"Grundsolide Griechische Küche - mediteraner Flair auf der Lorettostraße"
Geschrieben am 16.08.2015 2015-08-16
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dem man sich die Sonne auf den Pelz hat brennen lassen, ist die Lust zu kochen nicht gegeben.
Im Freizeitstress drückt auch schon der Nachfolgetermin durch das "große Feuerwerk" der Rheinkirmes.
Also geben wir und dem mediterranen Lebensgefühl hin und steuern das Kostas auf der Lorettostraße in der
direkten Nachbarschaft an. Für alle Öffis ist die Anreise mit der Straßenbahn bis zur Haltestelle
Bilker Kirche empfohlen.
Bei diesem lauen Sommerlüftchen möchte natürlich niemand drinnen sitzen. Schon von weitem sehen wir
alle Tische draußen besetzt oder reserviert. Der Chef bedient und wir fragen nach einem Tisch.
Kein Problem wenn wir einen Tisch raustragen. Unkompliziert ist der Bürgersteig um einen Essensplatz
reicher. Wir sind nicht die Ersten und auch nicht die Letzten. Unter den Bäumen der Loretto fühlt man
sich wie auf einer Rambla (keine Ahnung welches das griechische Pendant ist).
Die kleine aber feine Karte mit mediterranen Spezialitäten wird gereicht. Zwei A4 Blätter auf einem
Klemmbrett: eins mit Speisen eins mit Getränken. Je 4 bis 5 Pasta-, Fisch- und Fleischgericht versprechen
schon jetzt frische Zubereitung (siehe Fotos). Für die geschmackliche Ergänzung durch Wein kann aus deutschen,
italienischen und griechischen Weinen gewählt werden, die als Glas (0,2 l) oder Großgebinde (0,5 bis 0,75 l) geordert
werden können.
Der Kollege und ich haben noch Flüssigkeitsdefizit von der Sauna, also werden prompt ein Flensburger Radler (0,33 l für 2,50 €) und ein Franziskaner Weizen afrei (0,5 l für 3,80 €) geordert. Fast umgehend nach verschwinden des Patrons kommt eine zweite Bedienung mit den Getränken raus - bei den Temperaturen ist der Servicegedanke umgesetzt und die Priorität auf Getränke ist korrekt gewählt.
Jetzt können wir uns der ersten Entscheidung des Tages widmen - mit oder ohne Vorspeise?
Für mich war schon durch früheres Vorbeilaufen klar dass es der gegrillte Fisch werden soll. Aus Gründen der Vergleichbarkeit zum Askitis sollte es ja die Dorade werden - doch es kommt anders...
Auch hier arbeitet der Cheffe wegeoptimiert und auf dem Rückweg der inzwischen um zwei Tische erweiterten Außenbestuhlung werden die Speisen abgefragt. Der Kollege ist noch unentschlossen und wir erbitten noch Bedenkzeit, die mich dann doch nochmal die Vorspeisen sichten lässt - und da ist sie gefallen: Die Entscheidung zu "gratiniertem Ziegenkäse mit Honig und Wallnüssen auf Radiccio" zu 7,80 €.
Im nächsten Vorbeilaufen wird also geordert. Der Kollege nimmt den gemischten Fleischteller (Souflaki, Roasbeef, Schweinefilet, Hähnchenbrust) und Kartoffelchips für 15,80 €.
Bei der Bestellung meiner Dorade bitte ich darum den Fisch glasig zu servieren. Das erste Verständnisproblem (akustisch) von Cheffe ist schnell behoben, das 2. Verständnisproblem (inhaltlich) lässt Cheffe zu einem Gegenvorschlag greifen: statt der Dorade vom Grill schlägt er für die Garstufe den Wolfsbarsch aus dem Ofen mit Gemüse und Kartoffeln vor (17,80 €). Dieser Vorschlag ist im Nachhinein genau richtig. Vielen Dank!
Kurze Zeit später wird uns ein Brotkörbchen mit einer Aioli und einem kleinen Tellerchen grüner Oliven gebracht.
Durch "die Hirndörre" und "das Ausgehungert sein" hat es nur die letzte Scheibe des krossen, noch leicht warmen
Aufback-Ciabatta auf das Foto geschafft (Wie ich inzwischen weiß, ist das eine alte GastroGuide-Krankheit. Ich
schlage eine Namensfindung im Forum vor!)
Die Oliven und Aioli waren ganz OK aber nichts Besonderes - ein netter Willkommensgruß halt.
Nach angenehm kurzer Wartezeit kommt die Kellnerin vorbei und reicht die Vorspeise.
Gratinierter Ziegenkäse mit Honig und Wallnüssen auf Radiccio (7,80 €)
Eine zwei Zentimeter dicke Scheibe von der großen Ziegenkäserolle trohnt auf einem gut gepolsterten Bett fein geschnittenem Raddiciosalates. Als Fundament dienen grob gebrochene Walnüsse. Die Rolle ist komplett warm, gut gratiniert und mit Honig überzogen. Eine halbe Walnuss, sowie Kräuter geben dem nur leicht "ziegigen" Käse Geschmacksnuancen hinzu.
Super ergänzt durch eine säuerlich-süße Honigvinaigrette für den Radiccio (nicht bitter). Hier ist noch Brot vorhanden, um den Teller wieder servirfertig sauber abgetunkt in die Küche zurückgehen zu lassen. - Das ist seinen Preis wert.
Weitere 10 Minuten später erreichen und zwei (überraschende Vorspeisen-) Salate zu den Hauptgerichten und wir nutzen die Gelegenheit zur Getränkeerneuerung. Hier ist auch noch Brot vorhanden und der Wunsch nach weiterem Besteck für mich, wird nach einer zweiten Erinnerung sofort umgesetzt.
Es sind bunte Salatblätter, einige Gurkenscheiben und eine Tomatenspalte übergossen mit etwas Öl; gekrönt von
einer mittelscharfen, saftig eingelegten Peperoni. Öl, Essig, Salz und Pfeffer aus dem Selbstzwürz-Set geben den gewünschten Geschmack.
Weitere 20 Minuten später erreichen und die Hauptgerichte. Genug Zeit für Gespräche und die Organisation des
Treffens zum Feuerwerk. Es entsteht keine wirkliche Länge in der Speisenfolge.
Hauptgericht Fisch: Loup de Mer aus dem Ofen mit Gemüse und Kartoffeln (17,80 €)
Ein großer Wolfsbarsch dampft mir vom Teller aus entgegen. Daneben ein Portiönchen gemischten Gemüses. Dieses
besteht aus in der Pfanne mit Kräuzern geschwenkten mundgerechten Stücken aus Kartoffeln, Zuccini, Paprika,
Möhren und Champignons. Schmackhaft lecker und passend zum vorwiegend glasigen bis maximal saftig gegarten Fisch.
Natürlich ist dieser mit dem allseits bekannten Kräuterbund gefüllt und kann bei Bedarf noch um "überdeckenden"
Zitronengeschmack ergänzt werden. Das allerdings wäre bei diesem frischen Exemplar schon fast eine Sünde.
Für mich der perfekt zubereitete Fisch. Dieser Dank ging auch so an den Patron und in die Küche.
Hauptgericht Fleisch: Gemischter Fleischteller (Souvlaki, Roastbeef, Schweinefilet, Hähnchenbrust) und Kartoffelchips (15,80 €)
Auch hier ist alles stimmig umsetzt. Die Kartoffelscheiben sind gelbgold und doch kross ausgebacken mit weichem Kern, da kann sich so manche Pommes eine Scheibe von abschneiden.
Das Fleisch ist durchweg gut angegrillt und innen saftig - das Roastbeef-Stück sogar noch medium. Da hat die Reihenfolge beim anbraten gestimmt. Eine Flocke Kräuterbutter (inzwischen verlaufen) gibt ein zusäztliches Aroma.
Dazu wird selbstgemachtes Tszaziki aus dem dicken griechischem Joghurt gereicht. Hier krönt eine echte schwarze Olive die Geschmacksspitze.
Der Kollege war zufrieden.
Da wir uns beim Genießen entsprechend Zeit gelassen haben und noch ein kleiner Fußweg uns vom Rhein und Feuerwerk trennt, lehnen wir den obligaten Kurzen ab. Während ich die sauberen Toiletten aufsuche (das ganze Lokal ist Anfang 2015 komplett renoviert worden), hat der Kollege auch schon bezahlt. Die Rechnung bekomme ich ob meines eben gewesenen Jahrestages nicht zu Gesicht.
Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt aber für das Gebotene. Die griechisch-mediterrane Lebensart wird hier gelebt.
Genau wie im Askitis dominieren hier nicht die Fleischberge an Alibireis. Das Niveau der Speisen ist ähnlich hoch, nur ohne die weiß eingedeckten Tische.
Gerne wieder.