Besucht am 25.04.2018Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 71 EUR
Genauso wie man bei überdekorierten, rustikalen Landgasthöfen Vorsicht walten lassen sollte, ist auch bei maritimem Overkill eine gesunde Skepsis angebracht. Zwar haben unsere Local Guides das Yachthafen-Restaurant großzügig mit Vorschlusslorbeeren bedacht und uns viel Lobendes darüber erzählt, doch am Tag unseres Besuches glauben wir geraume Zeit, im falschen Film zu sein. Das stattliche Gebäude liegt am Borkumer Yachthafen Port Henry, der Ende April allerdings einen recht maroden und dürftigen Eindruck macht. Vorm Restaurant locken dafür schon zahlreiche handgeschriebene Tafeln, die von Erbsensuppe bis zu frischer Scholle ein beachtliches gutbürgerliches Angebot anpreisen. Wir fühlen uns willkommen, stoßen die unverschlossene Tür auf – und landen erst mal in einem finsteren Vorraum, von dem aus sich nur schwerlich der Zugang zum Lokal ertasten lässt. Der Gastraum - oh, Gott!! – wirkt dann wie eine überdekorierte Geisterbahn. Jeder Quadratzentimeter in diesem ebenfalls schlecht beleuchteten, düsteren, vollgestellten Raum ist mit maritimem Tinnef behangen. Hier könnte man direkt Platzangst bekommen. Im ganzen Durcheinander ist nicht auszumachen, ob das Lokal wirklich bespielt wird und wo sich eigentlich grad der Service aufhält (falls es ihn gibt). In einer Ecke repariert ein Mann mit unergründlicher Funktion seelenruhig sein Fahrrad. Als sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt hat, entdeckt man auch an der Theke zwei Gäste vor leeren Gläsern. Nicht ausgeschlossen, dass sie da seit dem Vorabend hocken… Die ganze Szenerie macht einen gespenstischen, undurchsichtigen Eindruck. Vom Service keine Spur. Wir suchen erst mal die Toilette auf, wo grad ein aufgeschreckter Handwerker oder eine Putzkraft überrascht das Werkzeug fallen lässt. Sollte gegen 12:30 das Lokal doch noch nicht geöffnet haben? Ist heute Ruhetag?
Zurück am Tisch warten wir geduldig, bis nach unendlicher Zeit endlich jemand erscheint – und zwar der vermeintliche Handwerker, mit dem wir eben kollidiert sind. Unsere Getränkebestellung gleicht eher einem Rätselraten. Der Servicemann gibt sich verschämt bemüht, hat jedoch mit Unkenntnis, Sprachproblemen und sichtlicher Hilflosigkeit zu tun. Mangels gastronomischer Alternativen an diesem abgeschiedenen Ort bleiben wir tapfer sitzen und erwischen irgendwann eine aufgeweckte, junge Dame, die hier wohl den Laden schaukelt. So gelingt uns tatsächlich die Speisenbestellung: Matjes Hausfrauenart, kleine Portion (10,90 Euro – ist aber nicht auf der Karte, musste einfach erfragt und erbeten werden), Jägerschnitzel mit Fritten und Salat (13,90 Euro), frischer Spargel mit Salzkartoffeln (12,50 Euro), sowie Rührei mit Krabben und Bratkartoffeln (15,90 Euro). Serviert wird dann zügig nach etwa 15-20 Minuten - und gleichzeitig für uns alle. Die Speisen sind ansprechend angerichtet und wirken auf den ersten Blick solide. Das Rührei ist locker und großzügig mit Krabben angereichert – allerdings eher lauwarm. Die Bratkartoffeln sind reichlich mit Speck durchsetzt, sicherlich eine regionale Besonderheit, was aber nicht jedermann zupass kommt. Als Enttäuschung entpuppen sich allerdings die frischen Spargel mit Kartoffeln, denn hier scheint der Koch komplett das Salz vergessen zu haben. Großzügig und wohlschmeckend ist dagegen die gar nicht „kleine“ Portion Matjes: der Hering butterzart, die Garnitur hübsch arrangiert, statt Mayo eine leichte Joghurtmarinade mit Gürkchen. Auch das Jägerschnitzel wird komplett gelobt – ein anständiges Stück Fleisch in leckerer Sauce mit viel buttrigem Aroma im Hintergrund.
Zurück bleibt dennoch ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits ist das freundliche Bemühen und Umsorgen des Gastes durchaus zu spüren: am Tisch liegen ein kostenloses Borkum-Magazin, der Gezeitenkalender und die Abfahrtszeiten des Linienbusses aus. Als Tischset erhält jeder Gast eine papierne Unterlage mit spassigem Schollen- oder Knurrhahn-Design. Die heisse Zitrone entstammt tatsächlich gepresstem Zitronensaft, von dem noch Stückchen zu erspüren sind. Der Service wirkt jedoch zwielichtig und schlecht organisiert; die Wartezeit bis überhaupt selbiger erscheint, ist irritierend und schwer erträglich. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass das Lokal bei besserem Wetter und gut belegtem Yachthafen nur so brummt. Und der Servicemann noch in der Probezeit ist und einfach erst mal eingelernt werden muss.
Genauso wie man bei überdekorierten, rustikalen Landgasthöfen Vorsicht walten lassen sollte, ist auch bei maritimem Overkill eine gesunde Skepsis angebracht. Zwar haben unsere Local Guides das Yachthafen-Restaurant großzügig mit Vorschlusslorbeeren bedacht und uns viel Lobendes darüber erzählt, doch am Tag unseres Besuches glauben wir geraume Zeit, im falschen Film zu sein. Das stattliche Gebäude liegt am Borkumer Yachthafen Port Henry, der Ende April allerdings einen recht maroden und dürftigen Eindruck macht. Vorm Restaurant locken dafür schon zahlreiche handgeschriebene Tafeln, die... mehr lesen
Restaurant Zum Yachthafen
Restaurant Zum Yachthafen€-€€€Restaurant, Biergarten049227773Am neuen Hafen 2, 26757 Borkum
2.5 stars -
"Service verzweifelt gesucht" MinitarGenauso wie man bei überdekorierten, rustikalen Landgasthöfen Vorsicht walten lassen sollte, ist auch bei maritimem Overkill eine gesunde Skepsis angebracht. Zwar haben unsere Local Guides das Yachthafen-Restaurant großzügig mit Vorschlusslorbeeren bedacht und uns viel Lobendes darüber erzählt, doch am Tag unseres Besuches glauben wir geraume Zeit, im falschen Film zu sein. Das stattliche Gebäude liegt am Borkumer Yachthafen Port Henry, der Ende April allerdings einen recht maroden und dürftigen Eindruck macht. Vorm Restaurant locken dafür schon zahlreiche handgeschriebene Tafeln, die
Besucht am 24.04.20184 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
Nicht nur Borkumkenner werden von der Region Ostland begeistert sein: sehr urwüchsig, voll reiner Natur und weitläufigen Ausblicken. Ein Ausflug hier her, sei es per Bus oder Kutsche, per Pedes oder mit dem Fahrrad, gehört zu den Highlights und lässt sich kaum noch toppen. Am Ort gibt es genau zwei Lokale – und die sind meist proppevoll und mehr als gut besucht. Nur in der Nebensaison kann man hier noch problemlos einen Platz finden. Doch auch ausserhalb der Saison kann der Service angesichts einer unerwarteten Gruppe (die auch nur noch über begrenzte Zeit verfügt) ziemlich ins Schwitzen kommen. So auch bei unserem Halt gegen 15 Uhr an einem schnöden Dienstagnachmittag. Der Oldtimerbus fährt gnadenlos in einer halben Stunde weiter, vorher müssen noch Kaffee, Tee, Kuchen und Toilettengang untergebracht werden. Das führt zu kurzfristigen Diskussionen unter dem Service, denn hetzen will sich hier offenbar niemand. Es kommt zu Wortwechseln, die für den Gast eher nicht bestimmt sind, die dann auch peinlich bis erheiternd wirken.
Mit dem Slogan „Das letzte Restaurant vor Juist“ lockt das urige, rustikal eingerichtete Lokal, samt gemütlichem Gastgarten, auf dem sich die Spatzen tummeln und nach Bröseln Ausschau halten. Vermutlich war das „Ostland“ früher einmal ein Gutshof mit angegliederten Ställen. Jetzt kann man hier sehr schön auf Holzmöbeln zwischen nettem Tinnef und liebevoll gebundenen Blumensträußchen sitzen. Dazwischen ein altes Büffet oder eine noch ältere Holzkommode. Die Gasträume verteilen sich auf zwei Ebenen, wobei der Treppenabgang zur unteren Ebene und den Toiletten etwas düster und schlecht beleuchtet ist, so dass manche gehbehinderten Gäste leichte Schwierigkeiten haben.
Die umfangreichen Speisekarten locken mit vielfältigem Angebot, von Matjesgerichten bis Kuchen nach Landfrauenart, von Fleischspezialitäten bis hin zu vegetarischen Gerichten, dazu eine grosse Suppen-, Salate-, Kartoffelpufferauswahl.
