Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren Schweinehund, der zu bequem zum Kritiken schreiben war, überwunden.
Nach etwa 100 Bewertungen hat mich der Verkauf an Yelp ausgebremst, da ich aussagekräftige Kritiken schreiben möchte, für Menschen, die gutes Essen schätzen. In einem Portal, bei dem man auch seine Wertschätzung für die Heiße Hexe an der Tankstelle veröffentlicht, fühle ich mich nicht mehr wohl und suche eine neue Kritikerheimat.
Nachdem mittlerweile (fast) alle geschätzten Kritikerinnen und Kritiker aus dem Verschwundenen Portal hierher gewechselt und ein paar mehr dazu gekommen sind, fühle ich mich wieder wohl. Ein bißchen wie im Stammlokal, man kennt/schätzt/neckt sich, tauscht Neuigkeiten aus... Eben lesen, schlemmen, schreiben.
Leider auch Gourmand gehe ich mittags regelmäßig allein oder mit Kollegen essen. Abendessen zu zweit waren in der Vergangenheit rar gesät, das wird jetzt nachgeholt! Auf Dienstreisen vertreibe ich mir die Zeit stets mit abendlichen Restaurantbesuchen, möglichst in den Highlights. So war ich auf Restaurantkritik gekommen und hatte den inneren... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 290 Bewertungen 374459x gelesen 10277x "Hilfreich" 9219x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 22.11.2014 2014-11-22| Aktualisiert am
27.11.2014
Besucht am 26.08.2014
BEDIENUNG
Zwei jüngere, aber erfahrene Kräfte, die im zu ¾ gefüllten Lokal flink, freundlich und routiniert agieren. Letzteres nimmt manchmal überhand, vor lauter gut geschulten Automatismen gerät der Gast kurz aus dem Blick. Beispiel: Mit Abräumen des Hauptganges wurde ein Dessert oder Kaffee angeboten. Natürlich löblich. Nur war zu diesem Zeitpunkt meine Frau gerade nicht am Tisch. Die Frage just zu dieser Zeit gäbe natürlich viel Raum für Spekulation, aber am Besten wär´s doch gewesen, wieder zu kommen, wenn der Tisch wieder vollzählig besetzt ist.
Aber zu Mittag mit einem gewiss nicht überbesetzten Service muss es auch „flutschen“, deshalb ganz klar: Besser so, als eine herzliche Bedienung, die ihren Job nicht auf die Reihe bekommt.
4 Sterne.
ESSEN
Vorweg Scheiben von zweierlei Baguette in der Papiertüte, einmal hell und einmal mit etwas Roggen. Beides noch etwas knusprig. Ich gebe Hanseat Recht, dass die Formation mit Olivenöl und Salz zum Selberbauen inzwischen sehr in Mode gekommen ist. Allerdings gehörte das Loui&Jules zumindest in Bremen zu den Trendsettern und entwickelt das Konzeptchen auch weiter. Drei Öle scheinen mir nicht Standard und, dass das Salz in einem (für meinen Geschmack ansprechenden farbigen) Steingutbehälter mit Deckel auf dem Tisch steht, gefällt schon aus hygienischen Gründen (Kränholm/Villa: bitte nachmachen!).
Wir wählten zunächst einen kleinen Cesar´s Salad für sehr freundliche 3 Euro. Wie stets ein frischer Eröffner mit allem, was rein gehört. Die Sardellen machten sich gegen Ende kräftig bemerkbar. Die Croutons waren diesmal kleiner, aber nicht zu hart, was auf Industrieware hingedeutet hätte.
Meine Frau wählte Ravioli Melanzane und war mit ihrem vegetarischen Gericht zufrieden. Ursprünglich tendierte ich dazu, mal wieder einen Burger zu probieren. Da die dazu ins Auge gefassten Pommes nach Aussage der Bedienung nicht selbst gemacht sind, bin ich auf das Fischangebot für 7,9 € umgeschwenkt, das Kabeljaufilet „Pa amb oli“. Eine gute Entscheidung!
