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DerSilberneLoeffel hat 143 Bewertungen mit einer Durschnittsbewertung von 3.8 Sternen geschrieben.
DerSilberneLoeffel hat am 01.Jan Geburtstag
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So auch dieses Mal, als es mit den Jungs von der Kartkasse zum Essen ging.
Der Parkplatz - gegenüber dem Haus - war proppevoll, was in der Regel immer so ist, da das Lokal eine gute bis sehr gute Leistung abgibt. In der Regel...
Der Zugang ist leider nur über ein paar kurze Stufen möglich, Rollstühle fallen so schon einmal bei der Enterung des historischen Gebäudes aus. Spätestens bei der Erklimmung der Stufen zur ersten Etage (weiterer Gastraum und Toiletten) kommen auch Gehbehinderte ins Schwitzen. So schade es ist, für Menschen mit Einschränkungen am Gehapparat ist ein Besuch nur mit Hilfe möglich.
Auch im Gastraum sind wieder Stufen zu überwinden, hat man einen Tisch auf der "Empore" zugewiesen bekommen. Hier saßen wir, hatten einen wunderbaren Überblick über den Gastraum. Und Tischnachbarn, wobei die junge Dame der Familie eine Stimme wie eine schnelllaufende Kreissäge hatte. Aber, dafür kann das Lokal nichts.
Schon verantwortlich ist man dagegen dort für die gelieferten Speisen und Getränke. Frisch, gut gekühlt, schnell am Tisch und preislich in etwa in einer Mittellage. Somit keine Beanstandung.
Auch nicht für die wirklich guten Leberknödel, welche zusammen mit einer schmackhaften, kräftigen Brühe eine Leberknödelsuppe bilden. Gut in der Konsistenz, perfekt gewürzter Leberteig und hausgemachte Suppe. Hervorragend.
Wo Licht ist ist auch Licht. Hier zumindest. An unserem Besuchstag galt diese Ausnahe von der Regel nicht.
Heißt: Die Hauptspeisen waren an diesem Abend nur bedingt ein Genuss. Fangen wir mit den Dingen an, die scheinbar gut essbar waren. Als da wären: Die bereits genannte Leberknödelsuppe. Zwei Kollegen hatten stattdessen die Champignonrahmsuppe, dem Vernehmen nach ebenfslls gut.
Kollege 1 bekam einen Lendenteller. Gedünstetes Gemüse, dafür im Gegenzug keinen Salat. Dieser ist jedoch ein kleines Gedicht, so mag ich ihn, so gab es ihn ähnlich füher in der "Alte Henne" in Ahorn. Kenner wissen, von was ich rede. Der Kollege bekam zu einer sehr sahnigen Sauce Spätzle serviert, was im Verbund ohne Murren gegessen wurde. Ich gehe somit davon aus, dass das Essen gut war.
Kollege 2 entschied sich an diesem Abend für ein Jägerschnitzel mit Pommes frites. Das Fleisch in Ordnung, die Pommes ebenso. Leider hat sich die Champignon-Rahmsauce dieses Mal als eine Art Champignon-Aufstrich entpuppt. Sehr fest, fast schon schnittfest. Das Ergebnis: Gut 60 % des Tellers gingen in die Küche zurück.
Kollege 3 durfte sich am Rumpsteak mit Zwiebel-Senf-Kruste erfreuen. Zumindest theoretisch. Denn: Das Fleisch war zäher als sonst üblich. Geschmacklich wirklich einwandfrei, auch die Sauce wie immer, die Pommes knusprig, die Kruste krustig ;-)... Nur eben nicht so weich, wie sonst gewohnt, aber essbar.
Kollege 4 hatte Pech wie ich. Sein Rumpsteak mit Pfeffersauce war zäh wie Leder. Und das ist leider nicht nur eine Metapher, sondern entspricht der Realität. Nach zig Besuchen kann natürlich auch einmal etwas schief laufen.