Das Publikum setzt sich derzeit hauptsächlich aus Frauengruppen auf Kaffeekränzchentour zusammen, nebst sportiv gekleideten Jungrentner und jüngeren Liebespärchen. In den Schulferien wird das wohl anders aussehen… Neben einer großzügigen, vielseitigen Speisekarte mit deftigem, aber auch feinem Angebot locken hier vor allem das attraktive Kuchenangebot, die vielen Eisbecher und ganz besondere Angebote wie Dicke Milch (mit verschiedenen Früchten oder auch Schwarzbrot), sowie Buttermilch. Dazu jede Menge Kaffeespezialitäten und natürlich eine Riesenauswahl an Tee, der mit Zuckerklümpchen und einem Keks serviert wird, entweder in einem Pott oder als grosse Portion in einer Kanne auf einem hübschen Stövchen.
Bei unserem ersten Besuch wählen wir Kaffee (Pott für 3,00 Euro), Ostfriesentee auf dem Stövchen (5,50 Euro), Pfefferminztee im Pott (3,30 Euro) und zwei Stück Stachelbeerkuchen mit gebräunter Baiserhaube (3,20 Euro). Die Freunde, die uns begleiten, loben den hohen Blechkuchen mit saftigen Stachelbeeren über alle Maßen, behaupten sogar, es sei der beste seiner Art, den sie je gegessen hätten. Bei unserem zweiten Besuch einen Tag später wählen wir aufgrund der gefallenen Temperatuten einen Glühwein (der allerdings schon fertig aus der Flasche kommt, pappsüss ist und klebrig schmeckt – aber über die Herkunft klärt uns schon der Kellner ganz offen bei der Bestellung auf), drei Kugeln Eis nach Wahl (die ansprechend in einem hohen gläsernen Eisbecher serviert werden), sowie einen cremigen Cappuccino. Gern getrunken wird hier auch Sanddornsaft oder -brause.
Wer mit dem Linienbus unterwegs ist, tut gut daran, sich die Rückfahrtzeiten einzuprägen, sonst hängt er eventuell ungebührlich lang hier ab und fühlt sich gezwungen, mehr zu konsumieren, als er ursprünglich vorhatte. Pech auch, wenn er mit einer grossen Reisegruppe zurückfährt und möglicherweise nur noch einen Stehplatz ergattert. Dann wird die Sanddornbrause ganz schön durcheinander gerüttelt. Alles in allem ist das Cafe Restaurant Ostland ein höchst beliebtes, gut besuchtes und allseits beliebtes Ausflugslokal – nicht zuletzt, weil hier auch immer Pferdefuhrwerke und Halt machende Oldtimerbusse bestaunt werden können.
Nicht nur Borkumkenner werden von der Region Ostland begeistert sein: sehr urwüchsig, voll reiner Natur und weitläufigen Ausblicken. Ein Ausflug hier her, sei es per Bus oder Kutsche, per Pedes oder mit dem Fahrrad, gehört zu den Highlights und lässt sich kaum noch toppen. Am Ort gibt es genau zwei Lokale – und die sind meist proppevoll und mehr als gut besucht. Nur in der Nebensaison kann man hier noch problemlos einen Platz finden. Doch auch ausserhalb der Saison kann... mehr lesen
4.5 stars -
"Letztes Restaurant vor Juis" MinitarNicht nur Borkumkenner werden von der Region Ostland begeistert sein: sehr urwüchsig, voll reiner Natur und weitläufigen Ausblicken. Ein Ausflug hier her, sei es per Bus oder Kutsche, per Pedes oder mit dem Fahrrad, gehört zu den Highlights und lässt sich kaum noch toppen. Am Ort gibt es genau zwei Lokale – und die sind meist proppevoll und mehr als gut besucht. Nur in der Nebensaison kann man hier noch problemlos einen Platz finden. Doch auch ausserhalb der Saison kann
Besucht am 24.04.2018Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
Das BSW Ferienhotel Rote Erde kann als so etwas wie ein Geheimtipp gehandelt werden, ist das BSW doch vom Ursprung her als Ferienheim der Stiftung Bahn-Sozialwerk gedacht. Dass man hier auch grosszügig frühstücken oder zu Mittag essen kann, haben wir erst von halben Quasi-Insulanern erfahren, die seit Jahrzehnten viele Monate im Jahr auf der Insel verbringen. Das Haus liegt direkt am Neuen Leuchtturm; auch die Strandpromenade ist in wenigen Gehminuten erreichbar. Hier kann man fast in Hausschluffen zum Meer gehen…
Das Restaurant (respektive: grosser Speisesaal) ist ebenerdig gelegen und bietet auf der vollverglasten Seite hin einen schönen Blick auf den Leuchtturm. Die beiden Räume machen einen hellen, lichten, weitläufigen Eindruck und sind offensichtlich vor nicht allzu langer Zeit komplett neu gestaltet und eingerichtet worden. Mit einem niederflorigen, gemusterten Teppichboden, der den Eindruck von Holzlaminat vermittelt. Mit modernen Vierertischen und zweckmässigen Sitzmöbeln. Wir nehmen just zur besten Mittagszeit im schon gut besetzten vorderen Raum zu viert Platz, mit Blick auf eine stilisierte Seekarte von der Emdener Bucht. Da kommt gleich maritime Seglerlust auf. Alles in allem lassen die grosse Räume aber doch das Gefühl von durchgetaktetem Ferienheim und kantinenartige Grossküche aufkommen.
Offenbar wird wechselnder Mittagstisch unterschiedlicher Qualität angeboten. Das heutige Büffet für 12 Euro verspricht eine freie Auswahl an: Gemüsecremesuppe mit Croutons, Fischfilets, Hähnchen-Filetspitzen mit Pfifferlingen, provencalischem Gemüse, Linguine, Kartoffeltaler. Klingt erst mal nicht so schlecht, entpuppt sich aber zum Teil als Convenience Food. Das Büffet ist im hinteren Raum aufgebaut und wirkt angesichts der dortigen Dimensionen dann doch verschwindend winzig und etwas ärmlich. An einigen Warmhaltewannen schöpft man sich nach Gusto Spaghetti statt den angekündigten Linguine und Kartoffelnocken, die wohl aus der TK-Halbzentnerpackung vom Großmarkt stammen. Auch die angekündigten Pfifferlinge entpuppen sich eher als Champignons. Dafür schmeckt das Gemüse (hauptsächlich Stücke von roter, gelber, grüner Paprika) ganz ordentlich, ist angenehm gewürzt und flutscht gut runter. Auch die Gemüsesuppe überrascht mit feiner Cremigkeit und hat noch Scheiben unterschiedlicher Brotsorten als Beilage zu bieten. Die Schlangen am Büffet sind nicht gross, es herrscht auch kein Gerangel, so dass man ganz rasch und ohne Stress zu Potte kommt. Besteck und bunte, feste Serviette mit grosser Saugkraft liegen bereits hübsch arrangiert an den Tischen aus. So wohl am Büffet, wie an der Theke und auch an den Plätzen herrscht penible Sauberkeit. In einer Glasvitrine locken leckere Kuchenstücke – wahrscheinlich schon für den Nachmittagskaffee. Doch dafür haben wir leider keine Zeit mehr. Trotzdem ist bei unseren Begleitern dermassen der Appetit geweckt, dass wir dann später doch noch mal zum Kuchenessen einkehren müssen. Doch das ist eine getrennte Geschichte…
Getränke ordert man beim zuverlässigen, ruhigen, freundlichen Service, der an den Tisch kommt. Die Preise sind moderat: eine Halbliterflasche Apollinaris für 2,80 Euro, ein kleines Alster für 2,60 Euro, ein Halbliter Hefeweisen für 3,90 Euro, eine grosse Cola für 2,90 Euro. Wir werden rasch und unkompliziert bedient. Lediglich beim Bezahlen erstaunt uns beim Zücken der Kreditkarte die rigorose Aussage des Services: „Das geht jetzt nicht mehr“. Kartenzahlung müsse man bereits bei der Bestellung anmerken. Nun gut, genügend Bargeld rettet mich dann doch noch vorm Geschirrspülen.
Alles in allem macht die Rote Erde einen grundsoliden Eindruck, erinnert aber doch an heimisches Kantinenessen. Grössere Gruppen finden hier problemlos Platz. Der Service funktioniert einwandfrei und macht sich auch keinen Stress. Gerne hätte ich mir mal die Zimmer in den oberen Stockwerken angekuckt – ich vermute irgendwas auf höherem Jugendherbergsniveau. Vielleicht werde ich in den kommenden Tagen noch Zeit finden. Die im EG untergebrachten Toiletten sind auf jeden Fall total proper und gut gepflegt. Im Foyer liegen Prospektmaterial zur Insel, Veranstaltungsflyer und Lesezirkel-Zeitschriften aus. Langweilig wird einem hier also nicht.