Das mittelgroße Filet kam m. E. aus dem Ofen, die weiche Haut musste jedenfalls entfernt werden. Es war gut gewürzt, u. a. mit einem Zweig frischen Thymians und saftig. Der Fisch thronte auf einer wahrlich dicken Scheibe gerösteten Bauernbrotes, die das erwartbare deutliche Knoblaucharoma mitbrachte, aber auch eine eine angenehme fruchtige Schärfe, vermutlich von Chilis. Statt klassisch mit Tomate abgerieben, war das Brot von einem Tomatenconcassée mit weichen Zwiebeln bedeckt. Sehr, sehr gut. So war das Ganze eine sehr saftige, aber an den Broträndern noch knusprige Überraschung, die mir länger in Erinnerung bleiben wird, als der (tadellose) Fisch. - Um damit eine Diskussion über die Durchbrechung gewohnter Geschmäcker aufzugreifen – Die Portion war zusammen mit dem Salat und dem Brot vorweg sättigend.
Gute 4 Sterne.
Angesichts der Qualität des Hauptgerichts bei akzeptabler Größe, ebenso für den kleinen Salat halte ich die Preise für sehr günstig. Daher 5 Sterne. Dazu kommt, dass die Kalkulation für das Essen nicht durch überzogene Getränkepreise ausgeglichen wird. Das L´Eau Sans Souci kam für die Besch...Größe von 0,275l auf noch akzeptable 2,4€, der glatte harmonische Weißburgunder von Tesch ist mit 4,5€ für 0,2l günstig; jedenfalls für die Schlachte... Dass wir Norddeutsche mit offenen Weinen gnadenlos abgezockt werden, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ambiente stylisch. Zwei Bereiche durch eine große Bar getrennt. Tückische Stufe dazwischen. Im linken Restaurantteil recht laut, auch durch die eng gestellten Tische. Rechts loungiger.
SAUBERKEIT tadellos. Toiletten im Keller.
BEDIENUNG
Zwei jüngere, aber erfahrene Kräfte, die im zu ¾ gefüllten Lokal flink, freundlich und routiniert agieren. Letzteres nimmt manchmal überhand, vor lauter gut geschulten Automatismen gerät der Gast kurz aus dem Blick. Beispiel: Mit Abräumen des Hauptganges wurde ein Dessert oder Kaffee angeboten. Natürlich löblich. Nur war zu diesem Zeitpunkt meine Frau gerade nicht am Tisch. Die Frage just zu dieser Zeit gäbe natürlich viel Raum für Spekulation, aber am Besten wär´s doch gewesen, wieder zu kommen, wenn der Tisch... mehr lesen
4.0 stars -
"Weiterhin klare Empfehlung. Immer neue Ideen. Mittags sehr gutes PLV" DerBorgfelderBEDIENUNG
Zwei jüngere, aber erfahrene Kräfte, die im zu ¾ gefüllten Lokal flink, freundlich und routiniert agieren. Letzteres nimmt manchmal überhand, vor lauter gut geschulten Automatismen gerät der Gast kurz aus dem Blick. Beispiel: Mit Abräumen des Hauptganges wurde ein Dessert oder Kaffee angeboten. Natürlich löblich. Nur war zu diesem Zeitpunkt meine Frau gerade nicht am Tisch. Die Frage just zu dieser Zeit gäbe natürlich viel Raum für Spekulation, aber am Besten wär´s doch gewesen, wieder zu kommen, wenn der Tisch
Allgemeines
Durch die Rezension eines Freundes, der unverständlicher Weise auf diesem anderen Portal schreibt, bin ich auf dieses von außen recht unscheinbare Lokal der eher unteren Preiskategorie aufmerksam geworden und nach je einem Besuch am Abend wie am Mittag durchaus zufrieden. Dabei hat die Leistung von Küche und Service am Mittag die Wertung vom Abend leider etwas herunter gezogen.
