Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
Im Spätherbst 2014 wurden dann viele RK'ler enttäuscht. Restaurant-Kritik.de wurde von Yelp übernommen. Ein Aufschrei ging durch die Gemeinde, viele sahen sich in der Yelp-Umgebung nicht richtig aufgehoben, ich auch nicht.
Nach mehrmonatiger Suche nach einer neuen Heimat bin nun auch ich mit vielen ehemaligen RK'lern hier gelandet.
Ich bemühe mich weiterhin um sachliche und ausführliche Berichte, bin allerdings nur gelegentlich in Restaurants, da es dank der Kochkünste meiner Frau zuhause einfach am besten schmeckt.
Ich bin aufgrund von schlechten Erfahrungen in einem Restaurant im Frühjahr 2013 auf Restaurant-Kritik.de (RK) gestoßen. Bei meiner ersten Kritik habe ich damals viel Zuspruch bekommen, der mich dann dazu bewogen hat, bei Restaurant-Kritik.de weiter mitzumachen.
Im Spätherbst 2014 wurden dann viele RK'ler enttäuscht. Restaurant-Kritik.de wurde von Yelp übernommen. Ein Aufschrei... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 157 Bewertungen 225211x gelesen 3847x "Hilfreich" 3824x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 14.04.2015 2015-04-14| Aktualisiert am
14.04.2017
Besucht am 12.04.2015
Es muß so Anfang dieses Jahres gewesen sein. Eine Tageszeitung berichtete über einen Señor Miguel Ángel Millán, der in Troisdorf ein Restaurant spanischen Gustos eröffnet habe. Nein, der Name, den diese Lokalität tragen soll, klingt nunmal überhaupt nicht spanisch. "Mare nostrum" steht an einem dreistöckigen Mehrfamilienhaus in der Troisdorfer Hans-Böckler-Straße 22, alle Wände weiß gestrichen, ausgenommen das ockergelb-, braungetönte Parterre an der Frontseite.
"Mare nostrum", da war doch mal was im Lateinunterricht! Ach ja, die römische Hegemonialmacht im Mittelmeerraum nannte so das Mittelmeer, "unser Meer", damit auch ja kein Zweifel an der Vorherrschaft aufkam. Die Römer hatten ja ohnehin alles um's Mittelmeer rum erobert.
Erobert Señor Miguel Ángel Millán mit seinem "Mare nostrum" auch unseren Geschmack an diesem frühlingshaften Sonntagabend? Wir haben einen Tisch für zwei reserviert.
Das Ambiente **** (4 Sterne)
Der Bummel über Troisdorfs "Kö" – so wird die Kölner Straße, die Einkaufsstraße Troisdorfs, etwas überheblich beworben – liegt hinter uns, und wir schlendern im abendlichen Sonnenschein durch ein ausgeprägtes Wohngebiet hinter dem Troisdorfer Bahnhof zur Hans-Böckler-Straße 22. Nur das andersfarbige Parterre und die großen "Mare Nostrum"-Tafeln an der Seiten-und Frontwand heben das dreistöckige Haus aus der Serie der Mehrfalienhäuser in dieser Straße hervor.
Das Auto abzustellen macht in dieser Wohnstraße keine Probleme. Vor dem Restaurant liegt zudem eine große Parkbucht.
Das "Mare nostrum" ist dem Haus Musolff, gegründet 1954, gefolgt, einer "Institution" unter den Troisdorfer Restaurants. Wer genau hinschaut, bemerkt im Innern noch Relikte aus der Prä-Mare nostrum-Zeit.
Zwei Gasträume laden zum Verweilen ein. Große Schiebetüren trennen den hinteren Gastraum vom vorderen. An weißen Wänden geben Meeresbilder den Bezug zum Namen des Restaurants. Auf blanken Holztischen mit offensichtlich neuen hellbraunen Tischplatten ist geschmackvoll gedeckt: Marineblauer Tischläufer, zu einem Zuckerhut gebundene beige Serviette, drapiert mit einer kleinen Muschel, kleines weißes Holztablett mit einer Kerze im Glas und wiederum kleine weiße Muscheln auf dunkelblauem Dekokies, farblich passend zum Tischläufer. Die dunkelbraunen Stühle um die Tische wie auch der Unterbau der Tische erinnern an die Vergangenheit, es sind offensichtlich die Wirtshausstühle und die Tischgestelle aus Zeiten des Hauses Musolff, die Stühle mit neuen, farblich zu den Tischplatten passenden Sitzpolstern bezogen. Maritime Deko verschönert die dunkelbraun gestrichenen Fensterbänke.
Dunkelbraune Holzkarrees geben der ansonsten weißen Decke das Aussehen einer Kastendecke. Das braune Holzbodenparkett rundet den nüchternen, aber dennoch ansprechenden Gesamteindruck des Innern ab. Ein Gastraum mit dem Nötigen, kein überflüssiger Schnickschnack.
Wir fühlen uns in diesem Ambiente wohl, vier Sterne.
Der Service **** (4 Sterne)
Wir werden freundlich begrüßt, von einer jungen Dame, die ihre mediterrane Herkunft nicht verleugnen kann. Sie weist uns den reservierten Tisch zu, bedient uns den Abend über aufmerksam, holt bereitwillig Auskünfte zu Fragen meiner besseren Hälfte über die Zutaten der Gerichte ein und parliert mit uns und den nur zwei anderen Gästen hervorragend auf Deutsch, während die Küchenverkehrssprache Spanisch ist. Ohne aufdringlich zu wirken, fragt sie ob alles recht sei, ob es uns geschmeckt habe, ob wir noch einen Wunsch hätten, …
Aufmerksam, freundlich und gut serviert, die junge camarera hat ihre vier Sterne verdient.
Das Essen ***** (5 Sterne)
Mit den Speisekarten sind wir inzwischen versorgt, die ersten Getränke – ein Vermentino aus 2010 zu 5,40 € für 0,2 l und eine 0,7 l - Flasche italienischen Mineralwassers zu 5,95 € – hat die junge Dame aufgenommen. Schon zu Hause haben wir beim Studieren der Speisekarte im Web eine Vorauswahl getroffen. Es sollte Fisch sein.
Die Speisekarte bietet Tapas in der Preisklasse zwischen vier und elf Euro. Das Fleischangebot ist mit typisch spanischen Komponenten wie Tataki de Lomo de Cerdo Ibérico oder original kastilische Milchspanferkelschulter deutlich umfangreicher als die zwei Angebote aus dem Meer. Preislich liegen Fleisch und Fisch zwischen 12 und 24 Euro. Pasta, ein Reis- und ein Gnocchigericht und Salate werden ebenfalls angepriesen.
Fisch und Fleisch werden ohne Beilagen angeboten. Für 2 oder 3 Euro lassen sich beispielsweise Patatas Bravas, Folienkartoffel mit Alioli, gegrilltes Gemüse oder Ratatouille dazuwählen.
Paellas und ein außergewöhnliche Steak für 2 Personen, ein Txuletón von mehr als 1000 g, müssen vorbestellt werden.
Auffällig in der Speisekarte ist, daß es nur "runde" Preise gibt, keine Stellen hinter dem Komma. Die Speisekarte ist unter www.marenostrum.de/speisekarte.pdf veröffentlicht.
Die camarera notiert für uns
- als Vorspeise:
> Bruschetta tradizionale (gewürfelte Tomate und frischer Basilikum, 4€),
> Boquerones en Vinagre (in Essig und Öl eingelegte Sardellen, 5€),
Die junge Dame bietet uns an, die Beilagen in Schälchen zu servieren. Wir nehmen dankend an. So läßt sich doch einfacher von allem probieren.
Auf den Gruß aus der Küche müssen wir nicht lange warten. Eine typisch mallorquinische Paprikastreichwurst, die Sobrasada, wird uns auf Kristallbrot, beträufelt mit Honig, serviert.
Der erste Biß läßt die Geschmacksnerven jubeln. Das Brot ist krachig frisch, die Süße des Honigs und die deftige Würze der Sobrasada verbinden sich zu einem einzigartigen kulinarischen Genuß. Das fängt ja wirklich gut an!
Es folgen nach kurzer Weile die Vorspeisen. Meine Frau freut sich auf die Bruschetta tradizionale, sechs in einer blendend weißen Porzellanschale servierte Kristallbrotkarrees, die mit marinierten Tomatenstückchen belegt sind. Mit etwas Fleur de Sel und frischem Pfeffer aus der Mühle nachgewürzt schmecken die knackig frischen Brote meiner Angetrauten ausgezeichnet. "Kristallbrot aus Barcelona!", betont die junge Dame vom Service. In der Schale, die sie vor mir plaziert, finde ich sieben Sardellenfilets in einem Essig-Öl-Gemisch, besprenkelt mit grünen Kräutern und rotem Paprika. Die Boquerones sind hauchzart, schön durchzogen von der schmackhaften Essig-Öl-Marinade, die auch eine Spur Zitrone erschmecken läßt. Auch ich bin sehr zufrieden mit der Vorspeise.
Wen wundert's noch? Es geht auf diesem Niveau weiter. Auf zwei Tellern lachen uns zwei ordentliche Filets vom Adlerfisch an, garniert mit Tomatenstückchen. Auf den Schalen, die die junge Dame um die beiden Teller herum plaziert, geht es farbenfroh weiter: Braun geröstete Kartoffelstücke mit roter scharfer Tomatensauce und weißem Aioli-Dip, grüner Blattsalat mit roten und gelben Kirschtomaten umrahmt und braunem Balsamico mariniert, grüne Zucchini mit braunen Champignons und jungem grünen Spargel auf bräunlicher Romanesco-Sauce, einer katalanischen Spezialität, bestehend aus Mandel, Haselnuß, Knoblauch und Tomate.
Die Fischfilets sind hervorragend auf der Haut gegart und schmecken mit etwas Fleur de Sel nachgewürzt ausgezeichnet. Der Fisch hat Eigengeschmack und eine gewisse Festigkeit, nichts Labbriges. Die scharfe Tomatensauce gibt den Patatas bravas hervorragenden Geschmack, aber auch der knobige Aioli schmeckt mit den Kartoffelquadern ausgezeichnet. Das ungewürzte Grillgemüse wird durch die ungewöhnliche, geschmackvolle Würze der Romanesco-Sauce aufgewertet. Der Salat ist knackig frisch, umrahmt von vielen schmackhaften Kirschtomatenhälften. Das Balsamico-Dressing tut ein Weiteres zu einem guten Geschmackserlebnis.
Das Essen ist so reichlich, daß meine Frau kein Dessert bestellt. Auf einen süßen Abschluß müssen wir aber trotzdem nicht verzichten. Als weiteren Gruß aus der Küche erhalten wir zwei kleine saftige Stückchen Mandelkuchen, zu dem meine Frau sich noch einen Espresso (1,90 €) gönnt. Ich lasse mir von der camarera als Digestivo Hierbas empfehlen und bekomme einen Anis El Clavel, ein Anislikör (0,04 l zu 5,90 €) mit einem ungewohnten, aber guten (Heilkräuter-) Geschmack.
Das Essen bewerten wir mit "Spitze". Die professionelle, ansprechende Präsentation, die geschmackvolle und frische Zubereitung, die neuen Geschmackserlebnisse, all dies zusammengenommen lassen uns fünf Sterne und ein "hervorragend" vergeben.
Die Sauberkeit ***** (4,5 Sterne)
Die Toiletten sind frisch renoviert und bestens sauber gehalten. Im Gastraum gibt's von uns auch nichts zu beanstanden. Die Tische sind sauber, die Gedecke blitzsauber. Viereinhalb Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***** (4,5 Sterne)
Preise und Leistung stehen in einem mehr als guten Verhältnis. Wir sind gut bedient worden, wir haben sehr gut gegessen. Die Preise sind zwar etwas gehoben, aber für die gehobene Qualität gerechtfertigt. Für das Preisleistungsverhältnis vergeben wir auch viereinhalb Sterne, also zwischen "gut" und "hervorragend".
Das Fazit ***** (4,5 Sterne)
Das war ein gelungener Abend in "unserem Meer". Señor Miguel Ángel Millán hat uns überzeugt. Una recomendación sin reservas für das Mare nostrum: uneingeschränkt enpfehlenswert!
Es muß so Anfang dieses Jahres gewesen sein. Eine Tageszeitung berichtete über einen Señor Miguel Ángel Millán, der in Troisdorf ein Restaurant spanischen Gustos eröffnet habe. Nein, der Name, den diese Lokalität tragen soll, klingt nunmal überhaupt nicht spanisch. "Mare nostrum" steht an einem dreistöckigen Mehrfamilienhaus in der Troisdorfer Hans-Böckler-Straße 22, alle Wände weiß gestrichen, ausgenommen das ockergelb-, braungetönte Parterre an der Frontseite.
