war. Offenbar können in einem Nebenhaus auch helle und freundliche Ferienwohnungen gebucht werden. Beim nächsten Besuch könnten wir uns daher durchaus vorstellen, diese Möglichkeit zu nutzen. Die offene Natürlichkeit und überzeugende Herzlichkeit der Familie Gudermann hat uns auf jeden Fall schnell überzeugt. Auch die blitzblanke Sauberkeit des Hauses ist ein großer Pluspunkt.
Das Allgäu als Wander- , Urlaubs- und Gastrodestination ist immer wieder schön und absolut lohnenswert – vor allem aufgrund der deftigen, herzhaften, habhaften Küche. Meine letzte Tour führte nach Missen-Wilhams, unweit von Immenstadt. Bisher noch ein dunkler Fleck auf meiner kulinarischen Landkarte. Der Luftkurort weist 7 Ortsteile und tatsächlich eine beachtliche Auswahl an Gasthöfen und Wirtshäusern auf.
An unserem Anreisetag kamen wir kurz vor 14 Uhr am Ort an – und hatten bereits einen mächtigen Hunger. Als Liebhaber pikanter... mehr lesen
4.5 stars -
"Ein Landgasthof wie aus dem Bilderbuch" MinitarDas Allgäu als Wander- , Urlaubs- und Gastrodestination ist immer wieder schön und absolut lohnenswert – vor allem aufgrund der deftigen, herzhaften, habhaften Küche. Meine letzte Tour führte nach Missen-Wilhams, unweit von Immenstadt. Bisher noch ein dunkler Fleck auf meiner kulinarischen Landkarte. Der Luftkurort weist 7 Ortsteile und tatsächlich eine beachtliche Auswahl an Gasthöfen und Wirtshäusern auf.
An unserem Anreisetag kamen wir kurz vor 14 Uhr am Ort an – und hatten bereits einen mächtigen Hunger. Als Liebhaber pikanter
Besucht am 15.05.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Die Geschichte vom Ulmer Spatz kennt jeder Schwabe und sie ist eng mit dem Ulmer Münster verbunden. Im Windschatten des imposanten Kirchengebäudes, ganz im Herzen Ulms, umschattet von grossen Laubbäumen, liegt das gleichnamige Hotel-Restaurant. Am besten ist das Lokal zu Fuss über die weitreichende Fussgängerzone zu erreichen. Parkplätze habe ich nicht gesehen, aber sicherlich kann man hier in der Innenstadt irgendwo Parkhäuser finden. Der Ulmer Hauptbahnhof ist ca. 500 Meter entfernt.
In diesem Lokal scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Seit 1956 wird das traditionsreiche Haus als Familienbetrieb geführt und hat sein Interieur und seine Innenausrichtung seither bestimmt niemals erneuert. Wieso auch? Der Kunde sucht und schätzt genau diese leichte Angestaubtheit, diesen selten gewordenen Retro-Charme und diese heimatlastige Gemütlichkeit. Man kann sich kaum satt sehen, an den schmiedeeisernen Gittern, den geschnitzten Stuhllehnen (hier findet sich das oft zitierte Spatz-Motiv wieder), den blau-weissen Bembeln, den alten Stadtansichten und gestärkten Tischdecken. Selbst die Decke ist mit volkstümlichen Fresken verziert, die sich an der hiesigen Historie orientieren. Über meinem Platz wurde z.B. die Geschichte des „Fliegers“ Albrecht Ludwig Berblinger erzählt. Im grossen Gastraum finden über 50 Personen Platz, im ebenso gemütlichen Nebenzimmer etwa halb so viele. Von meinem Sitzplatz am Fenster sehe ich, wenn ich nach links blicke, Teile des Münsters – und wenn ich nach rechts blicke, tief hinein in die grosse, transparente, helle Küche. Und ja, es geht hier alles mit rechten Dingen zu…
Gegen 13:30 haben wir vorsichtig angefragt, ob wir noch zu Mittag essen können, weil im Lokal schon keine Gäste mehr zu sehen waren. Wir wurden jedoch sofort freundlich empfangen und gleich zum Tisch geleitet. Ein freundlicher, höflicher junger Mann (der Junior-Chef?) leitete den Service, erledigte nebenan wohl einige administrative Aufgaben, war aber immer rasch zur Stelle und sehr aufmerksam. Die Speisekarte listet Erwartetes-Allzu-Erwartetes auf: Zwiebelrostbraten, Schweizer Wurstsalat, Rumpsteaks – neben schwäbischen Klassikern, wechselnden Mittagstischgerichten, diversen Salaten, Vespervariationen und Desserts wie z.B. Apfelküchle mit Vanilleeis.