Bedienung
Ein nicht mehr ganz junger Herr aus Vietnam, der mit Ruhe, Höflichkeit und Professionalität agiert. Am Abend des deutschen Viertelfinales war schon vorher nur noch ein Tische besetzt. Ich hatte also fast freie Auswahl. Kaum hatte ich Platz genommen, wurden die weiteren Gedecke entfernt, die Kerze auf dem Tisch entzündet und mir die Karte gebracht. Mein Wunsch, diese in Ruhe lesen zu dürfen, wurde vorbildlich erfüllt. Der Herr kam jeweils zum rechten Moment. Mein Bier kam schnell, wurde eingeschenkt und war gut gekühlt. Zum Pho wurden mir Erläuterungen angeboten, die ich gerne annahm. Nach der Zufriedenheit wurde sich erkundigt. Allerdings keine weiteren Speisen angeboten. Beim Zahlen der übersichtlichen Rechnung bemerkte ich, dass ich nicht genügend Geld dabei hatte. Schon beim Mittagessen bei Bodes durfte ich anschreiben lassen. Prompt vergessen, Geld zu holen. Der Herr im Service reagierte sehr freundlich, Bezahlung mit Karte war auch bei dem kleinen Betrag gar kein Problem. Insgesamt habe ich mich sehr aufmerksam betreut gefühlt.
Beim Mittagessen zwei Tage später wurde ich von einer jungen Dame bedient, die eher geschäftsmäßig kühl agierte.
Nichts vorab. Als Vorspeise die vietnamesischen Reispapierrollen für 3,9€. Füllung mit zwei Garnelen, Reisnudeln, etwas Salat, viel frischer Koriander und Thai-Basilikum. Sehr positiv überrascht wurde ich dadurch, dass die Garnelen - aber nur die - erwärmt waren. Die Rollen müssen also frisch zubereitet gewesen sein. Geschmacklich und sensorische taten die warmen Bestandteile sehr gut. Zum Dippen einerseits Hoisinsauce-Sauce mit zerstoßenen Erdnüssen. Andererseits eine milde Fischsauce mit Gemüsestreifen. Beide sehr unterschiedlich, nicht zu intensiv. Lecker. Auf diesem Niveau 5Sterne.
Als Hauptgericht die weltberühmte NudelSuppe Pho mit Rindfleisch für 7,5€. Leider war das Fleisch schon in der Küche in die Suppe gekommen. Vom angekündigten Rinderfilet befand sich nur ein Stück in der Brühe, ansonsten (viel) aus der Hesse fest, aber nicht zäh. Aber ehrlich, zu diesem Preis erwarte ich auch kein Filet. Dazu schmale lange Bandnudeln, asiatisch weich. Auf einer Extra-Schale wurden weitere Zutaten gebracht: Mungbohnenkeimlinge, frischer Koriander und Thai-Basilikum, Chilischotenstreifen, Limonenscheiben. Man konnte also die Geschmacksrichtungen nach eigenen Vorlieben mischen. Die Brühe war undefinierbar würzig, wenn auch nicht zu salzig, hatte aber keinen eindeutigen Rindsgeschmack. Leider wird hier lt. Speisekarte als einzigem Gericht Geschmacksverstärker verwendet. Da dieser lt. Ober auch nicht weggelassen werden könne, muss ich mal von einem Instantprodukt ausgehen. Wie gesagt, geschmacklich nicht schlecht und nach dem beherztem Griff zu den weiteren Zutaten klasse. Pimp my soup! 4Sterne.