"Mare nostrum", da war doch mal was im Lateinunterricht! Ach ja, die römische Hegemonialmacht im Mittelmeerraum nannte so... mehr lesen
Mare Nostrum
Mare Nostrum€-€€€Restaurant02241 9057100Hans-Böckler-Straße 22, 53840 Troisdorf
4.5 stars -
"Erstklassige Küche in einem Troisdorfer Wohnviertel!" HuckEs muß so Anfang dieses Jahres gewesen sein. Eine Tageszeitung berichtete über einen Señor Miguel Ángel Millán, der in Troisdorf ein Restaurant spanischen Gustos eröffnet habe. Nein, der Name, den diese Lokalität tragen soll, klingt nunmal überhaupt nicht spanisch. "Mare nostrum" steht an einem dreistöckigen Mehrfamilienhaus in der Troisdorfer Hans-Böckler-Straße 22, alle Wände weiß gestrichen, ausgenommen das ockergelb-, braungetönte Parterre an der Frontseite.
"Mare nostrum", da war doch mal was im Lateinunterricht! Ach ja, die römische Hegemonialmacht im Mittelmeerraum nannte so
Ich beginne wie in meiner letzten Rezension: Es sollte wieder Pizza sein – natürlich vorher wieder ein leckerer Salat. Eine gut belegte, dünn ausgebackene, am Rande knusprige Pizza, gut gewürzt darf sie auch sein. So stellten wir – meine Angetraute und meine Wenigkeit – uns das einen Tag nach Ostern vor und machten uns nach den mittelmäßigen Erfahrungen im Maruzzella in Königswinter-Stieldorf auf nach Bonn-Hoholz. In diesem beschaulichen Stadtteil im Bonner Speckgürtel mit unzähligen Häuschen meist nicht ärmlicher Ministerialer und Pensionisten staatstragender Organe heißt die Casa Bella Italia in der Gielgenstraße 11 hinter der Landmetzgerei Weitz ihre Gäste mit einem Benvenuti willkommen, wie es in der Eigenwerbung heißt.
Mindestens zwei Gastro-Versuche haben an dieser nun italienisches Ambiente verströmenden Lokalität schon stattgefunden: Ich erinnere mich an eine Pinte mit Imbiß, halt so'ne Dorfkneipe, und an einen chinesischen Beköstiger. Jetzt soll also ein neuer italienischer Anstrich die Hoholzer und deren umgebende Dorfvölker beglücken. Hier der Versuch einer ersten Bewertung.
Das Ambiente **** (4 Sterne)
Die Casa Bella Italia teilt sich mit der Landmetzgerei Weitz und zwei kleineren Lädchen das Erdgeschoß eines großen Mehrfamilenhauses mit weißer Fassade. Das Restaurant liegt an der Hofseite, der Hof dient auch als Parkplatz für die Restaurantgäste und die Kunden der Geschäfte. Ausreichend Parkraum ist also vorhanden.
Im Sommer dient ein Teil des Hofes als Biergarten des Restaurants.
Aus der ehemaligen Dorfkneipe ist ein ansehnliches Restaurant mediterranen Stils geworden. Mit beigefarbigem Kunstleder überzogene Hochlehner, auf denen man sehr bequem sitzt, umrahmen dunkelbraune Holztische, alle professionell eingedeckt mit Tischläufer, einer ordentlichen Menage (Olivenöl, Balsamico, Pfeffer, Salz und Attenzione!!!: eine brennende Kerze) und farblich passenden Servietten. Große Fensterfronten mit Strukturglasscheiben ragen bis fast unter die hellbeige holzverkleidete Decke.
Diesem ersten Gastraum gliedert sich ein zweiter an, der zum Zeitpunkt unseres Besuches noch der offiziellen Eröffnung harrte. Hier sind die farblichen Abstimmungen in einem anderen Tenor. Fast weiße Wände und Decken, bräunliche Sessel und Tische, hell-malvenfarbige Tischläufer. Alles sieht sehr edel und geschmackvoll aus.
Im Grunde erinnert nichts mehr an die ehemalige Dorfkneipe. Mit dem neuen Ambiente will und kann die Casa Bella Italia Staat machen. Volle vier Sterne für das Ambiente.
Der Service **** (4 Sterne)
Wir werden freundlich begrüßt, von einer Dame, die sich schon aufgrund ihrer Kleidung als Servicekraft offenbart: schwarze Bluse, schwarze Schürze. Sie läßt uns die Wahl für einen Tisch zu zweit.
Kaum haben wir Platz genommen, bringt sie uns die Speisekarten und nimmt die ersten Getränke auf: eine Dreiviertelliterflasche italienischen Mineralwassers zu fünf Euro und ein Pils aus der Eifel (1,50 € der Fünftelliter). Die Dame bedient uns den ganzen Abend über und erweist sich als professionell und aufmerksam. Auch der Chef – Metzgermeister Weitz – läßt sich im Lokal blicken, erzählt auf Nachfrage von seinem neuen Verkaufskonzept in der Landmetzgerei, fragt wie die Servicekraft, ob es schmecke, beziehungsweise geschmeckt habe. Der Service gibt uns das Gefühl, willkommen zu sein, auch dafür volle vier Sterne.
Das Essen **** (4 Sterne)
Die Speisekarte deckt die Wünsche des italo-affinen Gastes ab. Das Angebot erstreckt sich von Vorspeisen (Suppen, Bruschetta, Focaccia und diverse andere Antipasti) über Salate und ein großes Angebot an Pizzen und Pasta bis hin zu den üblichen Fleisch- und Fischgerichten (Schnitzel und Steaks, Lachs und Zander etc.). Zabaione und Crêpes finden sich u. a. bei den Desserts. Preislich liegt alles im Normalbereich.
Meine Frau wählt einen > Insalata Piccola (4.- €) und eine Pizza Casa Bella Italia (11,50 €) mit Tomaten, Oregano, Mozzarella, Ruccola, Parmaschinken und Parmesan, die sie sich mit Schärfe wünschte,
und ich entscheide mich für einen > Insalata Piccola und eine Pizza Diavolo (8,50 €) mit Tomaten, Käse, Oregano, Peperoni, Zwiebeln, frischer Paprika und Chili, die mit fehlender, sonst üblicher scharfer Peperoni-Wurst überrascht. Mir kommt es allerdings nach den Ostertagen sehr gelegen. Also heute mal eine scharfe Veggie-Pizza nach den fleischreichen Feiertagen.
Kaum hat die Servicedame unsere Bestellung aufgenommen, bringt sie auch schon den Gruß aus der Küche: Weißbrot und ein kleiner Teller mit Olivenöl, dem ein Schuß Balsamico ein rotbraunes Auge verleiht. Das Brot reißt uns nicht vom Hochlehner, es hätte knuspriger sein können, auch wenn es letztendlich doch gedippt wird.
Der Salat läßt nicht lange auf sich warten. In einer an zwei Enden spitz zulaufenden Schale türmen sich verschiedene grüne Blattsalate, frische Paprika, Möhrenraspel, Tomatenviertel, Gurkenscheiben, Mais und obenauf eine gehörige Portion Ruccola. Angemacht ist der Salat-Hochbau mit einem Joghurt-Kräuter-Dressing.
Die Salate machen einen frischen Eindruck, sind knackig und schmecken auch frisch. Der Mais stammt aus einer Konserve, aber damit rechnet man ja. Das Dressing ist okay, schmeckt eher nach selbstgemacht.
Diesen Vitaminbomben folgen nach kurzer Zeit die zwei Pizzen. Die Pizza Casa Bella Italia ist sehr reichlich mit Parmaschinken belegt, hier hat der Koch wirklich nicht gespart. Farblich hebt sich von dem roten Schinken ein reichliche grüne Ruccolaportion ab. Sie schmeckt meiner Angetrauten hervorragend. Gut "geschärft" ist sie auch, wie es sich meine Frau gewünscht hat. Mehrfach höre ich ein Lob über den Parmaschinken. Naja, nebenan ist ja auch die Landmetzgerei.
Die Diavolo ist mit Peperoni, Zwiebeln, frischer Paprika und vielen Chilischotenringen gut belegt. Sie ist schön scharf, wie ich es gerne mag. Geschmacklich fällt mir auch wegen des Eigengeschmacks der zerflossene Käse auf.
Beide Pizzen sind heiß, knusprig und sehr gut zubereitet. Sie schmecken sehr gut.
Im Anschluß gönnt sich meine bessere Hälfte noch einen Espresso (1,80 €), ich ziehe eine italienische "Magenmedizin" mit 27 Kräutern aus fünf Kontinenten (2,50 € für Zweihundertstel) vor.
Das Essen verdient im Ergebnis seine vollen vier Sterne, die Pizzen hätten sogar mehr verdient, aber da ist ja noch der eher mittelmäßige Gruß aus der Küche.
Die Sauberkeit **** (4 Sterne)
An der Sauberkeit gibt es von uns nichts zu mäkeln. Der Gastraum ist sauber, die Tische und Gedecke ohne Makel. Meine Frau berichtet auch von einer sauberen Damentoilette. Die Herrentoilette habe ich nicht benutzt. Ein "gut" und damit vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis **** (4 Sterne)
Preise und Leistung stehen in einem guten Verhältnis. Wir sind gut bedient worden, wir haben gut gegessen und die Preise sind mehr als okay. Ein faires und gutes Preisleistungsverhältnis, also vier Sterne.
Das Fazit **** (4 Sterne)
Bei so vielen guten Teilbewertungen ergibt sich das Fazit von selbst: tutto bene und vier Sterne. Raccomandiamo la Casa Bella Italia!
Die beigefügten Bilder sind teilweise leider von schlechter Qualität. Am Tisch war es nur mäßig hell, und ich habe ohne Blitz fotografiert.
Ich beginne wie in meiner letzten Rezension: Es sollte wieder Pizza sein – natürlich vorher wieder ein leckerer Salat. Eine gut belegte, dünn ausgebackene, am Rande knusprige Pizza, gut gewürzt darf sie auch sein. So stellten wir – meine Angetraute und meine Wenigkeit – uns das einen Tag nach Ostern vor und machten uns nach den mittelmäßigen Erfahrungen im Maruzzella in Königswinter-Stieldorf auf nach Bonn-Hoholz. In diesem beschaulichen Stadtteil im Bonner Speckgürtel mit unzähligen Häuschen meist nicht ärmlicher Ministerialer und... mehr lesen
Ristorante Casa By Weitz
Ristorante Casa By Weitz€-€€€Restaurant, Biergarten02289482676Gielgenstr. 11, 53229 Bonn
4.0 stars -
"Dove mangiare a Hoholz? – Raccomandiamo la Casa Bella Italia!" HuckIch beginne wie in meiner letzten Rezension: Es sollte wieder Pizza sein – natürlich vorher wieder ein leckerer Salat. Eine gut belegte, dünn ausgebackene, am Rande knusprige Pizza, gut gewürzt darf sie auch sein. So stellten wir – meine Angetraute und meine Wenigkeit – uns das einen Tag nach Ostern vor und machten uns nach den mittelmäßigen Erfahrungen im Maruzzella in Königswinter-Stieldorf auf nach Bonn-Hoholz. In diesem beschaulichen Stadtteil im Bonner Speckgürtel mit unzähligen Häuschen meist nicht ärmlicher Ministerialer und
Es sollte Pizza sein – natürlich vorher ein leckerer Salat. Eine gut belegte, dünn ausgebackene, am Rande knusprige Pizza, gut gewürzt darf sie auch sein. So stellten wir – meine Angetraute und meine Wenigkeit – uns das vor und machten uns auf den Weg nach Königswinter, nach Stieldorf – genauer gesagt. Hier gibt's in der Raiffeisenstraße, Nummer 5, das Maruzzella, ein Ristorante, das wir vor Jahren schon einmal besucht hatten. Begeistert waren wir damals nicht nach dem Besuch, es war halt o.k.. Aber panta rhei – mal sehen, wie's jetzt schmeckt!
Das Ambiente **** (4 Sterne)
Zehn Minuten Autofahrt, und wir stehen vor einem dreistöckigen, rot geklinkertem, stattlichen Bau, in dessen Erdgeschoß die Familie Russo ihre Gäste bewirtet. Parkplatzsorgen gibt es am Maruzzella in der Regel nicht, vor dem Haus ist ein breiter Parkstreifen. Dem Klinkerbau vorgesetzt ist ein geräumiger Wintergarten und zusätzlich noch eine ziemlich große Terrasse.
Tür auf, Tür zu, und wir gehen, begrüßt vom Padrone, vor einer Theke entlang in den Gastraum. Der Chef bietet uns einen weiß eingedeckten Zweiertisch neben dem Eingang zum Wintergarten an. Wir nehmen auf bequemen, mit schwarzem Kunstleder bezogenen Hochlehnern Platz. Wir sitzen bequem, bequemer als in manchen italienischen Restaurants mit lotrechten Stuhllehnen.
