"Als Hotel bestimmt Klasse, zum Essen gehen eher nicht zu empfehlen..."
Geschrieben am 05.06.2015 2015-06-05 | Aktualisiert am 05.06.2015
"leckeres Bier, akzeptable Brauhausküche und guter Service."
Geschrieben am 19.05.2015 2015-05-19 | Aktualisiert am 19.05.2015
"Schöne Aussicht, sonst nichts"
Geschrieben am 11.02.2015 2015-02-11
"Beste Lage am Kurpark"
Geschrieben am 31.01.2015 2015-01-31 | Aktualisiert am 01.02.2015
"Geheimtipp am Kino mit leckerer Pasta!"
Geschrieben am 21.01.2015 2015-01-21 | Aktualisiert am 21.01.2015
"Beliebtes Bistro an der Fußgängerzone"
Geschrieben am 14.12.2014 2014-12-14
"Ein Grieche wie man ertwartet... in Deutschland"
Geschrieben am 30.11.2014 2014-11-30 | Aktualisiert am 30.11.2014
"gute Küche in Nachbarschaft zur Jakob Kiefer Halle"
Geschrieben am 10.11.2014 2014-11-10 | Aktualisiert am 02.05.2015
"Vabanquespiel"
Geschrieben am 06.11.2014 2014-11-06 | Aktualisiert am 02.05.2015
"Das Restaurant ist mir durch einen ..."
Geschrieben am 19.05.2014 2014-05-19
"Dieses Chinarestaurant ist sehr zu ..."
Geschrieben am 23.07.2012 2012-07-23
"Das Restaurant verfügt über einen..."
Geschrieben am 23.07.2012 2012-07-23
"Riesengroße und sehr gute Portione..."
Geschrieben am 18.07.2011 2011-07-18
Einem Gutschein haben wir es zu verdanken, dass wir überhaupt einen Fuß in dieses Hotelrestaurant gesetzt haben. Ich wäre wohl auch nie in die Versuchung gekommen dort essen zu gehen. Es ist ein relativ neues Hotel im Bad Kreuznacher Kurviertel, direkt neben dem Parkhotel. Nur ein großer Parkplatz trennt beide Gebäude. Ob diese für Gäste kostenpflichtig sind kann ich nicht sagen, da wir anderweitig parkten. Die Zufahrt wird aber durch eine Schranke versperrt.
Über einen ewig langen roten Weg, später Teppich betritt man das Hotel, bzw. die Eingangshalle. Vor einem dann die Rezeption an die sich rechts eine Minibar anschließt. Nach rechts geht es zu Seminarräumen und den Toiletten. Links kommt nach weiteren Seminarräumen irgendwann in den „Speisesaal“. Restaurant will ich es nicht nennen. Es wirkt wie eine Kantine, wenn auch mit eingedeckten Tischen.
Wir kommen also zu viert (die Spender unseres Gutscheins durften natürlich mit uns kommen) im Hotel an. Dann steht man erst mal da bis sich jemand rührt. Ein Schild welches zum Restaurant weißt habe ich nicht gesehen. Da sich uns niemand annahm versuchten wir links unser Glück. Natürlich überall Teppich. Wir waren wohl richtig. Auf der linken Seite stehen im gewissen Abstand Glasvitrinen, in denen Wein oder auch hässlicher Schmuck ausgestellt wird. Wir passieren einen großen Saal der für eine Feierlichkeit eingedeckt war. Noch einmal links und wir sehen eine Art Restaurant. Also drauf zu. Da fängt uns der erste Service-Mensch ab. Wir erklären ihm, dass ich reserviert habe und werden fünf Meter weiter geparkt. Wir haben direkten Blick auf ein aufgebautes Buffet. Sieht erst mal nett aus, ich hatte aber schon Befürchtungen, hier falsch zu sein. Hinter mir sehe ich Butterwürfel in einer großen Porzellanschale, welche mit Eiswürfeln belegt sind… Wieso gibt es abends (19:00 Uhr) noch Butter am Buffet?
Ein freundlich wirkender junger Mann im schwarzen Anzug und lila Hemd mit Krawatte steuert auf uns zu. „Ah.. Familie Nolux..“ und reicht jedem zur Begrüßung die Hand. Ich hatte ihn sofort lieb gewonnen. In seiner fröhlichen Art wies er uns drei Tische zur Auswahl an. Ca. 100 Gäste haben hier Platz. Hauptsächlich Tische für sechs Personen stehen hier. Gut 20 Gäste einer Golfertruppe waren schon anwesend, mit Getränken versorgt. Draußen waren ebenfalls ein paar Gäste auf der beschirmten Terrasse.
