Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
ALLGEMEIN
Allein in Ahrensburg unterwegs, in Verbindung mit Zeit und Lust auf gutes Essen, fiel die Wahl diesmal auf das Glantz&Gloria Delingsdorf, auch der Empfehlung des Guides im Hotelzimmer folgend. Das Glantz&Gloria liegt, unübersehbar im Zeichen der Erdbeere, an der Durchgangsstraße von Ahrensburg nach Delingsdorf, im Hintergrund der Erdbeerhof, vorne rechts die 'LebensArt' à la Glantz, links dann ehemalige Wirtschaftsgebäude, die, wie sich im Inneren herausstellt, zu einer Riesenrestauration umgestaltet worden sind. Schon beim Gang über den langen, vollbesetzten Parkplatz wird klar: 1) Hier soll der Name Programm sein, 2) Es haben locker mehr als 200 Personen Platz, 3) hier kommt es auf einen Euro mehr oder weniger nicht an. Na denn, warum nicht?
BEDIENUNG
Im Inneren angekommen erwies sich das Restaurant als rappelvoll, und es war gerade ein Einzeltisch frei, den mir der Service freundlich zugewiesen hat. Insgesamt war der Service sehr freundlich, flink, aufmerksam, aber nicht aufdringlich.
ESSEN
Bei Glantz&Gloria gibt es konsequent saisonale Küche. Im Mai kann man demnach wählen zwischen Spargel, Spargel und Spargel. Dies erleichterte die Auswahl des Weines vorab. Die auf Nachfrage gebrachte Weinkarte bietet zu guten Preisen Weißwein aus der Pfalz, Rheinhessen, Rheingau und Franken, leider ohne Angabe von Lagen und Jahrgang. Der gewählte Grauburgunder trocken war frisch im Geschmack und gut temperiert. - Ein Amuse Geule gab es nicht. An diese Stelle passt auch die Bemerkung, dass man im Glantz&Gloria nicht mit Kreditkarte bezahlen kann.
Zur Vorspeise wählte ich gebratene Spargel mit Katenschinken und - wir sind auf einem Erdbeerhof - mit Erdbeeren. Diese Kombination klingt ungewöhnlich und interessant. Auf einem Ovalteller kamen nach seeeehr kurzer Wartezeit einige in Butter gebratene Scheiben von weißem und grünem Spargel, versetzt mit einigen Stückchen Erdbeeren und Schnittlauch (12,50€ !). Die in Butter gebratenen Spargelscheiben schmeckten sehr lecker, insbesondere durch den Eigengeschmack des grünen Spargels und des Schnittlauchs, allerdings brachten die Erdbeeren keine Geschmacksbereicherung, da diesen noch die Süße und der Eigengeschmack fehlte. Das Gericht sah per se lecker aus, war aber nicht kreativ angerichtet.
Als Hauptgericht kam, wieder nach seeeeehr kurzer Wartezeit, ein Risotto aus grünem und weißem Spargel mit Schafskäse (16,90€ !!!). Hier hat die Deko leider völlig versagt. Das Risotto kam in einem tiefen Teller, und darauf lagen zwei in einer Panade gebackene Schafskäsestücke, die im Mindesten optisch, verstärkt aber noch durch den Geschmack der Panade, sehr stark an Fertigware erinnerten. Das Risotto selbst schmeckte angenehm nach Käse, was den Eigengeschmack des Spargels allerdings komplett überdeckte.
Beide Portionen zusammen waren vom Umfang nicht sättigend, so dass ohne Zögern ein Dessert bestellt werden konnte. Die Wahl fiel auf Crème brulée mit Erdbeerparfait.
Dies war rein optisch ein Volltreffer. Die Crème brulée war flächig auf einem tiefen Dessertteller angerichtet, mit viel Fläche für karamellisierten Zucker und Pistaziensplitter, auf der ein Tortenstück von Erdbeerparfait gestellt war. Dazu kam eine Schokoladenstange und Minzgarnitur. Endlich Glantz auf dem Teller! Die Crème schmeckte hervorragend lecker nach Vanille, wobei schwarze Pünktchen auf Vanilleschoten schließen ließen. Das Parfait allerdings entpuppte sich als sehr hartes Eis mit viel Wasser und wenig Eigengeschmack nach Erdbeere. Schade. Dennoch war dieses Dessert mein persönliches Highlight.
Hinterher noch ein Espresso, hier war die Tasse vorgewärmt, die Crema perfekt und der Geschmack auch.
Was hält man jetzt davon? Das Essen war in Ordnung, aber von einem Restaurant, das sich Glantz und Gloria nennt, hätte ich, auch angesichts der bisherigen Kritiken, mehr erwartet. Es ist eben doch nicht alles ... - aber lassen wir das.
AMBIENTE
Das Restaurant besteht aus einer unübersehbaren Anzahl von Räumen mit beträchtlichem Fassungsvermögen und unterschiedlicher Ausstattung. Der Hauptraum hat den Charakter einer Deele mit einem eingestellten offenen Fachwerk als Raumteiler, was zusammen mit der Holzdecke, den großen Fenstern und den Ziegelwänden einen stimmigen rustikalen Charakter erzeugt. Die Tische und Stühle sind aus Echtholz und gediegen, die Bänke an den Seiten modern mit schwarzen Leder. Die Tischdekoration mit Stoffsets, Blumen und Teelicht ist dezent. Die Raumausstattung, insbesondere mit der Bar am Raumende, ist sehr ansprechend. Leider ist der Raum mit der Bestuhlung optimal genutzt, wodurch allein in diesem Raum etwa 100 Personen Platz finden. Die Menge an sich unterhaltenden Gästen in diesem Raum in Verbindung mit mindestens 8 sehr flink agierenden Servicekräften verschafft der an sich sehr hübschen Location den Charakter einer Kantine, was dem ganzen Ambiente sehr abträglich ist. Das Publikum ist durchweg gehobenen Alters und derart, dass gerne auch mal Champagner im Kühler bestellt wird.
SAUBERKEIT
Das Restaurant wirkte tadellos. Verlassene Tische wurden sofort abgetragen, gereinigt, neu eingedeckt und sogar das Besteck liebevoll ausgerichtet - sehr sympatisch. - Die tadellosen Sanitärräume erscheinen noch in altem Glantz.