Das BSW Ferienhotel Rote Erde kann als so etwas wie ein Geheimtipp gehandelt werden, ist das BSW doch vom Ursprung her als Ferienheim der Stiftung Bahn-Sozialwerk gedacht. Dass man hier auch grosszügig frühstücken oder zu Mittag essen kann, haben wir erst von halben Quasi-Insulanern erfahren, die seit Jahrzehnten viele Monate im Jahr auf der Insel verbringen. Das Haus liegt direkt am Neuen Leuchtturm; auch die Strandpromenade ist in wenigen Gehminuten erreichbar. Hier kann man fast in Hausschluffen zum Meer gehen…
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3.0 stars -
"Gehobener Kantinenflair mit Convenience Food" MinitarDas BSW Ferienhotel Rote Erde kann als so etwas wie ein Geheimtipp gehandelt werden, ist das BSW doch vom Ursprung her als Ferienheim der Stiftung Bahn-Sozialwerk gedacht. Dass man hier auch grosszügig frühstücken oder zu Mittag essen kann, haben wir erst von halben Quasi-Insulanern erfahren, die seit Jahrzehnten viele Monate im Jahr auf der Insel verbringen. Das Haus liegt direkt am Neuen Leuchtturm; auch die Strandpromenade ist in wenigen Gehminuten erreichbar. Hier kann man fast in Hausschluffen zum Meer gehen…
Besucht am 22.04.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 41 EUR
Erster Abend auf Borkum. Während der Überfahrt haben wir gehörig Seeluft geschnuppert und sind nun hungrig. Etwas kleines Feines soll es nun noch sein, nichts schwer Verdauliches oder Überladenes. Lange suchen wollen wir auch nicht mehr, deshalb machen wir sofort sonntagabends gegen 19 Uhr Halt im Restaurant Klabautermann des Inselhotels VierJahresZeiten, das sehr zentral direkt am Halt Borkum Bahnhof und gegenüber der Tourist-Info liegt. Mit „Einmal Borkum, Bitte 1.Klasse“ wirbt das Haus – und den mondänen Charme (vergangener Zeiten?) kann man ihm heute noch anmerken. Das gepflegte Klinkergebäude glänzt mit Sprossenfenster und grosszügiger Aussenterrasse. Das zusammengewürfelte Inventar des Restaurants soll wohl einen gewollt modernen Stil vorgaukeln, auf mich wirkt es allerdings auf den ersten Blick nur ungeordnet und uneinheitlich. Schade…
Auch an der recht übersichtlichen laminierten Speisekarte scheitern wir erst mal. Auf zwei Seiten werden etwa ein halbes Dutzend Speisen angeboten: eine asiatische Suppe, ein Nudelgericht, ein Dessert, drei Hauptgerichte (Maritimes und Fleisch). Etwas mehr Auswahl erhoffend, wollen wir fast schon die Segel streichen und ein alternatives Lokal aufsuchen, als uns der sehr höfliche, sehr ruhige, sehr distinguierte Kellner zum Bleiben überreden kann, indem er eventuell noch eine individuell angerichtete, zusätzliche Speise offeriert. Nach dem etwas holprigen Einstieg bleibe ich noch verhalten skeptisch, bis unser Tisch sehr gepflegt mit Stoffservietten und schwerem Besteck eingedeckt wird und das Amuse Gueule sich als überraschend geschmackvoll erweist: aromatische, getrocknete Tomaten, ein selbstgebackenes, helles Brot, sowie mild gewürzte Butter. Meine „Ostfriesischen Tapas“ für 13,50 Euro (die lediglich auf einer handgeschriebenen Tafel vor dem Haus annonciert werden und deren Bestandteile der Ober erst mehrmals in der Küche klären muss) sind dann tatsächlich der Hit und versöhnen mich sofort, entgegen der anfänglichen Skepsis. Auf einem länglichen, rustikalen Holzbrett (wie ich es eher von Rauchfleischvespern aus dem Schwarzwald kenne) sind über einem Bett von losen Salatblättern, Gewürzkräutern und Sprossen vier Gläschen mit folgenden Inhalten angerichtet: butterzarte Matjeshäppchen mit Zwiebeln, gekochte Krabben mit leichter Salznote , ein sanft-sahniger Heringssalat mit Gewürzgürkchen und Apfelstückchen, Miesmuscheln ihn stückigem Tomatensugo. Dazu wird ein kleiner hausgemachter Flammkuchen gereicht, der überraschend buttrig schmeckt und mit Apfel-Zwiebel-Confit angereichert ist. Alle Bestandteile sind hochwertig, ambitioniert und sorgsam verarbeitet, lassen eine persönliche Handschrift des Kochs erahnen. Mehrfach erscheint der Kellner, um sich aufmerksam zu erkundigen, ob es schmeckt. Das tut es – und zwar vorzüglich! Auch die exotische Tom Yam Gung Suppe (für 6,50 Euro) ist ein Gedicht: mit Kokosmilch, Zitronengras, aromatischem Gemüse, serviert in einem Einmachglas mit Bügelverschluss. Dazu trinken wir zwei Flaschen Vilsa Mineralwasser (das als Medium gepriesen wird, jedoch noch ausreichend Kohlensäure enthält) und kräftigen, spanischen Rioja, Maruqes de Tiron (6,80 Euro für 0,2 Liter) der aus einer formschönen Glaskaraffe in breite, ausladende Rotweingläsern gegossen wird.
Inzwischen hat sich auch ein interessiertes, spannendes Gespräch mit dem sehr aufgeschlossenen Koch ergeben, der auch nur mal kurz nach unserem Befinden sehen wollte, dann jedoch bemerkt hat, dass wir durchaus an Interna interessiert sind – egal, ob sie die Küche, die Insel oder seinen Werdegang betreffen. Sogar der Hotelmanager tritt noch an den Tisch und erfreut sich an unserem Wohlergehen. Am Ende tauen beide Seiten nach der anfänglichen Distanziertheit dermassen auf, dass wir fast schon geneigt sind, jeden Abend hier zu dinieren. Die Karte soll alle 2-3 Tage wechseln, wie man uns versichert. Auch Sonderwünsche, wie z.B. gebratenen Baby-Pulpo dürften wir gerne mal äußern… Nun gut, kurz vor 21 Uhr sind wir dann wirklich die letzten Gäste und beeilen uns, zu gehen. Die handbeschriebene Tafel vor dem Haus verspricht noch ein Kaffee-und-Kuchen-Gedeck für 5 Euro, doch das vermag mich nun wirklich nicht zu locken. Interessant ist allerdings noch die Halbpension-Variante für Hausgäste: die Scholle Finkenwerder Art mit reichlich Gemüse und Salzkartoffeln, die wir am Nebentisch entdeckt hatten, wurde von einem Hausgast verspeist, der überaus zufrieden wirkte und voll des Lobes war. Unser Fazit: Manchmal lohnt der zweite oder dritte Blick.
Erster Abend auf Borkum. Während der Überfahrt haben wir gehörig Seeluft geschnuppert und sind nun hungrig. Etwas kleines Feines soll es nun noch sein, nichts schwer Verdauliches oder Überladenes. Lange suchen wollen wir auch nicht mehr, deshalb machen wir sofort sonntagabends gegen 19 Uhr Halt im Restaurant Klabautermann des Inselhotels VierJahresZeiten, das sehr zentral direkt am Halt Borkum Bahnhof und gegenüber der Tourist-Info liegt. Mit „Einmal Borkum, Bitte 1.Klasse“ wirbt das Haus – und den mondänen Charme (vergangener Zeiten?) kann... mehr lesen
Klabautermann im Inselhotel
Klabautermann im Inselhotel €-€€€Restaurant, Hotel, Biergarten049229200Georg Schütte Platz 4, 26757 Borkum
3.5 stars -
"Ostfriesische Tapas" MinitarErster Abend auf Borkum. Während der Überfahrt haben wir gehörig Seeluft geschnuppert und sind nun hungrig. Etwas kleines Feines soll es nun noch sein, nichts schwer Verdauliches oder Überladenes. Lange suchen wollen wir auch nicht mehr, deshalb machen wir sofort sonntagabends gegen 19 Uhr Halt im Restaurant Klabautermann des Inselhotels VierJahresZeiten, das sehr zentral direkt am Halt Borkum Bahnhof und gegenüber der Tourist-Info liegt. Mit „Einmal Borkum, Bitte 1.Klasse“ wirbt das Haus – und den mondänen Charme (vergangener Zeiten?) kann
Geschrieben am 17.04.2018 2018-04-17| Aktualisiert am
18.04.2018
Besucht am 14.04.20181 Personen
Rechnungsbetrag: 14 EUR
Manchmal schrammt man jahrelang an einem gastronomischen Highlight vorbei – und merkt es nicht mal. So bin ich während meiner Allgäu-Aufenthalte bestimmt x-mal durch Simmerberg gegurkt, ohne jemals in diesem Teilort von Weiler etwas zu essen oder zu trinken. Dieses Mal hat mich die pure Not geleitet – und das war gut so. An einem sonnigen, heissen Samstagnachmittag Mitte April, so gegen 15 Uhr, befallen mich Hunger und Durst, plötzlicher Kopfschmerz und Abgeschlagenheit. Wer nicht zur üblichen Kaffee-und-Kuchen-Fraktion gehört, sondern gerne deftig und habhaft speist (so wie ich), hat jetzt denkbar schlechte Karten.