Wir setzen uns. Knappe acht Minuten später bekommen wir auch schon unsere Karten von unserem Chefkellner gereicht. Gleichzeitig wies er auf das Buffet hin. Er zählte auf; Vorspeisenvariationen (eine Art Antipasti), Buntbarschfilet oder Putenbrust an „Reisvariationen“ und diverse Süßspeisen oder Käse standen zur Auswahl. Pro Nase hätte das knapp 25 € kosten sollen. Direkt im Anschluss die Frage nach unseren Getränkewünschen… Wir erbaten Gedenkzeit, die uns auch gewährt wurde. Dann schauen wir mal in die Karte. Eine typische, in Leder eingebundene Karte, mit Fenstern in denen die einzelnen Seiten zu finden waren. Und oh Wunder, eine aktuelle Spargelkarte macht den Anfang. Hier wird Ingelheimer Spargel angepriesen. Und das sogar zu humanen Preisen. In der normalen Karte dann zwei Suppen, sechs bis sieben Salate, Vorspeisen und Zwischengerichte, zwei Möglichkeiten für Vegetarier und fünf Hauptgerichte, darunter Riesengarnelen und Thunfisch. Hinten folgten noch Desserts und Kindergerichte. Preislich alles hoch angesetzt, das Wiener Schnitzel z.B. mit Bratkartoffeln und Salat hätte 19,90€ gekostet. Eingesetzte Zusatzstoffe sind mit Ziffern gekennzeichnet, kaum ein Gericht kommt ohne aus. Was Geschmacksverstärker bei einem Rumpsteak tun kann ich nicht sagen… Ebenso wenig wie Fischerzeugnisse bei Spargel mit Schlosskartoffeln mit Sauce Hollandaise…? Alle Speisen werden auch in Englisch beschrieben.
Die Getränkeauswahl ist bescheiden. Bier kommt aus Bitburg oder Köstritz, Weizen machen die Benediktiner. Eine spezielle Weinkarte haben wir nicht bekommen, die Auswahl an offenen Weinen beschränkt sich immerhin auf vier Winzer von der Nahe mit zusammen 13-15 Weinen.
Wir waren mit unserer Wahl durch, klappten die Karten zu da kam der Chef auch schon angehüpft. Wir gaben dann die Bestellung auf und er verschwand. Kurz darauf wurde an unserem Tisch Besteck ausgetauscht, bzw. ergänzt. Alles immer ordentlich von rechts, Damen zuerst…
Dann brachte er mit einer jungen Kollegin die Getränke. Zuerst öffnete er vor unseren Augen die Flasche Wasser (6€ / 0,75) die er dann reihum in seiner femininen Art erst den Damen, dann uns Herren eingoss. Im Laufe des Abends wurde dies einmal wiederholt. Der Weiteren servierte man uns das bestellte Benediktiner Weizen (5€ / 0,5), mein Pils (3€ / 0,3), Fräulein wählte einen trockenen Riesling vom Weingut Kauer in Windesheim / Nahe (5,80€ / 0,2). Ich hätte Weinen können. Standen ja auf dem Tisch nebst Salz- und Pfefferstreuer, einer Topfpflanze und einem LED-Licht auch schon Gläser bereit für Wasser und Wein. Nur war das ein armseliges Rotweinkelchlein. Ein Hotel mit solchen Ansprüchen sollte doch in einer Stadt inmitten des Nahewein-Anbaugebietes repräsentative Gläser haben. Und dann gießen die auch noch den nominell sehr guten Riesling in diese gläserne Wanne… Ahh! In so einem Kelch geht ja so alles flöten, was einen jungen Riesling ausmacht. Fräulein war es ziemlich egal. Hatten wir den Tag über schon einiger Gläser guten Weins geleert. Mir schmeckte mein Bit! Es sollte noch eins folgen.