Was aber auch für mein Steak (Rump, Senf/Zwiebel) mit Pommes gilt. Auf der einen Seite versuchte ich, mit dem Steakmesser zu schneiden - ging nicht. Messercheck: Scharf, daran lag es nicht. Möglichkeit zwei: Der Fettrand ist zäh. Auch hier: Keiner am Steak. Was nun? Umdrehen und von der anderen Seite her probieren. Auch hier weigerte sich das Fleisch, geschnitten zu werden. War die Kuh noch am Leben und leistete aktiven Widerstand? Hätte man denken können, denn ab dem dritten Schnitt lief -ja ich weiß, dass es nur Fleischsaft ist- Blut aus der Schnittwunde. Massiv. Reflexartig suchte ich den Mund, um eine Wiederbelebung zu beginnen. SO geht das nicht essen. Leider.
Kurz mit der sehr verständigen und verständnisvollen Bedienung geplaudert, zwei Steaks gingen in die Küche zurück. In der Erwartung, dass nun Alles gut wird, haben Kollege 4 und ich auf unsere Steaks gewartet. Nach gewisser Zeit - diese hätte auch eine Neuanfertigung benötigt - kamen sie wieder an den Tisch zurück. Nun etwas geschrumpft, was normal ist, da der Garvorgang fortgesetzt wurde und dieser mit Masseverlust einhergeht. Ist nun einmal so. Erst mal ein Pommes probiert. Huh... Hart wie ein Stein. Nächstes - ebenso. Hat also dieser Teller die Wartezeit samt Sauce (immernoch sehr, sehr lecker) zusammen mit den Pommes frites unter dem Salamander verbracht. Oder unter einem sehr heißen Pass. Der erste Schnitt: Schneidet sich etwas leichter, unter der Kruste sogar medium, kein (oder nur minimaler) Fleischsaftverlust. Das Fleisch selbst aber blieb eine Katastrophe! Kaum zu kauen, zäh. Am Boden kurz vor Kohle, gerade noch essbar. Leider keine Besserung vom Umstand vorher. Wie sagt man so schön: "Der Hunger treibts nei!" Genuss ist anders, aber satt ist auch etwas. Tja, lieber Leser, was hätte der Koch machen sollen? Entscheiden Sie für sich... Das Mindestziel wurde erreicht, wir waren satt.
Zum Trost wurde dann noch eine Runde Eis bestellt. Drei Eierlikörbecher, ein Joghurteis, einmal gemischtes Eis. Alle wieder tadellos, sehr gut im Geschmack.
So. Wie bewerte ich heute? Ich bin mir nicht ganz schlüssig. Zig Mal vor Ort, immer mehr als zufrieden gewesen, habe vielen Leuten mit gutem Gewissen dieses Restaurant empfohlen, immer Zustimmung zu meiner Empfehlung bekommen. Heißt also, dass ich bis heute immer mehr als zufrieden war. War das ein Ausrutscher? Wird das einreißen? Nein, wird es nicht. Warum ich mir so sicher bin? Weil an unserem Tisch eine Familie saß, welche kurz vor uns ihre Steaks bekamen, diese leicht schneiden konnten und sichtlich ihr Fleischglück genossen haben. Wir waren wohl die Ausnahme, was mir auch in den Gesprächen in den letzten Tagen mitgeteilt wurden. Die Reaktion der Küche auf unsere Reklamation ist bedauerlich, aber ich mag es für diesen Tag auf den immensen Betrieb in der Gaststube und in der ersten Etage schieben. Die Bedienung selbst hat gut reagiert, unser Anliegen weitergetragen, was die Küche daraus macht, tangiert den Service nur bedingt. Das Bindeglied zwischen Küche und Kunde hat funktioniert. So, ich werde also die letzten Essen - also den Normalzustand - bewerten, auch die Vorspeise und das Dessert, die Kruste, die Pommes frites und den tollen Beilagensalat. Das Fleisch lasse ich unter dem Deckmantel des Schweigens liegen. Solange, wie es mir im Magen gelegen hat. Aber, und das mit einigen Ausrufezeichen: Wir kommen wieder und werden schauen, ob es weiterhin gutes Fleisch gibt, woran ich im Moment fest glauben mag. We´ll be back...