Die Villa Lessing hatte ich bereits mehrfach aus den Augenwinkeln wahrgenommen, jedoch als Boutique oder Blumenladen oder Privathaus interpretiert. Weit gefehlt. Das inhabergeführte Haus vereint Restaurant, Café und Pension, bietet innerhalb der Öffnungszeiten eine durchgehend aktive Küche (super während der Nachmittagsstunden, wo andernorts tote Hose ist) und während der warmen Jahreszeit einen wundervollen Garten zum Draussensitzen und Geniessen an. Klingt ein bisschen wie: zu Besuch bei Freunden oder bei Verwandten. Und fühlt sich auch so an!
Kurz etwas zur Geschichte der liebevoll renovierten Jugendstil-Villa: im Jahre 1900 von einem Peitschenfabrikanten und Weinhändler erbaut, dann in wechselnden Händen und Bestimmungen. Inzwischen unter der Ägide von Natascha Lessing zu einem wahren Juwel herausgeputzt. Hier einmal zu übernachten steht auf meiner Wunschliste. Aber schon der unerwartete Nachmittagsbesuch ist ein Geschenk.
Während im Innenraum eine Familienfeier ausgerichtet wird, sitzen im Garten sehr malerisch, in Nischen und nahe schützender Hecken, unter Sonnenschirmen oder selbst vor dem Haus, viele Gäste, die zufällig oder ganz absichtlich hier gestrandet sind. Manche essen Eis, andere ein warmes Gericht oder ein Stück Obstkuchen. Kinder rennen über den Rasen oder malen am Tisch. Rasch bringt uns die freundliche, gut gelaunte Servicedame die Speisen- und Getränkekarte an unseren Platz, an einer verwunschenen, schattigen Ecke im Garten. Die Karte offenbart Ideenreichtum mit ansprechend interpretierten Klassikern. Morgens lockt die Frühstückkarte mit diversen Arrangements unterschiedlicher Größenordnung und Preisklasse, sowie zusätzlichen Extras wie Rühreier, Weisswurst, Müsli. Der wechselnde Mittagstisch bietet täglich 2 unterschiedliche Menüs, die beliebig modular bestellt werden können (Vorspeise: € 2,90, Hauptgang € 6,90, Tagesdessert €2,90). Wie wärs mit einer Gemüsereispfanne mit Chorizo oder Gefüllten Flädle mit Pilzrahm? Spontan würde mir einiges zusagen.
Toll, dass die Gerichte der Hauptkarte durchgehend bis 18 Uhr serviert werden. Das kommt mir sehr entgegen. Erst liebäugele ich mit Lauwarmem Ziegenkäse im Kräutermantel mit rotem Linsensalat (12,50 Euro) oder Gebratenem Wolfsbarschfilet auf Bohnen-Kartoffelgemüse (17,80 Euro), um mich dann einer alten Regel zu besinnen: Mache mit dem weiter, womit Du gestern aufgehört hast. Schon wieder Allgäuer Kässpatzen? Vorsichtshalber frage ich nach einer kleinen Portion, die durchaus möglich ist. Uff! Schließlich steht auf der Karte: „Haben Sie besondere Wünsche in Bezug auf unsere Speisen, dann zögern Sie nicht, uns zu fragen. Vielleicht können wir diese erfüllen.“
Die kleine (haha, ein Witz!) Portion samt blumigem Beilagensalat wird mit 9,50 Euro berechnet, auf schlichtem, aber wohlgeformtem Porzellan serviert, ist rasch zubereitet und sättigt ungemein. Drei Personen schwirren um mich herum: die engagierte Inhaberin Natascha in Jeans-Latzhose, ihr ebenso kundiger Mann, der offenbar die Küche wuppt – und die bereits erwähnte supernette Servicedame. Allein der Salat hätte Bestnoten verdient, was die Frische der Zutaten, die aussergewöhnlichen Aromen und die Kreativität angeht. Beim Grünzeug agiert man offenbar nach der Devise „from leaf to root“ – hier wird alles genutzt. Wunderbar!
Alles an und um der Villa Lessing hat seinen eigenen Stil, ist überaus gepflegt, sehr adrett und top sauber. Regionale Zutaten haben Vorrang. Auf meine explizite Nachfrage erzählt Herr Lessing, dass der Käse-Mix meines Gerichtes von den nahen „Käserebellen“ stammt. Auf dem Weg zur Toilette (sehr angenehm: auf der Eingangsebene und nicht irgendwo im düsteren UG) entdecke ich eine Stiege mit frischen Tomaten im Treppenhaus. Mein Salat ist knackig-frisch. Die Kuchen werden täglich in hauseigener Produktion gebacken.
So viel Idealismus erlebt man selten. Leider habe ich vergessen, zu fragen, wie lange das Haus schon in Lessing`scher Hand ist. Ich hoffe, noch recht lange. Die persönliche Handschrift der Inhaber, hochwertige Zutaten und ein wundervolles Ambiente machen den Aufenthalt einfach zum Genuss. Fernab dem hier allseits praktizierten, traditionellen Allgäuer Landhausstil.
Manchmal schrammt man jahrelang an einem gastronomischen Highlight vorbei – und merkt es nicht mal. So bin ich während meiner Allgäu-Aufenthalte bestimmt x-mal durch Simmerberg gegurkt, ohne jemals in diesem Teilort von Weiler etwas zu essen oder zu trinken. Dieses Mal hat mich die pure Not geleitet – und das war gut so. An einem sonnigen, heissen Samstagnachmittag Mitte April, so gegen 15 Uhr, befallen mich Hunger und Durst, plötzlicher Kopfschmerz und Abgeschlagenheit. Wer nicht zur üblichen Kaffee-und-Kuchen-Fraktion gehört, sondern... mehr lesen
Villa Lessing
Villa Lessing€-€€€Restaurant08387463Bahnhofstr. 14, 88171 Weiler-Simmerberg
5.0 stars -
"Fühlt sich an wie: zu Gast bei Freunden oder Verwandten" MinitarManchmal schrammt man jahrelang an einem gastronomischen Highlight vorbei – und merkt es nicht mal. So bin ich während meiner Allgäu-Aufenthalte bestimmt x-mal durch Simmerberg gegurkt, ohne jemals in diesem Teilort von Weiler etwas zu essen oder zu trinken. Dieses Mal hat mich die pure Not geleitet – und das war gut so. An einem sonnigen, heissen Samstagnachmittag Mitte April, so gegen 15 Uhr, befallen mich Hunger und Durst, plötzlicher Kopfschmerz und Abgeschlagenheit. Wer nicht zur üblichen Kaffee-und-Kuchen-Fraktion gehört, sondern
Besucht am 13.04.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
Eigentlich bin ich prinzipiell skeptisch gegenüber übertriebenen Inszenierungen von Landgasthaus-Seligkeiten und speziell gegenüber sprechenden Wirtshaus-Bezeichnungen. Das hielt mich einmal jahrelang davon ab, ein heimisches Lokal mit dem Untertitel „Zum singenden Wirt“ zu besuchen. (Übrigens zu Unrecht im erwähnten Falle…) Nun kann man ja mal über den eigenen Schatten springen. Vor allem, wenn ein guter Ruf und begeisterte Berichte von Freunden quasi schon den Weg ebnen.
„Zum lustigen Hirsch“ praktiziert Landlust und Traditionalität mit einem gewissen Augenzwinkern, aber ernsthafter Professionalität. Unter Hirschgeweihen speist es sich ganz wunderbar und vor allem vorzüglich. Nur schade, dass das Gasthaus so sehr in der Pampa (in einem Ortsteil von Immenstadt im Allgäu) liegt, dass man schon motorisiert sein muss. Aber meine Begleitung hat tatsächlich eruiert, dass auch 2x täglich ein Bus verkehrt. Vielleicht nicht die schlechteste Option, wenn man bedenkt, dass nicht nur Bier, sondern auch Wein und Weinschorle gerne in grossen Humpen serviert werden. Und das reizvolle Angebot an Hochprozentigem ist gleich an einem Aufsteller auf jedem Tisch abzulesen.
Tischreservierung ist geradezu Pflicht. Wie man mir erzählt hat, werden an manchen Abenden die Tische 2-3 mal hintereinander belegt. Denn das Lokal ist Kult. Jeden Donnerstag lockt der Kasspatzenabend. Hier darf der Gast bei der Zubereitung mitwirken und sich danach den Bauch vollschlagen, bis nix mehr geht. Oder der Arzt kommt. Der Käse stammt von der nahen Diepolzer Käserei – meist wird eine rezente Mischung aus Bergkäse unterschiedlicher Reifegrade und Emmentaler verwendet. Die Spatzen werden nicht geschabt oder gedrückt wie im Schwäbischen, sondern mit einer speziellen Vorrichtung gehobelt. Sieht leicht aus, aber Übung kann auch hier nicht schaden.