Man servierte uns dann Kräuterquark und zweierlei Sorten Brot. Der Quark hausgemacht und konnte gefallen, das Brot war nichts Besonderes, auch eher trocken. Mittlerweile schlurften die Golfer über den blauen Teppich zum Buffet um sich die Teller voll zu laden. Wir bekamen überraschender Weise einen Gruß aus der Küche…
Quiche Lorraine mit Kräuterquark
Da war ich doch etwas überrascht. Eine kleine Quiche, mit dünnem Mürbeteigboden, im Durchmesser etwa fünf Zentimeter, drei hoch, garniert mit zwei Esslöffel des Quarks den wir schon am Tisch hatten und mit krauser Petersilie getoppt. Ich muss sagen, es schmeckte mir gut. Der Lauchanteil vielleicht etwas zu gering, aber Konsistenz und Geschmack konnten gefallen. Sogar der Quark passte gut. Ein schöner Auftakt! (4*)
Beim Abräumen wurde nachgefragt „ob es gepasst hat und ob wir die Küche zurückgrüßen dürfen.“ Brüller!
Die Golfer hatten gerade ihren dritten Gang zum Buffet absolviert und ich schaute mir den Raum etwas näher an. Eine hohe Decke, mit Halogenspots die den Raum erleuchten sollen, die Wände farblich ein Mix aus Rot – und Weißtönen. Die Stühle sind aus Holz und hell gepolstert, teilweise mit Armlehnen versehen. Man sitzt einigermaßen bequem. Der Tisch ist mit einer hellen Tischdecke in Hotelqualität belegt. Besteck der Sorte WMF Hotel liegt bereit ebenso eine eingerollte Serviette, die hochkant vor einem steht. Links davon noch ein kleiner Teller mit Brotmesser.
Dann bekommen wir unser
Cremesüppchen vom Stangenspargel mit Croutons (5,80€)
Wie nicht anders zu erwarten wurde die in einer klassischen Gastro-Suppentasse serviert. Roch erst mal gut nach Spargel. Fünf Croutons schwammen obenauf. Beim Eintauchen des Löffels musste ich ein dünnes Häutchen durchdringen, war sie doch noch sehr heiß. Unten befanden sich einige Stücke gut gegarten Spargels. Im Mund dann erst mal nur Sahne geschmeckt. Dann kam der Spargel hinten raus. Eine wirkliche „Rahm“-Suppe. Wenig Spargelfond zu schmecken. Aber es wurde mit jedem Löffel besser. Selbst die Croutons hatten noch genug Crunch und waren nicht komplett durchgeweicht. Mir schmeckten sie nur etwas zu intensiv nach irgendwelchen Kräutern die ich nicht definieren konnte, auch das Öl in dem sie gebraten wurden war sehr geschmacksintensiv. Trotzdem eine anständige Suppe und auch hausgemacht. Gute 3,5*
Beim Abräumen wurde wieder nach der Zufriedenheit gefragt, das Wasser nachgegossen. Zwischenzeitlich sorgten sich bis zu drei Kellner /-innen um unseren Tisch. Immer streng nach Knigge. Mir ist das zu anstrengend und wirkt in meinen Augen auch aufgesetzt. Trotz Kommunikation mit dem Gast kommt es nicht wirklich persönlich rüber sondern nur zu professionell. Die Dame bringt uns dann dreimal den
Beilagensalat
Lollo Rosso, Lollo Bionda, Rettichsalat, Möhrensalat in gelb und orange, ein paar Blätter Chicorée, ein bisschen Tomate und Gurke. Alles frisch, gutes Dressing, dazu gab es ein paar geröstete Kürbis- und Sonnenblumenkerne. Allein die Kräuter habe ich vermisst. Ein anständiger Salat! 4*
Wir waren noch nicht alle durch mit dem Grünfutter, wurden auch schon die Hauptspeisen serviert. Dabei sollten wir doch auf die sehr heißen Teller achten. Unsere Begleiter wählten einmal den Ingelheimer Spargel mit Schlosskartoffeln (was immer auch das heißen mag) mit zerlassener Butter und einem Schweinerückensteak. Der Spargel zum Teil sehr dick, bis zu drei Zentimeter im Durchmesser, aber gut gegart und sehr lecker! Das Steak etwas zu trocken geraten. Die zerlassene Butter wurde reichlich in einer Sauciere serviert. Der Herr mir gegenüber wählte ein Schweinerückensteak mit Rosmarinkartoffeln und Pilzrahmsoße. Auch hier das Steak beinahe zu trocken, stellenweise auch zu durchwachsen. Muss aus dem vordersten Teil des Rückens gekommen sein. Die Kartoffeln hatten ein gutes Rosmarinaroma abbekommen. Die Pilzsoße sah ordentlich aus. Fräulein wählt mal wieder
