"Ein unverhofft schöner Abend-und das irische Essen war auch gut-da besteht Wiederholungsbedarf"
Geschrieben am 03.01.2023 2023-01-03 | Aktualisiert am 03.01.2023
"Typische Systemgastronomie-für den schnellen Hunger reicht´s, mehr aber auch nicht"
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"Inhaberwechsel in der Winzerstube"
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"Leider nicht mehr dasselbe wie im Café Prag und an der Kreuzkirche"
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Da wir nun ja umsonst ins Konzert kamen, wollte ich meine Frau natürlich noch mit einem zünftigen Abendessen überraschen. Meine einzige Bedingung, es sollte fußläufig zum Kulturpalast sein. Da wir nun schon so ziemlich alle Gastros in diesem Bereich besucht hatten, fiel meine Wahl auf das irische Restaurant „Shamrock“, welches keine hundert Meter vom Kulturpalast entfernt ist. Die Tischreservierung erfolgte problemlos elektronisch über deren Website, und so waren wir am Abend rechtzeitig vorm Konzert im Shamrock. Den fahrbaren Untersatz kann man bei einem bundesweiten Parkhausanbieter für teuer Geld in der Tiefgarage unter dem Altmarkt parken, oder man nutzt den ÖPNV, dessen Haltestelle quasi vor der Tür ist.
Shamrock Dresden
Im Shamrock angekommen, wurden wir von einem jungen Herrn im typisch irischen Gewand begrüßt, und zu unserem Tisch auf einer kleinen Empore gebracht. Von hier hatten wir einen wunderbaren Blick über den ganzen Gastraum. Hier im hinteren Bereich war es mit einem grünlichen Ambiente-Licht ziemlich düster.
Unsere Sitzecke
Zum Bier trinken ist das ok, zum essen möchte ich persönlich dann doch lieber etwas mehr Helligkeit. Dafür sitzt man auf den großen, gemütlichen Lebersofas sehr bequem. Allerdings sieht man diesen auch schon einen etwas längeren Gebrauch an, denn manche Sitzfläche war doch etwas durchgesessen. Auf den Holzstühlen fehlt mir eine Sitzunterlage, denn für einen ganzen Abend kann das dann doch zu hart werden. Das Restaurant selbst ist mit allerhand Bildern und Schildern aus Irland vollgestopft, man fühlt sich wie in einem schottischen oder irischen Pub. Freitags werden die Tische enger zusammengerückt, denn da spielt immer eine Band mit irischer Musik auf.
Gastraum
Die Speisekarte wurde uns vom freundlichen „Iren“ gebracht, und auch die Frage nach den Getränken stand sofort an.
Speisekarte
So orderten wir erst einmal:
· 1x 0,5ér Cola für 4,70 €
· 1x 0,5ér Guinness Bier für 6,20 €
Auszug aus der Speisekarte
Während er nun von Dannen schwebte, hatten wir Zeit in der Karte zu stöbern. Neben typisch irischer Kost gibt es aber auch Schnitzel, Burger, Rumpsteak und zwei Currygerichte. Wir bleiben beim typisch irischen, und entschieden uns als Starter für:
· 2x Irish Stew small – irischer Lammeintopf mit Gemüse und Kartoffeln, dazu Brot für je 8,80 €
Als Hauptspeise sollte es sein:
· 1x Cottage Pie – irischer Auflauf mit Hackfleisch, Karotten, Erbsen und Mais, mit Stampfkartoffeln überbacken für 13,00 €
· 1x Walisischer Bierbrauer-Gulasch mit Rindfleisch und Lamm in einer Guinness Soße, dazu Stampfkartoffeln für 19,50 €
Unsere Getränke
Unsere Getränke waren nun auch am Platz. Und ich muss hier wieder ehrlich sagen, wer Guinness trinkt, isst auch kleine Kinder. An diesem typisch irischen Bier kann ich mir einfach nichts abgewöhnen. Schon dieser cremige Schaum auf dem Bier ist nicht mein Ding. Eine echte Bierblume sieht anders aus, fällt allerdings auch schneller ein. Nichtsdestotrotz, wenn ich einmal beim Iren bin, muss es ebend auch das Guinness sein.
Guinness-lecker ist anders
Nach einer knappen viertel Stunde kam dann unser „Starter“. Der Irish Stew wurde in einer großen Terrine serviert. Oha, wenn das small ist, was ist dann eine richtige Portion? Jedenfalls war der Irish Stew war in einer sehr würzigen und heißen Brühe angerichtet, welche mit kleingehackter Petersilie eine weitere Würze erhielt. Dazu gab es viele kleine und große Stücken Fleisch vom Lamm. Das Fleisch war butterweich und ebenfalls gut gewürzt, der typische Lammgeschmack blieb erhalten. Ein paar bissfeste Kartoffelstückchen und (für mich) zu viele Möhrenstücken ergänzten das ganze. Das dazu gereichte Brot war ebenfalls frisch und angenehm weich. Nicht schlecht, vor allem da ich Suppen und Eintöpfe liebe.
Irish Stew small – irischer Lammeintopf mit Gemüse und Kartoffeln, dazu Brot
Eine viertel Stunde später, wir waren gerade mit unserem Irish Stew fertig, kamen auch schon unsere Hauptgerichte. Meine Frau hatte sich für das Cottage Pie, den irischen Auflauf entschieden. In einer größeren Schüssel wurde dieser gereicht, und Anfangs dachten wir, upps ist das wenig. Das sollte aber enorm täuschen, denn nach dieser dann doch sehr üppigen Portion war meine Frau mehr als satt. Dabei stopfte hier nicht der Kartoffelstampf, welcher in einer dünnen Schicht unter dem würzigen Käse auf dem Hackfleisch überbacken war. Nein, der Hackfleischauflauf selber war so viel und sättigend. Im Gegensatz zum Irish Stew war hier mehr Hackfleisch und dafür weniger Karotten, Erbsen und Mais vorhanden. Der Geschmack sehr stark würzig, man kann es eigentlich gar nicht richtig beschreiben, jedenfalls mal was ganz anderes als die deutsche Küche. Lecker.
Cottage Pie – irischer Auflauf mit Hackfleisch, Karotten, Erbsen und Mais, mit Stampfkartoffeln überbacken
Ich hatte mich für den Walisischen Bierbrauer-Gulasch entschieden. Ich wurde nicht enttäuscht. Auf einem großen Teller war die eine Hälfte mit dem dunklen Gulasch bedeckt, die andere Hälfte beanspruchte der Kartoffelstampf für sich. Der Gulasch war zur Hälfte aus Lamm und Rind, sowie einigen wenigen Karottenscheiben. Die Fleischstücken waren ordentlich groß sodass man diese sogar teilweise noch teilen musste. Die dunkle Soße war sehr dick, und hier passte das Guinness Bier hervorragend als Würze. Im Laufe der Zeit kam die Würze dann richtig zum Vorschein, sodass der Gulasch sogar ein bisschen scharf erschien. Das linderte der feste Kartoffelstampf, der nach meiner anfänglichen Skepsis hervorragend dazu passte.
Walisischer Bierbrauer-Gulasch mit Rindfleisch und Lamm in einer Guinness Soße, dazu Stampfkartoffeln
Nach nicht mal einer Stunde waren wir bereits fertig und zahlten. So konnten wir im Kulturpalast an der Bar noch in Ruhe einen Trink nehmen, bevor wir als VIP Gäste auf den besten Plätzen im Kulti Platz nehmen konnten. Das dann folgende über 3-stündige Konzert, bzw die Lebensgeschichte von Sasha war dann natürlich das I-Tüpfelchen auf diesen Abend. Und Dick Brave düdelte auf der Heimfahrt aus dem Autoradio. Wie sagt der Sachse so schön: Scheee warsch.
Unser Fazit: wir ließen 61,50 € zu zweit im Shamrock in Dresden. Das Lokal ist urig und gemütlich, das Team freundlich und hat immer die Gäste im Blick. Unsere Freunde waren nicht nur auf das Konzert neidisch. Wir mussten ihnen versprechen demnächst dann doch noch einmal zusammen im Shamrock einzukehren. Natürlich Freitagabend, mit der dann hier passenden Musik.