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Durch die sinkenden Zahlen bei Corona dürfen sich wieder mehr Menschen treffen. Gleichzeitig richten sich Restaurants aufs Neue auf die geänderte Situation ein.
Das Gasthaus Schwäke passte sich stets schnell an. Abholen und liefern gehörte zum Alltag während der Schließzeiten. Nun gab es zuerst nur Außengastronomie und eben anschließend auch die Restaurant-Öffnung – nur der Mittagstisch fehlt noch.
Ein guter Bekannter, der wie ich Essen schätzt und auch weitere Hobbys mit mir teilt, wollte sich nach Monaten gerne mal wieder mit mir treffen. Davon war ich direkt angetan und schlug einige Adressen vor. Wir einigten uns schnell auf Schwäke am Abend.
Ambiente
Das Lokal war recht gut am Abend besucht, denn es war gar nicht so leicht einen Parkplatz in Hausnähe zu ergattern.
Das Wetter war eher kühl und es sah nach Regen aus – da war der Biergarten total leer. - Daher gibt es natürlich auch mehrere Biere vom Fass hier.
Am Eingang wurden wir empfangen und auf den reservierten Platz gebracht.
In dem kleinen Raum in Thekennähe standen vier Tischgruppen, die auch alle (im Laufe des Abends) besetzt waren.
Dieser Bereich war im Stile eines Gasthauses gehalten: Stabile Tische und Stühle; wenig Tischdekoration, Papierservietten, einfaches Besteck, Wein- und Wassergläser.
Service
Die Kräfte waren alle freundlich und dem Gast zugewandt. Holger ist wohl so etwas wie der Restaurantleiter. Er gab gerne Auskünfte und empfahl uns den begleitenden Wein. Insgesamt wirkte er etwas wie ein kölscher Köbes: Im Inneren herzlich und äußerlich etwas rau bzw. kernig, also ein echter unverwechselbarer Typ. Auf jeden Fall aufrecht und ehrlich.
Die Karte(n)
Es gab das Schlemmermenü und eben einzelne Gänge als Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch.
Wir wählten aus der Karte jeweils drei Gänge.
Gruß aus der Küche
asiatisach-chinesische Nudel, geräucherter Lachs, Wasabipaste
In einem kleinen Gläschen war diese kleine Speise angerichtet. Sie war etwas schwer auf das Gäbelchen zu bringen, aber dafür sehr aromatisch und vielschichtig im Geschmack.
Die verkosteten Speisen
Cobiafilet aus Panama - mit Ananas-Chili-Sorbet - Gurkenvariation / Pastinake / Ananas / Yuzu (13,50 €)
Die Kombination wurde von meinem Bekannten gelobt und als gelungen und schmackhaft bezeichnet.
Verkehrte Welt - Vitello Tonnato von Gelbflossen Thunfisch mit Saiblingskaviar - Kurzangebratener Thunfisch / Kalbsjus / 3mal Sellerie / Oliven / Kapernschaum / Nussbutterbrösel (14,50 €)
Diese „Umkehrung“ hat mir äußerst zugesagt: Thunfisch-Filet angebraten also am Stück und Kalbsfeisch-Sauce als Creme. Der Geschmack war auch sehr angenehm. Der Thun war eben noch innen rosa-roh und außen schön ummantelt mit Sesam. Der Kaviar befand sich auf einer hauchdünnen knusprigen Platte. Der Schaum war kräftig abgeschmeckt. Die Brösel, einige frische Kräuterblättchen und die Sellerie-Komponenten rundeten den Gang perfekt ab.
Argentinisches Rinderfilet unter einer Kruste von getrockneten Tomaten und Pinienkernen Jus / Romana Salatherz / Parmesan / Gebratener weißer Spargel / Vaudauvan Hollandaise / Ochsenherztomate / Cesar Cream / Fregola Sarda (33,00 €)
Auch das Hauptgericht mundete und gefiel.