Hausgemachte Käsespätzle mit Röstzwiebeln (13,80€)
Dafür sahen sie schon seehr gleichmäßig aus. Womöglich durch eine Presse gedrückt. Keinenfalls geschabt. Von Konsistenz und Geschmack her zufriedenstellend. Nur hatte mir die Käse-(Sahne)-Soße zu viel Salz abbekommen. Der Käse an sich war gut und passend. Die Röstzwiebeln obenauf wurden auch selbst frittiert, nur schlecht entfettet. Hier schmeckte man deutlich Öl. Da war es auch nicht schlimm, dass es eigentlich zu wenig waren. Eine halbe Cherry-Tomate und angetrocknete Petersilie brachte Farbe ins Spiel. Die Portion reichlich, Fräulein schaffte es nicht. Die beiden Herren am Tisch übernahmen. Das Gericht war okay, nicht mehr! 3*
Rumpsteak mit hausgemachter Kräuterbutter und Bratkartoffeln (21,80€)
Ein wirklich großes Stück Fleisch hatte ich nicht erwartet. Was da kam hatte auch nicht mehr als 180 Gramm. Die Kartoffeln dagegen waren genug und auch beinahe perfekt. Salz fehlte mir. Dem konnte aber nachgeholfen werden. Schön mit Speck gebraten und ein paar Kräutern. Die waren echt gut. Leider konnte das Steak nicht wirklich überzeugen. Natürlich wurde zuvor nicht nach dem gewünschten Gargrad gefragt. Beim Anschneiden dann die Enttäuschung. Nix Rosa. „Naja, vielleicht schmeckt es trotzdem.“ Es war nicht trocken, sogar noch einigermaßen saftig. Die Kräuterbutter die drüber zerlaufen war, konnte auch einiges retten. Eigentlich ein gutes Stück Fleisch mit schönem Geschmack, leider zu lange gegart. 3*
Beim Abräumen wieder die obligatorische Frage nach der Zufriedenheit. Ich sagte garnix. Die anderen schluckten es auch unter, es wurde genickt. Kurz darauf die Frage nach einem Café, welcher auch dreimal geordert wurde. (2,90€ je) Dazu gab es ein Cookie in Plastikfolie. Sehr stilvoll… Wer ihn möchte, Fräulein hat das Ding noch immer in der Handtasche. Beim Verlangen der Rechnung wurde uns noch ein Dessertwein angeboten. Ich lehnte dankend ab. Drei Stück fanden dann doch den Weg zu uns. Diesmal im richtigen Glas, erklärte uns Madame dass es sich um eine Auslese vom Weingut Kauer handele, 132 Gramm Restsüße. In der Karte ist genau dieser Wein aufgelistet. 6,80€ kosten da 0,2l. Wir bekamen 0,4l. Was läuft da schief? Ich meine, der war noch nicht mal so gut. Wieso verschenken die das teuer Zeug??? Egal. Die Rechnung wurde uns gebracht, jede Partei ihre Eigene. Nach Abzug unseres Gutscheins blieb ein Restbetrag von ungefähr 8€. Von daher gesehen ein günstige Abend für uns :-) Den Beleg wollte ich dann mitnehmen, da meinte die Bedienung, „okay, da muss ich mir eine Kopie machen“… ??? Das dauerte wieder fünf Minuten. Sie brachte mir die Kopie. Ausgeschnitten aus dem DIN A 4 Blatt. Also Sachen gibt’s… Wir gingen dann, eine Verabschiedung gab es keine. Und die Butter schwamm mittlerweile im Wasser…
Fazit:
Einmal und wahrscheinlich nie wieder. Es war jetzt nicht wirklich schlecht, nur wohl gefühlt haben wir uns nicht. Der Service wirkte aufgesetzt professionell und zu keiner Zeit persönlich. Das Essen war eigentlich in Ordnung. Ein paar handwerkliche Fehler verhinderten ein gutes Essen. Das Ambiente lädt auch nicht zu einem romantischen Dinner. Immerhin war es sehr sauber. Ob im Gastraum, in den Fluren oder auf den Toiletten. PLV gerade beim Bier finde ich dreist! Hier legt man vor allem Wert auf den Hotelbetrieb! Aber diese Betriebe muss es ja auch geben.
2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")