"Für die Lage überraschend günstig, aber der Teufel steckt im Detail"
Geschrieben am 21.01.2018 2018-01-21
"Restaurant im Musicalcenter"
Geschrieben am 21.01.2018 2018-01-21
"Leckeres Sushi, aber lädt nicht zu langem Verweilen ein"
Geschrieben am 17.01.2018 2018-01-17
"Gemütlich, lecker, aber recht kleine Portionen"
Geschrieben am 17.01.2018 2018-01-17
"Gutes Lokal mit unverständlicher Geschäftspolitik"
Geschrieben am 13.01.2018 2018-01-13
Montag: | 09:00 - 03:00 Uhr |
Dienstag: | 09:00 - 03:00 Uhr |
Mittwoch: | 09:00 - 03:00 Uhr |
Donnerstag: | 09:00 - 03:00 Uhr |
Freitag: | 09:00 - 05:00 Uhr |
Samstag: | 09:00 - 05:00 Uhr |
Sonntag: | 09:00 - 03:00 Uhr |
"Lecker! Super freundliche Leute! Einzigartig in Stuttgart"
Geschrieben am 16.12.2017 2017-12-16
"Gemütlich und qualitativ gut!"
Geschrieben am 14.12.2017 2017-12-14
Allerdings gilt nach wie vor: Nach Weihnachten ist vor Weihnachten.
Und da vor Weihnachten terminlich genau so wenig Platz für Feiern oder Treffen ist, wie nach Weihnachten, ist Letzteres doch ein genauso guter Zeitpunkt.
So war es auch bei unserer Gruppenfeier von der Firma.
Vor Weihnachten waren ein paar Kollegen noch in China um die (Firmen-) Welt zu retten und so wurde es einfach eine Jahresauftaktfeier.
Welchen Namen das Kind hatte war letztlich egal.
In der Entwicklung eines mittelständischen Weltmarktführers (neudeutsch: hidden champion) tätig, war es in der zweigeteilten Abendveranstaltung natürlich fast schon logisch auch mal einen sogenannten „Escape-room“ zu besuchen. Und das dann gleich im Parallelflug als „Battle“. Also zwei Teams in zwei identischen Räumen.
Kurzum, es hatte Spaß gemacht und beide Gruppen absolvierten den jeweiligen Raum in Rekordzeit.
Wer anderes behauptet bewegt sich gefährlich im Bereich „fake news“ bzw. „alternative facts“.
Nachdem dieses Event erfolgreich abgehakt war ging es äußerst durstig zum nächsten Treffpunkt.
Daß Kopfarbeit mit Kollegen derart durstig machen kann, klingt auf den ersten Blick zwar verwunderlich, wenn man aber bedenkt, daß die Kleinverbrennungsmotoren die wir ebenfalls entwickeln, längst in der 5-10%-Ethanol-Liga angekommen sind, dürfte unser Verlangen danach nicht mehr gar so absonderlich wirken.
Furtztrocken passierten wir allerlei verlockende schnelle Einkehren auf ein Rennbier und begaben uns schnurstracks in Richtung Schönbuch-Bräuhaus. Zwischendrein wurde noch erwogen im „Palast der Republik“ (Sturtzbier der gehobenen Sandlerliga) ein Zwischenstelldichein zu geben, aber dem war aufgrund der dort herrschenden Dunkelheit in dem Pavillon (der Letzte muß wohl auf den Lichtschalter gefallen sein) schnell ein Riegel vorgeschoben.
„Na die werden doch wohl schon für uns Platz haben“, war die Hoffnung auf eine verfrühte Einkehr im Schönbuch-Bräuhaus.
Und dem war auch so.
Das Haus gastiert im „Hinterhof“ des ehemaligen Bahnhofes. Nein nicht das S21-Teil und der Bonatzbau um den es gerade tagesaktuell geht. Der alte Bahnhof ging bis 1922 bis an den Königsbau an der Bolzstraße. Das Portal zeugt noch heute davon.
Eine große Halle empfing uns mitsamt einheitlich gekleideter Bedieneriche welche allesamt sehr emsig unterwegs waren. Kurzer Blick in’s heilige Buch und uns wurde ein Tisch….. ähm … eher ein Versuch einer Bierbank, inmitten der großen Walhalla Schönbucher Braukunst zugeteilt.
Jau, groß war diese Gedenkstätte gepflegter Hopfensmoothies.
