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Ein kurzes Fazit vorab: Wir gehen immer noch regelmäßig dort essen und es ist nach wie vor durchweg sehr gut. Ich esse eigentlich fast immer Pizza, meine Freundin fast immer Nudeln. Vor allem die Pizza finde ich dort überragend.
Am Freitagabend war es nun mal wieder soweit. Nach einem Besuch der Therme in Bad Staffelstein (welche übrigens schon des Öfteren zu der Schönsten Bayerns gekürt wurde und somit sicherlich auch zu den schönsten in ganz Deutschland gehört - ein Besuch ist also absolut empfehlenswert) hatten wir auf 20 Uhr einen Tisch im "Bei Manu" reserviert. Wir hatten am Telefon explizit um einen Tisch mit Blick auf den Holzsteinofen, in dem die Pizzen gebacken werden, gebeten. Dies stellte auch kein Problem dar.
Eigene Parkplätze besitzt das "Bei Manu" aufgrund der innerstädtischen Lage wenige und heute haben wir zum ersten Mal keinen Parkplatz in der näheren Umgebung bekommen. Wir mussten unseren Pkw auf dem Parkplatz der etwa 400 Meter entfernten Kirche abstellen.
Im Ristorante angekommen steuerten wir direkt auf den Tresen zu und fragten nach unserem Tisch. Gott sei Dank hatten wir reserviert, denn es waren sowohl alle Tische im Freien als auch im Inneren besetzt oder reserviert. Und das um 20:15 Uhr.
Schnell wurden uns die Karten gereicht.
Was uns sofort auffiel: Die alten Speisekarten mit Logo der Brauerei "Weismainer" auf Einband und jeder einzelnen Seite wurden durch neue, schickere Speisekarten ersetzt.
Die Preise sind im Vergleich zu 2015 um 50 Cent für Speisen und um 30 Cent für Getränke gestiegen.
Zwei Gläser Fanta, 0,4 Liter, kosteten uns jeweils 2,80 Euro.
Eine Pizza sollte es heute für mich nicht werden, denn wir entschieden uns beide für "Tris di Pasta" zum Preis von 10,50 Euro. Dieses Gericht kann man erst ab zwei Personen wählen. Hierbei kann man drei verschiedene Pastagerichte aus der Speisekarte auswählen. Wie wir feststellen mussten ist es dabei nicht möglich, überbackene Nudelgerichte zu wählen.
Laut der für uns zuständigen Bedienung - eine sehr freundliche und aufmerksame Blondine mittleren Alters - wäre das nämlich möglich. Daraufhin tätigten wir auch unsere Bestellung, die ein "al forno"-Gericht beinhaltete. Kurze Zeit später kehrte die Bedienung wieder zurück und teilte uns mit, dass dies doch nicht möglich sei. Schade.
Deshalb mussten wir umbestellen und entschieden uns schlussendlich für:
- Spaghetti ai "Frutti di mare" mit Meeresfrüchten in einer leichten Tomatensoße (Preis pro Portion laut Karte 10,50 Euro)
- Penne al Pistacchio mit Speck, Zwiebeln, Pistazien, Sahnesoße & Parmesan (Preis pro Portion laut Karte 10,20 Euro)
- Tortellini oder Rigatoni Prosciutto e Panna mit Schinken & Sahnesoße (Preis pro Portion laut Karte 8,20 Euro)
Nach etwa einer halben Stunde wurden uns unsere Speisen serviert. Jeder von uns zweien erhielt einen Teller, auf dem sich jeweils eine ordentliche Portion obig genannter Pastagerichte befand. Ich schätze, dass jede Einzelportion für sich genommen eine halbe Portion der regulären Portion darstellt. Insgesamt wartete also eine riesige Menge Pasta auf uns.
Nachdem ich erstmal alle drei Nudelgerichte probiert hatte, begann ich in der Mitte des Tellers mit den Spaghetti Frutti di Mare. Für mich die beste Kreation auf dem Teller. Die Spaghetti hatten noch einen herrlichen Biss und die Soße war wunderschön fruchtig und mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Frühlingszwiebeln perfekt gewürzt. Die Meeresfrüchte waren ebenfalls wohlschmeckend. Neben einer Miesmuschel befanden sich das Innere mehrerer anderer Muscheln, Tintenfischringe, ganze kleine Tintenfische und kleine Garnelen auf dem Teller. Laut meiner Freundin, die häufiger Spaghetti Frutti di Mare isst, waren es eine der besten - wenn nicht sogar die besten Spaghetti Frutti di Mare - die sie je gegessen hat.
Danach vergnügte ich mich mit den Penne al Pistacchio. Penne in Sahnesoße mit Zwiebeln und kleinen, dünnen und rohen Scheiben Speck. Und natürlich gehackten Pistazien. Eine stimmige Kombination. Nicht umsonst war das das Lieblingsgericht im "Bei Manu" - bis es durch die Spaghetti Frutti di Mare abgelöst wurde.
Nicht ganz so hunderprozentig überzeugt waren wir von den Tortellini Prosciutto e Panna mit Schinken & Sahnesoße. Diese hatten wir schon einmal dort gegessen und waren sehr zufrieden. Dieses Mal fehlte uns etwas der Pep, da sie etwas fad und langweilig schmeckten. Insgesamt aber immer noch ein ordentliches Gericht.
