Montag: | 11:30 - 15:00 Uhr und 17:40 - 23:30 Uhr |
Dienstag: | 11:30 - 15:00 Uhr und 17:40 - 23:30 Uhr |
Mittwoch: | 11:30 - 15:00 Uhr und 17:40 - 23:30 Uhr |
Donnerstag: | 11:30 - 15:00 Uhr und 17:40 - 23:30 Uhr |
Freitag: | 11:30 - 23:00 Uhr |
Samstag: | 11:30 - 23:00 Uhr |
Sonntag: | 11:30 - 23:00 Uhr |
In der Sommerzeit haben wir durchgehend eine Warme Küche.
"Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gütchen liegt an der Nahe?"
Geschrieben am 10.03.2019 2019-03-10
Auf der Rückfahrt checkte ich die Öffnungszeiten des Gütchens. Montag und kein Ruhetag – prima! Ich rief an um nach einem Tisch für uns zu fragen. Hoffentlich nicht noch eine geschlossene Gesellschaft! Frau Stenger-Treutle sagte unseren Platz freundlich zu.
Geplant ungeplant umgeplant – Glück gehabt!
2016 war unser erster Besuch im Gütchen, wir schwärmten noch oft von dem tollen Sommerabend. Unser zweiter Besuch sollte eigentlich nicht so lange dauern. Jetzt also ganz spontan.
Vor dem Restaurant stehen den Gästen kostenfreie Parkplätze zur Verfügung.
Frau Stenger-Treutle und die junge Mitarbeiterin Frau Nygen begrüßten uns herzlich, nahmen uns die Garderobe ab und begleiteten uns zum reservierten Zweiertisch.
Es ist kaum zu glauben, dass es sich um einen ehemaligen Schweinestall handelt. Das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert ist sehr schön restauriert. Der große Restaurantraum überzeugt mit schlicht-moderner Eleganz. Bequeme Bestuhlung, Die fein eingedeckten Tische stehen in angenehmen Abständen in dem hohen Raum.
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Über eine Treppe geht es zu einer Empore, dort befinden sich die Toiletten.
Die Speisekarte wurde geöffnet gereicht und wir durften in Ruhe auswählen.
Vier abwechslungsreiche Menüs à 4 Gänge stehen zur Wahl. Man kann die Gänge aber auch einzeln wählen, wozu wir uns entschieden. Wir waren nicht sehr hungrig an diesem Abend.
Unsere Getränkewünsche wurden aufgenommen:
Gerolsteiner Mineralwasser, 0,75 l - € 7,50
Ich durfte 1 Glas gut gekühlten Winzersekt – brut, € 6,50, zum Auftakt genießen.
Jaaa, ich durfte mal wieder Beifahrerin meines Allerliebsten sein!
Nach kurzer Zeit erreichte uns die erste Küchenansage: Ein Bällchen cremiger Spundekäs mit Frühlingszwiebeln, dazu 3 frische Brotsorten.
Spundekäs und tolles Brot
Die kleine Brotauswahl mit je 2 Scheiben war schon richtig fein und wir mussten aufpassen, dem Brot nicht zu verfallen.
Denn kurz darauf grüßte es aus Jan Treutles Küche mit einem kleinen Sauerkrautcremesüppchen.
Sauerkrautcremesüppchen mit Röstzwiebeln
Obenauf knusprig ausgebackene Zwiebelringe. Meine deftige Erwartung wurde von feinwürziger Cremigkeit des Süppchens überrascht.
Zum weiteren Essen musste es ein Gläschen Wein für uns sein. Denn in der Speisekarte stand geschrieben:
Wer als Wein- und Weiberhasser
jedermann im Wege steht,
der esse Brot und trinke Wasser,
bis er daran zugrunde geht.
(Wilhelm Busch)
Als Weinhasser durften wir selbstverständlich nicht dastehen!
Bei den Weinen blieben wir gerne an der Nahe:
Für mich ein Glas Blanc de Noir, Weingut Kauer, Windesheim, 0,2 l - € 8,00.
Und mein Mann das Gütchen Cuveeé (Weiß- / Grauburgunder) No. 1, Weingut Kauer, Windesheim, 0,2 l - € 9,00.
Unsere Vorspeisen erreichten uns nach passender Wartezeit.
Für meinen Mann:
Vitello Tonnato *knusprige Kapernäpfel *Thunfischtatar * - € 21,00
Der Klassiker der italienischen Vorspeisen modern und originell interpretiert! Perfekt rosa gebratenes zartes Kalbfleisch, darauf die zarte Thunfischcreme.
Vitello Tonnato - modern und so lecker!
Mittig das feingeschnittene rohe Thunfischtatar bester Qualität.
Unterschiedliche Texturen, wunderbarer Geschmack.
