"Sehr preisgünstig für die Gegend, aber trotzdem okay!"
Geschrieben am 11.09.2017 2017-09-11
"Eine Pizzeria, deren Konzept offensichtlich aufgeht, und die brummt!"
Geschrieben am 10.09.2017 2017-09-10
"Empfehlenswertes Hotel garni!"
Geschrieben am 08.09.2017 2017-09-08
"Auf der Terrasse mit schönem Blick auf die Berge lässt es sich gut aushalten!"
Geschrieben am 07.09.2017 2017-09-07
"Ein typisch bayerisches Gasthaus, in dem wir uns sehr wohl fühlten!"
Geschrieben am 06.09.2017 2017-09-06 | Aktualisiert am 06.09.2017
Am heutigen total verregneten Freitag waren wir mit dem Bus nach Bad Reichenhall gefahren, um dort ein wenig zu bummeln. Dabei reifte in uns die Erkenntnis, dass wir am wegen der schlechten Wetterprognose unseren Urlaub einen Tag früher beenden und schon am Samstag die Heimreise antreten.
Etwas abseits gelegen im Ortsteil Königssee und von uns durch Zufall zwei Tage vorher nach den ca. 1000 m Abstieg vom Jennerhang runter zum Königssee entdeckt. Beim Betreten der Café-Terrasse war nicht ein Gast anwesend, und so mussten wir nach drinnen gehen und fragen, ob überhaupt Gäste die nicht im Haus logieren bedient werden. Die freundliche Dame, die uns entgegenkam und wohl die Chefin des Hauses war, bejahte dies und so konnten wir draußen Platz nehmen. Es war Nachmittag, und nach der anstrengenden Wanderung gelüstete es die Frauen nach Kaffee und Kuchen. Eine kleine Auswahl von selbstgebackenen Kuchen wurde unseren Damen mündlich offeriert. Die Entscheidung fiel auf den frisch gebackenen Zwetschgendatschi, der später mit 3,- € auf dem Bon abgerechnet wurde, dazu jeweils ein Haferl Kaffee für 2,90 €. Ein schön großes Stück belegte den Teller, dazu noch genügend Sahne. Der Datschi entzückte unsere beiden Begleiterinnen sowohl was den Geschmack als auch die Konsistenz betraf. Der Kaffee ordentlich heiß, wie man es sich wünscht.
Die 0,5 l Helles vom Fass aus der Berchtesgadener Brauerei für den Schönauer Tiefpreis von 3,20 € zischten gut gekühlt durch die Kehlen der Männer.
Da wir von hinten am Haus vorbei auf die Terrasse gelangten, entdeckte ich vorne beim Weggehen einen Schaukasten, in dem etliche warme und kalte Gerichte für die Zeit zwischen 17.30 und 21 Uhr angeboten wurden. Hier lag die Preisgestaltung deutlich unter dem Niveau, das wir bisher in Schönau vorfanden, also behielten wir den Brandtnerhof mal in unserem Hinterkopf.
Für unser letztes Abendessen in Schönau entschieden wir uns dann am Freitagabend für den Brandtnerhof. Da wir für die Rückfahrt noch tanken wollten und es weiter stark regnete, fuhren wir mit dem Auto hin.
Wir betraten gegen 18 Uhr die gute Stube und waren tatsächlich die ersten Gäste. Die Chefin begrüßte uns freundlich, ohne sich anmerken zu lassen, dass sie uns wieder erkannte und überließ uns freie Platzwahl.
Die Speisekarte wurde gereicht und darauf aufmerksam gemacht, dass bei den warmen Gerichten ein Salat inkludiert ist, den man sich aus Glasschüsseln auf einem Tisch vor der Theke selber zusammenstellen kann.
Unsere Getränke waren schnell bestellt: Die Frauen Rotwein aus dem Burgenland (0,25 l, 3,50 €), nichts Herausragendes, aber gut trinkbar zum Essen. Für die Herren das mittlerweile übliche Helle aus Berchtesgaden zum gleichen Preis wie unter der Woche, nämlich 3,20 € für die Halbe. Flott wurden die Getränke serviert und wir konnten dann auch gleich die Essensbestellung aufgeben.
