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Auch können wir gerne mal wieder in „so nen Burgerladen“, in Bremen geht das ganz wunderbar, befindet sich hier in unmittelbarer Nähe an der historischen Uferpromenade „der Schlachte“ doch das Loui & Jules. Ein Burgerladen im ursprünglichen Sinne ist das nun nicht, bezeichnet man sich selbst doch ganz neumodisch als „Grillboutique“ und bietet neben verschiedenen Burger Variationen auch Steaks und Fisch vom Josper-Grill an, nebenbei gibt es eine ganz ordentliche Auswahl an Weinen und Craft-Bieren und der Name Boutique rührt anscheinend daher, dass auch gewisse Artikel (Steaks, Bratwurst, Olivenöl, Chutneys, Bier etc.) für den Außer-Haus-Verkauf angeboten werden.
Sehr schön, ein Restaurant also, wo wir alle glücklich werden können. Ich hatte mal wohlweißlich über das Kontaktformular der Homepage reserviert, die Betätigung kam prompt innerhalb weniger Minuten.
Endlich Zeit fürs Abendessen. Das Restaurant befindet sich im Erdgeschoss des Design-Hotels „ÜberFluss“, hinter der Eingangstür direkt eine große Bar, links und rechts davon die Restaurantbereiche. Wir werden kurz nach 18.00 Uhr von einem überaus engagierten jungen Herren in Empfang genommen und mit einem „Vorsicht Stufe“ zu unserem Ecktisch linksseitig an der langen Fensterfront geführt, wie so üblich folgt der Kampf um die heiß begehrten Bankplätze.
Das Ambiente sehr stylisch und modern muss man mögen, wir tun das, hochwertiges Mobiliar, u. a. sehr bequeme Charles Eames Schalenstühle mit Leder-Sitzkissen in Kombination mit grau-schwarzen Ledersesseln, schwarze voluminöse „Old Style“ Ledersofas, hellgrau gebeizte Esche-Tische, ein paar wenige Exemplare sind mit rot-weiß karierten Tischdecken bestückt, unser Tisch präsentiert sich sehr schön „pur“ und ist mit Wassergläsern, Messer und Gabel in weißen Serviettentaschen mit „Loui & Jules“-Aufdruck, kleinen Metallpfännchen und einem Wem-Es-Gefällt-Mini-Metalleimer mit weißer Kerze eingedeckt, mittig ein einfaches Holzbrett mit rot-weißem Tuch und 3 verschieden Olivenölen, einem kleinen Weckglas mit grobem Meersalz sowie Ketchup, Mayo und Barbecue-Sauce. An der Decke ein paar Kugelleuchten, in überschaubarer Menge erinnern sie aber nicht wirklich an Erichs Lampenladen. Desweiteren eine große getönte Glasfront, auf der ein Rind in seinen einzelnen Bestandteilen präsentiert wird, dahinter die Küche, die bei späterer Beleuchtung gut einsehbar ist.
Die losen Speise-/Getränkekarten aus relativ stabilem Karton in der Größe eines Tischsets und eine kleine Sonderkarte werden schnell gereicht mit der Frage nach Getränkewünschen oder ob wir erst in Ruhe schauen mögen. Heute nicht, ich hatte schon mal die Online-Karte gesichtet und mich auf einen Ramazzotti Rosato Mio (6,50 €) gefreut, für die Herren Loui`s Pils vom Fass 0,3 l (2,80 €) und Apfelsaft Ohlenhof (2,40 €). Die Getränke kommen fix und sind bestens temperiert, mein Rosato gut gemixt und mit etwas Basilikum garniert.
Die Speisekarte gliedert sich ganz trendy in die Rubriken „Nibs, Dips & Grillbäckerei“ – „Starters Camping Style“ – „Meatpacking District“ – Olivomare vom Grill“ – „ Briôche Burger“ – „Veggie Grill & Beilagen“ – „Steak Frites – „Saucen & Dips“, auf der Sonderkarte u. a. T-Bone und Tomahawksteaks vom Kalb (am Knochen) in diversen Größen bis zu 1.100 g.
Die Herren möchten Burger, Beilagen können nach Belieben dazu bestellt werden.
1 x Kinderburger (8,50 €) steht nicht auf der Karte, ist aber machbar
1 x Burger Meatpacking (12,- €) – Homemade Hacksteak mit Pulled Pork
2 x Steak Frites Classic (3,50 €)
1 x Flanksteak 200 g (18,- €)
1x Süßkartoffelfritten (4,50 €)
1 x Limonenmayo (1,50 €)
Vorweg wird frisches Rosmarinbrot serviert, schön locker und würzig, mit dem Olivenöl natur und etwas Salz ein einfacher aber guter Start, Zitronen- oder Chiliöl brauche ich zum Brot nicht.
Nach sehr angenehmer Wartezeit kommen die Burger und meine Flanke. Die Fritten werden locker mit etwas bedrucktem Pergamentpapier umwickelt in einer Mini-Fritteuse serviert. Das langfaserige Steak auf Wunsch medium gegrillt ist schön zart und wirklich gut gewürzt. Die Süßkartoffelfritten in Kombination mit der Limonenmayo schmecken mir sehr gut. Zufriedene Gesichter auch nebenan und gegenüber. Burger sind nicht so mein Ding, aber ich habe das Pulled Pork probiert, das war nicht unbedingt mega rauchig aber dafür superzart, saftig und mit einer klasse Würzsauce abgeschmeckt. Gibt es übrigens auch als Vorspeise „Slider Pulled Pork“ nach David Chang´s Momufuko Rezept & koreanischer BBQ Sauce & Kimchi (sauer eingelegtes Gemüse).
Eine separate Dessertkarte wird nach dem Ausheben der Teller gebracht, dazu wiederum eine kleine Fritteuse mit Popcorn. Eis, Crème Brûlée und Schokokuchen konnten uns heute nicht locken.
Freundlicher und sehr kompetenter Service, wir haben uns bestens umsorgt gefühlt, leere Gläser werden schnell bemerkt und die zweite Getränkerunde ließ nicht lange auf sich warten, u. a. ein Riesling unplugged von Tesch 0,2 l ( 7,-€).
Zum Abschluss noch 2 schön heiß servierte Espressi (2,- ). Das PLV halte ich in der Gegend für die gelieferte Qualität für völlig akzeptabel, das Loui & Jules ist ganz sicher keine Touristenfalle.
Sauberkeit im Gastraum und den Toiletten tadellos.
Wir haben noch ein paar Flaschen Craft-Bier für zu Hause mitgenommen und das „Friday“ (IPA 6,5 %) bereits probiert. Ich habe von Bier null Ahnung und kann nur sagen, dass es mir nicht gut aber eindeutig besser als Pils schmeckt, leicht süßlich und trotzdem etwas bitter. Lassen wir es dabei.