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Allgemein
Letzter Urlaubstag in Garmisch. Ab dem Nachmittag setzte Regen ein. Gewappnet mit unseren Regenschirmen machten wir uns gegen 18.30 Uhr auf den Weg, um unsere letzte Mahlzeit in Garmisch einzunehmen. Dieses Unterfangen war gar nicht so einfach. Aufgrund des Regens mussten wir etliche Restaurants abklopfen, um vielleicht noch ein Plätzchen in einer trockenen Gaststube zu finden. Leider wurden wir, die wir nicht reserviert hatten, überall mit dem Bedauern, dass das Restaurant voll besetzt ist, freundlich abgewiesen. Unsere letzte Hoffnung war dann der Goldene Engel in der Bankgasse. Vor uns warteten schon fünf Personen darauf, in die Gaststube eintreten zu dürfen. Es dauerte eine ganze Weile, bis ein burschikoser Kellner in der Krachledernen am Eingang in die Gaststube auftauchte. Es stellte sich heraus, dass die fünf reserviert hatten. Und in deren Schlepptau konnte er tatsächlich uns beiden auch noch einen Tisch für zwei direkt an der Wand mit schönem Blick in die Gaststube auch ohne Reservierung anbieten. Den nahmen wir gerne in Beschlag.
Service 4*
Kaum saßen wir, brachte er auch schon die Speisekarte an den Tisch, um auch gleich unsere Getränkewünsche abzufragen. Für mich ein Hefeweizen von Hacker-Pschorr (0,5 l 3,80 €), für Schätzchen eine Rhabarberschorle (0,4 l 2,80 €). Beide Getränke kamen zügig sowie schön kalt an den Tisch.
Soweit ich sah, war der Kellner wohl die einzige Servicekraft am Abend. Flink, freundlich und völlig unaufgeregt erledigte er seinen Job. Obwohl allein, verlor er nicht den Überblick und nahm sich sogar die Zeit, um beim Vorbeigehen an unserem Tisch unsere Zufriedenheit und ob es uns geschmeckt hat, abzufragen.
Per Handzeichen von mir wurde zum Abschluss des Abends das monetäre erledigt und zwar auf einen Zettelblock gekritzelt. Kassenbon gab es nicht. Direkt danach wurden wir freundlich verabschiedet.
Das Essen 3,5*
Schätzchen entschied sich für ein Münchner Schnitzel, mit Meerrettich gefüllt und Bratkartoffeln (15,80 €). Vom Nebentisch, an dem drei junge Frauen saßen, die ihre Bestellung mitbekommen hatten, kam eine Warnung rüber, dass die Füllung doch äußerst scharf ist. Egal, sie blieb dabei.
Zwei wirklich gut aussehende Schnitzel, genausogut aussehende Bratkartoffeln sowie eine kleine Salatdeko schmückten den Teller. Freudig machte sie sich ans Essen. Anfangs war auch alles in Ordnung, dann ging es los. Der Meerrettich hatte es in sich. Die Schärfe war so hoch, dass sie ganz schön ins Schwitzen kam und dann beim zweiten Schnitzel die Füllung mit dem Meerrettich entfernte. So konnte sie dann noch locker entspannt fertig essen und insgesamt attestieren, dass es ihr trotzdem gut schmeckte.
Münchner Schnitzel mit Meerrettich gefüllt
Eigentlich wollte ich heute mal eine schöne Haxe essen. Als ich aber ein solches Mordstrumm von Haxe an einem anderen Tisch sah, war mir klar, die packe ich garantiert nicht. Also entschied ich mich für eine halbe Hinterhaxe mit Knödel und Krautsalat (11,80 €).
Weißkraut
Vorab wurde der Krautsalat serviert, der ganz gut dazu passte.
Halbe Hinterhaxe
Auf dem Teller tummelte sich eine gutaussehende Hinterhaxe mit super krosser, knuspriger Haut. Hat super geschmeckt. Auch die Soße war sehr schmackhaft. Die Salatdeko hätte man sich sparen können, ich hab sie aber doch auch mitgegessen. Meine Entscheidung für die HInterhaxe war genau richtig. Ich wurde satt und konnte ohne Völlegefühl den Heimweg in die Unterkunft antreten.
Das Ambiente 3,5*
Urig, bayrisch mit viel Klimbim ausgestattet. Die Beleuchtung etwas duster. Beim Lesen der Speisekarte wäre durchaus etwas mehr Helligkeit hilfreich gewesen. Insgesamt betrachtet haben wir uns doch sehr wohl gefühlt.
Sauberkeit 5*
Nichts zu bemängeln. Toilette haben wir nicht aufgesucht.
Fazit:
Den Goldenen Engel musste ich erst mal auf GG eintragen, er war dort noch nicht gelistet. Auf alle Fälle ist das Gasthaus durchaus einen Besuch wert. Das rustikale, bayrische Essen kann ich gerne empfehlen. PLV war auch in Ordnung. Und ja, beim Münchner Schnitzel wäre etwas weniger Meerrettich mehr gewesen. Deshalb ein kleiner Abzug von 0,5 von mir beim Essen.
Gesamteindruck: (nach „Küchenreise“)
3,5 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)