"sehr kreative Küche, tolles Design, sehr guter Service,"
Geschrieben am 02.03.2016 2016-03-02 | Aktualisiert am 02.03.2016
"alteingesessenes Traditions- und Ausfluglokal, konstante Küche, aber bei den Scampis hakt es"
Geschrieben am 28.02.2016 2016-02-28 | Aktualisiert am 28.02.2016
"Alter Bahnhof in Dortmund-Huckarde: ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis"
Geschrieben am 21.02.2016 2016-02-21 | Aktualisiert am 22.02.2016
Das seit Mai 2014 bestehende Restaurant mit dem schönen italienischen Namen „Rossini“ erfreut sich immer mehr an Beliebtheit. Ebenso wurde dieses Restaurant bereits in mehreren Restaurantführern aufgeführt. Meine letzte Rezension hierüber war im Januar 2015, Zeit also, ein Update durchzuführen.
Das Restaurant besticht durch sehr edles, durchgestyltes und anspruchsvolles Ambiente und eine gute, kreative und gleichmäßige Küchenleistung mit Steigerungsmöglichkeiten nach oben. Der Chefkoch, Philipp Mertens beherrscht vollendet sein Handwerk und wechselt häufig die Speisenangebote. Eine wechselnde Abendkarte mit aktuellen Tagesangeboten und eine ebenso herausragende Mittagskarte mit wechselnden Gerichten wurden bereits mehrfach von anderen Restaurantkritikern (siehe auch "Coqauvin") sehr gelobt. Vor dem Restaurant befinden sich zwei Terrassen. Parkmöglichkeiten sind vor dem Haus und in fußläufiger Umgebung.
Ambiente:
Siehe meine Vorkritik. Die Bemerkungen über das Ambiente wiederhole ich hier nochmals, weil sie für mich auch heute noch absolut zutreffen:
In einem Eckgebäude eingerichtetes Restaurant, dunkler Fußboden, dunkelgraue Wände und Decken, an den Decken große Kugel-Kristallleuchter, viele alte Fotos von Schauspielern mit Look der 50er bis 70er Jahre des letzten Jahrhunderts mit edlem Silberrand, großzügige silberfarbene Vasen und Tabletts in den großen Fenstern, dunkelgrau eingedeckte Tische mit schwarzen Stoffservietten, schöne große Weingläser von WMF und Wassergläser von San Pellegrino, edles Chrombesteck von WMF, weiße Porzellanteller, insgesamt sehr designerisch und geschmackvoll eingerichtet, dem Namen „Rossini“ (wohl angelehnt an den italienischen Komponisten Gioachino Antonio Rossini oder etwa an ein ehemaliges In-Restaurant in München in einer großen damaligen Fernsehserie?) zur Ehre gereicht. Wir fühlten uns auf Anhieb wohl und aufgehoben, die Einrichtung ganz nach unserem Geschmack. Hier würde ich sogar 6 Sterne vergeben, wenn möglich.
Service:
Wir wurden von 2 männlichen Servicekräften, dunkel und adrett gekleidet, sehr freundlich und herzlich begrüßt. Durch die vielen Besuche kennt man uns bereits. Einen Tisch durften wir uns aussuchen. Eine dunkle, kartonierte und edel aussehende Speisenkarte wurde uns gereicht , in der sowohl die Mittagskarte, die Tagesangebote und die Abendkarte enthalten war. Der Service kompetent, auskunftsfreudig, freundlich, dennoch angenehm zurückhaltend. Auffallend das gute Gedächtnis vom Kellner Almar, der sich viele Kleinigkeiten seiner Gäste merkt, sehr koordiniert den Geschäftsbetrieb abwickelt und alles im Griff hat. Alle Servicekräfte umsorgen liebevoll die Gäste, man fühlt sich bei ihnen sehr gut aufgehoben, egal ob als Stammgast oder neuer Gast.
Speisenkarte:
Neben der Speisenkarte war in Sichthöhe der eintretenden Gäste neben dem Pass der Küche eine schwarze Schiefertafel angebracht, auf der die heute zusätzlich zur Speisekarte angebotenen Speisen avisiert wurden.
Derzeit wird täglich ein Mittagstisch von 12:00 – 15:00 Uhr mit jeweils 2 Gängen zu 11,90 € angeboten, dazu eine zusätzliche Karte (spezielle Angebote nach Marktlage).
Pizza wird hier nicht angeboten.
Das Essen:
Vorab erhielten wir ein kleines Edelstahlkörbchen mit frischem Brot. Ferner wurde ein kleines weißes Tellerchen mit frischer gesalzener Butter und mit frischer getrüffelter Butter serviert. Zusätzlich stellte man uns noch eine Menage mit Olivenöl und Balsamico auf den Tisch, damit man diese Kredenzien auch mit dem Brot probieren konnte.
