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Am 31.10.2019, da sprach man in Deutschland noch nicht über Corona, eröffnete das Restaurant Saigon in Baumholder. Vorher war hier ein kleines italienisches Restaurant ansässig.
Ich hörte Gutes über das gepflegte vietnamesische Restaurant. Unser Besuch war jetzt endlich wieder erlaubt und ich reservierte mittags telefonisch bei einem freundlichen Herrn unseren Tisch.
Meinem Bruder berichtete ich, dass ich wegen seiner Fotos nun beim Vietnamesen reserviert habe.
Die Antwort: „Das kannst Du aber nicht mit japanischer Küche vergleichen.“
Oh Mann, da spricht der Düsseldorfer, der sich gar nicht retten kann vor einem Überangebot sämtlicher asiatischen Küchen und insbesondere der Japanischen!
Mir blieb nur „tja, hier müssen wir halt das nehmen, was es gibt.“ zu antworten. Ist ja nicht so, dass er sich bei uns nicht auskennt.
Unsere Reservierung musste ich später um 1 Stunde verschieben. Zur Sonntagsüberraschung entdeckte ich einen Rohrbruch im Keller. Somit war der Sonntagnachmittag mit der Suche nach dem Leck und dem Warten auf den Sanitärnotdienst gelaufen. Zum Glück war noch nicht viel passiert und der Fachmann leistete gute Arbeit.
Zur neu vereinbarten Zeit trafen wir ein. Das kleine Restaurant liegt in einem Wohngebiet ohne eigene Parkplätze. Da muss man schon mal ein wenig den Parkplatz suchen und ein paar Schritte laufen.
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Froh waren wir, uns nun bewirten lassen zu können und wurden sehr freundlich von dem jungen Mann bei dem ich reservierte, empfangen.
Ein Tisch gleich an der bodentiefen Fensterfront wurde uns angeboten. Die verglasten Türen konnten komplett zur Seite geschoben werden und so hatten wir einen tollen gefühlten Terrassenplatz, obwohl wir eigentlich im Restaurant saßen.
Ein schöner Freisitz
Das kleine Restaurant bietet nur wenige Sitzplätze, wenn dann noch die geforderten Abstände eingehalten werden, wird es mit dem erforderlichen Umsatz knapp.
Aber wie so viele Asiaten hat man sich hervorragend auf das Abholgeschäft eingestellt. Wir waren an diesem Abend, mit noch einem weiteren Herrn, die einzigen Gäste.
Abholungen gab es aber mehrere. Die amerikanischen Mitbürger sind wohl die Hauptkundschaft.
So war es nicht verwunderlich, dass die Speisekarte auf deutsch und englisch gereicht.
Sehr umfangreich die Speisekarte. Diese bot wenig Überraschendes, sondern viele bekannte chinesische Standardgerichte.
Zunächst bestellten wir unsere Getränke.
1 Flasche Mineralwasser, 0,75 l. Eine weitere Flasche folgte.
1 alkoholfreies Pils, 0,33 l.
1 Grauburgunder feinherb, 0,2 l. Ohne Herkunftsbeschreibung. Auf Nachfrage die Antwort: „So von Richtung Bad Kreuznach“, also wohl ein Nahewein der äußerst flach und geschmacksarm den Wunsch auf ein zweites Glas verhinderte.
Wir gaben unsere Speisenwünsche auf und dann die Überraschung:
Der Reis war aus! Irgendwas war irgendwo schief gegangen. So richtig konnten wir es nicht herausfinden. In ca. einer Stunde gäbe es wieder Reis.
Egal, aber schmunzeln mussten wir schon darüber. Kein Reis beim Asiaten!
Aber bei uns gab es ja kurz vorher zu Hause für 2 Stunden auch kein Wasser.
Mein Mann schwenkte vom Eierreis zu Eiernudeln um und alles war geklärt.
Nach kurzer Wartezeit kamen unsere Vorspeisen:
Für mich: Frische Frühlingsrollen mit Reisnudeln, Tofu und Gemüse - € 4,50 / 2 Stück.
Frische Frühlingsrollen
Die kalte Form der Frühlingsrolle. Frische Zutaten, bei der lediglich die Minze für Geschmack sorgte. Die Hoisinsauce dazu war wirklich erforderlich um etwas Würze an die Rollen zu bekommen.
Für meinen Mann: Knusprige Frühlingsrollen mit Gemüse - € 3,50 / 6 Stück.
Vegetarische Frühlingsrollen
Ich hoffte für meinen Mann auf frische, hausgemachte Frühlingsrollen. Aber schon der Preis sprach dagegen. Und so wurde leider nur die übliche Convenienceausführung mit der ebenso üblichen süß-sauren Sauce serviert. Knusprig und heiß.
Auf die Hauptspeisen mussten wir auch nicht lange warten.
Mein Mann bekam ohne Reis:
Eiernudeln mit angebratenen Garnelen und Gemüse - € 8,90.
Eiernudeln mit Garnelen und Gemüse
Die Portion sehr großzügig und auch die Garnelen waren preisentsprechend bemessen. Die Nudeln und das Gemüse, u. a. mit frischen Sojasprossen, Karotten und Lauch, waren gut gegart. Die Garnelen hatten die Pfanne sehr kurz gesehen, dadurch aber sehr saftig. Auch hier: Sehr verhaltene Würze.
Meinen Hauptgang wählte ich bewusst aus der Rubrik: Traditionell Vietnam.
Reisnudeln mit gegrillten Garnelen, Salat, frischen Kräutern und Fischsauce - € 12,50.
So richtig konnte ich mir die Kombination nicht vorstellen. Besonders fragte ich mich, in welcher Form der Salat serviert würde.
Klarheit brachte das Servierte: Eine vietnamesische Bowl = alles in einen Topf!
Traditionell Vietnam mit Garnelen
Nur die Fischsauce wurde separat gereicht mit dem freundlichen Hinweis, man solle nach Geschmack dosieren.
Fischsauce
Auch hier sehr frische appetitliche Zutaten. Unter den sichtbaren Frischezutaten fand sich eine reichliche Portion der spaghettiähnlichen warmen Reisnudeln.
Gurkenstreifen, Sojasprossen, Zwiebeln, Lauch, Karottenstreifen, gehackte Erdnüsse und sagtige Garnelen. Teils warme, teils kalte Zutaten. Das Gericht insgesamt kühlte schnell ab. Zur Würze benötigte ich die komplette Fischsauce und jeder Chilistreifen war mir willkommen.
Gut gesättigt konnten wir die Rechnung bestellten. Zahlung per EC war kein Problem. Den EC-Beleg übergab mir der junge Mann, einen Einzelbeleg über die Getränke und Speisen gab es nicht. Der Gesamtbetrag war aber sicherlich korrekt. Wir wurden freundlich verabschiedet.
Der komplette Restaurantbereich ist ebenerdig, auch die tadellos sauberen Toiletten (die eine Renovierung vertragen könnten). Rollstuhlgeeignet ist das Restaurant aufgrund der Enge nur sehr bedingt.
Es war ein gemütlicher Abend mit sehr zuvorkommenden Service. Bei 2 – 3 Gästen war dies aber auch leicht zu erfüllen. Die Speisen waren frisch und haben, trotz uns fehlender Würze, geschmeckt. Extra nach Baumholder müssen wir dafür nicht fahren.