Wir machten es der Küche einfach. Beide Paare bestellten identisch. Die Mädels Schweizer Leckerli, ein Schweinerückensteak mit Käse und Pilzen überbacken, dazu Röstitaler (11,80 €) und die Buben Schweinelendchen mit Pfefferrahmsauce und Pommes.
Nach vollzogener Bestellung machten wir uns direkt auf, um den Salat von der Theke zusammenzustellen. Kleine Schüsseln standen dafür bereit. Ca. acht verschiedene Salate, frisch angemacht, drei verschiedene Dressings zur Auswahl, dazu noch verschiedene geröstete Körner zur Auswahl. Völlig ausreichend und auch noch gut schmeckend.
Während wir uns mit dem Salat beschäftigten füllte sich der Gastraum zusehends mit überwiegend Hausgästen, die Halbpension gebucht hatten. Auch ein paar externe Gäste fanden sich ein, so dass die Chefin, die alleine den Service schmiss, doch viel zu tun hatte. Unaufgeregt und freundlich hatte sie aber alles im Griff. In der Küche werkelten, was ich so gesehen habe, drei Personen. Die Wartezeit aufs Essen war angenehm. Kurz, nachdem wir unseren Salat aufgegessen hatten, wurden schon die Hauptgerichte serviert.
Die Portion für die Mädels war recht groß. Ihr Schweinerückensteak etwas dicker, aber trotzdem zart, darüber gebacken der gehaltvolle Käse mit den Pilzen. Ein Rahmsaucenspiegel verteilte sich rund um das Fleisch. Vier Röstitaler sowie auch eine kleine Salatdeko vervollständigten als Sättigungsbeilage den prall gefüllten Teller. Tapfer trotz Sättigunggefühls kämpften sie bis zum Schluss und ließen nichts mehr auf dem Teller zurück. Ein Indiz dafür, dass es ihnen geschmeckt hat.
Schweizer Leckerli
Die Schweinelendchen für mich und den Schwager hätten auf einem etwas größeren Teller serviert werden müssen. So sah das Ganze auf dem Teller etwas zusammengepfercht aus. Außerdem hatten wir unter Schweinelendchen eine andere Vorstellung als die zwei dünnen Exemplare Fleisch auf dem Teller. Wir vermuteten unisono, dass es sich hierbei auch eher um plattgekloppten Schweinerücken handelte, der durchgebraten war. Vielleicht ist das in der Gegend so üblich. Fakt ist allerdings auch, dass die Pfefferrahmsauce außerordentlich gut war. Angenehme Schärfe, nicht zu viele grüne Pfefferkörner, gelungen würde ich sagen. Okay, den Klecks Sahne hätte ich nicht gebraucht. Die Pommes waren auch zu unserer Zufriedenheit. Nicht zu fettig, gut im Biss, eigentlich genauso wie wir sie mögen.
Schweinelendchen Pfefferrahmsauce
Typischer Gastraum mit Fußboden und Einrichtung typisch wie man es seit den 1980er Jahren kennt. Alles sauber. Tische ordentlich mit Tischdecken versehen. Eine Kerze wurde angezündet, kleine Pfeffer- und Salzmühlen sowie ein kleines Blümchen in einer kleinen Vase vervollständigten das Tischensemble. Die Wände mit Bildern und Fotos voll gepflastert. Die Sitzgelegenheiten bequem, so dass Gemütlichkeit aufkommt.
Gastraum
Zur Toilette muss man in das Kellergeschoss gehen. Eine breite Treppe des Treppenhauses führt nach unten, wo sich dann nagelneue, modernste, picco bello saubere Örtlichkeiten befinden, in denen man sein großes oder kleines Geschäft erledigen kann.
Fazit:
Unseren Zufallstreffer fanden wir okay. Sollten wir wieder einmal an den Königssee kommen, würden wir garantiert dort auch mal wieder einkehren. Wer sich für einen Aufenthalt im Brandtnerhof interessiert, der kann sich auf der ordentlichen Website des Hauses informieren. Für die Rezi musste ich das Haus erst neu auf GG eintragen. Für Leute, die mal etwas weniger Geld in der Gegend ausgeben wollen, als in den meisten anderen Restaurants, durchaus ein Geheimtipp.