Als weiteres Amuse wurden kleine Stücke von selbstgemachter Rindersülze, Gelee und zwei cremige Creme fràiche-Kleckse, auf einer kleinen quadratischen Schieferplatte, die wiederum auf einem weißen Porzellanteller ruhte, gereicht. Das Amuse sehr appetitanregend, genau richtig.
Aufgrund des aktuellen Tagesangebotes entschloss ich mich, eine Safran-Limonensuppe mit asiatisch mariniertem Lachstatar zu wählen (Suppe: 8,90 €) sowie eine Seezunge „Colbert“ mit Linguine und Salat (31,90 €). Meine Begleitung wählte ebenfalls die Seezunge.
Meine Begleitung wünschte jedoch, dass die Seezunge für sie filetiert wird und statt des Salates wurde Erbsen-Schoten-Püree gewünscht. Dieser Wunsch wurde vom Service entgegengenommen und an die Küche weitergereicht.
Die Suppe: Auf einem großen tiefen Teller mit breiter Fahne serviert, in der Mitte das rote marinierte Lachstatar, die Suppe aromatisch duftend nach Safran und Limone, leicht sämig abgebunden. Ein wunderbar erfrischender Geschmack, der Lachstatar war eine wundervoller geschmacklicher Gegensatz, schön aromatisiert mit asiatischer Fischsoße, geröstetem Sesamöl und nicht gegart, sondern roh und saftig frisch, so dass sich der Lachstatar leicht in der Suppe wärmte. Für mich mal wieder eine wahre Geschmacksexplosion auf dem Gaumen.
Nach einer angenehmen Pause wurden die Hauptspeisen serviert: Für mich die Seezunge „Colbert“, für meine Begleitung die Seezungenfilets. „Colbert“ (benannt nach Jean Baptiste Colbert, dem Gründer der französischen Akademie der Wissenschaft) bedeutet, dass die Seezunge von den äußeren Gräten und der Haut befreit, die Seezunge leicht mehliert in tiefer Butter gebraten wird, dann entlang der Mittelgräte geöffnet, die Gräte entfernt und mit Butter aufgegossen wird.
Die Seezunge wurde auf einem großen viereckigen Porzellanteller serviert, begleitet von Butterlinguine, einer Scheibe Zitrone, etwas Petersilienblätter und kleinen Tomatenstücken als Deko und einer kleiner viereckigen Schüssel mit gemischtem Salat, bestehend aus Tomaten, Gurke, Paprika, Feldsalat. Schön angerichtet mit einer Limonen-Olivenöl-Vinigrette.
Meine Begleitung erhielt das gleiche Gericht, allerdings wurde dem Wunsch entsprechend die Seezunge filetiert (4 Filets), begleitet von Linguine und von drei Nocken Erbsen-Schoten-Püree.
Die Seezunge schmeckte schön nussig-butterig, hatte noch einen kleinen festen Biss im Geschmack, dennoch sehr zart. Beide waren wir von diesem Gericht und der schonenden Zubereitung sehr angetan, ich würde dieses Gericht jederzeit wieder bestellen.
Getränke:
Wir wählten zunächst eine Flasche 0,75 l San Pellegrino (5,00 €). Auch hier wurde nachgefragt, ob wir das Mineralwasser gekühlt oder in Zimmertemperatur haben möchten. Die gewünschte gekühlte Flasche wurde am Tisch geöffnet. Sehr aufmerksam und korrekt.
Als Wein wählten wir eine Flasche Lugana 0,75 l (24,90 €). Korrekt wurde die Flasche am Tisch geöffnet, der Probenschluck eingegossen und nachdem unser Okay gegeben wurde, die Gläser eingeschenkt und die Flasche in einem am Tisch stehenden Weinkühler aufbewahrt. Aufmerksam wurde nachgeschenkt.
Zum Dessert verweigerte der Magen aufgrund der bereits aufgenommenen Speisenmenge die Aufnahme, aber dies wird dann beim nächsten Mal nachgeholt.
Fazit:
Für mich ein gutes Restaurant mit sehr guter und handwerklich beständiger Küchenleistung. Zu loben ist die Kreativität des Chefkochs. Der getrunkene Wein nichts weltbewegendes aber sehr ordentlich. Die Preise sind ambitioniert, aber durchaus für diese Qualität des Essens angebracht und natürlich auch dem schönen Ambiente geschuldet. Nach den bisherigen Besuchen war die Küchenleistung konstant. Sehr schönes Ambiente, aufmerksames, freundliches und zuvorkommendes Personal.
Hier wird man als Gast zum „Wiederholungstäter“.
Meine Bewertung: 5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder,
5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)