Geschrieben am 03.06.2022 2022-06-03| Aktualisiert am
03.06.2022
Besucht am 27.05.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 50 EUR
Etappe Rheinsteig von Kamp Bornhofen nach Sankt Goarshausen. Frau Becker Senior verabschiedete uns in ihrem Hotel mit der nicht gerade schmeichelhaften Bemerkung, dass beste an Sankt Goarshausen wäre die schnelle Passage durch den Ort über die Bundesstraße. Nun muss man ja Lokalpatriotismus als besonnener Mensch entsprechend einordnen, aber ein Kern Wahrheit ist schon dran an der Bemerkung. Von allen Orten rechtsrheinisch zwischen Wiesbaden und Koblenz ist Sankt Goarshausen einer der weniger attraktiven. Aber er ist nun mal ein Etappenort am Rheinsteig, und wenn man nach 20 Kilometern auf und ab das Ortsschild passiert, dann ist man froh, da zu sein, und hat nicht mehr die Kraft noch weiter zu laufen. Die Etappe selber ist für mich die schönste, attraktivste, aber auch anstrengendste auf dem Steig.
Wir hatten im Nassauer Hof ein Zimmer reserviert, mit der festen Absicht, dort wieder im schönen Garten zu speisen. Leider hat der Nassauer Hof seine Gastronomie nach den Lockdowns noch nicht wieder eröffnet. Laut der Betreiberin ist nicht sicher, wann sich das wieder ändern wird, sie findet kein Personal für die Küche. Sehr schade, aber zumindest eine gute Flasche Wein leerten wir noch im zugehörigen Gartenkleinod. Und mit einem Tipp fürs Abendessen wurden wir auch noch versorgt. Angesichts von gutem Wetter an unserem Abend in Sankt Goarshausen empfahl sie uns das Schiffchen als Einkehr. So ging also am frühen Abend durch den Ort vom Nassauer Hof zum Schiffchen.
Zwischen Gasthaus und Bundesstraße liegt ein Biergarten, der durch einen breiten Radweg und Parkplätze so weit von der B42 entfernt ist, dass die Straße nicht allzu sehr stört. Wir hatten einen Tisch telefonisch für draußen vorab reserviert. Das stellte sich als gute Entscheidung heraus, denn etliche spontane Gäste mussten nach uns abgewiesen werden oder sich ins Gasthaus begeben.
Erst einmal ein Bier, die Weinkarte war doch arg limitiert für ein Gasthaus am Mittelrhein. Aus der konnte uns kein Angebot zur Bestellung verlocken. Das Pils kam frisch gezapft an den Tisch zusammen mit einer kleinen Karte. Kurz und knapp, Weinstube eben. Der Vegetarier oder Veganer hätte nun ein Problem.
Neben den Speisen auf den Karten waren an Schiefertafeln im Biergarten noch zwei Wildgericht ausgeschrieben, dass war es dann. Auf Nachfrage bestätigte die junge Frau, die den Service im Biergarten abwickelte, dass der Chef die beiden Wildgerichte selber herstellen würde. Damit war die Entscheidung schon weitgehend getroffen, zwei Vorspeisen wurden aus der Karte geordert und die junge Frau brachte unsere Bestellung in die Küche.