Am Mittag hatte ich als Vorspeise kleine Schweinerippchen aus der Abendkarte für 4,9€, wurde auf Wunsch ermöglicht. Allerdings vorgegart und dann aus der Fritteuse. Daher etwas trocken. Sauber entfettet. Dazu eine süß-scharfe Sauce, die wohl ein Fertigprodukt war. 3 Sterne. Aus der Mittagskarte gebratenen Tintenfisch für 6,9€. Die Hauptzutat von guter Konsistenz und so eingekerbt, dass ich immer an die gezackte Form eines Weihnachtsbaumsymbols denken muss. Dazu dunkle Sauce und Beilage, das bekannte asiatische Potpourri, aber alles einen Tick gehobener: Frische Champignons, die Sauce nicht salzig (hier eindeutig kein Glutamat). Alle Gemüse mit richtigem Biss. Garnierung mit Zwiebelgrün. 3,5 Sterne, über beide Besuche insgesamt noch 4.
Es gab vietnamesisches Sai Gon Bia. Ich wählte aber das milde thailändische Lager von Singha für 3€ die 0,33l Flasche, gebraut natürlich in Bayern. Beim zweiten Besuch die selbst gemachte Limettenlimonade mit Minze für 3,9€ a 0,4l. Sehr lecker, könnte noch saurer sein.
Ambiente überraschend "gediegen". Man erwartet einen Imbiss, kommt in ein Lokal mit schwarzen Steintischplatten. Fußboden mit Naturstein-Bruchstücken. Schön die Fadenvorhänge. Zwei Fotos aus dem Saigon der 60er Jahre. Wenig Asia-Nippes. Die erwarteten Figuren buddhistischen Mönche entpuppen sich als Erlöser, Josef und Christopherus mit dem Kind. Alle in historischer asiatischer Kleidung. Im Hintergrund allerdings ein großer Bildschirm mit Heimat-TV. Eingedeckte Bambussets auf allen Plätzen. Besteck, Fliesservietten etc. Durchschnitt. Nicht alles stimmig, aber ich hab mich wohl gefühlt.
Sauberkeit gut. In den Toiletten Keramik und Fliesen aus Ende der 90ger, aber sauber und mit frischem Geruch.
Kopie der RK-Kritik
Allgemeines
Durch die Rezension eines Freundes, der unverständlicher Weise auf diesem anderen Portal schreibt, bin ich auf dieses von außen recht unscheinbare Lokal der eher unteren Preiskategorie aufmerksam geworden und nach je einem Besuch am Abend wie am Mittag durchaus zufrieden. Dabei hat die Leistung von Küche und Service am Mittag die Wertung vom Abend leider etwas herunter gezogen.
Bedienung
Ein nicht mehr ganz junger Herr aus Vietnam, der mit Ruhe, Höflichkeit und Professionalität agiert. Am Abend des deutschen Viertelfinales war... mehr lesen
4.0 stars -
"Empfehlenswertes vietnamesisches Restaurant." DerBorgfelderKopie der RK-Kritik
Allgemeines
Durch die Rezension eines Freundes, der unverständlicher Weise auf diesem anderen Portal schreibt, bin ich auf dieses von außen recht unscheinbare Lokal der eher unteren Preiskategorie aufmerksam geworden und nach je einem Besuch am Abend wie am Mittag durchaus zufrieden. Dabei hat die Leistung von Küche und Service am Mittag die Wertung vom Abend leider etwas herunter gezogen.
Bedienung
Ein nicht mehr ganz junger Herr aus Vietnam, der mit Ruhe, Höflichkeit und Professionalität agiert. Am Abend des deutschen Viertelfinales war
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Zwei jüngere, aber erfahrene Kräfte, die im zu ¾ gefüllten Lokal flink, freundlich und routiniert agieren. Letzteres nimmt manchmal überhand, vor lauter gut geschulten Automatismen gerät der Gast kurz aus dem Blick. Beispiel: Mit Abräumen des Hauptganges wurde ein Dessert oder Kaffee angeboten. Natürlich löblich. Nur war zu diesem Zeitpunkt meine Frau gerade nicht am Tisch. Die Frage just zu dieser Zeit gäbe natürlich viel Raum für Spekulation, aber am Besten wär´s doch gewesen, wieder zu kommen, wenn der Tisch wieder vollzählig besetzt ist.