Dieses legendäre Hausgericht habe ich zwar nicht selbst gehobelt, aber mit grossem Genuss selbst vertilgt (9,50 Euro für die riesige Portion, samt kleinem Salat). Serviert werden die Kasspatzen in einer hübsch verzierten Keramikschüssel, die ein solch enormes Fassungsvermögen hat, dass man einfach nur daran scheitern muss… Pflichtschuldigst bietet der Service natürlich sofort an, die Reste einzupacken. Aber welch Odeur das Doggy Bag im sonnenwarmen Auto verbreiten würde, mag ich mir dann doch nicht vorstellen. Daher lehne ich ausnahmsweise ab. Leider belanglos und fad schmeckt der Beilagensalat aus Blattsalaten in einem geschmacklosen, wässrigen Dressing ohne Aroma. Dass es auch anders ginge, sehe ich an den Nachbartischen – dort werden bunte, gemischte Salate gereicht, die Variantenreichtum und kreatives Arrangement vermuten lassen. Getrunken wird heute zur Abwechslung eine grosse Flasche Allgäuer Alpenwasser, still, aus dem nahen Oberstaufen – mit dem Untertitel „s'bludde“. Auf Hochdeutsch: ohne Kohlensäure (3,80 Euro). Hinterher ist dann wirklich ein Digestif vonnöten.
Der Service sprudelt nur so über vor Herzlichkeit, Lebensfreude, Offenheit und Natürlichkeit. Fragen werden ehrlich und spontan beantwortet, Details notfalls rasch in der Küche geklärt. Alles geht rasch von der Hand: das Reichen der Speisekarte, das Aufnehmen der Bestellung, das Servieren und später Abkassieren. Niemals muss ich auch nur eine unnötige Minute warten. Dabei kommt keinesfalls der Eindruck von Hektik auf. Hier läuft einfach alles wie geschmiert. Auf dem Weg zur (höchst properen, landlustig eingerichteten Toilette) kann ich einen Blick in die Küche erhaschen. Sieht professionell, sauber, super organisiert aus.
Übernachten kann man hier im Hause auch. Bei Fragen dazu werde ich allerdings auf die Homepage verwiesen. In den Sommermonaten lockt eine sonnige Panoramaterrasse mit grandiosem Ausblick auf die Bergwelt. Zum Betrieb gehört ebenfalls die „Alpe Höfle“ in Diepolz (oberhalb der oben erwähnten Bergkäserei und des Bergbauernmuseums), über die ich bereits Ende Mai 2017 hier berichtet habe. Dort wird ebenso engagiert gearbeitet, es gibt jedoch nur Vesper, Brotzeiten, Kaffee und Kuchen.
Eigentlich bin ich prinzipiell skeptisch gegenüber übertriebenen Inszenierungen von Landgasthaus-Seligkeiten und speziell gegenüber sprechenden Wirtshaus-Bezeichnungen. Das hielt mich einmal jahrelang davon ab, ein heimisches Lokal mit dem Untertitel „Zum singenden Wirt“ zu besuchen. (Übrigens zu Unrecht im erwähnten Falle…) Nun kann man ja mal über den eigenen Schatten springen. Vor allem, wenn ein guter Ruf und begeisterte Berichte von Freunden quasi schon den Weg ebnen.
„Zum lustigen Hirsch“ praktiziert Landlust und Traditionalität mit einem gewissen Augenzwinkern, aber ernsthafter Professionalität.... mehr lesen
Wirtshaus zum lustigen Hirsch
Wirtshaus zum lustigen Hirsch€-€€€Restaurant, Wirtshaus, Biergarten083234915Akams 3, 87509 Immenstadt im Allgäu
4.5 stars -
"Der Kässpatzenabend ist Kult" MinitarEigentlich bin ich prinzipiell skeptisch gegenüber übertriebenen Inszenierungen von Landgasthaus-Seligkeiten und speziell gegenüber sprechenden Wirtshaus-Bezeichnungen. Das hielt mich einmal jahrelang davon ab, ein heimisches Lokal mit dem Untertitel „Zum singenden Wirt“ zu besuchen. (Übrigens zu Unrecht im erwähnten Falle…) Nun kann man ja mal über den eigenen Schatten springen. Vor allem, wenn ein guter Ruf und begeisterte Berichte von Freunden quasi schon den Weg ebnen.
„Zum lustigen Hirsch“ praktiziert Landlust und Traditionalität mit einem gewissen Augenzwinkern, aber ernsthafter Professionalität.
Besucht am 02.04.2018Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 66 EUR
Ostermontag, schönes Wetter, Appetit und Hunger – was will man mehr? Freude aus der gastronomischen Schwarzwald-Sektion planen eine kleine Exkursion in die kulinarische Diaspora und haben noch einen Platz frei auf der Hinterbank ihres fahrbaren Untersatzes. Ich komme mit und bin gespannt auf Neues, Unerwartetes!
Zwar zählt der kleine Weiler Oberlengenhardt zur Gemeinde Schömberg (die sich aus unerklärlichen Gründen seit einigen Jahren „Glücksgemeinde“ nennt), doch man fühlt sich hier ziemlich weitab vom Schuss und sehr abgeschieden. Vermutlich gibt es nicht mal einen Bäcker oder einen Supermarkt vor Ort. Macht nichts, so lange noch einige Gaststätten das Fähnlein hochhalten. Der Landgasthof Ochsen tut dies seit geraumer Zeit und gibt dem Gast zumindest vorab und virtuell auf der Homepage das Gefühl, sich auf sicherem, gut ausgelotetem Terrain zu bewegen. Welch trügerische Irreführung! Oder haben wir schlichtweg einen schlechten Tag erwischt… ? Nun gut, die Parkplätze vor dem Haus sind voll und gut bestückt, unsere Tischreservierung erweist sich als prima Idee und wirklich notwendig – doch die Erfahrungen während des Abends lassen uns dann doch erstaunen und den Ruf des Hauses ziemlich in Frage stellen.
Der Ochsen als ausgewiesener Familienbetrieb vereint ein traditionelles Restaurant mit regionalem/ saisonalem Speisenangebot mit einem ansprechenden Hotelbetrieb. Eigentlich ideal für Familienfeiern, Wochenendarrangements, kleinen Auszeiten. Die Luft hier oben ist champagnerhaft prickelnd und frisch, die Lärmbelästigung geht gegen Null – und Feinstaubbelastung ist ein Fremdwort. Zudem ist man von den Großstädten Stuttgart und Karlsruhe recht schnell angereist. Das Haus präsentiert sich in unprätentiösem Stil, mit dezentem Fachwerk und einigen Modernisierungen aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts: Sprossenfenster, dunkles Holz, gediegene Schwarzwald-Seligkeit. Wer den Weg zum Restaurant sucht, darf erst einmal ein kleines Treppenhaus mit mehreren Stufen erklimmen – eher etwas schwierig für Menschen mit Handicap oder mit kleinen Kindern/ mit Kinderwagen. Einen ebenerdigen Zugang habe ich leider nicht gefunden. Die Toiletten befinden sich dann wiederum eine Etage tiefer. Man wird durch einen verschlungenen Gang geleitet, der leider von unangenehmen Odeur durchzogen ist.
Wir werden nach Nennung unserer Reservierung freundlich empfangen und zu unserem ruhigen Tisch im Nebenraum geleitet. Am Ostermontag gegen 17:30 scheinen die meisten Tische schon besetzt oder reserviert zu sein. Nach uns kommen in rascher Abfolge weitere Gäste, so dass das Lokal bereits eine Stunde später voll besetzt ist. Komplette Auslastung – und das an einem sehr entlegenen Ort im Nordschwarzwald? Gute Leistung! Wir sind erst einmal beeindruckt.
Die junge, aber professionell agierende Dame vom Service ist nett und aufgeschlossen, gibt ihren Aushilfsstatus aber offen zu. Trotzdem bemüht sie sich sehr engagiert, all unsere neugierigen Fragen zu beantworten und selbst noch etwas dazu zu lernen. Ihr entwaffnender Charme ist wundervoll! Davon könnte sich mancher langjährige Mitarbeiter, der bereits der langweiligen Routine verfallen ist, ein gehöriges Stück abschneiden. Und es tut uns wirklich leid, dass wir viele Beschwerden und negativen Anmerkungen bei ihr abladen müssen. Sie kann nun wirklich nichts für die Verfehlungen in der Küche…
Was wir getrunken haben: einen top gekühlten Weissherbst, wie man ihn sonst selten erlebt (das Viertele für 4,60 Euro), einen halbtrockenen, aber erstaunlich vollmundigen Trollinger mit Lemberger (5,00 Euro), ein spritziges saures Rotweinschorle vom Lemberger im leider allseits schon aus der Mode gekommenen Viertelesglas (3,00 Euro). Die überraschend kurze Wartezeit zum Hauptgang wird mit einem Gruss aus der Küche überbrückt. Leider hat der Wrap mit Frischkäse und Lachs wohl schon zu viele ungekühlte Stunden überleben müssen… Etwas empfindliche Geister nehmen den bizzelnden, leicht säuerlichen Geschmack wahr, der eigentlich anzeigt, dass die Speise nicht mehr ganz taufrisch ist. Entmutigt lasse ich das Hors d´Oeuvre zurückgehen.