Wir wählten zwei vegetarische Gerichte: 1x schwäbische Käsespätzle mit würzigem Bergkäse und knusprigen Röstzwiebeln, die preislich knapp die magische 10-Euro-Marke überschritten und mit einem Beilagensalat serviert wurden (Blattsalate, Tomate, Ei, plus unnötigerweise einige Maiskörner). Dazu noch 1x Bergkäsenocken für 10,80 Euro – leichte, ovale Nocken mit Semmelknödelgeschmack, rustikal mit rezentem Bergkäse vermengt. Ich glaubte mich zu erinnern, dass auf der Karte auch ein Beilagensalat erwähnt war. Doch die Nocken wurden auf einem farblich und geschmacklich ansprechenden Bett von breiten, gegarten Paprikastreifen serviert. Eine tolle, sättigende Kombination, die man durchaus auch mal zuhause nachkochen könnte… Das verwendete Geschirr war modern und originell; so wurden die Kässpätzle in einer asymmetrischen Schale serviert.
Die Toilettenanlagen sind – im doppelten Wortsinne – unterirdisch. Da ich schlecht zu Fuss war, nahm ich den altersschwachen Aufzug ins Untergeschoss. Die Haupttüren zu den Damen- und Herrentoiletten verfügten nur über Schwingtüren – was aber möglicherweise so gewollt ist. So muss man keine Klinken drücken und allzu hypersensible Gäste können sich mit leichtem Schulterdruck Zugang verschaffen und haben so jegliche Infektionsgefahr gebannt. Alles in allem scheint das Untergeschoss aber auf eine dringende Renovierung zu warten. Auch das angeschlossene Hotel scheint lediglich mit Funktionalität zu punkten. Aber dafür gibt es natürlich andere Foren und Plattformen.
Die Geschichte vom Ulmer Spatz kennt jeder Schwabe und sie ist eng mit dem Ulmer Münster verbunden. Im Windschatten des imposanten Kirchengebäudes, ganz im Herzen Ulms, umschattet von grossen Laubbäumen, liegt das gleichnamige Hotel-Restaurant. Am besten ist das Lokal zu Fuss über die weitreichende Fussgängerzone zu erreichen. Parkplätze habe ich nicht gesehen, aber sicherlich kann man hier in der Innenstadt irgendwo Parkhäuser finden. Der Ulmer Hauptbahnhof ist ca. 500 Meter entfernt.
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Hotel Ulmer Spatz
Hotel Ulmer Spatz€-€€€Restaurant, Hotel073168081Münsterplatz 27, 89073 Ulm
3.0 stars -
"Zeitreise zurück" MinitarDie Geschichte vom Ulmer Spatz kennt jeder Schwabe und sie ist eng mit dem Ulmer Münster verbunden. Im Windschatten des imposanten Kirchengebäudes, ganz im Herzen Ulms, umschattet von grossen Laubbäumen, liegt das gleichnamige Hotel-Restaurant. Am besten ist das Lokal zu Fuss über die weitreichende Fussgängerzone zu erreichen. Parkplätze habe ich nicht gesehen, aber sicherlich kann man hier in der Innenstadt irgendwo Parkhäuser finden. Der Ulmer Hauptbahnhof ist ca. 500 Meter entfernt.
In diesem Lokal scheint die Zeit stehengeblieben zu
Besucht am 14.05.20172 Personen
Rechnungsbetrag: 16 EUR
Schloss Großlaupheim ist gleichermassen bei Einheimischen wie bei auswärtigen Gästen beliebt. Stolz erhebt es sich über der Stadt und einem gepflegten Park. Hier ist das Museum zur Geschichte von Christen und Juden, das Kulturhaus, das Stadtarchiv und das Schlosscafé zuhause. Am Wochenende des 13./14. Mai 2017 war ich mehrfach hier zu Gast. Grund war vor allem der 150. Geburtstag von Carl Laemmle, dem bekanntesten Sohn des Ortes. Er ist im 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert und gilt als der Begründer Hollywoods. Ihm ist im Erdgeschoss eine interessante Sonderausstellung gewidmet, die man schnell noch anschauen sollte, eh sie abgebaut wird. Auf gleicher Ebene befindet sich das Schlosscafe, das mit grossem Engagement und mit viel Power von Diana Schultze geführt wird. Dass hier nicht „Dienst nach Vorschrift“ abgeleistet wird, sondern der Gast mit seinen eigenen, ganz individuellen, manchmal vielleicht ganz unkonformen Wünschen im Vordergrund steht, habe ich selbst erfahren dürfen. Tatsächlich ist sehr spontan auf meine eigenen Bedürfnisse eingegangen worden. Das hätte ich nicht erwartet – und habe es daher um so mehr geschätzt.