Aber zu Mittag mit einem gewiss nicht überbesetzten Service muss es auch „flutschen“, deshalb ganz klar: Besser so, als eine herzliche Bedienung, die ihren Job nicht auf die Reihe bekommt.
4 Sterne.
ESSEN
Vorweg Scheiben von zweierlei Baguette in der Papiertüte, einmal hell und einmal mit etwas Roggen. Beides noch etwas knusprig. Ich gebe Hanseat Recht, dass die Formation mit Olivenöl und Salz zum Selberbauen inzwischen sehr in Mode gekommen ist. Allerdings gehörte das Loui&Jules zumindest in Bremen zu den Trendsettern und entwickelt das Konzeptchen auch weiter. Drei Öle scheinen mir nicht Standard und, dass das Salz in einem (für meinen Geschmack ansprechenden farbigen) Steingutbehälter mit Deckel auf dem Tisch steht, gefällt schon aus hygienischen Gründen (Kränholm/Villa: bitte nachmachen!).
Wir wählten zunächst einen kleinen Cesar´s Salad für sehr freundliche 3 Euro. Wie stets ein frischer Eröffner mit allem, was rein gehört. Die Sardellen machten sich gegen Ende kräftig bemerkbar. Die Croutons waren diesmal kleiner, aber nicht zu hart, was auf Industrieware hingedeutet hätte.
Meine Frau wählte Ravioli Melanzane und war mit ihrem vegetarischen Gericht zufrieden. Ursprünglich tendierte ich dazu, mal wieder einen Burger zu probieren. Da die dazu ins Auge gefassten Pommes nach Aussage der Bedienung nicht selbst gemacht sind, bin ich auf das Fischangebot für 7,9 € umgeschwenkt, das Kabeljaufilet „Pa amb oli“. Eine gute Entscheidung!
Das mittelgroße Filet kam m. E. aus dem Ofen, die weiche Haut musste jedenfalls entfernt werden. Es war gut gewürzt, u. a. mit einem Zweig frischen Thymians und saftig. Der Fisch thronte auf einer wahrlich dicken Scheibe gerösteten Bauernbrotes, die das erwartbare deutliche Knoblaucharoma mitbrachte, aber auch eine eine angenehme fruchtige Schärfe, vermutlich von Chilis. Statt klassisch mit Tomate abgerieben, war das Brot von einem Tomatenconcassée mit weichen Zwiebeln bedeckt. Sehr, sehr gut. So war das Ganze eine sehr saftige, aber an den Broträndern noch knusprige Überraschung, die mir länger in Erinnerung bleiben wird, als der (tadellose) Fisch. - Um damit eine Diskussion über die Durchbrechung gewohnter Geschmäcker aufzugreifen – Die Portion war zusammen mit dem Salat und dem Brot vorweg sättigend.
Gute 4 Sterne.
Angesichts der Qualität des Hauptgerichts bei akzeptabler Größe, ebenso für den kleinen Salat halte ich die Preise für sehr günstig. Daher 5 Sterne. Dazu kommt, dass die Kalkulation für das Essen nicht durch überzogene Getränkepreise ausgeglichen wird. Das L´Eau Sans Souci kam für die Besch...Größe von 0,275l auf noch akzeptable 2,4€, der glatte harmonische Weißburgunder von Tesch ist mit 4,5€ für 0,2l günstig; jedenfalls für die Schlachte... Dass wir Norddeutsche mit offenen Weinen gnadenlos abgezockt werden, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ambiente stylisch. Zwei Bereiche durch eine große Bar getrennt. Tückische Stufe dazwischen. Im linken Restaurantteil recht laut, auch durch die eng gestellten Tische. Rechts loungiger.
SAUBERKEIT tadellos. Toiletten im Keller.