Die Kapernäpfel im Knusperteig und frittierter Rucola brachten angenehme Würze ins Spiel.
Meine Vorspeisenwahl mindestens genauso gelungen:
Schwertfisch-Carpaccio *Blutorangensalat *gebackenerPulpoarm*Kalamansisorbet - € 22,00
Prächtige Farben auf dem Teller! Zart, auf der Zunge zergehend, dezent der Schwertfisch.
Dass Jan Treutle und/ oder ein Mitglied des Küchenteams Pulpo kann, dass durfte ich schon bei unserem Besuch 2016 erfahren. Dieses Mal der Pulpo in leichter Panade knusprig ausgebacken und aromatisch gewürzt, innen zart und saftig.
Weiter ging die Aromenreise zum Kalamansisorbet mit der unwiderstehlichen Pacojet-Cremigkeit. Unverfälscht das Zitrusaroma, weder Orange, Zitrone noch Limette. Grapefruit mit etwas Mandarine und herber Kumquat?
Schwertfisch *Blutorange *Pulpo*Kalamansisorbet
Mit unserer eigenen kleinen Zitruspflanzensammelung in Idar-Oberstein sind mir diese Früchte inzwischen besonders an Herz gewachsen (mindestens 40 dicke und saftige Zitronen, 12 Orangen, viele Kumquat, wenige Mandarinen und Limetten von jungen Pflanzen, in diesem Winter). So kamen wir z. B. durch eine Rezi von Tischnotizen zu unserer ersten Fingerlimette und zur ersten Ernte! … ich komme vom Thema ab… kann Herrn Treutle aber so vielleicht noch einen Tipp zur intensiven Fingerlimette geben!
Auch die perfekt filetierten Blutorangen waren nicht 08/15. Eher die Größe von Mandarinenscheiben, aber mit vollem Aroma.
Meine Begeisterung für diese Vorspeise ist noch immer ungebrochen. Die Qualität der Zutaten wird durch frisches, knackiges „Beiwerk“ (Dill) unterstrichen.
Die einzelnen Komponenten klar getrennt, dennoch perfekt und spannend ergänzend.
Gleichklang für uns beim Hauptgang:
Geangelter Wolfsbarsch *Rotweinschalotten * Kräuterkartoffeln * Babyspinat * Sauce Mousseline - € 34,00
Wieder ein sehr schön angerichtetes Arrangement.
Wolfsbarsch *Rotweinschalotten * Kräuterkartoffeln * Babyspinat
Fangen wir mal von unten an:
Gut vorgeheizte schwarze Teller, diese brachten die schaumige Sauce Mousseline perfekt zur Geltung. Halbierte Backofenkartoffeln mit einem unglaublichen Kartoffelaroma. Dies habe ich seit meiner Kindheit (ich sammelte „kleine Klicker“ mit meinem Vater auf abgeernteten Kartoffelfeldern und meine Mutter briet sie mit Schale) nicht erlebt. Die angekündigten Kräuter wurden von dem Kartoffelaroma förmlich erschlagen und das war gut so! Der Blattspinat, ganz kurz in der Pfanne geschwenkt, ich liebe ihn! Mein Mann meist nicht, aber auch ihm hat er sehr gut geschmeckt. Mehr Lob geht nicht.
Der Wolfsbarsch! Ein dickes Filetstück und die Haut so knusprig. Wer die nicht isst, ist selber schuld! Und mit dem feinen Salz auf der Kruste… himmlisch. So kross von außen, so saftig von innen.
Topping mit Rotweinschalotten. Diese gaben nochmals einen richtig frischen und intensiven Akzent in dieses wunderbare Gericht.
Ein Dessert? Beim nächsten Mal!
Was blieb? Ein Espresso, € 3,00, für meinen Mann, ein perfekter Abend, eine herzliche gegenseitige Verabschiedung mit Frau Stenger-Teutle (ihr, ihrem Mann und den beiden Hunden durften wir noch einen wunderschönen Erholungsurlaub wünschen) und Frau Nygen.
Wir kommen bald wieder. BALD! Ich ärgere mich nur über mich selbst. Unser zweiter Besuch hätte nicht 3 Jahre dauern sollen. Spontan hatten wir es ein paar Mal versucht. Aber wen wundert es? Kein Tisch mehr frei!
Herrn Treutle würde ich sehr gerne auch persönlich kennen lernen. Wenn es im Restaurant nicht klappt, reizen mich die Kochkurse im Gütchen. Da gibt es kein Entkommen.
In diesem Sinne: Unsere herzlichen Glückwünsche zum diesjährigen 25. Jubiläum des Gütchens!
Auf die nächsten 25 Jahre!?
P. S. Bei Preis / Leistung nur 4 Sterne. Warum? Der Preis des Mineralwassers, das ist mir "zu hoch" und zu teuer.