Wir lassen den Blick durch den Gastraum schweifen, entlang an Regalwänden, auf deren dunkelfarbigen Böden Weingläser, Essig-Öl- und Gewürzmenagen ein Spiegelbild im rückwärtigen Wandspiegel liefern. Türhohe, in hellem Bordeauxrot getünchte Baluster, die nicht wesentlich breiter als die Regalböden und vor die Wände gesetzt sind, begrenzen die Regale, betonen Türen und Fenster und tragen den im Raum ringsum verlaufenden beigefarbigen Obergurt. Auf diesem unterstützen Weinflaschen das mediterrane Flair des rot-braunen Steinfußbodens.
Aus der Unterseite des Obergurtes strahlen LED-Spots auf zeitgenössische Gemälde und geben dem Raum eine indirekte Beleuchtung. Direkt beleuchtet wird der Gastraum von zwei riesigen Leuchtern, die aus einer mächtigen Kastenöffnung in der beigefarbigen Decke herabhängen.
Es ist ein angenehmes, mediterranes Ambiente: Note "gut" und vier Sterne.
Der Service ** (2 Sterne)
Eine junge Dame unterstützt den Padrone im Service. Sie überreicht uns die Speisekarten. Wir ordern eine Flasche italienischen Mineralwassers (die Dreiviertelliterflasche zu 5,50 €) und ein Pils aus dem Siegerland (0,3l zu 2,50 €). Die junge Dame serviert, wir haben inzwischen die Speisekarte und die hinzugestellte Tafel mit Tagesgerichten studiert. Die kryptischen Pizzanamen wie "Papa Lucio" verraten nichts über die Beläge der Pizzen, wir fragen. Ob die junge Dame noch lernt? Sie fragt beim Padrone nach, der uns dann Auskunft gibt.
Wir werden den Abend über von der Servicekraft und dem Chef bedient. Beide sind freundlich. Aber am Ende des Abends schauen wir auf zwei Fehler im Service zurück, die selten einen Gast auf einmal treffen. Hierüber ist noch zu erzählen, das Urteil über den Service nehmen wir schon einmal vorweg: zwei Sterne und damit "Luft nach oben".
Das Essen *** (3 Sterne)
Tagesgerichte, die für ein Ristorante typisch sind, finden sich auf der an den Tisch gestellten Tafel: Schinken und Melone, Lachscarpaccio, Penne, Fettuccine, Seeteufel, Kalbsrücken. Typische italienische Gerichte finden sich auch in der gedruckten Speisekarte: verschiedene Salate, Pizze und Pasta, einige Fisch- und Fleischgerichte und ein paar Desserts. Die Preise scheinen angemessen, sie liegen auf dem üblichen Niveau derer von Pizzerien und Restaurants in Kleinstädten.
Wir wählen, nachdem uns der Chef "Papa Lucio", "Pizza Maruzzella" und Ähnliches erklärt hat,
– einen "Piccola Insalata mista" (5,50 €) und eine "Pizza Diavolo" (7.- €) und
– einen "Insalata 'Maruzzella' con Tonno" (8,50 €) und eine "Pizza Maruzzella" (9,50 €).
Der Chef schreibt die Bestellung in sein Blöckchen, die junge Dame bringt den Gruß aus der Küche. Es ist frisches Brot, ganz lecker, und ein Schälchen mit eingelegten, entsteinten, schwarzen Oliven und eingelegten getrockneten Tomaten. Wir goutieren. Letztere haben einen intensiven Tomatengeschmack. "Schmeckt nach 'mehr'", sind wir uns einig.
Die Salate lassen nicht lange auf sich warten. Meine Frau bekommt einen stattlichen Teller voller Salat, so stattlich und optisch so wie mein "Maruzzella con Tonno", nur daß bei mir zusätzlich reichlich Thunfischstücke auf dem Salatberg liegen.
Der Salat ist frisch und knackig. Verschiedene Blattsalate, Gurken- und Radieschenscheiben, Ruccola, Möhrenschnipsel, Paprika- und Tomatenstückchen sind mit einem schmackhaften Balsamico-Öl-Dressing garniert. Wir sind mit den Salaten sehr zufrieden, zumal der – im Nachhinein sage ich – vermeintliche "Piccola Insalata mista" gar nicht klein ist. Wir kennen allerdings zu diesem Zeitpunkt einen der Servicefehler noch nicht.
Der Chef bringt die Pizzen persönlich. Meine bessere Hälfte bekommt eine – jetzt sage ich im Nachhinein wieder – vermeintliche "Pizza Diavolo" und wundert sich etwas über fehlende Peperoni. Aber die könnten sich ja unter dem Käse versteckt haben. Nach den ersten Bissen wird sie noch skeptischer: "Ist das überhaupt eine 'Diavolo'"? Die herbeigewunkene junge Dame braucht wieder Chefunterstützung. Der bedauert: Da liege leider ein Mißverständnis vor. Er habe die Pizza "Papa Lucio" notiert.
Keine Spur von Diavolo-Schärfe in der "Papa Lucio". Zur Entschädigung bringt der Padrone ein Schälchen mit eingelegten Peperoni, die allerdings den eindruckslosen Geschmack des Tomaten-, Mozarella- und Olivenbelags von "Papa Lucio" auch nicht wettmachen können.
Ein letzter Rettungsversuch, meine Frau ordert noch scharfes Öl, um vielleicht doch noch Schärfe an die vermeintliche "Diavolo" zu bekommen. Aber auch das Öl hilft nicht, wovon ich mich mit einem Schuß über meine "Maruzzella" überzeugen kann.
Meine "Pizza Maruzzella" ist reichlich belegt: Paprika, Champignons, Salami, Prociutto, Artischocken, Oliven. Geschmacklich ist sie o. k., aber bei beiden Pizzen vermissen wir gewohnte Merkmale. Sind sind am Rande zu dick, fast schon amerikanisch. Knusprig sind die Pizzaböden und die -ränder auch nicht, eher weich.
Der gute Eindruck vom Essen, den die Salate hinterlassen haben, ist hin. Die Pizzen beurteilen wir als verbesserungsfähig, also "Luft nach oben". Zusammen mit den Salaten, die vier Sterne verdient haben, und dem Gruß aus der Küche bewerten wir das Essen mit drei Sternen, also o.k.
Den italienischen Kräuterlikör, den ich nach der magenfüllenden Pizza ordere, wird von der jungen Dame flugs gebracht. "Geht auf die Rechnung des Hauses!", sagt sie leise, und ich süffel das reichlich bemessene alkoholische Kräuterelixier, dessen Menge die Vier-Hunderstel-Eichmarke deutlich übersteigt – eine Wiedergutmachung für die verpatzte Pizzalieferung!?
Noch immer ahnen wir nichts vom Geheimnis des überdimensionierten "Piccola Insalata mista". Das lüftet sich, als die junge Dame die Rechnung bringt. Statt des "Piccola Insalata mista" ist ein "Insalate Maruzzella" zu 7.- Euro aufgeführt, und die "Papa Lucio" schlägt mit 9.- Euro, statt der 7.- Euro für die "Diavolo" zu Buche.
Schlagartig wird uns klar, wieso sich die beiden Salate nur durch die Thunfischauflage unterscheiden. Der Padrone entschuldigt sich auch hier, er habe den falschen Salat notiert. Er reagiert umgehend auf seine Fehler und reduziert die Rechnung um 4,50 €.
Die Sauberkeit **** (3,5 Sterne)
Tische, das Geschirr und die Bestecke sind sauber, der Gastraum auch. Das geübte Hausfrauenauge entdeckt hier und da Staub auf dem Spiegel an der Wand. Die Toiletten haben wir nicht benutzt. Für die Sauberkeit gibt es von uns knappe vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis *** (3 Sterne)
Der Chef hat die Servicefehler bedauert, die Rechnung reduziert und ein Getränk spendiert. Nichtsdestoweniger sind bei vier bestellten Speisen zwei falsch servierte eindeutig zu viel: Fehlerquote 50 Prozent. Die verpatzte Serviceleistung und die Beschaffenheit der Pizzaböden lassen uns das Preis-/Leistungsverhältnis trotz der guten Salate gerade noch mit o.k., also drei Sternen beurteilen.
Das Fazit *** (3 Sterne)
So richtig zufrieden waren wir mit dem Abend nicht. "Na ja" ist wohl ein geeigneter Kommentar. Drei Sterne gibt es von uns als Fazit für das "Maruzzella". Das damalige Urteil vom ersten Besuch hat sich nicht verbessert.
Es sollte Pizza sein – natürlich vorher ein leckerer Salat. Eine gut belegte, dünn ausgebackene, am Rande knusprige Pizza, gut gewürzt darf sie auch sein. So stellten wir – meine Angetraute und meine Wenigkeit – uns das vor und machten uns auf den Weg nach Königswinter, nach Stieldorf – genauer gesagt. Hier gibt's in der Raiffeisenstraße, Nummer 5, das Maruzzella, ein Ristorante, das wir vor Jahren schon einmal besucht hatten. Begeistert waren wir damals nicht nach dem Besuch, es war... mehr lesen
3.0 stars -
"Bestellung ohne Memory-Effekt – Mal sehen, was auf den Tisch kommt!" HuckEs sollte Pizza sein – natürlich vorher ein leckerer Salat. Eine gut belegte, dünn ausgebackene, am Rande knusprige Pizza, gut gewürzt darf sie auch sein. So stellten wir – meine Angetraute und meine Wenigkeit – uns das vor und machten uns auf den Weg nach Königswinter, nach Stieldorf – genauer gesagt. Hier gibt's in der Raiffeisenstraße, Nummer 5, das Maruzzella, ein Ristorante, das wir vor Jahren schon einmal besucht hatten. Begeistert waren wir damals nicht nach dem Besuch, es war
Vor der Rückreise aus dem Bergischen (Land) haben wir uns bereits für einen Abend mit Fisch entschieden. Es sollte keine Fischbude sein, kein Schnellrestaurant, kein Restaurant, das wochenlang das Seegetier eingefroren auf Vorrat hält. Es sollte schon ein veritables Fischrestaurant mit großem Fischumsatz sein, bei dem die Wahrscheinlichkeit gegen null tendiert, daß der Gast aus der Tiefkühlung entnommenen Fisch erhält, der zuvor eingefroren, dann wieder aufgetaut, mit Wasser aufgespritzt und wieder eingefroren um die halbe Welt geschippert worden ist.
Aber wo anlanden bei diesen Prämissen?
Wir entscheiden uns für das Scampino in Köln-Mülheim – ein reines Fischrestaurant "op d'r schäl Sick", wie der Kölner die rechte Rheinseite als die "falsche" Rheinseite abqualifiziert.
Das Ambiente ****
Genügend Parkplätze findet man bei einem Besuch des Scampino auf der Hafenstraße direkt an der Mülheimer Rheinpromenade. Das Scampino liegt nämlich in Rheinufernähe in Höhe der Schiffseinfahrt in den Mülheimer Hafen im Erdgeschoß eines Wohngebäudes. Das Wohngebäude ist in dem Stil, wie es solventen Eigentumswohnungsliebhabern in bevorzugten Wohngegenden angeboten wird. Eine große Freifläche vor dem Eingang des Scampino bietet Raum für eine sommers nutzbare Terrasse mit seitlichem Blick über die Mülheimer Rheinpromenade auf eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt.
Der äußerlich moderne Gebäudestil setzt sich im Innern des Restaurants fort. Im Eingang fällt der erste Blick auf ein Aquarium mit vielen bunten Fischen. Klare Linien in der Raumaufteilung, LED-Spots in der weißen Decke, mehrere Säulen mit brauner Holzvertäfelung im unteren Drittel, ansonsten weiß, Wände, genauso gehalten wie die Säulen, und eine an eine Bar erinnernde lange Theke geben dem großen Gastraum ein modernes, mediterranes Aussehen. Zwei große schwarze Tafeln an den Seitenwänden listen die Tagesgerichte auf, Tafeln über der Theke geben Auskunft über das Weinangebot. Um beigefarbige, blanke Holztische reihen sich braune Stühle. Tische und Stühle erinneren an einen Brauhausstil.
Über die Theke hat der Gast einen Blick in die Küche. Er kann den Köchen gerne zusehen.
Es ist ein angenehmes Ambiente, hier kann man sich gut aufgehoben fühlen, deshalb die Note "gut" und vier Sterne.
Der Service ****
Beim Betreten des Restaurants schauen wir über vorbildlich eingedeckte Tische, auf denen weiße Stoffservietten regimentsartig strammstehen. Einige Tische sind besetzt, ein freundlicher Kellner – offensichtlich aus dem mediterranen Raum – begrüßt uns, fragt nach einer Reservierung, denn das Lokal sei heute ausgebucht. Wir haben nicht reserviert, der dienstbare Südländer diskutiert mit einem Kollegen, dann bieten sie uns einen Zweier- und einen Vierertisch zur Auswahl an. Wir entscheiden uns für den Vierertisch und werden den Abend über von den beiden dynamischen Servierkräften professionell, freundlich, schnell und zuvorkommend bedient. Die beiden haben ihr Handwerk gelernt, deshalb auch hier vier Sterne und ein "Gut".
