"Pastellfarbenes Feingebäck"
Geschrieben am 10.12.2023 2023-12-10
"Das Eiscafé, das eine Pizzeria war"
Geschrieben am 16.11.2023 2023-11-16
"Erfolgreicher Besuch nach mehreren Anläufen"
Geschrieben am 16.07.2023 2023-07-16
"Immer wieder einen Besuch wert"
Geschrieben am 13.06.2023 2023-06-13
"Ondr Volldampf"
Geschrieben am 08.05.2023 2023-05-08
Doch jetzt siegt die Neugier, zumal das Café ab 10 Uhr geöffnet haben soll und ich drinnen auch schon einige Gäste erkenne. Doch die Eingangstüre lässt sich nicht öffnen. Nicht mit aller Kraft und viel Wumms. Auch mein Hämmern wird erst nicht erhört. Erst nach Erhöhung der Taktfrequenz erscheint eine der Servicedamen und erklärt, die Türe sei zugefallen. Wie, stand die vorher bei Dezembertemperaturen etwa offen?
Da ich nicht reserviert habe, stehen mir nur die noch nicht eingedeckten Tische zur Auswahl offen – also nicht mehr viele. Die hiesigen Räumlichkeiten (in denen zuvor ein etwas glückloser Kinderausstatter residierte) sind bedeutend grosszügiger als in der Stadtgrabenstr. und erweisen sich durch Fensterfronten an drei Seiten erstaunlich licht und hell. Die Homepage spricht von einem „schnuckeligen Vintage-Café“ – ich erkenne: helles Mobiliar, etwas Krimskrams, eine Ecke mit kreativen Geschenkartikeln und eine grosse Theke mit bunten Macarons, Cupcakes, Törtchen in allen Regenbogenfarben. Sicherlich ein Eldorado für alle Süssmäuler.
Die noch etwas scheue Servicedame bringt mir eine einseitige Frühstückskarte, mit der Bitte, dort meine Wünsche anzukreuzen. Offenbar arbeitet man hier nicht mit diesen digitalen Endgeräten, sondern gibt den Gästen die Chance, sich manuell einzubringen (Digital detox?). Offeriert wird je ein traditionelles und ein veganes Frühstücksarrangement für jeweils 2 Personen (für 35,00 bzw. 27,00 Euro), sowie jede Menge Zusatzangebote an Aufstrichen, Backwerk etc.pp. Leider muss ich den Service enttäuschen und bringe meine bescheidenen Wünsche einfach mündlich vor. Eine schlichte Tasse Kaffee (3,50 Euro) und ein Emmer-Dinkel-Herz (2,30 Euro), möglicherweise das rustikalste Teil des hiesigen Angebots an Backwaren. Meine Bitte um Kondensmilch kommt nicht so gut an, liegt der Fokus doch eher auf laktosefreier Milch, Hafermilch und ähnlichem. Aber einfache Vollmilch geht auch. Der Kaffee schmeckt kräftig, doch angenehm säurearm; zum rustikalen Emmer-Dinkel-Herz hätte ich tatsächlich besser noch einen Aufstrich bestellt, so crispy-trocken knirscht es.
Derweil werden an den Nebentischen die Frühstücksarrangements für Grossfamilien aufgetragen und ich staune nicht schlecht über all die hübschen Etageren mit lauter kleinen Sächelchen wie Gemüsesticks und Brotaufstrichen und sonstigen Kleinigkeiten. Sieht allerliebst aus, wenngleich ich selbst eher auf ein herzhaftes Frühstück stehe. Kurz vor 11 Uhr sind schliesslich alle Tische belegt und offenbar alle Gäste beglückt. Zumindest sonntags scheint man hier mit Gruppen, Freundes- oder Familienkreisen einzukehren.
Auf einer zur Albabrücke liegende Terrasse (was war hier eigentlich zuvor?) kann man bei gutem Wetter sitzen und die Sonne geniessen. Die hellen Toilettenräume gehen nach Norden, sind gepflegt und proper. Und da alle Räumlichkeiten ebenerdig erreichbar sind, kann man dieses Café getrost als barrierefrei bezeichnen. Kostenpflichtige Parkmöglichkeiten gibt es entlang der Poststr., sowie im nahen Parkhaus der Kongresshalle. Doch auch den Bahnhof bzw. Busbahnhof erreicht man in 10 bis 15 Minuten bequem zu Fuss. Das fast durchgehend süsse Angebot der Seelenschmeichler entspricht zwar nicht meinem Gusto, sieht aber ansprechend aus und findet sicherlich viele Anhänger.