"Ooops we did it again…."
Geschrieben am 16.10.2016 2016-10-16 | Aktualisiert am 16.10.2016
"Das war mal was oder was war das?"
Geschrieben am 20.08.2016 2016-08-20
"Licht und Schatten oder mitunter auch drüber und drunter"
Geschrieben am 18.05.2016 2016-05-18 | Aktualisiert am 19.05.2016
"Beliebter Treffpunkt"
Geschrieben am 13.03.2016 2016-03-13
Ausnehmend positiv war diese leider nicht.
Allerdings hat das Haus eine klasse Terrasse und eine schöne Lage und zur vorgenannten Zeit war der Betreiber ja auch noch recht neu.
Es war Sommer. Nein, nicht das erste Mal im Leben, aber es war damals eine starke Überfüllung der Terrasse und eine hilf- und sprachlose Bedienung zugegen.
Das Fazit damals war jedenfalls nicht sehr vorteilhaft. Aber ein erneuter Versuch wurde angekündigt.
Lange hatte ich mich darum gedrückt aber eine gute Freundin ging zwischendurch immer wieder gerne dorthin und meinte, daß es recht anständig geworden wäre.
Jetzt ist dazu natürlich anzumerken, daß es der Freundin recht und billig ist wenn sie sich in schöner Lage gut unterhält. Da ist etwas rel. schnell „anständig“.
Wie dem auch sei, wir versuchten es noch mal. Schließlich wird das Haus auch im Gutscheinbuch geführt und somit dürfte im Nichtgefallenfall wenigstens die Rechnung überschaubar bleiben.
Der Sommer war vorbei und der Herbst hatte Einzug gehalten. So fiel natürlich auch die Terrasse aus. Vereinsheimsaalcharakter war angesagt. Das wurde zwar leidlich aber gerade noch akzeptabel kaschiert. Ich bin geneigt zu sagen, daß es fast schon nett war und das Beste daraus gemacht wurde was im Rahmen der Möglichkeiten lag. Das hatte ich deutlich trostloser in Erinnerung.
Den Stammtisch an der Seite zierte eines meiner Lieblingsschilder mit dem Spruch: Dohoggaddiadieällaweildohoggad. Für des Schwäbischen nicht ganz so mächtige Mitbürger: Hier (do) sitzen (hoggad) jene (dia) welche (dia) immer (ällaweil) hier (do) sitzen (hoggad).
Der Saalcharakter blieb aber die Tische waren nett hergerichtet. Weißes Tischtuch mit blaugrauem Läufer. Darauf Pfeffer- und Salzmühle, Balsamicoessig, Olivenöl
und ein (künstliches) Blumengesteck. Einigermaßen hochwertige Papierservietten gesellten sich noch dazu.
Und eben wir.
Wir setzten uns an einen Tisch der uns vom freundlichen Kellner nach der Begrüßung zur Wahl gelassen wurde.
Allzuviel war noch nicht los. Allerdings war der Raum auch herzlich groß und im offenen Saal saß schon eine ganze Tafel.
Die Karten in beliebter und verbreiteter Gestaltung kamen umgehend an den Tisch. Ebenso umgehend die Getränkeabfrage. In dem Moment kein Problem für uns. Meiner Liebsten treu in die Augen geschaut und die Bestellung eines Weizens (0,5l zu 2,80) für mich war platziert. Es folgte noch ein Spezi (0,4l zu 2,30) für Madame.
Beim nächsten Erscheinen des Herrn gaben wir unsere sonstigen Wünsche ab.
Als da waren:
Insalata Fantasia (6,50)
Tortellini al Forno (8.-)
Und wie meine Pizza hieß weiß ich nicht mehr. Wir hatten das Gutscheinbuch dabei und von daher fand sie nicht auf die Rechnung. Sie beherbergte zumindest Salami und eine Extraportion Käse.
Nach nicht langer Zeit trudelte dann der Insalata mitsamt zweier Extrateller ein.Insalata Fantasia
Besonders viel Fantasia brauchte man nicht um ihn als Salat zu erkennen. Besonders viel Fantasie hatte aber augenscheinlich auch die Küche nicht.
Ein gewöhnlicher Eisbergsalat war von 4 Schinkenröllchen umgeben und gekrönt von etwas Käseraspel. Darüber ein Schwung Balsamicocreme. Das war’s. Das war’s aber wirklich. Er war nicht mal angemacht. Tiefschlagalarm! Die auf dem Tisch bereit gestellten Gewürze und Flüssigkeiten wurden beherzt eingesetzt.
Jetzt waren Sechsfuffzig ja nicht besonders viel beim Italiener. Da werden oft mehr aufgerufen. Zuallermeist wird dann aber auch mehr geboten. Für den überschaubaren Wareneinsatz (vielleicht 1,50) und die brachiale Geschmackszurückhaltung ein wahrlich ordentlicher Faktor.
Ok, ein paar Pizzabrötchen waren noch dabei.Pizzabrötchen
Diese waren sogar ganz nett und schön fluffig-knusprig.
Dummerweise fragte der Kellner beim Abräumen des Salates nach ob es geschmeckt habe. Meine Gegenfrage was an einem nicht angemachten Salat denn so schmecken solle blieb er schuldig und verwies auf die Menagerie.
Die Tortellini kamen heiß, sogar sehr heiß an den Tisch. Quasi frisch. So frisch, daß sie noch blubberten und nette Kontrapunkte auf dem Tablett und der Tischdecke setzten.Tortellini al Forno
Spannender wurde es aber nimmer. Sie wurden als ganz nett beschrieben und aber auch mit dem Attribut Allerweltstortellini beschieden. Nicht schlecht aber auch nicht sonderlich interessant. Schlecht war allerdings in zunehmendem Maße die sich sammelnde Fettbrühe die meiner Frau mit der Zeit so zuwider wurde, daß sie die Tortellini nach 3/5 nicht mehr weiter essen mochte.
Bleibt noch die Pizza.Pizza Dingenskirchen
Oh, der Käse obendrüber. Ok. Kann gut gehen und klappte hier auch. Gerne wird er bei solchen Aktionen auch mal sehr knusprig. Hier aber nicht. Der Rand, wie schon bei den Pizzabrötchen nett luftig (fluffig) mit leichter Knusprigkeit. Schön. Der Teig an sich aber recht flach gewürzt. So irgendwie nichtssagend. Das hatte bei den Pizzabrötchen wohl darüber gestreute Würze kaschiert.
Schade. Rand kann man weglassen. Auf in die Mitte! Und dort war auch einiges schon tot. Kein Sugo, das mitgerissen hätte und der Käse hatte auch herzlich wenig Aroma. Zur Bestellung geordertes „scharf“ kam aber mitsamt der Pizza in Form eines Chiliöles an den Tisch.schön scharf
Dies hatte wenigstens Muskeln.
So ritt ich zwar weiterhin ein totes Pferd aber es war wenigstens heißblütig.
Auch hier war nach 2/3 die Lust vergangen und
ich stieg abes war nichts mehr mit weiteressen weil es eben Spaß macht.Nun, wir waren satt, beglichen die Rechnung und fragten uns bei der Heimfahrt was wir davon halten sollten. Das Haus lebt sicherlich auch vom Verein und im Sommer von der schönen Terrasse und der feinen Lage.
Ob mein Einwand mit dem Salat beim Kellner (laut Bon: Chef) einen Denkprozess in Gang gesetzt hat werden wir vermutlich nie herausfinden.