Aber eben - vor allem im Vergleich zu den überragenden anderen beiden Gerichten - die schwächste Komposition auf dem Teller.
Zusammenfassend: Zwei hervorragende und ein solides Pastagericht, eine riesige Portion (ich war danach mehr als gesättigt und meine Freundin lies sich den Großteil der Tortellini einpacken) und das zum Preis von 10,50 Euro.
Weshalb vergeben wir aber in der Gesamtwertung trotzdem nur vier Sterne?
Dies hat mit dem gestrigen Abend nichts zu tun, sondern resultiert aus zwei Ereignissen in der jüngsten Vergangenheit.
Beim ersten Ereignis aß ich eine Pizza Don Vincenzo (mit Tomatensoße, Mozzarella, Schinken, scharfe Salami, frischen Champignons, Knoblauch, Peperoni und Zwiebeln, zum Preis von 9,50 Euro). Die Pizza schmeckte wieder einmal vorzüglich. Lediglich spürte ich kurz vorm Verlassen des Lokals ein leichtes Drücken in der Magengegend. Dies steigerte sich während der Heimfahrt derartig, dass ich rechts ranfahren und meiner Freundin den Fahrersitz überlassen musste. Ich hatte mittlerweile so starke Bauchkrämpfe, dass ich nicht mehr in der Lage war, Auto zu fahren. Nach etwa zehn Minuten wurden die Schmerzen schwächer bis sie dann relativ schnell wieder komplett verschwunden waren.
Wir hatten damals komischerweise nicht den Verdacht, dass das von der Pizza kommen könnte und verschwendeten keinen Gedanken mehr daran.
Bis mich am nächsten Tag meine Cousine anschrieb, welche wir am Vorabend mit ihrem Lebensgefährten und ihrer kleinen Tochter zufälligerweise im "Bei Manu" getroffen haben. Sie teilte mir mit, dass sie und ihr Lebensgefährte nachts heftige Bauchschmerzen bekamen und sie sich beide übergeben mussten. Beide aßen Pizza, die Tochter Spaghetti. Die Tochter hatte, ebenso wie meine Freundin, welche ebenfalls Pasta verspeiste, keine gesundheitlichen Probleme. Sie fragte mich, wie es mir und meiner Freundin nach dem Essen ergangen ist.
Daraufhin schrieb ich dem "Bei Manu" eine E-Mail. Ich holte weit aus und schrieb freundlich unter anderem, dass wir Stammgäste sind und immer sehr zufrieden waren. Dann berichtete ich von unserem Negativerlebnis am Vorabend und fragte, woran das gelegen haben könnte und ob weitere Gäste über gesundheitliche Probleme geklagt hätten. Zwei Tage bekam ich eine kurze, aber sehr bestimmte Antwort. Diese lautete sinngemäß: "Nein, Sie sind der einzige. Unser Team hat am Abend selbst Pizza gegessen und denen ging es gut. An unserem Essen lag es also nicht." Keine Anrede, kein "mit freundlichen Grüßen" oder Ähnliches.
Ich fand es etwas schade, dass ich so kurz abgespeist wurde. Ich meine, ich wollte ja keine Einladung zu einem kostenlosen Essen oder dergleichen. Ich wollte nur wissen, woran unsere gesundheitlichen Probleme gelegen haben könnte.
Danach hatten wir uns vorgenommen, die nächste Zeit nicht mehr dort essen zu gehen. Nach einem halben Jahr wurde die Lust auf Pizza und Pasta von unserem Stammitaliener aber so groß, dass wir unseren Vorsatz brachen.
Das zweite Erlebnis ist erst wenige Wochen her. Wir wollten spontan im "Bei Manu" noch etwas essen. Vor dem Lokal waren alle Tische besetzt. Wir liefen ins Lokal - an einigen geschäftigen Bedienungen vorbei -, durchschritten den ersten Teil des langen Raumes und blickten auf Höhe des Tresens in den hinteren Teil, da sich dort für gewöhnlich die gemütlicheren Tische befinden. Der hinter dem Tresen stehende Chef rief uns ein lautes und schroffes "hinten ist zu" entgegen, zapfte weiter Bier und würdigte uns keines Blickes mehr. Kein "Hallo, der hinteren Teil ist heute geschlossen, aber suchen Sie sich doch vorne einen freien Tisch aus" oder "Guten Abend, was kann ich für Sie tun? Haben Sie reserviert?".
Nachdem wir ein paar Sekunden unbeachtet herumstanden und eine Bedienung direkt an uns vorbei lief, uns aber auch nicht ansprach, haben wir uns entschlossen zu gehen und sind in den "Am Stadtturm" ein paar Straßen weiter.
Stünden diesen zwei Negativerlebnissen nicht ungefähr 15 Jahre voller Zufriedenheit gegenüber, würden wir dieses Ristorante wohl nicht mehr aufsuchen.
Aber wie gesagt, diesen zwei schwachen Tage stehen viele starke gegenüber. Das Gesamtbild beeinträchtigen sie dennoch etwas.