Das Essen ****
Noch studieren wir die gar nicht kurze Liste an Tagesgerichten auf einer der großen Tafeln an der Wand, als einer der beiden Kellner schon nach den Getränken fragt und zwei Speisekarten überreicht. Meine Frau entscheidet sich für ein Mineralwasser italienischer Provenienz (4,50 € die Halbliterflasche), und ich nehme einen Sauvignon blanc (0,2 l für beachtliche 6,80€).
Nicht so schnell können wir uns für die Gerichte entscheiden, denn die Wandtafeln listen allerhand auf: Schwertfischsteak, Filet vom weißen Heilbutt, Steinbeißerfilet, gegrillte Dorade, Seeteufelmedaillons, jeweils mit Reis- und Gemüsebeilagen, einige Gerichte aus Meeresfrüchten als Vorspeisen und auch wenige Nachspeisen. Diese schon umfangreiche Auswahl wird noch ergänzt durch ein ähnliches Angebot in der Speisekarte. Preislich liegen die Hauptspeisen um die zwanzig Euro, mal etwas darunter, aber auch schon deutlich darüber. Die Preise der Vorspeisen pendeln um die zehn Euro.
Die Getränke sind serviert, dazu ein großer Korb mit frischem Brot, allerdings nichts Weiteres – ein karger Gruß aus der Küche. Wir entscheiden uns für das
– Filet vom weißen Heilbutt mit feiner Senfsauce zu 24,80 € und
– das Schwertfischsteak mit Trüffelbutter zu 21,90 €.
Zu beiden Speisen gibt es Gemüse und Reis.
Während der Wartezeit kommen mehr und mehr Gäste, aber nicht so viele, daß alle Tische belegt wären. Wir merken, wie der Geräuschpegel im Gastraum zunimmt. Wenn's hier richtig voll ist, wird der Lautstärkepegel vermutlich schon ein ganzes Stück ausschlagen.
Zwei Platten werden zeitgleich serviert, der Heilbutt und der Schwertfisch. Die Speisen sind optisch ansprechend angerichtet. Das Rot der Möhren kontrastiert mit dem Dunkelgrün des Spinats, dem hellen Grün des Weißkohls und dem weiß-gelblichen Reis. Der sanft gebräunte Fisch ist mit gelblichen Soßen garniert.
Die Beilagen sind mengenmäßig knapp bemessen, die Fischportionen sind in Ordnung.
Wie abgesprochen stellen meine Frau und ich bei der ersten Gabel Weißkohl fest: "Warm, fast lau, nicht heiß!" Anders ist unser Urteil auch nicht bei den Möhren, dem Spinat und dem Reis. Die Beilagen haben vermutlich eine Zeitlang auf den nicht angewärmten Tellern gelegen, während der Fisch zubereitet wurde. Denn der Fisch ist heiß.
Und er schmeckt sehr gut, sowohl der Heilbutt als auch der Schwertfisch. Beide Stücke sind knusprig gebraten, sanftbraun und liegen in einem Soßenspiegel. Meine Frau beurteilt die Senfsoße als ausgezeichnet, die Sauce zum Schwertfischsteak – könnte eine Weißweinsauce sein – schmeckt auch ausgesprochen gut. Eine große Scheibe Trüffelbutter gibt dem Fisch mit dem Schwert einen besonderen, guten Geschmack.
Die Beilagen schmecken auch gut, und das Gemüse ist frisch zubereitet. Aber die fehlende Temperatur wird im Urteil ihren Niederschlag finden.
Wie es sich gehört, fragt einer der Bedienenden, ob es geschmeckt habe. Wir bejahen dies, bemängeln aber die fehlende Hitze bei den Beilagen. Er bedauert es.
Es soll nach dem leckeren Fisch noch etwas Süßes sein. Beide entscheiden wir uns für
– Schoko-Profiteroles, das "kleine Geschenk", übergossen mit Schokolade und in einem Spiegel von Vanillesauce zu 6,90 €.
Auch hier lacht das Auge beim Servieren. Die Profiteroles sind umkreist von frischen Obststücken, Erdbeere, Kiwi, Orange, und einer Kapstachelbeere, gemeinhin auch Physalis genannt. Und der erste Eindruck trügt nicht: Die Nachspeise ist ausgezeichnet zubereitet, der Geschmack vorzüglich. Nicht zuletzt tragen auch die Vanillesauce und die Schokocreme zu diesem Geschmackserlebnis bei.
Meine bessere Hälfte dürstet noch nach einem Espresso (2,50 €), der schön heiß serviert wird, gut, weil stark im Geschmack, und begleitet von einem Amarettino.
Fisch und Nachspeise haben zweifelsohne ihre fünf Sterne und ein "Sehr gut" verdient. Doch die Temperatur der Beilagen zu den Hauptgerichten werten insbesondere angesichts des gehobenen und Erwartungen weckenden Preisniveaus so stark ab, daß wir das Essen insgesamt mit nicht mehr als einem "Gut", also mit vier Sternen bewerten.
Schade, bei den Gerichten hätte das Scampino wirklich punkten können.
Die Sauberkeit ****
Tische, das Geschirr und die Bestecke sind sauber, der Gastraum auch. Die Toiletten sind ebenfalls gepflegt und sauber, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren. In beiden Toiletten sticht eine moderne edelstählerne Ausstattung hervor. Für die Sauberkeit gibt es von uns vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis *** (3 Sterne)
Bei "Preis versus Leistung" hätte es bei heißen Beilagen gut und gerne mehr als vier Sterne geben können. Doch die nur warmen, fast lauwarmen Beilagen mindern gerade hier das Urteil. Bei diesem Preisniveau haben wir natürlich heiße Beilagen auf heißen Tellern erwartet, gerade angesichts der Ankündigung des Restaurants, "sich in unserem mediteranen Fischrestaurant rechts des Rheins verwöhnen und von unserer großen Auswahl an fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten überzeugen" zu lassen, wie es auf der Homepage des Scampino heißt. Zum Verwöhnen gehören bei diesem Preisniveau heiße Beilagen, deshalb noch ein "o.k.", also drei Punkte.
Das Fazit **** (3,8 Sterne)
Insgesamt hat uns der Abend im Scampino gefallen. Wir empfehlen es für einen Besuch und werden gelegentlich auch wieder hingehen in der Erwartung, dann heiße Beilagen zu bekommen. Der Fisch ist ja ausgezeichnet und ambiente- und servicemäßig stimmt ja wie bei der Sauberkeit alles. Aber mit unserem Beilagenerlebnis gibt es "nur" aufgerundete vier Sterne.
Vor der Rückreise aus dem Bergischen (Land) haben wir uns bereits für einen Abend mit Fisch entschieden. Es sollte keine Fischbude sein, kein Schnellrestaurant, kein Restaurant, das wochenlang das Seegetier eingefroren auf Vorrat hält. Es sollte schon ein veritables Fischrestaurant mit großem Fischumsatz sein, bei dem die Wahrscheinlichkeit gegen null tendiert, daß der Gast aus der Tiefkühlung entnommenen Fisch erhält, der zuvor eingefroren, dann wieder aufgetaut, mit Wasser aufgespritzt und wieder eingefroren um die halbe Welt geschippert worden ist.
Aber wo... mehr lesen
4.0 stars -
"Im Scampino überzeugt die Qualität des Fisches – aber das hat auch seinen Preis!" HuckVor der Rückreise aus dem Bergischen (Land) haben wir uns bereits für einen Abend mit Fisch entschieden. Es sollte keine Fischbude sein, kein Schnellrestaurant, kein Restaurant, das wochenlang das Seegetier eingefroren auf Vorrat hält. Es sollte schon ein veritables Fischrestaurant mit großem Fischumsatz sein, bei dem die Wahrscheinlichkeit gegen null tendiert, daß der Gast aus der Tiefkühlung entnommenen Fisch erhält, der zuvor eingefroren, dann wieder aufgetaut, mit Wasser aufgespritzt und wieder eingefroren um die halbe Welt geschippert worden ist.
Aber wo
Schon am Frühstückstisch steht der Entschluß: Wir gehen heute abend in das El Toro, ein Steakhaus in Sankt Augustin-Menden. Vor zirka vier Jahren waren wir mit Freunden schon einmal zu Gast im El Toro – damals noch in Köln-Wahn, da wo heute das L'Arena Steaks anbietet. Im Jahre 2012 siedelte das El Toro von Köln-Wahn nach Sankt Augustin um.
Das Ambiente ****
Heute lädt das El Toro seine Gäste an der Siegstraße im Sankt Augustiner Ortsteil Menden zum Verweilen ein. Der Zugang zum Lokal befindet sich nicht auf der Siegstraße, sondern auf der neben dem Haus einmündenden Siegburger Straße. Hier gibt es wenige Parkplätze direkt am Restauranteingang, in den umliegenden Straßen gibt es weiteren Parkraum.
Das Restaurant befindet sich in einem Fachwerkhaus, die Fächer weiß getüncht, die Holzbalken schwarz gestrichen, klassisch bergischer Stil. Dieser Fachwerkstil findet sich im Innern wieder. Die Wände sind im Fachwerkstil gehalten, die Fächer teils rot, teils hellbeige, fast weiß getüncht, die Balken durchweg schwarz. An eine lange Theke vor dem Eingangsbereich schließt sich rechter Hand ein großer Gastraum an, linker Hand ein kleinerer Raum, der durch eine halbhohe Mauer, auf die graue Steinbögen aufgesetzt sind, von einem größeren Gastraum getrennt wird. Die Zimmerdecken sind hellbeigefarbig wie die gepolsterten Sitzflächen und Rückenlehnen der Stühle und Bänke. Das Holz der Bestuhlung ist schwärzlich gehalten wie die Tische.
Links neben der Theke am Eingang zur Küche steht ein großer Steinofen, eine Erweiterung um eine "italienische Komponente" im Jahre 2014, wie auf den Webseiten des Restaurant zu lesen ist.
Insgesamt wirkt das Ambiente angenehm und gemütlich, vier Sterne.
Der Service ****
Beim Eintritt ins Restaurant begrüßt uns ein junger Mann überaus freundlich, fast schon so freundlich, daß es übertrieben scheint. Im Laufe des Abends kümmert er sich um uns, immer freundlich, professionell und bis auf eine Ausnahme schnell. Nachdem er uns Plätze zur Wahl angeboten hat und wir Platz genommen haben, müssen wir doch eine ganze Weile auf die Speisekarten und die Getränkebestellung warten. Mit einer Entschuldigung für das Warten präsentiert er uns schließlich die Karten und einen Aufsteller mit Tagesgerichten. Die ersten Getränke, die er aufnimmt (eine 0,7 l - Flasche italienischen Mineralwassers zu fünf Euro und ein 0,4 l- Pils aus der Eifel zu 3,40 Euro), bringt er nach kurzer Wartezeit an unseren Tisch.
So wie sich der junge Mann den Abend über um uns kümmert, hat er ein glattes "gut" verdient, vier Sterne für den Service.
Das Essen *****
Das El Toro bietet Speisen in den Rubriken "Fleisch und Fisch" und "Pizza und Pasta" an – ein Zwei-Komponenten-Angebot aus südamerikanischer und italienischer Küche. Unter "Fleisch und Fisch" findet sich ein typisch argentinisches Essensangebot: Hüft-, Rump-, Filetsteaks, Fleischspieße, Grillteller, Empanadas. Alle Fleischgerichte werden mit einer Folienkartoffel mit Sauerrahm und Salatbeilage angeboten. Die Folienkartoffel kann problemlos und ohne Aufpreis gegen Kartoffelecken, Kroketten oder Pommes frites ausgetauscht werden. Das Preisniveau bei den Fleischspeisen rangiert von 15,50 € bis 28.- € (Filetsteak "Gigante", 350 g).
Das Fischangebot ist kleiner, eine gute Handvoll Gerichte im Preisbereich von 16,50 € bis 20.- €.
Unter "Pizza und Pasta" findet sich das typische Angebot einer Pizzeria, von der "Margherita" bis zur "Quattro Formaggi", Lasagne, Tortellini, Maccheroni, Tagliatelle, Spaghetti in zig Variationen und eine Palette "Insalate". In dieser Rubrik sind die zehn Euro für die "Pizza Bresaola" der höchste Preis.
Wir entscheiden uns für die Küche, in die der Name des Restaurants deutet, und lassen die italienische Komponente links liegen. Wir entscheiden uns für
– das Filetsteak "Pequeño" (zirka 200 g vom argentinischen Rind) zu 21.- € und
– den Grillteller "Gaucho" (Hüftsteak, Rumpsteak, Filetsteak und Chimichurri) ebenfallls zu 21.- €.
