"Ein gut bürgerliches Landhaus mit ordentlichen Fleischgerichten"
Geschrieben am 14.07.2023 2023-07-14 | Aktualisiert am 14.07.2023
"Hopmanns Olive in Erkrath Hochdahl: über ein Frühlingsmenü in – allzu - gefälligem Pastell"
Geschrieben am 09.06.2023 2023-06-09 | Aktualisiert am 14.06.2023
"Teilnehmer der tour de menu vom 20. März bis 14. April 2019"
Geschrieben am 05.03.2019 2019-03-05
"Die Neadertaler waren doch Beefeater?"
Geschrieben am 27.10.2017 2017-10-27 | Aktualisiert am 27.10.2017
"Echt klasse und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!!!"
Geschrieben am 05.02.2015 2015-02-05 | Aktualisiert am 06.02.2015
Start- und Zielpunkt für unsere Wanderung ist das Rittergut Haus Morp in Erkrath. Rund einen Kilometer von dort entfernt liegt das Gut Jägerhof am Hubbelrather Weg.
Mehrere große Parkplätze liegen links und rechts des langgestreckten Gebäudes, das zur Straße hin eingeschossig scheint, an der tiefer gelegenen Rückseite aber zweigeschossig ist.
Das Landhaus ist sehr idyllisch gelegen. Weit schweifen die Blicke von der riesigen Terrasse über das Hubbelrather Bachtal in Richtung Neandertal. Bei entsprechendem Wetter ist es wohl ein besonderer Genuss, auf der Terrasse die Landschaft und das Essen zu genießen. Leider spielt das Wetter bei unserem Besuch nicht so richtig mit, wir haben einen reservierten Tisch im ebenfalls riesigen Gastraum, der sich auf zwei Ebenen in unterschiedlicher Höhe verteilt.
Gastraum
Die Tische, Stühle und Bänke, überhaupt die Ausstattung des Gastraums sind in gereiftem Alter, aber zweckdienlich und in gepflegtem Zustand.
Im geräumigen Eingangsbereich empfängt uns ein sympathischer Herr in den besten Jahren. Hier steht auch die Salatbar, an der sich die Gäste bedienen können.
Salatbuffet
Der Herr führt uns zu unserem reservierten Sechsertisch im tiefer gelegenen Teil des Gastraums. Unsere Blicke schweifen durch die großflächige Fensterfront über die niederbergische Hügellandschaft. Wir sechs Tippelbrüder und -schwestern fühlen uns in diesem Ambiente wohl und studieren schon einmal die Speisekarte, die als Tischset an jedem Platz liegt.
Ein junger Mann kommt nach kurzer Zeit an unseren Tisch und fragt nach den ersten Getränken. Er bedient uns den gesamten Abend über. Er macht seinen Job gastorientiert, ist freundlich und aufmerksam. Mit seinen Serviceleistungen sind wir sehr zufrieden, was sich beim Verlassen des Restaurants auch in den guten Trinkgeldern, die wir drei Paare geben, widerspiegelt.
Als Getränk wählt meine Frau eine
• Flasche Mineralwasser "Cool Blue" (7,10 € für 0,7 l),
ein Mineralwasser von der Haaner Felsenquelle. Ich entscheide mich nach langer, langer Altbierpause für ein
• Alt (0,25 l für 3,50 €).
Auf meine Nachfrage, welches Altbier angeboten werde, nennt der Serviceherr die Marke "Duckstein". Duckstein? Altbier? Das "Altbier", stellt sich schließlich als ein rotblondes Oberjähriges heraus, das von Farbe, Geschmack und Brauart schon der Kategorie Altbier zugeordnet werden kann.
Jedenfalls, es ist gut gekühlt, löscht den Wanderdurst und soll im Laufe des Abends nicht das einzige bleiben.
Über die Getränke und Speisen unserer Wanderfreunde erzähle ich nur bruchstückhaft, soweit ich Bilder gemacht habe.
Das Bestellsystem läuft im Gut Jägerhof etwas anders als sonst üblich. Der Service füllt einen Bestellzettel mit Tischnummer und Kennung für die Serviceperson aus, auf dem die Speise- oder Getränkenummer aus der Speisekarte notiert wird. Ein Durchschlag bleibt beim Gast und wird bei weiteren Bestellungen "upgedated". Letztlich wird mit diesem Zettel an der Kasse im Eingangsbereich abgerechnet. Kartenzahlungen, auch digitales Bezahlen per Apple Pay sind übrigens problemlos möglich.
Unser aufmerksamer Serviceherr notiert auf dem Bestellzettel für meine Frau eine 51,
• Lammlachse (200 g für 23,50 €), Für mich ist es die 43,
• »American Steak«, ein vorgewürztes Entrecôte mit Fettrand (300 g für 22,50 €).
Beilagen werden separat bestellt. Meine Liebste wählt eine
• große Schüssel vom Salatbuffet (8,90 €) und ich
• Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln (4,80 €).
Weitere Gerichte am Tisch:
• »Vegetarier Bowl«, großer Salatteller mit Pfifferlingen (15,50 €)
• Puten-Medaillons (200 g für 16,90 €)
• Hähnchenbrust (200 g für 16,90 €)
• Rinderfilet-Medaillons (200 g für 23,50 €)
Wir warten eine angemessene Zeit auf unsere Gerichte.
Die Lammlachse für meine Frau ...
Lammlachse
... sind, wie gewünscht, rosa gebraten und geschmackvoll gewürzt, wozu auch die Kräuterbutter beiträgt.
Den Salat ...
Salat
... hat sich meine Frau am Salatbuffet selber zusammengestellt. Das Buffet bietet eine mehr als gute Auswahl an gut 20 Schüsseln mit diversen Salaten, teilweise schon mit Dressing angemacht wie Krautsalat, Lauchsalat, Kohlrabis, griechischer Salat, teilweise noch "pur" wie Tomaten, Paprika, Möhren, grüner Salat. Außerdem finden sich Feta, Peperoncini, Oliven, gekochte Eier, Gurken. Sechs Dressing stehen zur Auswahl. Meine Frau wählt ein sehr schmackhaftes Dressing mit gekörntem Senf. Sie ist sehr zufrieden mit ihrer Salatmischung.
Mein »American Steak« ...
American Steak
... ist medium gegart – wie bestellt. Es hat ein feines Röstaroma, was schon die dunklen Röststreifen vermuten lassen. Ein Klecks schmackhafter Kräuterbutter liegt auf dem Steak. Die Garnierung ist spärlich – ein Tomatenviertel und ein Salatblatt.
Von den mitbestellten Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln bin ich enttäuscht. Speck und Zwiebeln sind zwar reichlich vorhanden, so wie ich es gerne habe. Aber die Kartoffeln haben viel zu wenig Röstung. Sie sind blass, dazu noch fettig und lassen die notwendigen Bratspuren vermissen. Ich esse einen Teil davon, aber ein Genuss sind die Blässlinge nicht. Leider habe ich kein Bild gemacht – bei der Enttäuschung wenig wundersam!
Als Verdauerli und als Trost für das Bratkartoffelleid gönne ich mir noch einen
• Fernet Branca (2 cl für 4.-€), der temperaturgerecht serviert wird. Meine Angetraute freut sich über einen heißen und starken
• Espresso (2,90 €).
Hier noch zwei Gerichte, die von einem unserer Wanderpärchen verzehrt wurden und mit denen sie zufrieden waren:
Vegetarier Bowl
Puten-Medaillons
Die blassen Bratkartoffeln bringen einen Punktabzug bei der Bewertung des Essens – statt ansonsten voller vier Sterne nur dreieinhalb.
Ebenfalls dreieinhalb Sterne vergeben wir für das Preis-/Leistungsverhältnis. Die Preise in der Gastronomie haben stark angezogen. Mitrezensent Henningsoer war 2017 im Gut Jägerhof und hat deutlich weniger bezahlt für die auch heute noch in der Karte stehenden Speisen, wie sein Bericht verrät. Zusätzlich wirkt, dass das Baukastenprinzip für ein Hauptgericht mit Fleisch, Beilagen und Salat den Gesamtpreis hochtreibt. Und dennoch: Die nunmal gestiegenen Preise rechtfertigen dreieinhalb Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Bei der Sauberkeit gibt es nichts zu mäkeln. Rund um den Tisch und auf dem Tisch alles sauber, so auch die Damen- und Herrentoilette, die beide sehr gepflegt wirken.
Ordentliche Fleischgerichte, guter Service, eine schöne Lage und ein bürgerliches Ambiente lassen uns eine Empfehlung für das Gut Jägerhof aussprechen. Unser Fazit: dreieinhalb Sterne.