Das Lokal befindet sich in der Eingangsebene, auf der zentralen Schnittstelle zwischen der Kasse des Schlosses und den Räumen des Museums (das übrigens eine Aussenstelle des Stuttgarters Hauses der Geschichte ist). Wenn man genau hinschaut, erkannt man, dass dieser Raum wohl früher mal ein Innenhof war, der nun geschickt und ausladend mittels eines riesig überspannenden Glasdaches überdacht wurde. Hell und freundlich ist es hier. An den Wänden derzeit eine Ausstellung des hiesigen, ortsansässigen Fotoclubs. Die Möblierung allerdings eher schlicht, unspektakulär, sachgerecht. Heller Fliesenboden, hellgelbe Wände. Die Toiletten befinden sich im Untergeschoss und sind primär über ein nicht allzu gut beleuchtetes Treppenhaus zu erreichen. Ortskundige finden allerdings schnell heraus, dass auch ganz bequem der Aufzug des Museums benutzt werden kann. Der lässt oft lange auf sich warten, funktioniert dann aber zuverlässig. Bei gutem Wetter kann man recht kommod draussen vor der Türe sitzen und einen Teil des nahen Rosengarten und natürlich den grosszügigen oberschwäbischen Himmel geniessen.
Die Patronin zeigt viel Engagement, auch wenn sie manchmal auf direkte Ansprache nicht reagieren kann und vom Gast geäusserte Wünsche rasch delegiert. Am Wochenende meiner Besuche konnte ich jedoch erfahren, dass ganz individuell auf meine Bedürfnisse eingegangen wurde. Am Samstag war ich mit einer grösseren Besuchergruppe vor Ort, konnte jedoch über die Anwesenheit der Gruppe hinaus einfach sitzenbleiben und weiter konsumieren. Die Kaffeespezialitäten erwiesen sich als kräftig und wohlschmeckend (Cappuccino und Milchkaffee für jeweils günstige 2,40 Euro), das herrlich leichte Günzburger Weizen (3,00 Euro für den halben Liter) toll prickelnd und absolut erfrischend, das Weisswein-Schorle (3,20 Euro) allerdings in meinem Falle nicht mehr ganz taufrisch und schon latent abgestanden schmeckend. Der Kuchen ist in einem gläsernen Rondell zu bewundern. Toll in diesem Mai: der opulente Erdbeerkuchen. Geradezu sättigend: der dunkle Schokoladenkuchen (2,20 Euro). Für Kinder, als kostenloses Gimmick, gibt es übrigens kleine Cola-Lutscher. Wenn man nett fragt, darf man auch als Erwachsener in den Genuss kommen… (mir ist es zumindest gelungen).
Am Sonntag und Muttertag war das Lokal bis circa 14 Uhr von einem umfangreichen und bis zum letzten Platz belegten Muttertagsbrunch belegt. Alle Gäste wirkten glücklich und gut versorgt. Als ich danach Hunger auf Deftiges äusserte und auf eventuelle Reste anspielte, hat man mir spontan eine vegetarische Lasagne angeboten, die offziell gar nicht auf der Karte steht. Habe sofort eingewilligt. Die Portion war riiiessig und wirklich sättigend (für sehr angemessene 7,20 Euro). Während die Tische und die Bestuhlungen noch umgebaut wurden und das Lokal auf „Normalbetrieb“ umgestellt wurde, konnte ich mich schon an der Lasagne satt essen. Ansonsten kann das Lokal aber auch Kässpätzle und Brezelauflauf ganz regulär anbieten.
Hinter dem Haus befinden sich grosse Parkplätze, auf denen man bequem parken kann und auch Reisebusse vorfahren können. Wer zu Fuss unterwegs ist, sollte allerdings beachten, dass es von der Stadt aus relativ steil nach oben geht. Bei einem Ausflug ist eine Einkehr im Schlosscafe sicherlich ein guter Programmpunkt. Zuweilen werden Veranstaltungen und Konzerte angeboten.
Schloss Großlaupheim ist gleichermassen bei Einheimischen wie bei auswärtigen Gästen beliebt. Stolz erhebt es sich über der Stadt und einem gepflegten Park. Hier ist das Museum zur Geschichte von Christen und Juden, das Kulturhaus, das Stadtarchiv und das Schlosscafé zuhause. Am Wochenende des 13./14. Mai 2017 war ich mehrfach hier zu Gast. Grund war vor allem der 150. Geburtstag von Carl Laemmle, dem bekanntesten Sohn des Ortes. Er ist im 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert und gilt als der Begründer... mehr lesen
3.5 stars -
"Gut geeigent für Familienausflüge" MinitarSchloss Großlaupheim ist gleichermassen bei Einheimischen wie bei auswärtigen Gästen beliebt. Stolz erhebt es sich über der Stadt und einem gepflegten Park. Hier ist das Museum zur Geschichte von Christen und Juden, das Kulturhaus, das Stadtarchiv und das Schlosscafé zuhause. Am Wochenende des 13./14. Mai 2017 war ich mehrfach hier zu Gast. Grund war vor allem der 150. Geburtstag von Carl Laemmle, dem bekanntesten Sohn des Ortes. Er ist im 19. Jahrhundert nach Amerika ausgewandert und gilt als der Begründer
Besucht am 14.05.2017Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 19 EUR
Das Eiscafe Petrini gilt als beliebter, gern besuchter und zudem sehr zentraler Hotspot in der oberschwäbischen Gemeinde Laupheim. Das Petrini liegt mitten im Ort, zwischen Kreissparkasse und Volksbank, zwischen Rathaus und Dönerbude. Hier trifft sich einfach alles: Hausfrauen, Liebespaare, Kinder, Migranten, Großfamilien, Einsame, Solisten, Touristen, Einheimische, Familien, Zugereiste, Handwerker, Jugendliche….
Das Lokal ist architektonisch in einer Art Pavillon untergebracht, ganz im Stile der 1980er Jahre. Viel Glas, moderne Sitzmöbel, eine künstliche Palme als Eye-Catcher, ein etwas verwinkeltes Interieur. Die lange Theke im Innenraum mündet in einer Eis-Ausgabestelle, die auch zum Aussenbereich führt. Draussen sitzt man sehr präsent und prominent mitten im Ort, kann alle Vorübergehenden einsehen und taxieren, wird von allen gesehen und sitzt ausserdem sehr kommod in Pseudo-Korb-Möbeln an kleinen Bistortischchen und kann sich kann kühlen Tagen unter ausliegenden Decken wärmen. Und, was in diesem wechselhaften Frühling sehr wichtig ist: riesige Schirme schützen gleichermassen vor Sonne und Regen. Das habe auch ich mir zunutze gemacht, als ich am Abend des Muttertages noch etwas draussensitzen wollte, aber eigentlich Regen angesagt war. Natürlich kam der auch – doch ich sass sicher im Trockenen und doch an der frischen Luft. Ins Innere ging ich nur, um mich an den ausliegenden Zeitschriften und Broschüren und Flyern zu bedienen – und um die Toilette im hinteren Bereich des Eiscafe-Lokals zu benutzen. Die ist übrigens klaustrophobisch eng und winzig. Und der schmale Gang dorthin dürfte Menschen mit einem überdurchschnittlichen BMI schlichtweg versagt bleiben.