Wir tauschen die Folienkartoffel gegen angebotene Alternativen. Meine bessere Hälfte wählt Kartoffelecken und zusätzlich eine Portion Chimichurri (2.- €) zum Filetsteak, und zu meinen drei Steaks auf dem Grillteller wünsche ich mir Pommes frites.
Der Gruß aus der Küche läßt nicht lange auf sich warten. Es ist ein internationaler Gruß. Einen Beitrag aus dem Mittelmeerraum liefern ein Schälchen Aioli und die frisch gebackenen Pizzabrötchen, noch so heiß, daß man sie kaum anfassen kann. Ein Schälchen Chimichurri liefert die südamerikanische Komponente. Geschmacklich ist alles ausgezeichnet, nichts deutet auf Convenience-Produkte hin, sondern vielmehr auf hausgemacht.
Zusammen mit dem Gruß aus der Küche serviert der freundliche junge Mann die Beilagensalate: verschiedene Blattsalate, Tomate, Gurke, Zwiebel, Ruccola und Mais, angerichtet mit einer Sauce unverkennbarer Joghurt-Provenienz. Die Salate sind knackfrisch und schmecken mit der Joghurt-Zubereitung ausgezeichnet. Auch bei der Sauce keine Anzeichen von "Industrieware".
Dieser bisher gelungene Auftakt bei den Speisen läßt unsere Erwartungen steigen. Und wir werden nicht enttäuscht. Auf zwei großen rechteckigen Tellern serviert uns der freundliche junge Mann das kleine Filetsteak und das Steak-Trio. Der erste Schnitt ins Fleisch, der erste Biß, und wir schwärmen beide: "Hervorragend!". Die Steaks sind richtig saftig, wie bestellt medium gebraten, zart und haben Röstaroma. Ich arbeite mich bei meinen drei Steaks in der Reihenfolge der Fleischqualität vor, erst das Hüftsteak, dann das Rumpsteak und das Beste zuletzt, das Filetsteak und habe an keiner Stelle Grund zum Klagen. Im Gegenteil: alles hervorragend zubereitet.
Die Kartoffelecken zum kleinen Filetsteak sind augenscheinlich in der Friteuse, nicht auf dem Blech erhitzt. Sie sind rundum ziemlich gleichmäßig braun, aber nicht fettig und schmecken sehr gut. Auch die Pommes frites zum Grillteller sind angenehm gebräunt und geschmacklich einwandfrei.
Beim letzten Bissen sind wir uns einig: Das waren hervorragende Fleischzubereitungen. Hier beherrscht der Koch die Grillkunst. Wir vergeben für die Speisen ein "sehr gut", also fünf Sterne.
Nach diesem hervorragenden Essen gönnen wir uns noch einen Espresso (2.- €), der schön heiß serviert wird, und einen italienischen Magenbitter (3.- €).
Die Sauberkeit ****
Im Gastraum können wir kein Sauberkeitsmanko feststellen. Die Tische, das Geschirr und die Bestecke sind blitzsauber. Die Toiletten sind sauber, sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette. Für die Sauberkeit gibt es von uns vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***** (4,5 Sterne)
Für die gut 57.- € auf der Rechnung sind wir an dem Abend gut bedient und hervorragend "bekocht" worden. Das Preis-/Leistungsverhältnis stufen wir deshalb mit viereinhalb Sternen zwischen gut und sehr gut ein.
Das Fazit *****(4,5 Sterne)
Schon bei unserem Besuch vor zirka vier Jahren im El Toro in Köln-Wahn sind wir nicht enttäuscht worden. Diesmal bewerten wir unseren Besuch als noch besser als damals. Wir bewerten das El Toro insgesamt mit aufgerundeten viereinhalb Sternen und empfehlen das Restaurant uneingeschränkt weiter.
Schon am Frühstückstisch steht der Entschluß: Wir gehen heute abend in das El Toro, ein Steakhaus in Sankt Augustin-Menden. Vor zirka vier Jahren waren wir mit Freunden schon einmal zu Gast im El Toro – damals noch in Köln-Wahn, da wo heute das L'Arena Steaks anbietet. Im Jahre 2012 siedelte das El Toro von Köln-Wahn nach Sankt Augustin um.
Das Ambiente ****
Heute lädt das El Toro seine Gäste an der Siegstraße im Sankt Augustiner Ortsteil Menden zum Verweilen ein. Der Zugang... mehr lesen
El Toro · Steakhaus
El Toro · Steakhaus€-€€€Restaurant022419450564Siegstr. 28, 53757 Sankt Augustin
4.5 stars -
"Altes Fachwerkhaus, gemütliche Gasträume, sehr gutes Essen: Das "El Toro" in Sankt Augustin-Menden" HuckSchon am Frühstückstisch steht der Entschluß: Wir gehen heute abend in das El Toro, ein Steakhaus in Sankt Augustin-Menden. Vor zirka vier Jahren waren wir mit Freunden schon einmal zu Gast im El Toro – damals noch in Köln-Wahn, da wo heute das L'Arena Steaks anbietet. Im Jahre 2012 siedelte das El Toro von Köln-Wahn nach Sankt Augustin um.
Das Ambiente ****
Heute lädt das El Toro seine Gäste an der Siegstraße im Sankt Augustiner Ortsteil Menden zum Verweilen ein. Der Zugang
Geschrieben am 07.02.2015 2015-02-07| Aktualisiert am
07.02.2015
Besucht am 03.02.2015
Eine unverhoffte Einladung führt uns zu einem im Siegburger Raum wohlbekannten Restaurant, dem Medo in Siegburg. Es hat sich mit türkisch-mediterranem Essen einen Namen gemacht. Im Medo soll es ein längst fälliges Wiedersehen mit einem befreundeten Paar – beide ehemalige Arbeitskollegen von mir und meiner Frau – geben.
Wir freuen uns drauf, zumal wir im Medo schon einmal sehr gut gegessen hatten, auch das befreundete Paar hatte dort schon gute Erfahrungen gesammelt, und huschen am Abend des 3. Februars aus dem naßkalten Winterwetter in den warmen, großen Gastraum des Medo, nachdem wir unseren fahrbaren Untersatz auf dem gegenüberliegenden öffentlichen Mühlentorplatz abgestellt haben. Aber Achtung! Das Parken ist dort ab 19.00 h kostenfrei. Wir sehen um 18.40 h eine Politesse patrouillieren, die Parksünder notiert. Legalistisch ist nichts dagegen einzuwenden, aber es hat einen Beigeschmack. Hony soit, qui mal y pense! Am gleichen Tag berichtet nämlich der Rhein-Sieg-Anzeiger, daß die Stadt Siegburg Lehrer, die bisher kostenfrei auf öffentlichen Parkplätzen an ihrer Schule parken durften, nunmehr zur Kasse bitten will.
Das Ambiente ****
Richtig groß ist er, der Gastraum. Große Fensterfronten, unterbrochen von Ziegelmauern, in denen sich weißliche Ziegeln mit rötlichen abwechseln, umrahmen eine Vielzahl mahagonibrauner Tische und Stühle, deren Sitze dunkelrot bezogen sind. Gleichermaßen kontrastreich stehen die dunkelroten Tischläufer zu den Tischen.
Eine Fensterfront öffnet den Blick auf den Mühlengraben und eine große Terrasse, die sommers zum Genießen einlädt.
Die Toilettenräume sind in der oberen Etage gelegen. Der Service weist uns den Weg über eine Treppe. Einen Zugang für Treppensteigbehinderte habe ich nicht gesehen.
Eine freundliche junge Dame empfängt uns beim Betreten des Lokals.
Der Service ***
Sie kennt die Reservierungen und weist uns den Weg zu den Einladenden, die bereits auf uns warten. Der Service präsentiert sich den Abend über als weitgehend aufmerksam und freundlich. Aber zum Ende unseres Aufenthaltes gibt es durchaus Kritikpunkte. Ein Getränk, parallel zum Nachtisch bestellt, muß angemahnt werden, und als uns nach einem Mokka und Espresso dürstet, muß das Servicepersonal aus miteinander gehaltenen Schwätzchen geholt werden. Auch wenn die aufmerksamen Nachfragen, wie es uns geschmeckt habe, und das ansonsten freundliche Auftreten des Servicepersonals einen guten Eindruck hinterlassen, schmälern die genannten Unaufmerksamkeiten die Benotung von einem "gut" zu einem "o.k.".
Das Essen ****
Der Pinot Grigio (4,10 € das Fünftel), der Dornfelder (4,50 € je 0,2 l ) und die 0,7-Liter-Flasche italienischen Mineralwassers zu 5,90 € sind serviert, und wir wählen aus einer reichhaltigen Speisekarte. Türkische und andere mediterrane Vorspeisen, warm und kalt, leiten über zu mediterranen Salaten und Pasta-Speisen. Fischgerichte folgen Pfannen-, Ofen-, Grillgerichten und Vegetarischem. Von Letzterem gibt es zwei Hauptgerichte. Veganes wird nicht angeboten.Türkische und mediterrane Desserts sollen den Abschluß des Essens versüßen.
Wir zwei Pärchen wählen
– zweimal Îmam Bayildi (gebratene Auberginen gefüllt mit Tomaten, Zwiebeln, Rosinen und Paprika mit Knoblauch-Joghurt-Sauce und Reis) zu je 11,90 €,
– Kuzu Tandir (Lammschulter aus dem Ofen auf Tomaten-Rosmarin-Sauce mit Reis) zu 15,50 € und ein
– Rumpsteakvom Grill (ca. 200 g) in körniger Senfsauce mit Rosmarinkartoffeln und Grillgemüse zu 21,50 €.
Schnell ist der Gruß aus der Küche serviert, der allerdings nur aus Weißbrot besteht – ein wirklich spärliches Amuse-Gueule.
Der Îmam Bayildi kommt dekorativ angerichtet auf den Tisch. Der Reis ist sehr gut zubereitet, weder matschig noch trocken. Die Aubergine ist saftig, die Gemüsefüllung aus Tomaten, Zwiebeln, Rosinen und Paprika sehr schmackhaft.
Das Rumpsteak, medium gewünscht, ist entsprechend zubereitet. Es ist saftig und zart. Ein kleiner Fettrand ist geblieben, muß auch so sein. Jedenfalls schmeckt das Rumpsteak mehr als gut. Die Senfsauce könnte mehr Geschmack haben. Einen wirklichen Senfgeschmack zu identifizieren ist nicht gelungen. Die Rosmarinkartoffeln sind lecker zubereitet und schmecken sehr gut. Das Gemüse wie die Grilltomate und ein Pilz sind ebenfalls schmackhaft zubereitet.
Die Lammschulter wird auf einem Spiegel von Tomaten-Rosmarin-Sauce serviert, die etwas würziger hätte sein dürfen. Auch das gut gegarte Fleisch muß ordentlich nachgewürzt werden. Der Optik (Fleisch – natur – ohne Sauce) und dem Geschmack nach zu urteilen, scheint die Lammschulter nicht zusammen mit Tomaten, Rosmarin und anderen mediterranen Zutaten gegart worden zu sein. Dem Fleisch hätte es gut getan, wenn es wenigstens in der Tomaten-Rosmarin-Sauce erhitzt worden wäre. Neben gebuttertem Reis werden noch eine gegrillte Tomate und zwei halbe gebratene frische Champignons serviert, mit zusätzlicher Würze o.k..
Die im Schnitt guten Hauptspeisen wollen wir nicht alleine lassen. Drei Genußfreunde wünschen ein Dessert und wählen
– Kadajıf (Teigfäden mit Walnuß- und Honigsirup),
– Sütlaç (Milchreis nach türkischer Art mit Vanilleeis) und
– Tiramisu (hausgemacht).
Das Kadajıf ist – wie wegen des Sirups erwartet – sehr süß, aber auch knusprig und nussig-aromatisch. Das dazu servierte Vanilleeis und die Dekoration aus frischem Obst (Orange, Ananas, Apfel) rundet das Dessert geschmacklich sehr gut ab.
Das Sütlaç schmeckt ebenfalls gut. Das Eis zum Milchreis mit leichtem Vanille-Geschmack wird zwar als ungewöhnlich empfunden, tut aber der guten und leckeren Zubereitung keinen Abbruch.
Das Tiramisu hätte ein bißchen fester sein können. Der Bisquit ist schon leicht matschig, die Mascarpone zerfließt auf dem Teller. Das Dessert ist dekorativ angerichtet mit Stücken von frischer Orange, Ananas und Apfel.
Zuletzt müssen es dann neben den durchaus mundenden Weinen noch zwei Mokka und zwei Espressi sein. Sie sind heiß, die Tassen vorgewärmt, die Kaffeegetränke schmecken.
Einige der Speisen sind sehr gut zubereitet und schmecken entsprechend. Andere Teile verdienen ein "gut" oder ein "o.k.". Im Schnitt präsentiert uns das Medo gutes Essen.