Vorweg für meine Frau eine Suppe, Rinderkraftbrühe mit Markklößchen hatte sie bestellt. Geliefert wie angeboten könnte man auch sagen. Petersilie war noch drauf gekommen auf die Suppe, dann ging sie zu uns. Frau war aber zufrieden sowohl mit Bouillon als auch mit den Klößchen. Für mich eine kalte Vorspeise. Spundekäs mit Brot hatte mich zur Bestellung verlockt. Auch diese eine sehr schlichte Speise. Gut abgeschmeckt war der Frischkäse mit süßem Paprika, dazu klein gewürfelte rohe Zwiebeln, die für mich gut dazu gepasst haben. Das Sauerteig Brot dazu vermutlich nicht selber gebacken, aber frisch. Insgesamt ein schöner, etwas umfangreicherer Appetizer zum inzwischen zweiten Pils. Beim dritten Glas Bier wurden uns unsere Hauptspeisen serviert. Für meine Frau das erste angebotene Wildgericht. Wildbratwürstchen mit Bratkartoffeln hatte sie auserkoren. Die Küche behielt ihre Philosophie von reduziertem optischen Anspruch an die Teller bei. Kartoffeln und Wurst, was sonst! Senf gab es a part noch dazu. Aber die Würstchen schmeckten gut, den benutzte meine Frau nicht. Ich vermutete nach dem Kosten einen hohen Anteil Wildschein in den Würsten, die dem Chef gut gelungen waren, auch beim abschmecken. Für mich das zweite Wildgericht.
Auch Bratkartoffeln, aber mit einer Wildsülze, beziehungsweise zwei Scheiben davon. Bei beiden Gerichten hatte der Chef erfreulich wenig Nitritpökelsalz verwendet, zwar geht das zu Lasten einer grauen Farbe, aber der Geschmack profitiert sehr. Die Sülze lebte von einem sehr gut abgeschmeckten Aspik, in dem viel, vermutlich auch hier, Wildschweinfleisch verarbeitet war. Die Bratkartoffeln auf beiden Tellern waren okay.
Die junge Frau im Service erledigte ihre Arbeit gut im komplett gefüllten Biergarten. Die Speisen brachte eine Kollegin vom Gasthaus in den Biergarten und servierte die. Da gab es bis zum Schluss keinen Grund zum Klagen.
Kurzes Fazit einer kurzen Rezension. So viel gastronomische Auswahl hat Sankt Goarshausen nicht zu bieten, gehoben ist keine davon. Aber auch ein Abend in einer Weinstube (wenn auch mit Bier als Getränk) kann kulinarisch erfreulich enden. Und das tat unser Abend. Ordentliche Vorspeisen und gute Hauptspeisen hatte uns das Schiffchen serviert. Wir kommen bei Gelegenheit gerne wieder. Und bei Preisen von etwas über 10 Euro für die Hauptgerichte gab es beim PLV auch keine Klage von uns.
Etappe Rheinsteig von Kamp Bornhofen nach Sankt Goarshausen. Frau Becker Senior verabschiedete uns in ihrem Hotel mit der nicht gerade schmeichelhaften Bemerkung, dass beste an Sankt Goarshausen wäre die schnelle Passage durch den Ort über die Bundesstraße. Nun muss man ja Lokalpatriotismus als besonnener Mensch entsprechend einordnen, aber ein Kern Wahrheit ist schon dran an der Bemerkung. Von allen Orten rechtsrheinisch zwischen Wiesbaden und Koblenz ist Sankt Goarshausen einer der weniger attraktiven. Aber er ist nun mal ein Etappenort am... mehr lesen
Zum Schiffchen · Weinstube Koch
Zum Schiffchen · Weinstube Koch€-€€€Weinstube06771599426Dolkstr.23, 56346 Sankt Goarshausen
3.5 stars -
"Das war okay" Carsten1972Etappe Rheinsteig von Kamp Bornhofen nach Sankt Goarshausen. Frau Becker Senior verabschiedete uns in ihrem Hotel mit der nicht gerade schmeichelhaften Bemerkung, dass beste an Sankt Goarshausen wäre die schnelle Passage durch den Ort über die Bundesstraße. Nun muss man ja Lokalpatriotismus als besonnener Mensch entsprechend einordnen, aber ein Kern Wahrheit ist schon dran an der Bemerkung. Von allen Orten rechtsrheinisch zwischen Wiesbaden und Koblenz ist Sankt Goarshausen einer der weniger attraktiven. Aber er ist nun mal ein Etappenort am
Geschrieben am 02.05.2018 2018-05-02| Aktualisiert am
02.05.2018
Besucht am 29.04.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 69 EUR
...und ein kleines Paradies erblicken. Das muss sich hier trauen. Das Hotel Nassauer Hof war das Quartier nach der Rheinsteigetappe von Kaub nach Sankt Goarshausen. Diese Etappe darf sich mit Recht Königsetappe nennen, denn was sich dem Wanderer auf etwas mehr als 20 Kilometern und kumulierten 1500 Höhenmetern bietet, ist schon spektakulär. Trotzdem ist man froh am frühen Abend endlich am Ziel zu sein. Der Nassauer Hof war unsere Wahl, weil er ein durch Wanderverband lizensiertes Hotel ist. Der Hotelstandard ist eher einfach, aber ansonsten gab es an unser Quartier nichts zu beanstanden.