Momentan kann mich das konventionelle Programm eines Eiscafes nur begrenzt verlocken. Zwar sind mir ein paar Kugeln Eis immer willkommen – aber eine deftige Mahlzeit ist mir immer noch lieber. Gottseidank hat das Petrini auch einige habhafte Speisen im Angebot: Toast, Foccacia, Pizza, überbackene Baguettescheiben. Am Abend des Mittertages ist das Lokal recht gut besucht von Familien, Müttern, Paaren. Glücklicherweise wird gerade ein Platz nahe des Eingangs frei – schön von einem gelben Riesenschirm geschützt und trotzdem an strategischer Stelle! Der überaus freundliche Service scheint mir in jugoslawischer Hand zu sein. Der Ober ist ultraschnell zur Stelle und dienert geflissentlich rückwärts. Aus der bunt bebilderten, teilweise aus fertigen Versatzstücken zurechtgezimmerten, grossformatigen Karte wähle ich nach längeren Überlegungen erst einmal und dann später ein zweites Mal Focaccia vegetale. Naja, eigentlich erwarte ich nur ein Fertigprodukt, das aus der Gefriertruhe entnommen, aufgetaut und in die Mikrowelle geschoben wird. Die Auslieferung dauert dann doch etwas länger. Und das halbe Fladenbrot ist dann ganz wohlschmeckend mit fädenziehendem Käse und Stücken von Paprika, Zucchini und Aubergine gefüllt. Und mit ein paar frischen Häppchen von frischer Gurke und Tomate garniert. Wird auf einem grossen Pizzateller serviert und mit einem scharfen Messer samt Gabel aufgetragen. Das brauche ich allerdings gar nicht, denn ich schiebe mir das Teil einfach so in den Mund (3,50 Euro – macht herrlich satt und schmeckt nach mehr…). Dazu ein grosszügig eingegossenes Rotweinschorle für 3,00 Euro, vermutlich mit einem kräftigen Wein wie Valpolicella gemixt. In der Karte ausgewiesen sind eigentlich nur 0,2 Liter – doch serviert wird ganz selbstverständlich ein klassisches Viertele, in einem Stielglas, randvoll bis oben.
Als Nachtisch gibt’s dann doch noch Eis. Ganz hervorragend mundet mir Marsala mit vielen alkoholgetränkten Rosinen und ganz klassisch Vanille. Das Eis ist hausgemacht. An den umliegenden Tischen kann ich die handwerklich schön und appetitlich gestalteten Eisbecher bewundern. Die Wartezeiten sind hier schon ein bisschen länger als in manch anderen Eisdielen, doch es scheint sich zu lohnen. Der Service agiert äusserst höflich, zuvorkommend und sehr kundenorientiert. Lediglich die Sauberkeit in den hinteren Rängen, in Richtung Toiletten, lässt etwas zu wünschen übrig. Aber das ist vermutlich einfach der drängenden Enge geschuldet.
Das Eiscafe Petrini gilt als beliebter, gern besuchter und zudem sehr zentraler Hotspot in der oberschwäbischen Gemeinde Laupheim. Das Petrini liegt mitten im Ort, zwischen Kreissparkasse und Volksbank, zwischen Rathaus und Dönerbude. Hier trifft sich einfach alles: Hausfrauen, Liebespaare, Kinder, Migranten, Großfamilien, Einsame, Solisten, Touristen, Einheimische, Familien, Zugereiste, Handwerker, Jugendliche….
Das Lokal ist architektonisch in einer Art Pavillon untergebracht, ganz im Stile der 1980er Jahre. Viel Glas, moderne Sitzmöbel, eine künstliche Palme als Eye-Catcher, ein etwas verwinkeltes Interieur. Die lange... mehr lesen
3.0 stars -
"Beliebter Hotspot" MinitarDas Eiscafe Petrini gilt als beliebter, gern besuchter und zudem sehr zentraler Hotspot in der oberschwäbischen Gemeinde Laupheim. Das Petrini liegt mitten im Ort, zwischen Kreissparkasse und Volksbank, zwischen Rathaus und Dönerbude. Hier trifft sich einfach alles: Hausfrauen, Liebespaare, Kinder, Migranten, Großfamilien, Einsame, Solisten, Touristen, Einheimische, Familien, Zugereiste, Handwerker, Jugendliche….
Das Lokal ist architektonisch in einer Art Pavillon untergebracht, ganz im Stile der 1980er Jahre. Viel Glas, moderne Sitzmöbel, eine künstliche Palme als Eye-Catcher, ein etwas verwinkeltes Interieur. Die lange
Besucht am 13.05.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 64 EUR
Die Kleinstadt Laupheim im Oberschwäbischen an einem lauen Samstagabend im Mai. Tatsächlich ist es nicht ganz einfach, ein solides Lokal zum Abendessen zu finden. Zwei haben geschlossene Gesellschaften im Haus, ein drittes verkündet Urlaub (trotz Tischen vor der Türe und Hinweisen auf frischen Spargel auf einer Schiefertafel im Gastgarten), ein viertes hat ohne Gründe einfach geschlossen. Da entsinnen wir uns (gottseidank!!) des Rothen Ochsens. Und das zu unserer Rettung und absoluten Freude!