Auch der Hauptgang wird so schnell serviert, dass man an frischer Zubereitung etwas zweifeln muss. Das kleine Wiener Schnitzel (16,50 Euro) schmeckt einwandfrei, die dazu gereichten Pommes Frites sehen absolut selbstgemacht aus und sind voluminös, breit, schmackhaft, gut gewürzt. Als sehr enttäuschend entpuppen sich allerdings die Kässpätzle (11,80 mit Beilagensalat vom Büffet), die optisch sehr vorteilhaft im Eisenpfännle dargereicht werden, aber geschmacklich eine Katastrophe sind. Hier hat man komplett Salz, Pfeffer und jegliches andere Gewürz vergessen. Auch Nachwürzen kann das Gericht nicht mehr retten. Wir informieren die junge Servicekraft, die umgehend der Küche Bescheid gibt und mit der Auskunft zurückkommt, der Käse hätte gewechselt. Oja, was uns als Bergkäse annonciert wird, schmeckt auch schlichtweg nach nichts. Das kann man einfach nicht essen… Die letzte Rettung ist das Salatbüffet, wo man sich großzügig selbst bedienen kann. Das Büffet ist etwas unvorteilhaft in einer Ecke platziert, weist aber wichtige Ingredienzien zur Sättigung auf: Kartoffelsalat, Maiskörner, Krautsalat, Kürbiskerne und Saaten, Möhrensalat, Rettichsalat.
Während des Essens nehmen wir auch an den Nebentischen Beschwerden wahr. Offenbar wird am heutigen Tag wirklich nicht der gewohnte/erwartete Standard geboten. Vielleicht ist der Koch erkrankt, vielleicht ist er einfach nur unkonzentriert oder steht unter Stress? Mir tut es leid, dass wir unseren Unmut beim Service abladen mussten. Zurück bleibt ein sehr ambivalentes Gefühl.
Ostermontag, schönes Wetter, Appetit und Hunger – was will man mehr? Freude aus der gastronomischen Schwarzwald-Sektion planen eine kleine Exkursion in die kulinarische Diaspora und haben noch einen Platz frei auf der Hinterbank ihres fahrbaren Untersatzes. Ich komme mit und bin gespannt auf Neues, Unerwartetes!
Zwar zählt der kleine Weiler Oberlengenhardt zur Gemeinde Schömberg (die sich aus unerklärlichen Gründen seit einigen Jahren „Glücksgemeinde“ nennt), doch man fühlt sich hier ziemlich weitab vom Schuss und sehr abgeschieden. Vermutlich gibt es nicht... mehr lesen
Landgasthof Hotel Ochsen
Landgasthof Hotel Ochsen€-€€€Restaurant07084927950Burgweg 3, 75328 Schömberg
2.5 stars -
"Engagierter Service, aber leider Missgriffe in der Küche" MinitarOstermontag, schönes Wetter, Appetit und Hunger – was will man mehr? Freude aus der gastronomischen Schwarzwald-Sektion planen eine kleine Exkursion in die kulinarische Diaspora und haben noch einen Platz frei auf der Hinterbank ihres fahrbaren Untersatzes. Ich komme mit und bin gespannt auf Neues, Unerwartetes!
Zwar zählt der kleine Weiler Oberlengenhardt zur Gemeinde Schömberg (die sich aus unerklärlichen Gründen seit einigen Jahren „Glücksgemeinde“ nennt), doch man fühlt sich hier ziemlich weitab vom Schuss und sehr abgeschieden. Vermutlich gibt es nicht
Besucht am 23.03.20182 Personen
Rechnungsbetrag: 13 EUR
Schon vor über einem Monat wurde die „Röstkammer“ in einem vielbeachteten Artikel der Stuttgarter Zeitung erwähnt und stand somit auf meiner gastronomischen To-Do-Liste. Allein: die Homepage gibt bislang noch wenig Details preis, was offenbar dem hohen Arbeitsaufkommen des Chefs geschuldet ist. Auf meine persönliche Nachfrage gibt er zu: innerhalb der nächsten zwei Monate soll die Website mit noch mehr Inhalt gefüllt werden. Aber bis dahin wird das Lokal vermutlich längst mit Neugierigen, Interessierten, Kaffeesüchtigen geflutet sein.
Dabei galt Altdorf (am Rande des Naturparks Schönbuch gelegen und keine 5000 Einwohner zählend) bislang nicht unbedingt als kulinarischer Hotspot. Am besten reist man mit dem Auto an, denn der Ort verfügt weder über einen Bahnhof noch eine S-Bahn-Haltestelle. Aber immerhin befindet sich in Fusslaufnähe zur „Röstkammer“ eine Bushaltestelle, wie mir mein Local Guide verrät. Und das putzige kleine (jedoch ideenreich ausgebaute) Häuschen der „Kaffeewerkstatt und Café“ liegt direkt an der Hauptstrasse, die durch den Ort führt. 3-4 Parkplätze stehen zur Verfügung; ein bislang unscheinbarer Erdaushub im Vorgarten lässt erahnen, dass hier bald eine Terrasse entstehen wird.
Schon beim Eintreten in die „Röstkammer“ schlägt einem intensiver Kaffeeduft entgegen. Auf der Eingangsebene befindet sich das mit hellem Holz möblierte Ladengeschäft und die Rösterei, eine Halbetage drüber das winzige Café. Alles sehr hell und licht und freundlich anmutend. In diesem Reich werkelt der Chef Friedhelm Huber entweder an der Röstmaschine oder er bedient die zahlreichen Gäste, die sich um die wenigen Sitzplätze fast schon balgen. Man hätte reservieren sollen… oje… Durch unbändiges Glück ergattern wir an einem Freitag, gleich zu Beginn der nachmittäglichen Öffnung um 14:30, das letzte der freien Tischchen. Hinter uns liegt die Theke und eine kleine Küche, wo es schon mal gehörig rappelt, wenn grad Kaffeebohnen gemahlen werden (also eigentlich dauernd). Hier oben dominiert die Farbe Weiss: schlichte, weisse, quadratische Tische, bequeme weisse Sesselchen, weisse Leuchten. Keine Tischdecken, kein überflüssiger Schmuck. Um uns herum geschäftiges Treiben, das den ganzen Nachmittag über nicht abreisst, sondern sich eher noch verstärkt.
Wir beginnen mit einem Cappuccino, der in drei Größen angeboten wird – Grande (3,90 Euro) ist die uns angemessene Portion. Zur verwendeten Kaffeesorte kann die freundlich bemühte Servicedame leider (noch) keine Auskunft geben, denn sie ist noch ganz neu, wie sie bescheiden zugibt. Doch Friedhelm Huber klärt uns gerne auf: Es handelt sich um einen von ihm kreierten Blend von Bohnen aus den Herkunftsländern Brasilien, Äthiopien und Guatemala. Vollmundig, kräftig, aber kein bisschen bitter. Der Cappuccino ist ein Gedicht, angenehm cremig am Gaumen und harmonisch im Abgang. Man kann ihn löffeln wie ein Dessert – und genauso schmeckt er auch. Danach fühlt man sich tatsächlich richtig satt. So kann leider nicht dem Kuchenangebot gefrönt werden. Schade, der Kuchen und das Gebäck stammen aus der vorzüglichen hiesigen Bäckerei Binder und der Zwetschgenkuchen am Nachbartisch sieht so saftig und appetitlich aus, dass man geradewegs reinbeissen mag. Mein Begleiter schafft immerhin ein Croissant (1,50 Euro). Vormittags werden zum Frühstück übrigens auch noch Müsli und Obstsalat angeboten.
Inzwischen ist der Nachmittag so weit fortgeschritten, dass wir zwar noch weitertesten möchten, jedoch kein Koffein mehr vertragen. Kein Problem: es wird auch entkoffeinierter Kaffee angeboten. Wir wählen einen schlichten Café Creme (2,30 Euro), der allerdings bei weitem nicht so sahnig runterflutscht wie der vorhergehende Cappuccino. Kann am Blend liegen (so wie manche Weincuvee einfach auch gefälliger und bekömmlicher ist), aber auch am sensationellen Milchschaum.
Beim Rausgehen ist der Laden so proppevoll, dass man sich teilweise mit eingezogenem Bauch an anderen Gästen vorbeizwängen muss. Überraschend grosszügig ist dagegen die helle, freundiche Toilette auf der Eingangsebene – tiptop proper ausserdem. Wer möchte kann im Laden noch sortenreine Kaffeebohnen kaufen, falls ihn der betäubende Duft in diesem Raum nicht eh schon umwirft. Da die „Röstkammer“ dienstags bis freitags schon um 8 Uhr öffnet, komme ich gerne mal zum Frühstück vorbei. Sonntags hat die Kammer leider dicht, aber das ist auch gut so. Schliesslich braucht der talentierte, engagierte Meisterröster auch mal Ruhezeiten.
Schon vor über einem Monat wurde die „Röstkammer“ in einem vielbeachteten Artikel der Stuttgarter Zeitung erwähnt und stand somit auf meiner gastronomischen To-Do-Liste. Allein: die Homepage gibt bislang noch wenig Details preis, was offenbar dem hohen Arbeitsaufkommen des Chefs geschuldet ist. Auf meine persönliche Nachfrage gibt er zu: innerhalb der nächsten zwei Monate soll die Website mit noch mehr Inhalt gefüllt werden. Aber bis dahin wird das Lokal vermutlich längst mit Neugierigen, Interessierten, Kaffeesüchtigen geflutet sein.