Wiener Schnitzel im Butterschmalz Gold Braun gebraten - mit Porzer Stangenspargel l Vadauvan-Hollandaise / Hand gerührte Preiselbeeren / Wildkräutersalat / Kartoffelgurkensalat (27,90 €)
Ich habe mich aus mindestens zwei Gründen für das Schnitzel entschieden: Zuerst wollte ich gerne die wohl letzten Spargelstangen der Saison 2021 probieren und außerdem war ich neugierig auf den Klassiker.
Und ich muss sagen, es war eine gute Wahl. Das Schnitzel war sehr dünn plattiert worden. Die Hülle war wunderbar gebräunt und extrem wellig. Das Fleisch hatte Saft und Kraft. Es war sicher eines der besten Wiener, die ich je probiert habe. Selten finde ich sie besser als meine eigenen Ergebnisse zu Hause – heute war es aber der Fall.
Die Preiselbeeren war gut angemacht. Den Kartoffel-Gurken-Salat habe ich wohl auch bisher kaum besser serviert bekommen. Der Salat war frisch und gut abgeschmeckt. Da wollte auch der Spargel nicht zurücktreten: Die Stangen waren gar, aber hatten noch leichten Biss und die Hollandaise war auch gelungen; durch die Gewürzmischung Vadauvan wurde sie noch aufgepeppt.
Die Ersten Italienischen Platt Pfirsiche - dazu Tahiti Vanille und Schokoladenfondant / Pfirsichsorbet / Pfirsich-Mandel-Tarte / Schokocrumble (8,90 €)
Die Vielzahl der Komponenten kam sehr gut an.
Nicks saftiger Schokoladen-Brownie – Kirschen / Dolce Karamell /Sorbet /Crumble / Schokolade (8,90 €)
Ich liebe Brownies, wenn sie saftig und schokoladig sind und das war genau der Fall. Zuerst bekam ich einen Schreck, als ich sah, dass der „Kuchen“ mit einer cremigen Masse umhüllt war. Aber der erste Happen versöhnte mich sofort; es war die passende Abrundung zum Gebäck. Die beiden „Eis-Kreationen“ waren recht unterschiedlich: einmal fruchtig einmal cremig und machten auf mich einen schmackhaften Eindruck. Die Schokoladenpaste und die buttrigen Streusel brachten weitere Geschmackselemente. Auch die Kirschhälften gehörten dazu, konnten jetzt aber keine besonderen Akzente setzen, aber das mussten sie auch nicht; denn der Teller zeigte ein Feuerwerk an fienen Süßspeisen.
Für mich hat sich bestätigt, dass das Gasthaus Schwäke mit Dominik Eßer an der Spitze zu meinen absoluten Lieblingsrestaurants gehört. Immer kleine Überraschungen in der Aromatik, aber auch klassisches zuverlässiges Handwerk. Die Freude am Kochen glaube ich zu erspüren.
Getränke
Taunusquelle 0,75 l medium (5,50 €)
2020 Blanc de Noir trocken / Gutswein / Meier / Pfalz (0,75 l – 22,50 €)
„Ein Rotwein als Blanc de Noir - Weiß aus Rot. Aromen von Birne, Apfel und Quitte. Der ideale Essensbegleiter im Sommer.“, stand auf der Karte.
Die Flasche war gut gekühlt und passte köstlich zu allen Speisen, außer dem Nachtisch natürlich; denn dafür war er zu herb bzw. trocken. Doch die Flasche war ja auch schon leer und Kaffee passt zum Dessert auf jeden Fall.
Espresso (2,10 €)
Preis-Leistungs-Verhältnis
Ich glaube, dass man hier nicht meckern darf: Die Zutaten sind gut, die Verarbeitung pefekt. Aber etwas teurer als vor Corona – doch moderat.
Fazit
5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 30.06.2021 – abends – 2 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm