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Bei meinem ersten Besuch war mein Eindruck vom Restaurant betreffend Speisen und Service zwiespältig, high- und low lights wechselten sich ab. Unterm Strich aber war es keineswegs so, dass ich gesagt hätte: nicht nochmal. Nur es wurden Erwartungen geweckt, die teils nicht oder nur teilweise erfüllt wurden. Wie immer äußerste ich damals meine Meinung zu den suboptimalen Punkten. Es ist aber klar eine Sache in welche „meiner“ Kategorien ich das jeweilige Restaurant einordne – dementsprechend sind eben meine Erwartungen. Genug davon.
Da es zum Zeitpunkt des Aufenthaltes Ferienzeit, reservierte ich an der Rezeption – beim sehr freundlichen Personal bei Ankunft einen Tisch. Meine Wunschzeit 19:00 wurde, nach kurzer Rückfrage im Restaurant bestätig.
Beim Eintreffen wurde ich sehr freundlich begrüßt, gefragt, ob ich reserviert hätte. Das Restaurant war schon sehr gut besucht. Anschließend begleitete man mich zu meinen Tisch, einem kleinen Zweier – mit Stuhl und Teil einer Bank. Das Ambiente ist ein Mix aus sachlich-klassischer Einrichtung. Die Tische sind sauber, schön eingedeckt, bemerkte gleich die „neuen“ Salz- und Pfeffermühlen (Zassenhaus) auf. Das war einer der von mir angemerkten Punkte beim letzten Besuch: Weg mit Salz- & Pfeffer-Streuern – das passte nicht zum dargestellten Anspruch. Stoffservietten sind gesetzt.
Nach kurzer Zeit bekam ich die Karte gereicht und wurde vom sehr freundlichen, jungen Service-Mitarbeiter gefragt, ob ich schon einen Getränkewunsch habe. Hatte ich: 1 Fl. Wasser, still, ein Glas Champagner. Klasse: Ruinart brut, 0,1 f. 9,80 €, Wasser – angeboten in drei Größen: 0,33 / 0,5 und 0,75. Die 0,5 passt mir am besten. Fachinger – 4,90 €.
Die Auswahl auf der Karte ist groß, es gibt zudem zwei Menu-Empfehlung. Die Karte ist regional ausgerichtet, Fisch steht schon im Vordergrund, logischerweise. In der Karte findet man eine Auslistung der Lieferanten, zu 90% regional – hier steht das von GG-Kollege STEKIS erwähnte Credo „FEINHEIMISCH“ ganz oben. Das hatte ich auch schon in Eutin in der „Alten Strassenmeisterei“ so gesehen. Die Entscheidung war nicht einfach – zu lecker lasen sich viele de Gerichte.
Die Zubereitung erfolgt in einer – je nach Tisch – teils einsehbaren offenen Küche. NEIN – man riecht nicht nach Essen! Ich hatte eine gute Beobachtungsposition.
Nun zum Wesentlichen:
Die Getränke wurden recht schnell serviert – der Ruinart hätte schon etwas kühler sein dürfen, gefühlt war er bei 9-10°. Der Restaurantleiter sagte mir später, als ich das anmerkte, dass man ihn bei 6° lagern würde. Eine Kleinigkeit - vielleicht aus einer Flasche, die noch nicht lang genug in der Kühlung war.
In Fahrwasser der Getränke kamen, von einer netten jungen weiblichen (blonden) Service-Kraft serviert, etwas Weiß-Brot ( „saftig“, mit schöner Kruste),Butter - in einem kleinen (mit Papier „versiegelten“ ) Schälchen und etwas Kräuterquark auf den Tisch. Der Quark frisch und lecker – jedoch war das Schälchen in einem Zustand, der so nicht an den Tisch gehen darf: an Drei Stellen „zackig“. Das erwähnte ich sofort beim Abräumen, weil es nicht zum dargestellten Anspruch des Restaurants passt. Als Gruß aus der Küche wurde ein Caprese-Spießchen mit einem milden Pesto gereicht – passend zu den sommerlichen Temperaturen. Lecker.
Mittlerweile hatte ich auch meine Speisen ausgewählt. Hinsichtlich des Weines wählte bei den „Offenen“ aus: an Stelle des zuerst favorisierten Riesling von Robert Weil einen Weißburgunder Chardonay vom Weingut Bergdolt Klostergut St. Lamprecht (0,1/0,2/0,5 oder als Flasche im Angebot). Auch hier schien mir die 0,5er Menge als passend. 15,40 €. Er erwies sich als perfekter Begleiter zum Essen. Serviert von einem „anderen“ jungen Service-Kollegen in einer kleinen Karaffe. Auf den Tisch gestellt, obwohl der erste Kollege Schon einen kleinen Kühler mit Eis parat gestellt hatte. Das wurde aber kurz darauf von eben diesem sehr aufmerksamen jungen Mann „behoben“.