Ein paar Worte zur Historie vorneweg: Laupheims berühmtester Sohn dürfte der inzwischen wieder entdeckte Carl Laemmle sein, quasi der Erfinder von Hollywood und Gründer der Universal Studios. Ende des 19. Jahrhunderts wanderte er aus dem Schwäbischen aus – um bitterer Armut zu entgehen. Später in Amerika zu großem Ruhm und viel Ehre gekommen, reiste er trotzdem noch jedes Jahr in die alte Heimat und erwies sich als grosser mildtätiger Förderer Laupheims. Wann immer er im Ländle war, hielt er im Rothen Ochsen Hof, denn sein ursprüngliches Elternhaus lag sozusagen vis a vis. Und als reicher Onkel aus Amerika residierte er gerne in diesem Gasthaus.
Heute ist das 200 Jahre alte Haus mit viel Liebe und einer ganz eigenen Handschrift sorgsam in Stand gesetzt worden und wird von Sandra und Magnus Wilfert überaus ambitioniert betrieben. Mit einem derartigen Engagement, dass man sich am liebsten für die ganzen Sommerferien hier einmieten und sich verwöhnen lassen möchte. Hier stimmt einfach alles: Ambiente, Interieur, hochwertige und ehrlich-authentische Küche, einzigartiger Service und ein glücklicher Stern, der über allem schwebt. Kein Wunder: der Rothe Ochse ist Mitglied bei Slow Food Deutschland und der kulinarische Reiseführer "gusto" zählt das Lokal zu den besten Restaurants in Baden-Württemberg. Dem müssen wir uns unumwunden anschliessen!!
Als wir das Lokal geschätzt gegen etwa 19 Uhr betreten, werden wir gefragt, ob wir reserviert hätten und wir sehen schon unsere Felle davon schwimmen. Als wir zerknirscht verneinen, tiriliert das entzückendste, lieblichste Service-Mädchen, das man sich vorstellen kann: „Das macht gar nichts aus…“ und weist uns einladend einen großen, rustikalen, langen Holztisch gleich gegenüber der Theke zu. Wunderbar! Den Tisch ziert ein handgewebtes Leinentuch mit Lochstickerei und eine Glasvase mit einem herrlichen, natürlichen Strauss von Wiesenblumen.
Die Karte weist regionale Klassiker in anspruchsvoller Interpretation (Hausgemachte Maultaschen vom schwäbisch Hällischen Landschwein oder Ochsenpfännle mit Kürbis, Apfel, Birne) und saisonale Spezialitäten auf, die sich momentan stark an der Spargelsaison orientieren. Wir wählen nach langen Überlegungen (die Wahl bei all den Köstlichkeiten fällt ausnahmsweise sehr schwer) einmal Kässpätzle mit Salat für 13,80 Euro und einmal Spargelrisotto für 15,80 Euro (als vollwertige Portion – wäre aber zu etwas günstigerem Preis auch als Vorspeise zu bestellen gewesen). Die gar nicht lange Wartezeit wird uns mit wundervollen Grüssen aus der Küche verkürzt: einem Mini-Wiener-Schnitzel (mit exotischem Einschlag!) auf aromatischem Krautbett, sowie einem kleinen Spargelragout an Ziegenkäse. Schon diese winzigen Gaumenkitzler lassen die Stärken der Küche erahnen. Apropos Küche: von meinem Platz aus habe ich direkten Blick in dieselbige hinein und kann mich vergewissern, dass jeder Handgriff konzentriert, mit Freude, ohne Hektik, ohne Stress vonstatten geht. Zum Essen wird übrigens frisches Baguette und ein Topf mit garniertem Frischkäse serviert.
Die Spätzle sind frisch und handgeschabt, voluminös und knöpfleartig geformt. Dass tatsächlich nur schlichter Edamer verwendet wird, mag man kaum glauben. Sensationell der luftig-duftige Beilagensalat, mit frischestem Pflücksalat und Wildkräutern, Sprossen und ganz feingehackten Partikelchen von Paprika und Möhre. Ebenfalls eine Offenbarung: das cremige Risotto mit weissen und grünen Spargelstücken, gekrönt mit würzigem Parmesan und frischer Zitrone, die diesem sonst oft schweren Gericht eine ganz prickelnde Note gibt. Wir trinken dazu einen blumigen Weissburgunder des hochgeschätzten Weingutes Drautz-Able. Hernach einen Walnussbrand aus dem österreichischen Hörbranz (6,00 Euro) und eine wundervolle Creme Brulee als Dessert (8,80 Euro) – hier mit Popcorn (!) und frischen Erdbeeren arrangiert.