In Sachen Abendessen hatten wir dann Glück, eigentlich ist das Restaurant im Nassauer Hof am Sonntagabend geschlossen, und das hatte ich schon sehr bedauert. Aber wir waren am Abend vor dem Brückentag zum ersten Mai im Nassauer Hof und auf Grund der Nachfrage hatte man sich entschlossen, das Restaurant doch zu öffnen.
Darüber war ich froh, denn die Karte ist recht einfach und rustikal gehalten, doch ein Fakt macht richtig Freude, es wird konsequent regional eingekauft. Auf Seite drei der Karte ( http://www.nassauer-hof-loreley.de/wp-content/uploads/2014/10/Speisekarte-2014-20150001.pdf ) gibt es eine ausführliche Darstellung der Zulieferer. Unabhängig vom Anspruch der Küche an die Speisen ist das einfach gut und sehr begrüßenswert!
Wir schauten uns noch ein wenig auf der Goarshausener Rheinpromenade um, dann kehrten wir am Abend zum Abendessen ins Hotel zurück. Ein Schild vor der Tür wies auf den geöffneten Garten hin. Schwester angeschaut, Wetter war wunderbar warm, also draußen essen, bis es vielleicht zu kalt wird. Wir gingen in den Hof und hier erblickten wir das eigentliche Pfund des Nassauer Hof, direkt an der Bahnlinie, aber so wunderschön versteckt, dass diese nicht störte, offenbarte sich ein kleines Paradies.
Die Bahnlinie liegt auf dem Foto links oberhalb, aber durch den Bewuchs bekommt man eigentlich wenig davon mit. In den Zimmer ist der Zuglärm deutlicher vernehmbar. Das war ein wirklich wunderbar gestalteter Ort zum Speisen. Wir suchten uns einen freien Tisch und orderten eine große Flasche Wasser.
Die Karte wurde uns gereicht. Nach dem exotischen Wein in Kaub sollte es jetzt aber ein Riesling sein. Die Wahl fiel wieder auf einen Winzer aus Kaub. Wir orderten sein Meisterstück
Das Weingut Bahles hat sich der Mittelrein Riesling Charta angeschlossen, dass kennt man ja so aus dem Rheingau, hier war mir das unbekannt. In drei Stufen werden die Weine angeboten, das Meisterstück ist der Top Wein.
