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Die Bäckerei Katz mit angegliedertem Café liegt im Windschatten des Dorotheenquartiers und wenn man einen Fensterplatz ergattert hat, kann man staunend auf die gegenüberliegende Häuserfassade und das vorüberziehende Volk blicken. Könnte glatt New York sein. Dabei wirkt die Katz´sche Location herrlich unaufgeregt und unspektakulär, geradezu bodenständig. Der Familienbetrieb – ursprünglich in Asperg beheimatet - werkelt bereits in 5. Generation, mit hohem Qualitätsanspruch und natürlichen, regionalen Zutaten. Das hat sich längst herumgesprochen. Über mangelnde Kundschaft wird sich Katz wohl nicht beklagen.
So kann man sich glücklich schätzen, wenn man noch einen freien Platz an einem der sechs Tische findet. Man sitzt bequem auf Eckbänken oder kommod gepolsterten Sesseln, lediglich die allzu rustikal gestalteten Tische irritieren durch ihre Unebenheit. Blitzeblank sauber ist es überall. Als wir morgens gegen 10 Uhr an einem schnöden Wochentag eintreffen, ist glatt noch ein Tisch mit Ausblick frei. Bestellt wird an der Theke, wo ein multikulturell besetztes Team im Einsatz ist: gut gelaunt, perfekt aufeinander eingestimmt, flink, aber nie gestresst. Fragen können jederzeit kompetent beantwortet werden. Jeder Handgriff sitzt.
Unter den Frühstücksarrangements wählen wir ein Bäckerfrühstück mit Wurst-Käseteller, Backwaren, Marmelade, Honig und inkludiertem Heissgetränk nach Wahl (8,70 Euro), sowie ein üppig belegtes Fladenbrot samt einem Pott Kaffee (5,70 Euro). Beim Kaffee vertraut man den erfahrenen Kaffeeröstern Alessandro Gregorio und Franco Cito aus dem Besigheimer Ortsteil Ottmarsheim. Bei den Backwaren glänzt das Hause Katz vor allem mit Dinkelprodukten und perfekt geschlungenen Brezeln. Sehr angenehm ist, dass wir zum Aufschneiden der sehr reschen, knusprigen Brötchen ein extra Spezialmesser gereicht bekommen. Das Fladenbrot ist sehr reichhaltig mit Tomate, Mozzarella, Kürbiskernpesto und diversem Grünzeug belegt. Wirklich angenehm, dass nichts aus dem opulenten Arrangement trieft (wie sonst oft der Fall). Obwohl mein Herz nicht für Süsses schlägt, kann ich die hausgemachte Erdbeermarmelade aus dem Bäckerfrühstück empfehlen, die zusammen mit einigen Plätzchen ein improvisiertes Dessert abgibt. Schmeckt an diesem eisigen Dezembertag glatt nach Sommer. Nachmittags locken Kaffee-und-Kuchen-Arrangements, hinzu kommen zahlreiche saisonale Aktionsangebote.
Als sehr angenehm habe ich die gut gelaunten, entspannten Servicedamen empfunden, die zugleich für ein strahlendes, allzeit properes Ambiente sorgen. Allerorten herrscht Personalmangel, hier kann man offenbar problemlos die langen täglichen Öffnungszeiten von 7:00 bis 20:00 stemmen (nur Sonntag ist Ruhetag). Und man glaubt sofort dem schwäbischen Slogan: „Mir machet alles selber – und zwar ohne Ausnahme“. Wer sich davon angefixt fühlt, kann sogar an einem der angebotenen Backkurse in Vaihingen oder Pforzheim teilnehmen und dort professionelles Brezelschlingen oder die Herstellung von traditionellen Schneckennudeln erlernen. Wer einfach nur in die Stuttgarter Rosenstrasse kommen möchte, nutzt am besten die Öffis und steigt an der nahen Stadtbahn-Haltestelle Rathaus aus oder kommt von der S-Bahn-Haltestelle Stadtmitte rübergelaufen. Die zentrale Lage prädestiniert diesen Wohlfühlort für eine Pause während einer ausgedienten Shoppingtour, nach einem Museumsbesuch oder einem Termin im Rathaus. Auch Besucher des Weihnachtsmarktes, die dem Rummel entfliehen möchten, sind hier gut aufgehoben.