Das liebevolle Interieur verbindet historische Wurzeln mit hochwertigen Materialien. Der Service ist locker-leicht, von sichtlicher Freude an der Arbeit erfüllt und von tiefer Authentizität geprägt. Jedes Detail trägt eine individuelle Handschrift. Einen solch harmonischen Abend haben wir lange nicht erlebt! Bitte weiter so!
Die Kleinstadt Laupheim im Oberschwäbischen an einem lauen Samstagabend im Mai. Tatsächlich ist es nicht ganz einfach, ein solides Lokal zum Abendessen zu finden. Zwei haben geschlossene Gesellschaften im Haus, ein drittes verkündet Urlaub (trotz Tischen vor der Türe und Hinweisen auf frischen Spargel auf einer Schiefertafel im Gastgarten), ein viertes hat ohne Gründe einfach geschlossen. Da entsinnen wir uns (gottseidank!!) des Rothen Ochsens. Und das zu unserer Rettung und absoluten Freude!
Ein paar Worte zur Historie vorneweg: Laupheims berühmtester... mehr lesen
Schildwirtschaft Zum Rothen Ochsen
Schildwirtschaft Zum Rothen Ochsen€-€€€Restaurant, Hotel07392900730Kapellenstraße 23, 88471 Laupheim
5.0 stars -
"Vom Feinsten!!" MinitarDie Kleinstadt Laupheim im Oberschwäbischen an einem lauen Samstagabend im Mai. Tatsächlich ist es nicht ganz einfach, ein solides Lokal zum Abendessen zu finden. Zwei haben geschlossene Gesellschaften im Haus, ein drittes verkündet Urlaub (trotz Tischen vor der Türe und Hinweisen auf frischen Spargel auf einer Schiefertafel im Gastgarten), ein viertes hat ohne Gründe einfach geschlossen. Da entsinnen wir uns (gottseidank!!) des Rothen Ochsens. Und das zu unserer Rettung und absoluten Freude!
Ein paar Worte zur Historie vorneweg: Laupheims berühmtester
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Die Pfarralpe wird von Martin Bickel & Bianca Fritz aus Oberstdorf bewirtschaftet. Aktuell ist die Alpe wie folgt geöffnet: 13. Mai 2017 - Anfang Oktober von 10-18 Uhr (Freitag und Samstag 10-20 Uhr) geöffnet, Ruhetag Montag (nicht an Feiertagen). Man trifft hier vor allem auf Wandergruppen und Mountainbiker, die die Gegend lieben. Wir waren vor einigen Tagen dort mit einer kleinen Gruppe zu Gast und haben uns spontan sehr wohl gefühlt. Der winzige, butzelige Gastraum ist eng, niedrig und spartanisch mit Holzdielen verkleidet. Mir gelang es kaum, mich mit meinem Rucksack bis zur Selbstbedienungstheke durchzuhangeln, da bereits eine Wandergruppe den Tisch belagert hatte. Sensationell sind hier die bunt angerichteten Brotzeitteller mit Schinken, Käse, Brot, diversem Grünzeug und vielen liebevollen Kleinigkeiten. Auch die hausgemachten Kuchen am Nebentisch sahen lecker und sehr frisch aus. Der Kaffee wird in großen Haferl ausgeschenkt. Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen randvoll eingeschenkten, kräftigen Willy (knapp unter 3 Euro für das Glas).
Der Service ist unpragmatisch, der Umgangston eher burschikos, doch nett und umgänglich. Auch mit anderen Gästen kommt man hier schnell ins Gespräch und kann sich leicht über andere Touren und Ausflugsziele austauschen. Am Eingang hängen bunte, selbstgemachte Stirnbänder, die zum Verkauf angeboten werden. Die Toiletten sind sehr einfach – neben dem Waschbecken hängt ein einziges Handtuch, an dem sich wahrscheinlich schon ganz Heerscharen von Wandersleut die Hände abgetrocknet haben. Dafür erfreuen kleine Sträußchen vom Wiesenblumen das Herz.