Die Vorspeise: Fischers Fritz Fischsuppe für 6,80 € - eine klare kräftige Fischessenz von Ostseefischen. Lachs - ein Ostseefisch?? - egal - fein abgeschmeckt mit Safran, Küstennebel und Dill „kräftige Fischessenz“ . Sehr wohlschmeckend, gerade der Hauch Anis war ein echter Geschmacks-Kick. Toll – und das will bei mir schon was heißen, ich bin bei Fischsuppen äußerst ansonsten kritisch.
Der Hauptgang: VON VOR UND HINTER DEM DEICH - ein Stück (ca. 150 gr.) Rinderfilet von der Holsteiner Färse für faire 38,50 € mit einem halben Hummerschwanz - mit frischen, schön angebratene Kräutersaitlingen unterlegt. Es War eigentlich ein halber Hummer, das Fleisch aus der Schere oben auf. Saftig und gut. Das Fleisch medium-rare, zart und mit schönem Geschmack. Die Sauce: kräftig, schön reduzierter Bratenfond , naturbelassen. Dazu Kartoffelgratin und Blattsalate – und das waren wieder mal „lows“ – dem Hause und der Küche nicht würdig. Das Gratin – aus einer großen Ofenschale (Blech) lieblos in eine zu hohe Schale geschichtet, eher trocken und geschmacksarm. Wie man das besser macht: bei Rach & Ritchy in Hamburg fragen. Der Salat- nun ja- teils braune Schnittkanten und Stellen auf den Salatblättern, die Häufchen von Weiß- und Rotkraut dazu: unpassend, zu dem einfach nur „sauer“ (ja: diese beiden Punkte haben größtenteils die 5* für’s Essen verhagelt! Auch Das passt nicht zum Rest!!!)
Die Nachspeise (musst sein) – eine Empfehlung des primär für meinen Tisch zuständigen jungen Kollegen (ich konnte mich nicht so recht entscheiden): die Schokoladenvariation (8,50€). Optisch schön angerichtet, garniert mit roten Beeren-Früchten und Stücken von dunkler und weißer Schokolade. Als „Werkzeug Teelöffel und Kuchengabel. Schade – ein Gourmet-Löffel wäre die optimale Lösung! Im Einzelnen: das selbstgemachte Schokoladen-Eis – ein Traum – habe bis dato von Konsistenz und Geschmack her besseres Schoko-Eis genossen. Nicht zu schokoladig-bitter, nicht zu sahnig-zäh, fein schmelzend und rund im Geschmack. Sehr schön. Der Brownie – in zwei dreieckigen Teilen – sehr lecker im Geschmack – die Konsistenz aber: zu fest - der muss locker sein! Das Mousse _ auch hier wieder Licht und Schatten: zu fest-zäh in der Masse – eher der Füllung einer Trüffel-Praline entsprechend. Der Geschmack: traumhaft – mit merklichen, aber dezenten Butter- und Rum-Noten, nicht zu bitter von der Schokolade her. Perfekt. Es wäre perfekt gewesen, wenn nicht…nun ja.
Ich habe meine Kritik-Punkte & Anmerkungen beim Restaurantleiter anbringen dürfen, der nach meinen Essen viel Zeit für mich genommen hat. Auch zwischendurch hatte er sich immer wieder mal erkundigt, ob alles in Ordnung sei, ich machte aber entsprechende Äußerungen.
Sauberkeit: perfekt
Service: viel junge Kräfte, teils noch in der Ausbildung – der für meinen Tisch zuständige junge Mann (Azubi Hotelfach) war sehr, sehr engagiert, gastorientiert und mit guten Einfühlungsvermögen. Der sollte seinen Weg machen, seine Zukunft sehe ich nicht im „Birke“ – er sollte eine Karriere in der gehobene Hotellerie- und Gastronomie anstreben. Das Zeug dazu hat er. Karl-Heinz Hauser wäre eine Adresse.
PLV: absolut i.O
Fazit: sicher und gern wieder – das man an (den wenigen) Schwachpunkten arbeitet ist erkennbar. Bitte nur nicht nachlassen! Denn gerade die sind es, die hier eine Spitzenbewertung verhindern.