Dieser Wein war ein wirklich würdiger Vertreter der Mittelrheinrieslinge, unbedingt mal probieren. Zum Wein bestellten wir uns folgende Speisen. Nur für mich eine Vorspeise, Schwester wollte sich ein Dessert gönnen. Den Käse liefert ein Demeterkäsehof zu, siehe Karte und meine Wahl fiel auf Knobbler Caprese, wobei ich nicht weiß, ob der Käse sich Knobbler nennt, aber Caprese, da weiß man, man kriegt was Tomaten. Tomaten waren da, auch der Käse, etwas fester als ein klassischer Mozzarella, aber sehr geschmackvoll. Dazu ein sehr interessanter Krautsalat, der mit Curry, Ingwer und Koriander, ich denke auch noch einem anderen indischen Gewürz abgeschmeckt war. Eine sehr feine Sommervorspeise war das im Resultat. Im Hauptgang für mich ein Gericht aus Lammhack, die Tiere kommen aus der Hangbeweidung am Rhein. Hirtentasche nannte sich das. Kennt man so aus der griechischen Küche. Lammhack gefüllt mit Knoblauch-Käse, dieser wieder aus der Demeterkäserei, sehr würzig angemacht und dann angebraten. Im Resultat eine äußerst schmackhafte Lammhackbulette! Lecker......da verzeih ich dann auch die Pommes. Mit dem selbst gemachten Zaziki war das eine ordentliche Begleitung. Auch meine Schwester blieb beim Demeter-Käse Flammkäse war ihre Wahl. Auch dies ein Rohmilchkäse, hier mariniert in Kräutern und dann angebraten. Sehr ungewöhnlich in seiner Darreichungsform, aber auch sehr lecker. Begleitet nur von einem Salat, hatte meine Schwester noch Bedürfnis nach einem Dessert. Ich musste mich nach dem Pommes-Berg geschlagen geben. So orderte sie Eisdessert Loreley. Walnusseis mit Ahornsirup und beschwipsten Rosinen (eingelegt in Trester), meine Schwester war glücklich mit ihrer Dessertwahl.
Die reine Damentruppe im Service des Hotels Nassauer Hof erledigte ihren Job über den Abend sehr freundlich und zugewandt. Der wunderschöne Gastgarten war über den Abend beeindruckend gut gefüllt und weil es so schön war am Abend des 29. April 2018 blieben alle sehr lang draußen und genossen die Stimmung in diesem wunderschönem Ambiente.
Kann ich also zum Fazit kommen, ein einfaches Hotel, eine einfache Küche, die aber konsequent auf regionale Produkte setzt, dass ist eine gute Mischung nicht nur für den Wanderer auf dem Rheinsteig. Und wenn man im Sommer den wunderschönen Garten genießen kann, wird es quasi unbezahlbar schön!
...und ein kleines Paradies erblicken. Das muss sich hier trauen. Das Hotel Nassauer Hof war das Quartier nach der Rheinsteigetappe von Kaub nach Sankt Goarshausen. Diese Etappe darf sich mit Recht Königsetappe nennen, denn was sich dem Wanderer auf etwas mehr als 20 Kilometern und kumulierten 1500 Höhenmetern bietet, ist schon spektakulär. Trotzdem ist man froh am frühen Abend endlich am Ziel zu sein. Der Nassauer Hof war unsere Wahl, weil er ein durch Wanderverband lizensiertes Hotel ist. Der Hotelstandard ist... mehr lesen
Nassauer Hof Loreley
Nassauer Hof Loreley€-€€€Restaurant, Hotel, Biergarten06771802840Bahnhofstraße 22, 56346 Sankt Goarshausen
4.0 stars -
"Einfach mal durchs Tor schreiten......" Carsten1972...und ein kleines Paradies erblicken. Das muss sich hier trauen. Das Hotel Nassauer Hof war das Quartier nach der Rheinsteigetappe von Kaub nach Sankt Goarshausen. Diese Etappe darf sich mit Recht Königsetappe nennen, denn was sich dem Wanderer auf etwas mehr als 20 Kilometern und kumulierten 1500 Höhenmetern bietet, ist schon spektakulär. Trotzdem ist man froh am frühen Abend endlich am Ziel zu sein. Der Nassauer Hof war unsere Wahl, weil er ein durch Wanderverband lizensiertes Hotel ist. Der Hotelstandard ist
Besucht am 24.06.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 31.1 EUR
Auf einem Plateau oberhalb von St. Goarshausen im Ortsteil Heide gelegen unweit der Loreley .Diese kann man auf einem kurzen Wanderweg von hier aus verkunden ,auf dem kurzen Fußweg dahin ergeben sich immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den Rhein unten im Tal und laden zum verweilen ein.
