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Wir wurden mangels Sitzplätzen an einem winzigen Zweiertisch platziert, direkt zwischen zwei Jungfamilien mit extrem lautstarken Kleinkindern und Eltern, die versuchten, mit ihrem Nachwuchs in der Babysprache zu wetteifern. Man konnte sich nur vorgebeugt und brüllend mit dem gegenüber sitzenden Ehepartner verständigen. Das versiegt alsbald.
Zum Glück ist die stetig wirbelnde Chefin, Frau Köster, eine Vollblutgastronomin mit perfektem Blick für alles Wesentliche und gehöriger Initiative. Schon sieben Minuten nach unserer Tischzuweisung beugte sie sich zu mir herunter und raunte mir zu, dass es gleich ruhiger werde und sie uns dann neu positioniere. Die neue Servicekraft Anke (die aus dem letzten Jahr nimmt ihre Babyzeit) ist noch nicht so selbstbewusst und hat noch nicht diese selbstverständliche Gelassenheit ihrer Vorgängerin. Da sie sehr bemüht ist, wird das noch wachsen.
In Erwartung des Kommenden rührten wir unser Amuse Gueule (Weißbrot, Ziegenkäsecreme und Kräutercreme) nicht an und schlürften nur unseren Veuve Cliquot rosé, der schnell und wohl temperiert und in Gesellschaft einer Flasche Magnus-Wasser vor uns stand. Der Tisch war wie immer gut eingedeckt auf einer Packpapierbahn mit Salz von La Chinata. sehr schönem Olivenöl, Balsamico. Pfeffermühle. Die gewaltige Papierrolle für die Tischläufer hängt über dem Durchgang zur Küche. Der Service hängt sich bei Gästewechsel eine passende Menge über den Arm und erledigt das Aufbereiten der Tische so in Rekordzeit. Kompliment für eine gute Planung.
Der Umzug an einen geräumigen Vierertisch wurde eingeleitet.
Da meine Frau auf eine Vorspeise wegen noch leidlich gefüllten Magens verzichtete (ich glaube, ich verdaue einfach schneller), nahm ich das Teuerste von der Karte, schwarze Tomaten mit Büffelmozarella, diversen Schäumen und hausgemachtem Pesto und bekam ein kleines Kunstwerk, das nicht nur gut aussah, sondern auch noch so schmeckte (16,50).
Als Hauptspeise hatten wir das dry aged Rinderkotelett am Knochen und im Fettmantel. Gegrillt bei Hochtemperatur auf medium rare bot dies mit fabelhaften Röstaromen einen Hochgenuss. Am Tisch war ja nun genug Platz für das Tranchieren, das ein Koch für uns erledigte.
Absolut heraus ragend bei Ivo & Co ist die Menge der offenen Weine, eine ganze Din-A4-Seite. Wir nahmen den teuersten eine Rosso di Toskana von Poggio für 9,50/0,2 l und bereuten es nicht.
Ohne Dessert, aber nach Absprache der weiteren Termine verabschiedeten wir uns satt und zufrieden und waren um 138 Euro erleichtert.
Update 1.8.
Diesmal waren wir schon um 17:30 mit völlig leerem Bauch dort - sehr gute Taktik.
Wir erlebten eine völlig verwandelte Anke - wortgewandt, eloquent, lebensfroh - Klasse!
Mangel an Abgeklärtheit ist also nicht das Problem, nur übermäßiger Stress.
Als Vorspeisen nahmen wir Kartoffelsuppe mit Beef-Praline und Hummerravioli.
Beides war sehr gut. Die Suppe war feinst püriert, und die Idee, das Fleisch separat im Knuspermantel und auf ein wenig Kartoffelstampf gegen Wegrollen gesichert zu servieren, ist sehr kreativ.
Meine Hummerravioli waren rosafleischig gefüllt und erinnerten nirgends an Sägemehl. Sie lagen auf einer sehr schmackhaften Soße und verschiedenen bissfesten Gemüsen.
Meine Frau wählte als Hauptgang das Rinderfilet zu 39.-, ich das Entrecote. Wir bekamen zweimal Rinderfilet, absolut perfekt mit tollen Röstaromen und auf den Punkt (medium rare und medium). Für mich war das kein Problem. Etwas magerer schadet mir nicht. Die Pommes frites stellen m.E. die beste Beilage in diesem Resturant dar. Sie sind reichlich bemessen und wie gemalt. Kartoffelgratin braucht noch ein paar Jahre Übung, das Grillgemüse habe ich noch nicht probiert. Als Soßen gibt es eine hausgemachte Barbecue, in diesem Jahr weniger tomatig, eine Pesto-Creme und Kräuterbutter.
Wie üblich leiteten wir mit Champagner ein (Gratien für 9,50) und blieben dann beim bereits für gut befundenen Poggio Rossi di Toscana, diesmal als Flasche für sehr faire 32.-.
Wiederum ein sehr gelungener Abend.
Update 6.8.
Vorspeisen diesmal Rinderconsomme und rohe, marinierte Makrele. Rinderbrühe prima, Makrele gewöhnungsbedürftig. Heute einmal kein Filet für mich, sondern Entrecote, medium rare. Wiederum Spitze.
Nach Küchenreise 5 = unbediingt wieder