Die Sauberkeit ****
Keine Beanstandungen! Der Gastraum, die Tische und die Gedecke sind sauber und gepflegt, die Toiletten stehen dem nicht nach. Insgesamt alles gut sauber, also vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Das, was wir an Speisen und Serviceleistungen an unserem Wiedersehensabend vom Medo geboten bekommen haben, verdient im Vergleich zum Preis gerade noch die Note "gut".
Das Fazit **** (3,8 Sterne)
Die rein rechnerisch sich ergebenden 3,8 Sterne runden wir zu vollen vier Sternen auf. Diese gute Bewertung geben wir dem Medo diesmal gerade noch – insbesondere wegen der gemachten guten Erfahrungen bei einem früheren Besuch. Wir empfehlen das Medo, obwohl wir im Vergleich zu unserem vorhergehenden Besuch nicht besser bewirtet worden sind. Wir werden trotzdem wieder hingehen.
Eine unverhoffte Einladung führt uns zu einem im Siegburger Raum wohlbekannten Restaurant, dem Medo in Siegburg. Es hat sich mit türkisch-mediterranem Essen einen Namen gemacht. Im Medo soll es ein längst fälliges Wiedersehen mit einem befreundeten Paar – beide ehemalige Arbeitskollegen von mir und meiner Frau – geben.
Wir freuen uns drauf, zumal wir im Medo schon einmal sehr gut gegessen hatten, auch das befreundete Paar hatte dort schon gute Erfahrungen gesammelt, und huschen am Abend des 3. Februars aus dem... mehr lesen
Medo
Medo€-€€€Restaurant0224153990Auf der Kälke 1-3, 53721 Siegburg
4.0 stars -
"Gute türkische Küche am Mühlengraben!" HuckEine unverhoffte Einladung führt uns zu einem im Siegburger Raum wohlbekannten Restaurant, dem Medo in Siegburg. Es hat sich mit türkisch-mediterranem Essen einen Namen gemacht. Im Medo soll es ein längst fälliges Wiedersehen mit einem befreundeten Paar – beide ehemalige Arbeitskollegen von mir und meiner Frau – geben.
Wir freuen uns drauf, zumal wir im Medo schon einmal sehr gut gegessen hatten, auch das befreundete Paar hatte dort schon gute Erfahrungen gesammelt, und huschen am Abend des 3. Februars aus dem
Geschrieben am 01.02.2015 2015-02-01| Aktualisiert am
01.02.2015
Besucht am 26.05.2013
26. Mai 2013, Regenwetter, abendlicher Gang durch Leipzigs Fußgängerzone, erste Eindrücke einer Städtetour. Wir landen im Barfußgäßchen und stehen vor einem imposanten Stadthaus mit Türmchen. Hier hat der Denkmalschützer erfolgreich gewirkt.
Das Ambiente ****
Ein Schriftfries oberhalb des Erdgeschosses verrät, was sich hinter der fein renovierten Fassade verbirgt: Zill's Tunnel – Bier- & Weinstuben. Die draußen stehenden Stühle, Tische und Schirme offenbaren, daß es hier mitten in der Fußgängerzone bei schönem Wetter auch Außengastronomie gibt. Nun ja, es ist Abend, es nieselt und der Hunger meldet sich, also hinein.
Wir betreten einen urigen, historischen, gemütlichen brauhauscharakterähnlichen Gastraum, dessen Architektur blitzschnell den Namen der Gaststätte erklärt. Es ist ein tunnelartiges Gewölbe, nicht überladen dekoriert, frische Rosen auf den Tischen. Allerdings fordert die Gewölbestruktur ihren Tribut. Die vielfältigen Stimmen der zahlreichen Gäste im Gastraum lassen den Lärmpegel ob des Gewölbes doch erheblich ansteigen.
Der Service *****
Eine Dame begrüßt uns überaus freundlich und läßt uns die Auswahl für einen Tisch. Sie ist richtig "auf Zack", super schnell, professionell, freundlich und aufmerksam. Super schnell erhalten wir von ihr die umfangreiche Speisekarte, untergliedert in die Basiskarte und die Tageskarte. Die Basiskarte hat Erdung zum sächsischen Boden, bodenständig sächsische Zubereitungen finden sich hier. Die Tageskarte ist saisonal bestimmt. Im Mai ist halt Spargelsaison.
Das Essen ****
Wir wählen
– zweimal Spargel mit gebratenem norwegischem Lachsfilet, Bärlauchbutter und Apfel-Kartoffel-Gratin. Ein typisches Leipziger "Gose pur" und ein Schwarzbier gehören dazu.
Die Wartezeit entspricht der einer frischen Zubereitung, dann ran an die Leckereien.
Die Teller sind heiß, die Speisen geschmacksvoll arrangiert.
Der Spargel ist meiner Frau ein wenig zu bißfest, mir ist er genau richtig gegart. Die Sauce Hollandaise ist sehr gut, und die Geschmacksnerven melden, daß es keine Tütensauce ist. Der Lachs ist kross und trotzdem saftig. Geschmackvoll ist auch die Bärlauchbutter. Das Apfel-Kartoffel-Gratin ist auf den Punkt zubereitet. Der Apfel drängt nach vorne, dominiert aber geschmacklich nicht.
Ein "Klarer" zur Verdauung wird eiskalt in vereistem Glas serviert, so gefällt es mir.
Die Sauberkeit ****
Keinerlei Beanstandungen! Alles sauber, vier Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Mehr als in Ordnung, deshalb vier Sterne.
Das Fazit ***** (4,2 Sterne)
Wir resümieren: Insgesamt bewerten wir mit etwas mehr als vier Sternen, die auf vier Sterne abgerundet werden. Essen und Bedienung sind das Geld wert. Zill's Tunnel ist zu empfehlen!
26. Mai 2013, Regenwetter, abendlicher Gang durch Leipzigs Fußgängerzone, erste Eindrücke einer Städtetour. Wir landen im Barfußgäßchen und stehen vor einem imposanten Stadthaus mit Türmchen. Hier hat der Denkmalschützer erfolgreich gewirkt.
Das Ambiente ****
Ein Schriftfries oberhalb des Erdgeschosses verrät, was sich hinter der fein renovierten Fassade verbirgt: Zill's Tunnel – Bier- & Weinstuben. Die draußen stehenden Stühle, Tische und Schirme offenbaren, daß es hier mitten in der Fußgängerzone bei schönem Wetter auch Außengastronomie gibt. Nun ja, es ist Abend, es nieselt... mehr lesen
4.0 stars -
"Schon mal im Tunnel gegessen? Lecker, lecker!" Huck26. Mai 2013, Regenwetter, abendlicher Gang durch Leipzigs Fußgängerzone, erste Eindrücke einer Städtetour. Wir landen im Barfußgäßchen und stehen vor einem imposanten Stadthaus mit Türmchen. Hier hat der Denkmalschützer erfolgreich gewirkt.
Das Ambiente ****
Ein Schriftfries oberhalb des Erdgeschosses verrät, was sich hinter der fein renovierten Fassade verbirgt: Zill's Tunnel – Bier- & Weinstuben. Die draußen stehenden Stühle, Tische und Schirme offenbaren, daß es hier mitten in der Fußgängerzone bei schönem Wetter auch Außengastronomie gibt. Nun ja, es ist Abend, es nieselt
Geschrieben am 01.02.2015 2015-02-01| Aktualisiert am
01.02.2015
Besucht am 27.05.2013
Wieder einmal hat uns bei "Leipzig in fünf Tagen" die Restaurant- und Kneipendichte ins touristenbevölkerte Barfußgäßchen gelockt. Hier sind die Wegstrecken von Speisekarte zu Speisekarte sehr gering. Heute, am 27. Mai 2013 soll Fleisch- und Fischloses auf den Teller. Wir bleiben beim "Dolce Vita" hängen.
Das Ambiente ****
Der Gastraum ist italienisch angehaucht. Die Tische verteilen sich großzügig im Gastraum, zu dem auch eine Empore in Stockwerkhöhe gehört. Das noch erträgliche Stimmengewirr der zahlreichen Gäste läßt die sonst in italienischen Restaurants sich ins Ohr bohrenden "Una festa sui prati" oder "Felicità" nicht vermissen. Kein Adriano Celentano, keine Romina Power, kein Al Bano – wohltuend, denn sie wären ohnehin im Stimmengewirr untergegangen.
Der Service ****
Wir werden sehr freundlich begrüßt. Eine der bedienenden Damen geleitet uns zu einem freien Tisch. Wir werden den Abend über zuvorkommend und professionell bedient. Schnell und freundlich wird uns die Speisekarte übergeben – ein reichhaltiges Angebot, natürlich durchweg italienisch. Ein "Gut" für den Service.
Das Essen ***
Wir wählen
– Tagliatelle alla Sorrentina zu 8,50 Euro und
– Spaghetti aglio e olio con peperoncino zu 7,80 Euro.
Zuvor sollen es zwei Insalate miste mit Croutons sein. Meine Frau probiert den weißen Hauswein (3,20 Euro), einen Sizilianer, der ihr mundet. Sie beschreibt ihn als spritzig, fruchtig, trocken. Ich bleibe bei einem bekannten sächsischen Bier, dem ältesten Pils Deutschlands.
Als "primo piato" kommt der Salat. Angemacht ist er – wie "beim Italiener" üblich – nicht. Viel lieber würzen wir mit dem aufmerksam bereitgestellten Balsamico, Olio, Salz und Pfeffer selber. Ein Körbchen mit Baguette wird mitgeliefert.
Der Salat ist frisch und knackig. Allerdings dominieren der Rote Eichblattsalat und der Lollo Rosso die vier Gurkenscheiben und die vier Tomatenviertel. Der Teelöffel voll geraspelter Möhren kann hier auch nichts mehr wettmachen. Eigentlich ist es ein Blattsalat mit Dekoration. Die Menge erscheint uns im Vergleich zum Preis von 5,20 Euro auch als zu gering. Er wäre bei einem Euro weniger auch bezahlt gewesen. Aber wir essen ja in der "Touristenstraße".
Und was dem Baguette an Backhitze fehlt, haben die Croutons auf dem Salat zuviel. Sie sind teilweise verbrannt und ungenießbar. Das Baguette ist pappig, wohl eher untypisch für einen "Italiener", erwartet man dort doch eher knuspriges, warmes Brot.
Die Bedienung entschuldigt sich auf unsere Reklamation hin für die verbrannten Croutons – tut mir sehr leid. Das war's.
Die Tagliatelle sind bißfest, aromatisch und – wie wir es gerne haben – knobig. Der Sonderwunsch meiner Frau nach zusätzlicher Schärfe bei der Sauce ist erfüllt.
Mit den Spaghetti – ganz al dento – liegen etliche Kirschtomaten in der Knoblauch-Öl-Peperoncino-Sauce, die dem Gericht einen angenehmen fruchtigen Geschmack geben. Meine Geschmackspapillen melden mir eine angenehme Schärfe und frischen Knoblauch.
Die Sauberkeit ****
Die Herrentoilette ist sauber, ganz o. k. Meine Frau erzählt mir aber von wenig Licht in der ansonsten sauberen Damentoilette. Der Gastraum ist gut gepflegt.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***
Die drei Sterne für das Essen dominieren die durchweg gute Bedienung, deshalb gibt es "nur" drei Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit **** (3,6 Sterne)
Die Bewertung über die oben genannten Kategorien ergibt aufgerundet vier Sterne. Das "Dolce Vita" ist "Nomen est omen" bei unseren beiden Hauptgerichten. Ohne die Vorspeisen gäbe es jetzt eine uneingeschränkte Empfehlung. Aber bei den Salaten und dem Brot kommt ein bißchen "Schall und Rauch" durch. Hier ist noch Luft nach oben.
Deshalb: Ein "bene" mit Abstrichen!
Wieder einmal hat uns bei "Leipzig in fünf Tagen" die Restaurant- und Kneipendichte ins touristenbevölkerte Barfußgäßchen gelockt. Hier sind die Wegstrecken von Speisekarte zu Speisekarte sehr gering. Heute, am 27. Mai 2013 soll Fleisch- und Fischloses auf den Teller. Wir bleiben beim "Dolce Vita" hängen.
Das Ambiente ****
Der Gastraum ist italienisch angehaucht. Die Tische verteilen sich großzügig im Gastraum, zu dem auch eine Empore in Stockwerkhöhe gehört. Das noch erträgliche Stimmengewirr der zahlreichen Gäste läßt die sonst in italienischen Restaurants sich... mehr lesen
4.0 stars -
"Dolce vita – Süßes Leben in Leipzig:" HuckWieder einmal hat uns bei "Leipzig in fünf Tagen" die Restaurant- und Kneipendichte ins touristenbevölkerte Barfußgäßchen gelockt. Hier sind die Wegstrecken von Speisekarte zu Speisekarte sehr gering. Heute, am 27. Mai 2013 soll Fleisch- und Fischloses auf den Teller. Wir bleiben beim "Dolce Vita" hängen.