Außer dem ländlich eingerichtetem Gastraum verfügt das Hotel Christian noch über einen schönen Biergarten mit einer weinberankten Pergola ,die uns auch bei unangenehmer Hitze etwas Schatten spendete.
Offeriert wird hier vorwiegend ein Querschnitt der gut bürgerlichen Küche :
Schnitzel, Steaks,Fischgeriche,.....aber auch vegetarische Leckerbissen,feine Desserts ,Kaffee und Kuchen kann man sich hier auch schmecken lassen.
wir bestellten uns :
Cordon bleu inside out =(Schinken und Käse um Fleisch herum ,nicht gefüllt wie sonst bekannt ) mit Pommes,Preiselbeeren und Salat -lecker, besonders das überaus leckere Salatdressing hatte es mir angetan,leider wollte man mir das Rezept nicht verraten - Famlienrezept -schade
Matjesfilet mit Bratkartoffeln und grünen Bohnen-sehr lecker und auch appetitlich angerichtet ( wie eine Blume wurden die Bohnen gelegt und darauf der Fisch wie eine Blüte drapiert )
zu trinken hatten wir leckere,erfrischende Rhababerschorle und Rieslingtraubensaft - das alles wurde durch einen netten,freundlichen,flotten Service komplettiert.
Das alles zu günstigen 31.10 Euro .
Auf einem Plateau oberhalb von St. Goarshausen im Ortsteil Heide gelegen unweit der Loreley .Diese kann man auf einem kurzen Wanderweg von hier aus verkunden ,auf dem kurzen Fußweg dahin ergeben sich immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den Rhein unten im Tal und laden zum verweilen ein.
Außer dem ländlich eingerichtetem Gastraum verfügt das Hotel Christian noch über einen schönen Biergarten mit einer weinberankten Pergola ,die uns auch bei unangenehmer Hitze etwas Schatten spendete.
Offeriert wird hier vorwiegend ein Querschnitt der gut... mehr lesen
Hotel Christian
Hotel Christian€-€€€Restaurant, Hotel, Biergarten, Ausflugsziel067717220Im Sonnern 1, 56346 Sankt Goarshausen
4.0 stars -
"Hoch über dem Rhein" Maja88Auf einem Plateau oberhalb von St. Goarshausen im Ortsteil Heide gelegen unweit der Loreley .Diese kann man auf einem kurzen Wanderweg von hier aus verkunden ,auf dem kurzen Fußweg dahin ergeben sich immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den Rhein unten im Tal und laden zum verweilen ein.
Außer dem ländlich eingerichtetem Gastraum verfügt das Hotel Christian noch über einen schönen Biergarten mit einer weinberankten Pergola ,die uns auch bei unangenehmer Hitze etwas Schatten spendete.
Offeriert wird hier vorwiegend ein Querschnitt der gut
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Wir hatten im Nassauer Hof ein Zimmer reserviert, mit der festen Absicht, dort wieder im schönen Garten zu speisen. Leider hat der Nassauer Hof seine Gastronomie nach den Lockdowns noch nicht wieder eröffnet. Laut der Betreiberin ist nicht sicher, wann sich das wieder ändern wird, sie findet kein Personal für die Küche. Sehr schade, aber zumindest eine gute Flasche Wein leerten wir noch im zugehörigen Gartenkleinod. Und mit einem Tipp fürs Abendessen wurden wir auch noch versorgt. Angesichts von gutem Wetter an unserem Abend in Sankt Goarshausen empfahl sie uns das Schiffchen als Einkehr. So ging also am frühen Abend durch den Ort vom Nassauer Hof zum Schiffchen.
Zwischen Gasthaus und Bundesstraße liegt ein Biergarten, der durch einen breiten Radweg und Parkplätze so weit von der B42 entfernt ist, dass die Straße nicht allzu sehr stört. Wir hatten einen Tisch telefonisch für draußen vorab reserviert. Das stellte sich als gute Entscheidung heraus, denn etliche spontane Gäste mussten nach uns abgewiesen werden oder sich ins Gasthaus begeben.