Dabei galt Altdorf... mehr lesen
5.0 stars -
"Kaffeewerkstatt und Café" MinitarSchon vor über einem Monat wurde die „Röstkammer“ in einem vielbeachteten Artikel der Stuttgarter Zeitung erwähnt und stand somit auf meiner gastronomischen To-Do-Liste. Allein: die Homepage gibt bislang noch wenig Details preis, was offenbar dem hohen Arbeitsaufkommen des Chefs geschuldet ist. Auf meine persönliche Nachfrage gibt er zu: innerhalb der nächsten zwei Monate soll die Website mit noch mehr Inhalt gefüllt werden. Aber bis dahin wird das Lokal vermutlich längst mit Neugierigen, Interessierten, Kaffeesüchtigen geflutet sein.
Dabei galt Altdorf
Geschrieben am 24.03.2018 2018-03-24| Aktualisiert am
24.03.2018
Besucht am 23.03.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Schon vor einigen Tagen, als ich beim Schneider auf der Strassenseite gegenüber zu tun hatte, wurde ich der Umbau- und Sanierungsarbeiten gewahr. Die bisherige „Finca Enoteca“ wurde neu gestaltet, da wurde gewerkelt, geweisselt, gestrichen und das Lokal quasi einmal runderneuert. Gestern hat nun das „Prima Fila“ eröffnet, an einem Platz, der geradewegs im Herzen von Böblingen liegt. In 10 Minuten ist man zu Fuss vom Bahnhof und vom Busbahnhof Böblingen vor Ort; der Autofahrer findet im nahen Parkhaus mehr als ausreichend Parkmöglichkeiten. Zudem befinden sich zahlreiche wichtige Einrichtungen der Stadt in der Nähe: das Rathaus, das Landratsamt, die Kongresshalle, das Einkaufszentrum Mercaden, der Marktplatz, die Volkshochschule, die beiden Seen etc. pp. Wenn dieser Standortvorteil mal kein gravierender Erfolgsfaktor sein sollte!
Das „Prima Fila“ befindet sich somit – nicht nur in wortwörtlicher Übersetzung – in erster Reihe. Und ist nicht etwa der ersten Tochter gewidmet, wie ein Gast mit rudimentären Italienisch-Kenntnissen vermutet. Dass das Lokal unter der Inhaberfamilie Arturi täglich geöffnet haben wird, dürfte weiterhin von Vorteil sein. Eine Anzeige im örtlichen Amtsblatt annoncierte die Eröffnung publikumswirksam am Freitag vor den Osterferien. Also alles in allem beste Startbedingungen.
Beim Betreten des italienischen Restaurants glaubt man fast noch die frische weisse Wandfarbe zu riechen. Sehr puristisch und minimalistisch muten die drei kleinen Räume des Lokals an. Reinweisse Wände, kleine Tische mit gestärkten weissen Tischdecken, schwarz bezogene Stühle mit hohen Lehnen, nach Süden ausgerichtete Sprossen-Fenster mit Rundbögen, gleissende Lüster im pseudo-venezianischen-Stil, ein grosser Spiegel an der Wand, eine einzelne Anrichte aus dunklem Holz. Kein überflüssiger Tand, keinerlei Chichi. Alles sehr angenehm auf einer Ebene und somit durchaus auch für Menschen mit Handicap geeignet. Selbst die Toiletten befinden sich auf demselben Stockwerk (natürlich noch in erstklassigem Zustand, wunderbar saniert). Neben mir sitzt zufällig die Cousine des Patrons und klärt mich auf: das Ambiente entspricht durchaus dem Feeling eines traditionellen Lokals in Italien.
Ein Blick in die Speisekarte zeigt: mehrere Vorspeisenvariationen, zahlreiche Salate, Pasta, eine grosse Auswahl an Pizze, diverse Fisch- und Fleischgerichte, etliches Vegetarisches, schöne Desserts. Alles eher im etwas höherpreisigen Segment. Es wird jedoch ein regelmässiger Mittagstisch versprochen – das werde ich mal im Auge behalten. Ebenfalls interessant: jede Pizza soll bei Abholung 5 Euro kosten. Könnte man ja mal ausprobieren.
Am Eröffnungsabend geniesse ich jedoch erst mal das wundervolle Multikulti-Feeling. Die Klientel setzt sich zusammen aus schwäbisch parlierenden Vollblut-Italienern und Schwaben mit halbgaren Italienischkenntnissen aus dem letzten VHS-Kurs. Da wird viel gebusselt und umarmt und geradebrecht. Man fühlt sich vage erinnert an die Toskana-Fraktion des letzten Jahrhunderts – oder an eine Wiederauferstehung des wundervollen Filmes „Rossini“ von Helmut Dietl. Sehr bezeichnend ist übrigens, dass der noch nicht so recht des Deutschen mächtigen Service vorzugsweise in Englisch kommuniziert. Über allem liegt die Mucke des Alleinunterhalters Dino de Marco, der die deutsch-italienischen Hits der vergangenen Dekaden dieses und des letzten Jahrhunderts gleichmütig herunterspult – ob er selber orgelt oder nur seinen Laptop bedient, kann man im Überschwang dieses ausgelassenen Abends nicht so recht ersehen.
Nun aber endlich zu den lukullischen Genüssen. Der Weinkarte noch nicht ansichtig, darf man dennoch am Eröffnungsabend schon mal diverse Weine aus dem zukünftigen Programm verkosten. Es gibt einen knackigen Pinot Grigio, einen sehr gefälligen Chardonnay, einen fruchtigen Rosé, meinen Lieblings-Primitivo, sowie einen sehr trockenen Barbera D´Asti. Preise sind (noch) Schall und Rauch. Dass der Mann am Ausschank wenig önologische Kenntnisse hat, dürfte diesem aussergewöhnlichen Eröffnungsabend geschuldet sein. Für die Zukunft würde ich mir jedoch schon mehr Input wünschen.
Meine Pizza mit Tomate, Käse und schwarzen Oliven entspricht dem hier praktizierten Minimalismus: eher trocken und resch, wenig Öl, die Tomaten ultrafrisch und absolut nicht zerkocht (weitab vom gesichtslosen Tomatenmark auf den Pizzen zahlreicher Mitbewerber). Auch das Gemüse vom Vorspeisenbüffet ganz nach meinem Gusto: Paprika jeglicher Couleur, Aubergine, Blumenkohl, Zucchini etc. – alles noch sehr al dente, marktfrisch, die natürlichen Aromen hervorhebend, ohne überflüssige Zutaten, jedoch sparsam mit Knoblauch, Thymian, Petersilie gewürzt, mit Balsamico-Essig verfeinert. Hier verzichtet man beim Essen auf Show und überflüssige Dekoration. Dafür sind die italienischen Gäste herausgeputzt wie für einen Staatsempfang – und sie bringen allesamt stolz ihre Gastgeschenke mit (meist ausladende Blumenbouquets). Ebenfalls bezeichnend: der deutsche Besucher nutzt die kostenlosen Angebote des Abends, der italienische bestellt grosszügig a la carte. Eine wundervolle soziologische Studie… Ich komme wieder – spätestens dann, wenn ich die nächste Hose beim Schneider etwas weiter machen lassen muss…
Schon vor einigen Tagen, als ich beim Schneider auf der Strassenseite gegenüber zu tun hatte, wurde ich der Umbau- und Sanierungsarbeiten gewahr. Die bisherige „Finca Enoteca“ wurde neu gestaltet, da wurde gewerkelt, geweisselt, gestrichen und das Lokal quasi einmal runderneuert. Gestern hat nun das „Prima Fila“ eröffnet, an einem Platz, der geradewegs im Herzen von Böblingen liegt. In 10 Minuten ist man zu Fuss vom Bahnhof und vom Busbahnhof Böblingen vor Ort; der Autofahrer findet im nahen Parkhaus mehr als... mehr lesen
Prima Fila
Prima Fila€-€€€Restaurant, Pizzeria070319226153Pfarrgasse 15, 71032 Böblingen
4.0 stars -
"In erster Reihe" MinitarSchon vor einigen Tagen, als ich beim Schneider auf der Strassenseite gegenüber zu tun hatte, wurde ich der Umbau- und Sanierungsarbeiten gewahr. Die bisherige „Finca Enoteca“ wurde neu gestaltet, da wurde gewerkelt, geweisselt, gestrichen und das Lokal quasi einmal runderneuert. Gestern hat nun das „Prima Fila“ eröffnet, an einem Platz, der geradewegs im Herzen von Böblingen liegt. In 10 Minuten ist man zu Fuss vom Bahnhof und vom Busbahnhof Böblingen vor Ort; der Autofahrer findet im nahen Parkhaus mehr als
Besucht am 17.03.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
Wenn in der schwäbischen Landeshauptstadt die Lange Nacht der Museen tobt, lohnt sich eine Flucht ins (hoffentlich ruhigere) Umland. Die Schillerstadt Marbach ist putzig, verfügt über eine relativ intakte Innenstadt und eine angenehme Gastronomiedichte mit vielfältigen Angeboten für jeden Geschmack und jede Situation.