Das Ambiente ****
Der Gastraum ist italienisch angehaucht. Die Tische verteilen sich großzügig im Gastraum, zu dem auch eine Empore in Stockwerkhöhe gehört. Das noch erträgliche Stimmengewirr der zahlreichen Gäste läßt die sonst in italienischen Restaurants sich
Ziemlich ruhig in der Leipziger Klostergasse am 28. Mai 2013. Es ist Abend, kühl, es regnet stark, kaum einer in der Gasse. Wir stehen vor einem barocken Stadthaus. In den mächtigen Fensterbögen prangt "Café Madrid". Klingt nach Gemütlichkeit, also hinein, denn hungrig sind wir auch.
Das Ambiente ***
Tür auf, Tür zu, und wir stehen in einem großen, ja sehr großen, wartesaalähnlichen Raum, spanisch angehaucht. Es ist laut, das Stimmengewirr der zahlreichen Gäste hallt durch den Raum, gefühlt vielhundertfach verstärkt. Dazu dudelt aus Lautsprechern aus verschiedenen Ecken Musik, nicht identifizierbar, erst recht nicht verständlich. Die Musik stört also nur noch zusätzlich.
Eine aufmerksame Bedienungskraft leitet uns zu einem der wenigen eisernen runden Tische, so wie sie in Parks von Kurorten stehen. Wir setzen uns in zwei stilentsprechende eiserne Caféstühle. Die viel größeren Holztische mit den gefühlt bequemeren Holzstühlen werden offensichtlich Gästetrios, -quartetten, -quintetten, -sextetten angeboten. So sind die Tische auch besetzt.
Die Bedienung *****
Die Bedienung ist sehr aufmerksam, schenkt Wein nach, fragt immer wieder, ob alles recht ist. Wir werden den ganzen Abend über sehr freundlich, zuvorkommend und professionell bedient. Aufdringlich? Auf keinen Fall, sondern zuvorkommend und freundlich. Die Bedienung verdient ein "sehr gut".
Das Essen ****
Die Speisekarte haben wir schnell auf dem Cafétisch. Keine Frage, für jeden Geschmack ist etwas dabei – ein reichhaltiges Angebot.
Schwuppdiwupp – unsere Bestellung wird aufgenommen:
– "Hähnchenbrustfilet Carlos" (12,80 Euro) für meine Frau. Hinter dem "Carlos" verbirgt sich Portweinsauce, gegrilltes Gemüse und Kartoffelecken.
– "Solomillo Cerdo Iberico" (19,50 Euro) für mich. Das war mal das Filetstück eines spanischen Pata-Negra-Schweins, das jetzt mit gegrilltem Gemüse und kanarischen Kartoffeln – das sind die mit der Salzkruste – auf meinem Teller landen soll.
Ein Hauswein soll uns den Regen und die Lautstärke vergessen machen.
Das auf heißem Teller servierte Hähnchenbrustfilet beurteilt meine Frau als okay. Es ist durchgebraten, aber dennoch saftig. Das Gemüse ist frisch und knackig. Die Kartoffelecken sind keine Industrieware, sondern selbstgemacht. Von der Portweinsauce dürfte es ein bißchen mehr sein, der Portweingeschmack fehlt auch irgendwie.
Mein Schweinefilet, ebenfalls auf heißem Teller serviert, ist lecker. Da, wo es dick ist, ist es rosa gebraten, da wo es dünn ist, ist es durchgegart und schon trocken. Beim Gemüse gibt es qualitativ nichts zu bekritteln: frisch und knackig. Quantitativ hätte es etwas mehr sein können, dafür etwas weniger Kartoffeln, deren Salzummantelung gerade so angenehm ist, daß sie den Geschmack nicht tötet. Die dazu gereichte grüne und rote Mojo-Sauce verlieren sich auf dem Teller, die grüne hat wenig Geschmack, die rote ist angenehm gewürzt.
Bei einem Schwedenbecher (4,60 Euro) als Dessert werden Sonderwünsche erfüllt. Statt des Apfelmuses zum Eis wünscht meine Frau mehr Eierlikör - kein Problem! Und es schmeckt vorzüglich.
Die Sauberkeit ****
Das Restaurant und die Toiletten sind gepflegt. Gastraum, Tische und Gedecke sind sauber, die Toiletten ebenfalls, also ein "gut".
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Hier gibt es vier Sterne. Die sehr gute Bedienung und das doch gute Essen mit den wenigen, eher marginalen Kritikpunkten rechtfertigen ein "gut" für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ****
Die Speisen sind in Ordnung und schmecken gut, von den aufgezählten Kleinigkeiten abgesehen. Zusammen mit den anderen Kategoriebewertungen ergibt sich insgesamt ein guter Gesamteindruck.
Wer allerdings geräuschempfindlich ist, möge bei vollem Lokal mit Ohrstöpseln vorsorgen oder gästeärmere Zeiten auswählen. Und ein Platz an den Holztischen ist sicher auch bequemer als an den Cafétischen.
Ziemlich ruhig in der Leipziger Klostergasse am 28. Mai 2013. Es ist Abend, kühl, es regnet stark, kaum einer in der Gasse. Wir stehen vor einem barocken Stadthaus. In den mächtigen Fensterbögen prangt "Café Madrid". Klingt nach Gemütlichkeit, also hinein, denn hungrig sind wir auch.
Das Ambiente ***
Tür auf, Tür zu, und wir stehen in einem großen, ja sehr großen, wartesaalähnlichen Raum, spanisch angehaucht. Es ist laut, das Stimmengewirr der zahlreichen Gäste hallt durch den Raum, gefühlt vielhundertfach verstärkt. Dazu dudelt... mehr lesen
4.0 stars -
"Café Madrid – schmackhaftes Essen, nichts für Geräuschempfindliche!" HuckZiemlich ruhig in der Leipziger Klostergasse am 28. Mai 2013. Es ist Abend, kühl, es regnet stark, kaum einer in der Gasse. Wir stehen vor einem barocken Stadthaus. In den mächtigen Fensterbögen prangt "Café Madrid". Klingt nach Gemütlichkeit, also hinein, denn hungrig sind wir auch.
Das Ambiente ***
Tür auf, Tür zu, und wir stehen in einem großen, ja sehr großen, wartesaalähnlichen Raum, spanisch angehaucht. Es ist laut, das Stimmengewirr der zahlreichen Gäste hallt durch den Raum, gefühlt vielhundertfach verstärkt. Dazu dudelt
Am 13. Juli 2013 versteckte sich die Sonne anfangs zwar noch hinter griesen Wolken, weil Tief Uz über Polen das Hochdruckwetter etwas durcheinanderwirbelte, aber wir, drei Pärchen, machten uns auf, Kindheitserinnerungen an Pitt Jupp und Zonser Stadtbilder wieder aufzufrischen. Nach knapp 20 Kilometer Wanderung war der Klosterhof Knechtsteden unser Ziel als Refektorium, denn das monastische Leben war ja schon immer von besonderer Gastfreundschaft gekennzeichnet.
Das Ambiente ****
Der Klosterhof Knechtsteden liegt an der Zufahrt zum Kloster Knechtsteden. Vis à vis des Gasthauses breitet sich ein großräumiger Parkplatz aus, der keine Sorgen um das Abstellen des Deutschen liebstes Kindes aufkommen läßt. Wer zum frischen Bier frische Luft um die Nase haben möchte, kann sich im großen Biergarten vor dem Klosterhof niederlassen – so es das Wetter zuläßt.
Weil Tief Uz am Abend kühlen Wind ins Rheinland blies, zogen wir einen der etlichen Säle dem Biergarten vor. Ein freundlicher Servicemitarbeiter bot uns die Ritterklause, ein Saal mit Tonnengewölbe und rustikalen Tischen, für à-la-carte-Speisen an.
Der Service ****
Kaum hatten wir an den rustikalen Tischen im Tonnengewölbe der Ritterklause Platz genommen, eilte auch schon ein freundlicher Ober herbei, um mit dem Anzünden der Tischkerzen die Gemütlichkeit zu steigern.
Überhaupt, um schon einen Teil des Fazits vorwegzunehmen: Das Servicepersonal ist sehr freundlich, schnell und aufmerksam. Kleine Pannen, von denen noch zu berichten ist, sind da mehr als verzeihlich.
Um den Wanderdurst zu zähmen, bestellten wir Sechs zuerst einmal zwei klösterliche Schwarzbiere, die sich süffig mit malzigem Geschmack zeigten, und viermal Mineralwasser. Später sollten sich dann noch andere Biere dazugesellen. Die Wartezeit für die Getränke war trotz des gefüllten Biergartens und der Hochzeitsfeier in anderen Räumen so kurz, daß wir kaum mit der Speisenauswahl aus der reichhaltigen und auch saisonal ausgerichteten – Pfifferlingszeit! – Speisekarte fertig waren, als unser freundlicher Ober seinen elektronischen Helfer zückte, um unsere Wünsche via Funk an die Küche weiterzuleiten. Auch im Umfeld des monastischen Lebens hat die Modernität Einzug gehalten.
Das Essen ****
Wir bestellten
– Tomatensuppe mit Sahnehaube und Fladenbrot,
– Kartoffelsuppe mit Lachsstreifen und Fladenbrot,
– Hähnchenbrust auf Rahmpfifferlingen mit gebratenen Semmelknödeln,
– Pfifferling-Fettucine mit Zwiebeln und Bärlauch-Pesto,
– Knechtstedener Senfrostbraten mit Speckbohnen und Bratkartoffeln,
– Ochsenfetzen (marinierte, gebratene Rinderstreifen) mit Pommes frites und Salat,
– Ratsherrenpfanne: drei Schweinelendchen in Calvadossauce mit Spätzle und Salat,
– Schollenfilet mit Zitrone-Kräuter-Pfifferlingen an Schwenkkartoffeln mit Salat.
Schnell standen die Suppen auf dem Tisch. Sowohl die Tomatensuppe als auch die Kartoffelsuppe waren gut im Geschmack, doch zwei begnadete Hobbyköchinnen unter uns Sechsen hielten ihre Kartoffel-, beziehungsweise Tomatensuppe für etwas zu sämig.
Die Hähnchenbrust auf Rahmpfifferlingen mit gebratenen Semmelknödeln: voll o.k., das Fleisch schön saftig.
Die Pfifferling-Fettucine mit Zwiebeln und Bärlauch-Pesto waren gut und ansehnlich zubereitet, doch hätte sich unsere Wandersfrau etwas mehr Bärlauchgeschmack gewünscht.
Der Knechtstedener Senfrostbraten mit Speckbohnen und Bratkartoffeln, ein Rumpsteak unter einer Senf-Zwiebel-Panade, war 1A. Und auch die Bratkartoffeln hatten die richtige Begleitung: würzige Speckstückchen und geröstete Zwiebeln, einfach prima!
Unser Wandergesell, der sich die Ochsenfetzen einverleibte, hatte mit der Menge zu kämpfen. Es war reichlich auf dem Teller, und es schmeckte gut.
Die Ratsherrenpfanne war ebenfalls gut, jedoch empfand unser Wanderkompagnon die Komposition mit Calvados als geschmacklich nicht optimal.
Das Schollenfilet war lecker und gut zubereitet. Allerdings ist hier von den eingangs erwähnten Pannen zu berichten. Den dazugehörigen Salat zu servieren wurde vergessen, er wurde aber sofort auf Reklamation nachgereicht, ohne die freundliche Entschuldigung zu vergessen.
Das Fazit zu den Hauptgerichten und den Vorspeisen: lecker bis köstlich, gut und frisch zubereitet! Vier Sterne!
Aber es folgt ja noch was. Ein Sonderwunsch nach Eierlikör beim Eisbecher "Nußknacker" wurde erfüllt, allerdings sparsam dosiert. Aber dennoch, die "Nußknacker" waren lecker. Die Crème brûlée war angekündigt mit Fruchtgarnitur und Vanillesauce, wurde aber mit Fruchtgarnitur und Fruchtmus gereicht. Dem Geschmack tat's keinen Abbruch, sie schmeckte sehr gut. Auch bei den Eisbechern "Stracciatella" gab's nichts zu meckern.
Und zum Schluß bei den "Verdauerli" muß dann wieder über die anfänglich erwähnten Pannen berichtet werden. Ein Fernet Branca soll ein Fernet Branca sein und kein Klosterschnaps, auch wenn letzterer ein recht süffiges Schnäpschen ist. Und bei einem doppelten Klosterschnaps mit der expliziten Ansage "0,04" erwartet der Gast eins der bis zum 0,04-Eichstrich gefüllten vorhandenen 0,04-Schnapsgläschen, aber nicht zwei nacheinander hereintrappelnde 0,02-Gläschen.