Erst einmal ein Bier, die Weinkarte war doch arg limitiert für ein Gasthaus am Mittelrhein. Aus der konnte uns kein Angebot zur Bestellung verlocken. Das Pils kam frisch gezapft an den Tisch zusammen mit einer kleinen Karte. Kurz und knapp, Weinstube eben. Der Vegetarier oder Veganer hätte nun ein Problem.
Neben den Speisen auf den Karten waren an Schiefertafeln im Biergarten noch zwei Wildgericht ausgeschrieben, dass war es dann. Auf Nachfrage bestätigte die junge Frau, die den Service im Biergarten abwickelte, dass der Chef die beiden Wildgerichte selber herstellen würde. Damit war die Entscheidung schon weitgehend getroffen, zwei Vorspeisen wurden aus der Karte geordert und die junge Frau brachte unsere Bestellung in die Küche.
Vorweg für meine Frau eine Suppe, Rinderkraftbrühe mit Markklößchen hatte sie bestellt. Geliefert wie angeboten könnte man auch sagen. Petersilie war noch drauf gekommen auf die Suppe, dann ging sie zu uns. Frau war aber zufrieden sowohl mit Bouillon als auch mit den Klößchen. Für mich eine kalte Vorspeise.
Spundekäs mit Brot hatte mich zur Bestellung verlockt. Auch diese eine sehr schlichte Speise. Gut abgeschmeckt war der Frischkäse mit süßem Paprika, dazu klein gewürfelte rohe Zwiebeln, die für mich gut dazu gepasst haben. Das Sauerteig Brot dazu vermutlich nicht selber gebacken, aber frisch. Insgesamt ein schöner, etwas umfangreicherer Appetizer zum inzwischen zweiten Pils. Beim dritten Glas Bier wurden uns unsere Hauptspeisen serviert. Für meine Frau das erste angebotene Wildgericht.
Wildbratwürstchen mit Bratkartoffeln hatte sie auserkoren. Die Küche behielt ihre Philosophie von reduziertem optischen Anspruch an die Teller bei. Kartoffeln und Wurst, was sonst! Senf gab es a part noch dazu. Aber die Würstchen schmeckten gut, den benutzte meine Frau nicht. Ich vermutete nach dem Kosten einen hohen Anteil Wildschein in den Würsten, die dem Chef gut gelungen waren, auch beim abschmecken. Für mich das zweite Wildgericht.
Auch Bratkartoffeln, aber mit einer Wildsülze, beziehungsweise zwei Scheiben davon. Bei beiden Gerichten hatte der Chef erfreulich wenig Nitritpökelsalz verwendet, zwar geht das zu Lasten einer grauen Farbe, aber der Geschmack profitiert sehr. Die Sülze lebte von einem sehr gut abgeschmeckten Aspik, in dem viel, vermutlich auch hier, Wildschweinfleisch verarbeitet war. Die Bratkartoffeln auf beiden Tellern waren okay.
Die junge Frau im Service erledigte ihre Arbeit gut im komplett gefüllten Biergarten. Die Speisen brachte eine Kollegin vom Gasthaus in den Biergarten und servierte die. Da gab es bis zum Schluss keinen Grund zum Klagen.
Kurzes Fazit einer kurzen Rezension. So viel gastronomische Auswahl hat Sankt Goarshausen nicht zu bieten, gehoben ist keine davon. Aber auch ein Abend in einer Weinstube (wenn auch mit Bier als Getränk) kann kulinarisch erfreulich enden. Und das tat unser Abend. Ordentliche Vorspeisen und gute Hauptspeisen hatte uns das Schiffchen serviert. Wir kommen bei Gelegenheit gerne wieder. Und bei Preisen von etwas über 10 Euro für die Hauptgerichte gab es beim PLV auch keine Klage von uns.