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Die Bahn hatte es geschafft, von Münster bis Mainz etwa 1,25 Stunden Verspätung anzuhäufen und wir nahmen einen der späteren Züge von Mainz ins Nahetal. Zum Glück fahren diese in einem relativen kurzen Takt. Nach einiger "Zuckelei" an der Nahe entlang erreichten wir Kirn. Und per I-Phone Navigation machten wir uns auf, den letzten Kilometer zum Hotel zu Fuss hinter uns zu bringen. Kirn präsentierte sich wie einige andere Orte auf unserer Wanderung mit wenig Charme, sie haben ein großes Strukturproblem im Nahetal, und es stehen etliche Immobilien leer oder zum Verkauf.
Ebenso der erste Eindruck von der Straße hoch zum Hotel etwa 20 Meter über der Straße. Irgendwie ist hier wenig passiert in den letzten 25 Jahren. Ich wappnete mich schon innerlich für eine unerfreuliche Nacht in einem Hotel welches seine besten Jahre hinter sich hat, das erlebt man im Laufe der Wandertouren immer wieder.
Wir stiegen die Auffahrt hoch und hier setzte sich der Eindruck von unten fort. Alles sehr lieblos gestaltet, und alt. So blieb es bis zur Rezeption. Man fragt sich dann, ist die wirtschaftliche Potenz nicht mehr gegeben, den Betrieb auf dem Laufenden zu halten? Sehr schlecht, wenn es so ist. Mich beschlich ein ungutes Gefühl.
Ein klein wenig aufheitern konnte das Zimmer, das war zwar schlicht, aber tip-top sauber und ausreichend geräumig. Das war okay für eine Nacht auf Wanderschaft. Es war inzwischen 19 Uhr und wir bekamen Hunger. Unser allerliebste Petra hatte ja extra für uns in Kirn nach Mal die Kyrburg getestet, nur hatte die kein Erbarmen und verhinderte unseren Besuch mit einer geschlossenen Gesellschaft. Also hatten wir uns entschieden im "Entenfang" genannten Restaurant des Parkhotel zu essen. Das Restaurant wirbt insbesondere für das von einem Koblenzer Rossschlachter bezogene Pferdefleisch und seine Gerichte daraus. Das wollten wir dann probieren.
Im Gastraum wieder diese absolut triste Eindruck, den das gesamte Hotel vermittelte. Stühle und Tische, das war's.......Kantinenatmosphäre.
Die Karten wurden gereicht. Dazu ein Pils als Durstlöscher. Einer der wenigen Punkte an Kirn, die ich gut in Erinnerung habe, ist das sehr passable Pilsener der Kirner Brauerei, dass auch einem Norddeutschen herb genug ist.
Die Karte ist recht kurz, mit 2 Seiten machte sie sogar Hoffnung auf eine einigermaßen anspruchsvolle Küche, die Convinience Produkte auf ein erträgliches Maß reduziert. Und die Frische wurde durch den Umstand verdeutlicht, dass eigentliche alles was wir im ersten Schritt bestellen wollten, nicht mehr verfügbar am Sonntagabend. Der böse Zeitgenosse mag wie ich ganz kurz auf den Gedanken kommen, das vielleicht auch die finanziellen Mittel nicht ausreichen alles vorrätig zu haben.......ich hoffe sehr, dass es der erste Grund war, der uns Zwang sowohl beim Wein wir bei den Gerichten noch mal in Karte zu schauen. Pferdefleisch aus......die erwählten Weine nicht vorrätig. Somit bestellen wir eine hausgemachte Maultaschensuppe und beide das Rumpsteak, medium gewünscht und bestellt. Dazu ein Riesling von einem Weingut aus der Nähe, empfohlen vom Kellner.
Der Wein war eine Gutsqualität aus der Literflasche, allerdings von einem EcoVin zertifizierten WG. Ein allenfalls akzeptabler Schoppenwein allereinfachster Qualitätsstufe. Erträglich kann man ihn nennen.
Die Maultaschensuppe kam.
Die Maultaschen konnten gefallen, die waren selbst angefertigt. Das Brät im Inneren war zu unregelmäßig und grob für ein industrielles Produkt. Die Bouillon war sehr intensiv im Geschmack, ich hege den Verdacht, dass hier ein wenig Pulver zum Geschmack beigetragen hat. Durchwachsen kann man den Eindruck von der Vorspeise nennen.
Rumpsteak mit Pommes und Salat.
Das war ein ordentlicher Hauptgang. Das Rumpsteak war eine ausreichend reifes, gut auf den Punkt gegartes Stück Rindfleisch. Mit ein wenig Salz und Pfeffer schmeckte das akzeptabel. Gut gefallen haben mir die hausgemachten Pommes. Die Kartoffeln waren selbst geschnitten und sehr schmackhaft frittiert, nur mit Salz gewürzt, schmeckten die gut.
Der Salat war ein guter Begleiter zum Rumpsteak. Da gab es nichts zu meckern. Dieser Gang war okay so wie er war.
Zum Ambiente habe ich schon geschrieben, und auch der Service agierte sehr lieblos. Nicht dass er sich Patzer leistete, oder sich daneben benahm, aber auch hier fehlte einfach Herzlichkeit und vermittelte Freude an der Bewirtung.
Fazit zur Hotel- und Küchenleistung: Das Restaurant Entenfang sowie das Parkhotel Kirn sollte ein bisschen Anstrengung in seine Gesamtperformance investieren. Das ist alles ein wenig zu lieblos um wieder zu kehren. Gut für eine Nacht ohne großen Ärger, aber kein Gründe, wieder dorthin zu fahren.