Nun, der im zweiten Anlauf gebrachte Fernet Branca und das vermeidbare Schnapsglasdoppel sind verzeihlich, werten aber den ansonsten erbrachten Fünf-Sterne-Service einen Stern herunter.
Die Sauberkeit ****
Die Gasträume und die Toiletten sind sauber und gut gepflegt! Gepflegter Biergarten, deshalb vier Sterne!
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Die Preise gehen für die erbrachten Leistungen mehr als in Ordnung. Deshalb gibt es hier vier Sterne.
Das Fazit ****
Den Gesamteindruck bewerten wir mit vier Sternen. Der Klosterhof Knechtsteden ist empfehlenswert! Gastfreundschaft und gutes Essen gehören halt zum klösterlichen Leben.
Am 13. Juli 2013 versteckte sich die Sonne anfangs zwar noch hinter griesen Wolken, weil Tief Uz über Polen das Hochdruckwetter etwas durcheinanderwirbelte, aber wir, drei Pärchen, machten uns auf, Kindheitserinnerungen an Pitt Jupp und Zonser Stadtbilder wieder aufzufrischen. Nach knapp 20 Kilometer Wanderung war der Klosterhof Knechtsteden unser Ziel als Refektorium, denn das monastische Leben war ja schon immer von besonderer Gastfreundschaft gekennzeichnet.
Das Ambiente ****
Der Klosterhof Knechtsteden liegt an der Zufahrt zum Kloster Knechtsteden. Vis à vis des Gasthauses... mehr lesen
4.0 stars -
"Köstlich speisen im Klosterhof!" HuckAm 13. Juli 2013 versteckte sich die Sonne anfangs zwar noch hinter griesen Wolken, weil Tief Uz über Polen das Hochdruckwetter etwas durcheinanderwirbelte, aber wir, drei Pärchen, machten uns auf, Kindheitserinnerungen an Pitt Jupp und Zonser Stadtbilder wieder aufzufrischen. Nach knapp 20 Kilometer Wanderung war der Klosterhof Knechtsteden unser Ziel als Refektorium, denn das monastische Leben war ja schon immer von besonderer Gastfreundschaft gekennzeichnet.
Das Ambiente ****
Der Klosterhof Knechtsteden liegt an der Zufahrt zum Kloster Knechtsteden. Vis à vis des Gasthauses
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"Mare nostrum", da war doch mal was im Lateinunterricht! Ach ja, die römische Hegemonialmacht im Mittelmeerraum nannte so das Mittelmeer, "unser Meer", damit auch ja kein Zweifel an der Vorherrschaft aufkam. Die Römer hatten ja ohnehin alles um's Mittelmeer rum erobert.
Erobert Señor Miguel Ángel Millán mit seinem "Mare nostrum" auch unseren Geschmack an diesem frühlingshaften Sonntagabend? Wir haben einen Tisch für zwei reserviert.
Das Ambiente **** (4 Sterne)
Der Bummel über Troisdorfs "Kö" – so wird die Kölner Straße, die Einkaufsstraße Troisdorfs, etwas überheblich beworben – liegt hinter uns, und wir schlendern im abendlichen Sonnenschein durch ein ausgeprägtes Wohngebiet hinter dem Troisdorfer Bahnhof zur Hans-Böckler-Straße 22. Nur das andersfarbige Parterre und die großen "Mare Nostrum"-Tafeln an der Seiten-und Frontwand heben das dreistöckige Haus aus der Serie der Mehrfalienhäuser in dieser Straße hervor.
Das Auto abzustellen macht in dieser Wohnstraße keine Probleme. Vor dem Restaurant liegt zudem eine große Parkbucht.
Das "Mare nostrum" ist dem Haus Musolff, gegründet 1954, gefolgt, einer "Institution" unter den Troisdorfer Restaurants. Wer genau hinschaut, bemerkt im Innern noch Relikte aus der Prä-Mare nostrum-Zeit.
Zwei Gasträume laden zum Verweilen ein. Große Schiebetüren trennen den hinteren Gastraum vom vorderen. An weißen Wänden geben Meeresbilder den Bezug zum Namen des Restaurants. Auf blanken Holztischen mit offensichtlich neuen hellbraunen Tischplatten ist geschmackvoll gedeckt: Marineblauer Tischläufer, zu einem Zuckerhut gebundene beige Serviette, drapiert mit einer kleinen Muschel, kleines weißes Holztablett mit einer Kerze im Glas und wiederum kleine weiße Muscheln auf dunkelblauem Dekokies, farblich passend zum Tischläufer. Die dunkelbraunen Stühle um die Tische wie auch der Unterbau der Tische erinnern an die Vergangenheit, es sind offensichtlich die Wirtshausstühle und die Tischgestelle aus Zeiten des Hauses Musolff, die Stühle mit neuen, farblich zu den Tischplatten passenden Sitzpolstern bezogen. Maritime Deko verschönert die dunkelbraun gestrichenen Fensterbänke.
Dunkelbraune Holzkarrees geben der ansonsten weißen Decke das Aussehen einer Kastendecke. Das braune Holzbodenparkett rundet den nüchternen, aber dennoch ansprechenden Gesamteindruck des Innern ab. Ein Gastraum mit dem Nötigen, kein überflüssiger Schnickschnack.
Wir fühlen uns in diesem Ambiente wohl, vier Sterne.
Der Service **** (4 Sterne)
Wir werden freundlich begrüßt, von einer jungen Dame, die ihre mediterrane Herkunft nicht verleugnen kann. Sie weist uns den reservierten Tisch zu, bedient uns den Abend über aufmerksam, holt bereitwillig Auskünfte zu Fragen meiner besseren Hälfte über die Zutaten der Gerichte ein und parliert mit uns und den nur zwei anderen Gästen hervorragend auf Deutsch, während die Küchenverkehrssprache Spanisch ist. Ohne aufdringlich zu wirken, fragt sie ob alles recht sei, ob es uns geschmeckt habe, ob wir noch einen Wunsch hätten, …
Aufmerksam, freundlich und gut serviert, die junge camarera hat ihre vier Sterne verdient.
Das Essen ***** (5 Sterne)
Mit den Speisekarten sind wir inzwischen versorgt, die ersten Getränke – ein Vermentino aus 2010 zu 5,40 € für 0,2 l und eine 0,7 l - Flasche italienischen Mineralwassers zu 5,95 € – hat die junge Dame aufgenommen. Schon zu Hause haben wir beim Studieren der Speisekarte im Web eine Vorauswahl getroffen. Es sollte Fisch sein.
Die Speisekarte bietet Tapas in der Preisklasse zwischen vier und elf Euro. Das Fleischangebot ist mit typisch spanischen Komponenten wie Tataki de Lomo de Cerdo Ibérico oder original kastilische Milchspanferkelschulter deutlich umfangreicher als die zwei Angebote aus dem Meer. Preislich liegen Fleisch und Fisch zwischen 12 und 24 Euro. Pasta, ein Reis- und ein Gnocchigericht und Salate werden ebenfalls angepriesen.
Fisch und Fleisch werden ohne Beilagen angeboten. Für 2 oder 3 Euro lassen sich beispielsweise Patatas Bravas, Folienkartoffel mit Alioli, gegrilltes Gemüse oder Ratatouille dazuwählen.
Paellas und ein außergewöhnliche Steak für 2 Personen, ein Txuletón von mehr als 1000 g, müssen vorbestellt werden.
Auffällig in der Speisekarte ist, daß es nur "runde" Preise gibt, keine Stellen hinter dem Komma. Die Speisekarte ist unter www.marenostrum.de/speisekarte.pdf veröffentlicht.
Die camarera notiert für uns
- als Vorspeise:
> Bruschetta tradizionale (gewürfelte Tomate und frischer Basilikum, 4€),
> Boquerones en Vinagre (in Essig und Öl eingelegte Sardellen, 5€),
– als Hauptgericht:
> zweimal Adlerfischfilet (ca. 220 Gramm, 19.- €),
> gegrilltes Gemüse (3.- €),
> Patatas Bravas (3.- €),
> gemischter Salat (3.- €).
Die junge Dame bietet uns an, die Beilagen in Schälchen zu servieren. Wir nehmen dankend an. So läßt sich doch einfacher von allem probieren.
Auf den Gruß aus der Küche müssen wir nicht lange warten. Eine typisch mallorquinische Paprikastreichwurst, die Sobrasada, wird uns auf Kristallbrot, beträufelt mit Honig, serviert.
Der erste Biß läßt die Geschmacksnerven jubeln. Das Brot ist krachig frisch, die Süße des Honigs und die deftige Würze der Sobrasada verbinden sich zu einem einzigartigen kulinarischen Genuß. Das fängt ja wirklich gut an!
Es folgen nach kurzer Weile die Vorspeisen. Meine Frau freut sich auf die Bruschetta tradizionale, sechs in einer blendend weißen Porzellanschale servierte Kristallbrotkarrees, die mit marinierten Tomatenstückchen belegt sind. Mit etwas Fleur de Sel und frischem Pfeffer aus der Mühle nachgewürzt schmecken die knackig frischen Brote meiner Angetrauten ausgezeichnet. "Kristallbrot aus Barcelona!", betont die junge Dame vom Service. In der Schale, die sie vor mir plaziert, finde ich sieben Sardellenfilets in einem Essig-Öl-Gemisch, besprenkelt mit grünen Kräutern und rotem Paprika. Die Boquerones sind hauchzart, schön durchzogen von der schmackhaften Essig-Öl-Marinade, die auch eine Spur Zitrone erschmecken läßt. Auch ich bin sehr zufrieden mit der Vorspeise.
Wen wundert's noch? Es geht auf diesem Niveau weiter. Auf zwei Tellern lachen uns zwei ordentliche Filets vom Adlerfisch an, garniert mit Tomatenstückchen. Auf den Schalen, die die junge Dame um die beiden Teller herum plaziert, geht es farbenfroh weiter: Braun geröstete Kartoffelstücke mit roter scharfer Tomatensauce und weißem Aioli-Dip, grüner Blattsalat mit roten und gelben Kirschtomaten umrahmt und braunem Balsamico mariniert, grüne Zucchini mit braunen Champignons und jungem grünen Spargel auf bräunlicher Romanesco-Sauce, einer katalanischen Spezialität, bestehend aus Mandel, Haselnuß, Knoblauch und Tomate.
Die Fischfilets sind hervorragend auf der Haut gegart und schmecken mit etwas Fleur de Sel nachgewürzt ausgezeichnet. Der Fisch hat Eigengeschmack und eine gewisse Festigkeit, nichts Labbriges. Die scharfe Tomatensauce gibt den Patatas bravas hervorragenden Geschmack, aber auch der knobige Aioli schmeckt mit den Kartoffelquadern ausgezeichnet. Das ungewürzte Grillgemüse wird durch die ungewöhnliche, geschmackvolle Würze der Romanesco-Sauce aufgewertet. Der Salat ist knackig frisch, umrahmt von vielen schmackhaften Kirschtomatenhälften. Das Balsamico-Dressing tut ein Weiteres zu einem guten Geschmackserlebnis.
Das Essen ist so reichlich, daß meine Frau kein Dessert bestellt. Auf einen süßen Abschluß müssen wir aber trotzdem nicht verzichten. Als weiteren Gruß aus der Küche erhalten wir zwei kleine saftige Stückchen Mandelkuchen, zu dem meine Frau sich noch einen Espresso (1,90 €) gönnt. Ich lasse mir von der camarera als Digestivo Hierbas empfehlen und bekomme einen Anis El Clavel, ein Anislikör (0,04 l zu 5,90 €) mit einem ungewohnten, aber guten (Heilkräuter-) Geschmack.
Das Essen bewerten wir mit "Spitze". Die professionelle, ansprechende Präsentation, die geschmackvolle und frische Zubereitung, die neuen Geschmackserlebnisse, all dies zusammengenommen lassen uns fünf Sterne und ein "hervorragend" vergeben.
Die Sauberkeit ****
*(4,5 Sterne)Die Toiletten sind frisch renoviert und bestens sauber gehalten. Im Gastraum gibt's von uns auch nichts zu beanstanden. Die Tische sind sauber, die Gedecke blitzsauber. Viereinhalb Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
*(4,5 Sterne)Preise und Leistung stehen in einem mehr als guten Verhältnis. Wir sind gut bedient worden, wir haben sehr gut gegessen. Die Preise sind zwar etwas gehoben, aber für die gehobene Qualität gerechtfertigt. Für das Preisleistungsverhältnis vergeben wir auch viereinhalb Sterne, also zwischen "gut" und "hervorragend".
Das Fazit ****
*(4,5 Sterne)Das war ein gelungener Abend in "unserem Meer". Señor Miguel Ángel Millán hat uns überzeugt. Una recomendación sin reservas für das Mare nostrum: uneingeschränkt enpfehlenswert!