Leider wurde schon unser erster Versuch (gediegenes Lokal auf dem Schiller´schen Olymp) verfrüht abgeschmettert: kein einziger freier Tisch mehr an einem Samstagabend gegen 18 Uhr. Hätten wir selbst in der Provinz vorreservieren müssen? Wir wagen uns in die Innenstadt, ganz überraschend ohne Parkprobleme. Das grosse Parkhaus ist laut meiner (fast einheimische Begleiterin) offenbar kostenlos, zwischen dem malerischen Kopfsteinpflaster in liegen aber auch etliche Parkmöglichkeiten und wir haben Glück: gleich am Stadttor ein Parkplatz, der ab 19 Uhr kostenlos ist. In wenigen Schritten ist man jetzt in der Fußgängerzone und den umliegenden Gassen.
Das Hermes in der Strohgasse lockt mit fast ebenerdigem Eingang, doch dann, böse Überraschung: fast halsbrecherische Treppen führen immer tiefer hinunter in den Hades. Eindeutig ungeeignet für Menschen mit Handicap, auch wenn die Situation mit Handlauf gesichert ist. Unten dann eher das Gefühl eines überfüllten, griechischen Labyrinths: auf den ersten Blick nehme ich nur mehrere Ebenen und Nischen, viel mediterranen Tand, noch mehr Metaxa-Flaschen und einige (falsche) griechische Säulen wahr. Im Durcheinander finden wir fast keinen Ober, um nach einem freien Tisch zu fragen. Man ist freundlich geschäftsmäßig, kann uns aber nur einen kleinen Katzentisch für zwei Personen direkt an der Theke zuweisen. Liegt vielleicht daran, dass wir nicht mit der ganzen Großfamilie oder dem kompletten Freundeskreis auftauchen?
Unser Platz ist eng, begrenzt und laut. Wenn direkt neben mir, an meinem linken Ohr, die Kaffeemaschine angeworfen wird, bin ich kurzfristig taub. Die Stühle sind steif und unbequem, mit harten Holzverstrebungen im Rückenbereich. Dafür werden wir schnell und routiniert bedient, die Freundlichkeit wirkt aber etwas aufgesetzt. Unsere Bestellung wird nicht ganz korrekt verstanden, das ergibt einige lautmalerische Missverständnisse, aber dennoch landet alles überraschend rasch auf dem Tisch: der obligatorische Begrüssungs-Ouzo (annonciert als „Schnäpsle“ und glücklicherweise nicht geeist, was mich andernorts nicht immer beglückt), zwei Rotweinschorle in Karaffen (a 2,80 Euro), samt einer gemischten kalten Vorspeisenkarte für zwei Personen (16,00 Euro). Die Speisekarte deckt den üblichen griechischen Kosmos ab: von Schafskäse bis Bauernsalat, von Gyros bis Calamari, von Suvlaki bis Bifteki, dazu diverse opulente Platten für mehrere Personen.
Wir wählen die Vorspeisenplatte, um die Chance zu haben, noch etwas nach Gusto hinterher zu bestellen. Die Platte ist gut bestückt, allerdings geschmacklich eher fad, irgendwie schmecken alle Bestandteile gleich und kein Aroma sticht hervor. Wir identifizieren: reichlich weiße Bohnen, kleine Meeresfrüchte (oder Reste davon), zwei gefüllte Weinblätter, jeweils zwei geschmacksneutrale Scheiben von Gurke und Tomate, Auberginensalat, Tarama, Tsatsiki, mehrere nicht benennbare Aufstriche. Macht zusammen mit Brot recht schnell satt, ohne dass ein bleibender Eindruck dominiert. Daher verzichten wir auf einen Hauptgang oder gar ein Dessert. Vielleicht bedauerlich, da wir so keinen überragenden Eindruck von der hiesigen Küche gewinnen können.
Dafür konnte ich die gestalterische Ausprägung mehrerer Generationen von Metaxaflaschen studieren, während in meinem Rücken ein paar gelangweilte Fischlein durch ein Aquarium mit Mini-Akropolis schwammen und ich aufpassen musste, um beim Aufstehen nicht die dekorativen Grünpflanzen um mich herum zu touchieren. Unser gemeinsamer Eindruck nach diesem Restaurantbesuch: eher Mittelmaß, aber offenbar sehr beliebt und gut besucht. Wer einen ruhigeren Platz in eine der Nischen ergattert, hat bestimmt bessere Voraussetzungen.
Wenn in der schwäbischen Landeshauptstadt die Lange Nacht der Museen tobt, lohnt sich eine Flucht ins (hoffentlich ruhigere) Umland. Die Schillerstadt Marbach ist putzig, verfügt über eine relativ intakte Innenstadt und eine angenehme Gastronomiedichte mit vielfältigen Angeboten für jeden Geschmack und jede Situation.
Leider wurde schon unser erster Versuch (gediegenes Lokal auf dem Schiller´schen Olymp) verfrüht abgeschmettert: kein einziger freier Tisch mehr an einem Samstagabend gegen 18 Uhr. Hätten wir selbst in der Provinz vorreservieren müssen? Wir wagen uns... mehr lesen
Restaurant Hermes
Restaurant Hermes€-€€€Restaurant071445375Strohgasse 9, 71672 Marbach am Neckar
3.0 stars -
"Götterbote im Untergrund" MinitarWenn in der schwäbischen Landeshauptstadt die Lange Nacht der Museen tobt, lohnt sich eine Flucht ins (hoffentlich ruhigere) Umland. Die Schillerstadt Marbach ist putzig, verfügt über eine relativ intakte Innenstadt und eine angenehme Gastronomiedichte mit vielfältigen Angeboten für jeden Geschmack und jede Situation.
Leider wurde schon unser erster Versuch (gediegenes Lokal auf dem Schiller´schen Olymp) verfrüht abgeschmettert: kein einziger freier Tisch mehr an einem Samstagabend gegen 18 Uhr. Hätten wir selbst in der Provinz vorreservieren müssen? Wir wagen uns
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Zurück am Tisch warten wir geduldig, bis nach unendlicher Zeit endlich jemand erscheint – und zwar der vermeintliche Handwerker, mit dem wir eben kollidiert sind. Unsere Getränkebestellung gleicht eher einem Rätselraten. Der Servicemann gibt sich verschämt bemüht, hat jedoch mit Unkenntnis, Sprachproblemen und sichtlicher Hilflosigkeit zu tun. Mangels gastronomischer Alternativen an diesem abgeschiedenen Ort bleiben wir tapfer sitzen und erwischen irgendwann eine aufgeweckte, junge Dame, die hier wohl den Laden schaukelt. So gelingt uns tatsächlich die Speisenbestellung: Matjes Hausfrauenart, kleine Portion (10,90 Euro – ist aber nicht auf der Karte, musste einfach erfragt und erbeten werden), Jägerschnitzel mit Fritten und Salat (13,90 Euro), frischer Spargel mit Salzkartoffeln (12,50 Euro), sowie Rührei mit Krabben und Bratkartoffeln (15,90 Euro). Serviert wird dann zügig nach etwa 15-20 Minuten - und gleichzeitig für uns alle. Die Speisen sind ansprechend angerichtet und wirken auf den ersten Blick solide. Das Rührei ist locker und großzügig mit Krabben angereichert – allerdings eher lauwarm. Die Bratkartoffeln sind reichlich mit Speck durchsetzt, sicherlich eine regionale Besonderheit, was aber nicht jedermann zupass kommt. Als Enttäuschung entpuppen sich allerdings die frischen Spargel mit Kartoffeln, denn hier scheint der Koch komplett das Salz vergessen zu haben. Großzügig und wohlschmeckend ist dagegen die gar nicht „kleine“ Portion Matjes: der Hering butterzart, die Garnitur hübsch arrangiert, statt Mayo eine leichte Joghurtmarinade mit Gürkchen. Auch das Jägerschnitzel wird komplett gelobt – ein anständiges Stück Fleisch in leckerer Sauce mit viel buttrigem Aroma im Hintergrund.
Zurück bleibt dennoch ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits ist das freundliche Bemühen und Umsorgen des Gastes durchaus zu spüren: am Tisch liegen ein kostenloses Borkum-Magazin, der Gezeitenkalender und die Abfahrtszeiten des Linienbusses aus. Als Tischset erhält jeder Gast eine papierne Unterlage mit spassigem Schollen- oder Knurrhahn-Design. Die heisse Zitrone entstammt tatsächlich gepresstem Zitronensaft, von dem noch Stückchen zu erspüren sind. Der Service wirkt jedoch zwielichtig und schlecht organisiert; die Wartezeit bis überhaupt selbiger erscheint, ist irritierend und schwer erträglich. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass das Lokal bei besserem Wetter und gut belegtem Yachthafen nur so brummt. Und der Servicemann noch in der Probezeit ist und einfach erst mal eingelernt werden muss.