
Abends ausgehen und was trinken Ausgiebig frühstücken und brunchen Barrierefrei essen Drinnen rauchen dürfen Eine Feier veranstalten Eine Rast machen Einen Ausflug machen Eis essen Essen bestellen Gemeinsam Fußball schauen Gemütlich Kaffee trinken Gesund und vegetarisch essen Günstig satt werden Haute cuisine erleben Lecker essen gehen Mit Freunden essen gehen Mit Kindern ausgehen Nett draußen sitzen Party machen und tanzen Romantisches Candle Light Dinner Schnell mal was essen Sehen und gesehen werden Was neues ausprobieren Zum Geschäftsessen einladen
Frohgemut und hungrig machten wir uns mittags auf den Weg in das kleine Dorf Neuenheerse im Westen der Stadt Bad Driburg, etwa 20 Autominuten von uns entfernt. Ein Parkplatz war schnell gefunden, rund um das Haus findet man eigentlich immer einen.
Den Eingang erreicht man über eine Treppe. Es gibt mehrere Gasträume, die unterschiedlich eingerichtet sind, die Westfalenstube, die westfälische Bierstube, den Festsaal und das eigentliche Restaurant, zu dem wir auch an unseren reservierten Tisch von einer freundlichen Servicedame geführt wurden, das allerdings im Eilschritt durch die anderen Gasträume, die alle voll besetzt waren.
Die hochwertige Speisenkarte aus festem Karton wurde uns schnell gereicht und die Frage nach einem Aperitif sofort gestellt. Und da wir gerne einen Aperol Spritz (4,00 €) vorweg trinken, äußerten wir diesen Wunsch auch sofort.
Der Schwerpunkt der Gerichte liegt hier auf regionalen und saisonalen Köstlichkeiten, ins besondere auf Wildspezialitäten, die das ganze Jahr über angeboten werden und zu denen ich schon viel Positives gehört hatte. Die Familie Ikenmeyer ist mit einem Jagdpächter der Region befreundet und bezieht daher das Wildfleisch frisch aus erster Hand. Hier kann man auch Fleisch von verschiedenem Wild frisch oder tiefgefroren kaufen.
Wir entschieden uns relativ schnell für das dreigängige Sonntagsmenü zum Preis von 17,90 € und äußerten auch den Wunsch nach sehr viel Sauce:
· Klare Steinpilzsuppe
· Hirschkalbsbraten mit Rotweinbirne in Steinpilzsauce, hausgemachter Semmelknödel und Rotkohl
· Dessert
Als der Aperitif gut gekühlt vor uns auf dem Tisch stand, konnten wir unsere Bestellung aufgeben. Als Getränk zum Essen nahm ich als Nicht-Weinfachmännin die Empfehlung der Service-Dame an, einen argentinischen Rotwein, Shiraz Don Tomas, 0,2 l zu 4,50 €, dazu eine kleine Flasche des örtlichen Mineralwassers für 1,60 €. Meine Freundin musste sich als Autofahrerin mit einer Flasche alkoholfreiem Veltins für 2,40 € begnügen.
Und dann? Dann geschah erst mal gar nichts, und das eine ganz lange Weile lang. Kein Gruß aus der Küche, die hatte mein Magenknurren wohl nicht gehört. Die beiden Service-Damen wuselten herum, trugen gut gefüllte Teller, von denen es verführerisch duftete, zu den Nachbartischen, auch zu Gästen, die nach uns bestellt hatten. Das hatte ich mir sooo bei einem mittäglichen Sonntagsmenü, bei dem ja das meiste schon gut vorbereitet ist, nicht vorgestellt. Zumindest die Suppe hätte deutlich schneller kommen können, wenn es denn schon keinen Gruß aus der Küche gab.
Auf meine Nachfrage beim Service, ob man unsere Bestellung möglicherweise vergessen habe, eilte die Dame nach einer Entschuldigung in die Küche (sagte sie jedenfalls). Dennoch dauerte es weitere etliche Minuten, bis die klare Steinpilzsuppe
endlich vor uns stand.
Und die war sehr heiß, roch sehr gut und schmeckte einfach köstlich, deutlich nach Pilz und nicht nur nach Brühe, verfeinert mit Zwiebeln und frischen Kräutern, genau nach unserem Geschmack, aber leider ohne ein Stück Brot dazu. Sehr später, aber sehr guter Einstieg in das Menü.
Nach jetzt passender Wartezeit wurde das Hauptgericht aufgetragen, reichlich Fleisch vom Kalbshirschrücken und wie gewünscht in reichlich Sauce. Ich bin ein großer Saucenliebhaber, also wird diese immer zuerst probiert: Außerordentlich lecker, von angenehmer Konsistenz, hervorragend gewürzt, die hätte ich ohne alles andere komplett weglöffeln können. Der Semmelknödel genau richtig, nicht zu fest, nicht zu weich, geschmacklich perfekt, die Sauce blieb sehr gut daran haften, und der Knödel war ganz eindeutig hausgemacht, so wie sie auch von meiner Mutter fabriziert wurden. Das gleiche gilt für den Rotkohl, ohne großen Schnickschnack einfach nach Rotkohl schmeckend, noch leicht knackig und nicht vermatscht oder verkocht. Und das Fleisch? Eine reichliche Portion, qualitativ und geschmacklich sicher sehr gut, zwar nicht zäh, aber doch schon komplett durchgegart und daher recht trocken. Sehr schade! Ich vermute mal, dass dieser Zustand dem langen Nachgaren in welchem Wärmebereich auch immer geschuldet war.
Den mir empfohlenen argentinischen Shiraz-Rotwein zum Essen habe ich zwar getrunken, er schmeckte auch recht fruchtig, aber er war mir dann doch etwas zu tanninlastig. Ich bin keine große Weinkennerin, aber dadurch habe ich immerhin eins dazu gelernt. Dieser Wein ist nicht für mich bestimmt!
Das Dessert, ein Glas mit Roter Grütze und eines mit einer leichten Quarkcreme waren in Ordnung, aber nichts Besonderes.
Trotz der erwähnten Abstriche hat es uns hier gut gefallen und ich werde bald wieder hier sein, denn eine andere Freundin hat schon für Karfreitag einen Tisch bestellt, weil es dann bei Ikenmeyers hier in unserer ländlich-sittlich-katholischen Region überwiegend Fisch in verschiedenen Variationen und Menüs gibt. Ich bin gespannt!