Vom freundlich-distanzierten Kellner (lt. Schildchen Tom) wurde unsere Tischgarnitur zurecht gerückt. Nach dem Motto
6 war’n geladen, 12 sind gekommen,
gieß’ Wasser in d’ Supp’,
heiß alle willkommen.
Jo, da waren deren 12 angekündigt, 11 kamen und es wurde uns eine Garnitur für gerade mal knappe 10 Personen angeboten. Doch Hänschen Dämpflein in manchen Gässlein schaltete schnell und bot noch einen Stuhl an der Stirnseite an. In diesem durchgetakteten Saal schon etwas leicht hinderlich.
Letztlich wurden es an beiden Stirnseiten jeweils ein Extra-Stuhl.
So wurden also beide Gassen zur Linken und zur Rechten zum Stuhl-Gang. Nebst Verschieben der Bänke und des Tisches mal in die eine und dann noch in die andere Richtung um einige Zentimeter war es dann doch ein fast schon sportlicher Auftakt.
Dem kamen dann die umgehend bestellten und äußerst schnell gelieferten Biere prächtig zupass. Und so manch Glas entpuppte sich mit (mehr als einem) Loch. So schnell waren sie leer. Es war ja aber auch ausgesprochen lecker. Mein Schönbucher Hefeweizen hell (0,5l zu 3,90) war ebenfalls eine äußerst süffige Hopfenkaltschale.
Dann war TomTom alsbald wieder da und notierte die Essenswünsche welche von den spärlich an Zahl, in einem Ständer steckenden, Faltkartonblätter von uns abgescannt wurden.
Zuvor schon im Netz vorgeschaut hatte ich den einen oder anderen Favoriten, aber durch Bewertungen in ebendiesem Netz war ich noch unschlüssig. Eine extra Burgerkarte gefiel mir dann am Tisch recht gut und ich orderte den
Big Brauhaus Cheese Burger
„Der Brauhaus Klassiker mit Eisbergsalat, Tomate, Essiggurke, Jalapeños, Gouda-Käse und Burgersoße“
in klein, also mit 150g-Pattie, zu 9,10€.
Es gab ihn auch mit 250g-Pattie aber da mich die frittierten Zwiebelringe (Preis nicht mehr gewahr, so um die 4€) mit einer Aioli interessierten nahm ich davon Abstand.
Allgemein beherbergte die Karte über die Burger hinaus allerhand „Klassiker“ der schwäbischen aber auch gutbürgerlichen Küche.
Zweisprachig, wie die Karte war, war es natürlich interessant die Übersetzungen zu lesen. Lustig die Variante bei den Maultaschen. Swabian ravioli. Das Grinsen wurde breiter, bezeichnen wir in der Firma doch gerne Ravioli als italienische Minimaultaschen.
Die Kollegen bestellten querbeet und es tat sich alsbald eine gewisse Ungelenkigkeit der Küche auf.
„Börger A mit dem Bun vom Börger B“, oder „Gericht C aber statt Beilage D bitte die Beilage E“. Waren manch Wunsch am Tisch.
Tommieboy versprach in der Küche nachzufragen.
Ernüchternde Antwort: „geht nicht, da käme zu viel durcheinander“.
Oha. Stehen in der Küche womöglich gar kein Koch/Köche mitsamt Mannschaft sondern nur Erhitzer? Von der anderen Straßenseite grüßt ja schließlich Vapiano.
Derweil wir unsere Erfahrungen austauschten und sonstigen Gesprächen versuchten zu lauschen war dann Major Tom an anderen Tischen, bediente, räumte ab und deckte in aller Seelenruhe auf seiner Mission durch das „All“ wieder ein.
Leere Gläser am Tisch wurden erstmal nicht bemerkt.
Wir wurden nicht bemerkt wie wir versuchten auf unseren Notstand aufmerksam zu machen.
Erst fast körperliche Intervention ließ ihn aufschrecken und umgehend reagieren.
Später klappte dies dann allerdings zunehmend besser.
Die Essen kamen relativ zügig (das hatte schon irgendwie System) von verschiedenen Bedienerichen. Und der Tisch war ruckzuck zu klein. Meine Zwiebelringe wurden gebracht und der Börger (nach ca. 2 weiteren Minuten) wurde hartnäckig versucht an den Platz neben mir zu liefern.
Ich liebe es wenn der Tisch keinen Platz bietet. Wird es doch so erst so recht ungemütlich beim Essen.
Ok, pragmatisch wurde dann der Börger zu den Zwieblies transferiert und der übrige Teller entsorgt.
Ich hatte zuvor noch nie frittierte Zwiebelringe in Panade gegessen und weiß nun was mir nie wirklich gefehlt hatte.
Nein, es war nicht schlecht. Es waren sogar Spuren von Zwiebeln (auf der Zutatenliste) auszumachen. Leicht süße Panade in ein leicht süßes und recht majolastiges Aioli getunkt kann schon schmecken. Tat es auch. Nur nach dem dritten Ring war ich soweit bedient.
Genug Erfahrung gesammelt. Was macht der Börger?
Nun, der stand da mal vor mir und hatte so irgendwie überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem wunderhübschen Bild in der Karte.
Und, noch besser: der Zahnstocher fehlte. So durfte ich das Teil schön in die zusehends versabbernden Hände nehmen und wurde beim Wechsel mit der Aufnahme von dem einen oder anderen frittierten Zwiebelring recht begierig auf Servietten.
Aber man konnte das hässliche Entlein durchaus essen. Es wurde zwar beim „Genuß“ kein Schwan daraus aber er/es war soweit ok. Irgendwie. Das Bun hatte ich schon so gewollt und war von erwartbarer Luftig- aber auch Teilnahmslosigkeit. Das Pattie war zwar durch aber noch angenehm saftig. Wenngleich es sonst nicht viel mehr konnte. Würze? Habe ich mal gehört davon, soll’s geben.
Der Rest war soweit stimmig aber allgemein durchaus zurückhaltend. Einmal knisterte sogar etwas wie Schärfe am Gaumen. Aha, ein Jalapeno war wohl doch auch dabei gewesen.
So war dies also meine erste Burgerverköstigung in einem, ähm, Restaurant außerhalb der Fastfoodketten und –Stände.
Ich weiß nicht ob es das Udo’s in der Calwer Straße noch gibt, aber die Burger dort waren damals viel geiler. Und das ist/war ein Imbiss.
Es war schon soweit ok, aber ehrlich:
Unterm Strich:
Brauch ich nich
Die Kollegen waren soweit quantitativ mehr als zufrieden mit ihren Essen. Es gab vor jedem Platz einen gut gefüllten Teller.
Eine qualitative Abfrage habe ich nicht gemacht, so, daß diese Frage im Allgemeinen offen bleiben muß.
Ich habe das aber auch aus gutem Grund unterlassen. Ich darf daran erinnern, daß manch Kollege dabei war, welcher schon vor einem Jahr im Calwer-Eck-Brauhaus ohne zu Murren ein bis zu 1cm dickes Wiener Schnitzel gegessen hatte. Noch Fragen? http://www.gastroguide.de/restaurant/159525/calwer-eck-braeu/stuttgart/
Das PLV ist aber, wenn man das „L“ entsprechend gewichtet, für die Lage außerordentlich gut.
Ich schrieb weiter oben, daß wir „versuchten“ Gesprächen zu lauschen.
Das war auf unseren Tisch gemünzt. In dieser Bude war es extremst laut. Unangenehm laut!
Und zu allem Überfluss lief sogar noch Musik vom Band (sorry, bin old school, soll natürlich heißen: aus der Konserve bzw. dem Datenträger).
Hipster oder Coolster oder sonst was sollte man sein. Dann liebt man so was. Und, daß es davon Einige gibt konnten wir an dem Abend sehen. Das Haus war am Schluß brechend voll und Reservierung ist am Wochenende unbedingt vonnöten.
Auch Touries in nicht unerheblicher Zahl fanden sich hier ein.
Fast schon schade, daß sie hier nur beim Bier eine der schönsten Seiten Stuttgarts erleben durften.
Der Rest, ich weiß es ja nicht wirklich, ich bin selten in der Stadt, erscheint mir irgendwie beliebig und systemgastronom.
Nun denn, es war letztlich ein lustiger Abend und hatte auch Spaß gemacht. Die Einkehr war auch nicht schlimm. Ich hätte mir aber lieber eine Heimstatt wie z.B. den Ochs’n Willi gewünscht.
Für mich war das so gegen 22 Uhr dann doch auch wieder ein Escape-room.
Einige Kollegen machten, dem montäglichen Vernehmen nach, anschließend noch die eine oder andere Harald-Juhnke-Gedenkeinkehr an anderer Stelle.
Soll ich noch die Bewertung anhand der Küchenreise machen oder hat sich das nach der Lektüre sowieso erledigt?
Knappe 2
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Lass’ ich mal so stehen.
Ach ja, sorry für die lange Rezi. Es hatte einfach unaufhörlich in den Fingern gejuckt ;-)